DE3804016A1 - Vorrichtung zur behandlung menschlicher extremitaeten durch intermittierende kompression - Google Patents
Vorrichtung zur behandlung menschlicher extremitaeten durch intermittierende kompressionInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Behandlung
menschlicher Extremitäten durch intermittierende Kom
pression, bestehend aus mindestens einer an die be
treffenden Körperteile anzulegenden Manschette mit in
Reihe hintereinander angeordneten flexiblen Kammern, die
automatisch gesteuert nacheinander aufblasbar und an
schließend entlüftbar sind, mit einer der Kammerzahl
entsprechenden Anzahl von Ventilen, von denen eines je
weils einer Kammer zugeordnet ist und mit denen das Auf
blasen und Entlüften der Kammern steuerbar ist, sowie
mit eine von einer Druckluftquelle über eine Steuerein
richtung gespeisten Versorgungsleitung, ist der die Kammern
über die Ventile mit Druckluft versorgbar sind.
Eine Vorrichtung dieser Art ist in der DE-Offenlegungs
schrift 25 01 876 beschrieben. Bei dieser Vorrichtung
sind die einzelnen aufblasbaren Kammern mittels Ventilen
unmittelbar miteinander verbunden, wobei ferner die Ven
tile je an kurze Zweigleitungen angeschlossen sind, die
wiederum von einer gemeinsamen, von einem Kompressor ge
speisten Versorgungsleitung beaufschlagt werden. Die
einzelnen Ventile, die somit parallel geschaltet und alle
gleichzeitig mit Druckluft zum Aufblasen der Kammern ver
sorgt werden, arbeiten jedoch nacheinander, so daß zu
nächst nur die distale Kammer aufgeblasen wird. Nach
Erreichen ihres Maximaldruckes schaltet das Ventil der
distalen Kammer, welches sie mit der proximal nächsten
Kammer kuppelt, um, so daß nun die proximal nächstfolgende
Kammer aus der eben genannten Zweigleitung aufgeblasen
wird, wobei die distale Kammer ins Freie oder in eine
Rückleitung entlüftet. Diese Vorgänge wiederholen sich
von Kammer zu Kammer. Während also die jeweils folgende
Kammer gefüllt wird, wird gleichzeitig die jeweils voran
gehende Kammer entlüftet, so daß eine peristaltische
oder wellenartige Druckbeaufschlagung auf das Bein des
Patienten mittels der Kammern erfolgt.
Ein Nachteil dieser Vorrichtung liegt darin, daß die
Dauer der Belüftung und des Belüftetseins der Kammern
im wesentlichen nicht regelbar ist. So ist einerseits
ein schnelles Aufblasen der Kammern und andererseits ein
demgegenüber langes Anhalten des aufgeblasenen Kammer
zustandes nicht möglich. Auch die Entlüftungsphasen sind,
abgesehen von einer Veränderung des Volumenstromes der
Aufblasdruckluft, bei einem einmal hergestellten und
montierten Ventil nicht mehr veränderbar, so da es nicht
möglich ist, eine Behandlung vorzunehmen, die auf den
jeweiligen Krankheitszustand des Patienten am besten
abgestimmt ist. Ferner sind die Ventile sehr kompliziert
aufgebaut und aufgrund ihrer komplizierten Form schwierig
zu fertigen, so daß die Ventile nur mit einem sehr hohen
Kostenaufwand hergestellt werden können.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Verbesserung
einer Vorrichtung der einleitend angeführten Art dahin
gehend, daß die Vorrichtung im Aufbau beträchtlich ver
einfacht ist und daß der vereinfachte Aufbau eine indi
viduelle Einstellung aller für eine Behandlung des Pa
tienten bedeutsamen Daten ermöglicht.
Die Lösung der Aufgabe geht von der einleitend ange
führten Vorrichtung aus und ist dadurch gekennzeichnet,
daß alle Ventile in Reihe geschaltet und über eine ge
meinsame, von der Druckwelle gespeisten Steuerleitung
ansteuerbar sind, daß die Versorgungsleitung und die
Steuerleitung nur an das erste am distalen Ende der Man
schette befindliche Ventil angeschlossen sind, während
jeweils zwei einander benachbarte Ventile durch Versorgungs-
und Steuerleitungsabschnitte miteinander verbunden sind,
daß der Ventilkörper jedes Ventiles einen Versorgungsraum
des Ventiles, der ständig einerseits mit einem zuführenden
Versorgungsleitungsteil und andererseits mit der zuge
ordneten Kammer kommuniziert, von einem ständig mit der
Steuerleitung kommunizierenden Steuerraum des Ventiles
trennt und daß der Ventilkörper jedes Ventiles nach dem
Füllen der zugehörigen Kammer eine Ventilöffnung freigibt,
um diese über einen eigenen Strömungsweg mit dem Ver
sorgungsraum des nächsten Ventiles zu verbinden.
Durch diese Lösung ist die Vorrichtung im Aufbau er
heblich vereinfacht, und zwar durch die sehr einfache
Gestaltung der den Kammern zugeordneten Ventile sowie
durch deren Reihenschaltungsanordnung und deren Bypass
lage zu den zugehörigen Kammern. Die Ventile werden zur
Durchführung des Aufblasens der Kammern zunächst mittels
der gemeinsamen Druckluft-Steuerleitung geschlossen
gehalten, wonach ihnen über die gemeinsame Versorgungs
leitung Aufblasluft zugeführt wird, die zunächst nur in
die erste Kammer gelangen kann. Ist diese gefüllt, öffnet
die Kammerdruckkraft der gefüllten Kammer den Ventil
durchgang des dieser Kammer zugeordneten Ventiles gegen
die entsprechend eingestellte, die Ventilschließkraft
darstellende Druckkraft aus der Steuerleitung, so daß
erst dann das proximal nächstfolgende Ventil und da
durch die ihm zugeordnete Kammer mit Aufblasluft ver
sorgt wird usw.
Wenn der kaskadenartig erfolgende Aufblasvorgang insgesamt
abgeschlossen ist, befinden sich alle Kammern im aufge
blasenen Zustand. Des weiteren kann eine so ausgebildete
Manschette derart betrieben werden, daß alle für eine er
folgreiche Behandlung des Patienten wichtigen Betriebs
parameter einstellbar sind. So ist es auf einfache Weise
möglich, mittels einer der Manschette vorgeschalteten
Steuereinrichtung außer dem Druck auch die Dauer des auf
geblasenen Zustandes der Kammern sowie die Dauer der
Pausen dazwischen festzulegen, wie es auch möglich ist,
die Dauer des Aufblasens zu bestimmen. Man kann daher die
jeweiligen Zeitabläufe je nach dem Krankheitsbild des
Patienten einstellen.
Eine weitere Vereinfachung in der Ausgestaltung der
Ventile ergibt sich dadurch, daß der Ventilkörper der
pneumatisch betätigten, konstruktiv identisch ausge
bildeten Ventile als im Ventilgehäuse eingespannte Mem
bran ausgebildet ist, daß in dem Versorgungsraum jedes
Ventiles ein zentraler hoher Stutzen vorgesehen ist,
dessen freies Ende die vorgenannte Ventilöffnung bildet,
daß der Stutzen durch einen im Versorgungsraum ver
laufenden Kanal mit einem zum nächsten Ventil führenden
Ventilauslaß für Aufblasluft verbunden ist und daß der
Versorgungsraum jedes Ventiles über eine kurze Ver
bindungsleitung mit der zugehörigen Kammer kommuniziert.
Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in den
Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung des Ausführungs
beispieles in Aufsicht,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines Kammer-
Ventiles, das bei dem Ausführungsbeispiel
verwendet wird,
Fig. 3 eine Schnittdarstellung nach der Linie III-III
in Fig. 2,
Fig. 4 eine Aufsicht auf ein Unterteil des Kammer-
Ventiles nach der Linie IV-IV in Fig. 3,
Fig. 5 eine teilweise Aufsicht auf eine Manschette,
Fig. 6 eine teilweise Aufsicht auf einen unteren
Abschnitt der Manschette.
Gemäß Fig. 1 besteht das Ausführungsbeispiel aus einer
Steuereinrichtung 1 und aus wenigstens einer Manschette 2,
die in bekannter Weise um das Bein oder den Arm eines Pa
tienten gelegt wird und deren allgemeiner Aufbau weiter
unten erläutert ist.
Die Steuereinrichtung 1 umfaßt einen in einem Gehäuse
3 untergebrachten Kompressor 4 zur Erzeugung von Druck
luft für die Manschette 2, wobei der Druckluftstrom des
Kompressors in einem Hauptstrom für die Aufblasluft
für in der Manschette vorgesehene Kammern und in einen
Steuerstrom zur Ansteuerung von den Kammern zugeordneten
Ventilen aufgeteilt wird. Die beiden Ströme sind durch Reg
ler 5, 6 sowohl hinsichtlich ihres Druckniveaus als auch
ihres Volumenstroms einstellbar, wobei dem Regler 5 für
den Hauptstrom ein elektrisch angesteuertes Hauptent
lüftungsventil 7 nachgeordnet ist, das ins Freie ent
lüftet. Die im Innern des Gehäuses 3 verlaufenden Lei
tungsabschnitte 8 und 9 für die beiden Druckluftströme
führen zu einem kodierten Steckanschluß 10, von dem eine
den Hauptluftstrom führende Versorgungsleitung 11 und
eine den Steuerluftstrom führende Steuerleitung 12 ab
geht. Die beiden Leitungen 11 und 12 können, wie dar
gestellt, als Einzelleitungen ausgebildet sein; sie
können aber auch entlang einer Linie an ihrer Außenseite
miteinander verbunden sein. Eine solche Dopppelleitung
kann z. B. durch Koextrudieren hergestellt sein.
Für den Fall, daß mehrere Manschetten 2 an die Steuer
einrichtung 1 angeschlossen werden sollen, sind weitere
Steckanschlüsse 10 vorgesehen, wobei in Fig. 1 nur ein
weiterer Steckanschluß gezeigt ist.
Die Manschette 2 besteht aus einer Manschettenhülle 14,
deren Material aus einem atmungsaktiven und wasser
dampfdurchlässigen Gewebe besteht sowie ferner gegen Des
infektionsmittel, Säuren und Laugen resistent ist, und
aus einer Anzahl von aufblasbaren Kammern 13, die sich
- in Längsrichtung der Hülle 14 gesehen - quer zu der
Hülle erstrecken und sich teilweise überlappen. Letzteres
ist aus Fig. 5 besser zu ersehen. Die Länge der ein
zelnen Kammern 13 ist so, daß die Kammern den Umfang
des behandelnden Extremität vollständig umgeben. Ferner
sind die Kammern aus Kunststoffzuschnitten hergestellt
und an ihren Randbereichen miteinander thermoplastisch
verschweißt, so daß sie luftundurchlässig sind.
Ferner enthält die Manschette 2 der Anzahl der Kammern
13 entsprechende und diesen zugeordnete Ventile 15, die
unmittelbar das Aufblasen und das Entlüften der Kammern
steuern, wobei die erste Kammer 13 a die distale Kammer und
die letzte Kammer 13 b die proximale Kammer ist. Die be
reits erwähnten Leitungen 11, 12 für die Zuführung von
Druckluft zu den Ventilen 15 und zu den Kammern 13 enden
an dem distalen Ventil 15 a. Von dort verbinden Zwischen
abschnitte 11 a-11 e der Versorgungsleitung 11 und Zwischen
abschnitte 12 a-12 e der Steuerleitung 12 die Ventile 15
miteinander, wie aus Fig. 1 klar zu ersehen ist. Da alle
Ventile 15 a, 15, 15 b, konstruktiv identisch ausgebildet
sind, sind die weiterführenden Anschlüsse 16 und 17 des
proximalen Ventiles 15 b verschlossen. Schließlich sind
alle Ventile über eine kurze Verbindungsleitung 18 mit
der zugehörigen Kammer 13 verbunden. Des weiteren sind
zwischen den Zuleitungen 11 und 12 vor dem distalen Ventil
15 a noch ein Druckbegrenzungsventil 19 und ein Entlüftungs
ventil 20 parallel geschaltet, die ins Freie entlüften. Es
ist klar, daß auch die Ventile, deren Anschlüsse sowie
sonstige Anschlüsse und Materialien und Teile der Man
schette 2 gegen Desinfektionsmittel, Säuren und Laugen
resistent sind.
Da alle Ventile 15, 15 a, 15 b identisch sind, ist nur das
distale Ventil 15 a im einzelnen erläutert. Gemäß den
Fig. 2, 3 und 4 besteht jedes Ventil aus einem un
teren Gehäuseteil 21 mit den Versorgungsluftanschlüssen
22, 23 und 24 und aus einem oberen Gehäuseteil 25 mit
den beiden Steuerluftanschlüssen 26 und 27. Beide Ge
häuseteile 21, 25 sind an ihren Eckbereichen bei 28
miteinander vernietet. Wie aus Fig. 3 zu erkennen ist,
ist zwischen den beiden Gehäuseteilen eine flexible
Membran 29 als Ventilkörper eingeklemmt, die eine Ventil
öffnung 30 verschließt, wenn sie mit Steuerluftdruck
beaufschlagt wird. Die Schließlage der Membran ist mit
31 gestrichelt angedeutet. Es ist aus Fig. 3 weiter er
sichtlich, daß durch die Membran in dem Ventil ein oberer
Steuerraum 32 und ein unterer Versorgungsraum 33 ausge
bildet ist, wobei die beiden Räume hermetisch gegenein
ander abgedichtet sind. In dem Versorgungsraum 33 be
findet sich ein zentraler, hohler Stutzen 34, dessen
freies Oberende die erwähnte Ventilöffnung 30 bildet und
der über einen im Versorgungsraum verlaufenden Kanal 35
mit dem als Ventilauslaß dienenden Anschluß 22 kommuni
ziert.
Jedes Ventil arbeitet wie folgt. Zunächst wird der
Steuerraum 32 gemäß dem Pfeil 36 mit Druckluft beauf
schlagt, so daß die Membran 29 die Ventilöffnung 30
schließt. Wenn dann Aufblasluft über die Leitung 11
gemäß dem Pfeil 37 in den Versorgungsraum 33 einströmt,
kann diese zunächst nur über den Anschluß 23 (Fig. 4)
in die an dieses Ventil angeschlossene Kammer 13 strömen
und diese auffüllen. Ist diese Kammer dann gefüllt, be
wirkt der Druck der Kammerluft, der höher ist als der
Druck der Steuerluft in dem Steuerraum 32, daß sich die
Membran 29 hebt und die Ventilöffnung 30 des Stutzens 34
freigibt, so daß nun Versorgungsluft über den Kanal 35 und
den Anschluß 22 zu dem Eingangsanschluß 24 des nächsten
Ventils 15 einströmen kann. Dort wird wiederum zunächst
die zugehörige Kammer gefüllt, da die betreffende Membran
ein Ausströmen aus dem Ventil verhindert.
In Fig. 5 ist die überlappte Lage der Kammer 13 gut
zu erkennen. Ferner ist erkennbar, daß die Ventile 15
und ihre Leitungen 11, 12, 11 a-11 f sowie 18 ebenfalls
vom Manschettenmaterial abgedeckt werden. Vorteilhaft be
steht die Manschettenhülle 14 aus zwei Lagen, und zwar
aus einer inneren Lage 14 a, die die einzelnen Kammern 13
die Ventile 15 und die verschiedenen Schlauchleitungen
11, 12 usw. gegenüber dem Patienten abschirmen, und aus
einer äußeren Lage 14 b, die die genannten Teile gegenüber
der Umgebung abschirmt. Die beiden Lagen 14 a und 14 b, die
durch einmaliges Umfalten einer größeren Einzellage ge
bildet sein können, werden beispielsweise mittels eines
sogenannten und bekannten, streifenförmigen Klettverschlusses
38 zusammengehalten, wie es an sich bekannt ist. Ebenfalls
wird die doppellagige Manschettenhülle 14 selbst, wenn sie
um die zu behandelnde Extremität des Patienten gelegt
worden ist, mittels eines (nicht gezeigten) Klettver
schlusses zusammengehalten.
Für die Beinbehandlung zeigt Fig. 6 eine erweiterte Man
schette 2, deren Schenkelteil 39 nur teilweise und die im
übrigen sehr vereinfacht gezeigt ist, um die nachstehende
Erläuterung klarer erscheinen zu lassen. Um zu vermeiden,
daß bei Anwendung der Manschette im Übergangsbereich zwischen
dem Spann des Fußes und dem Unterschenkel des Patienten
ein Stau der Körperflüssigkeiten eintritt, wie es bei bekann
ten Manschetten der Fall ist, ist die doppellagige Hülle 14
der Manschette mit einem Fußteil 40 versehen, derart,
daß sich die Hülle im genannten Übergangsbereich 41 vom
unteren Schenkelbereich bis zum Spannbereich unterbre
chungsfrei fortsetzt, und zwar vorzugsweise in diesem Be
reich einstückig fortsetzt. Des weiteren ist die Hülle
14 so ausgebildet, daß im Fersenbereich zwischen dem un
teren Ende des Schenkelteiles 39 und dem Fußteil 40 der
Hülle eine im offenen Zustand etwa dreieckige Ausnehmung
42 vorhanden ist, die die Ferse 43 des Patienten bei an
gelegter Manschette freiläßt, wie es aus Fig. 6 ent
nehmbar ist. In diesem Bereich ist die Staugefahr nicht
wahrscheinlich.
In bevorzugter Ausführungsform ist die am distalen
Ende der Manschette befindliche Kammer 15 a so erweitert,
daß sie zusammen mit der Kammer für den Fußteil 40, die
im wesentlichen den gesamten Fußteil umfaßt, eine ge
meinsame, einstückige Kammer bildet, wie es durch die
gestrichelte Darstellung in Fig. 6 verdeutlicht ist.
Hierdurch wird ein optimaler Rückfluß von Körperflüssig
keiten aus dem Fuß des Patienten gewährleistet und ein
Stau im Übergangsbereich 41 zwischen dem Spann des Fußes
und dem unteren Ende des Unterschenkels des Patienten
vermieden, wenn die Kammer 15 a der angelegten Manschette
über die Verbindungsleitung 18 aufgeblasen wird. Mittels
der Klettverschlüsse 44 a, 44 b, und 45 a, 45 b, wird die
Manschette 2 geschlossen und am Patienten festgehalten.
Die vorstehend beschriebene Vorrichtung arbeitet wie
folgt. Wenn die Manschette 2 an der betreffenden Extre
mität des Patienten angelegt und die entsprechenden
Behandlungsdaten an der Steuereinrichtung 1 eingestellt
sind, beginnt das Aufblasen der Manschette. Über den
Steuerluftdruck in der Steuerleitung 12 sind alle Ven
tile 15 gleichzeitig geschlossen, da die jeweilige Mem
bran 29 auf dem zugehörigen Stutzen 34 aufliegt und da
durch dessen Ventilöffnung 30 geschlossen hält. Es strömt
nun Versorgungsluft bzw. Aufblasluft über die Leitung
11 zu dem ersten, distalen Ventil 15 a, und zwar in dessen
Versorgungsraum 33 und von dort über den Anschluß 23 und
die Verbindungsleitung 18 in die erste Kammer 13, wodurch
diese gefüllt wird. Ist diese Kammer gefüllt, bewirkt der
Druck der Versorgungsluft, der höher ist als der Druck
der Steuerluft in der Steuerleitung 12, daß sich die Mem
bran 29 des Ventiles 15 a von dem Stutzen 34 abhebt, so
daß dessen Ventilöffnung 30 frei ist, wodurch nun Ver
sorgungsluft weiterströmen kann über den inneren Kanal
35, den Anschluß 22 und den Zwischenabschnitt 11 a zu dem
proximal nächsten Ventil 15, so daß nun die diesem Ven
til zugehörige Kammer gefüllt wird.
Diese Vorgänge wiederholen sich, bis die proximale Kammer
13 a über das proximale Ventil 15 b gefüllt ist. Da das Ven
til 15 b das letzte Ventil ist, sind nun alle Kammern 13
gefüllt, und dieser Zustand wird so lange aufrechterhalten,
wie es erforderlich ist. Die Steuereinrichtung 1 sorgt
danach für eine gleichzeitige Entlüftung aller Kammern,
indem die Steuerleitung 12 über den Regler 6 drucklos wird
und mit Hilfe des Entlüftungsventiles 20 die Kammerluft
ins Freie gelangt, wobei alle Ventile 15, 15 a, 15 b durch
die Offenstellung der Membran 29 geöffnet sind. Es folgt
nun ein Pausenzeit, während der die Kammern entlüftet
bleiben. Diese Pausenzeit kann ebenfalls an der Steuerein
richtung 1 entsprechend den Erfordernissen eingestellt
werden. Danach folgt ein neuer Aufblasvorgang in der be
schriebenen Weise.
Claims (12)
1. Vorrichtung zur Behandlung menschlicher Extremitäten durch
intermittierende Kompression, bestehend aus mindestens
einer an die betreffenden Körperteile anzulegenden Manschette
mit in Reihe hintereinander angeordneten flexiblen Kammern,
die automatisch gesteuert nacheinander aufblasbar und an
schließend entlüftbar sind, mit einer der Kammerzahl ent
sprechenden Anzahl von Ventilen, von denen eines jeweils
einer Kammer zugeordnet ist und mit denen das Aufblasen und
Entlüften der Kammern steuerbar ist, und mit einer von einer
Druckluftquelle über eine Steuereinrichtung gespeisten Ver
sorgungsleitung, mit der die Kammern über die Ventile mit
Druckluft versorgbar sind, dadurch gekennzeichnet,
- - daß alle Ventile (15, 15 a, 15 b) in Reihe geschaltet und über eine gemeinsame, von der Druckquelle gespeisten Steuerleitung (12) ansteuerbar sind,
- - daß die Versorgungsleitung (11) und die Steuerleitung (12) nur an das erste am distalen Ende der Manschette (2) befindliche Ventil (15 a) angeschlossen sind, während je weils zwei einander benachbarte Ventile durch Versorgungs- und Steuerleitungsabschnitte (11 a-f; 12 a-f) miteinander verbunden sind,
- - daß der Ventilkörper (29) jedes Ventiles (15, 15 a, 15 b) einen Versorgungsraum (33) des Ventils, der ständig einerseits mit einem zuführenden Versorgungsleistungsteil und andererseits mit der zugeordneten Kammer (13) kommuni ziert, von einem ständig mit der Steuerleitung (12) kommu nizierenden Steuerraum (32) des Ventiles trennt, und daß der Ventilkörper (29) jedes Ventiles nach dem Füllen der zugehörigen Kammer (13) eine Ventilöffnung (30) freigibt, um diese über einen eigenen Strömungsweg (35) mit dem Versorgungsraum (33) des nächsten Ventiles zu verbinden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ventilkörper (29) der pneumatisch betätigten Ventile
(15, 15 a, 15 b) als im Ventilgehäuse (21, 25) eingespannte
Membran ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Versorgungsraum (33) jedes Ventiles über
eine kurze Verbindungsleitung (18) mit der zugehörigen
Kammer (13) kommuniziert, daß in dem Versorgungsraum je
des Ventiles ein zentraler hohler Stutzen (34) vorgesehen
ist, dessen freies Ende die vorgenannte Ventilöffnung (30)
bildet, und daß der Stutzen durch einen im Versorgungs
raum (33) verlaufenden Kanal (35) mit einem zum nächsten
Ventil führenden Ventilauslaß (22) für Aufblasluft ver
bunden ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß alle Ventile (15, 15 a, 15 b) konstruktiv
identisch ausgebildet sind, daß aber die weiter führenden
Anschlüsse (16, 17) des letzten am proximalen Manschetten
ende vorgesehenen Ventiles (15 b) verschlossen sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuerleitung (12) und die Ver
sorgungsleitung (11) in Längsrichtung außenseitg mit
einander verbunden und gemeinsam durch Koextrudieren
hergestellt sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die Kammern (13), in Längsrich
tung der Manschette gesehen, teilweise überlappen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Manschette (2) einschließlich
der jeweiligen Anschlüsse, Ventile und eines etwaigen
Manschettenüberzuges aus Materialien bestehen, die gegen
Desinfektionsmittel, Säuren und Laugen resistent sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Manschettenüberzugsmaterial (14, 14 a, 14 b) aus einem
atmungsaktiven und wasserdampfdurchlässigen Gewebe be
steht.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kammern (13) aus Kunststoffzu
schnitten hergestellt und an ihren Randbereichen thermo
plastisch verschweißt sind.
10. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 6 bis 9,
bei der die Manschette mit einem Fußteil versehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Fußteil (40) im Über
gangsbereich (41) zwischen dem Spann (40) und dem Schen
kelteil (39) unterbrechungsfrei mit dem Schenkelteil
der Manschette (2) verbunden ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß im Fersenbereich der Manschette (2) zwischen dem Fuß
teil (40) und dem Schenkelteil (39) eine die Ferse des
Patienten freilassende Ausnehmung (42) vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich die am distalen Ende des Schenkel
teiles (39) der Manschette (2) befindliche Kammer (15 a)
einstückig bis in den Fußteil (40) hineinerstreckt und
im wesentlichen den gesamten Fußteil umfaßt.
Priority Applications (5)
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