Die Erfindung betrifft eine Stromver
sorgungsschaltung für ein Kraftfahr
zeug mit zwei verschiedenen Verbrau
cherspannungen, nämlich der üblichen
Bordnetz-Gleichspannung und einer
dieser gegenüber höheren Gleichspan
nung zum Betrieb einer Heizscheibe
mit einem Dünnschicht-Heizwiderstand,
mit einem Generator und einem Span
nungsregler, wobei der Generator für
die höhere Spannung ausgelegt ist,
die wenigstens der für den Betrieb
der Heizscheibe erforderlichen Span
nung entspricht, und die vom Genera
tor gelieferte Spannung durch den
Regler bei eingeschalteter Heizschei
be auf die höhere Spannung geregelt
und die Bordnetzspannung aus der hö
heren Spannung abgeleitet wird, so
wie mit einer zusätzlichen Sicher
heitsschaltung zur Vermeidung eines
gefährlichen Betriebszustandes.
Die übliche Stromversorgungsschaltung für Kraft
fahrzeuge umfaßt einen Drehstromgenerator aus einem
gleichstromdurchflossenen Rotor und einer im Stator
angeordneten Dreiphasen-Wicklung. Die beim Drehen
des Rotors erzeugte Dreiphasenspannung wird in einer
Gleichrichterbrücke zu pulsierender Gleichspannung
umgewandelt und dem Bordnetz zugeführt. Für den Be
trieb ist eine Spannungsregelung auf die maximale La
despannung von 14,2 V für die Batterie erforderlich.
Diese Spannungsregelung erfolgt durch den Span
nungsregler, durch den der Erregerstrom im Rotor peri
odisch abgeschaltet wird.
Für bestimmte elektrische Verbraucher, beispielswei
se für Dünnfilm-Heizscheiben, reicht die übliche Bord
netzspannung von 12 V nicht aus. Sie benötigen eine
Spannung von 50 V oder mehr, um die gewünschte Wir
kung zu entfalten. Da die übrigen Verbraucher jedoch
mit der Bordnetzspannung von 12 V versorgt werden
müssen, ist man gezwungen, zwei unterschiedliche
Spannungsnetze aufzubauen.
Eine Stromversorgungsschaltung der
eingangs genannten Art, die den
gleichzeitigen Betrieb einer eine
höhere Spannung benötigenden Heiz
scheibe und der übrigen Verbraucher
der üblichen Bordnetzspannung gestat
tet, ist aus der US-PS 41 88 527 be
kannt. Bei dieser Stromversorgungs
schaltung ist die Heizscheibe im ein
geschalteten Zustand mit den Verbrau
chern des Bordnetzes in Reihe ge
schaltet. Bei ausgeschalteter Heiz
scheibe wird die Heizscheibe durch
einen Schalter überbrückt. Um die
Gefahr einer Überhitzung der Heiz
scheibe zu vermeiden, ist diese mit
einem Temperaturfühler versehen. Die
ser steuert eine Sicherheitsschaltung
an, durch die bei Überschreiten einer
vorgegebenen Temperatur die Stromzu
fuhr zu der Heizscheibe unterbrochen
wird.
Aus der US-PS 46 73 797 ist eine
Stromversorgungsschaltung der ein
gangs genannten Art bekannt, bei der
der Generator entweder die für den
Betrieb der Heizscheibe erforderliche
höhere Spannung oder, nach Umschal
tung, die normale Bordnetzspannung
liefert. Ein gleichzeitiger Betrieb
der Heizscheibe und der übrigen Ver
braucher mit Hilfe des Generators ist
in diesem Fall nicht möglich. Auch
diese bekannte Stromversorgungsschal
tung ist mit einer Sicherheitsschal
tung versehen, durch die die Stromzu
fuhr zu der Heizscheibe unterbrochen
wird, wenn die Temperatur der Heiz
scheibe, die durch einen auf der
Heizscheibe angeordneten Temperatur
fühler gemessen wird, einen bestimm
ten Wert überschreitet.
Eine Stromversorgungsschaltung der
gattungsgemäßen Art ist ebenfalls aus
der DE 27 05 049 A1 bekannt. Bei die
ser bekannten Schaltung besteht die
Sicherheitsschaltung aus einer Steu
ereinrichtung, die verschiedene Funk
tionen erfüllt. Zum einen umfaßt sie
einen Zeitgeberkreis, durch den die
Heizscheibe zum Zweck der Enteisung
nur für eine bestimmte Zeitspanne
eingeschaltet wird, deren Dauer in
Abhängigkeit von der Innentemperatur
des Fahrzeugs variiert. Zum anderen
beinhaltet die Sicherheitsschaltung
einen Batteriespannungs-Überwacher
sowie einen Sperrkreis für die Wie
derholung des Enteisungsvorgangs in
nerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne
nach jedem Enteisungsvorgang.
Bei den Generatoren, wie sie für
Stromversorgungsschaltungen der hier
infrage stehenden Art eingesetzt wer
den, handelt es sich um Hoch
leistungsmaschinen, die über 100 A an
das Bordnetz abgeben können. Beim
Einschalten und insbesondere beim
Abschalten derart hoher Ströme kommt
es zu einer erheblichen Belastung der
Schaltkontakte durch Lichtbogenbil
dung, so daß große und teure Schal
terkonstruktionen erforderlich sind,
wenn die Stromversorgungsschaltung
langfristig sicher arbeiten soll.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu
grunde, eine Stromversorgungsschal
tung der eingangs genannten Art mit
einer zusätzlichen Sicherheitsschal
tung so auszugestalten, daß verhält
nismäßig kleine und preiswerte Lei
stungsschalter eingesetzt werden kön
nen, ohne daß die Gefahr der Lichtbo
genbildung an den Schaltkontakten
dieser Leistungsschalter besteht.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufga
be dadurch gelöst, daß die Sicher
heitsschaltung eine Strombegrenzungs
schaltung in Form eines Zeitschalters
umfaßt, durch die während des Ein-
und Ausschaltens der Heizscheibe die
Generatorspannung kurzzeitig abge
senkt wird.
Der Zeitschalter, der beim Umschalten
des Lastschalters zunächst einge
schaltet wird, bewirkt, daß der Reg
ler gezwungen wird, die Generator
spannung zunächst auf einen niedrige
ren Wert zu regeln, bevor die Kontak
te des Lastschalters geöffnet oder
geschlossen werden. Der für diese
zusätzliche Schaltung erforderliche
Schaltungsaufwand ist im Vergleich zu
dem Aufwand, der für einen für hohe
Ströme geeigneten Leistungsschalter
erforderlich ist, verhältnismäßig
gering.
Die erfindungsgemäße Sicherheits
schaltung wird nachfolgend in Verbin
dung mit verschiedenen Ausführungs
beispielen für Stromversorgungsschal
tungen, die den gleichzeitigen Be
trieb einer heizbaren Windschutz
scheibe mit einem Dünnschicht-
Heizwiderstand und der übrigen Ver
braucher des Bordnetzes gestatten,
anhand der Zeichnungen näher
beschrieben.
Von den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 das Blockschaltbild für
eine Stromversorgungs
schaltung gemäß einer
ersten Ausführungsform;
Fig. 2 eine erste Ausführungsform
eines in der Schaltung
nach Fig. 1 verwendeten
Spannungskonverters;
Fig. 3 eine andere Ausführungs
form eines in der Schal
tung nach Fig. 1 verwen
deten Spannungskonver
ters;
Fig. 4 das Blockschaltbild für
eine Stromversorgungs
schaltung gemäß einer
zweiten Ausführungsform,
und
Fig. 5 ein Ausführungsbeispiel
für die erfindungsgemäße
zusätzliche Sicherheits
schaltung.
Die in Fig. 1 dargestellte Stromversorgungsschaltung
umfaßt den mit einer Gleichrichterbrücke versehenen
Drehstromgenerator 1, den Regler 2, den Umschalter
3 a, 3 b, die Batterie 4, die schematisch als Widerstand
dargestellten Verbraucher 5 des Bordnetzes, den Span
nungskonverter 6 und die schematisch als Widerstand
dargestellte Heizscheibe 7.
In dem dargestellten Zustand ist die Heizscheibe 7
nicht eingeschaltet. Die von dem Generator 1 gelieferte
und von dem Regler 2 auf die Bordnetzspannung be
grenzte Gleichspannung versorgt über den Kontakt des
Umschalters 3 b unmittelbar die Verbraucher 5 des
Bordnetzes und die Batterie 4. Zum Einschalten der
Heizscheibe 7 werden die Umschalter 3 a und 3 b jeweils
in ihre andere Endstellung gebracht, in der durch den
Umschalter 3 b die Verbindung zu den Verbrauchern 5
des Bordnetzes und zur Batterie 4 unterbrochen und die
Ausgangsspannung des Generators 1 über die Leitung 8
unmittelbar an die Heizscheibe 7 angelegt wird. Gleich
zeitig wird über den Schalter 3 a der Regler 2 auf ein
höheres Spannungsniveau von beispielsweise 50 V ein
gestellt, so daß an der Heizscheibe 7 die gewünschte
Leistung zur Verfügung steht. Zur Versorgung des
Bordnetzes wird gleichzeitig der Spannungskonverter 6
aktiviert, der aus der über die Leitung 8 zugeführten
Generator-Gleichspannung eine Gleichspannung von
12 bis 14 V erzeugt, die über die Leitung 9 an den Ver
brauchern 5 und an der Batterie 4 anliegt.
Die Fig. 2 zeigt den in Fig. 1 als Block 6 gezeichneten
Wandler in Form eines Eintaktschaltreglers 6. Am Ein
gang 10 liegt die Generatorspannung von etwa 50 V an.
Der Transistor 12 wird durch den Taktgeber 11 auf die
Spule 14 durchgeschaltet, bis am Ausgang 17 eine Span
nung von 14 V erscheint. Dieser Wert wird über die
Leitung 18 an den Taktgeber 11 zurückgeführt, der wie
derum den Transistor 12 ausschaltet. Das durch den
Stromfluß in der Spule 14 entstandene Magnetfeld
bricht jetzt zusammen und erzeugt dabei über die Diode
13 einen Strom zum Ausgang 17. Die Ausgangsspan
nung wird mit abfallendem Magnetfeld geringer. Das
veranlaßt den Taktgeber 11 wieder den Transistor 12
einzuschalten. Um die Stromstöße des Schalters vom
Eingang und vom Ausgang fernzuhalten, sind die ener
giespeichernden Kondensatoren 15 und 16 vorgesehen.
Die Schaltfrequenz des Schalters wird vom Taktgeber
11 vorgegeben. Sie bestimmt die Dimensionierung der
Bauteile 14, 15 und 16. Um die Bauteile möglichst klein
zu halten, sollte die Schaltfrequenz über 10 kHz liegen.
Die getaktete Leistung wird einer Drehstromwicklung
entnommen, die eine symmetrische Belastung verlangt.
Auch aus diesem Grunde sollte die Schaltfrequenz mög
lichst hoch sein. Sie sollte mindestens um den Faktor 5
über der Kommutierungsfrequenz liegen.
Fig. 3 stellt einen Gegentaktwandler 6′′ dar, der alter
nativ für den Eintaktwandler 6 aus Fig. 2 eingesetzt
werden kann. Er besteht aus einem Taktgeber 19 und
den beiden Schalttransistoren 20 und 21, die abwech
selnd ein- und ausgeschaltet werden. Die Transistoren
sind mit einem Transformator 22 verbunden, der auf der
Primärseite eine Mittelanzapfung besitzt, die mit dem
Eingang 27 des Wandlers verbunden ist. Dadurch, daß
abwechselnd die obere und die untere Hälfte der Spule
vom Strom durchflossen wird, entsteht in dem Transfor
mator ein Wechselfeld, das über die Sekundärwicklung
ausgekoppelt wird. Die beiden Dioden 23 und 24 richten
die Wechselspannung gleich. Entsprechend dem Über
setzungsverhältnis des Transformators 22 stellt sich ein
Spannungsverhältnis zwischen dem Eingang 27 und 28
dem Ausgang ein. Die Speicherkondensatoren 25 und 26
verhindern, daß Stromschaltstöße aus dem Wandler
nach außen dringen. Für die Schaltfrequenz gilt das glei
che wie für den anhand der Fig. 2 beschriebenen Ein
taktwandler.
Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Schaltung ist die Heizscheibe 30,
die als Widerstand dargestellt ist, im eingeschalteten
Zustand mit dem Bordnetz, dessen Verbraucher 31 ins
gesamt als Widerstand dargestellt ist, in Serie geschal
tet. Das Schaltbild zeigt den Schaltzustand, in dem die
Heizscheibe ausgeschaltet ist. In diesem Zustand wird
die Heizscheibe durch den geschlossenen Schalter 32
überbrückt, so daß der Generator 33, der durch den
Regler 34 auf die Bordnetzspannung geregelt wird, un
mittelbar mit dem Bordnetz, das heißt mit den Verbrau
chern 31 und der Batterie 35 verbunden ist. Die Um
schaltung auf den Heizbetrieb erfolgt durch den Tipp
schalter 36. Dieser bewirkt, daß einerseits der Schalter
32 geöffnet wird, so daß die Heizscheibe 30 nun unmit
telbar als Vorwiderstand für die vom Bordnetz abhängi
gen Verbraucher 31 dient, und daß anschließend ande
rerseits der Regler 34 umgeschaltet wird, so daß die
Generatorspannung nunmehr auf die erforderliche hö
here Spannung hochgeregelt wird.
Es empfiehlt sich, die Stromversorgungsschaltung
durch zusätzliche Überwachungselemente zu vervoll
ständigen, um für das System unter allen Umständen
einen sicheren Betriebszustand zu gewährleisten. Diese
zusätzlichen Überwachungselemente können grund
sätzlich sowohl bei der anhand der Fig. 1 beschriebenen
Ausführungsform als auch bei der in Fig. 4 dargestellten
Ausführungsform eingesetzt werden.
Beispielsweise empfiehlt es sich, wegen der hohen
Heizleistung der Heizscheibe die Heizzeit zu begren
zen, um eine Überhitzung der Heizscheibe zu vermei
den. Die zum Abtauen des Feuchtigkeitsbelages erfor
derliche Heizzeit beträgt erfahrungsgemäß maximal
5 Minuten. Bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt
kann diese Zeit jedoch zu lang sein, so daß die Heiz
scheibe zu heiß wird. Deshalb wird die Einschaltzeit der
Heizscheibe von einer Zeitdauer von etwa 5 Minuten
bei Null Grad Celsius oder tieferen Temperaturen mit
steigender Temperatur stetig reduziert, und zwar der
art, daß sie bei einer Temperatur von etwa 25 Grad
Celsius bis auf 1 Minute, und bei einer Temperatur von
etwa 30 Grad Celsius bis auf Null reduziert wird. Von
einer Temperatur von etwa 30 Grad Celsius ab sollte
also der Heizbetrieb der Heizscheibe nicht mehr mög
lich sein. Als Führungsgröße für diese Regelung wählt
man zweckmäßigerweise eine repräsentative Tempera
tur im Innern des Fahrzeugs.
Ferner kann es zweckmäßig sein, eine Überspan
nungsbegrenzung vorzusehen. Denn beim Bruch der
Heizscheibe oder eines Kabels können gefährliche
Überspannungen auftreten. Zum Zweck der Span
nungsbegrenzung wird zweckmäßigerweise die Aus
gangsspannung des Generators auf den Regler zurück
geführt. Wenn eine Spannung auftritt, die höher ist als
eine vorgewählte Spannung von z. B. 80 V, dann unter
bricht das Reglersystem den Heizbetrieb und schaltet
auf Normalbetrieb um.
Ein Lösungsbeispiel für eine Strom
versorgungsschaltung mit einer erfin
dungsgemäßen Sicherheitsschaltung,
die zusätzlich eine Strombegrenzung
während des Umschaltvorgangs beinhal
tet, ist in Fig. 5 dargestellt. Der Reg
ler 40 steuert den Generator 41 über die Leitung 42 auf
konstante Bordnetzspannung B+, mit der die Batterie
35 und die Verbraucher 31 versorgt werden. Er besitzt
einen zusätzlichen Eingang 43, über den die Felderre
gung des Generators 41 abgeschaltet werden kann. Ge
steuert wird der Eingang 43 von einem Zeitschalter 44,
der beim Umschalten des Lastschalters 45 kurzzeitig
den Regler 40 zum Regeln auf eine niedrigere Spannung
zwingt. Der Zeitschalter 44 seinerseits wird angesteuert
durch den Hauptzeitgeber 46. Der Hauptzeitgeber 46
wird von Hand durch den Tippschalter 47 ein- oder
ausgeschaltet. Ein im Hauptzeitgeber 46 integrierter
Temperaturfühler gibt die Einschaltdauer vor, die zwi
schen Null und 5 Minuten beträgt. Der Hauptzeitgeber
46 öffnet den Lastschalter 45 und ermöglicht damit den
Fluß des Generatorstroms durch die Heizscheibe 30.
Der Hauptzeitgeber 46 besitzt einen Prioritätseingang
48 für das Abschalten. Dieser Eingang 48 ist mit einem
Schwellwertschalter 49 verbunden. Dem Eingang 50 des
Schwellwertschalters 49 wird die Generatorspannung
G+ zugeführt. Übersteigt die Generatorspannung
G+ eine Sicherheitsschwelle von etwa 80 V, dann gibt
der Schwellwertschalter 49 einen Steuerimpuls an den
Eingang 48 des Hauptzeitgebers 46 ab, was zur soforti
gen Unterbrechung des Heizbetriebs der Heizscheibe
30 führt.