DE3344422A1

DE3344422A1 - Orthese fuer kniegelenke

Info

Publication number: DE3344422A1
Application number: DE19833344422
Authority: DE
Inventors: Hans Grundei; Ernst Joachim Prof. 2400 Lübeck Henßge
Original assignee: S&G Implants GmbH
Current assignee: S&G Implants GmbH
Priority date: 1983-12-08
Filing date: 1983-12-08
Publication date: 1985-06-20
Also published as: WO1985002537A1; DE3466932D1; US4632098A; EP0164374B1; EP0164374A1

Description

Anmelder: Schutt und Grundei GmbH

Medizintechnische Fabrikation Grapengießerstr* 21
24oo Lübeck

Orthese für Kniegelenke

Die Erfindung betrifft eine Orthese zum Schienen und zur Kompensation der seitlichen Instabilität von Kniegelenken.

Orthesen dieser Art bestehen aus einem oberen und einem unteren, den menschlichen Ober- bzw. Unterschenkel ■ mehr oder weniger umfassenden . Schienenteil aus starrem Material, wobei die beiden Schienenteile durch ein scharnierartiges Gelenk miteinander verbunden sind. Nachteilig ist, daß eine solche Orthese den natürlichen, kombinierten Abroll- und Gleitvorgang des physiologischen Bewegungsablaufes beim Beugen und Strecken des menschlichen Knies nicht gestattet, was zu einer unnatürlichen und schädlichen Belastung der c$elenkbildenden Knochenfläche des Ober- und Unterschenkelknochens führt .und sich am Ober- und Unterschenkel eine muskuläre Atrophie einstellt. Dies ist eine Folge der seitlichen Unnachgiebigkeit der Orthese. Weiterhin führt die dem Knie durch diese vorbekannte Orthese aufgezwungene

Kniebewegung,, insbesondere auch wegen der seitlichen Unnachgiebigkeit der Orthese, zu dem Nachteil, daß die Orthese vom Patienten im Tragen unangenehm empfunden wird.

Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung einer Orthese der einleitend angeführten Art, die den natürlichen Bewegungsablauf des Knies gestattet und angenehm im Tragen ist.

Die Lösung dieser Aufgabe geht von der angegebenen Orthese aus und kennzeichnet sich durch eine an der Kniegelenkseite mit der überwiegenden Instabilität anzulegende Eelotte, an der elastische Gurtbänder angreifen, ..die zu oberhalb und unterhalb sowie seitlich zu der Pelotte versetzt befindlichen Befestigungsstellen führen, wobei ε-ich die Wirkungslinien jeweils zweier, einander benachbarter Gurtbänder im Bereich der Pelotte kreuzen.

Durch diese Lösung ist der natürliche Bewegungsablauf der gelenkbildenden Knochenflächen von Ober- und Unterschenke lknochen bei guter Kompensation der lateralen Instabilität des Kniegelenkes gewährleistet, da dem Kniegelenk durch die Orthese keinerlei Bewegung aufgezwungen wird.

Somit wird die erwähnte Muskelatrophie vermieden.

Weiterhin ist die erfindungsgemäße Orthese angenehm zu tragen, da die Pelotte und die an ihr angreifenden Bänder den individuellen Bewegungen aller im Bereich des Knies an dessen Bewegung beteiligten Knieteile nachgeben. können, ohne daß unangenehme Druckempfindungen oder dergleichen entstehen. Dadurch wird auch beim Patienten die· Bereitschaft gefördert, die erfindungsgemäße Orthese bereitwillig zu tragen, was wiederum der medizinischen Absicht zugute kommt.

Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in den anliegenden Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles erläutert. Es zeigen:

Figur 1 Das Ausführungsbeispiel in einer ersten Seitenansicht,

Figur 2 eine weitere Seitenansicht des Ausführungsbeispiels gemäß dem Pfeil A in Fig. 1.

Gemäß den Figuren besteht die dargestellte, z.B. nach Kniebandplastiken vom Patienten im Bereich des Knies zu tragende Orthese aus einer Pelotte 1, einer oberen Schelle 2, einer unteren Schelle 3 und aus mehreren elastischen Gürtbändern 4,5,6 und 7. Die Gurtbänder greifen einerseits an der Pelotte 1 an und sind andererseits an Befestigungs-

stellen der beiden Schellen 2,3 befestigt, z.B. durch Nieten 8, wobei sich diese Stellen in bezug auf die Pelot-■ te seitlich versetzt an den Schellen befinden, wie Fig. 1 deutlich zeigt. Die Festlegung der Gurtbänder an der Pelotte ist lösbar und kann z.B. derart erfolgen, daß Laschen 9,1o mit ösen 11,12 versehen sind, wobei die Gurtbänder wie gezeichnet durch die ösen hindurchgesteckt sind. Jeweils zwei der Laschen 9 und 10 sind z.B. mittels einer Niet 13 an der Pelotte 1 befestigt. Des weiteren verlaufen die Gurtbänder von den Schellen 2,3 so in Richtung zu der Pelotte, daß sich die Wirkungslinien jeweils zweier, einander benachbarter Gurtbänder im Bereich der Pelotte kreuzen, wie aus Fig. 1 klar ersichtlich ist. Hierbei sei noch erwähnt, daß die Gurtbänder bzw. Laschen durch die Nieten 8 bzw. 13 so befestigt sind, daß eine Verschwenkung dieser Teile um die Nietachse möglich ist, damit die Gurtbänder beim Anlegen und Tragen der Orthese in einem gewissen Maß beweglich sind.

Die sowohl längs- als auch querelastischen Gurtbänder 4,5,

sie 6 und 7 sind ferner so ausgebildet, daßfauf einer Seite mit einer sogenannten Klettverschlußausbildung versehen sind. Aufbau und Funktion einer solchen Verschlußausbildung sind allgemein bekannt, so daß sich eine genaue Beschreibung hierüber erübrigt.

Die beiden Schellen 2 und 3 bestehen je aus einem relativ steifen Materialteil 2a bzw. 3a, z.B. aus Kunststoff, und aus einem flexiblem Verschlußband 2b bzw. 3b„ wobei das eine Ende des Bandes an dem Materialteil z.B.

durch Nietung befestigt ist, während dessen anderes Ende an dem Materialteil lösbar befestigt ist. Letzteres kann wiederum in der Art und Weise erfolgen, wie es in Verbindung, mit den Gurtbändern 4 bis 7 beschrieben und gezeichnet ist. Lediglich aus Übersichtlichkeitsgründen ist dies in den Zeichnungen nicht dargestellt. Wenn die Orthese am Bein eines Patienten angelegt ist, umfassen die in axialer Richtung steifen, jedoch in radialer Richtung flexiblen Materialteile 2a,3a, der Schellen 2 bzw. 3 den Oberschenkel bzw. Unterschenkel des Patienten jeweils teilweise, während die Verschlußbänder 2b,3b, die ebenfalls mit einer Klettverschlußausbildung versehen sind, die Schenkel im übrigen überbrücken.

Die Pelotte 1 besteht aus einem starren Materialteil 1a aus z.B. Kunststoff und aus einem nachgiebigen Polsterbelag 1b aus z.B. einem Schaumstoff, der -auf der dem Knie des Patienten zugewandten Seite des starren Materialteils vorzugsweise durch Kleben befestigt ist.

Auch die starren Materialteile 2a,3a der Schellen 2 und sind innenseitig mit einem nachgiebigen Polsterbelag 14

aus z.B. Schaumstoff versehen, um eine angenehme Anlage der Schellen am Bein des Patienten zu erreichen.

Um die Schellen 2,3 relativ zu der Pelotte 1 auf Abstand zu halten, ist wenigstens ein biegeelastischer Stab 15 aus vorzugsweise Kunststoff vorgesehen, der mit Hilfe von angenieteten Befestigungselementen 16 an den Schellen und an der Pelotte angebracht ist. Die z.B. in Form eines Augenlagers aufgebauten Elemente 16 weisen ein Loch 17 auf, durch das der Stab 15 hindurchgesteckt ist. Um den Stab in den Elementen 16 axial zu sichern, weisen letztere Gewindelöcher auf, in die von außen betätigbare Schrauben 18 eingreifen, die gegen den Stab geklemmt werden. Durch diese Festlegeart des Stabes in den Elementen kann der Abstand zwischen den Schellen und der Pelotte entsprechend den Verhältnissen am Knie des Patienten eingestellt werden. Die Querschnittsform des Stabes 15 kann kreisförmig, aber auch oval sein. Letzteres wird angewendet werden, wenn eir stärkerer Biegewiderstand des Stabes wegen erhöhter InstcbiIitat erwünscht ist, wobei die große Achse eines ovaler. Stabes bei angelegter Orthese zur Kniegelenkachse des Pcitienten im wesentlichen parallel verläuft.

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Claims

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Anmelder;■Schutt und Grundei GmbH

Medizintechnische Fabrikation Grapengießerstr. 21, 24oo Lübeck

Patentansprüche

₍1. Orthese zum Schienen und zur Kompensation der seitlichen Instabilität von Kniegelenken^ gekennzeichnet durch eine an der Kniegelenkseite mit der überwiegenden Instabilität anzulegende Pelotte (1) _f an der elastische Gurtbänder (4,5,6,7) angreifen, die zu oberhalb und unterhalb sowie seitlich zu der Pelotte (1) versetzt befindlichen Befestigungsstellen (8) führen, wobei sich die Wirkungslinien jeweils zweier, einander benachbarter Gurtbänder im Bereich der Pelotte kreuzen.
2. Orthese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsstellen (8) an Schellen (2;3) vorgesehen sind, von denen bei angelegter Orthese die eine (2) den Oberschenkel und die andere (3) den Unterschenkel des Patienten teilweise umfaßt und deren offener Bereich mit lösbaren Bändern (2b;3b) überbrück-
3. Orthese nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,

daß die Gurtbänder (4,5;6/7) unlösbar an

den Schellen (2,3) und lösbar an der Pelotte (1) befestigt sind.
4. Orthese nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der Pelotte (1) Ösen (11 »12) schvrenkbar angebracht sind, durch welche die an der. Pelotte angreifenden Gurtbänder (4,5,6,7) gesteckt sind.
5. Orthese nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Pelotte (1) und die beiden Schellen (2,3) durch mindestens einen sie verbindenden, biegeelastischen Stab (15) auf vorzugsweise variablem Abstand gehalten sind.
6. Orthese nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Stab (15) einen ovalen Querschnitt hat.
7. Orthese nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Stab (15) durch Löcher (17) von Befestigungselementen (16) verläuft, die an der Pelotte (1) und den Schellen (2,3) befestigt sind und in denen von außen betätigbare Schrauben (18) sitzen, mit denen der Stab im jeweiligen Befestigungselement festklemmbar ist.