DE3243047C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf pneumatische Motorschrauber
mit einem ersten Motor zum Vor-Anziehen einer Schraubenverbindung,
einem zweiten Motor aus anschließenden Festziehen
der Schraubenverbindung und einem Getriebezug zur Übertragung
des Drehmoments der Motoren auf eine an der Schraubenverbindung
anzusetzende Arbeitsspindel, der eingangsseitig ein
ständig mit den Abtriebswellen beider Motoren in Eingriff
stehendes Getriebe aufweist, wobei die Abtriebswelle des einen
Motors mit der Hauptwelle und ein Ritzel auf der Abtriebswelle
des anderen Motors mit einer Verzahnung an einer
Hohlwelle des Getriebes in drehmomentübertragendem Eingriff
stehen.
Ein pneumatischer Motorschrauber mit zwei koaxial hintereinander
angeordneten Motoren, die über ein Planetenrad-Untersetzungsgetriebe
und eine Überholkupplung miteinander verbunden
sind, ist aus der US-PS 35 29 513 bekannt. Dort sind darüber hinaus
noch zwei weitere, axial versetzt zueinander angeordnete
Planetenrad-Untersetzungsgetriebe erforderlich, um
das Drehmoment beider Motoren in dem erforderlichen Maße zu
übersetzen. Insgesamt ergibt sich damit ein aus einer großen
Zahl von Einzelteilen bestehender, schwerer und voluminöser
Getriebeaufbau.
Ein Motorschrauber der eingangs bezeichneten Art ist in der
DE-OS 28 50 077 beschrieben. Auch in diesem Fall sind die
beiden Motoren über ein Planetenradgetriebe miteinander gekoppelt,
und es sind ihnen dann über eine sich parallel zu
dem einen Motor erstreckende Zwischenwelle noch zwei weitere
Planetenradgetriebe nachgeschaltet. Das erste Planetenradgetriebe
wirkt als Differentialgetriebe, wobei der Hilfsmotor
ab einem bestimmten Drehmoment eine Rückwärtsdrehung des
Hauptmotors auslöst, was auch noch eine Verriegelungseinrichtung
mit zugehöriger Steuervorrichtung notwendig macht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Werkzeug
der eingangs genannten Art mit zwei Antriebsmotoren zu schaffen,
dessen Getriebe im Aufbau wesentlich einfacher und kleiner
ist.
Vorstehende Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Abtriebswelle des ersten Motors und die Hauptwelle mittels
zusammenwirkender Ritzel in Kämmeingriff stehen, ein
Ritzel auf der Abtriebswelle des zweiten Motors in eine Innenverzahnung
an der drehbar auf der Hauptwelle gelagerten
Hohlwelle eingreift und zwischen Haupt- und Hohlwelle eine
Überholkupplung angeordnet ist.
Bei dem vorgeschlagenen Motorschrauber verfügt jeder Antriebsmotor
über eine eigene einfache Getriebestufe. Beide
Getriebestufen beanspruchen jedoch kaum mehr Platz als eine
einzelne, da sie konzentrisch angeordnet sind. Gleichzeitig
werden die Durchmesserunterschiede dieser Anordnung dazu ausgenutzt,
um für beide Motoren unterschiedliche Drehmomentübersetzungen
zu erhalten.
Die Erfindung wird nachstehend unter Hinweis auf die Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine teilweise aufgebrochen dargestellte Seitenansicht
eines tragbaren Motorschraubers gemäß
der Erfindung,
Fig. 2 einen Teil des Motorschraubers nach Fig. 1 in
schematischer Darstellung, während die im geöffneten
Zustand gezeigten Steuerorgane für die
aus zwei Motoren bestehende Antriebseinheit sowie
das sich an diese anschließende Überlagerungsgetriebe
im Detail dargestellt sind;
Fig. 3 die Steuerorgane nach Fig. 2 in geschlossener
Stellung;
Fig. 4 einen Querschnitt nach Schnittlinie IV-IV in Fig. 1;
Fig. 5 eine Teilseitenansicht des Motorschraubers nach
Fig. 1.
Das in Fig. 1 gezeigte kraftbetätigte Werkzeug ist ein pneumatisch
betriebener Motorschrauber mit einem Gehäuse 10, in
welchem ein erster Motor 11 und ein zweiter Motor 12 gelagert
sind. Beide Motoren sind Gleitflügelmotoren. Dies ist der am
meisten gebrauchte Motortyp bei derartigen Werkzeugen. Beide
Motoren sind gleich groß und rotieren mit entgegengesetztem
Drehsinn (vgl. Fig. 4).
Bei dem Werkzeug handelt es sich um eine tragbare Ausführung,
und das Gehäuse 10 ist mit einem Pistolengriff 13 versehen,
durch den die Druckluft-Versorgungsleitung hindurchgeht. Ein
in dem Pistolengriff 13 installiertes Drosselventil 15 wird
durch einen Drücker 16 betätigt und steuert den Druckluftstrom
durch die Versorgungsleitung 14.
Die Motoren 11 und 12 übertragen ihr Drehmoment über ein Überlagerungsgetriebe
18 und ein Untersetzungsgetriebe 19 auf eine
Arbeitsspindel 17 (siehe Fig. 1). Das Untersetzungsgetriebe 19
hat zwei herkömmliche Planetenradsätze, die nicht im Detail gezeigt
sind.
Das Überlagerungsgetriebe 18 hat eine zentrale Hauptwelle 20,
die an ihrem vorderen Ende mit einer Verzahnung 21 ausgebildet
ist, welche zum Zahneingriff mit dem Untersetzungsgetriebe 19
bestimmt ist. An ihrem hinteren Ende trägt die Hauptwelle 20
ein Ritzel 22, das mit einem vom ersten Motor 11 angetriebenen
kleineren Ritzel 23 kämmt. Ein von dem zweiten Motor 12 direkt
angetriebenes weiteres Ritzel 24 mit kleinem Durchmesser steht
mit einer Innenverzahnung 25 einer Hohlwelle 26 in Zahneingriff.
Letztere ist mittels zweier mit axialem Zwischenabstand
angeordneter Rollenlager 27, 28 drehbar auf der Hauptwelle 20
gelagert. Zwischen diesen Rollenlagern 27, 28 befindet sich
eine Überholkupplung bzw. ein Freilauf 30, welcher eine freie
Drehung der Hauptwelle 20 relativ zur Hohlwelle 26 in derjenigen
Richtung erlaubt, in welcher die Schraubenverbindungen festgezogen
werden. Die Kupplung 30 ist eine nach Art eines Freilaufs
ausgebildete Rollenkupplung herkömmlicher Ausführung und
daher nicht im Detail gezeigt.
Bei dem gezeigten Überlagerungsgetriebe 18 ist das Drehzahl-Untersetzungsverhältnis
(antriebsseitige Drehzahl/abtriebsseitige
Drehzahl) des vom Motor 11 angetriebenen Räderpaars 23, 22
z. B. 2 : 1, während das Untersetzungsverhältnis des vom Motor 12
angetriebenen Räderpaars 24, 25 im Beispielsfall 7,5 : 1 beträgt.
Somit ist die Drehzahluntersetzung des zweiten Motors 12 ungefähr
3,75mal größer als die des ersten Motors 11. Das gezeigte
Überlagerungsgetriebe 18 gestattet in Kombination eine gedrängte
Bauweise und eine beträchtliche Untersetzung der hohen Drehzahl
des zweiten Motors 12.
Die beiden Motoren 11 und 12 haben Einlaßöffnungen 31 bzw.
32 für die über ein Schaltventil 33 zugeführte Druckluft. Die
Einlaßöffnung 37 des Schaltventils 33 hat Anschluß an die
Druckluft-Versorgungsleitung 14 im Gehäuse 10.
Das Schaltventil 33 besteht in seinen Hauptteilen aus einer
zylindrischen Bohrung 38 und einem darin verschieblich geführten
Ventilkörper 39. Letztere hat die Form eines einseitig offenen,
hohlen Kolbens mit einer Ventilöffnung 40 in der Umfangswand
und einer Anzahl für den Luftdurchtritt vorgesehener
Löcher 41 in der Endwand. Diese hat weiterhin eine zentrale
Bohrung 42, durch welche sich eine Stange 43 erstreckt, die
z. B. durch Sprengringe 44 axial fest mit dem Ventilkörper 39
verbunden ist.
An dem mit Bezug auf Fig. 2 linken Ende ist die Stange 43 in
einem rohrförmigen Teil 45 des Ventilgehäuses koaxial zur
Zylinderbohrung 38 aufgenommen und geführt. Der Hohlraum im
rohrförmigen Teil 45 steht über einen Kanal 46 mit der Außenatmosphäre
in Verbindung. Ebenso wie die Passung zwischen dem
Ventilkörper 39 und der Zylinderbohrung 38 verhindert auch
die Passung zwischen der Stange 43 und dem rohrförmigen Teil
45 die Leckage von über die Einlaßöffnung 37 eintretender Druckluft
durch den Kanal 46 zur Außenatmosphäre.
Die Stange 43 erstreckt sich vollständig durch den Ventilkörper
39 und trägt an ihrem rechten Ende einen Schwingungsdämpfer
48, der im wesentlichen aus einem Dämpfungskolben 49, einem
O-Ring 50 und einem Stützring 51 besteht. Die letztgenannten
drei Bauelemente werden durch zwei Sicherungs- bzw. Sprengringe
52 axial in ihrer Lage auf der Stange 43 gesichert. Der
Dämpfungskolben 49 hat Spiel in der Zylinderbohrung 38, umgibt aber
die Stange 43 mit einem Umfangsspalt, der weiter ist als am
äußeren Umfang. Dies bedeutet, daß Druckluft durch den genannten
Spalt, d. h. durch den Dämpfungskolben 49 hindurchtreten kann.
Außerdem sind die axialen Abmessungen der Teile und der Abstand
der Sicherungsringe 52 so gewählt, daß der Dämpfungskolben
49 innerhalb enger Grenzen relativ zur Stange 43 axial
frei verschieblich ist.
Der Ventilkörper 39, die Stange 43 und die Dämpfungseinrichtung
48 sind in der Zylinderbohrung 38 als Einheit verschieblich
zwischen Endlagen, die dadurch bestimmt sind, daß die
Enden der Stange 43 gegen den Grund des rohrförmigen Teils
45 bzw. gegen die rechte Endwand 53 der Zylinderbohrung 38
stoßen. Eine schwache Schraubenfeder 55 dient dazu, die gesamte
Einheit mit Bezug auf die Zeichnung nach rechts zu belasten,
um sicherzustellen, daß sich der Ventilkörper 39 immer
in seiner rechten Endstellung befindet, wenn das Werkzeug
eingeschaltet wird.
Zusätzlich zu der Lufteinlaßöffnung 37 ist die Zylinderbohrung
38 mit einer ersten Auslaßöffnung 56 ausgebildet, die mit dem
Lufteinlaß 31 des ersten Motors 11 verbunden ist. Eine zweite
Auslaßöffnung 57 der Zylinderbohrung 38 hat Anschluß an den
Einlaß 32 des zweiten Motors 12. Wie aus Fig. 2 und 3 ersichtlich,
sind die Einlaßöffnung 37 und die erste Auslaßöffnung 56
derart an der Zylinderbohrung 38 angeordnet, daß sie niemals
von dem Ventilkörper 39 verschlossen werden. Nur die zweite
Auslaßöffnung 57 wird von dem Ventilkörper 39 verschlossen,
und zwar, wenn sich dieser in seiner rechten Endstellung befindet.
In der linken Endstellung gibt die Ventilöffnung 40 die
Auslaßöffnung 57 frei.
Das Schaltventil nach Fig. 2 und 3 funktioniert wie folgt:
Bevor Druckluft an das Schaltventil 33 gelangt und auch noch
während der ersten Phase des Anziehens einer Schraubenverbindung
nimmt der Ventilkörper 39 die in Fig. 2 gezeigte rechte
Endstellung ein. Solange keine Druckluft zum Schaltventil 33
geleitet wird, sorgt die Vorspannung der Feder 55 dafür, daß
der Ventilkörper 39 in seiner rechten, d. h. der geschlossenen
Stellung bleibt.
Das Werkzeug wird in Betrieb gesetzt, indem der Drücker 16
niedergedrückt und dadurch das Drosselventil 15 geöffnet wird.
Daraufhin wird über die Leitung 14 dem Werkzeug Druckluft zugeführt.
Während der ersten Arbeitsphase tritt Druckluft über
die Einlaßöffnung 37 in das Schaltventil 33 ein, strömt durch
die Löcher 41 im Ventilkörper 39 und erreicht über die erste
Auslaßöffnung 56 und den Einlaß 31 den ersten Motor 11.
Der erste Motor 11 versetzt anschließend über die Ritzel 23
und 22 die Hauptwelle 20 in Drehung, und die Leistung des ersten
Motors 11 wird über das Untersetzungsgetriebe 19 auf die
Arbeitsspindel 17 übertragen. Während die Schraube oder Mutter
in der ersten Arbeitsphase bis zum Anziehen niedergedreht wird,
ist der Drehwiderstand gering und daher die Drehzahl des ersten
Motors 11 hoch und der Luftstrom durch das Schaltventil 33 groß.
Während die Druckluft durch die Löcher 41 im Ventilkörper 39
strömt, entsteht an diesen Löchern 41 ein Druckabfall. Der
Druck auf der rechten Seite des Ventilkörpers 39 ist daher
niedriger als der Druck auf der gegenüberliegenden Seite, welcher
im wesentlichen dem Druck der Druckquelle, an welche das
Werkzeug angeschlossen ist, entspricht. Der Unterschied der
daraus resultierenden, am Ventilkörper 39 auftretenden, entgegengesetzten
Kräfte ist jedoch nicht so groß, wie es zunächst
den Anschein hat, denn ein Teil der Querschnittsfläche der linken
Seite des Ventilkörpers 39, nämlich der dem Querschnitt der
Stange 43 entsprechende Querschnittsbereich, ist über die Entlüftungsöffnung
46 nur dem atmosphärischen Druck ausgesetzt.
Auf der anderen Seite jedoch steht das entgegengesetzte Ende
der Stange 43 unter demselben Druck wie der Ventilkörper 39.
Der Dämpfungskolben 49 hat praktisch keinen Einfluß auf die
von rechts auf den Ventilkörper 39 wirkende Kraft.
Die Größenverhältniss der verschiedenen Flächen des Ventilkörpers
39 und der lichte Querschnitt der Löcher 41 werden so gewählt,
daß sich beim Anstieg des Drehwiderstands infolge Anziehens
der Schraubenverbindung und bei nachlassender Drehgeschwindigkeit
des ersten Motors 11 eine deutliche Erhöhung
des Rückdrucks vor dem ersten Motor 11 ergibt. Bei einem bestimmten
Anzugsmoment der Schraubenverbindung wird dieser
Rückdruck des ersten Motors 11 ausreichend hoch, um den Ventilkörper
39 nach links in die offene Schaltstellung des
Ventils zu bewegen, in welcher die Ventilöffnung 40 mit der
zweiten Auslaßöffnung 57 fluchtet (siehe Fig. 3). Ohne daß
die Druckluftzufuhr zum ersten Motor 11 unterbrochen ist, leitet
das Schaltventil 33 nunmehr auch Druckluft zum zweiten Motor
12.
Der zweite Motor 12 sorgt zusammen mit dem ersten Motor 11
für das vorbestimmte Festziehen der Schraubenverbindung. Das
Ausgangsdrehmoment des zweiten Motors 12 wird über das Ritzel
24 und die Innenverzahnung 25 auf die Hohlwelle 26 übertragen.
Das Untersetzungsverhältnis des Zahnradpaars 24, 25 ist viel
höher als das Untersetzungsverhältnis des das Drehmoment des
ersten Motors 11 übertragenden Zahnradpaars 23, 22. Die Hohlwelle
26 dreht also langsamer und auf einem höheren Drehmomentniveau
als die Hauptwelle 20 in der ersten Arbeitsphase. Wegen
des zunehmenden Drehwiderstands der sich festziehenden Schraubenverbindung
hat sich jedoch die Drehzahl des ersten Motors
11 so weit verlangsamt, daß der zweite Motor 12 über die Überholkupplung
30 Leistung an die Hauptwelle 20 abgeben kann, welche
zu der immer noch vom ersten Motor 11 übertragenen Leistung
hinzukommt.
Wenn das vorbestimmte endgültige Anzugsmoment der Schraubenverbindung
erreicht ist, bleiben die Motoren 11 und 12 stehen,
weil entweder der Rückdrück der Motoren im wesentlichen gleich
einem in bestimmter Höhe eingestellten Druck der Druckquelle
ist, oder weil ein in Abhängigkeit vom Rückdruck gesteuertes
Abschaltventil schließt. Letzteres ist nicht gezeigt, kann jedoch
herkömmlicher Ausführung sein und würde normalerweise in
Strömungsrichtung vor dem Schaltventil 33 angeordnet werden.
Die Dämpfungseinrichtung 48 soll das Oszillieren des Ventilkörpers
39 verhindern und eine genaue Funktion des Schaltventils
33 sicherstellen. Zu diesem Zweck ist der Dämpfungskolben
49 so ausgelegt, daß er bis zu einem gewissen Grad den
Druckluftstrom von und zu dem rechten Teil der Zylinderbohrung
38 behindert. Es ist jedoch erwünscht, die Bewegung des
Ventilkörpers 39 nach links in die offene Ventilstellung weniger
zu dämpfen als die Bewegung in umgekehrter Richtung.
Durch den Umfangsspalt zwischen dem Dämpfungskolben 49 und
der Stange 43 ergibt sich ein zweiter Luftkanal am Dämpfungskolben
49 vorbei. Dieser Kanal ist jedoch nur offen, wenn sich
der Ventilkörper 39, die Stange 43 und der Dämpfungskolben 49
nach links bewegen. Bei der Bewegung nach rechts kommt der
Dämpfungskolben 49 in dichte Berührung mit dem O-Ring 50, wodurch
der zweite Luftkanal abgeschlossen und eine stärkere
Dämpfungswirkung erreicht wird.
Ein Vorteil des beschriebenen Ventils besteht darin, daß seine
Funktionsweise weitgehend unabhängig ist von der Aufrechterhaltung
eines bestimmten Drucks der Druckluftquelle. Das
Schaltventil arbeitet auch dann richtig, wenn der Druck der
zugeleiteten Druckluft aus dem einen oder anderen Grund vom
normalen Druck, gewöhnlich 6 Bar, abweicht. Eine Verringerung
des Drucks um ein paar Bar ist im praktischen Betrieb mit derartigen
Werkzeugen nicht ungewöhnlich. Da jedoch der Ventilkörper
des Schaltventils 33 einerseits vom Arbeitsdruck und
andererseits vom Rückdruck des ersten Motors 11 gesteuert wird,
es also auf die Differenz zwischen diesen beiden Drücken ankommt,
ist das Druckniveau selbst nicht so wichtig. Es sei in
diesem Zusammenhang bemerkt, daß die Vorspannfeder 55 zu schwach
ist, um die Ventilfunktion während des Betriebs zu beeinflussen.
Es wird im weiteren wieder auf Fig. 1 Bezug genommen. Dort ist
gezeigt, daß das Untersetzungsgetriebe 19 des Werkzeugs in einem
Gehäuseteil 90 sitzt, welcher mittels eines Kugellagers 91
drehbar an dem hinteren Gehäuseteil 10 gelagert ist. Das Kugellager
91 bildet demnach ein Drehlager zwischen dem Gehäuseteil
10 und dem Gehäuseteil 90 für das Untersetzungsgetriebe. Am
vorderen Ende des Gehäuseteils 90 ist eine sich nach außen erstreckende
Stange 92 starr befestigt, die zum Festziehen einer
Schraubenverbindung jeweils an einem festen Gegenstand, z. B.
einem vorstehenden Bereich eines der beiden mittels der Schraube
zu verbindenden Teile angelegt wird und als Stützglied zur
Abstützung des Reaktionsmoments dient. Letzteres ist nämlich zu
stark, um durch die Bedienungsperson von Hand aufgenommen zu
werden.
Das Drehlager 91 hat die Funktion, die Abstützstange 92 schnell
und bequem so einstellen zu können, daß sie einen festen und
sicheren Abstützpunkt findet, ohne daß hierbei die Bedienungsperson
die Möglichkeit verliert, den Pistolengriff in ergonomisch
optimaler Stellung zu halten.
Bei den bisherigen Werkzeugen mit einem einzigen Motor genügte
eine einfache, frei drehbare Verbindung zwischen den Gehäuseteilen,
weil das vom Motor allein auf das Motorgehäuse übertragene
Reaktionsmoment ausreichend niedrig und daher für die Bedienungsperson
harmlos war. Bei dem mit zwei Motoren ausgerüsteten
Werkzeug gemäß Fig. 1 ist jedoch das auf das die Motoren
aufnehmende Gehäuseteil 10 übertragene Reaktionsmoment wesentlich
größer. Der Grund liegt darin, daß bereits das Überlagerungsgetriebe
18 eine merkliche Untersetzung der Drehzahl bzw.
Übersetzung des Drehmoments liefert, insbesondere im Getriebezug
des zweiten Motors 12.
Um die Bedienungsperson vor dem am Gehäuseteil 10 entstehenden
Reaktionsmoment zu schützen, ist das Gehäuseteil 90 über seinen
Umfang mit einer ringförmig angeordneten Reihe von Rastnuten
93 versehen, die jeweils etwa halbschalenförmige Gestalt
haben und gleichmäßig über den Umfang verteilt sind (siehe Fig. 1
und 5). Zwischen dem Gehäuseteil 90 und dem mit 94 bezeichneten
Schaft des Drückers 16 befindet sich eine senkrechte Bohrung
95, in welcher zwei Stahlkugeln 96, 97 beweglich geführt sind.
Die Bohrung 95 liegt in derselben senkrechten Ebene wie die
Rastnuten 93, so daß die obere Kugel 96 jeweils in eine der
Rastnuten 93 eingreifen kann.
Auf dem Drückerschaft 94 ist eine Verriegelungsbuchse 99 verschieblich
geführt. Eine Feder 100 wirkt als Vorspannung auf
die Verriegelungsbüchse 99 in Richtung zum Drücker 16 hin.
Die Verriegelungsbuchse 99 ist mit einer Umfangsnut 98 versehen,
die so groß und so angeordnet ist, daß sie die untere
Kugel 97 teilweise aufnimmt, wenn sich der Drücker 16 in seiner
Neutralstellung befindet, die in Fig. 1 dargestellt ist.
Die Größe der Kugeln 96, 97 ist auf den Abstand zwischen dem
Drückerschaft 94 und dem Gehäuseteil 90 derart abgestimmt,
daß dann, wenn der Drücker 16 betätigt wird, um das Werkzeug
zu starten, die obere Kugel 96 dadurch, daß die Ringnut 98
außer Flucht mit der Bohrung 95 gebracht wird, in Eingriff
mit einer der Rastnuten 93 des Gehäuseteils 90 kommt. Das Gehäuseteil
90 wird also immer, wenn das Werkzeug zu arbeiten
anfängt, relativ zu dem Gehäuseteil 10 verriegelt. Das bedeutet,
daß alle in dem Werkzeug entstehenden Reaktionskräfte von
der Abstützstange 92 aufgenommen werden.
Wenn der Drücker 16 die in Fig. 1 gezeigte Neutralstellung einnimmt,
setzt sich die untere Kugel 97 in die Ringnut 98 und
erlaubt der oberen Kugel 96, aus den Rastnuten 93 herauszukommen,
so daß das Gehäuseteil 90 relativ zum Gehäuseteil 10 gedreht
werden kann. Ein weiterer Vorteil der gezeigten Konstruktion
besteht darin, daß sich der Drücker 16 nicht betätigen
läßt, wenn mit der Bohrung 95 nicht eine der Rastnuten 93
fluchtet, so daß die obere Kugel 96 darin einrasten kann. Dies
hat zur Folge, daß das Werkzeug nur eingeschaltet werden kann,
wenn das Gehäuseteil 10 mit dem Gehäuseteil 90 des Untersetzungsgetriebes
und der Abstützstange 92 verriegelt ist.
Claims (5)
1. Pneumatischer Motorschrauber mit einem ersten Motor (11)
zum Vor-Anziehen einer Schraubenverbindung, einem zweiten
Motor (12) zum anschließenden Festziehen der Schraubenverbindung
und einem Getriebezug (18, 19) zur Übertragung
des Drehmoments der Motoren (11, 12) auf eine an der
Schraubenverbindung anzusetzende Arbeitsspindel (17), der
eingangsseitig ein ständig mit den Abtriebswellen beider
Motoren (11, 12) in Eingriff stehendes Getriebe (18) aufweist,
wobei die Abtriebswelle des einen Motors (11) mit
der Hauptwelle (20) und ein Ritzel (24) auf der Abtriebswelle
des anderen Motors (12) mit einer Verzahnung (25)
an einer Hohlwelle (26) des Getriebes (18) in drehmomentübertragendem
Eingriff stehen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abtriebswelle des ersten Motors (11) und die
Hauptwelle (20) mittels zusammenwirkender Ritzel (22, 23)
in Kämmeingriff stehen, ein Ritzel (24) auf der Abtriebswelle
des zweiten Motors (12) in eine Innenverzahnung
(25) an der drehbar auf der Hauptwelle (20) gelagerten
Hohlwelle (26) eingreift und zwischen Haupt- und Hohlwelle
eine Überholkupplung (30) angeordnet ist.
2. Motorschrauber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlwelle (26) mittels zweier mit axialem Zwischenabstand
angeordneter Lager (27, 28) auf der Hauptwelle
(20) gelagert und die Überholkupplung (30) zwischen
den Lagern (27, 28) angeordnet ist.
3. Motorschrauber nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Motoren (11, 12) parallel zueinander
angeordnet sind.
4. Motorschrauber nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Drehzahl-Untersetzungsverhältnis
(antriebsseitige Drehzahl/abtriebsseitige Drehzahl) des
Zahneingriffs zwischen dem Ritzel (24) auf der Abtriebswelle
des zweiten Motors (12) und der Innenverzahnung
(25) der Hohlwelle (26) zwei- bis fünfmal so groß ist wie
das Untersetzungsverhältnis zwischen den Ritzeln (22, 23)
an der Antriebswelle des ersten Motors (11) und der
Hauptwelle (20).
5. Motorschrauber nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Drehzahl-Untersetzungsverhältnis des
Zahneingriffs zwischen dem Ritzel (24) auf der Abtriebswelle
des zweiten Motors (12) und der Innenverzahnung
(25) der Hohlwelle (26) wenigstens 5 : 1 beträgt.
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