DE3814278A1 - Elektrophoresesystem - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Elektrophoresesystem und insbe
sondere ein Elektrophoresekassettensystem mit einem Detek
tor zur Durchführung der automatischen Sequenzierung bio
logischer Makromoleküle, wie etwa DNA (DNS) und RNA (RNS),
durch Gelelektrophorese.
Proteine und andere große biologische Moleküle einschließ
lich DNA können zur Analyse mit Elektrophoreseverfahren
getrennt werden. Eine besonders wichtige Anwendung dieser
Verfahren stellt die Sequenzierung von DNA- und RNA-Mole
külen dar. Zur elektrophoretischen Trennung derartiger
Moleküle wird die sog. Gelelektrophorese herangezogen, bei
der ein Gel zwischen zwei nichtleitenden Platten, bei
spielsweise Glasplatten, in Form einer dünnen Gelschicht
zwischen den Glasflächen vorgesehen wird. Das Gel sollte
dabei möglichst gleichmäßige Dicke und möglichst
gleichmäßige andere Eigenschaften aufweisen. Die Ober
flächen an beiden Enden der Gelschicht sind jeweils mit
einem Pufferreservoir verbunden, das als Elektrode dient.
Zur Durchführung der Gelelektrophorese wird durch
Verbindung der beiden Reservoirs mit den beiden Polen
einer Spannungsquelle ein Potential an das Gel angelegt.
Die zu separierenden Moleküle werden an dem Ende des Gels,
an dem sich die negative Elektrode befindet, aufgegeben,
was üblicherweise in vorgebildeten Vertiefungen erfolgt.
Die Moleküle sind negativ geladen; aufgrund ihrer Ladung
bewegen sich die Moleküle im elektrischen Feld durch das
Gel zur positiven Elektrode, da eine entsprechende Kraft
im elektrischen Feld auf die Moleküle ausgeübt wird.
Kleinere Moleküle wandern leichter durch das Gel als große
Moleküle, was zu einer Trennung und Sortierung der
Moleküle nach ihrer Größe bei ihrer Wanderung durch das
Gel führt. Im einzelnen hängt die
Wanderungsgeschwindigkeit der Moleküle von Form und Größe
der Teilchen, ihrer Ladung, dem pH-Wert, der Temperatur,
der Viskosität und der Feldstärke ab.
Die Synthese von enzymatisch erhaltenen Bruchstücken von
DNA- oder RNA-Molekülen erlaubt eine Analyse der Gesamt
moleküle aufgrund der Basensequenz, die dem Molekül zu
grundeliegt. Die Techniken zur Durchführung solcher
Analysen sind dem Fachmann geläufig (vgl. z. B. F. Sanger,
S. Nicklen und A. R. Coulsen, Proc. Natl. Acad. Sci. USA
74 (1977) 5463-5467; P.L. Deininger, Analytical Bio
chemistry 135 (1983) 247-263; H. Garoff und W. Ansorge,
Anal. Biochem. 115 (1981) 450-457, sowie M.D. Biggin, T.J.
Gibson und A.F. Hong, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 80 (1983)
3963-3965).
Ein derzeit angewandtes Verfahren zur Sichtbarmachung der
elektrophoretischen Trennung von Makromolekülen in einem
Gel besteht in der radioaktiven Markierung der Moleküle.
Typischerweise wird hierbei das zur Elektrophorese heran
gezogene Gel aus der Kassette entnommen und längs einem
photographischem Medium angeordnet, das durch die emit
tierte radioaktive Strahlung der radioaktiv markierten
Moleküle exponiert wird. Nach dem Entwickeln der photo
graphischen Emulsion liegt eine Reihe von Streifen vor,
die für die Position jeder Gruppe von Makromolekülen
repräsentativ sind; bei der Sequenzierung können ihre
relativen Positionen durch die auswertende Person dazu
verwendet werden, um hieraus direkt die basenbezogene
Lokalisierungssequenz abzuleiten. Diese Art von Analyse
erfordert einen hohen Ausbildungsgrad, ist zeitaufwendig
und mühsam und im übrigen sehr anfällig für Transkrip
tionsfehler.
Im Hinblick darauf wurden automatische Detektionsverfahren
entwickelt, bei denen auf die radioaktive Strahlung an
sprechende Detektoren zur automatischen Durchführung der
DNA-Sequenzierung herangezogen werden. Aufgrund von Abwei
chungen der Elektrophoresegelkassette vom idealen Be
triebsverhalten arbeiten jedoch bisherige automatische
Systeme nicht zufriedenstellend.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Elektro
phoresesystem anzugeben, das sich insbesondere zur elek
trophoretischen Trennung von biologischen Makromolekülen
eignet und das eine relativ einfache Detektoreinrichtung
aufweist, mit der die Positionsbestimmung in zuverlässiger
und genauer Weise durchgeführt werden kann. Das Elektro
phoresesystem soll ferner eine Gelkassette aufweisen, die
im Gegensatz zum Stand der Technik leicht zusammensetzbar
ist und die Durchführung und Auswertung der Elektrophorese
ohne besondere Erfahrung und ohne großen Zeitaufwand er
laubt; die Elektrophoresekassette soll dabei auch von re
lativ unerfahrenen Bedienungspersonen zusammengebaut und
befüllt werden können, ohne daß hierdurch die Zuverlässig
keit und Genauigkeit beeinträchtigt werden. Sie soll
ferner ein gleichmäßigeres elektrisches Feld ergeben.
Die Aufgabe wird anspruchsgemäß gelöst.
Die Unteransprüche betreffen bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindungskonzeption.
Das erfindungsgemäße Elektrophoresesystem umfaßt eine
Elektrophoresezelle in Form einer völlig neuartig konzi
pierten Elektrophoresekassette sowie eine zugeordnete De
tektoreinrichtung, die eine automatische Durchführung der
Analyse radioaktiv markierter Moleküle erlaubt. Das erfin
dungsgemäße Elektrophoresesystem eignet sich besonders
günstig zur Analyse von DNA- und RNA-Molekülen, ist jedoch
auch günstig zur elektrophoretischen Trennung und Analyse
anderer Substanzen geeignet. Bei der erfindungsgemäßen
Elektrophoresekassette wird das elektrische Feld erheblich
gleichmäßiger gehalten, als dies bei herkömmlichen Elek
trophoresezellen der Fall ist. Bei der erfindungsgemäßen
Elektrophoresekassette lassen sich die Platten, zwischen
denen das Gel vorgesehen ist, auf eine völlig neuartige
Weise trennen. Die Erfindungskonzeption umfaßt ferner eine
neuartige Anordnung der Vertiefungen am oberen Ende des Gels
sowie eine neuartige Plattenklammer. Die Erfindungs
konzeption führt zu einer wesentlich höheren Genauigkeit
der Elektrophoresekassette sowie einer Verringerung von
Variationen im elektrischen Feld am unteren Ende und an
den Seiten der Zelle auf ein Niveau, bei dem keine Feld
störung mehr vorliegt. Darüber hinaus umfaßt die Erfindung
ein neuartiges Kassettenfüllsystem, das ein rascheres
Füllen der Elektrophoresekassette mit Gelmaterial erlaubt,
als dies beim Stand der Technik der Fall ist, wobei
zugleich eine gleichmäßigere Gelschicht erzielbar ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten
Ausführungsbeispielen unter Bezug auf die Zeichnungen
näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1 bis 4 den Aufbau einer typischen herkömmlichen
Gelkassette;
Fig. 5 bis 7 die erfindungsgemäße Elektrophoresekassette;
Fig. 8 Veränderungen des elektrischen Felds bei
einer herkömmlichen Elektrophoresekassette,
die von einem Leck an der Grenzfläche zwi
schen Gel und Elektrophoresezelle herrühren;
Fig. 9 Veränderungen des elektrischen Felds bei der
erfindungsgemäßen Elektrophoresekassette,
die von einem Leck an der Grenzfläche zwi
schen Gel und Elektrophoresezelle herrühren;
Fig. 10 die laterale Krümmung der Laufspur bei
einer typischen herkömmlichen Gelelektropho
resezelle;
Fig. 11 die gekrümmten Äquipotentiallinien, die von
der Bildung von Vertiefungen bei einer typi
schen herkömmlichen Gelelektrophoresekasset
te herrühren;
Fig. 12 eine schematische Darstellung zur Erläu
terung der erfindungsgemäßen Herstellung von
Vertiefungen und die daraus resultierenden
Äquipotentiallinien;
Fig. 13 eine schematische Darstellung zur Erläute
rung des Verfahrens, mit dem erfindungsgemä
ße Monofilament-Abstandshalter an einer
Glasplatte angebracht werden können;
Fig. 14 eine Detailansicht der erfindungsgemäßen
Seitenklammer;
Fig. 15 den Aufbau des oberen Reservoirs für den
Puffer bei der erfindungsgemäßen Elektro
phoresekassette und seine Anbringung an den
Glasplatten der Kassette;
Fig. 16 eine herkömmliche Fensterkonstruktion zur
Verwendung mit Detektoren für radioaktiv
markiertes Material;
Fig. 17 eine erfindungsgemäß verwendete Kollimator
anordnung;
Fig. 18 eine schematische Darstellung zur Erläute
rung der Erzeugung einer Vertiefung in
einer Glasplatte zur Positionierung eines
Kollimators;
Fig. 19 eine schematische Darstellung zur Erläute
rung des Betriebs der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Füllen der Elektrophore
sekassette gemäß der Erfindung;
Fig. 20 und 21 Details des Klemmechanismus;
Fig. 22 eine Detaildarstellung des Füllblocks
und
Fig. 23 einen Kamm zur Erzeugung einer Zähnung im
Gelmaterial zur Separierung der zu
analysierenden Proben.
In den Fig. 1 bis 4 ist eine typische herkömmliche Gel
elektrophoresezelle bzw. -kassette dargestellt, wie sie
beispielsweise zur elektrophoretischen Trennung von DNA-
und RNA-Molekülfragmenten verwendet wird. Die in Fig. 1
dargestellte Elektrophoresekassette weist zwei flache
Platten 10 und 12 auf, die einander gegenüberliegen und
durch seitliche Abstandshalter 4 und 16 voneinander beab
standet sind. Die vordere und die hintere Platte bestehen
dabei aus einem flachen, nichtporösen und elektrisch iso
lierenden Material, das mit dem Gelmaterial und den zu
analysierenden Molekülen nicht reagiert. Die Platten 10
und 12 bestehen typischerweise aus Glas. Ihre Abmessungen
betragen üblicherweise großenordnungsmäßig 30×30 cm.
Die seitlichen Abstandshalter 14 und 16 werden beim Zusam
menbau der Zelle zwischen der vorderen Platte 10 und der
hinteren Platte 12 angeordnet, um so einen gleichmäßigen
Zwischenraum zwischen den Platten vorzugeben, in dem das
Gel vorgesehen wird. Die seitlichen Abstandshalter geben
folglich die Dicke des Gels vor, die üblicherweise größen
ordnungsmäßig 0,25 bis 0,5 mm beträgt. Die Abstandshal
ter 14 und 16 sind größenordnungsmäßig etwa 1,3 cm breit
und bestehen typischerweise aus einem Flachmaterial aus
Mylar oder einem anderen geeigneten Material.
Zur Ausbildung einer Gelschicht werden die in Fig. 1 dar
gestellten Bestandteile der Elektrophoresegelkassette
zusammengebaut. Die vordere Glasplatte 10 und die hintere
Glasplatte 12 werden dabei durch die seitlichen Abstands
halter 14 bzw. 16 in entsprechendem Abstand gehalten. Die
Seitenkanten der vorderen Platte 10 und der hinteren Plat
te 12 werden zusammengeklemmt, so daß das dazwischen ein
gebrachte Gelmaterial seitlich nicht austreten kann. Übli
cherweise wird ein Klebestreifen längs der Unterseite der
Gelelektrophoresekassette vorgesehen, mit dem sie abge
dichtet wird. Das Gel wird anschließend in folgender Weise
zwischen die beiden Glasplatten eingebracht.
Zum Füllen des Zwischenraumes zwischen den Platten 10 und
12 wird ein geeignetes Material, wie etwa ein Poly
acrylamid- oder Agarosegel, herangezogen. Diese Materia
lien sind flüssig, wenn sie zwischen die Platten eingegos
sen oder eingespritzt werden; danach verfestigen sich die
se Materialien unter Ausbildung eines Gels. Dabei ist es
wesentlich für die Erzielung einer ordnungsgemäßen elek
trophoretischen Trennung, daß das Gel absolut gleichmäßig
vorliegt. jede Ungleichmäßigkeit im Gel beeinflußt die Ge
schwindigkeit und die Richtung der Moleküldiffusion unter
dem Einfluß des an das Gel angelegten elektrischen Felds.
Solche Ungleichmäßigkeiten können beispielsweise durch
Luftblasen oder Staub im Gel oder andere Faktoren hervor
gerufen sein, wie im folgenden erläutert wird.
Konstruktion und Zusammenbau von Elektrophoresegelkasset
ten zur Verwendung für Sequenzierungszwecke verlangen ein
erhebliches Maß an Übung und praktischer Erfahrung. Den
noch treten auch dann, wenn erfahrene Personen den Zusam
menbau vorgenommen haben, in zahlreichen Fällen bei her
kömmlichen Kassetten Fehler und andere Unregelmäßigkeiten
auf, die dazu führen, daß die elektrophoretische Trennung
in einer nicht vorhersehbaren Weise erfolgt.
In Fig. 2 ist ein typisches Elektrophoresesystem darge
stellt, bei dem eine Gelkassette des oben in Verbindung
mit Fig. 1 erläuterten Typs verwendet wird. Wie aus der in
Fig. 2 dargestellten Vorderansicht der Elektrophoresekas
sette hervorgeht, befindet sich das Gelmaterial 18
zwischen der vorderen Platte 10 und der hinteren Platte
12. Fig. 3 ist eine Querschnittsdarstellung der Elektro
phoresekassette von Fig. 2 längs der durch die Linie 3-3
veranschaulichten senkrechten Ebene. Fig. 4 stellt ande
rerseits eine Querschnittsansicht der Elektrophoresekas
sette von Fig. 2 längs der Linie 4-4 dar.
Ein eine Pufferlösung 24 enthaltendes Reservoir 20 ist am
oberen Ende der Kassette vorgesehen, mit der die elektri
sche Verbindung zum oberen Ende der Gelschicht 18 erfolgt.
Das Reservoir 20 ist typischerweise zwischen einer oberen
Verlängerung 26 der vorderen Glasplatte 10 und einem
Rückteil 22 ausgebildet, das Boden und Seitenwände der
Rückseite des Reservoirs bildet. Zur Abdichtung ist eine
schlauchförmige Dichtung 28 zwischen dem Rückteil 22 und der
hinteren Platte 12 der Elektrophoresekassette vorgesehen,
wobei die Abdichtung durch (nicht dargestellte) Klammern
erfolgt.
Das untere Ende der Elektrophoresekassette taucht in ein
unteres Reservoir 30 ein, das eine zweite Pufferlösung 32
enthält, die den elektrischen Kontakt mit dem unteren Ende
der Gelschicht 18 vermittelt. Die Spannung der Spannungs
quelle 34 beträgt typischerweise größenordnungsmäßig
1000 V. Das elektrische Potential zwischen der oberen und
der unteren Pufferlösung induziert ein elektrisches Feld
innerhalb der Gelschicht 18. Dabei ist angestrebt, inner
halb der Gelschicht 18 ein vollkommen gleichmäßiges elek
trisches Feld aufzubauen, dessen Äquipotentiallinien be
zogen auf die horizontale Ausdehnung der Gelschicht 18
exakt parallel sind.
Normalerweise werden Elektrophoresen verschiedener Mole
külkombinationen gleichzeitig im gleichen Gel vorgenommen.
Wie aus Fig. 2 hervorgeht, sind am oberen Ende der Gel
schicht 18 mehrere Vertiefungen 36 vorgesehen. Das Gemisch
der zu trennenden Moleküle wird mit einer Injektionsnadel,
die klein genug ist, um in die schmale Öffnung zwischen
der vorderen Platte 10 und der hinteren Platte 12 der
Elektrophoresekassette zu passen, in jede Vertiefung 36
eingebracht. Die Vertiefungen 36 können mit einem Stück
des gleichen Materials, aus dem die seitlichen Abstands
halter 14 und 16 bestehen, hergestellt werden; sie werden
in geeigneter Weise so zugeschnitten, daß sie die Vertie
fungsanordnung von Fig. 2 ergeben. Dieses Bauteil wird als
Kamm bezeichnet. Der Kamm wird nach dem Einfüllen des
flüssigen Gels und vor dem Erhärten des Gels eingesetzt.
Nach dem Erhärten des Gels wird der Kamm entfernt, wodurch
entsprechende Vertiefungen zurückbleiben, in welche die zu
analysierenden Moleküle aufgegeben werden. Fig. 2a erläu
tert die Form eines Kamms, mit dem die Vertiefungen 36 von
Fig. 2 hergestellt werden können.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Elektrophoresekassette
tritt entgegen der Erwartung in der Gelschicht 18 kein
gleichmäßiges Feld auf. Es wurde festgestellt, daß her
kömmliche Elektrophoresegelkassetten Fehlstellen aufwei
sen, die zur Ausbildung eines ungleichmäßigen elektrischen
Felds innerhalb der Gelschicht 18 führen.
Die beiden Hauptursachen für die Unregelmäßigkeiten des
elektrischen Felds sind darin zu sehen, daß die seitlichen
Grenzflächen der Gelschicht 18 nicht vollkommen geradlinig
sind und die Dicke des Gels nicht gleichmäßig ist. Idea
lerweise sollte eine Gelschicht 18 durch die seitlichen
Abstandshalter 14 und 16 so eingeschlossen werden, daß die
entsprechenden Grenzflächen geradlinig, parallel und
vertikal sind, wie dies der schematischen Darstellung von
Fig. 2 zu entnehmen ist. Die Flüssigkeit, aus der das Gel
gebildet wird, weist allerdings eine hohe Oberflächenspan
nung auf, weshalb sie in beliebig kleine Zwischenräume
eindringt, mit denen sie in Kontakt kommt. Aufgrund klei
ner Änderungen der Dicke der Abstandshalter 14, 16 und in
der Planarität der vorderen Platte 10 und der hinteren
Platte 12 ist entsprechend der Kontakt zwischen den seit
lichen Abstandshaltern 14, 16 und den Platten 10, 12 nicht
gleichmäßig. Als Folge davon kann das Gel in die kleinen
Zwischenräume zwischen den seitlichen Abstandshaltern und
den Glasplatten eindringen, wodurch eine unregelmäßige
Seitenkante der Gelschicht 18 hervorgerufen wird. Außerdem
können Staubpartikel in diesen Bereich gelangen, wodurch
zusätzliche Räume entstehen, in die das Gel einfließen
kann. Auf der anderen Seite führt der Versuch, eine der
artige Leckbildung durch einen höheren Druck bei den ent
sprechenden Klammern zurückzudrängen, zu einer Verwindung
der Glasplatten, was wiederum zu einer ungleichmäßigen
Geldicke und demzufolge zu einer Verzerrung des elektri
schen Felds führt. Darüber hinaus ist die untere Fläche 38
der Gelschicht nicht vollkommen flach, nachdem das zur Ab
dichtung dienende Band von der Unterseite der Gelkassette
entfernt wurde. Diese Veränderungen tragen ebenfalls zur
Ausbildung eines ungleichmäßigen elektrischen Feldes bei.
Die Abdichtung zwischen dem Rückteil 22, welches das
Reservoir 20 bildet, und den Glasplatten 10 und 12 kann
ebenfalls zur Unregelmäßigkeit des elektrischen Feldes
beitragen. Wenn die schlauchförmige Dichtung 28 nicht
vollständig abdichtet, tritt Pufferlösung in den Raum
außerhalb der Dichtung aus. Auf der anderen Seite führt
eine dichtere Verklammerung der Dichtung 28 zwischen dem
Rückteil 22 und der entsprechenden Glasplatte 12 zu einer
Verbiegung oder Verwerfung der Glasplatte, was wiederum
zur Ungleichmäßigkeit des elektrischen Feldes beiträgt.
In den Fig. 5, 6 und 7 ist das erfindungsgemäße Elektro
phoresesystem mit der neuartigen Elektrophoresekassette
dargestellt, mit dem Unregelmäßigkeiten des elektrischen
Feldes, wie sie für herkömmliche Elektrophoresekasseten
typisch sind, verringert oder sogar vermieden werden
können.
Fig. 5 ist eine Draufsicht auf das erfindungsgemäße
Elektrophoresesystem. Fig. 6 stellt eine entsprechende
Seitenansicht gemäß der Linie 6-6 von Fig. 5 dar; Fig. 7
ist eine Darstellung der erfindungsgemäßen Elektrophorese
kassette von oben entsprechend der Linie 7-7 von Fig. 5.
Bei der in Fig. 5 dargestellten Elektrophoresekassette be
findet sich eine Gelschicht 18 zwischen der vorderen Plat
te 10 und der hinteren Platte 12, die mit Abstandshal
tern 40 voneinander beabstandet angeordnet sind, wobei
zwischen den Abstandshaltern 40 und den Platten 10 bzw. 12
ein linienartiger Kontakt besteht. Gemäß einer bevorzugten
erfindungsgemäßen Ausführungsform bestehen die Abstands
halter 40 aus einem Polyamid-Monofilament. Aus den oben
erläuterten Gründen sind dabei auf beiden Seiten der Gel
schicht 18 jeweils zwei Abstandshalter 40 vorgesehen.
Im Rahmen der Erfindung wurde festgestellt, daß die Ver
wendung von Abstandshaltern in Form von Monofilen
(Monofilaments) gegenüber der Verwendung flacher
Abstandshalter 14 bzw. 16, wie sie im Zusammenhang mit dem
Stand der Technik erläutert wurden, zahlreiche Vorteile
mit sich bringt. Zunächst sind Monofilaments leicht,
billig und in unbegrenzter Menge in einer Vielzahl von
Durchmessern erhältlich. Der Durchmesser solcher
Monofilaments liegt typischerweise innerhalb einer
Toleranz, die der von Mylar oder anderen
Kunststoff-Flachmaterialien entspricht, die üblicherweise
für die seitlichen Abstandshalter herkömmlicher Elektro
phoresekassetten verwendet werden. Es wurde festgestellt,
daß die Gleichmäßigkeit eines Monofilaments von 0,25 mm
Durchmesser typischerweise innerhalb von 2,5 10-3 mm
liegt.
Andererseits führen Abstandshalter aus Monofilaments zu
einem sehr schmalen, linienförmigen Kontakt mit der vorde
ren Platte 10 und der hinteren Platte 12, also im wesent
lichen zu einer sehr scharfen Auflage. Dies führt zu einer
Reihe von Vorteilen. Zunächst besteht keine Tendenz zum
Einschluß von Staubpartikeln zwischen den Abstandshaltern
und den Glasplatten. Der sehr kleine Flächenbereich, über
den die Abstandshalter mit der Glasoberfläche in Kontakt
stehen, verringert entsprechend die Fläche, auf der
Staubpartikel entsprechende Lecks hervorrufen könnten.
Darüber hinaus führt der kreisförmige Querschnitt von
Monofilaments dazu, daß etwa eingedrungene Staubpartikel
keine unerwünschten Hohlräume zwischen Monofilament und
entsprechender Platte erzeugen, da Staubpartikel beim Zu
sammenbau der Elektrophoresekassette zur Seite geschoben
werden.
Dabei ist offensichtlich, daß erfindungsgemäß auch Mono
filaments aus anderen Materialien als Polyamid (Nylon) zur
Herstellung der Abstandshalter verwendet werden können.
Obgleich ihre Herstellung nicht ganz einfach ist, führen
auch Abstandshalter mit elliptischem Querschnitt zu einer
guten Abdichtung unter Punktkontakt bzw. linienförmigem
Kontakt. Auch Abstandshalter mit polygonalem Querschnitt,
beispielsweise achteckigem Querschnitt, führen zu einer
Verteilung der Klemmkraft in einem sehr schmalen
Flächenbereich und ergeben eine Abdichtung, die im wesent
lichen der angestrebten Abdichtung mit Linienkontakt
entspricht. Die Hauptanforderungen an Abstandshalter für
Elektrophoresekassetten sind eine leichte Elastizität,
Flexibilität sowie sehr kleine Dimensionstoleranz des
Abstandshalterquerschnitts.
Die Kraft, mit der die vordere Platte 10 und die hintere
Platte 12 zusammengeklammert werden, wird im erfindungsge
mäßen Fall durch die aus Monofilaments aufgebauten Ab
standshalter 40 auf eine erheblich kleinere Fläche ver
teilt, was zu einem erheblich besseren Ausgleich von
Oberflächenunregelmäßigkeiten der Glasplatten durch die
Abstandshalter führt. Dementsprechend sind kleinere Kräfte
erforderlich, um eine mit dem Stand der Technik vergleich
bare Abdichtung zwischen den Glasplatten und den Abstands
haltern 40 zu erzielen. Wie im folgenden im einzelnen
näher erläutert ist, wird durch die Verwendung von zwei
aus Monofilaments aufgebauten Abstandshaltern auf jeder
Seite der Gelschicht 18 die Veränderung des elektrischen
Felds durch Lecks nach diesen Abstandshaltern erheblich
verringert oder sogar unterdrückt.
Die Gleichmäßigkeit der Abdichtung mit den Monofilament-
Abstandshaltern 40 wird ferner durch neuartige Seiten
klammern 48 (in den Fig. 5 und 6 nicht dargestellt) er
höht, mit denen die vordere Platte 10 und die hintere
Platte 12 mit den Abstandshaltern 40 in Kontakt gehalten
werden. Diese Seitenklammern erstrecken sich über die ge
samte Länge der Gelschicht 18 vom unteren zum oberen Ende
der Platten 10 bzw. 12. Die Anbringung der Seitenklammern
48 geht aus Fig. 7 hervor. Der Aufbau der Seitenklammern
ist in detaillierter Form in Fig. 14 dargestellt.
Die in Fig. 14 dargestellte Seitenklammer 48 umfaßt ein
Trägerteil 50 aus einem U-förmig profilierten Material,
typischerweise einem gefrästen Acrylprofil, das sich über
die ganze Länge der Elektrophoresekassette erstreckt. Die
Oberseite 58 des Profils liegt vermittels eines
Haltestreifens 136 aus Kunststoff an der Vorderseite der
Glasplatte 10 an. Ein Haltestück 52 aus Kautschuk liegt an
der gegenüberliegenden Oberfläche der
Elektrophoresekassette an der Glasplatte 12 an. Das
Haltestück 52 aus Kautschuk besitzt etwa quadratischen
Querschnitt und erstreckt sich ebenfalls über die gesamte
Länge der Elektrophoresekassette. Das Haltestück 52 wird
durch die zweite Seitenwand 60 des U-förmigen Trägerteils
50 an die Hinterfläche der Kassette angedrückt.
Eine ovale Öffnung 54 befindet sich in dem aus Kautschuk
bestehenden Haltestück 52 und geht durch dessen gesamte
Länge hindurch. Die Öffnung 54 verläuft in ihrer Längs
richtung parallel zur Rückseite des Trägerteils 50. Zum
Zusammenklammern der Elektrophoresekassette wird ein
fester Spannstab mit ovalem Querschnitt über die ganze
Länge des Haltestücks 52 in das Loch 54 eingeschoben. Der
Spannstab wird anschließend um 90° gedreht, bis er die
Stellung aufweist, die bei der Querschnittsdarstellung von
Fig. 14 gestrichelt angedeutet ist. In dieser Weise kann
rasch und leicht ein gleichmäßiger Druck auf die vordere
Platte 10 und die hintere Platte 12 und die dazwischen
liegenden Monofilament-Abstandshalter 40 ausgeübt werden.
Das in Fig. 14 dargestellte Klemmsystem ergibt eine
gleichmäßige Kraft über die gesamte Länge der Abstandshal
ter 40, wobei zugleich durch ausreichenden Druck Abdich
tung gewährleistet ist. Da die Verteilung der Kraft und
ihr Gesamtbetrag allein von der Konstruktion der Klemm
vorrichtung und nicht von einer Bedienungsperson abhängig
sind, ist erfindungsgemäß eine Verwerfung der Glasplatten
durch zu starkes Anziehen der Klammern oder ungleichmäßige
Klemmkraft ausgeschlossen. Das elastische Haltestück 52
kann dabei auch aus anderen Materialien als Kautschuk be
stehen. Ferner können die Öffnung 54 und der Spannstab
auch Querschnittsprofile aufweisen, die von der in Fig. 14
dargestellten ovalen Form abweichen.
Ein weiteres erfindungsgemäßes Merkmal, das zur Gleich
mäßigkeit des elektrischen Feldes beiträgt, ist in Fig. 6
dargestellt; die Elektrophoresekassette von Fig. 6 weist
am unteren Rand von einer oder beiden Glasplatten 10, 12
eine Abschrägung 42 bzw. 44 auf, so daß für das Gel zwi
schen den Platten 10, 12 ein sich zum Ende hin trichterförmig
erweiternder Raum zur Verfügung steht, in dem die Gel
schicht einen erheblich kleineren elektrischen Widerstand
aufweist als in der übrigen Schicht zwischen den Platten
10, 12. Im Querschnitt liegt entsprechend eine trichter
förmige Erweiterung 46 des Gels vor. Aufgrund des erheb
lich geringeren elektrischen Widerstands des Gels in der
trichterförmigen Erweiterung 46 beeinflußt eine Ungleich
mäßigkeit des Gels in der Bodenfläche das resultierende
elektrische Feld in erheblich geringerem Maße.
Eine typische Gelschicht ist beispielsweise 0,25 mm dick,
während die Glasplatten 10, 12 typischerweise größenord
nungsmäßig 2,5 mm dick sind. Die Leitfähigkeit der Gel
schicht ist direkt proportional zu ihrer Dicke, und die
Verringerung des elektrischen Widerstands am unteren Ende
der Gelschicht 18 in der trichterförmigen Erweiterung 46
ist proportional dem Verhältnis T/t, wobei T die Dicke des
Gels am Boden der trichterförmigen Vertiefung 46 und t die
Dicke der eigentlichen Gelschicht 18 zwischen den Platten
10, 12 bedeuten. Auf diese Weise ist der elektrische Wi
derstand der Bodenschicht der trichterförmigen Erweiterung
46 größenordnungsmäßig etwa zwanzigmal kleiner als in der
übrigen Gelschicht 18. Als Ergebnis davon ist entsprechend
der Einfluß von Anderungen der Glattheit der Bodenfläche
der Gelschicht auf das elektrische Feld um etwa den Faktor
20 verringert.
Wie oben erläutert, besitzt die Anordnung der in Fig. 5
dargestellten Abstandshalter signifikant bessere Eigen
schaften, als sie bei herkömmlichen Elektrophoresekasset
ten vorliegen, bei denen flache Abstandshalter verwendet
werden. Der Grund hierfür ist aus den Fig. 8 und 9 er
sichtlich. In Fig. 8 ist ein Teil der Seite einer herkömm
lichen Gelelektrophoresekassette dargestellt, die einen
Abstandshalter 16 in Form eines Streifens aus einem Kunst
stoffmaterial aufweist. In Fig. 8A ist eine Störung 62 der
Abdichtung zwischen dem Abstandshalter 16 und den Glas
platten 10, 12 in der Draufsicht schematisch dargestellt;
als Ergebnis davon fließt Gelmaterial aus der Gelschicht
18 in den Bereich, in dem die Abdichtung nicht vollständig
ist, wie in Fig. 8A dargestellt ist.
In Fig. 8B ist das elektrische Ersatzschaltbild des Gel
zustands von Fig. 8A dargestellt. Ein durch die Wider
stände 64 dargestellter Shuntwiderstand liegt längs eines
Abschnitts der Gelkassette vor, in dem sich die Störung
der Abdichtung befindet. Wenn ein solches Leck in der Ab
dichtung vorliegt, fließt Strom durch das zusätzliche Gel
material, das sich seitlich außerhalb der normalen Gel
grenzfläche befindet. Dieser Strom stört das elektrische
Feld im Gel in dem an den Bereich mit der Abdichtungs
störung angrenzenden Gebiet, was wiederum die Wande
rungsrichtung der Moleküle stört, die unter dem Einfluß
des angelegten elektrischen Potentials durch das Gel
hindurchdiffundieren.
Diese Situation ist in Fig. 9C dargestellt, in der Äqui
potentiallinien 66 eingezeichnet sind, die durch eine
leckartige Störung 62 im seitlichen Abstandshalter 16 her
vorgerufen werden. Der genaue Verlauf der Äquipotential
linien hängt von Größe und Form der Störung der Abdichtung
ab. Indessen führt jede leckartige Störung der Abdichtung
zu einem signifikanten Einfluß auf das elektrische Feld in
seiner Nachbarschaft.
Die in Fig. 5 dargestellte erfindungsgemäße Abdichtung mit
jeweils zwei Monofilament-Abstandshaltern 40 führt zu
einer signifikanten Verringerung der im Zusammenhang mit
Fig. 8 dargestellten und erläuterten Probleme aus folgen
den zwei Gründen:
Zunächst ist, wie oben erläutert, die durch Abstandshalter
40 aus Monofilaments erzielte Abdichtung erheblich besser
als bei dem Stand der Technik entsprechenden Abstandshal
tern 14, 16 aus flachen Kunststoffdichtungen. Zum anderen
wird durch die Verwendung von zwei aus einem Monofilament be
stehenden Abstandshaltern 40 auf jeder Seite der Elektro
phoresekassette beiderseitig eine Pufferzone 68 erzeugt,
durch die wiederum die Wirkungen etwaiger Spalte oder
Störungen in der Abdichtung erheblich verringert werden.
Dies ist aus Fig. 9 ersichtlich.
In Fig. 9A ist ein Ausschnitt der Seitenabdichtung einer
erfindungsgemäßen Elektrophoresekassette dargestellt. Der
äußere Abstandshalter 40 a und der innere Abstandshalter
40 b, die beide aus Monofilament bestehen, ergeben eine
perfekte Abdichtung. Die im Gel resultierenden Äquipoten
tiallinien im Kassettenkörper in der Gelschicht 18 sowie
in der Pufferzone 68 sind geradlinig und verlaufen senk
recht zur senkrechten Richtung der Elektrophoresekassette.
In Fig. 9B ist ein ähnlicher Schnitt durch eine erfin
dungsgemäße Elektrophoresekassette dargestellt, bei der
zwei Störungen in der Abdichtung durch die Monofilament-
Abstandshalter 40 vorliegen. Bei der Abdichtung des
äußeren Abstandshalters 40 a ist ein Spalt 72 dargestellt,
während sich ein zweiter Spalt 74 in der Abdichtung des
inneren Abstandshalters 40 b befindet. Obgleich zuweilen
durchaus derartige Unterbrechungen in der Abdichtung mit
Monofilament-Abstandshaltern vorkommen, ist jedoch die
Wahrscheinlichkeit außerordentlich gering, daß sich eine
derartige Störung beim inneren Abstandshalter 40 b in der
Nähe einer entsprechenden Störung des äußeren Abstandshal
ters 40 a befindet.
Wenn sich ein Spalt oder eine Unterbrechung in der Abdich
tung durch den äußeren Abstandshalter 40 a befindet, baucht
sich das Gelmaterial aus der Pufferzone 68 etwas nach au
ßen aus, wie in Fig. 9B dargestellt ist. Hierdurch wird
das elektrische Feld im Gel in der Pufferzone beeinflußt.
Wenn jedoch die innere Abdichtung, die dem Spalt 72 gegen
überliegt, intakt ist, ist die Abweichung des elektrischen
Felds im Hauptkörper der Gelschicht 18 vernachlässigbar
gering, wie aus den in Fig. 9B dargestellten Äquipoten
tiallinien 78 ersichtlich ist.
In Fig. 9B ist ferner ein Spalt 74 eingezeichnet, der in
der Abdichtung durch den inneren Abstandshalter 40 b vor
liegt. In diesem Fall tritt dann keine Beeinträchtigung
des elektrischen Felds im Hauptkörper der Gelschicht 18
der Elektrophoresekassette auf, wenn die äußere Abdichtung
mit dem äußeren Abstandshalter 40 a in der Nähe des
Spalts 74 intakt ist; diese Situation ist durch die ent
sprechenden Äquipotentiallinien 78 in Fig. 9B veran
schaulicht.
Selbst in dem außerordentlich unwahrscheinlichen Fall, daß
Unterbrechungen in der inneren und in der äußeren Abdich
tung in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander vorliegen,
schwächt die Pufferzone 68, die zwischen den beiden Ab
standshaltern 40 a und 40 b vorliegt und aus einem Monofila
ment besteht, die Wirkung auf das elektrische Feld inner
halb der eigentlichen Gelschicht 18 der Elektrophorese
kassette ab, die von derartigen Lecks hervorgerufen wird.
Die effektive Beeinträchtigung des elektrischen Felds im
Hauptkörper der Gelschicht 18 durch einander benachbarte
Unterbrechungen in der inneren und der äußeren Abdichtung
ist entsprechend signifikant geringer als die Beeinträch
tigung des elektrischen Felds durch eine vergleichbare Un
terbrechung bei einem herkömmlichen Abstandshalter aus
einem streifenförmigen Material.
Die Verringerung der Beeinflussung des elektrischen Felds
durch leckartige Unterbrechungen in den Abstandshaltern
durch das Vorsehen der Pufferzone 68 beruht auf dem im
Querschnitt punktförmigen Kontakt der Monofilaments der
Abstandshalter 40 und der dadurch hervorgerufenen guten
Abdichtung. Eine funktionell vergleichbare Pufferzone
könnte folglich bei herkömmlichen Elektrophoresekassetten
mit flachen Abstandshaltern nicht realisiert werden. Eine
Störung der Abdichtung führt bei Verwendung eines flachen
Abstandshalters 16, wie Fig. 8A veranschaulicht, allgemein
zu einem Bereich einer Störung 62, der Gelmaterial ent
hält. Aufgrund des elektrischen Feldes im Gel fließt ein
Strom in diesem unregelmäßigen Bereich. Damit dieser Strom
seitwärts in diesen Bereich hineinfließt, müssen die Feld
linien von der angestrebten senkrechten Orientierung ab
weichen. Selbst wenn sich das Leck im streifenförmigen
Abstandshalter ganz durch diesen hindurch erstreckt,
müssen nichtvertikale Komponenten im elektrischen Feld
existieren, damit der Strom in den gestörten Bereich
hinein- und aus ihm herausfließen kann. Erfindungsgemäß
besitzt die Abdichtung vernachlässigbare Breite; daher
werden Abweichungen vom angestrebten elektrischen Feld,
die durch Stromfluß im Bereich um eine Abdichtungsstörung
herum hervorgerufen werden, in hohem Maße verringert oder
sogar gänzlich unterdrückt.
Die aus Monofilaments bestehenden Abstandshalter 40 können
in folgender Weise angebracht und in ihrer Lage gehalten
werden. In Fig. 13 ist ein Ausschnitt der vorderen Platte
10 dargestellt, auf welche die Monofilament-Abstandshalter
40 aufgespannt sind. Ein steifer Haltestreifen 136 aus
einem elastischen Material, dessen Länge der Höhe der
Glasplatte 10 entspricht, ist längs der Vorderfläche der
Platte 10 vorgesehen. Der Haltestreifen 136 endet am
oberen und unteren Ende jeweils in einer Abwinkelung 138,
die unter einem Winkel aus der Vorderfläche der Glasplatte
10 heraussteht. Die Anordnung des Haltestreifens 136 ist
in Fig. 15B detaillierter dargestellt. Der Haltestreifen
136 und die Abwinkelungen 138 bestehen nach einer bevor
zugten Ausführungsform aus PVC. Erforderlichenfalls kann
der Haltestreifen 136 mit einem Kleber an der Glasplatte
10 angeklebt werden. Dies erleichtert und beschleunigt den
Ersatz der Monofilament-Abstandshalter beim Wiederzusam
menbau und beim Füllen einer neuen Elektrophoresekassette
mit Gel. Die Breite des Haltestreifens 136 ist vorzugswei
se groß genug, daß er den Druck vom Trägerteil 50, wie im
folgenden noch erläutert wird, über den Bereich der vor
deren Platte 10 verteilt, der den Raum zwischen den Mono
filament-Abstandshaltern 40 überbrückt, wie Fig. 14 zeigt.
Eine geschlossene Schleife aus einem Monofilament wird
durch Zusammencrimpen eines Stücks eines Monofilaments
hergestellt. Diese Schleife wird dann über eine der Ab
winkelungen 138 gelegt, um die Rückseite (Innenseite) der
Platte 10 gezogen und schließlich über die Abwinkelung 138
am anderen Ende des Haltestreifens gelegt. Das Monofila
mentmaterial ist elastisch genug, so daß diese Montage
sehr leicht durchführbar ist, wobei zugleich ausreichende
Spannung erzielt wird, aufgrund deren die Monofilament-
Abstandshalter sicher auf ihrem Platz gehalten werden.
Die Crimpstelle, an der durch Zusammencrimpen der Mono
filamentenden die Schleife erzeugt wurde, wird an einer
Stelle außerhalb der Innenfläche der Platte 10 vorgesehen,
da durch das Crimpen eine Veränderung des Monofilament
durchmessers erfolgt. Erforderlichenfalls können am oberen
und am unteren Rand der Platte 10 Vertiefungen vorgesehen
sein, um die Abstandshalter noch besser zu positionieren
und zu sichern. Darüber hinaus wird die Anbringung der
Abstandshalter 40 durch Anbringen von Streifen aus Poly
amid (Nylon) an der Schleife in den Punkten erleichtert,
wo sie über die Abwinkelungen der Haltestreifen 136 gelegt
wird. Auf diese Weise können die Monofilament-Abstands
halter beim Zusammenbau sicher positioniert werden. Diese
Konzeption hat den zusätzlichen Vorteil, daß die Mono
filamentschleife entfernt und durch eine neue Schleife
ersetzt werden kann, wenn die Elektrophoresekassette
wieder verwendet wird.
Ein weiteres Merkmal der Erfin
dungskonzeption, das zur Aufrechterhaltung eines konstan
ten elektrischen Feldes innerhalb der Gelschicht der
Elektrophoresekassette beiträgt, ist die Anordnung der
Vertiefungen 36 am oberen Rand des Gelmaterials. Die
herkömmliche Art der Ausbildung der Vertiefungen 36 am
oberen Rand der Gelschicht ist in den Fig. 2 und 2A dar
gestellt.
Die Elektrophoresekassette von Fig. 2 weist mehrere Ver
tiefungen 36 auf, die in das Gelmaterial der Gelschicht 18
hineinragen. Die daraus resultierenden Bahnen von Materia
lien, die in derartige Vertiefungen 36 eingebracht wurden,
sind in Fig. 10 dargestellt. Bei der in Fig. 10 schema
tisch gezeigten Gelschicht 18 sind mehrere Vertiefungen 36
am oberen Rand vorgesehen; diese Anordnung entspricht dem
Stand der Technik. Die Moleküle diffundieren von jeder der
Vertiefungen 36 unter dem Einfluß des elektrischen Feldes
nach unten. Die Wege, auf denen sich die Moleküle bewegen,
werden als Bahnen bezeichnet. Bei der Anordnung von Fig. 10
folgen Stoffe, die längs den einzelnen Spuren im Gel hin
unterdiffundieren, den durch die gestrichelten Linien 80
bis 84 bezeichneten Bahnen. Die horizontalen Linien 86
veranschaulichen schematisch die Endpositionen der Mole
külbruchstücke nach Durchführung eines Elektrophorese
laufs. Wie aus Fig. 10 hervorgeht, sind die äußeren Bahnen
80 und 84 nach auswärts gebogen und weisen eine ausgepräg
te Krümmung auf. Dieser Effekt ist zwar bei den weiter
innen liegenden Bahnen in der Gelkassette weniger ausge
prägt, tritt aber gleichwohl auf, wie aus den Bahnen 81
und 83 von Fig. 10 ersichtlich ist.
Diese Verzerrung der Bahnen wird im folgenden unter Bezug
auf Fig. 11 erläutert. Der elektrische Anschluß der Gel
schicht 18 erfolgt am oberen Ende der Elektrophoresekas
sette über die flüssige Pufferlösung 24 im oberen Reser
voir 20. Der Widerstand der Pufferlösung ist dabei er
heblich kleiner als der Widerstand des Gels der Gelschicht
18. Dementsprechend kann das Reservoir näherungsweise als
Äquipotentialbereich angesehen werden, der sich längs des
oberen Randes des Gelmaterials erstreckt. Die Ausbildung der
Vertiefungen 36 am oberen Rand des Gelmaterials erfolgt
typischerweise so, daß die Höhe des Gels, das an die seit
lichen Grenzflächen 88, 90 angrenzt, gleich dem oberen
Rand der Vertiefungen 36 ist.
Da das Reservoir im wesentlichen eine Elektrode konstanten
Potentials darstellt, ist die Spannung an den Stellen 92
am oberen Rand des Gels, das an die seitlichen Grenzflä
chen angrenzt, gleich groß wie die Spannung an den Unter
kanten 94 der Vertiefungen 36. Im Ergebnis sind die Äqui
potentiallinien 96 unterhalb der Vertiefungen gekrümmt,
wie aus Fig. 11 hervorgeht. Die Moleküle diffundieren
längs der Feldlinien, die senkrecht zu den Äquipotential
linien verlaufen. Auf diese Weise folgen Moleküle, die von
den betreffenden Vertiefungen 36 ausgehen, den gestrichelt
dargestellten Bahnen 80 bis 84 in Fig. 11, was zu der oben
beschriebenen Bahnverzerrung führt.
In Fig. 12 ist ebenfalls eine alternierende Konfiguration
am oberen Rand der Gelschicht 18 dargestellt, in der
mehrere Vertiefungen 36 ähnlich der Ausbildung von Fig. 11
vorgesehen sind. Im Gegensatz dazu sind jedoch im Bereich
des Gels, das an die beiden seitlichen Grenzflächen 88
bzw. 90 angrenzt, zwei zusätzliche seitliche Vertiefungen
98 vorgesehen, die ähnlich wie die Vertiefungen 36 ausge
bildet sind; in diese seitlichen Vertiefungen werden je
doch keine Moleküle zur Diffusion eingebracht. Der Boden
dieser seitlichen Vertiefungen 98 befindet sich auf dem
gleichen elektrischen Potential wie der Boden der Ver
tiefungen 36. Da die Böden der seitlichen Vertiefungen 98
und der Vertiefungen 36 sämtlich in der gleichen Ebene
liegen, sind die resultierenden Äquipotentiallinien 100
erheblich gerader wie aus Fig. 12 unmittelbar
ersichtlich ist.
Zu den Fig. 11 und 12 ist zu bemerken, daß die darin dar
gestellten Äquipotentiallinien selbstverständlich nur
grobe Näherungen für das tatsächlich bestehende elektri
sche Feld darstellen. Im einzelnen besitzen die Streu
felder in den Bereichen zwischen den Vertiefungen 36 sehr
komplizierte Konfiguration. Gleichwohl verringert sich der
Einfluß dieser Streufelder rasch mit wachsendem Abstand
von den Vertiefungen; die in den Fig. 10 und 11 darge
stellten Äquipotentiallinien erläutern dabei die Kräfte
des elektrischen Feldes, die zu einer Verzerrung der
Bahnen bei herkömmlichen Elektrophoresesystemen führen.
Die genaue Tiefe der seitlichen Vertiefungen 98 zur Er
zielung optimaler Eigenschaften hängt von der jeweiligen
Konfiguration der Vertiefungen 36 ab, die am oberen Rand
der Gelschicht 18 vorgesehen sind. Dabei wurde festge
stellt, daß die zusätzliche Anordnung von seitlichen Ver
tiefungen 98 die besten Ergebnisse ergibt, wenn diese 50
bis 100% der Tiefe der Vertiefungen 36 besitzen. Diese
seitlichen Vertiefungen 98 können gleichzeitig mit der
Ausbildung der für die Aufgabe der Moleküle vorgesehenen
Vertiefungen 36 mit Hilfe eines Kamms mit ähnlicher Aus
bildung wie gemäß Fig. 2A hergestellt werden, der jedoch
so modifiziert ist, daß damit auch die seitlichen Ver
tiefungen 98 entstehen.
Als Ergebnis der erfindungsgemäßen Verbesserung des
elektrischen Feldes, wie oben erläutert, diffundieren die
Moleküle in Bahnen, die sehr nahe am angestrebten gerad
linig-senkrechten Verlauf liegen. Dementsprechend kann das
erfindungsgemäße Elektrophoresesystem auch zusammen mit
Einrichtungen zur automatischen Erfassung von durch das
Gel diffundierenden Molekülen verwendet werden. So können
im einzelnen Detektoren, die auf die Strahlung von radio
aktiv markierten Molekülsegmenten ansprechen, zur automa
tischen Erfassung des Durchtritts derartiger Molekülseg
mente herangezogen werden.
Eine alternative Methode zur Isolierung der Proben wird
wie folgt durchgeführt. Eine Gelelektrophoresekassette
wird, wie oben beschrieben, zusammengebaut und mit Gel
material befüllt mit dem Unterschied, daß das Gel mit
einer flachen oberen Oberfläche vorgesehen wird, also ohne
Ausbildung von Vertiefungen 36. Anschließend wird eine
Reihe kleiner zahnförmiger Vertiefungen in der flachen
oberen Oberfläche des Gels erzeugt. In Fig. 23 ist ein
Kamm 240 dargestellt, mit dem sich diese Vertiefungen
herstellen lassen. Eine Reihe von Zinken 246 ist bei
diesem Kamm in regelmäßigen Abständen mit Zwischenräumen
244 zwischen jeder Gruppe von Zinken vorgesehen. Der Kamm
240 wird in das obere Ende der Gelkassette so eingesetzt,
daß die Zinken 246 gerade mit der oberen Oberfläche des
Gels in Kontakt kommen und zahnförmige Vertiefungen einer
Dicke von wenigen Hundertstel mm (wenigen Tausendstel
inch) Dicke erzeugen. Proben des zu analysierenden Ma
terials werden dann in die Bereiche eingetropft, die den
Zwischenräumen 244 zwischen den jeweiligen Zinken 246
entsprechen. Die Anordnung von zwei Zinken 246 zwischen
jedem Probenbereich erhöht die Isolation zwischen den
Proben und erleichtert einer Bedienungsperson die Unter
scheidung benachbarter Vertiefungen.
Zur Herstellung des Kamms 240 werden die Zinken 246 durch
Stanzen oder anderweitiges Ausschneiden aus einer dünnen
Platte 248 aus Kunststoff hergestellt, deren Dicke gleich
dem Abstand zwischen der vorderen Platte 10 und der hin
teren Platte 12 ist und deren Länge dem Abstand zwischen
den inneren Monofilament-Abstandshaltern 40 entspricht.
Ein zweites Kunststoffteil 250 ist auf einer Seite der
Platte 248 befestigt. Die Dickenvergrößerung durch das
Kunststoffteil 250 ermöglicht eine senkrechte Justierung
des Kamms innerhalb der Elektrophoresekassette durch An
legen der oberen oder unteren Kante des Kunststoffteils
250 an der Oberkante der hinteren Platte 12. Der Abstand a
zwischen der Oberkante des Kunststoffteils 250 und der
Oberkante der Platte 248 ist, wie aus Fig. 23 hervorgeht,
geringfügig kleiner als der Abstand b zwischen der Unter
kante des Kunststoffteils 250 und der Unterkante der
Zinken 246. Dies ermöglicht eine Ausbildung der oberen
Oberfläche des Gels durch Einsetzen des Kamms 240 in die
Elektrophoresekassette in einer Orientierung, die umge
kehrt ist wie bei der Darstellung von Fig. 23 (auf den
Kopf gestellt). Der flache obere Rand des Kamms 240 bildet
dann am oberen Ende des Gelmaterials eine flache Oberflä
che aus. Nach der Verfestigung bzw. Polymerisation des
Gels wird der Kamm 240 umgedreht und so wieder eingesetzt,
daß die Zinken 246 zur Oberseite der Geloberfläche hin
gerichtet sind. Der Kamm wird dabei eingeführt, bis er mit
dem Kunststoffteil 250 zum Anschlag kommt; in dieser Stel
lung dringen die Zinken 246 gerade in die obere Oberfläche
der Gelschicht ein. Auf diese Weise können mit großer Ge
nauigkeit zahnförmige Vertiefungen in der oberen Ober
fläche des Gelmaterials erzeugt werden.
Die Konfiguration eines erfindungsgemäßen Elektrophorese
systems ist in den Fig. 5 und 6 dargestellt. Das Elektro
phoresesystem der Fig. 5 und 6 weist mehrere Detektoren
110 auf, die hinter dem unteren Teil der Gelzelle ange
ordnet sind. Die Detektoren empfangen jeweils Strahlung,
die durch einen zugeordneten Kollimator 112 austritt. Die
Kollimatoren 112 sind vorzugsweise einstückig mit der
hinteren Glasplatte 12 integriert, wie weiter unten im
einzelnen erläutert wird. Wenn die radioaktiv markierten
Molekülfragmente von den jeweiligen Vertiefungen 36 unter
dem Einfluß des elektrischen Feldes nach unten wandern,
passieren sie den entsprechenden Kollimator 112 und den
zugehörigen Detektor 110 zu einem Zeitpunkt, der von der
Molekülgröße und der resultierenden Diffusionsgeschwin
digkeit abhängt. Durch elektronische Erfassung der Passage
dieser Molekülfragmente kann eine automatische Analyse
dieser Materialien durchgeführt werden. Obgleich schon
früher automatische Detektionssysteme zur Analyse der
elektrophoretischen Diffusion angegeben worden sind, war
ihre Wirksamkeit aufgrund der Veränderungen der Diffu
sionsbahnen und Änderungen der Diffusionsgeschwindigkeit,
die für herkömmliche Gelelektrophoresesysteme typisch
sind, in außerordentlichem Maße eingeschränkt. Die Ge
nauigkeit der Diffusionswege beim erfindungsgemäßen
Elektrophoresesystem erlaubt andererseits die Konzeption
wesentlich praktikablerer automatischer Detektionssysteme.
Darüber hinaus können erfindungsgemäß Kollimator- und De
tektorsysteme vorgesehen werden, die gegenüber dem Stand
der Technik sehr vorteilhaft sind und zu einer weiteren
Erhöhung der Analysengenauigkeit führen.
Bei der elektrophoretischen Analyse von Nucleinsäuren
werden häufig radioaktiv markierte Molekülsegmente ein
gesetzt. 32P wird dabei für diese Zwecke am meisten
herangezogen, jedoch können auch andere Isotope verwendet
werden. Diese Isotope emittieren typischerweise eine
Strahlung geringerer Energie als die von 32 P, weshalb die
nachstehenden Erörterungen im Rahmen der Erfindung von
besonderer Bedeutung sind.
32P ist ein β-Strahler mit einer Energieverteilung, die um
600 keV zentriert ist. Die Energie der meisten dieser
Quanten ist so niedrig, daß sie von den Materialien, aus
denen die vordere Platte 10 und die hintere Platte 12
hergestellt sind, absorbiert werden. So absorbiert bei
spielsweise Glas einer Dicke von 1,25 mm die Hälfte der
Emission 32P-markierter Moleküle. Demzufolge kann die
emittierte Strahlung durch die Dicke der Platten der
Elektrophoresezelle hindurch nicht in wirksamer Weise
erfaßt werden.
Bei herkömmlichen Systemen, bei denen eine automatische
Erfassung radioaktiv markierter Moleküle angestrebt war,
wurde ein Einschnitt vorgesehen, der vollständig durch die
Glasplatte hindurchgeht, um eine Erfassung von β-Strahlung
zu ermöglichen. In Fig. 16 ist dieser Stand der Technik
dargestellt; in der hinteren Platte 12 (oder der vorderen
Platte 10) ist eine Öffnung 114 vorgesehen, die ganz durch
die entsprechende Platte hindurchgeht. Diese Öffnung wird
dann mit einem Streifen aus einem Film aus PETP (Mylar)
oder PET abgedichtet, der über die Öffnung 114 der
Glasplatte geklebt wird. Obgleich diese Anordnung den
Durchtritt der von radioaktiv markierten Molekülen
stammenden emittierten Strahlung erlaubt, werden hierdurch
unerwünschte Verzerrungen des elektrischen Feldes
hervorgerufen. Die Dicke des Films 116 beträgt ungefähr
0,05 mm oder mehr. Die Dicke der Gelschicht 18 beträgt
größenordnungsmäßig 0,25 bis 0,5 mm. Das Hineinragen des
nichtleitenden Films 116 in die Gelschicht 18 führt
entsprechend zu einer außerordentlich starken Verzerrung
und Störung des elektrischen Feldes in der Nähe der
schlitzartigen Öffnung 114.
Erfindungsgemäß ist für jeden Kollimator 112 in die
hintere Glasplatte 12 eine Vertiefung eingeschliffen, die
sich im Querschnitt über den größten Teil der Dicke der
Glasplatte erstreckt. Die Vertiefung wird dabei im we
sentlichen einem Kreissegment entsprechend oder mit einer
ähnlichen Querschnittsform vorgesehen, um Punkte mit hoher
mechanischer Spannung zu vermeiden. Die Vertiefung wird
dabei so tief in das Glas eingeschliffen, daß die verblei
bende Glasdicke 118 am Boden der Vertiefung etwa 0,13 mm
beträgt; dieser Sachverhalt ist in Fig. 17A schematisch
dargestellt.
Anschließend wird ein metallischer Kollimator in die
Vertiefung eingeklebt. Der Kollimator 112 hat zwei Funk
tionen. Zunächst dient er zur Kollimierung der Strahlung
von den radioaktiv markierten Molekülen zur Erzielung
einer besseren Auflösung des Detektors. Zum anderen ver
stärkt er das Glas durch Einbringen zusätzlicher Festig
keit in dem Bereich, in dem das Glas zur Strahlungs
erfassung sehr dünn geschliffen wurde. Wie aus Fig. 17A
ersichtlich ist, weist der Kollimator 112 einen Quer
schnitt auf, der etwa einem Kreissegment entspricht. Fig.
17B ist eine Rückansicht des Kollimators 112 und zeigt,
daß er länglich ausgebildet ist und halbkreisförmig gerun
dete Enden aufweist. Ein Schlitz 120 erstreckt sich durch
den Kollimator 112, durch den die emittierte radioaktive
Strahlung nach außen dringen kann. Die genaue Form des
Schlitzes 120 kann in Abhängigkeit von der Empfindlichkeit
des Detektors, der angestrebten Auflösung und anderen Fak
toren verändert werden. Im Stand der Technik sind zahl
reiche verschiedene Kollimatorkonfigurationen bekannt, so
daß die Konfiguration für den Schlitz 120 aus diesen
vorbekannten Kollimatorkonfigurationen ausgewählt werden
kann. Gemäß einer erfindungsgemäß bevorzugten
Ausführungsform besteht der Kollimator 112 aus Kovar oder
Wolfram, die beide einen thermischen Ausdehnungs
koeffizienten aufweisen, der sehr nahe bei dem des Glas
materials liegt, aus dem die Glasplatte 12 besteht. Blei,
Messing oder Kupfer können ebenfalls verwendet werden.
Die Vertiefung für den Kollimator kann in folgender Weise
in der hinteren Glasplatte 12 vorgesehen werden. In Fig.
18 ist die Glasplatte 12 dargestellt, wobei die herzu
stellende Vertiefung 122 gestrichelt eingetragen ist. Ein
Kugelschleifer 124, der an einer Welle 126 angebracht ist,
wird um die Drehachse 130 rotieren gelassen. Der Kugel
schleifer 124 ist typischerweise mit einem harten Schleif
material, wie etwa Diamantstaub, bedeckt. Dabei ist
wesentlich, daß die Drehachse des Kugelschleifers 124
unter dem Winkel 128 zur Glasoberfläche gehalten wird.
Die Mittelzone 132 am Ende des Kugelschleifers 124, wo die
Drehachse 130 die Kugeloberfläche des Kugelschleifers 124
schneidet, stellt gewissermaßen eine tote Zone dar, da
Drehung und Schleifwirkung des Kugelschleifers 124 in
diesem Bereich nur sehr klein sind. Es ist daher günstig,
zu vermeiden, daß diese Mittelzone 132 einen relevanten
Druck auf die Glasplatte 12 ausübt, da in der Mittelzone
132 und in ihrer Nachbarschaft nur geringe Drehung und
minimale Schleifwirkung vorliegen. Es ist daher wesent
lich, den Kugelschleifer 124 in einer solchen Orientierung
zu halten, daß die Mittelzone 132 nur geringe oder keine
Schleifwirkung auf die Glasoberfläche bei der Herstellung
der Vertiefung 122 ausübt, um ein Brechen des Glases zu
vermeiden. Nach einer bevorzugten erfindungsgemäßen Aus
führungsform hat der Kugelschleifer 124 einen Durchmesser
von 9,5 mm, wobei der Winkel 128 im Bereich von 45 bis 60°
liegen sollte. Zur Ausbildung der Vertiefung 122 wird der
Kugelschleifer 124 zunächst bis zur vollen Tiefe in das
Glas eingeschliffen und dann in einem Zug horizontal
bewegt. Zur Unterstützung der Kühlung und Abriebentfernung
wird eine Befestigungsvorrichtung an der Glasoberfläche
angebracht, um den Kugelschleifer und den bearbeiteten
Bereich der Glasplatte in Öl eingetaucht zu halten. Bei
dieser Bearbeitung entsteht eine ovale Vertiefung mit
halbkreisförmigen Enden, in die der in Fig. 17B darge
stellte Kollimator eingesetzt und eingeklebt werden kann.
Der in Fig. 6 dargestellte Detektor 110 sollte so nah wie
möglich am Kollimator 112 vorgesehen sein. Hierdurch
können in der Gelschicht 18 unerwünschte Temperatur
gradienten hervorgerufen werden, wenn der Detektor 110 so
montiert ist, daß er als Wärmeableiter wirkt. Solche
Temperaturgradienten beeinträchtigen die Diffusion der
radioaktiv markierten Moleküle.
Die Elektrophoresekassette wird typischerweise aufgrund
der Erwärmung des Gels durch den hindurchfließenden Strom
als Ergebnis des an das Gel angelegten elektrischen Poten
tials bei einer Temperatur im Bereich von 50 bis 60°C
betrieben. Ein Detektor oder eine andere Vorrichtung, die
mit der hinteren Glasplatte 12 oder dem Kollimator 112 in
Kontakt steht, können Wärme zum Glas zuführen oder von ihm
abführen und so zur Ausbildung unerwünschter Temperatur
gradienten führen. So können beispielsweise Vorrichtungen
zur Montage und Positionierung der Elektrophoresekassette
das thermische Gleichgewicht des Gels in erheblichem Maße
stören. Bei herkömmlichen Kassettensystem werden daher
Wassermäntel vorgesehen, um das ganze Gel auf einer
gleichmäßigen Temperatur zu halten.
Im Rahmen der Erfindung wurde diesbezüglich festgestellt,
daß das thermische Gleichgewicht der Elektrophorese
kassette mit dem Gel dadurch am besten aufrechterhalten
werden kann, daß der Detektor 110 in einer thermisch lei
tenden Platte eingebettet wird, die sich im wesentlichen
über die gesamte Fläche der hinteren Platte 12 der
Elektrophoresekassette erstreckt. In Fig. 6 ist eine der
artige Platte 134 dargestellt, die sich vom oberen Rand
der Elektrophoresekassette bis zu einer Höhe gut unterhalb
des Punktes erstreckt, an dem der Kollimator 112 in die
hintere Platte 12 eingesetzt ist. Die Platte 134 erstreckt
sich seitwärts über die gesamte Breite der Elektro
phoresekassette. Die Hauptforderung besteht bei der Platte
134 darin, daß sie eine hohe thermische Leitfähigkeit
besitzt; sie ist dementsprechend bevorzugt aus Aluminium
hergestellt. Die erfindungsgemäße Elektrophoresekassette
ist bei dieser Ausführungsform entsprechend so aufgebaut,
daß die Platte 134 über einen möglichst großen Bereich mit
der Rückseite der hinteren Glasplatte 12 in Kontakt steht.
Hierdurch wird die Aufrechterhaltung eines thermischen
Gleichgewichts im Gel gewährleistet. Die Platte 134 ist
größenordnungsmäßig etwa 2,5 cm dick und sollte von sämt
lichen Teilen des Elektrophoresesystems mit Ausnahme der
Gelkassette thermisch isoliert sein. Der Boden des Reservoirs
140 wird vom oberen Rand der Platte 134 abgestützt, wobei
ein Stützteil 135 am unteren Ende der hinteren Platte 12
vorgesehen sein kann, um die Positionierung der
Gelkassette zu erleichtern.
Die Art und Weise der Anbringung des oberen Reservoirs 20
an die Gelkassette kann ihre Eigenschaften beeinflussen.
Bei herkömmlichen Elektrophoresekassetten, etwa der in
Fig. 2 dargestellten, wird das Rückteil 22, das Rückwand
und Seitenwände des oberen Reservoirs 20 bildet, typi
scherweise an die Rückseite der Gelkassette angeklemmt.
Die Abdichtung zwischen dem Rückteil 22 und den Platten
der Gelkassette geschieht dabei mittels einer schlauchför
migen Dichtung 28. Zur Erzielung einer ausreichenden
Abdichtung mit dieser Dichtung 28 ist es erforderlich,
senkrecht zu den Oberflächen der Glasplatten nicht nur
längs ihrer Seiten, sondern auch in der Mitte ihres oberen
Randes Druck auszuüben. In zahlreichen Fällen wird durch
diesen Druck eine Verbiegung oder Verwerfung der Glas
platte hervorgerufen, was wiederum zu einer Verzerrung des
elektrischen Feldes innerhalb der Gelschicht 18 führt.
Im Rahmen der Erfindung ist eine neuartige Anbringung des
oberen Reservoirs an der Gelkassette vorgesehen. Wie aus
Fig. 6 ersichtlich ist, weist die dort dargestellte
Elektrophoresekassette ein Rückteil 140 auf, das Rückwand
und Seitenwände des oberen Reservoirs bildet. Seine
Anbringung an der Gelkassette und das Material, aus dem
das Rückteil hergestellt ist, sind allerdings erheblich
von entsprechenden Rückteilen gemäß dem Stand der Technik
verschieden. In Fig. 15A ist das Rückteil 140 und seine
Anbringung gemäß der Erfindung detaillierter dargestellt.
Die Ansicht von Fig. 15 entspricht daher der gleichen
Schnittlinie in Fig. 5 wie bei Fig. 6. Das in Fig. 15A
dargestellte Rückteil 140, welches das obere Reservoir
bildet, besteht aus einem elastischen Material, wie etwa
aus Kautschuk, und ist als entsprechendes Formteil herge
stellt. An der Außenfläche der hinteren Glasplatte 12 ist
längs des oberen Randes ein Stab 142 angebracht, wie Fig.
15A zeigt. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besteht
der Stab 142 aus Glas und weist auf einer Seite eine
Abflachung auf, mit der er mit der Glasplatte 12 verklebt
ist. Das Rückteil 140 besitzt andererseits eine einge
formte Öffnung, in die der Stab 142 hineinpaßt. Das
Rückteil 140 wird über diesen Stab 142 gepreßt, um so eine
entsprechende Positionierung zu erzielen. Längs des oberen
Endes des Rückteils, das dem Reservoirboden entspricht,
kann ferner eine Dichtlippe 143 vorgesehen sein, um eine
elektrolytdichte Abdichtung zu gewährleisten. Darüber
hinaus kann an der Oberseite des Stabs 142 eine kleine
rechtwinklige Kerbe 145 vorgesehen sein, um so eine wei
tere Abdichtung und Flüssigkeitssperre zu erzielen. Da das
Rückteil 140 aus einem elastischen Material besteht,
dichtet es selbst über die gesamte hintere Oberfläche der
hinteren Platte 12 ab, ohne daß hierfür Dichtungen und
Klemmen erforderlich wären. Der Stab 142 wird ferner zu
sätzlich zu einer Versteifung der Gelkassette in hori
zontaler Richtung, die zur Verwerfungsfestigkeit beiträgt.
Die seitliche Abdichtung der durch das Rückteil 140 gebil
deten Reservoirstruktur ist in Fig. 15B dargestellt, die
einem Querschnitt längs der Linie 15 B-15 B von Fig. 5
entspricht. Fig. 15C ist eine Ansicht des Reservoirs von
oben, die den in Fig. 15B gezeigten Querschnitt ein
schließt. Eine Seitenwand 148 des Reservoirs erstreckt
sich über die Seitenfläche der hinteren Platte 12 und
steht mit der vorderen Platte 10 beiderseits des äußeren
Abstandshalters 40 a in Kontakt.
Die erfindungsgemäße Elektrophoresekassette läß sich be
sonders vorteilhaft verwenden, wenn die Füllung mit dem
Gelmaterial in der nachstehend beschriebenen Weise er
folgt. Wie oben erläutert, erfordern die bisher üblichen
Verfahren zur Füllung von Elektrophoresekassetten mit Gel
beträchtliche Erfahrung und Sorgfalt zur Erzielung einer
brauchbaren Gelschicht mit gleichmäßiger Dicke und ohne
Diskontinuitäten, wie sie etwa von Blasen oder Staub
partikeln in der Gelschicht herrühren. In diesem Zusam
menhang wurde festgestellt, daß die Einspritzung des Gels
in die Elektrophoresekassette im Vergleich zu herkömm
lichen Verfahren zu einer gleichmäßigeren Gelschichtdicke
führt, was wiederum Funktion und Genauigkeit verbessert.
In Fig. 19 ist eine Vorrichtung perspektivisch darge
stellt, die zur Einspritzung von Gel in die erfindungs
gemäße Elektrophoresekassette vorgesehen ist. In diesem
Zusammenhang ist festzuhalten, daß das nachstehend be
schriebene Verfahren und die im folgenden erläuterte
Vorrichtung zum Füllen von Elektrophoresekassetten mit Gel
auch für herkömmliche Elektrophoresekassetten anwendbar
sind, wie sie etwa im Zusammenhang mit den Fig. 1-4 oben
erläutert wurden. Fig. 20 stellt eine Seitenansicht der
Vorrichtung von Fig. 19 dar, wobei bestimmte Bereiche
herausgeschnitten dargestellt sind.
Die Füllvorrichtung der Fig. 19 und 20 umfaßt eine Grund
platte 200, welche als Träger für die waagrecht aufzuset
zende Kassette dient, wie im folgenden näher erläutert
wird. Ein Klemmechanismus 202 dient zur Positionierung und
zum Anklemmen eines Füllverteilers 204 an den Boden der
Gelkassette, in die ein elastischer Abdichtstreifen 205
aus Kautschuk eingesetzt ist. Der Füllverteiler 204 dient
zur Abdichtung des Bodens der Kassette während der Füllung
mit dem Gel und stellt ein Zwischenstück dar, durch wel
ches das Gel zwischen die vordere und die hintere Glas
platte der Kassette eingespritzt wird.
Die Grundplatte 200 kann ein Formteil, beispielsweise ein
Spritzgußteil, aus Kunststoff oder einem anderen geeigne
ten Material sein. Der Klemmechanismus 202 ist an der
Grundplatte 200 mit Schraubbolzen 208 befestigt, die durch
entsprechende Löcher in den Grundplatten 206 des Klemm
mechanismus hindurchgehen und in entsprechende
Gewindelöcher in der Grundplatte 200 eingeschraubt sind.
Umgekehrt können die Schraubbolzen auch in der Grundplatte
200 vorgesehen sein. Die Löcher in den Grundplatten 206
besitzen leichtes Übermaß, so daß der Klemmechanismus
etwas justiert werden kann.
Eine flache Platte 210 ist auf der Oberseite der Grund
platte 200 befestigt. Bei der beschriebenen Ausführungs
form besteht diese Platte 210 aus Aluminium. Sie besitzt
vorzugsweise die gleiche Größe wie die Platte 134 von Fig.
6. Das seitliche Stützteil 135 kann am unteren Ende der
hinteren Platte 12 angebracht werden, um so einen Anschlag
zu erzielen, der an der Vorderkante der Platte 210 an
liegt. In der in den Fig. 19 und 29 dargestellten Füll
position liegt die hintere Platte 12 auf der Platte 210
auf. Dabei ist wichtig, daß die obere Fläche der Platte
210, wie im folgenden begründet wird, flach und waagrecht
ist.
Der Klemmechanismus 202 umfaßt ein linkes und ein rechtes
Tragteil 214, die am Füllverteiler 204 mit Schrauben 216
oder anderen geeigneten Befestigungsmitteln befestigt
sind. Die Tragteile 214 und der Füllverteiler 204 können,
wie aus Fig. 21 ersichtlich ist, weggeklappt werden, um
das Einsetzen der Gelkassette und ihre Positionierung
gemäß Fig. 20 zu ermöglichen. Im Anschluß daran wird der
Füllverteiler 204 zurückgeklappt und gegen das Ende der
Gelkassette bewegt und daran angedrückt; die Fixierung und
Verriegelung erfolgt mit den Sperrhebeln 217. Die Dimen
sionierung des Klemmechanismus 202, der den Füllverteiler
204 trägt, ist so ausgelegt, daß eine ausreichende Kraft
über den Klemmechanismus 202 und den Füllverteiler 204 auf
die Elektrophoresekassette ausgeübt werden kann, um eine
geldichte Abdichtung zwischen dem Abdichtstreifen 205 im
Füllverteiler 204 und dem unteren Ende der vorderen und
der hinteren Platte der Elektrophoresekassette sicher
zustellen. Dabei sollte zur Vermeidung einer Deformation
der Kassette und insbesondere der vorderen Platte 10 und
der hinteren Platte 12 nur die notwendige Kraft ausgeübt
werden.
Der Füllverteiler 204 weist eine weite Öffnung 218 an der
von der Elektrophoresekassette abliegenden Seite auf.
Diese Öffnung 218 ist so ausgebildet, daß eine Ein
spritzvorrichtung zum Einspritzen von Gel zwischen die
beiden Platten der Elektrophoresekassette dicht eingesetzt
werden kann. Bei der vorliegenden bevorzugten Ausfüh
rungsform stellt die Einspritzvorrichtung eine Injek
tionsspritze dar, die in die Öffnung 218 eingesetzt und
darin befestigt werden kann. Durch den eingesetzten
Abdichtstreifen 205 (vgl. Fig. 22) geht ein kleines Loch
220 hindurch, das mit einem entsprechenden Loch im Füll
verteiler 204 fluchtet. Das mit der Spritze oder einer
anderen Einspritzvorrichtung eingespritze Gelmedium fließt
durch das Loch 220 und in die Öffnung 19 zwischen der vor
deren Platte 10 und der hinteren Platte 12. Die Oberfläche
des Abdichtstreifens 205 im Füllverteiler 204, die zur
Elektrophoresekassette hin liegt, sollte mit Ausnahme
einer Vertiefung 222 flach sein, die sich über die Breite
der Elektrophoresekassette erstrecken kann, um das Füllen
der Pufferzonen 68 der Kassette zu erleichtern.
Der Abdichtstreifen 205 des Füllverteilers 204 sollte
genügend Steifheit besitzen, um zu gewährleisten, daß ein
sicherer Kontakt zwischen dem Abdichtstreifen und dem
unteren Rand der Elektrophoresekassette über ihre ganze
Länge gewährleistet ist, jedoch gleichzeitig elastisch
genug sein, um eine Abdichtung zu erzielen, aufgrund deren
kein Gelmaterial oder Luft hindurchdringen kann. In der
vorliegenden Ausführungsform besteht der Abdichtstreifen
205 aus Silikonkautschuk. Ein positiver Befestigungs
mechanismus zwischen der Einspritzvorrichtung und dem
Füllverteiler 204 ist dabei besonders günstig. Gemäß der
bevorzugten Ausführungsform, bei der eine herkömmliche
Injektionsspritze zum Einspritzen des Gelmediums dient,
ist am Ende der Öffnung 218 ein Luer-Anschluß vorgesehen,
in den der entsprechende Anschluß der Spritze hineinpaßt.
Die Verwendung dieses Systems zum Füllen von Elektro
phoresekassetten mit Gel bringt gegenüber dem Stand der
Technik zahlreiche Vorteile mit sich. Zunächst ist es
damit leichter, eine glattere Unterseite des Gels zu
erzielen und aufrechtzuerhalten als beim Füllen einer
Kassette von oben unter Verschließen des Kassettenbodens
mit einem Verschlußband, wie dies herkömmlicherweise
durchgeführt wird. Ferner kann die Bedienungsperson das
Füllen der Kassette mit Gelmaterial beim Einspritzen
sorgfältig überwachen. Luftblasen, Staubpartikel und andere
Ursachen für Störungen im Gel können dabei beobachtet
werden. Wenn solche Störungen eintreten, kann das Gel
material durch Zurückziehen des Kolbens in die Spritze
zurückgezogen werden, worauf der gestörte Bereich neu
gefüllt werden kann. Dies ist besonders günstig bei der
Bildung von Luftblasen, da diese sehr leicht entfernt
werden können, wenn der entsprechende Bereich nochmals
gefüllt wird.
Darüber hinaus liefert das oben erläuterte Verfahren, das
sich insbesondere mit der beschriebenen Vorrichtung durch
führen läßt, eine Gelschicht 18 zwischen der vorderen
Platte 10 und der hinteren Platte 12, deren Dicke erheb
lich gleichmäßiger ist, als dies bei den meisten her
kömmlichen Methoden der Fall ist. Typischerweise werden
herkömmliche Gelelektrophoresekassetten des in Fig. 1 dar
gestellten Typs durch Abdichten des Bodens der
zusammengebauten Elektrophoresekassette und Eingießen des
Gelmaterials von oben hergestellt, wobei sich die Kassette
in einer senkrechten oder nahezu senkrechten Position
befindet. Bei dieser Verfahrensweise besteht ein erheblich
größeres Risiko des Einbringens von Luftblasen und Staub
partikeln in die Gelschicht. Wenn derartige Störungen beim
Eingießen des Gels festgestellt werden, muß das Gel
material durch Umkippen der gesamten Elektropho
resekassette bewegt werden, bis die Störung entfernt ist.
Im Gegensatz dazu können erfindungsgemäß derartige Störun
gen der Gelschicht 18 in den meisten Fällen durch teil
weises oder vollständiges Zurücksaugen der Gelflüssigkeit
in die Füllspritze und Wiedereinspritzen des Gels elimi
niert werden.
Das herkömmliche Verfahren zum Füllen senkrechter Elektro
phoresekassetten führt ferner zu einer leichten Ausbeulung
der vorderen Platte 10 und der hinteren Platte 12 nach
außen aufgrund des von der Masse des Gelmaterials herrüh
renden hydrostatischen Drucks. Dieser Effekt ist am Boden
der Gelkassette stärker, wo der hydrostatische Druck am
größten ist. Bei Anwendung des oben beschriebenen Verfah
rens gemäß der Erfindung wirkt kein derartiger hydro
statischer Druck auf die Platten ein, da die Kassette in
waagrechter Stellung gefüllt wird, wobei im wesentlichen
die gesamte Rückfläche der hinteren Platte 12 von der aus
Aluminium bestehenden Platte 210 abgestützt wird.
Aus der obigen Erläuterung folgt, daß im wesentlichen
keine Biegekräfte auf die hintere Platte 12 einwirken. Die
einzigen auf die hintere Platte 12 während des Befüllens
der Elektrophoresekassette wirkenden Kräfte sind
Druckkräfte aufgrund der Gewichtskraft des Gels der
Gelschicht 18, welche die hintere Glasplatte 12 zwischen
der Gelschicht 18 und der Platte 210 gewissermaßen unter
Druck setzen. Diese Kräfte führen zu keiner merklichen
Deformation der hinteren Platte 12.
Da die Gelschicht 18 nach dem Befüllen der Elektro
phoresekassette vom flüssigen in einen festen Zustand
übergeht, wirkt nur ein geringer oder kein hydrostatischer
Druck auf die vordere Platte 10 und die hintere Platte 12
durch das verfestigte Gelmaterial ein, wenn die Elektro
phoresekassette dann in vertikale Position gebracht wird.
Deshalb kann die hintere Platte 12 extrem dünn gemacht
werden, sogar dünner als die vordere Platte 10, die dick
genug sein muß, um ihre eigene Masse zu tragen, ohne sich
während der Fülloperation zu verbiegen. Eine dünnere
hintere Platte 12 führt zu einer entsprechend kleineren
Trennschicht zwischen den radioaktiv markierten Molekülen
und den Detektoren 110. Dies führt zu einem größeren
Erfassungswinkel der von den radioaktiv markierten Mole
külen emittierten Strahlung und damit zu einer deutlichen
Erhöhung der Empfindlichkeit der Detektoren 110. Bei der
bevorzugten Ausführungsform ist bei einer Kassette mit den
Abmessungen von größenordnungsmäßig etwa 200×300 mm die
vordere Platte 4,5 mm dick, während die Dicke der hinteren
Platte 12 1,6 mm beträgt; dabei verbiegt sich die 4,8 mm
dicke vordere Platte 10 unter der Einwirkung der Schwer
kraft nur in einem völlig vernachlässigbaren Maße. Die 1,6
mm dicke hintere Platte 12 würde sich unter dem hydro
statischen Druck, wie er beim herkömmlichen Füllverfahren
beim Befüllen der Kassette in senkrechter Stellung auf
tritt, um etwa 0,025 mm nach außen biegen.
In Fig. 22 ist die Stirnfläche des Füllverteilers 204 mit
dem Abdichtstreifen 205 dargestellt, die zur Elektro
phoresekassette hin liegen. Die große Öffnung 218, in die
eine Füllvorrichtung eingesetzt werden kann, befindet sich
am Boden des Füllverteilers 204 und ist entsprechend in
Fig. 22 nicht dargestellt. Die Spritze dichtet gegen die
Rückseite des aus Kautschuk bestehenden Abdichtstreifens,
so daß ihre Mündung direkt mit der kleinen Öffnung 220 im
Abdichtstreifen 205 verbunden ist, die sich in die läng
liche Vertiefung 222 öffnet. Die Enden der Vertiefung 222
sind mit entsprechenden Seitenwänden verschlossen, die
einstückig zusammen mit dem Abdichtstreifen 205 ausgeformt
sind. Die Vertiefung 222 sollte sich über etwa den halben
Abstand zwischen den doppelten Monofilament-Abstands
haltern auf jeder Seite der Kassette erstrecken. Es erwies
sich, daß die Vertiefung 222 ein besseres Einströmen des
Gelmaterials erlaubt, was zu einer gleichmäßigeren Boden
fläche der Gelschicht führt, wobei hinzukommt, daß das
Füllen der Pufferzonen 68 zwischen den Monofilament-
Abstandshaltern erleichtert wird. Bei der vorliegenden
bevorzugten Ausführungsform beträgt die Breite der Vertie
fung 222 etwa 1,56 mm, also etwa das Sechsfache des
Plattenabstands.
Beim Zusammenbau und Befüllen einer Elektrophoresekassette
gemäß der Erfindung sollten folgende Schritte durchgeführt
werden. Zunächst sollten die vordere und die hintere
Platte gereinigt und gründlich silanisiert werden. Das
Monofilamentmaterial für die Abstandshalter wird anschlie
ßend gereinigt und in der beschriebenen Weise an der vor
deren Platte 10 angebracht und befestigt. Danach wird die
Bodenplattenanordnung mit dem daran befestigten Reservoir
auf der Füllvorrichtung positioniert, wobei sie auf der
aus Aluminium bestehenden Platte 210 aufliegt und entspre
chend ausgerichtet wird. Im Anschluß daran sollte Staub
von der oberen Platte und der Bodenplatte entfernt werden,
worauf die obere Platte unmittelbar mit der Bodenplatte
zusammengebaut werden sollte, wobei sich der untere Rand
der oberen Platte etwas über den unteren Rand der unteren
(hinteren) Platte erstreckt. Die Seitenklammern 48 werden
dann eingesetzt, ohne die zur Verriegelung dienenden Stäbe
anzuziehen bzw. zu verdrehen.
Anschließend wird der am Boden der Elektrophoresekassette
liegende Füllverteiler 204 gegen die hintere Platte 12
bewegt und mit dem Sperrhebel 217 in dieser Position ver
riegelt. Erforderlichenfalls kann eine kleine Menge Fett
auf die Vorderfläche des Füllverteilers 204 aufgebracht
werden, um eine noch sicherere Abdichtung zu erzielen.
Diese Maßnahme ist typischerweise nur längs der Außen
kanten der Abdichtung erforderlich. Die vordere Platte 10
wird dann langsam nach unten bewegt, bis sie den Abdicht
streifen 205 des Füllverteilers 204, der zur entspre
chenden Abdichtung vorgesehen ist, gerade berührt; danach
werden die Verriegelungsstäbe der Seitenklammern 48 in die
Verriegelungsstellung gedreht.
Danach wird eine Spritze mit dem flüssigen Gel gefüllt,
wobei sorgfältig sämtliche Luftblasen aus der Spritze
entfernt werden. Bei der vorliegenden Ausführungsform wird
eine 30-ml-Spritze verwendet. Die Spritze wird dann in die
entsprechend ausgebildete Öffnung 218 im Füllverteiler 204
eingesetzt. Anschließend wird der Kolben der Spritze zum
Befüllen der Elektrophoresekassette langsam vorgeschoben,
bis das flüssige Gel am oberen Ende der Kassette über
fließt. Das Gelmaterial besitzt, obgleich es flüssig ist,
ausreichende Grenzflächenspannung, um den gesamten Raum
zwischen der vorderen und der hinteren Platte ohne Hohl
räume zu füllen, wenn der Spritzenkolben vorwärts gescho
ben wird. Nach vollständiger Füllung der Elektrophorese
kassette wird ein Kamm mit der erwünschten Anordnung der
Vertiefungen in das obere Ende des Gels eingesetzt.
Erforderlichenfalls wird der Kolben der Spritze weiter
vorgeschoben, bis die Kanäle an beiden Seiten der Elektro
phoresekassette zwischen den Monofilament-Abstandshaltern
vollständig gefüllt sind. Nach vollständiger Füllung der
Elektrophoresekassette wird der Füllverteiler 204 wegge
klappt, so daß kein Druck mehr auf die Platten ausgeübt
wird. Das Gel wird dann verfestigen gelassen, bevor die
Elektrophoresekassette aus der Füllvorrichtung entnommen
wird, und insbesondere, bevor die Kassette aus ihrer
horizontalen Position bewegt wird.
Die Erfindungskonzeption des Elektrophoresesystems ein
schließlich der Zusatzeinrichtungen erlaubt die Erzielung
von Gelschichten, mit denen eine automatische Gelelektro
phorese unter optimalen Betriebsbedingungen möglich ist,
wie sie im Stand der Technik bisher nicht erreicht werden
konnten. Die damit verbundenen zahlreichen Vorteile sind
oben erläutert.
Claims (24)
1. Elektrophoresesystem mit
- - einer Elektrophoresekassette mit
- - einer flachen vorderen Platte (10) und einer flachen hinteren Platte (12), die jeweils im wesentlichen zueinander parallele Seiten aufweisen und aus einem elektrisch isolierenden Material bestehen,
- - zwei seitlichen Abstandshaltern, die längs der bei den Seitenkanten der Platten (10, 12) zwischen ihnen vorgesehen sind und die Platten (10, 12) unter Druck durch eine Klemmvorrichtung seitlich gegeneinander abdichten und in einem vorgegebenen Abstand vonein ander halten, wobei die Seiten, unteren Enden und oberen Enden der Platten (10, 12) den Seiten, dem unteren Ende bzw. dem oberen Ende der Elektropho resekassette entsprechen und der zwischen den Plat ten (10, 12) vorliegende Raum zur Füllung mit einem Gel unter Ausbildung einer Gelschicht (18) vorge sehen ist,
- - einem am oberen Ende der im Betrieb senkrecht stehenden Elektrophoresekassette vorgesehenen oberen Reservoir (20) für eine Elektrolytlösung, die mit dem oberen Ende der Gelschicht (18) in elektrischem Kontakt steht, und
- - einem am unteren Ende der Elektrophoresekassette vorgesehenen unteren Reservoir (30) für eine zweite Elektrolytlösung, die mit dem unteren Ende der Gel schicht (18) in elektrischem Kontakt steht,
- - einer Einrichtung (34) zum Anlegen eines elektrischen Potentials zwischen dem Elektrolyten im oberen Reser voir (210) und dem zweiten Elektrolyten im unteren Reservoir (30) sowie
- - einer Detektoreinrichtung (110), dadurch gekennzeichnet, daß
- - die seitlichen Abstandshalter (40) so ausgebildet sind, daß sie einen Linienkontakt mit den daran anlie genden Platten (10, 12) längs deren Seiten ergeben, und
- - die Klemmvorrichtung (48) sich längs der Seiten der Platten (10, 12) erstreckt (Fig. 5, 7, 9A, 13, 14).
2. Elektrophoresesystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die seitlichen Abstandshalter (40) aus
Monofilen mit dem angestrebten Plattenabstand etwa
entsprechendem Durchmesser und mit im wesentlichen über
ihre Länge konstantem Querschnitt bestehen und im
wesentlichen parallel zu den Seitenkanten der Platten
(10, 12) angeordnet sind.
3. Elektrophoresesystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß auf jeder Seite der Platten (10, 12)
zwei voneinander beanstandete Abstandshalter (40 a, 40 b)
aus Monofilen mit im wesentlichen rundem Querschnitt
vorgesehen sind, die im wesentlichen parallel zueinander
und zu den Seitenkanten der Platten (10, 12) angeordnet
sind, wobei auf jeder der beiden Seiten zwischen dem
äußeren Abstandshalter (40 a) und dem inneren Abstands
halter (40 b) eine Pufferzone (68) vorliegt, die mit dem
Gel der Gelschicht (18) gefüllt ist (Fig. 5, 7, 9A, 13,
14).
4. Elektrophoresesystem nach einem der Ansprüche 1 bis
3, gekennzeichnet durch Monofile (40; 40 a, 40 b) aus
Polyamid.
5. Elektrophoresesystem nach einem der Ansprüche 1 bis
4, gekennzeichnet durch Platten (10, 12) aus Glas.
6. Elektrophoresesystem nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die innenliegende Unter
kante mindestens einer der Platten (10, 12) eine Ab
schrägung (42, 44) aufweist, die im Querschnitt eine
sich nach außen bzw. unten erweiternde, trichterförmige
Erweiterung (46) bildet und ebenfalls mit dem Gel der
Gelschicht (18) füllbar ist (Fig. 6).
7. Elektrophoresesystem nach einem der Ansprüche 1 bis
6, gekennzeichnet durch eine Elektrophoresekassette mit
einer Klemmvorrichtung mit einer auf jeder Seite der
Platten (10, 12) vorgesehenen Seitenklammer (48), die so
ausgebildet ist, daß sie einen im wesentlichen konti
nuierlichen und konstanten Druck längs der Länge des
Linienkontakts der Abstandshalter (40; 40 a, 40 b) auszu
üben erlaubt (Fig. 14).
8. Elektrophoresesystem nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Klemmvorrichtung aus jeweils einer auf
jeder Seite der Elektrophoresekassette vorgesehenen und
sich über deren ganze Länge erstreckenden Seitenklammer
(48) besteht, die aufweist:
- - Ein Tragteil (50) mit U-förmigem Querschnittsprofil, das die Platten (10, 12) mit den dazwischen verlau fenden Abstandshaltern (40; 40 a, 40 b) von außen um greift und sich über die gesamte Länge der Seiten klammern (48) erstreckt,
- - ein Haltestück (52) aus einem elastischen Material, das zwischen der hinten liegenden Seitenwand (60) des Tragteils (50) und einer der Platten (10, 12) ange ordnet ist, auf der Seite, mit der es an der Platte (10, 12) anliegt, eine flache Oberfläche besitzt, sich über die ganze Länge der Seitenklammer (48) erstreckt und eine durch seine ganze Länge durchgehende Öffnung (54) mit einem im Querschnitt ovalartigen Profil mit einer längeren und einer kürzeren Achse aufweist, wobei die längere Achse etwa parallel zur Oberfläche der Platte (10, 12) liegt, sowie
- - einen sich über die ganze Länge der Seitenklammer (48) erstreckenden Spannstab mit dem Querschnittsprofil der Öffnung (54) entsprechendem Querschnittsprofil mit einer längeren und einer kürzeren Achse, der in die durchgehende Öffnung (54) einsteckbar ist, wenn seine längere Achse im Querschnitt etwa parallel zur länge ren Achse der Öffnung (54) liegt,
wobei das Tragteil (50) und das Haltestück (52) im Quer
schnitt so dimensioniert sind, daß die Einheit aus den
beiden Platten (10, 12) mit den dazwischen angeordneten
Abstandshaltern (40; 40 a, 40 b) in die Seitenklammer (48)
eingeschoben werden kann und bei in die Öffnung (54)
eingestecktem und so gedrehtem Spannstab, daß dessen
längere Achse im Querschnitt etwa senkrecht auf der län
geren Achse der Öffnung (54) steht, auf die Seitenbe
reiche der Platten (10, 12) ein zur Abdichtung
ausreichender Preßdruck ausübbar ist (Fig. 13, 14).
9. Elektrophoresesystem nach einem der Ansprüche 1 bis
8, gekennzeichnet durch ein oberes Reservoir (20) für
Elektrolytlösung, das aus einem Rückteil (140) besteht,
das Rückwand, Boden und Seitenwände (148) des oberen
Reservoirs (20) bildet und auf einem auf der Rückseite
einer der Platten (10, 12) vorgesehenen und parallel zu
ihrer Oberkante verlaufenden erhabenen Profil über eine
im Rückteil (140) vorgesehene entsprechende Quernut, die
sich in einem elastischen Bereich des Rückteils (140)
befindet, dichtend so aufklemmbar ist, daß keine Defor
mation der Platten (10, 12) eintritt (Fig. 6, 15A).
10. Elektrophoresesystem nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß
- - an der Außenfläche der hinteren Platte (12) längs des oberen Randes und parallel dazu ein Stab (142) ange bracht ist, der eine sich über seine Länge erstrek kende Abflachung aufweist, über die er an der Platte (12) befestigt ist, und
- - das Rückteil (140) an der an der hinteren Platte (12) anliegenden Seite eine eingeformte, dem Profil des Stabes (142) formangepaßte Quernut aufweist, in die der Stab (142) hineinpaßt, auf den das Rückteil (140) dichtend und ohne Deformation der Platten (10, 12) aufklemmbar ist (Fig. 15A).
11. Elektrophoresesystem nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der Quernut eine
etwa parallel dazu verlaufende Dichtlippe (143) vorge
sehen ist, die an der Außenseite der entsprechenden
Platte (10, 12) dichtend anliegt (Fig. 15A).
12. Elektrophoresesystem nach einem der Ansprüche 9 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückteil (14) aus
einem elastischen Kautschuk besteht.
13. Elektrophoresesystem nach einem der Ansprüche 1 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß
- - auf der Außenseite einer der Platten (10, 12) mehrere Vertiefungen (122) vorgesehen sind, die sich in die betreffende Platte (10, 12) hineinerstrecken, jedoch nicht durch diese hindurchgehen, und
- - in den Vertiefungen (122) jeweils ein Kollimator (112) vorgesehen ist (Fig. 17A).
14. Elektrophoresesystem nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kollimatoren (112) aus Kovar,
Wolfram, Blei, Messing oder Kupfer bestehen.
15. Elektrophoresesystem nach einem der Ansprüche 1 bis
14, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandshalter (40;
40 a, 40 b) einen im wesentlichen über ihre Länge konstan
ten, kreisförmigen oder elliptischen Querschnitt besit
zen.
16. Elektrophoresesystem nach einem der Ansprüche 1 bis
15, gekennzeichnet durch
- - eine im Raum zwischen den Platten (10, 12) angeordnete Gelschicht (18),
- - mehrere am oberen Rand der Gelschicht (18) vorgesehene Vertiefungen (36) zur Aufnahme der elektrophoretisch zu trennenden Proben, die zwischen den innersten seit lichen Abstandshaltern (40; 40 b) angeordnet sind und sich jeweils bis zu gleicher Tiefe von der Oberfläche der Gelschicht (18) erstrecken, und
- - jeweils eine zusätzliche seitliche zahnförmige Ver tiefung (98) auf jeder Seite der Gruppe der Vertie fungen (36) zwischen der jeweils seitlich äußersten Vertiefung (36) und dem benachbarten innenliegenden Abstandshalter (40; 40 b), wobei sich der Boden der zusätzlichen Vertiefungen (98) bis zum angrenzenden Abstandshalter (40; 40 b) erstreckt und die Tiefe der Vertiefungen (98) 50 bis 100% der Tiefe der Vertie fungen (36) beträgt (Fig. 5, 12).
17. Elektrophoresesystem nach einem der Ansprüche 1 bis
16, gekennzeichnet durch
- - eine Platte (134) mit hoher thermischer Leitfähigkeit und mindestens einer flachen Oberfläche sowie
- - eine Vorrichtung zur Anbringung der zusammengefügten Elektrophoresekassette an der Platte (134) in der Weise, daß im wesentlichen die gesamte Außenfläche einer der Platten (10, 12) der Elektrophoresekassette im Kontakt mit der flachen Oberfläche der Platte (134) steht und der untere Rand der Elektrophoresekassette sich in das untere Reservoir (30) erstreckt (Fig. 6).
18. Elektrophoresesystem nach Anspruch 17, gekenn
zeichnet durch mehrere Detektoren (110) zur Erfassung
radioaktiver Strahlung, die in der Platte (134) so ange
ordnet sind, daß sie mit deren flacher Oberfläche fluch
ten und den Kollimatoren (112) gegenüberliegen.
19. Elektrophoresesystem nach Anspruch 17 oder 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (134) aus
Aluminium besteht.
20. Elektrophoresesystem, insbesondere nach einem der
Ansprüche 1 bis 19, gekennzeichnet durch eine
Vorrichtung zum Einbringen von Gel in die am oberen und
am unteren Rand offene Elektrophoresekassette, die
aufweist:
- - eine Grundplatte (200) mit flacher, im wesentlichen waagrechter Oberfläche,
- - eine Befestigungseinrichtung zur Halterung der Elektrophoresekassette in der Weise, daß die Außen oberfläche einer der Platten (10, 12) waagrecht auf der flachen Oberfläche der Grundplatte (200) aufliegt, sowie
- - eine Einrichtung zum Einspritzen von Gel in die
Elektrophoresekassette mit
- - einer Einspritzvorrichtung mit einem Austritts stutzen, die das einzubringende Gel enthält, das durch den Austrittsstutzen hindurch herausdrückbar ist,
- - einem Füllverteiler (204), der an die untere Öffnung der Elektrophoresekassette anpreßbar ist und eine Öffnung (218) zur Aufnahme der Einspritzvorrichtung aufweist und das eingespritzte Gel vom Austritts stutzen der Einspritzvorrichtung zur Bodenöffnung der Elektrophoresekassette weiterleitet, und
- - einem Klemmechanismus (202), mit dem der Füllvertei ler (204) in zwei Positionen gebracht und darin ge halten werden kann, wobei der Füllverteiler (204) in der ersten Position mit ausreichender Kraft unter geldichter Abdichtung an das untere Ende der Elektrophoresekassette andrückbar ist und in der zweiten Position so vom unteren Ende der Elektropho resekassette abklappbar ist, daß diese frei von der Grundplatte (200) abnehmbar bzw. auf diese auflegbar ist (Fig. 19, 20).
21. Elektrophoresesystem nach Anspruch 20, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einspritzvorrichtung eine
Injektionsspritze mit Kolben ist.
22. Elektrophoresesystem nach Anspruch 20 oder 21,
dadurch gekennzeichnet, daß der Füllverteiler (204)
einen Abdichtstreifen (205) aus elastischem Material mit
flacher Oberfläche aufweist, mit dem der Füllverteiler
(204) gegenüber dem unteren Ende der Elektrophorese
kassette abdichtbar ist (Fig. 22).
23. Elektrophoresesystem nach Anspruch 22, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abdichtstreifen (205) eine Ver
tiefung (222) in seiner flachen Oberfläche aufweist, die
breiter ist als der Abstand der beiden Platten (10, 12)
der Elektrophoresekassette und im wesentlichen parallel
zur unteren Öffnung der Elektrophoresekassette liegt und
danach ausgerichtet ist, wenn sich der Klemmechanismus
(202) bzw. der Füllverteiler (204) in der ersten Posi
tion befinden (Fig. 22).
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