DE3829784A1 - Auswerteverfahren fuer sensorausgangssignale - Google Patents
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Auswerteverfahren für Ausgangssig
nale eines Sensors nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Aus der US-A- 37 01 903 ist ein Auswerteverfahren für Ausgangssig
nale eines beschleunigungsempfindlichen Sensors bei Rückhaltesyste
men für Fahrzeuginsassen bekannt, bei dem die Sensorausgangssignale
nach einer Amplitudenbegrenzung aufintegriert werden und eine End
stufe auslösen, wenn der aufintegrierte Wert einen Schwellwert über
schreitet.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 1 hat den Vorteil, daß sehr große Datenmengen zuverlässig
erfaßt und verarbeitet werden können und daß bei Vermeiden von Fehl
auslösungen eine zuverlässige und rechtzeitige Aktivierung der Rück
haltesysteme im Notfall erfolgt.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Merkmale sind vorteil
hafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen des in Anspruch 1 genann
ten Verfahrens möglich.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Rückhaltesystems für Fahrzeuginsas
sen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 ein
erstes Impulsdiagramm,
Fig. 3 ein zweites Impulsdiagramm,
Fig. 4,
Fig. 5 und Fig. 6 graphische Darstellungen des Sensorausgangssig
nals als Funktion der Zeit,
Fig. 7, Fig. 8 und Fig. 9 Ablaufdia
gramme zur Verdeutlichung des Verfahrensablaufs bei verschiedenen
Ausführungsbeispielen der Erfindung.
Ein Blockschaltbild eines Rückhaltesystems für Fahrzeuginsassen ist
in Fig. 1 dargestellt. Das Rückhaltesystem umfaßt mindestens einen
beschleunigungsempfindlichen Sensor 10, der mit einer Auswerteschal
tung 11 zur Erfassung und Auswertung des vom Sensor 10 abgegebenen
Ausgangssignals Sa verbunden ist. Mit dem Ausgang der Auswerteschal
tung 11 sind mehrere Rückhaltemittel 12 a, 12 b, 12 c verbunden, bei
denen es sich um aufblasbare Gassäcke (Airbag) und/oder Gurtstraffer
handeln kann. Bei Einwirkung einer Beschleunigung auf das Fahrzeug
gibt der beschleunigungsempfindliche Sensor 10 ein vorzugsweise be
schleunigungsproportionales Ausgangssignal Sa ab, das von der Aus
werteschaltung 11 erfaßt und ausgewertet wird, um festzustellen, ob
eine Unfallsituation vorliegt. Eine Unfallsituation (Crash), die den
Fahrzeuginsassen gefährlich werden könnte, kündigt sich beispiels
weise dadurch an, daß die auf das Fahrzeug einwirkende Beschleuni
gung einen bestimmten Grenzwert überschreitet. Wenn die Auswerte
schaltung 11 durch Auswertung des Ausgangssignals Sa des Sensors 10
eine solche Unfallsituation erkennt, werden von ihr die Rückhalte
mittel 12 a, 12 b, 12 c aktiviert, um die Fahrzeuginsassen zu schützen.
Auswerteschaltungen 11 nach dem neuesten Entwicklungsstand umfassen
digitale Signalverarbeitungsmittel, z.B. Digitalrechner, die das vom
Sensor 10 abgegebene, in analoger Form vorliegende Ausgangssignal Sa
nach Umwandlung in digitale Form weiterverarbeiten. Da bei der Sig
nalverarbeitung außerordentlich große Datenmengen anfallen, aber nur
ein Rechner begrenzter Leistungsfähigkeit zur Verfügung steht, ist es
zweckmäßig, die Ausgangssignale Sa des Sensors 10 nicht kontinuier
lich, sondern nur nach relativ langen Zeitintervallen T, 2 T, 3 T zu
erfassen und weiterzuverarbeiten. Dabei kann ein großer Teil der
vorhandenen Rechnerkapazität ausschließlich für die Erfassung und
Auswertung der Sensorausgangssignale Sa bereitgestellt werden, wäh
rend in den dazwischenliegenden Zeiträumen, in denen also kein Sen
sorsignal ausgewertet wird, die freie Rechnerkapazität für andere
Zwecke, beispielsweise für die Überprüfung aller Komponenten des
Rückhaltesystems, zur Verfügung steht. Diese Arbeitsweise ist cha
rakteristisch für einen unkritischen Betriebszustand des Rückhalte
systems, bei dem keine Notfallsituation vorliegt. Diese Arbeitsweise
ist schematisch durch den in Fig. 2 dargestellten Impulsplan erläu
tert. Jeweils nach Ablauf eines relativ langen Zeitintervalls T, 2 T,
3 T wird ein Erfassungs- und Auswertungsvorgang des Sensorausgangs
signals Sa durchgeführt, der eine gewisse Zeit andauert, die durch
die schraffierten Balken des Impulsdiagramms angedeutet ist. In den
nicht von den schraffierten Balken belegten Zeitintervallen steht
die gesamte Rechnerkapazität für andere Zwecke zur Verfügung. Sobald
nun aber bei der Auswertung des Sensorausgangssignals Sa anhand von
nachfolgend noch weiter erläuterten Kenngrößen auf einen kritischen
Betriebszustand des Rückhaltesystems, d.h. auf eine zu einem Unfall
führende Notfallsituation zu schließen ist, werden Erfassung und
Auswertung des Sensorausgangssignals Sa in kürzeren Zeitintervallen
T′, 2 T′, 3 T′ durchgeführt, um möglichst aktuelle Daten des sich an
kündigenden Unfallgeschehens verwerten zu können. Hierdurch wird
dafür gesorgt, daß die vorhandene Rechnerkapazität im Vergleich zur
Normalsituation in verstärktem Umfang zur Auswertung der Sensoraus
gangssignale Sa zur Verfügung steht. Diese Betriebsweise des Rück
haltesystems wird anhand des Impulsdiagramms der Fig. 3 schematisch
dargestellt. Zum Zeitpunkt t=0, beispielsweise beim Start eines mit
dem Rückhaltesystem ausgerüsteten Kraftfahrzeugs werde das Rückhal
tesystem in Betrieb genommen. Nach Ablauf eines ersten Zeitinter
valls T, wird, genau wie in der Darstellung gemäß Fig. 2, angedeu
tet durch einen einfach schräg schraffierten Balken, ein Erfas
sungs- und Auswertevorgang des Ausgangssignals Sa des Sensors 10
durchgeführt. Während dieses Auswertevorgangs wird anhand gewisser
Kenngrößen erkannt, daß sich ein kritischer Betriebszustand abzeich
net und ein Unfallvorgang droht. Zur besseren Erfassung und Auswer
tung der für die Auslösemittel 12 a, 12 b, 12 c relevanten Ausgangssig
nale Sa des Sensors 10 wird daraufhin veranlaßt, daß diese Ausgangs
signale Sa in zweiten, kürzeren Zeitintervallen T′, 2 T′, 3 T′ erfaßt
und ausgewertet werden. Die Auswertungszeiten nach diesen kürzeren
Intervallen sind durch die doppeltschraffierten Balken des Impuls
diagramms der Fig. 3 gekennzeichnet. In einem ersten Ausführungs
beispiel der Erfindung wird gemäß Fig. 4 der Zeichnung als kriti
sche Kenngröße die Amplitude des Ausgangssignals Sa des Sensors 10
ausgewertet. Wenn beispielsweise anläßlich der nach dem Zeitinter
vall T ablaufenden Erfassung und Auswertung des Sensorausgangs
signals Sa von der Auswerteschaltung 11 festgestellt wird, daß das
Sensorausgangssignal Sa eine vorgebbare Amplitude a 1 überschreitet,
wird die anschließende Auswertung und Erfassung des Sensorausgangs
signals Sa nach Ablauf kürzerer Zeitintervalle T′, 2 T′, 3 T′ durchge
führt. Die den vorgebbaren Grenzwert a 1 übersteigende Amplitude des
Sensorausgangssignals Sa ist nämlich ein Hinweis darauf, daß eine
Crashsituation vorliegt, die durch eine starke Beschleunigungsbe
anspruchung des Fahrzeugs gekennzeichnet ist. Zur weiteren Erläute
rung des ersten Ausführungsbeispiels der Erfindung dient das Ablauf
diagramm gemäß Fig. 7. Im Ablaufschritt 70, der dem Zeitpunkt t=0
der Fig. 3 entspricht, wird das Rückhaltesystem durch Inbetrieb
nahme des Fahrzeugs eingeschaltet. Im Ablaufschritt 71 wird ein
Zeitablauf überwacht und festgestellt, ob das Ende des Zeitinter
valls T erreicht ist. Bei Erreichen von T beginnt die Erfassung und
Auswertung des Sensorausgangssignals Sa (Schritt 72). Wenn dabei im
Schritt 73 festgestellt wird, daß die Amplitude des Sensorausgangs
signals Sa den vorgegebenen Grenzwert a 1 überschritten hat, wird die
Erfassung und Auswertung nach Ablauf kürzerer Zeittakte T′, 2 T′, 3 T′
durchgeführt (Schritt 74). Hierbei kann es allerdings vorkommen, daß
infolge nur einer kurzzeitig andauernden Störung die Amplitude des
Sensorausgangssignals Sa den Grenzwert a 1 übersteigt, obwohl keine
Notfallsituation vorliegt. Diese nachteilige Situation wird mit
einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung bewältigt, das in
folgendem unter Bezugnahme auf Fig. 5 und das Ablaufdiagramm von
Fig. 8 beschrieben wird.
Fig. 5 zeigt wiederum die Darstellung des Sensorausgangssignals Sa
als Funktion der Zeit t. Es ist wiederum ein Grenzwert a 1 vorgegeben
und bei der Erfassung und Auswertung des Sensorausgangssignals Sa,
die zum Zeitpunkt T beginnt, wird festgestellt, ob die Amplitude des
Sensorausgangssignals Sa diesen Grenzwert a 1 überschreitet. Im
Diagramm nach Fig. 5 wird der Grenzwert a 1 zum Zeitpunkt T 0 über
schritten. Dieses weitere Ausführungsbeispiel der Erfindung begnügt
sich nun nicht ausschließlich mit der Überwachung der Amplitude des
Sensorausgangssignals Sa und der Überprüfung, ob die Amplitude
dieses Signals den Grenzwert a 1 überschreitet, sondern sieht eine
zusätzliche Zeitüberwachung vor und überprüft, ob die Überschreitung
des Grenzwertes a 1 mindestens für ein Zeitintervall Δ T=T 0-T 1, das
also zum Zeitpunkt T 0 beginnt, andauert. Erst wenn dies der Fall
ist, wenn also die Amplitude des Sensorausgangssignals Sa den Grenz
wert a 1 länger als das vorgebbare Zeitintervall Δ T überschreitet,
wird die Erfassung und Auswertung des Sensorausgangssignals Sa in
kürzeren Zeitabständen T′, 2 T′, 3 T′ durchgeführt. Auf diese Weise
wird sichergestellt, daß kurzzeitige, eher zufällige Überschreitun
gen des Grenzwerts a 1 durch die Amplitude des Sensorausgangssignals
Sa nicht zu einer Änderung des normalen Auswerteablaufs führen. Der
Verfahrensablauf bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel ergibt sich
auch aus den in Fig. 8 dargestellten Ablaufschritten 80 bis 84.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung wird bei der Er
fassung und Auswertung des Sensorausgangssignals Sa überprüft, ob
die Steigung der Tangente TA 1, TA 2 an den Kurvenverlauf des Sensor
ausgangssignals Sa einen vorgebbaren Grenzwert überschreitet (Fig.
6, Fig. 9). Eine steil verlaufende Tangente deutet auf eine schnel
le Amplitudenänderung des Ausgangssignals Sa des Sensors 10 hin und
läßt einen Trend zur Amplitudenvergrößerung erkennen, der ein An
zeichen für eine starke Beschleunigungsbeanspruchung des Fahrzeugs
ist. Aus der Darstellung der Fig. 6 geht hervor, daß zum Zeitpunkt
T 0 die an den Kurvenverlauf des Sensorausgangssignals Sa gelegte
Tangente TA 2 wesentlich steiler verläuft, also eine größere Steigung
hat, als die zu einem früheren Zeitpunkt an die Kurve Sa gelegte
Tangente TA 1. Da die Steigung der Tangente TA 2 einen vorgegebenen
Grenzwert übersteigt, wird auf das Vorhandensein eines kritischen
Betriebszustands geschlossen und die Erfassung und Auswertung des
Sensorausgangssignals Sa in kürzeren Zeitintervallen T′, 2 T′, 3 T′
(vgl. Fig. 3) durchgeführt. Wie aus dem Ablaufplan der Fig. 9 her
vorgeht, der dieses dritte Ausführungsbeispiel erläutert, kann die
Steigung der Tangente TA auf relativ einfache Weise nach bekannten
mathematischen Methoden durch Bildung des Differenzenquotienten er
mittelt werden, indem die Differenz zeitlich aufeinanderfolgender
Funktionswerte des Sensorausgangssignals Sa durch die Differenz der
zugeordneten Abszissenwerte (Zeit t) dividiert wird.
Falls erforderlich, kann in weiteren komplexeren Ausführungsbeispie
len der Erfindung eine Kombination der zuvor beschriebenen Kenn
größen gewählt werden, um ein Kriterium für den Wechsel des Erfas
sungs- und Auswertungsintervalls des Sensorausgangssignals Sa zu
finden.
Claims (4)
1. Auswerteverfahren für Ausgangssignale eines Sensors, insbesondere
eines beschleunigungsempfindlichen Sensors bei Rückhaltesystemen für
Fahrzeuginsassen, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangssignale
(Sa) des Sensors (10) periodisch erfaßt und ausgewertet werden, wo
bei die Erfassung und Auswertung der Ausgangssignale (Sa) in einem
unkritischen Betriebszustand jeweils nach Ablauf eines ersten Zeit
intervalls (T, 2 T, 3 T ...) und in Abhängigkeit von auf einen kriti
schen Betriebszustand hindeutenden Kenngrößen jeweils schon nach Ab
lauf eines zweiten, kürzeren Zeitintervalls (T′, 2 T′, 3 T′) durchge
führt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erfas
sung und Auswertung der Ausgangssignals (Sa) dann in kürzeren Zeit
intervallen (T′, 2 T′, 3 T′, ...) durchgeführt werden, wenn die Ampli
tude des Ausgangssignals (Sa) des Sensors (10) einen vorgebbaren
Grenzwert (a 1) überschreitet.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Erfassung und Auswertung der Ausgangssignale (Sa) des
Sensors (10) dann in kürzeren Zeitintervallen (T′, 2 T′, 3 T′, ...)
durchgeführt werden, wenn die Amplitude des Ausgangssignals (Sa) des
Sensors (10) einen vorgebbaren Grenzwert (a 1) während eines vorgeb
baren Zeitintervalls (T 1-T 0=T) überschreitet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Erfassung und Auswertung des Ausgangssignals (Sa) des
Sensors (10) dann in kürzeren Zeitintervallen (T′, 2 T′, 3 T′, ...)
durchgeführt werden, wenn die Steigung der Tangente (TA 1, TA 2) an
die Kurve des Ausgangssignales (Sa) des Sensors (10) einen vorgeb
baren Grenzwert überschreitet.
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8131 | Rejection |