DE3623479A1 - Lenkhilfeeinrichtung fuer radfahrzeuge - Google Patents
Lenkhilfeeinrichtung fuer radfahrzeugeInfo
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- DE3623479A1 DE3623479A1 DE19863623479 DE3623479A DE3623479A1 DE 3623479 A1 DE3623479 A1 DE 3623479A1 DE 19863623479 DE19863623479 DE 19863623479 DE 3623479 A DE3623479 A DE 3623479A DE 3623479 A1 DE3623479 A1 DE 3623479A1
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- B62—LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
- B62D—MOTOR VEHICLES; TRAILERS
- B62D7/00—Steering linkage; Stub axles or their mountings
- B62D7/06—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins
- B62D7/14—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering
- B62D7/15—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering characterised by means varying the ratio between the steering angles of the steered wheels
- B62D7/159—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering characterised by means varying the ratio between the steering angles of the steered wheels characterised by computing methods or stabilisation processes or systems, e.g. responding to yaw rate, lateral wind, load, road condition
Description
Die Erfindung betrifft eine Lenkhilfeeinrichtung zur
Steuerung einer oder mehrerer Fahrzeugbewegungsvariablen,
um ein vorgeschriebenes Fahrzeugverhalten durch Verändern
einer Stellgröße einer Lenkvorrichtung zu erreichen, sowie eine
Lenkhilfevorrichtung mit einer inneren Rückkopplungsschleife.
Die Möglichkeiten der Verbesserung des Lenkverhaltens
eines konventionellen, mit zwei Rädern gesteuerten Fahrzeuges
(bei dem nur die Vorderräder durch Winkelverstellung
eines Lenkrades gesteuert werden) sind aufgrund der
Natur des zweiradgesteuerten Fahrzeuges begrenzt.
Ein konventionelles Beispiel eines Lenksystems für ein
vierradgesteuertes Fahrzeug ist in "Gakujutsu Kenkai
Maezurish 842058" (Seite 307 - 310) dargelegt und
in "Society of Automotive Engineers of Japan 1984" veröffentlicht.
Das Steuersystem dieses Beispiels ändert
den Lenkwinkel der Hinterräder, indem es den Istwert der
Giergeschwindikgiet mit einem Giergeschwindigkeitsfühler
ermittelt und den ermittelten Wert der Giergeschwindigkeit
so zurückführt, daß ein stabiler Versatzwinkel bei
Null aufrecht erhalten wird.
Diese Vorrichtung erfordert einen Fühler zur Ermittlung
einer Fahrzeugbewegungsvariablen, wie die Giergeschwindigkeit,
so daß die Kosten und die Genauigkeit eines Fühlers für
eine solche Bewegungsvariable erheblich sind. Der Nachteil
wird noch größer, wenn die Vorrichtung eine Vielzahl
von Fühlern für die Fahrzeugbewegungsvariablen erfordert.
Außerdem ist infolge von Fahrzeugschwingungen
dem Fühlersignal ein Störgeräusch überlagert und die
Verzögerung in der Rückkopplungsschleife vergrößert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fahrzeuglenkhilfeeinrichtung
zur Steuerung einer Fahrzeugbewegungsvariablen
zu schaffen, die keine Fühler benötigt, um
die gesteuerte Fahrzeugbewegungsvariable abzutasten.
Die Lösung der gestellten Aufgabe ist im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruches 1 angegeben. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
Die Lenkhilfeeinrichtung für ein gesteuertes Fahrzeug
nach der Erfindung, das mindestens ein erstes Rad, wie
z. B. Vorderräder, und mindestens ein zweites Rad, wie
z. B. Hinterräder, besitzt, enthält eine Lenkeingangseinrichtung,
Betätigungseinrichtungen und Steuereinrichtungen.
Die Lenkeingangseinrichtung bestimmt eine Lenkeingangsgröße,
wie etwa den Lenkradwinkel des gesteuerten Fahrzeuges.
Die Betätigungseinrichtung steuert das Fahrzeug,
indem es eine vorher festgelegte Stellgröße, wie etwa
einen zweiten Radsteuerwinkel verändert. Die Steuereinrichtung
erzeugt ein Steuersignal, um die Betätigungseinrichtung
gemäß der Lenkeingangsgröße anzuweisen. Die
Steuereinrichtung enthält eine erste Referenzeinrichtung,
eine Bewertungseinrichtung für die Istbewegungsvariable,
eine erste Vergleichseinrichtung und eine Einrichtung zur
Festlegung der Zielstellgröße. Die erste Referenzeinrichtung
bestimmt einen Sollwert einer vorher festgelegten
ersten Fahrzeugbewegungsvariablen gemäß einem ersten
Sollfahrzeugmodell, das ein erstes Sollfahrzeug darstellt.
Die Bewertungseinrichtung für die Istbewertung
bestimmt einen Schätzwert für die erste Bewegungsvariable
entsprechend der Lenkeingangsgröße gemäß einem
Istfahrzeugmodell, das das gesteuerte Fahrzeug darstellt.
Die erste Vergleichseinrichtung vergleicht die
Sollwerte und die Schätzwerte der ersten Bewegungsvariablen.
Die Einrichtung zur Festlegung der Zielgröße
ändert die Stellgröße, indem sie ein Steuersignal
abgibt, das den Zielwert der Stellgröße darstellt,
um die Differenz zwischen den Sollwerten und den
Schätzwerten der ersten Bewegungsvariablen zu verkleinern.
Die Steuervorrichtung kann ferner Fühler zur Ermittlung
der Fahrgeschwindigkeit des gesteuerten Fahrzeugs
enthalten. In diesem Fall bestimmt die erste Referenzschaltung
den Sollwert entsprechend der Lenkeingangsgröße
und der Fahrgeschwindigkeit und die Bewegungsschaltung
für die Istbewegung bestimmt den Schätzwert
entsprechend der Lenkeingangsgröße und der Fahrgeschwindigkeit.
Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dar. Es zeigen:
Fig. 1 eine Steuervorrichtung einer ersten oder zweiten
erfindungsgemäßen Ausführungsform
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer Steuerung der ersten
Ausführungsform
Fig. 3 ein Blockschaltbild einer Steuerung der zweiten
Ausführungsform und
Fig. 4A bis 4D Diagramme von Charakteristiken eines
Fahrzeuges, das mit Hilfe der Steuervorrichtung
der zweiten Ausführungsform gesteuert wurde.
Eine erste Ausführungsform der Erfindung ist in Fig. 1
und Fig. 2 dargestellt.
Fig. 1 zeigt ein gesteuertes Fahrzeug, das mit einer Steuervorrichtung
gemäß der ersten Ausführungsform ausgestattet
ist. Ein Prozeßrechner 1 besteht aus einem Mikrocomputer
oder einer anderen elektrischen Schaltung. Der Prozeßrechner
1 erhält einen Lenkradwinkel R s von einem
Lenkrad 8 über einen Lenkradwinkelfühler 2 und eine Fahrgeschwindigkeit
V des gesteuerten Fahrzeuges über einen
Fahrgeschwindigkeitsfühler 3 und liefert mittels mathematischer
Operationen einen Sollwert des Steuerwinkels δ R
für die Hinterräder.
Die Vorderräder 9 und 10 des gesteuerten Fahrzeuges
dieser Ausführungsform werden mit einer herkömmlichen
mechanischen Lenkung 6 gesteuert, so daß ein Steuerwinkel
der Vorderräder gleich einem Wert ist, der der Winkelauslenkung
des Lenkrades 8 entspricht.
Die Hinterräder 11 und 12 werden von einer hydraulischen
Lenkvorrichtung 7 geführt, die von einem Lenkregler
für die Hinterräder 5 angesteuert werden. Der Lenkregler
für die Hinterräder 5 steuert die Hydraulikvorrichtung
7 durch Verändern des Druckes der der Hydraulikvorrichtung
7 zugeführten Flüssigkeit gemäß dem Sollwert
des Hinterradsteuerwinkel δ R , der vom Prozeßrechner
kommt. (Der Lenkregler 5 und die Hydraulikvorrichtung
7 sind detailliert dargelegt in IP-OS
Nr. 59-1 88 153, in einer früheren gemeinsamen Bearbeitung
US-OS Nr. 7 73 650 vom 9. September 1985 und in einer
GE-OS Nr. 35 32 247 vom 20. März 1986, die alle miteinander
artverwandt sind. Die Darstellung dieser Dokumente
ist durch Bezugnahme hier eingearbeitet).
Fig. 2 zeigt eine Steuerung, die im Prozeßrechner 1 der
ersten Ausführungsform ausgeführt ist.
Eine Referenzteil 21 bestimmt einen Sollwert der Giergeschwindigkeit
ϕ entsprechend dem Lenkradwinkel ϕ s und der
Fahrzeuggeschwindigkeit V mittels mathematischer Operationen
gemäß einem vorher festgelegten Sollfahrzeugmodell,
das ein Sollfahrzeug mit Sollkurvencharakteristik darstellt.
Das Sollfahrzeugmodell ist ein Simulationsmodell, bei
dem die Sollcharakteristik und die Fahrzeugparameter eines
simulierten Fahrzeuges als mathematische Verhältnisse
(oder Operationsschaltkreise) und Konstanten (oder Schaltkreiskonstanten)
angesehen werden. Wenn das Sollfahrzeugmodell
den Lenkradwinkel R s und die Fahrzeuggeschwindigkeit
V erhält, sieht es einen Wert einer Fahrzeugbewegungsvariablen
vor, die von dem Sollfahrzeug geliefert
wird. Bei dieser Ausführungsform bestimmt der Teil 21
den Wert der Giergeschwindigkeit des Sollfahrzeuges
unter Verwendung des Sollfahrzeugmodells und liefert den
auf diese Weise bestimmten Wert als den Sollwert der
Giergeschwindigkeit ϕ.
Der Sollwert der Giergeschwindigkeit ϕ wird unter Verwendung
der folgenden Gleichungen bestimmt:
Hier ist
δ F1 = Steuerwinkel der Vorderräder des Sollfahrzeugmodells. (In dieser Ausführungsform ist das Sollfahrzeug ein Fahrzeug mit Zweiräderlenkung),
ϕ 1 = Giergeschwindigkeit des Sollfahrzeugmodells,
ϕ 1 = Gierbeschleunigung des Sollfahrzeugmodells,
1 = Seitgleitgeschwindigkeit des Sollfahrzeugmodells,
1 = Seitgleitbeschleunigung des Sollfahrzeugmodells,
β F1 = Seitgleitwinkel der Vorderräder des Sollfahrzeugmodells,
β R1 = Seitgleitwinkel der Hinterräder des Sollfahrzeugmodells,
C F1 = Kurvenkraft jedes der Vorderräder des Sollfahrzeugmodells,
C R1 = Kurvenkraft jedes der Hinterräder des Sollfahrzeugmodells.
δ F1 = Steuerwinkel der Vorderräder des Sollfahrzeugmodells. (In dieser Ausführungsform ist das Sollfahrzeug ein Fahrzeug mit Zweiräderlenkung),
ϕ 1 = Giergeschwindigkeit des Sollfahrzeugmodells,
ϕ 1 = Gierbeschleunigung des Sollfahrzeugmodells,
1 = Seitgleitgeschwindigkeit des Sollfahrzeugmodells,
1 = Seitgleitbeschleunigung des Sollfahrzeugmodells,
β F1 = Seitgleitwinkel der Vorderräder des Sollfahrzeugmodells,
β R1 = Seitgleitwinkel der Hinterräder des Sollfahrzeugmodells,
C F1 = Kurvenkraft jedes der Vorderräder des Sollfahrzeugmodells,
C R1 = Kurvenkraft jedes der Hinterräder des Sollfahrzeugmodells.
Jede dieser Variablen wird beim Lösen dieser Gleichungen
als eine zeitabhängige Variable behandelt.
In dieser Ausführungsform lauten die Fahrzeugparameter des
Sollfahrzeugmodells folgendermaßen:
I Z1 = Gierträgheitsmoment des Sollfahrzeugmodells,
M 1 = Fahrzeugmasse des Sollfahrzeugmodells,
L 1 = Radstand des Sollfahrzeugmodells,
L F1 = Abstand der Vorderachse vom Schwerpunkt des Sollfahrzeugmodells,
L R1 = Abstand der Hinterachse vom Schwerpunkt des Sollfahrzeugmodells,
I K1 = Trägheitsmoment über einem Achsschenkelbolzen des Sollfahrzeugmodells,
K S1 = Lenkungssteife des Sollfahrzeugmodells,
D K1 = Viskositätskoeffizient des Lenksystems des Sollfahrzeugmodells,
ξ 1 = Spur des Sollfahrzeugmodells,
N 1 = Gesamtsteuerverhältnis (Getriebe) des Sollfahrzeugmodells,
K F1 = Kurvenleistung jedes der Vorderräder des Sollfahrzeugmodells,
K R1 = Kurvenleistung jedes der Hinterräder des Sollfahrzeugmodells,
I Z1 = Gierträgheitsmoment des Sollfahrzeugmodells,
M 1 = Fahrzeugmasse des Sollfahrzeugmodells,
L 1 = Radstand des Sollfahrzeugmodells,
L F1 = Abstand der Vorderachse vom Schwerpunkt des Sollfahrzeugmodells,
L R1 = Abstand der Hinterachse vom Schwerpunkt des Sollfahrzeugmodells,
I K1 = Trägheitsmoment über einem Achsschenkelbolzen des Sollfahrzeugmodells,
K S1 = Lenkungssteife des Sollfahrzeugmodells,
D K1 = Viskositätskoeffizient des Lenksystems des Sollfahrzeugmodells,
ξ 1 = Spur des Sollfahrzeugmodells,
N 1 = Gesamtsteuerverhältnis (Getriebe) des Sollfahrzeugmodells,
K F1 = Kurvenleistung jedes der Vorderräder des Sollfahrzeugmodells,
K R1 = Kurvenleistung jedes der Hinterräder des Sollfahrzeugmodells,
Alle Fahrzeugparameter werden beim Lösen der Gleichungen
(1) bis (8) als Konstanten behandelt.
Der von Teil 21 bestimmte Sollwert der Giergeschwindigkeit
ϕ wird in eine Subtraktionsteil 22 eingegeben, das
die Differenz (ϕ - ϕ*) zwischen dem Sollwert der Giergeschindigkeit
ϕ und dem Schätzwert der Giergeschwindigkeit
ϕ*, der von Teil 24 aus einer Istbewegungsvariablen
abgeschätzt wird, bestimmt.
Der Ausgang des Subtraktionsteils 22 wird in ein Steuerteil
23 eingegeben, das die Differenz (ϕ - ϕ*) mit
einer Konstanten K multipliziert. Das Teil 23 gibt das
Produkt K (ϕ - ϕ*) als den Sollwert des Hinterradsteuerwinkel
δ R an den Lenkregler für die Hinterräder 5
weiter.
Als Antwort auf das Signal von Teil 23 ändert der Lenkregler
5 den Iststeuerwinkel des Hinterrades des
gesteuerten Fahrzeugs, indem er einen dem Sollwert des
Hinterradesteuerwinkels δ R proportionalen Flüssigkeitsdruck
dem Hydraulikteil 7 zuführt.
Das Teil 24 zur Abschätzung der Istbewegungsvariablen
erhält den Sollwert des Hinterradsteuerwinkels δ R aus
Teil 23, schätzt einen Wert für die Giergeschwindigkeit
des gesteuerten Fahrzeuges entsprechend dem Sollwert
des Hinterradsteuerwinkels δ R durch mathematische Operationen
ab und gibt als Ergebnis der mathematischen
Operationen den Schätzwert der Giergeschwindigkeit ϕ*
aus.
Der Schätzwert der Giergeschwindigkeit ϕ* wird in Übereinstimmung
mit einem Istfahrzeugmodell bestimmt, das
das mit der Steuervorrichtung dieser Ausführungsform
gesteuerte Fahrzeug repräsentiert. Das Istfahrzeugmodell
wird durch eine oder mehrere Gleichungen beschrieben,
die die Charakteristik des gesteuerten Fahrzeuges und
die Fahrzeugparameter des gesteuerten Fahrzeuges ausdrücken.
Die Fahrzeugparameter des gesteuerten Fahrzeugs
werden z. B. den festgestellten Werten gleichgesetzt,
wenn das Fahrzeug verladen wird. Bei dieser
Ausführungsform werden die folgenden Gleichungen zur
Bestimmung des Schätzwertes der Giergeschwindigkeit ϕ*
verwendet:
In den Gleichungen (9) bis (16) bedeuten:
V* y = Schätzwert der Seitgleitgeschwindigkeit des Istfahrzeugmodells,
Δ t = Intervalldauer der Operationszyklen,
β F = Seitgleitwinkel der Vorderräder des Istfahrzeugmodells,
β R = Seitgleitwinkel der Hinterräder des Istfahrzeugmodells,
C F = Kurvenkraft jedes der Vorderräder des Istfahrzeugmodells und
C R = Kurvenkraft jedes der Hinterräder des Istfahrzeugmodells,
V* y = Schätzwert der Seitgleitgeschwindigkeit des Istfahrzeugmodells,
Δ t = Intervalldauer der Operationszyklen,
β F = Seitgleitwinkel der Vorderräder des Istfahrzeugmodells,
β R = Seitgleitwinkel der Hinterräder des Istfahrzeugmodells,
C F = Kurvenkraft jedes der Vorderräder des Istfahrzeugmodells und
C R = Kurvenkraft jedes der Hinterräder des Istfahrzeugmodells,
In den Gleichungen (9) bis (16) werden die folgenden
Fahrzeugparameter benutzt:
L F = Abstand der Vorderachse vom Schwerpunkt des Istfahrzeugmodells,
L R = Abstand der Hinterachse vom Schwerpunkt des Istfahrzeugmodells,
M = Fahrzeugmasse des Istfahrzeugmodells,
N = Gesamtsteuerverhältnis (Getriebe) des Istfahrzeugmodells,
I Z = Gierträgheitsmoment des Istfahrzeugmodells,
eK F = Äquivalente Vorderradkurvenleistung des Istfahrzeugmodells (bei der die Steuersteife berücksichtigt wurde) und
K R = Hinterradkurvenleistung des Istfahrzeugmodells.
L F = Abstand der Vorderachse vom Schwerpunkt des Istfahrzeugmodells,
L R = Abstand der Hinterachse vom Schwerpunkt des Istfahrzeugmodells,
M = Fahrzeugmasse des Istfahrzeugmodells,
N = Gesamtsteuerverhältnis (Getriebe) des Istfahrzeugmodells,
I Z = Gierträgheitsmoment des Istfahrzeugmodells,
eK F = Äquivalente Vorderradkurvenleistung des Istfahrzeugmodells (bei der die Steuersteife berücksichtigt wurde) und
K R = Hinterradkurvenleistung des Istfahrzeugmodells.
Der Schätzwert der Giergeschwindikeit ϕ*, der von Teil
24 bestimmt wird, wird als negative Rückkopplungsgröße
für die Proportionalsteuerung durch den Substrahierer 22
und Teil 23 benutzt.
Das Steuersystem setzt daher die Lenkung der Hinterräder
11 und 12 fort, indem es den Sollwert des Hinterradsteuerwinkels
ausgibt, bis der Schätzwert der Giergeschwindigkeit
ϕ* des gesteuerten Fahrzeuges gleich dem
Sollwert der Giergeschwindigkeit ϕ wird. Wenn die Differenz
(ϕ - ϕ*) zu Null geworden ist, beendet die Steuervorrichtung
die Steuerung der Hinterräder. Auf diese Weise
gleicht die Steuervorrichtung dieser Ausführungsform
den Istwert der Giergeschwindigkeit des gesteuerten Fahrzeuges
an den Sollwert der Giergeschwindigkeit ϕ an und
macht die dynamischen Kennwerte des gesteuerten Fahrzeuges
gleich denen des Sollfahrzeuges.
Die Steuervorrichtung dieser Ausführungsform führt den
Schätzwert der Giergeschwindigkeit des gesteuerten Fahrzeuges
in einer sogenannten inneren Rückkopplung zurück,
anstatt den Istwert durch einen Fühler, z. B. einen Giergeschwindigkeitsfühler
abzutasten, so daß die Rückführungssteuerung
dieser Ausführungsform frei von Störungen
und die Genauigkeit im Erreichen der gewünschten dynamischen
Kennwerte sehr gut ist.
In der ersten Ausführungsform wird die Giergeschwindigkeit
als gesteuerte Variable verwendet. Es ist jedoch
freigestellt, irgendeine andere Fahrzeugbewegungsvariable,
wie z. B. einen Seitgleitwinkel,
zu verwenden. In der ersten Ausführungsform
wird der Hinterradsteuerwinkel als Stellgröße verwendet.
Die Steuervorrichtung kann auch so ausgeführt
werden, daß der Vorderradsteuerwinkel des gesteuerten
Fahrzeuges oder der Vorderradsteuerwinkel und
der Hinterradsteuerwinkel verändert werden.
Eine zweite Ausführungsform der Erfindung ist in Fig. 1
und Fig. 3 dargestellt. Fig. 1 gilt für die erste und
zweite Ausführungsform gemeinsam. Ein Steuersystem der
zweiten Ausführungsform enthält einen Prozeßrechner 1,
einen Lenkradwinkelfühler 2, einen Fahrgeschwindigkeitsfühler
3, einen Lenkregler für die Hinterräder 5 und
eine Hydraulikeinheit 7 gemäß Fig. 1. Die Steuervorrichtung
der zweiten Ausführungsform unterscheidet sich von
der Steuervorrichtung der ersten Ausführungsform lediglich
in den vom Prozeßrechner 1 ausgeführten Steuerbefehlen.
Fig. 3 zeigt die vom Prozeßrechner 1 ausgeführten Funktionen
der zweiten Ausführungsform in Form eines Blockschaltbildes.
Eine erste Referenzsektion 121 bestimmt einen Sollwert
der Giergeschwindigkeit ϕ entsprechend dem Lenkradwinkel
R s des gesteuerten Fahrzeuges, abgetastet vom
Lenkradwinkelfühler 2 und der Fahrgeschwindigkeit V des
gesteuerten Fahrzeuges, abgetastet vom Fahrgeschwindigkeitsfühler
3, indem sie mathematische Operationen
gemäß einem vorher festgelegten ersten Sollfahrzeugmodell
durchführt, das ein erstes Sollfahrzeug repräsentiert.
Das erste Sollfahrzeugmodell ist ein Simulationsmodell,
in dem die Sollcharakteristiken und Sollfahrzeugparameter
durch mathematische Gleichungen (oder
Operationsschaltkreise) und Konstanten (oder Schaltkreiskonstanten)
ersetzt werden. Das erste Sollfahrzeugmodell
erhält den Lenkradwinkel und die Fahrgeschwindigkeit
als Eingangsgrößen und liefert die Größe einer
Fahrzeugbewegungsvariablen des ersten Sollfahrzeuges
aus dem Lenkradwinkel und der Fahrgeschwindigkeit. Bei
der zweiten Ausführungsform bestimmt Teil 121 die Größe
der Giergeschwindigkeit des ersten Sollfahrzeugmodells
und liefert die so bestimmte Größe der Giergeschwindigkeit
als den Sollwert der Giergeschwindigkeit ϕ.
Die erste Referenzsektion 121 der zweiten Ausführungsform
besitzt folgende Übertragungscharakteristik bzw.
-funktion R β (s):
In Gleichung (21) ist s ein Differentialoperator (Laplace-
Operator), G ϕ (V) ein Verstärkungsfaktor, der eine Funktion
der Fahrzeuggeschwindigkeit V ist, während τ eine Zeitkonstante
ist. Wie aus Gleichung (21) bekannt ist, wird der
Sollwert der Giergeschwindigkeit ϕ mit Rücksicht auf den
Lenkradwinkel über ein Verzögerungsglied erster Ordnung
ausgegeben.
Eine zweite Referenzsektion 122 bestimmt den Sollwert
des Seitgleitwinkels β entsprechend dem Lenkradwinkel
R s und der Fahrgeschwindigkeit V, indem sie mathematische
Operationen gemäß einem vorher festgelegten zweiten
Sollfahrzeugmodell durchführt, das ein zweites Sollfahrzeug
repräsentiert. Das zweite Sollfahrzeugmodell ist
ebenfalls ein Simulationsmodell.
Die zweite Referenzsektion 122 besitzt folgende Übertragungscharakteristik
bzw. -funktion R β (s):
Der Sollwert des Seitgleitwinkels β wird mit Rücksicht
auf den Lenkradwinkel R s über ein Verzögerungsglied
zweiter Ordnung ausgegeben. In Gleichung (22) ist G β (V) ein
Verstärkungsfaktor, der von der Fahrzeuggeschwindigkeit abhängt,
während ω die Eigenfrequenz (oder ungedämpfte Frequenz)
ist, die eine Konstante ist.
Der Sollwert der Giergeschwindigkeit ϕ, der von Teil 121
bestimmt wird, wird einem ersten Subtrahierer 123 zugeführt,
der den Sollwert der Giergeschwindigkeit ϕ mit
einem Schätzwert der Giergeschwindigkeit ϕ* des gesteuerten
Fahrzeuges, der von der Abschätzsektion 128 aus
der Istfahrzeugbewegungsvariablen bestimmt wurde, vergleicht
und eine Differenz der Giergeschwindigkeiten
(ϕ - ϕ*) feststellt. Der Sollwert des Seitgleitwinkels
β, der von der Sektion 122 bestimmt wird, wird einem
zweiten Substrahierer 124 zugeführt, der den Sollwert
des Seitgleitwinkels β mit einem Schätzwert des Seitgleitwinkels
β*, der von der Abschätzsektion 128 aus der
Istfahrzeugbewegungsvariablen bestimmt wurde, vergleicht
und eine Differenz der Seitgleitwinkel (β - β*) bildet.
Der Ausgang des ersten Substrahierers 123 führt zu einem
ersten Steuerteil 125, das die Differenz der Giergeschwindigkeiten
(ϕ - ϕ*) mit einer vorher festgelegten Konstanten
-K 1 multipliziert. Ein zweites Steuerteil 126 erhält
die Ausgangsgröße des zweiten Substrahierers 124 und multipliziert
die Differenz der Seitgleitwinkel (β - β*)
mit einer vorher festgelegten Konstanten K 2. Ein Addierer
127 erhält die Ausgangsgrößen der ersten und
zweiten Steuerteile 125 und 126, bildet die Summe der
Ausgangsgröße des ersten Steuerteiles 125 und der Ausgangsgröße
des zweiten Steuerteils 126 und liefert die
Summe als den Sollwert des Steuerwinkels für die
Hinterräder δ R an den Lenkregler für die Hinterräder 5.
Der Lenkregler 5 verändert den Iststeuerwinkel für die
Hinterräder des gesteuerten Fahrzeuges, indem er einen
dem Sollwert des Hinterradsteuerwinkels δ R proportionalen
Flüssigkeitsdruck dem Hydraulikteil 7 zuführt.
Die Sektion 128 zur Abschätzung der Istfahrzeugbewegungsvariablen
führt mathematische Operationen zur Abschätzung
der Größen der Giergeschwindigkeit und des Seitgleitwinkels
des gesteuerten Fahrzeuges durch, die sie erhält,
wenn der Steuerwinkel der Hinterräder des gesteuerten
Fahrzeuges gleich dem Sollwert des Hinterradsteuerwinkels
δ R ist, und liefert als Ergebnis der mathematischen
Operationen den Schätzwert der Giergeschwindigkeit
ϕ* und den Schätzwert des Seitgleitwinkels β*.
Die Abschätzsektion 128 bestimmt den Schätzwert der
Giergeschwindigkeit ϕ* und den Schätzwert des Seitgleitwinkels
β*, indem sie ein Istfahrzeugsimulationsmodell
benutzt, das von Istfahrzeugparametern des gesteuerten
Fahrzeugs und von Beziehungen, die die Charakteristiken
des gesteuerten Fahrzeugs ausdrücken, bestimmt
wird. In dieser Ausführungsform bestimmt die Abschätzsektion 128
ϕ* und β* gemäß folgender Gleichungen:
In den Gleichungen (23) bis (31) haben die Fahrzeugparameter
folgende Bedeutung:
I Z = Gierträgheitsmoment des Istfahrzeugmodells, das das gesteuerte Fahrzeug repräsentiert,
M = Fahrzeugmasse des Istfahrzeugmodells,
L F = Abstand der Vorderachse vom Schwerpunkt des Istfahrzeugmodells,
L R = Abstand der Hinterachse vom Schwerpunkt des Istfahrzeugmodells,
eK F = äquivalente Vorderradkurvenleistung des Istfahrzeugmodells (bei der eine Steuersteife berücksichtig ist),
K R = Hinterradkurvenleistung des Istfahrzeugmodells und
N = Gesamtsteuerverhältnis (Getriebe) des Istfahrzeugmodells.
I Z = Gierträgheitsmoment des Istfahrzeugmodells, das das gesteuerte Fahrzeug repräsentiert,
M = Fahrzeugmasse des Istfahrzeugmodells,
L F = Abstand der Vorderachse vom Schwerpunkt des Istfahrzeugmodells,
L R = Abstand der Hinterachse vom Schwerpunkt des Istfahrzeugmodells,
eK F = äquivalente Vorderradkurvenleistung des Istfahrzeugmodells (bei der eine Steuersteife berücksichtig ist),
K R = Hinterradkurvenleistung des Istfahrzeugmodells und
N = Gesamtsteuerverhältnis (Getriebe) des Istfahrzeugmodells.
Die Variablen sind:
ϕ = Gierbeschleunigung des Istfahrzeugmodells,
ϕ = Giergeschwindigkeit des Istfahrzeugmodells,
y = Seitgleitbeschleunigung des Istfahrzeugmodells,
V y = Seitgleitgeschwindigkeit des Istfahrzeugmodells,
C F = Vorderradkurvenkraft des Istfahrzeugmodells,
C R = Hinterradkurvenkraft des Istfahrzeugmodells.
ϕ = Gierbeschleunigung des Istfahrzeugmodells,
ϕ = Giergeschwindigkeit des Istfahrzeugmodells,
y = Seitgleitbeschleunigung des Istfahrzeugmodells,
V y = Seitgleitgeschwindigkeit des Istfahrzeugmodells,
C F = Vorderradkurvenkraft des Istfahrzeugmodells,
C R = Hinterradkurvenkraft des Istfahrzeugmodells.
Der Schätzwert der Giergeschwindigkeit ϕ*, der von der
Abschätzsektion 128 bestimmt wird, wird als eine negative
Rückführungsgröße in die Proportionalsteuerung des
ersten Subtrahierers 123 und die erste Steuersektion 125
behandelt. Der Schätzwert des Seitgleitwinkels β* wird
als eine negative Rückführungsgröße in die Proportionalsteuerung
des zweiten Subtrahierers 124 und der zweiten
Steuerschaltung 126 behandelt.
Daher wird der Sollwert des Hinterradsteuerwinkels δ R solange
ausgegeben, bis der Schätzwert der Giergeschwindigkeit
ϕ* gleich dem Sollwert der Giergeschwindigkeit ϕ
und gleichzeitig der Schätzwert des Seitgleitwinkels β*
gleich dem Sollwert des Seitgleitwinkels β ist. Das heißt,
die Hinterräder 11 und 12 werden solange nachgesteuert,
bis die Größe des Ausdruckes - K 1(ϕ - ϕ*) + K 2-(β-β*)
Null wird.
Wenn die Gleichung - K 1 (ϕ - ϕ*) + K 2 (β - β*) = 0 erfüllt
ist, beendet die Steuervorrichtung der zweiten Ausführungsform
das Lenken der Hinterräder, so daß der Istwert der
Giergeschwindigkeit und der Istwert des Seitgleitwinkels
des gesteuerten Fahrzeuges auf dem Sollwert der Giergeschwindigkeit
ϕ bzw. dem Sollwert des Seitgleitwinkels β gehalten
wird. Auf diese Weise gleicht die Steuervorrichtung
die Charakteristiken des gesteuerten Fahrzeugs an
die Charakteristiken des Sollfahrzeugmodells oder der
-modelle an.
Wie bei der ersten Ausführungsform besitzt die Steuervorrichtung
der zweiten Ausführungsform die Rückführungsfahrzeugsteuerung,
die frei ist von Störgeräusch und verbessert
die Genauigkeit, mit der die Sollcharakteristiken
erreicht werden. Außerdem kann die Steuervorrichtung
der zweiten Ausführungsform das gesteuerte Fahrzeug mit
höherentwickelten Merkmalen ausstatten, da sie eine Variable
der Drehbewegung (die Giergeschwindigkeit in der
zweiten Ausführungsform) und eine Variable der Transversalbewegung
(den Seitgleitwinkel in der zweiten Ausführungsform)
steuert.
Die Ergebnisse der zweiten Ausführungsform sind in
Fig. 4A bis 4D dargestellt. Die Fig. 4B, 4C bzw.
4D zeigen die Änderungen des Steuerwinkels der Hinterräder,
der Giergeschwindigkeit bzw. des Seitgleitwinkels,
wenn der Lenkradwinkel bei einer hohen Fahrgeschwindigkeit
gemäß Fig. 4A geändert wird. Die ausgezogenen
Kurven zeigen die Charakteristiken des Fahrzeugs, das
von der Vorrichtung nach der zweiten Ausführungsform gesteuert
wird. Die strichpunktierten Kurven mit zwei Punkten
zeigen das Verhalten eines herkömmlichen Fahrzeugs,
bei dem nur die Vorderräder gemäß der Winkelauslenkung
des Lenkrades gesteuert werden. Gestrichelte Kurven zeigen
das Verhalten eines Fahrzeuges, bei dem nur der Seitgleitwinkel
durch Ändern des Steuerwinkels der Hinterräder
gesteuert wird, um das Sollkurvenverhalten in einer der
zweiten Ausführungsform ähnlichen Weise zu erreichen.
Strichpunktierte Kurven zeigen die Charakteristiken
eines Fahrzeuges, bei dem nur die Giergeschwindigkeit
durch Verändern des Steuerwinkels der Hinterräder gesteuert
wird.
Wie aus Fig. 4B bis 4D erkennbar ist, schwingt beim herkömmlichen Fahrzeug sowohl
die Giergeschwindigkeit als auch der Seitgleitwinkel
über und ist unstabil. Bei dem Fahrzeug, bei dem nur
der Seitgleitwinkel gesteuert wird, reagiert der Seitgleitwinkel
schnell, aber die Giergeschwindigkeit schwingt
stark. Beim Fahrzeug, bei dem nur die Giergeschwindigkeit
gesteuert wird, ist die Giergeschwindigkeit am
Schwingen gehindert, aber die Reaktion des Seitgleitwinkels
langsam.
Beim gesteuerten Fahrzeug nach der zweiten Ausführungsform
erfolgt die Reaktion des Seitgleitwinkels schnell
und ein Überschwingen der Giergeschwindigkeit bleibt
gleichzeitig hinreichend klein.
Bei der zweiten Ausführungsform ist es möglich, den
stationären Verstärkungsfaktor der Giergeschwindigkeit
und den stationären Verstärkungsfaktor des Seitgleitwinkels
einander gleich zu machen, indem man die Verstärkungsfaktoren
G ϕ und G β in den Gleichungen (21)
und (22) so bestimmt, daß sie der folgenden Beziehung
genügen:
In der zweiten Ausführungsform werden der Sollwert
der Giergeschwindigkeit ϕ und der Sollwert des Seitgleitwinkels
β unter Verwendung zweier verschiedener
Sollfahrzeugmodelle bestimmt. Es ist allerdings auch
möglich, diese Sollwerte mit Hilfe eines Sollfahrzeugmodells
zu bestimmen. In diesem Fall benutzt die Steuervorrichtung
ein Sollfahrzeugmodell, das Gleichungen
der Fahrzeugbewegung beinhaltet und führt mathematische
Operationen zur Bestimmung der Sollwerte ϕ und β aus
dem Lenkradwinkel R s und der Fahrgeschwindigkeit V
durch (gemäß US-Patent Nr. 7 73 622 zusammen mit
DE-OS 35 32 246 vom 20. Mai 1986).
Bei der zweiten Ausführungsform führt sowohl die
erste als auch die zweite Steuersektion 125 bzw. 126
eine proportionale Steuerwinkelaktion durch. Es ist
daher freigestellt, eine oder beide, erste und zweite
Steuersektion 125 und 126 zu benutzen, um eine proportionale
und integrale oder eine proportionale, integrale
und abgeleitete Steueraktion anzuwenden.
Die Steuervorrichtung der zweiten Ausführungsform kann
auch so ausgeführt werden, daß sie den Steuerwinkel
der Vorderräder anstatt des Steuerwinkels der Hinterräder
oder auch die Steuerwinkel der Vorder-
und Hinterräder verändert.
Wie oben erläutert, macht es die Erfindung möglich,
die Charakteristiken des Fahrzeugverhaltens sehr vielseitig
zu steuern. Außerdem benötigt die Rückführungssteuerung
der Erfindung keinen Fühler zur Abtastung einer
Fahrzeugbewegungsvariablen, wie z. B. einen Giergeschwindigkeitsfühler.
Die Rückführungssteuerung ist daher frei
von Störgeräusch aus den Fahrzeugschwingungen und leistet
einen Beitrag zur Kostensenkung durch Verzicht auf die
Notwendigkeit von Fühlern zur Abtastung von Fahrzeugbewegungsvariablen.
Außerdem benötigt die Rückführungssteuerung
der Erfindung keinen empfindlichen Signalverarbeitungsschaltkreis,
der die Ausgangssignale des
Fühlers für die Bewegungsvariable in eine geeignete
Signalform umwandelt.
Claims (19)
1. Lenkhilfeeinrichtung für ein Fahrzeug mit mindestens
einem ersten Rad (9, 10) und einem zweiten Rad (11,
12) gekennzeichnet durch
- eine Lenkeingangseinrichtung (2) zur Bestimmung einer
Lenkeingangsgröße des gesteuerten Fahrzeugs,
- eine Betätigungseinrichtung (5, 7) zur Lenkung des gesteuerten
Fahrzeugs durch Verändern einer vorbestimmten
Stellgröße, und
- eine Steuereinrichtung (1) zur Erzeugung eines Steuersignals aus der Lenkeingangsgröße zur Befehlsweitergabe an die Betätigungseinrichtung, wobei diese Steuereinrichtung (1) sich zusammensetzt aus einer ersten Referenzeinrichtung (21, 121) zur Bestimmung eines angestrebten Werts einer vorbestimmten ersten Variablen der Fahrzeugbewegung in Übereinstimmung mit einem ersten Sollfahrzeugmodell, das ein erstes Sollfahrzeug darstellt, einer Bewertungseinrichtung (24, 128) für die tatsächliche Bewegung, um einen Schätzwert für die erste Bewegungsvariable entsprechend der Lenkeingangsgröße festzulegen, und zwar in Übereinstimmung mit einem Istfahrzeugmodell, das das gesteuerte Fahrzeug darstellt, einer ersten Vergleichseinrichtung (22, 123) zum Vergleichen der Soll- und Schätzwerte der ersten Bewegungsvariablen und schließlich einer Einrichtung zur Bestimmung einer Zielstellgröße (23, 125, 126, 127), um die Stellgröße durch Erzeugung des Steuersignals, das einen Zielwert der Stellgröße darstellt, zu verändern, um eine Differenz zwischen den Sollwerten und den Schätzwerten der ersten Bewegungsvariablen zu verringern.
- eine Steuereinrichtung (1) zur Erzeugung eines Steuersignals aus der Lenkeingangsgröße zur Befehlsweitergabe an die Betätigungseinrichtung, wobei diese Steuereinrichtung (1) sich zusammensetzt aus einer ersten Referenzeinrichtung (21, 121) zur Bestimmung eines angestrebten Werts einer vorbestimmten ersten Variablen der Fahrzeugbewegung in Übereinstimmung mit einem ersten Sollfahrzeugmodell, das ein erstes Sollfahrzeug darstellt, einer Bewertungseinrichtung (24, 128) für die tatsächliche Bewegung, um einen Schätzwert für die erste Bewegungsvariable entsprechend der Lenkeingangsgröße festzulegen, und zwar in Übereinstimmung mit einem Istfahrzeugmodell, das das gesteuerte Fahrzeug darstellt, einer ersten Vergleichseinrichtung (22, 123) zum Vergleichen der Soll- und Schätzwerte der ersten Bewegungsvariablen und schließlich einer Einrichtung zur Bestimmung einer Zielstellgröße (23, 125, 126, 127), um die Stellgröße durch Erzeugung des Steuersignals, das einen Zielwert der Stellgröße darstellt, zu verändern, um eine Differenz zwischen den Sollwerten und den Schätzwerten der ersten Bewegungsvariablen zu verringern.
2. Lenkhilfeeinrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch einen Fühler (3) zur Ermittlung
der Fahrgeschwindigkeit des gesteuerten Fahrzeugs, wobei
die erste Referenzeinrichtung (21, 121) den Sollwert
entsprechend der Lenkeingangsgröße und der Fahrgeschwindigkeit
und die Bewertungseinrichtung (24, 128) den
Schätzwert entsprechend der Lenkeingangsgröße und der
Fahrgeschwindigkeit bestimmen.
3. Lenkhilfeeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lenkeingangsgröße
der Lenkradwinkel, d. h. der Winkelversatz
des Lenkrads (8) des gesteuerten Fahrzeugs ist, und daß
die Stellgröße ein zweiter Radsteuerwinkel des gesteuerten
Fahrzeugs ist, der ein Lenkwinkel von mindestens einem
zweiten Rad (11, 12) ist.
4. Lenkhilfeeinrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung zur Bestimmung der Zielstellgröße (23)
einen Zielwert für den zweiten Radsteuerwinkel
festlegt, der gleich einem Produkt ist, das man erhält,
wenn man die Differenz zwischen dem Sollwert
und dem Schätzwert der ersten Bewegungsvariablen mit
einer vorher festgelegten Konstanten multipliziert.
5. Lenkhilfeeinrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Referenzeinrichtung (21) den Sollwert der
ersten Bewegungsvariablen dadurch bestimmt, daß sie
eine Reihe von Gleichungen der Fahrzeugbewegung und
unter Verwendung von Sollwerten einer Reihe von Fahrzeugparametern
des ersten Sollfahrzeuges eine Reihe von abhängigen
Gleichungen löst, und daß die Bewertungseinrichtung
den Schätzwert der ersten Bewegungsvariablen dadurch
bestimmt, daß sie eine Reihe von Gleichungen der
Fahrzeugbewegung und unter Verwendung von Istwerten einer
Reihe von Fahrzeugparametern des gesteuerten Fahrzeuges
eine Reihe von abhängigen Gleichungen löst.
6. Lenkhilfeeinrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
jede Gruppe von Fahrzeugparametern ein Giermoment der
Trägheit I Z eines Fahrzeuges, eine Fahrzeugmasse M,
einen Abstand L F zwischen einer Frontachse und einem
Fahrzeugschwerpunkt, einem Abstand L R zwischen einer
Hinterachse und einem Fahrzeugschwerpunkt, ein Gesamtsteuerverhältnis
N, eine Kurvenleistung K F jedes der Vorderräder
und eine Kurvenleistung K R jedes der Hinterräder
enthält.
7. Lenkhilfeeinrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Gruppe von Gleichungen der Fahrzeugbewegung,
die von der ersten Referenzeinrichtung (2) gelöst werden,
eine Gleichung für seitliche Gleitbewegung
bzw. eine Gleichung für Gierbewegung enthält, die folgendermaßen
lauten:
wobei V die Fahrzeuggeschwindigkeit, ϕ eine Giergeschwindigkeit,
ϕ eine Gierbeschleunigung,
eine Seitgleitbeschleunigung,
C F eine Kurvenkraft der Vorderräder und C R
eine Kurvenkraft der Hinterräder darstellt.
8. Lenkhilfeeinrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bewertungseinrichtung (24) die Gleichungen der Seitgleitbewegung
und der Gierbewegung benutzt.
9. Lenkhilfeeinrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die von der ersten Referenzeinrichtung (21) verwendete
Gruppe von Fahrzeugparametern ferner ein Trägheitsmoment
über einem Achsschenkelbolzen I K , eine Lenksteife
K S , einen Viskositätskoeffizienten D K eines Steursystems
und eine Spur ξ enthält, und daß die von der ersten
Referenzschaltung (21) gelösten Gleichungen ferner eine
Gleichung der Lenkvorrichtung enthalten, die folgendermaßen
lautet:
wobei δ F ein Steuerwinkel für die Vorderräder und R s
ein Lenkradwinkel ist.
10. Lenkhilfeeinrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Bewegungsvariable die Giergeschwindigkeit
ist.
11. Lenkhilfeeinrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Stellgröße ein Steuerwinkel für die Hinterräder
des gesteuerten Fahrzeuges ist.
12. Lenkhilfeeinrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bewertungseinrichtung (128) für die Istbewegung
ferner einen Schätzwert einer vorher festgelegten
zweiten Fahrzeugbewegungsvariablen bestimmt, und zwar
entsprechend dem Lenkradwinkel und der Fahrgeschwindigkeit
des gesteuerten Fahrzeuges gemäß dem Istfahrzeugmodell,
daß die Steuereinrichtung (1) ferner eine zweite
Referenzeinrichtung (122) enthält, um einen Sollwert
der zweiten Bewegungsvariablen entsprechend dem Lenkradwinkel
und der Fahrgeschwindigkeit des gesteuerten
Fahrzeugs gemäß einem vorher festgelegten zweiten
Sollfahrzeugmodell zu bestimmen, daß sie eine zweite
Vergleichseinrichtung (124) zum Vergleich der Sollwerte
und Schätzwerte der zweiten Bewegungsvariablen enthält,
und daß die Einrichtung zur Bestimmung der Zielstellgröße
(125, 126, 127) die Stellgröße so verändert,
daß sie die Differenz zwischen den Sollwerten und den
Schätzwerten der zweiten Bewegungsvariablen verringert.
13. Lenkhilfeeinrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Fahrzeugbewegungsvariable eine Variable ist,
die die Drehbewegung eines Fahrzeuges und die zweite
Fahrzeugbewegungsvariable eine Variable ist, die die
Translationsbewegung eines Fahrzeuges beschreibt.
14. Lenkhilfeeinrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Einrichtung zur Bestimmung der Zielstellgröße eine
erste Steuereinrichtung (125) enthält, die als Eingangsgröße
die Differenz zwischen den Sollwerten und den
Schätzwerten der ersten Bewegungsvariablen der ersten
Vergleichseinrichtung (123) enthält und eine erste Ausgangsgröße
gemäß einem vorher festgelegten Steuervorgang
bestimmt, daß sie eine zweite Steuereinrichtung (126)
enthält, die als Eingangsgröße die Differenz zwischen
den Sollwerten und den Schätzwerten der zweiten Bewegungsvariablen
der zweiten Vergleichseinrichtung (124)
erhält und eine zweite Ausgangsgröße gemäß einem vorher
festgelegten Steuervorgang bestimmt und schließlich
eine Addiereinrichtung (127) enthält, die die ersten und
zweiten Ausgangsgrößen addiert und ein Steuersignal gemäß
der Summe der ersten und zweiten Ausgangsgrößen
erzeugt.
15. Lenkhilfeeinrichtung gemäß Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die
erste Ausgangsgröße der ersten Steuereinrichtung (125)
gleich einem Produkt von - K 1 mit einer Differenz ist,
die man erhält, wenn man den Schätzwert der ersten Bewegungsvariablen
vom Sollwert der ersten Bewegungsvariablen
abzieht, wobei K 1 eine vorher festgelegte Konstante ist,
und die zweite Ausgangsgröße der zweiten Steuereinrichtung
(126) gleich einem Produkt von K 2 mit einer Differenz ist,
die man erhält, wenn man den Schätzwert der zweiten Bewegungsvariablen
vom Sollwert der zweiten Bewegungsvariablen
abzieht, wobei K 2 eine vorher festgelegte Konstante ist.
16. Lenkhilfeeinrichtung gemäß Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Bewegungsvariable die Giergeschwindigkeit,
und die zweite Bewegungsvariable der Seitgleitwinkel des
Fahrzeugschwerpunktes ist.
17. Lenkhilfeeinrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Referenzeinrichtung (121) als Eingangsgröße
den Lenkradwinkel erhält und als Ausgangsgröße den
Sollwert der Giergeschwindigkeit gemäß einer Übertragungsfunktion
eines Verzögerungsgliedes erster Ordnung
liefert, dessen Zeitkonstante eine Funktion der Fahrgeschwindigkeit
ist, und die zweite Referenzeinrichtung (122)
als Eingangsgröße den Lenkradwinkel erhält und als Ausgangsgröße
den Sollwert des Seitgleitwinkels gemäß einer
Übertragungsfunktion eines Verzögerungsgliedes zweiter
Ordnung liefert, dessen ungedämpfte Frequenz eine Funktion
der Fahrgeschwindigkeit ist.
18. Lenkhilfeeinrichtung gemäß Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Übertragungsfunktion der ersten bzw. zweiten Referenzeinrichtung
(121, 122) folgendermaßen lauten:
19. Lenkhilfeeinrichtung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, daß
die ersten und zweiten Verstärkungsfaktoren der folgenden
Gleichung genügen:
wobei N das Gesamtsteuerverhältnis des Istfahrzeugmodells,
M die Fahrzeugmasse des Istfahrzeugmodells,
L der Radstand des Istfahrzeugmodells, L F der Abstand
der Frontachse vom Schwerpunkt des Istfahrzeugmodells,
L R der Abstand der Hinterachse vom Schwerpunkt des Istfahrzeugmodells
und K F die Kurvenleistung des Vorderrades
des Istfahrzeugmodells sind.
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