DE3842774C1 - - Google Patents
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- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09D—COATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
- C09D10/00—Correcting fluids, e.g. fluid media for correction of typographical errors by coating
Description
Die Erfindung betrifft eine wäßrige Löschflüssigkeit für Tinten auf der
Basis von Triarylmethanfarbstoffen, die ein Sulfit als eine die Entfärbung
der Farbstoffe bewirkende Löschsubstanz und gegebenenfalls ein Bindemittel
sowie weitere übliche Additive enthält.
Eine Löschflüssigkeit der oben beschriebenen Art wird in der DE-OS
22 16 951 beschrieben. Die darin enthaltene Sulfitverbindung dient der
Entfärbung der mit Triarylmethanfarbstoffen ausgeschriebenen Symbole
bzw. Schriftzeichen zu Korrekturzwecken. In der Löschflüssigkeit soll ein
relativ hoher Anteil an reduzierender Sulfitverbindung enthalten sein.
Dabei muß ein erneutes Überschreiben mit einem anderen Farbstoff
erfolgen, da die auf der korrigierten Stelle verbleibende Sulfitmenge
einen aufgetragenen gleichen Farbstoff unmittelbar wieder entfärben
würde. Es war daher vorgeschlagen worden, den Sulfitanteil in der Löschflüssigkeit
merklich herabzusetzen. Niedrige Sulfitmengen in der Löschflüssigkeit
führen aber dazu, daß diese nach längerer Lagerung nicht
mehr funktionsfähig ist, da das Sulfit durch die Einwirkung von Luft bzw.
Sauerstoff in nicht wirksames Sulfat überführt wird. Daher soll nach der
europäischen Patentanmeldung 00 32 652 eine basische Stickstoffverbindung
in geringer Konzentration als Löschsubstanz eingesetzt und
der pH-Wert der Löschflüssigkeit derartig eingestellt werden, daß die
Stickstoffverbindung als freie Base vorliegt. Die basische Stickstoffverbindung,
die, wie auch das Sulfit selbst, als Lewis-Base fungiert,
behebt das vorstehend angesprochene Problem der schlechten Lagerstabilität
einer sulfit-enthaltenden Löschflüssigkeit. Da die erwähnten basischen
Stickstoffverbindungen als freie Basen vorliegen müssen, muß sich der
pH-Wert der Löschflüssigkeit im mehr oder weniger stark alkalischen
Bereich befinden. Diese hohe Alkalität bewirkt beim Auftrag der
Löschflüssigkeit auf die zu korrigierende Stelle eine Zerstörung
der Papierstruktur, so daß der nachfolgend aufgebrachte neue
Schriftzug faserig auseinanderläuft und die gewünschte scharfe
Korrektur nicht mehr möglich ist. Die DE-AS 11 11 760 betrifft
ein Fleckenentfernungsmittel, das neben einem Sulfit Glycerin
enthält. Die Frage der niedrigen Sulfitmenge wird nicht angesprochen,
des weiteren auch nicht die Problematik der Korrektur
und Überschreibbarkeit von Schriftzeichen und auch nicht die
Verbesserung der Lagerstabilität des Fleckenentfernungsmittels.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, die eingangs
bezeichnete Löschflüssigkeit so weiterzubilden, daß sie einerseits
die wünschenswerte Korrektur und Überschreibbarkeit von
Schriftzeichen und dergleichen ermöglicht und andererseits eine
verbesserte Lagerstabilität zeigt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die
Löschflüssigkeit etwa 2 bis 50 Gew.-% Mono- und/oder Disaccharid
und/oder einen Zuckeralkohol sowie etwa 0,1 bis 2 Gew.-% Sulfit
enthält.
Das Wesen der vorstehenden Erfindung besteht demzufolge darin,
daß eine einen geringen Gehalt an Sulfit aufweisende Löschflüssigkeit
das gewünschte Entfärben von Tintenschriftzeichen auf
der Basis von Triarylmethanfarbstoffen ermöglicht, jedoch durch
die Einverleibung eines Mono- und/oder Disaccharids und/oder
eines Zuckeralkohols in der erwähnten Gesamtmenge eine langzeitige
Lagerung ohne Oxidation des Sulfits zum Sulfat gewährleistet
wird. Es muß überraschen, daß ein Zucker der oben
beschriebenen Art bzw. auch ein Zuckeralkohol die störende
Oxidation des Sulfits weitestgehend ausschließt.
Vermutlich setzen diese Substanzen die Löslichkeit von Luft und
damit von Sauerstoff in Wasser herab, so daß das Sulfit der
Oxidationswirkung von Sauerstoff entzogen ist. Der Einsatz eines
mehr oder weniger hohen Anteils an Mono- und/oder Disaccharid
und/oder eines Zuckeralkohols führt darüber hinaus zur Verminderung
des nachteiligen Quellens des behandelten Papiers und ermöglicht
dadurch an der gelöschten Stelle eine randscharfe
Korrektur.
Im Hinblick auf die Art des Mono- und/oder Disaccharids und/oder
des Zuckeralkohols unterliegt die Erfindung keiner wesentlichen
Einschränkung. Es kommen sämtliche denkbaren Mono- und/oder
Disaccharide und Zuckeralkohole in Frage, sofern für den Fachmann
nicht ohne weiteres ersichtlich ist, daß sie aufgrund
zusätzlicher funktioneller Gruppen eine nachteilige Wirkung auf
den sich auf der zu korrigierenden Stelle befindenden Triarylfarbstoff
ausüben. Im Sinne der Erfindung sollen die Begriffe
"Mono- und/oder Disaccharid" also weitestgehend verstanden
werden. Es soll sich nicht allein um die Bezeichnung für den
handelsüblichen Rohr- oder Rübenzucker bzw. Saccharose handeln,
sondern um Kohlenhydrate, insbesondere um Mono- und Oligosaccharide.
Bevorzugt werden Di- und Monosaccharide. Besonders geeignete Disaccharide
sind Saccharose, Trehalose, Lactose, Maltose und Cellobiose.
Vorteilhafte Monosaccharide sind Glucose, Fructose, Mannose, Galaktose,
Ribose, Sorbose, Allose, Altrose, Gulose, Idose, Talose und Invertzucker
(hydrolysierte Disaccharide). Als Zuckeralkohole haben sich insbesondere
Sorbit, Mannit, Dulcit, Erythrit, Xylit und Glucit als vorteilhaft erwiesen.
Der Zucker bzw. der Zuckeralkohol kann in der erfindungsgemäßen Löschflüssigkeit
in einem relativ breiten quantitativen Bereich von etwa 2 bis
50 Gew.-% enthalten sein. Bei Überschreitung des oberen Grenzwertes
von etwa 50% wird die Löschgeschwindigkeit ungenügend. Eine Unterschreitung
des Grenzwertes von etwa 2 Gew.-% führt nicht zu der
gewünschten Stabilisierung der Löschflüssigkeit. Der bevorzugte gewichtsprozentuale
Bereich der Zucker und/oder Zuckeralkohole liegt zwischen
etwa 5 und 35 Gew.-%, insbesondere zwischen 5 und 25 Gew.-%.
In der erfindungsgemäßen Löschflüssigkeit ist die Menge an Sulfit vorteilhafterweise
soweit herabgesetzt, daß sie eine optimale Korrektur erlaubt.
Vorzugsweise liegt sie zwischen etwa 0,3 bis 0,8 Gew.-%. Die Art des
verwendeten Sulfits ist für die Wirksamkeit der Löschflüssigkeit nicht
von kritischer Bedeutung. Es muß sich lediglich um ein wasserlösliches
Sulfit handeln, wie beispielsweise Natrium- und/oder Kaliumsulfit,
und/oder entsprechende Disulfite.
In Einzelfällen kann es von Vorteil sein, der erfindungsgemäßen Löschflüssigkeit
noch eine weitere Lewis-Base einzuverleiben, wie beispielsweise
Ammoniak, eine oligomeres bis polymeres Alkylenamin oder
Alkylenimin, eine basische Stickstoffverbindung mit zusätzlichen stickstofffreien
funktionellen Gruppen, wie beispielsweise Aminosäuren, Aminoalkohole,
Amide, Imide, Lactame und Hydroxylammoniumverbindungen.
Mit diesen Verbindungen läßt sich die Löschwirkung der Löschflüssigkeit
steigern. Sie sind darin vorzugsweise in einer Menge von etwa 0,1 bis Gew.-%
enthalten.
Um ein schnelleres Trocknen der auf die Korrekturstelle aufgetragenen
Löschflüssigkeit zu ermöglichen, kann diese zusätzlich ein Verflüchtigungshilfsmittel
enthalten, wie flüchtige Alkohole, wie insbesondere
Ethanol. Der bevorzugte Mengenbereich beträgt hierfür etwa 2 bis 20 Gew.-%,
insbesondere 5 bis 15 Gew.-%.
Neben den erwähnten Substanzen können der erfindungsgemäßen Löschflüssigkeit
noch weitere aus dem Stand der Technik bekannte Substanzen
einverleibt sein. Hierbei kann es sich beispielsweise um Netzmittel, wie
Alkylphenolpolyglykoläther, Feuchthaltemittel, wie Glycerin, Diglykol und
Triglykol, Bindemittel, wie Celluloseäther und Acrylat
handeln.
Der wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen Löschflüssigkeit liegt bei
hervorragender Löschwirkung in der praktisch unbegrenzten Lagerfähigkeit,
da durch die Einverleibung der Zucker und/oder Zuckeralkohole
das als Löschsubstanz dienende Sulfit gegenüber der Einwirkung von Luftsauerstoff
geschützt ist. In einem offenen Behälter ist sie mehr als ein
halbes Jahr lagerfähig. Die erfindungsgemäße Löschflüssigkeit gestattet
ein Überschreiben des Korrekturbereichs mit der gleichen Tinte. Dies
beruht offenbar auf der Tatsache, daß das Sulfit in sehr geringer Konzentration
von etwa 0,1 bis 2 Gew.-% eingesetzt wird.
Die üblichen sulfithaltigen Löschflüssigkeiten enthalten bis zu 10%
Sulfit. Wegen der geringen Sulfitkonzentration gelangt beim Löschvorgang
nur eine verhältnismäßig geringe Menge an Löschsubstanz in das Papier,
die zwar für einen einmaligen Löschvorgang, aber nicht mehr unbedingt
für eine mehrmaligen Löschvorgang ausreicht. Als Folge davon verbleibt
nach dem Löschen eines fehlerhaften Schriftzuges ein nur so geringer
Überschuß an Löschsubstanz im Papier, daß bei dem anschließenden Überschreiben
mit der gleichen Tinte keine wesentliche Löschwirkung mehr
eintritt und spätens nach einer einmaligen bis mehrmaligen Wiederholung
des Überschreibens ein dauerhafter Schriftzug im Korrekturbereich
gebildet wird. Da dieser Schriftzug mit der gleichen Tinte und
auch mit dem gleichen Schreibgerät aufgebracht werden kann, unterscheidet
er sich nicht von einem Originalschriftzug. Es sollte lediglich,
wie bei Tintenlöschstiften üblich, darauf geachtet werden, daß das Papier
vor dem Überschreiben bzw. einer Wiederholung des Überschreibens
ausreichend getrocknet ist, damit die Tinte in den Papierfasern nicht
verlaufen kann. Da der Anteil an Zucker und/oder Zuckeralkohol in der
erfindungsgemäßen Löschflüssigkeit eine Auffaserung der Papieroberfläche
im Korrekturbereich weitgehend ausschließt, ist auch der Einsatz
eines Bindemittels, anders als bei bekannten Löschflüssigkeiten, nicht
erforderlich. Sollte zusätzlich ein Bindemittel einbezogen werden, dann
muß es mit der Löschsubstanz lediglich verträglich sein.
Nachfolgend soll die Erfindung anhand verschiedener Rezepturbeispiele
noch näher erläutert werden:
Rezepturbeispiel 1 | |
Wasser|77,2% | |
Glyzerin | 2,0% |
Natriumsulfit | 0,8% |
Sorbit | 20,0% |
Rezepturbeispiel 2 | |
Wasser|78,2% | |
Polyethylenimin (Polymin P der BASF) | 1,0% |
Natriumsulfit | 0,8% |
Fructose | 20,0% |
Rezepturbeispiel 3 | |
Wasser|73,8% | |
Methyl-hydroxyethyl-cellulose | 0,2% |
Natriumsulfit | 1,0% |
Rohrzucker | 20,0% |
Ethanol | 5,0% |
Die vorstehenden Rezepturbeispiele der erfindungsgemäßen Löschflüssigkeit
wurden experimentell auf ihre Wirksamkeit überprüft. Es
ergab sich, daß Schriftzüge aus Tinten auf der Basis von Triarylmethanfarbstoffen
in allen Fällen nahezu sofort gelöscht werden. Weiterhin war
der Korrekturbereich (als der mit der Löschflüssigkeit überstrichene
Bereich) nach dem Trocknen mit der gleichen Tinte überschreibbar, wobei
die Korrektur zur Erzielung eines dauerhaften Schriftzuges nicht wiederholt
werden mußte. Die erfindungsgemäße Löschflüssigkeit war im
offenen Behälter mehr als ein halbes Jahr unbeeinträchtigt lagerfähig.
Claims (10)
1. Wäßrige Löschflüssigkeit für Triarylmethanfarbstoffe enthaltende
Tinten, die ein Sulfit als eine die Entfärbung der Farbstoffe
bewirkende Löschsubstanz und gegebenenfalls ein Bindemittel
sowie weitere übliche Additive enthält,
dadurch gekennzeichnet, daß die Löschflüssigkeit
etwa 2 bis 50 Gew.-% Mono- und/oder Disaccharid und/oder
Zuckeralkohol und etwa 0,1 bis 2 Gew.-% Sulfit enthält.
2. Löschflüssigkeit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Disaccarid Saccharose und das Monosaccharid Glucose,
Fructose und/oder Mannose ist.
3. Löschflüssigkeit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zuckeralkohol Sorbit, Mannit, Dulcit,
Erythrit, Xylit und/oder Glucit ist.
4. Löschflüssigkeit nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß darin etwa 5 bis 25 Gew.-% Mono-
und/oder Disaccharid und/oder Zuckeralkohol enthalten sind.
5. Löschflüssigkeit nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich zur Löschsubstanz
eine Lewis-Base enthält.
6. Löschflüssigkeit nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lewis-Base Ammoniak, ein oligomeres bis polymeres
Alkylenamin oder Alkylenimin und/oder eine basische Stickstoffverbindung
mit zusätzlichen stickstofffreien funktionellen
Gruppen ist.
7. Löschflüssigkeit nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß sie etwa 0,1 bis 5 Gew.-% Lewis-Base enthält.
8. Löschflüssigkeit nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Alkohol enthält.
9. Löschflüssigkeit nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Alkohol Ethanol enthält.
10. Löschflüssigkeit nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß sie etwa 5 bis 15 Gew.-% Alkohol enthält.
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