DE3620743A1

DE3620743A1 - Einrichtung zur verwendung mit fluessigkeitsuebertragungsgeraeten

Info

Publication number: DE3620743A1
Application number: DE19863620743
Authority: DE
Inventors: Gary Brian Heath; Keith John Manica; William George Palsulich; Jun Jack Clements Swan
Original assignee: Cobe Laboratories Inc
Current assignee: Terumo BCT Inc
Priority date: 1985-06-25
Filing date: 1986-06-20
Publication date: 1987-01-08
Also published as: GB8827692D0; GB2208613B; GB2208714A; GB8615491D0; GB2208613A; CA1282012C; FR2583642B1; GB2176717B; GB2208714B; GB2176717A; FR2583642A1; GB8827691D0; DE3644948C2; US4666598A; JPS625355A; DE3620743C2; JPH0457349B2

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Verwendung mit Flüssigkeitsübertragungsgeräten, wie Dialysegeräten, und Verfahren zur Verwendung der Einrichtung.

Flüssigkeitsübertragungsgeräte, wie Dialysegeräte, werden verwendet, um kontinuierlich Verunreinigungen aus dem Blut eines Patienten zu entfernen. Das Blut wird üblicherweise durch Schlauchsätze zur einmaligen Verwendung mit Schläuchen und Blasenfallen für das arterielle und venöse Blut gepumpt, die den Patienten mit einem auf einer Dialysevorbereitungs- und Versorgungsmaschine montierten Dialysator verbinden.

In der US-PS 42 63 808 (Bellotti et al) wird als Ersatz für einen Schlauchsatz ein einteiliger hydraulischer Kreis be schrieben, der Blasenfallenkammern für das arterielle und venöse Blut enthält, in die das Blut durch über den Böden der Kammern liegende Eingänge eintritt und in der Nähe der Bö den der Kammern austritt. Der Druck in den Kammern kann mit Hilfe von Meßwertwandlern bestimmt werden, die an undurch dringbaren Latexmembranen angebracht sind, welche mit den oberen Bereichen der Kammern kommunizierende Öffnungen be decken.

Gemäß einem Aspekt wird durch die Erfindung eine Flüssig keitsströmungskammerkassette geschaffen, die entweder mit ihrer Frontwand oder mit ihrer Rückwand an einer diese tra gende Maschine angebracht werden kann und die mit einem fle xiblen Schlauch versehen ist, der von einer Seitenwand aus geht und eine Schleife bildet, welche bezüglich einer quer zur Seitenwand verlaufenden Schleifenachse symmetrisch ist, so daß eine Pumpenrolle der Maschine auf die Schleife ein wirken kann, sowohl wenn die Frontwand gegen die Maschine gerichtet ist, wie wenn die Rückwand gegen die Maschine ge richtet ist. Die Orientierung der Kassette und die Richtung des Flüssigkeitsstromes durch die Kassette kann daher durch einfaches Wechseln der Wand, d.h. der Front- oder der Rück wand, mit der die Kassette an der Maschine angebracht ist, gewechselt werden.

Bei bevorzugten Ausführungsformen ist der flexible Schlauch an einem Ende mit einem Auslaß der Kammer am Boden dersel ben verbunden und am anderen Ende mit dem Einlaß einer Strö mungspassage in der Kassette, wobei sich der Einlaß in der selben Entfernung von der Schleifenachse befindet wie der Auslaß der Kammer; die Kassette hat zwei Kammern (für ar terielles und für venöses Blut) und zusätzliche, flexible Schläuche, um einen Dialysator zwischen die Strömungspassage und die Kammer für das venöse Blut zu schalten; der Auslaß der Kammer für das venöse Blut befindet sich am Boden dessel ben; die Einlässe für die arterielle und die venöse Kammer treten in die arterielle und in die venöse Kammer oberhalb der Auslässe der Kammern ein. Bei der Verwendung mit einem Dia lysator fließt das Blut von einem Patienten durch die Kammer für das arterielle Blut, die symmetrische Pumpenschleife und die Strömungspassage zum Dialysator, und von dort durch die Kammer für das venöse Blut und zurück zum Patienten. Nachdem die Dialyse beendet worden ist, werden die Kassette und der Dialysator umgedreht und auf dem Kopf stehend wieder an der Maschine angebracht und Desinfektionslösung in umgekehrter Richtung durch diese hindurchgepumpt, wobei alle Bereiche der Kassette, des Dialysators und der Schläuche gefüllt wer den.

Gemäß einem anderen Aspekt bietet die Erfindung eine auto matische Fixierung der Anfangsflüssigkeitsstände und der Luftmengen in der venösen und in der arteriellen Kammer des Flüssigkeitsübertragungsgerätes, in dem sich der Einlaß der arteriellen Kammer an einer Stelle oberhalb des Auslasses dieser Kammer befindet und sich der Einlaß der venösen Kam mer an einer Stelle oberhalb des Auslasses dieser Kammer be findet, und das Gerät durch das Bewirken eines Rückstromes in Betriebsbereitschaft versetzt wird, so daß die Flüssig keit in der venösen und der arteriellen Kammer bis zur Ein trittshöhe der Einlässe ansteigt und die Luftmenge in den Kammern festbleibt, selbst nachdem der Strom während des Nor malbetriebes mit Blut umgedreht worden ist.

Gemäß einem weiteren Aspekt bietet die Erfindung die Messung des Flüssigkeitsdruckes in einer Flüssigkeitsströmungskammer, in dem eine undurchdringliche flexible Membran über einer Öffnung in einer starren Wand der Flüssigkeitsströmungskam mer angebracht ist, wobei eine zweite Kammer auf der anderen Seite der Membran vorgesehen ist und der Druck in der zweiten Kammer gemessen wird.

Bei bevorzugten Ausführungsformen ist die Membran kreisför mig und enthält einen gewellten, symmetrisch um den Mittel punkt geformten Bereich, so daß sich die Membran unter nur geringer Ausdehnung bewegen kann, und ist die Membran aus reichend elastisch, so daß sie in ihre Originalform zurück kehrt, wenn sie nicht von der Bewegung abgehalten wird; der gewellte Bereich ist im Querschnitt halbkreisförmig; die Flüs sigkeitsströmungskammer wird durch eine Kassette geschaffen, die abnehmbar auf einer Vorrichtung angebracht ist, die einen Druckmeßwertgeber trägt, die zweite Kammer wird durch einen Teil der den Meßwertgeber umgebenden Vorrichtung begrenzt und durch einen starren Käfig, der die Membran bedeckt, wird von der Kassette getragen und hat eine Öffnung, die geeig net ist, um den den Meßwertgeber umgebenden Bereich dicht mit der Vorrichtung in Kontakt zu bringen.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind aus der folgenden detaillierten Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung und aus den Ansprüchen er sichtlich.

Es folgt eine kurze Beschreibung der Zeichnungen.

Es zeigen:

Fig. 1 einen schematischen, teilweise geschnittenen Aufriß einer erfindungsgemäßen Kassette zur Verwendung mit Flüssigkeitsübertragungsgeräten;

Fig. 2 eine schematische, teilweise als Explosions zeichnung dargestellte, perspektivische Rück ansicht der Kassette der Fig. 1;

Fig. 3 eine perspektivische Frontansicht der Kassette aus Fig. 1;

Fig. 4 eine vertikale Schnittansicht der Kassette längs der Linie 4-4 in Fig. 1;

Fig. 5 eine vertikale Teilschnittansicht der Kassette längs der Linie 5-5 in Fig. 1;

Fig. 6 eine vertikale Teilschnittansicht längs der Linie 6-6 in Fig. 1, die einen Druckmeßbereich der Kassette zeigt, der mit einem Druckmeßfühler der Vorrichtung, auf der die Kassette angebracht ist, verbunden ist;

Fig. 7 eine Teilschnittansicht längs der Linie 7-7 in Fig. 1, die einen anderen Druckmeßbereich der Kassette zeigt;

Fig. 8 eine Teilschnittansicht eines Druckmeßbereiches in Fig. 6 in Explosionsdarstellung;

Fig. 9 einen teilweise geschnittenen Aufriß einer ande ren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kassette.

Die Fig. 1 bis 5 zeigen eine Flüssigkeitsströmungskammer kassette 10 mit Schläuchen zur Verbindung mit den Zugangs kanülen zu einem Patienten, einer Blutpumpenrolle, einem Dialysator und Quellen für Salz- und Heparinlösungen. Die Kassette 10 ist aus durchsichtigem PVC-Kunststoff hergestellt und enthält zwei Hauptflüssigkeitsströmungskammern, eine ar terielle Kammer 14 und eine venöse Kammer 16, durch die das Blut vor und nach dem Passieren eines über einen Dialysator eingangsschlauch 18 und einen Dialysatorausgangsschlauch 20 verbundenen Dialysator strömt.

Ein Arterienschlauch 22 ist mit dem arteriellen Einlaß 24 verbunden, der zu einer schmalen vertikalen Eingangspassage 26 führt, die in die arterielle Kammer 14 durch eine in un gefähr zwei Drittel der Höhe der Kammer 14 liegende Öffnung 28 eintritt. Am Boden der arteriellen Kammer 14 befindet sich ein mit einem flexiblen Schlauch 32 verbundener arterieller Auslaß 30, wobei der Schlauch 32 eine bezüglich einer Achse 33 symmetrische Schleife bildet und von den Rollen einer (nicht gezeigten) Dialysebetriebsmaschine gequetscht wird, auf der die Kassette 10 zur Verwendung angebracht ist.

Das andere Ende des Schlauches 32 ist über einen Einlaß 34 mit einem Kanal 36 verbunden, der längs des oberen Bereiches der Kassette 10 verläuft und an einem Auslaß 38, der mit einem Dialysatoreingangsschlauch 18 verbunden ist, endet.

Ein Heparinanschluß 40 auf der Oberseite der Kassette 10 ist mit einem Heparinschlauch 42 verbunden und führt zum Kanal 36. Ein Salzlösungseingang 44 ist mit einem Salzlö sungsschlauch 46 verbunden und führt zum oberen Teil der arteriellen Kammer 14 (vgl. Fig. 4).

Ein Dialysatorschlauch 20 ist mit einem Einlaß 48 verbunden, der zu einer schmalen vertikalen Eingangspassage 49 führt, welche in die venöse Kammer 16 in einer geringfügig über der Hälfte der Höhe der Kammer 16 liegenden Öffnung 47 ein tritt. Ein Ausgang 50 der venösen Kammer 16 ist mit einem Venenschlauch 52 verbunden. Über und den Eingang des Auslas ses 50 verschließend befindet sich ein Kunststoffblutfilter 54. An den Frontwänden der arteriellen Kammer 14 und der ve nösen Kammer 16 befinden sich Zugänge 56 und 58, die durch Gummistopfen 59 dicht verschlossen sind (vgl. Fig. 5). Nadel abweiser 61 verhindern, daß in die Stopfen 59 eingeführte Nadeln zu weit in die Kammern 14 und 16 eintreten.

Die Fig. 2 und 6 bis 8 zeigen, daß eine Rückwand 98 mit Öffnungen 60 und 62 der arteriellen Kammer 14 und der venö sen Kammer 16 versehen ist, die mit Membranen 64 und 66 ver schlossen sind, welche identisch sind, mit der Ausnahme, daß ihre Orientierungen gegensätzlich sind. Die dem negativen Druck in der arteriellen Kammer 14 ausgesetzte Membran 64 hat ihren halbkreisförmigen gewölbten Bereich 80 von der Kam mer 14 weggerichtet, die dem positiven Druck in der Kammer 16 ausgesetzte Membran 66 hat ihren halbkreisförmigen, gewölbten Bereich in die Kammer 16 hineingerichtet. Hinter den Membra nen 64 und 66 befinden sich Membrankäfige 68 und 70, die mit zylindrischen Durchgängen 71 versehen sind, um zylindri sche Fortsätze 82 von auf der Vorderseite der die Kassette 10 beim Betrieb tragenden Maschine angebrachten Drucksensoren 83 aufzunehmen (vgl. Fig. 6). Am Umfang der Membranen 64 und 66 befinden sich Wülste 72, die zwischen die ringförmigen Ober flächen 74 und 76 der Käfige 68 und 70 und gegenüberliegen den, die Öffnungen 60 und 62 umgebenden ringförmigen Ober flächen 78 eingequetscht sind. Randbereiche 96 der Membra nen 64 und 66 sind zwischen Lippen 63 der Käfige 68 und 70 und gegenüberliegenden, die Öffnungen 60 und 62 umgebenden Lippen 65 eingequetscht, so daß Dichtungen zwischen den Mem branen und den Käfigen und zwischen den Membranen und der Rückwand gebildet werden.

Wie Fig. 6 zeigt, trägt der Fortsatz 82 einen O-Ring 84, der mit der inneren Oberfläche des zylindrischen Durch gangs 71 eine Dichtung bildet. Ein Druckmeßwertgeberele ment 85 steht mit einer Kammer 87 in Verbindung, die das Volumen innerhalb von Wänden 86, eines Durchganges 88 (im Fortsatz 82) und im Bereich zwischen der inneren Oberfläche des Käfigs 68 und der Membran 64 enthält. Ein identischer Drucksensor ist mit der inneren Oberfläche des zylindrischen Durchgangs 71 des Käfigs 70 verbunden. Der halbkreisförmige gewölbte Bereich 80 verläuft rund um die Membran 64, hat an seiner äußeren Oberfläche einen Radius von 3,2 mm (0.125′′) und erstreckt sich um 180° um seinen Mittelpunkt. Die gegen überliegende Oberfläche des Käfigs 68 hat den gleichen Ra dius, erstreckt sich jedoch in der Nähe der Mitte nicht auf volle 180°, sondern endet an einer Oberfläche 89, die von einem Mittelbereich 90 der Membran 64 einen Abstand von 1,65 mm (0.065′′) hat. Auf der gegenüberliegenden Oberfläche der Mem branen 64 und 66 befinden sich vier radiale Vorsprünge 92, die dazu nützlich sind, eine Membran 66 in der venösen Kammer beim Versperren des Durchgangs zu verhindern. Die Membran 64 ist im halbkreisförmigem Bereich 80 0,25 mm (0.010′′) dick und ist im Mittelbereich 90 und im Randbereich 96 in der Nähe des Wulstes 72 0,50 mm (0.020′′) dick. Die Membran 64 ist aus Silikonkunststoff (unter der Handelsbezeichnung MDX 4-4515 von Dow Corning erhältlich) und nicht-toxisch. Der gewölbte Be reich 80 kann ohne Spannung oder Reibung in beide Richtun gen gerollt werden und hat ausreichend elastomere Eigen schaften, um in seine ursprüngliche Form zurückzukehren, wenn er nicht durch die Flüssigkeitsbedingungen in den Kammern an der Bewegung gehindert wird.

Wie am besten aus Fig. 4 ersichtlich, besteht die Kassette 10 in erster Linie aus zwei tiefgezogenen PVC-Stücken, einer flachen Rückplatte 98 und einem Frontstück 100, in das die Zugänge und Wände für die verschiedenen Kammern und Durch gänge eingeformt sind. Die Rückplatte 98 ist mit dem Front stück 100 durch Lösungsmittelklebung verbunden. Die Käfige 68 sind in ähnlicher Weise mit der Rückplatte 98 durch Lö sungsmittelklebung verbunden.

Bei der Verwendung wird die Kassette 10 auf der (nicht dar gestellten) Dialysebetriebsmaschine mit Hilfe von Sicherheits nadel-ähnlichen Klammern befestigt, die an einem Vorsprung 45 und den den arteriellen Auslaß 30 und den Strömungspassagen einlaß 34 bildenden rohrförmigen Fortsätzen einschnappen. Nachdem die Rückplatte 98 der Kassette 10 an die Maschine gebracht und in der richtigen Position verriegelt worden ist, werden die Fortsätze 82 der Drucksensoren der Maschine automatisch in die zylindrischen Durchgänge 71 der Käfige 68 und 70 eingeführt, wobei sie durch die O-Ringe 84 abge dichtet werden. Die Schlauchschleife 32 wird dabei um die Rollen der (nicht dargestellten) Schlauchpumpe, die ebenfalls auf der Vorderseite der Maschine angebracht ist, gelegt, da bei schneidet die Achse der Blutpumpe die Schleifenachse 33.

In Fig. 1 ist die Strömungsrichtung während der Dialyse durch schwarz gedruckte Pfeilspitzen, die Strömungsrichtung während der Betriebsvorbereitung durch umrandete Pfeilspit zen dargestellt. Vor der Verwendung mit einem Patienten wer den die Kassette 10, deren verschiedene Schläuche und der mit diesen verbundene Hohlfaserdialysator mit Salzlösung vorgefüllt, in dem das Ende des Venenschlauches 52 mit einem Salzlösungsbeutel verbunden und die Pumpe in der Richtung betrieben wird, daß sie auf den Schlauch 32 in der durch die umrandeten Pfeile dargestellten Richtung (im Uhrzei gersinn) einwirkt. Dies bewirkt, daß die Salzlösung in die Venenkammer 16 gezogen wird. Die Flüssigkeitsmenge in der Kammer 16 wird automatisch durch die Höhe der Öff nung 47 am Ende der Einlaßpassage 49 des Einlasses 48 be stimmt. Sobald die Salzlösung die Höhe der Öffnung 47 er reicht, ändert sich das Flüssigkeitsvolumen und die Luft menge in der Kammer 16 nicht mehr, außer wenn die Pumpe bei der erstmaligen Füllung der venösen Kammer mit einer gering fügig höheren als der normalen Geschwindigkeit betrieben wird, um einen Flüssigkeitsstand etwas höher als die Öffnung 47 zu bewirken, so daß Luftblasen während der Inbetriebnahme nicht weiter in den Dialysator getragen werden. Die Salzlö sung wandert dann durch den Schlauch 20, den mit diesem ver bundenen Dialysator, den Schlauch 18, die Passage 36 und den Schlauch 32 in den Auslaß der arteriellen Kammer 14. Der Flüssigkeitsstand in der arteriellen Kammer 14 wird automatisch durch die Höhe der Öffnung 28 bestimmt. Darauf wandert die Salzlösung durch die Arterienleitung 22. Sobald alle Luft aus dem Dialysator entfernt ist, wird die Arterien leitung mit einer in den Patienten eingestochenen Kanüle verbunden und dicht geklemmt. Nach der Inbetriebnahmeproze dur braucht der Dialysator nicht umgedreht zu werden, wie es früher üblich war. Wegen der Selbsteinstellung der Flüs sigkeitsstände in den Kammern 14 und 16 geht die Inbetrieb nahme des Gerätes dann auch schneller vonstatten, benötigt einen geringeren Bedienungsaufwand und ist zuverlässiger als die zeitraubende Inbetriebnahmeprozedur der üblichen Blutschlauchsätze, deren Inbetriebnahme eine manuelle Ein stellung der Flüssigkeitsstände enthielt.

Eine Heparinquelle wird mit der Leitung 42 verbunden und eine Salzlösungsquelle mit der Leitung 46. Der Passage 46 wird Heparin automatisch zugeführt, um eine Blutgerinnung im Dialysator zu verhindern. Nachdem in der Passage 36 ein positiver Druck herrscht, wird Heparin mit keiner größeren als der gewünschten Geschwindigkeit in das Gerät gezogen. Der Anschluß 46 an die Salzlösung wird in abgeklemmtem Zu stand aufrechterhalten und ist als Notversorgung mit zu sätzlicher Flüssigkeit vorgesehen, welche dem Patienten im Falle eines Schocks schnell zugeführt werden kann.

Die Blutpumpe 28 wird dann in Vorwärtsrichtung (gegen den Uhrzeigersinn) in Betrieb genommen, zieht Blut vom Patien ten in den Schlauch 22 und durch die Passagen der Kassette 10 und die angeschlossenen Schläuche, wobei die Salzlösung darin ersetzt wird, indem sie durch das Ende des Schlauches 52 hinausgedrückt wird. Sobald die Kassette 10, der Dialysa tor und die angeschlossenen Schläuche mit Blut gefüllt sind, wird die Blutpumpe angehalten. Das Ende der Venenleitung 18 wird dann mit einer Kanüle im Patienten verbunden, worauf der Dialysevorgang mit der im Gegenuhrzeigersinn laufenden Pumpe beginnen kann, wobei das Blut, wie durch die schwarz gedruckten Pfeile gezeigt, fließt.

Während der Dialyse bleiben die Luftmengen in den Kammern 14 und 16 konstant. Der Druck wird über die Drucksensoren 83 verfolgt, die vom Blutströmungsweg durch die nicht-toxischen Membranen 64 und 66 getrennt sind. Die Kammer 14 befindet sich im allgemeinen auf einem negativen Druck (ungefähr -150 mmHg), die Kammer 16 befindet sich üblicherweise auf einem positiven Druck (ungefähr +350 mmHg). Durch die Luft räume in den Kammern 14 und 16 sind Ausgleichsvolumina ge gegeben, um durch den Betrieb der Schlauchpumpe hervorgeru fene Druckveränderungen auszugleichen. Der Flüssigkeits stand in der arteriellen Kammer 14 ist geringfügig niedriger als während der Inbetriebnahme und der Flüssigkeitsstand in der Venenkammer 16 ist geringfügig höher als während der In betriebnahme, was auf den Wechsel zwischen positiven und ne gativen Druckbedingungen mit der Änderung der Pumprich tung zurückzuführen ist. Die Membrane 64 bewegt sich ohne Dehnung oder Reibung (aufgrund des gewölbten Bereiches 80) in die Kammer 14 hinein, wodurch bewirkt wird, daß der Druck in der Kammer 87 gleich dem in der Kammer 14 ist. Die Membran 66 bewegt sich in ähnlicher Weise zum Käfig 70, wobei der gewölbte Bereich 80 ohne Dehnung oder Span nung gerollt wird, wodurch bewirkt wird, daß der Druck in der mit dem Meßwertgeber verbundenen Kammer gleich dem in der Kammer 16 ist.

Nach der Dialyse wird die Leitung 22 vom Patienten getrennt und mit einer Quelle für Salzlösung verbunden, wodurch er laubt wird, daß das Blut im Hydraulikkreis zum Patienten zurückgeführt werden kann. Die Heparinleitung 42 und die Salzlösungsleitung 46 werden von ihren jeweiligen Quellen getrennt und wieder miteinander verbunden. Die Kassette 10 und der damit verbundene Dialysator werden dann umgedreht, so daß die Front der Kassette 10 zur Maschine hin gerichtet ist und sich der Auslaß 30 oben und der Einlaß 34 unten be findet. Dann wird durch den Betrieb der Pumpe im Uhrzeiger sinn Desinfektionslösung in den Schlauch 22 und durch das System gezogen, so daß die Lösung alle Bereiche des Kreises auffüllt. Die Arterienleitung 22 und die Venenleitung 52 werden miteinander verbunden und die Kassette und der Dialy sator kann dann mit der Lösung gelagert werden, die vor einer Wiederverwendung beim gleichen Patienten ausgespült wird.

Die Erfindung kann auch in anderen Ausführungsformen rea lisiert werden.

Beispielsweise ist in Fig. 9 eine Kassette 110 zur Ver wendung bei der Einnadeldialyse gezeigt. Einlässe 149 und 128 zu den venösen und arteriellen Kammern 116 und 114 sind niedriger angebracht (der Einlaß 149 befindet sich unge fähr in ein Viertel der Höhe vom Boden und der Einlaß 128 befindet sich ungefähr in halber Höhe über dem Boden), um größere Luftvolumina zuzulassen, so daß die Flüssigkeits volumina während der arteriellen und der venösen Phasen mit kleineren Druckänderungen variieren können.

Claims

1. Flüssigkeitsströmungskammerkassettenbaugruppe zur Anbrin gung auf einer Einrichtung mit einer sich um eine Pumpen achse bewegenden Schlauchpumpenrolle und einer Vorrichtung zum Tragen eines Flüssigkeitsübertragungsgerätes, dadurch gekennzeichnet, daß die Kassette folgendes enthält:
ein Kunststoffgehäuse mit voneinander beabstandeten Front- und Rückwänden und einer zwischen den Front- und Rückwänden an einer Seite zur teilweisen Begrenzung einer ersten Flüs sigkeitsströmungskammer befindlichen Seitenwand, wobei das Gehäuse mit einem ersten Kammereinlaß in die erste Kammer und einem in die Seitenwand eingeformten ersten Kammeraus laß aus der ersten Kammer versehen ist;
einen ersten flexiblen Schlauch, der Flüssigkeit von der er sten Kammer zum Übertragungsgerät führt, wobei der erste Schlauch einen Teil einer für die Einwirkung der Rolle der Schlauchpumpe geeigneten Schleife bildet, ein Ende des er sten Schlauches mit dem Auslaß der ersten Kammer verbunden und ein anderer Teil der Schleife am Gehäuse derart befestigt ist, so daß die Schleife symmetrisch ist bezüglich einer senk recht zur Seitenwand verlaufenden Achse und die Schleifen achse im auf der Einrichtung angebrachten Zustand durch die Pumpenachse verläuft, und
eine Befestigungsvorrichtung zur Befestigung des Gehäuses auf der Einrichtung in zwei Stellungen, in einer ersten Stellung, bei der die Rückwand zur Einrichtung hin gerich tet ist, und einer zweiten Stellung, bei der die Frontwand zur Einrichtung hin gerichtet ist, wobei sich Teile der Schleife auf entgegengesetzten Seiten der Schleifenachse befinden, wenn das Gehäuse aus der ersten Stellung in die zweite Stellung gebracht wird.

2. Kassette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, daß die Schleifenachse horizontal verläuft, wenn die Kassette an der Einrichtung angebracht ist, sich der erste Kammerauslaß bei Anbringung mit der Rückwand zur Einrichtung hin am Boden der Kammer befindet und sich der erste Kammerauslaß bei Anbringung mit der Frontwand zur Einrichtung hin an der Oberseite der ersten Kammer befin det.

3. Kassette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, daß die Kassette eine Strömungspassage, einen an der Seitenwand in gleicher Entfernung von der Schleifen achse wie vom ersten Kammereinlaß liegenden Strömungspas sageneinlaß und einen mit einem zweiten flexiblen Schlauch zum Anschluß an ein Flüssigkeitsübertragungsgerät verbun denen Strömungspassagenauslaß enthält, wobei der erste Schlauch an den Strömungspassageneinlaß angeschlossen ist.

4. Kassette nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich net, daß die Kassette eine zweite Kammer mit einem zwei ten Einlaß und einem zweiten Auslaß enthält, wobei der zweite Einlaß mit einem dritten flexiblen Schlauch zum An schluß an das Flüssigkeitsübertragungsgerät verbunden ist.

5. Kassette nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich net, daß die Kassette mit einem ersten Zugang zur ersten Kammer und einem zweiten Zugang zur Strömungspassage versehen ist.

6. Kassette nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich net, daß die Schleifenachse horizontal verläuft, wenn die Kassette an der Einrichtung angebracht ist, sich der erste Kammerauslaß bei Anbringung mit der Rückwand zur Ein richtung hin am Boden der Kammer befindet und sich der erste Kammerauslaß bei Anbringung mit der Frontwand zur Einrichtung hin an der Oberseite der ersten Kammer befindet, und daß sich der zweite Auslaß bei Anbringung mit der Rückwand zur Einrichtung hin am Boden der zweiten Kammer befindet und daß sich der zweite Auslaß bei Anbringung mit der Front wand zur Einrichtung hin an der Oberseite der zweiten Kam mer befindet.

7. Kassette nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich net, daß sich der Eintritt des ersten Einlasses in die erste Kammer bei Anbringung mit der Rückwand zur Einrich tung hin an einer Stelle oberhalb des ersten Auslasses be findet.

8. Kassette nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich net, daß sich der Eintritt des zweiten Einlasses in die zweite Kammer bei Anbringung mit der Rückwand zur Einrich tung hin an einer Stelle oberhalb des zweiten Auslasses be findet.

9. Kassette nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich net, daß die Befestigungsvorrichtung röhrenförmige Fort sätze enthält, die sich von der Seitenwand um parallel zur Schleifenachse verlaufende Achsen erstrecken und den ersten Auslaß und den Strömungspassageneinlaß bilden.

10. Kassette nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich net, daß die Befestigungsvorrichtung weiterhin einen Fort satz enthält, der von der der Seitenwand gegenüberliegenden Seite der Kassette ausgeht.

11. Kassette nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch die Verwendung mit einem Flüssigkeitsübertragungs gerät, das mit dem zweiten flexiblen Schlauch und dem dritten flexiblen Schlauch verbunden ist, und einer Einrichtung mit einer Schlauchpumpe, eine in die Befestigungsvorrichtung ein greifende Vorrichtung und einer Vorrichtung zum Tragen des Flüssigkeitsübertragungsgerätes in zwei Stellungen, wobei sich in der ersten Stellung der Strömungspassageneinlaß an der Oberseite und der erste Auslaß an der Unterseite befin det und sich bei der zweiten Stellung der Strömungspassagen einlaß an der Unterseite und der erste Auslaß an der Oberseite befindet.

12. Verfahren zum Betrieb eines Flüssigkeitsübertragungsge rätes, gekennzeichnet durch:
Bereitstellung eines Flüssigkeitsübertragungsgerätes, einer arteriellen Kammer und einer venösen Kammer, wobei ein Einlaß des Flüssigkeitsübertragungsgerätes mit einem Auslaß der arteriellen Kammer verbunden ist, ein Auslaß des Flüssigkeitsübertragungsgerätes niedriger angebracht ist als der Einlaß des Flüssigkeitsübertragungsgerätes und mit einem Einlaß der venösen Kammer verbunden ist, die arterielle Kammer über einen in die arterielle Kammer an einer Stelle oberhalb des Auslasses der arteriellen Kammer eintretenden Einlaß verfügt und der Einlaß der ve nösen Kammer in die venöse Kammer an einer oberhalb des Auslasses der venösen Kammer liegenden Stelle eintritt, und
Betriebsvorbereitung des Blutströmungsweges der Einrich tung durch das Pumpen steriler Vorbereitungslösung durch die venöse Kammer, das Flüssigkeitsübertragungsgerät und die arterielle Kammer in gegenüber dem Normalbetrieb der Einrichtung umgekehrter Richtung, nämlich in den Auslaß der venösen Kammer, wobei die sterile Lösung in der venö sen Kammer bis zur Höhe des Eintrittes des Einlasses der venösen Kammer ansteigt, aufwärts durch das Flüssigkeits übertragungsgerät strömt, wobei darin befindliche Luftein schlüsse entfernt werden, und in die arterielle Kammer, wobei sie in der arteriellen Kammer bis zur Höhe des Ein trittes des Einlasses der arteriellen Kammer ansteigt, und wobei die Anfangsflüssigkeitsstände und Luftmengen in den arteriellen und venösen Kammern selbsttätig in vorgesehenen Höhen bzw. Mengen fixiert werden.

13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich net, daß der Einlaß der arteriellen Kammer mit einem Pa tienten verbunden wird, die Pumpe in gegenüber der Betriebs vorbereitung umgekehrter Richtung betrieben wird bis die sterile Lösung im Gerät durch Blut ersetzt worden ist, der Auslaß der venösen Kammer mit dem Patienten ver bunden wird und das Pumpen in gleicher Richtung fortge setzt wird, um die Übertragung in der Einrichtung zu be wirken.

14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich net, daß während des fortgesetzten Pumpens der Druck in den arteriellen und venösen Kammern gemessen wird.

15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeich net, daß als weiterer Verfahrensschritt der Einlaß der arteriellen Kammer mit einer sterilen Lösung verbunden wird, das Pumpen fortgesetzt wird, um das Blut zum Patienten zu rückzupumpen, der Patient abgeschlossen wird, die Einrich tung und die arteriellen und venösen Kammern auf den Kopf gestellt werden, und Desinfektionslösung in den Auslaß der venösen Kammer und durch alle Bereiche des Strömungsweges der Einrichtung gepumpt wird.

16. Einrichtung zur Messung eines Druckes einer Flüssigkeit, gekennzeichnet durch:
eine erste Kammer mit einem Einlaß und einem Auslaß zur Durchströmung der Kammer mit Flüssigkeit und einer star ren Kammerwand mit einer diese durchdringenden Öffnung,
eine impermeable, flexible Membran, die diese Öffnung ab dichtend bedeckt,
eine eine zweite Kammer begrenzende Einrichtung, die mit der Membran auf der der Kammer mit der starren Wand gegen überliegenden Seite der Membran mit dieser dicht verbunden ist, und
einem mit der zweiten Kammer kommunizierend verbundenen Druckmeßwertgeber, um den Druck in der Kammer zu messen,
wobei Druckänderungen in der ersten Kammer eine Verschie bung der Membran und dadurch des Volumens und des Druckes in der zweiten Kammer bewirken.

17. Einrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeich net, daß die Membran kreisförmig ist und einen symmetrisch um die Mitte geformten gewellten Bereich enthält, so daß die Membran mit nur geringer Dehnung beweglich ist, wobei die Membran weiter ausreichend elastische Eigenschaften hat, um in ihre ursprüngliche Form zurückzukehren, wenn sie nicht durch den Zustand der Flüssigkeiten in den Kammern daran ge hindert wird.

18. Einrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeich net, daß der gewellte Bereich einen halbkreisförmigen Querschnitt hat.

19. Einrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeich net, daß die erste Kammer durch eine entfernbar auf einer Einrichtung angebrachte Kassette geschaffen wird, der Druck meßwertgeber auf der Einrichtung angebracht ist und die eine zweite Kammer begrenzende Vorrichtung einen den auf der Ein richtung angebrachten Meßwertgeber umgebenden Bereich ent hält sowie einen starren, die Membran bedeckenden Käfig, der von der Kassette getragen wird und eine Öffnung hat, die ge eignet ist, an den den Meßwertgeber umgebenden Bereich ab dichtend anzuschließen.

20. Einrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeich net, daß die Öffnung durch einen zylindrischen Durchgang begrenzt ist, der über einen zylindrischen Fortsatz paßt, der eine Drucksensorpassage zu einer den Meßwertgeber ent haltenden weiteren Kammer enthält.

21. Einrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekenn zeichnet, daß der Käfig eine innere Oberfläche aufweist, die in ihrer Form dem gewellten Bereich gleicht.

22. Einrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekenn zeichnet, daß die Membran mit dem zylindrischen Fortsatz gegenüberliegenden Rippen versehen ist, um ein Versperren der Drucksensorpassage zu verhindern.

23. Kassette nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich net, daß sich der Eintritt des ersten Einlasses in die erste Kammer an einer Stelle auf ungefähr der halben Höhe der Kammer befindet, wenn die Kassette mit der Rückwand zur Einrichtung hin angebracht ist.

24. Kassette nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich net, daß der Eintritt des ersten Einlasses in die erste Kammer sich an einer Stelle auf ungefähr zwei Drittel der Höhe der Kammer befindet, wenn die Kassette mit der Rück wand zur Einrichtung hin angebracht ist.

25. Kassette nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich net, daß der Eintritt des zweiten Einlasses in die zweite Kammer sich an einer Stelle auf ungefähr der halben Höhe der Kammer befindet, wenn die Kassette mit der Rück wand zur Einrichtung hin angebracht ist.

26. Kassette nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich net, daß der Eintritt in die zweite Kammer sich in un fähr ein Viertel der Höhe der Kammer befindet, wenn die Kassette mit der Rückwand zur Einrichtung hin angebracht ist.