DE3620743C2

DE3620743C2 -

Info

Publication number: DE3620743C2
Application number: DE3620743A
Authority: DE
Inventors: Gary Brian Aurora Col. Us Heath; Keith John Littleton Col. Us Manica; William George Palsulich; Jack Clements Boulder Col. Us Swan Jun.
Original assignee: Cobe Laboratories Inc
Current assignee: Terumo BCT Inc
Priority date: 1985-06-25
Filing date: 1986-06-20
Publication date: 1990-06-13
Also published as: GB8827691D0; DE3644948C2; GB8615491D0; GB2208613B; GB2208714A; DE3620743A1; GB2176717B; GB8827692D0; FR2583642A1; GB2176717A; CA1282012C; JPH0457349B2; GB2208714B; GB2208613A; US4666598A; JPS625355A; FR2583642B1

Description

Die Erfindung betrifft eine Kassette, die einen Teil des Strömungsweges einer Flüssigkeit bildet, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie ein Verfahren zum Betrieb einer solchen Kassette.

Bei verschiedenen Geräten mit einer von Flüssigkeit durchströmten Einrichtung, insbesondere bei einem Dialysegerät mit einem Dialysator zum Reinigen des Blutes eines Patienten, wird das Blut üblicherweise durch Schlauchsätze zur einmaligen Verwendung mit Schläuchen und Blasenfallen für das arterielle und venöse Blut gepumpt, die den Patienten mit dem auf dem Dialysegerät angebrachten Dialysator verbinden.

Aus der US-PS 42 63 808 ist eine Kassette bekannt, die einen Teil des Strömungsweges einer Flüssigkeit, hier nämlich Blut, bildet, eine Schleife für eine Schlauchrollpumpe aufweist und zum Anbringen an einem Betriebsgerät vorgesehen ist. Die bekannte Kassette enthält Blasenfallenkammern für das arterielle und venöse Blut, in die das Blut durch über dem Boden der Kammern liegende Eingänge eintritt und in der Nähe des Bodens der Kammern austritt. Eine Kassette dieser Art wird im Oberbegriff des Anspruchs 1 als bekannt vorausgesetzt.

Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kassette der vorausgesetzten Art so auszubilden, daß auf einfache Weise unterschiedliche Flüssigkeitsstände für verschiedene Betriebsarten der Kassette eingestellt werden können, sowie ein Verfahren zum Betreiben einer Kassette der genannten Art anzugeben, mit welchem die Anfangsflüssigkeitsstände, wie sie für den korrekten Betrieb der Kassette notwendig sind, eingestellt werden können.

Diese Aufgabe wird durch eine Kassette mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst.

Die erfindungsgemäße Kassette, die entweder mit ihrer vorderen oder mit ihrer Rückwand an einem diese tragenden Gerät angebracht werden kann, ist mit einem von einer Seitenwand der Kassette ausgehenden Schlauch versehen, der eine bezüglich einer quer zur Seitenwand verlaufenden Schleifenachse symmetrische Schleife bildet, so daß die Pumpenrollen der Schlauchrollpumpe sowohl dann auf die Schleife einwirken können, wenn die Kassette mit der Vorderwand zu dem Gerät gerichtet ist, als auch dann, wenn die Kassette mit der Rückwand zu dem Gerät gerichtet ist. Auf diese Weise können die Orientierung der Kassette und somit die Richtung des Flüssigkeitsstromes durch die Kassette sowie die von der Flüssigkeit durchströmten Bereiche in der Kassette durch ein einfaches Umdrehen der Kassette verändert werden.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Betreiben einer von einer Flüssigkeit durchströmten Einrichtung und einer Kassette der vorausgesetzten Art geschaffen, bei dem eine automatische Fixierung der Anfangsflüssigkeitsstände und der Luftmengen in einer venösen und einer arteriellen Kammer der Kassette vorgenommen werden kann, wobei sich der Einlaß der arteriellen Kammer an einer Stelle oberhalb des Auslasses dieser Kammer und sich der Einlaß der venösen Kammer an einer Stelle oberhalb des Auslasses jener Kammer befindet, und das Gerät durch Bewirken eines Rückstroms in Betriebsbereitschaft versetzt wird, so daß die Flüssigkeit in der venösen und der arteriellen Kammer bis zur Eintrittshöhe der Einlässe ansteigt und die Luftmenge in den Kammern eine feste Größe beibehält, selbst nachdem der Strom durch die Kassette während eines Normalbetriebs mit Blut umgedreht worden ist.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 einen schematischen, teilweise geschnittenen Aufriß einer erfindungsgemäßen Kassette zur Verwendung mit Flüssigkeitsübertragungsgeräten;

Fig. 2 eine schematische, teilweise als Explosions zeichnung dargestellte, perspektivische Rück ansicht der Kassette der Fig. 1;

Fig. 3 eine perspektivische Frontansicht der Kassette aus Fig. 1;

Fig. 4 eine vertikale Schnittansicht der Kassette längs der Linie 4-4 in Fig. 1;

Fig. 5 eine vertikale Teilschnittansicht der Kassette längs der Linie 5-5 in Fig. 1;

Fig. 6 eine vertikale Teilschnittansicht längs der Linie 6-6 in Fig. 1, die einen Druckmeßbereich der Kassette zeigt, der mit einem Druckmeßfühler der Vorrichtung, auf der die Kassette angebracht ist, verbunden ist;

Fig. 7 eine Teilschnittansicht längs der Linie 7-7 in Fig. 1, die einen anderen Druckmeßbereich der Kassette zeigt;

Fig. 8 eine Teilschnittansicht eines Druckmeßbereiches in Fig. 6 in Explosionsdarstellung;

Fig. 9 einen teilweise geschnittenen Aufriß einer ande ren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kassette.

Die Fig. 1 bis 5 zeigen eine Kassette 10 mit Schläuchen zur Verbindung mit den Zugangs kanülen zu einem Patienten, einer Schlauchschleife für eine Schlauchrollpumpe, einem Dialysator und Quellen für Salz- und Heparinlösungen. Die Kassette 10 ist aus durchsichtigem PVC-Kunststoff hergestellt und enthält zwei Hauptflüssigkeitsströmungskammern, eine ar terielle Kammer 14 und eine venöse Kammer 16, durch die das Blut vor und nach dem Passieren eines über einen Dialysator eingangsschlauch 18 und einen Dialysatorausgangsschlauch 20 verbundenen Dialysator strömt.

Ein Arterienschlauch 22 ist mit dem arteriellen Einlaß 24 verbunden, der zu einer schmalen vertikalen Eingangspassage 26 führt, die in die arterielle Kammer 14 durch eine in un gefähr zwei Drittel der Höhe der Kammer 14 liegende Öffnung 28 eintritt. Am Boden der arteriellen Kammer 14 befindet sich ein mit einem flexiblen Schlauch 32 verbundener arterieller Auslaß 30, wobei der Schlauch 32 eine bezüglich einer Achse 33 symmetrische Schleife bildet und von den Rollen einer (nicht gezeigten) Schlauchrollpumpe einer Dialysebetriebsmaschine gequetscht wird, auf der die Kassette 10 zur Verwendung angebracht ist.

Das andere Ende des Schlauches 32 ist über einen Einlaß 34 mit einem Kanal 36 verbunden, der längs des oberen Bereiches der Kassette 10 verläuft und an einem Auslaß 38, der mit einem Dialysatoreingangsschlauch 18 verbunden ist, endet.

Ein Heparinanschluß 40 auf der Oberseite der Kassette 10 ist mit einem Heparinschlauch 42 verbunden und führt zum Kanal 36. Ein Salzlösungseingang 44 ist mit einem Salzlö sungsschlauch 46 verbunden und führt zum oberen Teil der arteriellen Kammer 14 (vgl. Fig. 4).

Ein Dialysatorschlauch 20 ist mit einem Einlaß 48 verbunden, der zu einer schmalen vertikalen Eingangspassage 49 führt, welche in die venöse Kammer 16 in einer geringfügig über der Hälfte der Höhe der Kammer 16 liegenden Öffnung 47 ein tritt. Ein Ausgang 50 der venösen Kammer 16 ist mit einem Venenschlauch 52 verbunden. Über und den Eingang des Auslas ses 50 verschließend befindet sich ein Kunststoffblutfilter 54. An den Frontwänden der arteriellen Kammer 14 und der ve nösen Kammer 16 befinden sich Zugänge 56 und 58, die durch Gummistopfen 59 dicht verschlossen sind (vgl. Fig. 5). Nadel abweiser 61 verhindern, daß in die Stopfen 59 eingeführte Nadeln zu weit in die Kammern 14 und 16 eintreten.

Die Fig. 2 und 6 bis 8 zeigen, daß eine Rückwand 98 mit Öffnungen 60 und 62 der arteriellen Kammer 14 und der venö sen Kammer 16 versehen ist, die mit Membranen 64 und 66 ver schlossen sind, welche identisch sind, mit der Ausnahme, daß ihre Orientierungen gegensätzlich sind. Die dem negativen Druck in der arteriellen Kammer 14 ausgesetzte Membran 64 hat ihren halbkreisförmigen gewölbten Bereich 80 von der Kam mer 14 weggerichtet; die dem positiven Druck in der Kammer 16 ausgesetzte Membran 66 hat ihren halbkreisförmigen, gewölbten Bereich in die Kammer 16 hineingerichtet. Hinter den Membra nen 64 und 66 befinden sich Membrankäfige 68 und 70, die mit zylindrischen Durchgängen 71 versehen sind, um zylindri sche Fortsätze 82 von auf der Vorderseite der die Kassette 10 beim Betrieb tragenden Maschine angebrachten Drucksensoren 83 aufzunehmen (vgl. Fig. 6). Am Umfang der Membranen 64 und 66 befinden sich Wülste 72, die zwischen die ringförmigen Ober flächen 74 und 76 der Käfige 68 und 70 und gegenüberliegen den, die Öffnungen 60 und 62 umgebenden ringförmigen Ober flächen 78 eingequetscht sind. Randbereiche 96 der Membra nen 64 und 66 sind zwischen Lippen 63 der Käfige 68 und 70 und gegenüberliegenden, die Öffnungen 60 und 62 umgebenden Lippen 65 eingequetscht, so daß Dichtungen zwischen den Mem branen und den Käfigen und zwischen den Membranen und der Rückwand gebildet werden.

Wie Fig. 6 zeigt, trägt der Fortsatz 82 einen O-Ring 84, der mit der inneren Oberfläche des zylindrischen Durch gangs 71 eine Dichtung bildet. Ein Druckmeßwertgeberele ment 85 steht mit einer Kammer 87 in Verbindung, die das Volumen innerhalb von Wänden 86, eines Durchganges 88 (im Fortsatz 82) und im Bereich zwischen der inneren Oberfläche des Käfigs 68 und der Membran 64 enthält. Ein identischer Drucksensor ist mit der inneren Oberfläche des zylindrischen Durchgangs 71 des Käfigs 70 verbunden. Der halbkreisförmige gewölbte Bereich 80 verläuft rund um die Membran 64, hat an seiner äußeren Oberfläche einen Radius von 3,2 mm (0.125′′) und erstreckt sich um 180° um seinen Mittelpunkt. Die gegen überliegende Oberfläche des Käfigs 68 hat den gleichen Ra dius, erstreckt sich jedoch in der Nähe der Mitte nicht auf volle 180°, sondern endet an einer Oberfläche 89, die von einem Mittelbereich 90 der Membran 64 einen Abstand von 1,65 mm (0.065′′) hat. Auf der gegenüberliegenden Oberfläche der Mem branen 64 und 66 befinden sich vier radiale Vorsprünge 92, die dazu nützlich sind, eine Membran 66 in der venösen Kammer beim Versperren des Durchgangs zu verhindern. Die Membran 64 ist im halbkreisförmigen Bereich 80 0,25 mm (0.010′′) dick und ist im Mittelbereich 90 und im Randbereich 96 in der Nähe des Wulstes 72 0,50 mm (0.020′′) dick. Die Membran 64 ist aus Silikonkunststoff und nicht-toxisch. Der gewölbte Be reich 80 kann ohne Spannung oder Reibung in beide Richtun gen gerollt werden und hat ausreichend elastomere Eigen schaften, um in seine ursprüngliche Form zurückzukehren, wenn er nicht durch die Flüssigkeitsbedingungen in den Kammern an der Bewegung gehindert wird.

Wie am besten aus Fig. 4 ersichtlich, besteht die Kassette 10 in erster Linie aus zwei tiefgezogenen PVC-Stücken, einer flachen Rückplatte 98 und einem Frontstück 100, in das die Zugänge und Wände für die verschiedenen Kammern und Durch gänge eingeformt sind. Die Rückplatte 98 ist mit dem Front stück 100 durch Lösungsmittelklebung verbunden. Die Käfige 68 sind in ähnlicher Weise mit der Rückplatte 98 durch Lö sungsmittelklebung verbunden.

Bei der Verwendung wird die Kassette 10 auf der (nicht dar gestellten) Dialysebetriebsmaschine mit Hilfe von Sicherheits nadel-ähnlichen Klammern befestigt, die an einem Vorsprung 45 und den den arteriellen Auslaß 30 und den Strömungspassagen einlaß 34 bildenden rohrförmigen Fortsätzen einschnappen. Nachdem die Rückplatte 98 der Kassette 10 an die Maschine gebracht und in der richtigen Position verriegelt worden ist, werden die Fortsätze 82 der Drucksensoren der Maschine automatisch in die zylindrischen Durchgänge 71 der Käfige 68 und 70 eingeführt, wobei sie durch die O-Ringe 84 abge dichtet werden. Die Schlauchschleife 32 wird dabei um die Rollen der (nicht dargestellten) Schlauchrollpumpe, die ebenfalls auf der Vorderseite der Maschine angebracht ist, gelegt, da bei schneidet die Achse der Schlauchrollpumpe die Schleifenachse 33.

In Fig. 1 ist die Strömungsrichtung während der Dialyse durch schwarz gedruckte Pfeilspitzen, die Strömungsrichtung während der Betriebsvorbereitung durch umrandete Pfeilspit zen dargestellt. Vor der Verwendung mit einem Patienten wer den die Kassette 10, deren verschiedene Schläuche und der mit diesen verbundene Hohlfaserdialysator mit Salzlösung vorgefüllt, indem das Ende des Venenschlauches 52 mit einem Salzlösungsbeutel verbunden und die Pumpe in der Richtung betrieben wird, daß sie auf den Schlauch 32 in der durch die umrandeten Pfeile dargestellten Richtung (im Uhrzei gersinn) einwirkt. Dies bewirkt, daß die Salzlösung in die Venenkammer 16 gezogen wird. Die Flüssigkeitsmenge in der Kammer 16 wird automatisch durch die Höhe der Öff nung 47 am Ende der Einlaßpassage 49 des Einlasses 48 be stimmt. Sobald die Salzlösung die Höhe der Öffnung 47 er reicht, ändert sich das Flüssigkeitsvolumen und die Luft menge in der Kammer 16 nicht mehr, außer wenn die Pumpe bei der erstmaligen Füllung der venösen Kammer mit einer gering fügig höheren als der normalen Geschwindigkeit betrieben wird, um einen Flüssigkeitsstand etwas höher als die Öffnung 47 zu bewirken, so daß Luftblasen während der Inbetriebnahme nicht weiter in den Dialysator getragen werden. Die Salzlö sung wandert dann durch den Schlauch 20, den mit diesem ver bundenen Dialysator, den Schlauch 18, die Passage 36 und den Schlauch 32 in den Auslaß der arteriellen Kammer 14. Der Flüssigkeitsstand in der arteriellen Kammer 14 wird automatisch durch die Höhe der Öffnung 28 bestimmt. Darauf wandert die Salzlösung durch die Arterienleitung 22. Sobald alle Luft aus dem Dialysator entfernt ist, wird die Arterien leitung mit einer in den Patienten eingestochenen Kanüle verbunden und dicht geklemmt. Nach der Inbetriebnahmeproze dur braucht der Dialysator nicht umgedreht zu werden, wie es früher üblich war. Wegen der Selbsteinstellung der Flüs sigkeitsstände in den Kammern 14 und 16 geht die Inbetrieb nahme des Gerätes dann auch schneller vonstatten, benötigt einen geringeren Bedienungsaufwand und ist zuverlässiger als die zeitraubende Inbetriebnahmeprozedur der üblichen Blutschlauchsätze, deren Inbetriebnahme eine manuelle Ein stellung der Flüssigkeitsstände enthielt.

Eine Heparinquelle wird mit der Leitung 42 verbunden und eine Salzlösungsquelle mit der Leitung 46. Der Passage 46 wird Heparin automatisch zugeführt, um eine Blutgerinnung im Dialysator zu verhindern. Nachdem in der Passage 36 ein positiver Druck herrscht, wird Heparin mit keiner größeren als der gewünschten Geschwindigkeit in das Gerät gezogen. Der Anschluß 46 an die Salzlösung wird in abgeklemmtem Zu stand aufrechterhalten und ist als Notversorgung mit zu sätzlicher Flüssigkeit vorgesehen, welche dem Patienten im Falle eines Schocks schnell zugeführt werden kann.

Die Blutpumpe 28 wird dann in Vorwärtsrichtung (gegen den Uhrzeigersinn) in Betrieb genommen, zieht Blut vom Patien ten in den Schlauch 22 und durch die Passagen der Kassette 10 und die angeschlossenen Schläuche, wobei die Salzlösung darin ersetzt wird, indem sie durch das Ende des Schlauches 52 hinausgedrückt wird. Sobald die Kassette 10, der Dialysa tor und die angeschlossenen Schläuche mit Blut gefüllt sind, wird die Blutpumpe angehalten. Das Ende der Venenleitung 18 wird dann mit einer Kanüle im Patienten verbunden, worauf der Dialysevorgang mit der im Gegenuhrzeigersinn laufenden Pumpe beginnen kann, wobei das Blut, wie durch die schwarz gedruckten Pfeile gezeigt, fließt.

Während der Dialyse bleiben die Luftmengen in den Kammern 14 und 16 konstant. Der Druck wird über die Drucksensoren 83 verfolgt, die vom Blutströmungsweg durch die nicht-toxischen Membranen 64 und 66 getrennt sind. Die Kammer 14 befindet sich im allgemeinen auf einem negativen Druck (ungefähr -150 mmHg), die Kammer 16 befindet sich üblicherweise auf einem positiven Druck (ungefähr +350 mmHg). Durch die Luft räume in den Kammern 14 und 16 sind Ausgleichsvolumina ge geben, um durch den Betrieb der Schlauchpumpe hervorgeru fene Druckveränderungen auszugleichen. Der Flüssigkeits stand in der arteriellen Kammer 14 ist geringfügig niedriger als während der Inbetriebnahme und der Flüssigkeitsstand in der Venenkammer 16 ist geringfügig höher als während der In betriebnahme, was auf den Wechsel zwischen positiven und ne gativen Druckbedingungen mit der Änderung der Pumprich tung zurückzuführen ist. Die Membrane 64 bewegt sich ohne Dehnung oder Reibung (aufgrund des gewölbten Bereiches 80) in die Kammer 14 hinein, wodurch bewirkt wird, daß der Druck in der Kammer 87 gleich dem in der Kammer 14 ist. Die Membran 66 bewegt sich in ähnlicher Weise zum Käfig 70, wobei der gewölbte Bereich 80 ohne Dehnung oder Span nung gerollt wird, wodurch bewirkt wird, daß der Druck in der mit dem Meßwertgeber verbundenen Kammer gleich dem in der Kammer 16 ist.

Nach der Dialyse wird die Leitung 22 vom Patienten getrennt und mit einer Quelle für Salzlösung verbunden, wodurch er laubt wird, daß das Blut im Flüssigkeitskreis zum Patienten zurückgeführt werden kann. Die Heparinleitung 42 und die Salzlösungsleitung 46 werden von ihren jeweiligen Quellen getrennt und wieder miteinander verbunden. Die Kassette 10 und der damit verbundene Dialysator werden dann umgedreht, so daß die Front der Kassette 10 zur Maschine hin gerichtet ist und sich der Auslaß 30 oben und der Einlaß 34 unten be findet. Dann wird durch den Betrieb der Pumpe im Uhrzeiger sinn Desinfektionslösung in den Schlauch 22 und durch das System gezogen, so daß die Lösung alle Bereiche des Kreises auffüllt. Die Arterienleitung 22 und die Venenleitung 52 werden miteinander verbunden, und die Kassette und der Dialy sator kann dann mit der Lösung gelagert werden, die vor einer Wiederverwendung beim gleichen Patienten ausgespült wird.

Die Erfindung kann auch in anderen Ausführungsformen rea lisiert werden.

Beispielsweise ist in Fig. 9 eine Kassette 110 zur Ver wendung bei der Einnadeldialyse gezeigt. Einlässe 149 und 128 zu den venösen und arteriellen Kammern 116 und 114 sind niedriger angebracht (der Einlaß 149 befindet sich unge fähr in ein Viertel der Höhe vom Boden, und der Einlaß 128 befindet sich ungefähr in halber Höhe über dem Boden), um größere Luftvolumina zuzulassen, so daß die Flüssigkeits volumina während der arteriellen und der venösen Phasen mit kleineren Druckänderungen variieren können.

Claims

1. Kassette, die einen Teil des Strömungsweges einer Flüssigkeit bildet, mit einer Schleife (32) für eine Schlauchrollpumpe zum Anbringen an einem Gerät mit einer von der Flüssigkeit durchströmten Einrichtung, insbesondere an einem Dialysegerät mit einem Dialysator, wobei das Gerät den Rotor und den Stator der Schlauchrollpumpe aufweist, mit

- einer ersten Kammer (14) mit einem ersten Einlaß (28) und einem ersten Auslaß (30),
- einer Vorderwand und einer Rückwand sowie einer ersten Seitenwand, die eine teilweise Begrenzung der ersten Kammer (14) bilden,
- und einem elastischen ersten Schlauch, der mit einem Ende an den Auslaß (30) der ersten Kammer (14) angeschlossen ist, um die Flüssigkeit von der ersten Kammer zu der von der Flüssigkeit durchströmten Einrichtung zu führen, und die Schleife (32) für die Schlauchrollpumpe bildet,

dadurch gekennzeichnet,

- daß der mit dem einen Ende der Schlauchschleife (32) verbundene Auslaß (30) der ersten Kammer (14) in der ersten Seitenwand gebildet und das andere Ende der Schleife (32) derart am Gehäuse der Kassette befestigt ist, daß die Schleife (32) symmetrisch ist bezüglich einer senkrecht zur Seitenwand verlaufenden Achse, die durch die Achse der Schlauchpumpe verläuft, wenn die Kassette an dem Gerät angebracht ist,
- daß eine Befestigungsvorrichtung (30, 34, 45) zum Befestigen des Gehäuses der Kassette an dem Gerät in zwei Stellungen vorgesehen ist, wobei in der ersten Stellung die Rückwand der Kassette, in der zweiten Stellung dagegen die Vorderwand der Kassette zu dem Gerät weist, und sich Teile der Schleife auf entgegengesetzten Seiten der Schleifenachse befinden, wenn das Gehäuse aus der ersten Stellung in die zweite Stellung gebracht ist, und
- daß in der ersten und zweiten Stellung der Kassette jeweils verschiedene Bereiche der Kammer von der Flüssigkeit durchströmt werden.

2. Kassette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse der Schleife horizontal verläuft, wenn die Kassette an dem Gerät angebracht ist, und daß sich der erste Kammerauslaß (30) am Boden der ersten Kammer (14) befindet, wenn die Kassette mit der Rückwand zu dem Gerät angebracht ist, und sich der erste Kammerauslaß (30) an der Oberseite der ersten Kammer (14) befindet, wenn die Kassette mit der Vorderwand zu dem Gerät angebracht ist.

3. Kassette nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kassette eine Strömungspassage (36), einen an der Seitenwand in gleicher Entfernung von der Schleifenachse wie der erste Kammerauslaß (30) liegenden Strömungspassageneinlaß (34) und einen mit einem zweiten Schlauch zum Anschluß an die von der Flüssigkeit durchströmte Einrichtung verbundenen Strömungspassagenauslaß (38) enthält, wobei der erste Schlauch (32) an den Strömungspassageneinlaß (34) angeschlossen ist.

4. Kassette nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kassette eine zweite Kammer (16) mit einem zweiten Einlaß (47) und einem zweiten Auslaß (50) enthält, wobei der zweite Einlaß (47) mit einem dritten Schlauch zum Anschluß an die von der Flüssigkeit durchströmte Einrichtung verbunden ist.

5. Kassette nach Anspruch 3 oder 4, gekennzeichnet durch einen ersten Zugang (44) zur ersten Kammer (14) und einen zweiten Zugang (46) zur Strömungspassage (36).

6. Kassette nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schleifenachse horizontal verläuft, wenn die Kassette an dem Gerät angebracht ist,
daß sich der erste Kammerauslaß (30) am Boden der ersten Kammer (14) und der zweite Kammerauslaß (50) am Boden der zweiten Kammer (16) befindet, wenn die Kassette mit der Rückwand an dem Gerät angebracht ist,
und daß sich der erste Kammerauslaß (30) an der Oberseite der ersten Kammer (14) und der zweite Kammerauslaß (50) an der Oberseite der zweiten Kammer (16) befindet, wenn die Kassette mit der Vorderwand an dem Gerät angebracht ist.

7. Kassette nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Eintritt des ersten Einlasses (28) in die erste Kammer (14) an einer Stelle oberhalb des ersten Auslasses (30) befindet, wenn die Kassette mit der Rückwand zum Gerät angebracht ist.

8. Kassette nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Eintritt des zweiten Einlasses (47) in die zweite Kammer (16) an einer Stelle oberhalb des zweiten Auslasses (50) befindet, wenn die Kassette mit der Rückwand zum Gerät angebracht ist.

9. Kassette nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsvorrichtung röhrenförmige Fortsätze enthält, die sich von der Seitenwand um parallel zur Schleifenachse verlaufende Achsen erstrecken und den ersten Auslaß (30) und den Strömungspassageneinlaß (34) bilden.

10. Kassette nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsvorrichtung weiterhin einen Fortsatz (45) enthält, der von der der Seitenwand gegenüberliegenden Seite der Kassette ausgeht.

11. Kassette nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Eintritt (128) des ersten Einlasses in die erste Kammer (114) an einer Stelle auf ungefähr der halben Höhe der Kammer (114) befindet, wenn die Kassette mit der Rückwand zur Einrichtung angebracht ist.

12. Kassette nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Eintritt (149) in die zweite Kammer (116) sich in ungefähr auf ein Viertel der Höhe der Kammer (116) befindet, wenn die Kassette mit der Rückwand zur Einrichtung angebracht ist.

13. Kassette nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Eintritt (28) des ersten Einlasses (24) in die erste Kammer (14) sich an einer Stelle auf ungefähr zwei Drittel der Höhe der Kammer (14) befindet, wenn die Kassette mit der Rückwand zur Einrichtung angebracht ist.

14. Kassette nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Eintritt (47) des zweiten Einlasses (48) in die zweite Kammer (16) sich an einer Stelle auf ungefähr der halben Höhe der Kammer (16) befindet, wenn die Kassette mit der Rückwand zur Einrichtung angebracht ist.

15. Verfahren zum Betreiben einer von einer Flüssigkeit durchströmten Einrichtung und einer Kassette nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, bei der die erste Kammer eine arterielle Kammer ist, und die weiter eine venöse Kammer aufweist, wobei ein Einlaß der von der Flüssigkeit durchströmten Einrichtung mit einem Auslaß der arteriellen Kammer verbunden ist, ein Auslaß der von der Flüssigkeit durchströmten Einrichtung niedriger angebracht ist als der Einlaß derselben und mit einem Einlaß der venösen Kammer verbunden ist, die arterielle Kammer einen an einer Stelle oberhalb des Auslasses der arteriellen Kammer eintretenden Einlaß aufweist, und der Einlaß der venösen Kammer an einer oberhalb des Auslasses der venösen Kammer liegenden Stelle eintritt, dadurch gekennzeichnet, daß zur Betriebsvorbereitung sterile Vorbereitungslösung durch die venöse Kammer, die von der Flüssigkeit durchströmte Einrichtung und die arterielle Kammer in gegenüber dem Normalbetrieb umgekehrter Richtung, nämlich in den Auslaß der venösen Kammer gepumpt wird und in der venösen Kammer bis zur Höhe des Eintrittes des Einlasses der venösen Kammer ansteigt, aufwärts durch die von der Flüssigkeit durchströmte Einrichtung fließt, wodurch darin befindliche Lufteinschlüsse entfernt werden, und weiter in die arterielle Kammer fließt, und bis zur Höhe des Eintrittes des Einlasses der arteriellen Kammer ansteigt, so daß die Anfangsflüssigkeitsstände und Luftmengen in den arteriellen und venösen Kammern selbsttätig auf vorgesehene Werte und Mengen fixiert werden.

16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Einlaß der arteriellen Kammer mit einem Patienten verbunden wird und die Pumpe in gegenüber der Betriebsvorbereitung umgekehrter Richtung betrieben wird, bis die sterile Lösung durch Blut ersetzt worden ist, daß der Auslaß der venösen Kammer mit dem Patienten verbunden und das Pumpen in gleicher Richtung fortgesetzt wird, um die Strömung der Flüssigkeit durch die Einrichtung zu bewirken.

17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß während des fortgesetzten Pumpens der Druck in den arteriellen und venösen Kammern gemessen wird.

18. Verfahren nach Anspruch 15, 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Einlaß der arteriellen Kammer vom Patienten getrennt und mit einer Quelle einer sterilen Lösung verbunden und das Pumpen fortgesetzt wird, um das Blut zum Patienten zurückzupumpen, daß der Auslaß der venösen Kammer vom Patienten getrennt wird, daß die von der Flüssigkeit durchströmte Einrichtung und die arteriellen und venösen Kammern auf den Kopf gestellt werden, und daß Desinfektionslösung in den Auslaß der venösen Kammer und durch alle Bereiche des Strömungsweges der Einrichtung gepumpt wird.