DE3842408A1 - Magnetooptischer wellenleiter - Google Patents
Magnetooptischer wellenleiterInfo
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- G02F1/095—Devices or arrangements for the control of the intensity, colour, phase, polarisation or direction of light arriving from an independent light source, e.g. switching, gating or modulating; Non-linear optics for the control of the intensity, phase, polarisation or colour based on magneto-optical elements, e.g. exhibiting Faraday effect in an optical waveguide structure
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen magnetooptischen
Wellenleiter mit einer auf einer Substratschicht aufge
brachten magnetooptischen Schicht.
Ein derartiger Wellenleiter ist in der GB-A 15 29 374
beschrieben. Insbesondere bei der Verwendung für optische
Isolatoren und Zirkulatoren besteht das Problem der
Anpassung der Ausbreitungskonstanten β TE und β TM der
im Wellenleiter führbaren TE-Moden bzw. TM-Moden. Deren
Differenz Δ β muß für eine gute Isolierwirkung einen genau
bestimmten Wert aufweisen. Für die meisten Anwendungen muß
Δ β=0 sein.
Ein gewünschter Wert Δ β kann beim epitaxialen Aufwachsen
einer magnetooptischen Schicht nicht mit hinreichender
Genauigkeit erzielt werden. Toleranzbedingte Schichtab
weichungen von weniger als 0,1µm ergeben bereits
untragbare Änderungen des Werts Δ β. Deshalb sind
Korrekturmaßnahmen erforderlich, um eine Phasenanpassung
zu erreichen. Im bekannten Fall dient dazu eine mit
Abstand zur magnetooptischen Schicht aufgebrachte
Metallschicht. Die genau erforderliche Einstellung des
Abstandes bereitet Schwierigkeiten.
Nach Optoelektr. Magazin 87, Seiten 238-246 kann auch eine
anisotrope Deckschicht, welche aus gitterartig aufgedampf
ten Streifen besteht, zur Phasenanpassung verwendet
werden. Die Herstellung dieser bekannten Deckschicht ist
aufwendig. Die Streifenperiode und die Streifenbreite
können zwar theoretisch derart gewählt werden, daß z.B.
ein Wert Δ β=0 resultiert. In der Praxis läßt sich dieser
angestrebte Idealzustand aber nicht hinreichend sicher und
genau erreichen. Einerseits ist eine theoretische Veraus
bestimmung der Streifenbreite und der Streifenperiode
relativ unsicher und andererseits können die erzielten
Daten wegen unvermeidbarer Herstellungstoleranzen vom
gewollten Wert erheblich abweichen.
Ein in Proc. ECOC, Barcelona, 1986, beschriebenes Verfah
ren, bei welchem die Einstellung von Δ β durch gezielt von
außen aufgebrachte mechanische Spannung möglich ist,
erfordert aufwendige und sperrige Zusatzeinrichtungen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Wellen
leiter der eingang genannten Art anzugeben, welcher
kompakt aufgebaut ist und bei welchem ein gewünschter Wert
von Δ β auf einfache Art genau erzielbar ist.
Die Lösung gelingt dadurch, daß auf die magnetooptische
Schicht eine Dünnschicht ganzflächig mit gleichmäßiger
Dicke aufgebracht ist, welche aus einem optisch transpa
renten nicht metallischen Material besteht und deren
Brechungsindex kleiner ist als die Brechungsindizes der
magnetooptischen Schicht und der Substratschicht, und deren
Dicke kleiner ist als 0,3 µm.
Erfindungsgemäß ergibt sich ein Vierschicht-Wellenleiter,
bei welchem zwischen den praktisch wie unendlich dicke
Schichten wirkenden Randschichten, der Substratschicht und
der Luftschicht, nicht nur die magnetooptische Schicht,
sondern zusätzlich eine zwischen dieser und der Luft
schicht aufgebrachte Dünnschicht vorgesehen ist. Eine sol
che Dünnschicht muß optisch dämpfungsarm und so dünn sein,
daß sowohl sie als auch die darüberliegende Luftschicht
die Feldverteilung in der magnetooptischen Schicht beein
flußt. In der Dünnschicht soll wie in der Luftschicht die
Feldstärke nach einer e-Funktion abfallen und nicht gemäß
sin- oder cos- Funktionen, wie in der eigentlichen
magnetooptischen leitenden Kernschicht.
Der jeweils erforderliche Wert der Dicke der Dünnschicht
hängt von den physikalischen und geometrischen Daten der
magnetooptischen Schicht sowie natürlich von dem
Brechungsindex des Dünnschichtmaterials ab und läßt sich
theoretisch derart ermitteln, daß eine gewünschte Änderung
des Wertes Δ β erreicht wird.
Eine unmittelbare Anlage der Dünnschicht an der magneto
optischen Schicht ohne Ausbildung einer optisch störenden
Grenzschicht ergibt sich bereits durch die van der
Waalschen Haltekräfte. Es ist erforderlichenfalls möglich,
chemische Brücken zwischen Atomen der Dünnschicht und der
magnetooptischen Schicht auszubilden. Weiterhin kann es
vorteilhaft sein, die Moleküle der Dünnschicht chemisch zu
verketten.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Lösung besteht die
Dünnschicht aus einer Mehrzahl von Einzelbeschichtungen.
Dabei können nach und nach Einzelbeschichtungen aufge
bracht werden, bis der gewünschte Wert Δ β gemessen wird.
Jede Einzelbeschichtung ergibt einen sehr kleinen Δ β -
Sprung, so daß der Sollwert mit äußerster Genauigkeit
ansteuerbar ist.
Eine bevorzugte Ausführung besteht darin, daß die Dünn
schicht aus amphiphilen Molekülen besteht, deren Längs
achsen senkrecht zur magnetooptischen Schicht ausgerichtet
sind. Dafür geeignete Materialien sind z.B. Arachinsäure
oder auch Stearinsäure. Dabei handelt es sich um langket
tige Moleküle, deren eines Ende ein polares und deren
anderes Ende ein apolares Verhalten aufweist.
Ein vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung eines magneto
optischen Wellenleiters, bei welchem zunächst auf eine
Substratschicht eine magnetooptische Schicht aufgebracht
wird, ist dadurch gekennzeichnet, daß auf die magnetoopti
sche Schicht eine Dünnschicht aus einem optisch transpa
renten Material aufgebracht wird, deren Brechungsindex
kleiner ist als die Brechungsindizes der magnetooptischen
Schicht und der Substratschicht, und deren Dicke derart
bestimmt ist, daß der gemessene Wert der Differenz Δ β der
Ausbreitungskonstanten β TM einer transversal magneti
schen Welle und β TE einer transversal elektrischen Welle
einen vorgegebenen Wert, insbesondere Δ β=0, hat. Dabei
wird bevorzugt, daß die Dünnschicht in Form von mehreren
Einzelbeschichtungen aufgebracht wird, und daß nach einer
oder mehreren Beschichtungen Kontrollmessungen des
erreichten Wertes von Δ β durchgeführt werden.
Gemäß einer bevorzugten Lösung werden die Einzelbeschich
tungen durch Aufbringen amphiphiler Moleküle nach dem
Langmuir-Blodgett-Verfahren hergestellt. Das an sich
bekannte Langmuir-Blodgett-Verfahren ist in "Advances in
Physics" 1985, Seiten 475-512 näher beschrieben. Dabei
werden Einzelschichten mit einer Dicke der Länge der Mole
küle der amphiphilen Materialien aufgebracht. Folglich
ergeben sich sehr geringe Dicken der Einzelbeschichtungen,
welche in entsprechender Anzahl ein äußerst genaues
Ansteuern des gewünschten Wertes von Δ β ermöglichen.
In der Praxis wird die magnetooptische Schicht mit einer
Dicke hergestellt, welche kleiner als die ohne Dünnschicht
zur Erzielung eines gewünschten Wertes von Δ β erforder
liche Dicke ist. Die magnetooptische Schicht wird also
zunächst bewußt kleiner als der ohne Dünnschicht erforder
liche Wert, aber diesem Wert möglichst nahe kommend, be
messen. Die Fehldicke wird durch die Dünnschicht ersetzt,
welche durch aufeinanderfolgendes Aufbringen von Einzel
schichten hergestellt wird, bis der gewünschte Wert von
Δ β erreicht ist.
Die Erfindung wird anhand der Beschreibung eines in der
Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Anordnung zur Herstellung
eines erfindungsgemäßen Wellenleiters.
Fig. 2 zeigt für drei verschiedene magnetooptische
Schichtaufbauten den Zusammenhang zwischen der
Dicke d 2 der Dünnschicht und der dadurch
kompensierten Fehldicke Δ d 1 der magnetooptischen
Schicht.
Auf dem im Behälter 1 befindlichen Wasser 2 wurden Mole
küle der Arachinsäure ausgebreitet und derart zusammenge
schoben, daß eine dichte Einmolekülschicht 3 aus aufge
richteten Arachinmolekülen entstand, welche mit ihrem
polaren Ende zur Wasseroberfläche gerichtet sind. Bis
unter den Wasserspiegel wurde ein Wellenleiterrohling
getaucht, der aus einer GGG-Substratschicht 4 und einer
epitaxial aufgewachsenen magnetooptischen YIG-Schicht 5
besteht. An die nicht zu beschichtende Endfläche der
Substratschicht 4 ist eine Abdeckung 6 gelegt. Beim
Herausziehen des Wellenleiterrohlings in Richtung des
Pfeils 7 werden die Moleküle der Arachinsäure auf die
magnetooptische Schicht 8 übertragen und haften an ihr mit
ihrem polaren Ende. Dabei müssen natürlich in bekannter
Weise hier nicht dargestellte Einrichtungen zum Nach
schieben der Arachinmoleküle auf dem Wasserspiegel vorge
sehen werden.
Nach einer oder einer Mehrzahl von in der beschriebenen
Weise aufgebrachten Einzelbeschichtungen wird der
beschichtete Wellenleiterrohling in die oben dargestellte
Position in den Strahlengang einer Meßeinrichtung
geschwenkt. Dort wird der erreichte Istwert von Δ β
ermittelt und kontrolliert, ob bereits der Sollwert Δ β=0
erreicht wurde. Die Messung erfolgt in bekannter Weise.
Von einer Lichtquelle 9 ausgehende Strahlung wird über
einen Polarisator 10 und ein Objektiv 11 auf die Stirn
fläche der magnetooptischen Schicht 5 fokussiert. Infolge
der Fokussierung ist gesichert, daß die von der magneto
optischen Schicht führbaren Moden angeregt werden. Die
austretende Strahlung wird über ein Objektiv 12, über
einen dreheinstellbaren Kompensator 13 und einen drehein
stellbaren Polarisator 14 geleitet. Die Lichtintensität
wird mit dem optischen Detektor 15 bei zwei um 90°
gedrehten, den Schwingungsebenen der Moden entsprechenden
Stellungen des Polarisators 10 gemessen. Bei Δ β=0 darf
aus dem Wellenleiter kein elliptisch polarisiertes Licht
austreten.
Sollte sich ergeben, daß nach einer Beschichtungsfolge
noch nicht der Sollwert von Δ β bzw. der Wert Δ β=0
erreicht ist, können in der beschriebenen Weise weitere
Beschichtungen aufgebracht werden, bis der Sollwert von
Δ β bzw. Δ β=0 gemessen wird.
Man erhält schließlich einen kompakten planaren magneto
optischen Wellenleiter mit äußerst genauem Sollwert von
Δ β. Dabei sind keine für die Anwendung des Wellenleiters
störenden äußeren Justiereinrichtungen erforderlich.
Die Dicke d 2 der aufzubringenden Dünnschicht 8 hängt
davon ab, um welches Maß Δ d 1 die magnetooptische
Schicht 5, bezogen auf d 2=0, zu dünn ist. Diesen
Zusammenhang zur Erzielung von Δ β=0 für eine
Licht-Wellenlänge λ=1,3 µm zeigt Fig. 2 für drei
verschiedenartige magnetooptische Schichtaufbauten YIG 1,
YIG 2 und YIG 3. Der Brechungsindex der Substratschicht 4
ist jeweils n s =1,95 und der Brechungsindex der
Dünnschicht 8 ist jeweils n d =1,5 (jeweils in allen
drei Koordinatenrichtungen gleich).
Der Brechungsindex der magnetooptischen Schicht in
Ausbreitungsrichtung des Lichts und senkrecht dazu in der
Schichtebene ist in allen drei Fällen n′′ m = 2,2. In
orthogonaler Richtung zur Schichtebene gelten für Fig. 2
die Brechungsindizes n m ┴ und die Dicken d₁ in µm wie
folgt:
für YIG 1: n m ┴ = 2,20002 d₁ = 10,0-Δ d₁
für YIG 2: n m ┴ = 2,2002 d₁ = 4,5-Δ d₁
für YIG 3: n m ┴ = 2,202 d₁ = 2,0-Δ d₁
für YIG 2: n m ┴ = 2,2002 d₁ = 4,5-Δ d₁
für YIG 3: n m ┴ = 2,202 d₁ = 2,0-Δ d₁
Claims (8)
1. Magnetooptischer Wellenleiter mit einer auf einer Sub
stratschicht (4) aufgebrachten magnetooptischen
Schicht (5),
dadurch gekennzeichnet, daß auf die magnetooptische
Schicht (5) eine Dünnschicht ganzflächig mit gleichmäßiger
Dicke aufgebracht ist, welche aus einem optisch transpa
renten nicht metallischen Material besteht und deren
Brechungsindex kleiner ist als die Brechungsindizes der
magnetooptischen Schicht (5) und der Substratschicht (4),
und deren Dicke kleiner ist als 0,3µm.
2. Wellenleiter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dünnschicht (8) durch van
der Waalsche Kräfte an der magnetooptischen Schicht (5)
gehalten ist.
3. Wellenleiter nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dünnschicht (8) aus einer
Mehrzahl von Einzelbeschichtungen besteht.
4. Wellenleiter nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dünnschicht (8) aus amphi
philen Molekülen besteht, deren Längsachsen senkrecht zur
magnetooptischen Schicht (5) ausgerichtet sind.
5. Verfahren zur Herstellung eines magnetooptischen
Wellenleiters, bei welchem zunächst auf eine Substrat
schicht (4) eine magnetooptische Schicht (5) aufgebracht
wird,
dadurch gekennzeichnet, daß auf die magnetooptische
Schicht (5) eine Dünnschicht (8) aus einem optisch
transparenten Material aufgebracht wird, deren
Brechungsindex kleiner ist als die Brechungsindizes der
magnetooptischen Schicht (5) und der Substratschicht (4),
und deren Dicke derart bestimmt ist, daß der gemessene
Wert der Differenz Δ b der Ausbreitungskonstanten β TM
einer transversal magnetischen Welle und β TE einer
transversal elektrischen Welle einen vorgegebenen Wert,
insbesondere Δ β=0, hat.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dünnschicht (8) in Form von mehreren
Einzelbeschichtungen aufgebracht wird, und daß nach einer
oder mehreren Beschichtungen Kontrollmessungen des
erreichten Wertes von Δ β durchgeführt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelbeschichtungen (8)
durch Aufbringen amphiphiler Moleküle nach dem
Langmuir-Blodgett-Verfahren hergestellt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die magnetooptische Schicht
(5) mit einer Dicke hergestellt wird, welcher kleiner als
die ohne Dünnschicht (8) zur Erzielung eines gewünschten
Wertes von Δ β erforderliche Dicke ist.
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