DE3911976C2 - Verfahren zum Erzeugen von Röntgenbildern eines Untersuchungsobjektes in einem Computertomographen und Computertomograph - Google Patents
Verfahren zum Erzeugen von Röntgenbildern eines Untersuchungsobjektes in einem Computertomographen und ComputertomographInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen von
Röntgenbildern eines Untersuchungsobjektes in einem Com
putertomographen, der ein kreisbogenförmiges Detektorar
ray und eine diesem Detektorarray gegenüberliegende Röntgen
strahlenquelle aufweist, sowie einen Computertomogra
phen.
Moderne Röntgentomographen rekonstruieren Querschnittsbilder
des Röntgen-Schwächungskoeffizienten in einem Gegenstand unter
Verwendung einer rotierenden Quelle fächerförmiger Röntgen
strahlen und einer Anordnung bzw. Reihe von Röntgendetektoren
zum Messen des fächerförmigen Strahles nach der Schwächung
durch den Gegenstand in einer Vielzahl von Drehpositionen
(d. h. Ansichten). In dem Röntgentomographie-Abtastgerät der
dritten Generation umfaßt eine Drehdetektoranordnung viele
Detektorelemente (oder -kanäle) in seitlicher Ausrichtung in
der Rotationsebene auf der der Röntgenquelle gegenüberliegen
den Seite des Gegenstandes. Die von jedem der Detektorelemente
in jeder der Ansichten erhaltenen Röntgenmessungen werden un
ter Bildung eines Bildes kombiniert, wozu man ein bekanntes
Verfahren, wie die filtrierte Rückprojektion, benutzt.
Da die Elemente einer Detektorreihe eng beieinander angeordnet
sein müssen, unterliegen sie einer Einstreuung, wobei die Röntgen
strahlen, die auf einen Kanal auftreffen, Ausgangssignale
in diesen Kanal und in benachbarten Kanälen erzeugen. Bei
üblicherweise benutzten Xenongas-Detektoren wird die Einstreuung
verursacht durch die Röntgenstreuung zwischen Detektorzellen
und durch Ladungsverlustzwischenzellen. In Festkörper-Detekto
ren wird die Einstreuung verursacht durch Röntgenstreuung, Ver
lust von sichtbarem Licht, das in einem Scintillator erzeugt
wird, zu der photoempfindlichen Diode eines anderen Scintilla
tors und durch Verlust elektrischer Signale zwischen benachbar
ten Dioden.
Die Einstreuung erzeugt Ring- und Streifen-Artefakte in rekon
struierten Bildern von Abtastgeräten von Röntgentomographen
der dritten Generation wegen der Verzerrungen in den einzelnen
Röntgenmessungen jedes Kanals. Wie der Name andeutet, erschei
nen die Ring-Artefakte als helle oder dunkle Kreise oder Kreis
abschnitte, die auf der Rotationsachse von Quelle und Detektor
anordnung zentriert sind. Die Ringe neigen zum Erscheinen nahe
dem Zentrum des Sichtfeldes und in Bereichen abrupter Änderung
des Schwächungskoeffizienten. Die Streifen-Artefakte erscheinen
als helle oder dunkle Linien tangential zu den Kanten dichter
Gegenstände (d. h. solcher mit starker Röntgenschwächung).
Frühere Anstrengungen, die Ring- und Streifen-Artefakte zu ver
mindern, schließen den Einsatz angepaßter Detektoren mit einem
hohen Grad der Gleichförmigkeit zwischen den einzelnen Elemen
ten ein. Sind die Einstreuungs-Charakteristika aller benach
barten Kanäle im wesentlichen gleich, dann löschen sich die
Einstreuungsfehler in jedem Kanal etwa aus, da die Röntgen
intensitäts-Variation über die Detektoren während einer Ansicht
in etwa stückweise linear ist. Angepaßte Detektoranordnungen
sind jedoch schwierig zu erhalten und teuer.
Ein anderes Herangehen bestand darin, ein rekonstruiertes Bild
auf Ring-Artefakte zu untersuchen und das Bild zu manipulieren,
um die Ringe unter Anwendung numerischer Verfahren möglichst
zu beseitigen. Dieses Herangehen kann jedoch Streifen-Artefakte
nicht beseitigen. Darüber hinaus können auch Ring-Artefakte
jenseits einer gewissen Schärfe nicht beseitigt werden.
In "Phys. Med. Biol." Band 26, Seiten 425-434 (1981) ist
in einem Artikel von Rawlins et al "Microprocessor
crosstalk correction in multiple-detector gamma counters"
ein Verfahren zur Korrektur von Einstreuungen für einen
12 Detektoren umfassenden Gammazähler beschrieben. Die
Übertragung dieses Verfahrens auf ein kreisbogenförmiges
Detektorarray der derzeitigen 3. Generation von Computer
tomographen mit seinen 500 bis 1000 Detektorelementen
wäre sehr zeitaufwendig und schwierig.
Die US-PS 4,547,893 beschreibt ein Verfahren zum Bilden
eines tomographischen Bildes unter Verwendung von Fil
tern, die die Ausgangssignale jedes Detektors filtrieren,
wobei eine maximal brauchbare Frequenz durchgelassen
wird. Fig. 1 zeigt ein Target 20, das beispielhaft in
nerhalb eines Untersuchungsobjektes nachgewiesen und ab
gebildet werden soll.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfaches
Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, mit dem
durch Einstreuungen verursachte Artefakte zumindest ver
mindert werden, ohne daß besonders angepaßte Detektoren
erforderlich sind, sowie einen Computertomographen zu
schaffen, bei dem solche durch Einstreuungen verursachte
Artefakte, auch ohne Einsatz besonders angepaßter Detek
toren, zumindest vermindert auftreten.
Diese Aufgabe wird durch die im geltenden Anspruch 1 bzw.
die im geltenden Anspruch 6 aufgeführten Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 5.
Im folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeich
nung näher erläutert. Im einzelnen zeigt
Fig. 1 ein Diagramm von Teilen einer Vorrichtung zur Erfas
sung, Verarbeitung und Anzeige von Daten bei der
Computer-Tomographie,
Fig. 2 eine Querschnittsdarstellung einiger Komponenten
einer Detektoranordnung und
Fig. 3 die Ableitung verschiedener Röntgenflußprofile, die
mit einem außerhalb des Zentrums befindlichen Phan
tom erhalten wurden.
Gemäß Fig. 1 schließt ein Computer-Tomographie-Abtastgerät
(Scanner) ein Datenerfassungssystem ein, das ein rotierendes
Gerüst 10 aufweist, das eine Quelle 11 für einen fächerförmigen
Röntgenstrahl und eine Detektorreihe (Detektorarray) 12 auf den
gegenüberliegenden Seiten des Gerüstes 10 trägt. Ein abzubil
dender Gegenstand 13 ist innerhalb des Gerüstes derart ange
ordnet, daß er für eine Vielzahl verschiedener Ansichten durch
Röntgenstrahlen bestrahlt werden kann, wobei jede Ansicht bei
einer anderen Drehposition des Gerüstet 10 aufgenommen wird.
Die Röntgen-Schwächungsdaten, die für jede Ansicht durch die
Detektorreihe 12 gemessen werden, leitet man einer Bildverar
beitungseinrichtung mit einem Computer 14 zu, der Korrekturen
an den Daten vornimmt und ein Querschnittbild des Gegenstandes
13 rekonstruiert, wozu bekannte Rekonstruktionstechniken, wie
die filtrierte Rückprojektion benutzt werden. Das rekonstruierte
Bild wird vom Computer 14 zu einem Anzeigegerät 15, wie
einer Kathodenstrahlröhre (CRT) oder einem Filmgerät, zugelei
tet.
Fig. 2 zeigt einen Abschnitt einer bevorzugten Ausführungsform
einer Detektorreihe 12 detaillierter. Diese Ausführungsform
schließt Festkörper-Detektorelemente ein, doch sind das Ein
streuungsmodell und die erfindungsgemäßen Bildkorrekturtechni
ken, die im folgenden beschrieben werden, gleichermaßen auf
andere Detektoren, wie Xenongas-Detektoren, anwendbar.
Eine Vielzahl von Festkörper-Scintillatoren 20-24 und ihre
entsprechenden photoempfindlichen Dioden 30-34 sind mittels
nicht gezeigter Halte- und Trenneinrichtungen an dem Gerüst 10
befestigt. Jeder Scintillator besteht üblicherweise aus einem
Kristall, wie Natriumjodid, der ein Röntgenphoton absorbieren
und daraufhin ein Photon sichtbaren Lichtes emittieren kann.
Die Photonen sichbaren Lichtes treten in Wechselwirkung mit
den photoempfindlichen Dioden, die ein elektrisches Signal
liefern, das ein Maß ist für den Röntgenstrahlfluß, der jeden
jeweiligen Detektor bestrahlt.
Ein Modell für die relativen Ausgangssignal-Beiträge für jedes
jeweilige Detektorelement wird unter Bezugnahme auf das Detek
torelement beschrieben, das den Scintillator 22 und die Diode
32 umfaßt. Dieses besondere Element empfängt direkt einen
Röntgenstrahlfluß Lo und gibt ein elektrisches Ausgangssignal
So ab. Ein benachbartes Element empfängt einen Fluß L- und gibt
ein Ausgangssignal S- ab, während das andere benachbarte Ele
ment einen Fluß L+ empfängt und ein Ausgangssignal S+ abgibt.
Das Ausgangssignal So ist durch Einstreuungen beeinträchtigt.
In einer sehr guten Annäherung findet eine Einstreuung nur
zwischen benachbarten Elementen statt. Die beeinträchtigenden
Signale in jedem gegebenen Element treten daher nur als Ergeb
nis von Signalen aus Kanälen auf beiden Seiten auf.
Auf der Grundlage des Modells der Fig. 2 kann das Ausgangssi
gnal So aus einem gegebenen Element angenähert werden durch:
So = ε-L- + εoLo + ε+L+ (1)
worin εo der elektrische Verstärkungsfaktor des gegebenen
Elementes ist und ε- und ε+ die Einstreuungs-Kopplungsstär
ken zwischen dem gegebenen Element und den beiden benachbarten
Elementen sind. Die Wirkungen der Einstreuung werden nach der
vorliegenden Erfindung beseitigt durch Subtrahieren der beein
trächtigenden bzw. verunreinigenden Teile von jedem Ausgangs
signal, nachdem man die Einstreuungs-Kopplungsstärken ε+ und
ε- bestimmt hat.
Sind S-, So und S+ die normalisierten Bezugs-Ausgangssignale
von drei benachbarten Detektoren, wie sie in Fig. 2 gezeigt
sind, dann führt die korrigierte Messung S′ für jede Flußmes
sung in jeder Ansicht zu einem Schätzwert für εoLo. Gemäß dem
Modell der vorliegenden Erfindung erhält man:
S′ = So - ε-L- - ε+L+ (2)
Die Werte für L- und L+ sind jedoch unbekannt und müssen abge
schätzt werden. Für benachbarte Detektoren sind die Ausgangs
signale unter Vernachlässigung der Einstreuung
S- = εo-L-
und
S+ = εo+L+
worin εo- und εo+ der elektrische Verstärkungsgrad jedes be
nachbarten Detektors sind. Da sich die Einstreuungsfehler expe
rimentell als üblicherweise kleiner als 10% erwiesen haben,
können die beiden vorgenannten Gleichungen mit geringem Fehler
folgendermaßen in Gleichung (2) eingeführt werden:
S′ = So - (ε-/εo-)S- - (ε+/εo+)S+ (3)
Die Detektoren sind so ausgebildet, daß die elektrischen Ver
stärkungsgrade aller Detektoren im wesentlichen gleich sind.
Eine weitere Ersetzung von εo- = εo und εo+ = εo ergibt:
S′ = So - (ε-/εo)S- - (ε+/εo)S+ (4)
Die Anwendung der Gleichung (4) auf jeden der Meßwerte in jeder
der Ansichten einer Computer-Tomographie-Abtastung hat Bildda
ten ergeben, die nach der Rekonstruktion Bilder mit beträcht
lich verminderten Einstreuungs-Artefakten liefern.
Benutzt man die Gleichung (4), um korrigierte Messungen zu erzeu
gen, dann kann man ε+ und ε- entweder empirisch (z. B. durch
Schätzung auf der Grundlage der Detektorstruktur) oder durch
direkte oder indirekte Messung finden. Eine Meßtechnik besteht
darin, die Detektorreihe mit Röntgenstrahlen zu bestrahlen,
während man langsam eine geschlitzte Bleiplatte über die Detek
torreihe bewegt. Die Breite des Schlitzes muß eng genug sein,
daß man jeweils nur ein Element gleichzeitig bestrahlt. Während
jedes Detektorelement bestrahlt wird, werden die Ausgangssignale
der benachbarten Elemente gemessen und durch das Ausgangs
signal des bestrahlten Elementes normiert. Dies ergibt ε-/εo-
sowie ε+/εo+ statt ε-/εo sowie ε+/εo, doch sind die Unter
schiede in dem elektrischen Verstärkungsgrad des Detektors üblicher
weise vernachlässigbar.
Der Bleischlitz-Test und andere ähnliche Detektor-Charakterisie
rungen haben den Nachteil, daß sie nur mit einer speziellen Aus
rüstung ausgeführt werden können, die Komplikationen und Ko
sten mit sich bringt. Es ist daher ein Test erwünscht, der ohne
eine spezielle Ausrüstung ausgeführt werden kann, nachdem ein
Abtastgerät installiert ist.
Gemäß einer weiteren Verbesserung nach der Erfindung ist die
Einstreuung (Crosstalk) gemäß dem Unterschied in der Einstreu
ungskopplung jedes Detektors mit seinen benachbarten Detekto
ren (z. B. ε+ - ε-) charakterisiert. Diese Charakterisierung
kann auch dazu benutzt werden, sowohl Ring- als auch Streifen-
Artefakte mittels der unten beschriebenen Verfahren zu beseiti
gen. Diese Verfahren können in Verbindung mit einer erfindungs
gemäßen Technik zum Messen von Einstreuungskopplungs-Unter
schieden, wie sie weiter unten beschrieben ist, benutzt werden.
Ist = (ε- + ε+)/2 die mittlere Einstreuungskopplung und
δ = ε+ - ε- der Unterschied bei der Einstreuungskopplung,
so erhält man
e+ = + δ/2
und
ε- = - δ/2.
Führt man diese Ausdrücke in die Gleichung (1) ein, so erhält
man:
So = εoLo + (L+ + L-) + δ(L+ - L-)/2 (5)
Benutzt man eine weitere Umformung und definiert D₁ und D₂ als
diskrete Annäherungen an die mittlere erste und zweite Ablei
tung der Flußintensitäts-Variationen zwischen Elementen, wobei
D₁ = (L+ - L-)/2
und
D₂ = L+ + L- - 2Lo,
so erhält man
So = (εo + 2)Lo + D₂ + δD₁ (6)
Diese Gleichung zeigt, daß der Unterschied der Einstreuung
zwischen den Kanälen auf jeder Seite eines gegebenen Elementes
mit der ersten Ableitung des Röntgenflusses koppelt, während
die mittlere Einstreuung dieser beiden Kanäle mit der zweiten
Ableitung des Röntgenflusses koppelt und auch zum scheinbaren
Verstärkungsgrad des Elementes beiträgt (d. h. multipliziert
den Röntgenfluß Lo). Der Beitrag zum scheinbaren Verstärkungs
grad auf Grund der mittleren Einstreuung wird ausdividiert,
wenn die Daten durch die standardgemäße Luftkalibrierungs-Ab
tastung normiert werden.
Für Röntgensignale, die durch die meisten Gegenstände ge
schwächt werden, hat sich die zweite Abteilung D₂ als vernach
lässigbar mit den anderen Größen erwiesen, ausgenommen viel
leicht sehr nahe der Kante eines stark schwächenden Gegenstan
des.
Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß fast der gesamte Einstreuungs-
Artefakt dem Unterschied δ der Einstreuung zwischen den
Kanälen auf jeder Seite eines gegebenen Elementes zuzuschreiben
ist. Dieser Beitrag wird nur bedeutsam, wenn ein Röntgenfluß
gradient über die Detektoren vorhanden ist.
Da Ring- und Streifen-Artefakte nahezu ausschließlich dem Ein
streuungs-Unterschied δ zuzuschreiben sind, ist es möglich,
die Korrektur vorzunehmen, indem man nur diesen Unterschied
statt ε+ und ε- benutzt. Jede Flußmessung kann korrigiert
werden (weglassen der vernachlässigbaren Größen einschließlich
D₂ aus Gleichung (6), indem man die folgende Gleichung be
nutzt:
S′ = So - δD₁ = So - (δ/2εo)S+ + (δ/2εo)S-. (7)
Das Experiment hat gezeigt, daß die Gleichungen (4) und (7)
eine identische Entfernung von Einstreuungs-Artefakten erge
ben.
Eine weitere Vereinfachung kann erzielt werden, indem man die
Gleichung für D₂ umformt:
L- = D₂ - L+ + 2Lo
und dies in Gleichung (1) einsetzt, wobei man erhält:
S′ = (εo + 2ε-)Lo + ε-D₂ + δL+
Auch hier ist die zweite Ableitungsgröße mit D₂ vernachlässig
bar, und die Größe ε- trägt am stärksten zu einer scheinbaren
Verstärkungsgradverschiebung des Detektors bei, die herausfällt,
nachdem man durch die Luftkalibrierungs-Abtastung dividiert
hat. Die Einstreuungskorrektur kann daher mit der folgenden
vereinfachten Gleichung erfolgen:
S′ = So - (δ/εo)S+ (8)
Eine andere Vereinfachung kann man durch Umformen der Gleichung
für D₂ erhalten:
L+ = D₂ - L- + 2Lo
und Einsetzen in Gleichung (1), wobei man erhält:
S′ = (εo + 2ε+)Lo + ε+D₂ - δL-
Auch hier ist die zweite Ableitung mit D₂ vernachlässigbar und
die Größe ε+ trägt am stärksten zu einer scheinbaren Verstär
kungsgrad-Verschiebung des Detektors bei, die herausfällt nach
dem Dividieren durch die Luftkalibrierungs-Abtastung. Die Ein
streuungskorrektur kann mit der alternativen vereinfachten
Gleichung erfolgen:
S′ = So + (δ/εo)S- (8′)
Von den beschriebenen Korrekturverfahren (d. h. Gleichungen (4),
(7), (8) und (8′) ) ergeben alle eine vergleichbare Korrektur
von Ring- und Streifen-Artefakten durch Einstreuung, doch sind
die Gleichungen (8) und (8′) am wirksamsten zu verwirklichen,
da sie nur eine Multiplikation/Addition statt deren zwei erfor
dern und weil sie den leicht erhältlichen Einstreuungsunter
schied δ statt der tatsächlichen Kopplungswerte ε+ und ε-
verwenden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der
Unterschied δ der Einstreuungs-Kopplungsstärke jedes jeweili
gen Detektors zu den beiden benachbarten Detektoren gemessen
durch systematisches Variieren des Unterschiedes der Röntgen
flußintensität zu den benachbarten Detektoren, wodurch man die
Einstreuungs-Verunreinigung, die jeder jeweilige Detektor
empfängt, in einer vorbestimmten Weise variiert. Jede Ansicht
einer Einstreuungs-Kalibrierungsabtastung sendet einen Röntgen
fluß mit einem jeweiligen Energieprofil zu der Detektoranord
nung. Die Ausgangssignale der Detektoren werden gemessen und
die Einstreuungs-Korrekturfaktoren für jeden Detektor auf der
Grundlage der Variation seines Ausgangssignals für jede der
Ansichten bestimmt.
Wie bereits erwähnt ist ein Röntgensignal-Gradient erforder
lich, um Einstreuungs-Artefakte zu erzeugen. Das Abtasten von
Phantomen erzeugt steile Gradienten nahe den Kanten, weshalb
sie dort Einstreuungs-Artefakte aufweisen. Für die durch das
Zentrum eines solchen Phantoms im Schatten liegenden Elemente
gibt es nahezu keinen Signalgradienten. Würde das Phantom
außerhalb des Zentrums angeordnet, dann würde sich ein Schat
ten während einer axialen Abtastung über die Detektorreihe be
wegen, so daß die zentralen Elemente verschiedene Grade der
Einstreuung aufweisen würden, da sie durch verschiedene Teile
des Phantoms beschattet werden. Man betrachtet z. B. die Aus
wirkung auf den zentralen Detektorkanal während einer axialen
Abtastung um 360°. Wird das Phantom oberhalb des Isocenters
angeordnet, dann wird der Kanal zuerst vom Phantomcenter, dann
von einer Kante, wieder vom Zentrum, von einer anderen Kante
und schließlich vom Zentrum beschattet. Ein außerhalb des
Zentrums angeordnetes rundes Phantom kann daher geeigneterweise
benutzt werden, um die erforderlichen variierenden Gradienten
profile zu erzeugen. Von den Röntgenmessungen, die von jedem
jeweiligen Detektorelement für alle Ansichten erhalten werden,
ergibt die Anpassung der kleinsten Quadrate des Einstreuungs
fehlers an die Größe des variierenden Gradienten an dem jewei
ligen Element eine Schätzung von δ für dieses Element. Die
Werte für δ können in den Gleichungen (7), (8) oder (8′) be
nutzt werden, um die Rohmessungen zu korrigieren und Einstreu
ungs-Artefakte in nachfolgend rekonstruierten Bildern zu ver
mindern.
Fig. 3 zeigt ein rundes, glattes Phantom 40, das außerhalb
des Isocenters 41 eines Computer-Tomographie-Abtastgerätes an
geordnet ist. Befinden sich Quelle 11 und Detektoranordnung 12
in Position A, dann empfängt die Detektoranordnung 12 ein Röntgen
energie-Intensitätsprofil 42. In der Ansicht, die der Dre
hung des Gerüstes 10 in die Position B entspricht, empfängt
die Anordnung 12 ein Profil 43. Eine typische Abtastung umfaßt
etwa 1000 Ansichten. Obwohl das außerhalb des Zentrums angeord
nete Phantom etwa tausend verschiedene Profile liefert, kann
die Einstreuungs-Charakterisierung mit weniger Ansichten ausge
führt werden.
Vor dem Ausführen einer Einstreuungs-Kalibrierungsabtastung
mit einem außerhalb des Zentrums angeordneten Phantom ist es
erforderlich, eine Luftkalibrierungs-Abtastung auszuführen, um
alle Messungen hinsichtlich Variationen im Verstärkungsgrad
zwischen Detektorelementen zu normieren. Bei einer Luftkalibrie
rungs-Abtastung bestrahlt die Quelle 11 alle Elemente in der
Detektoranordnung 12 in gleicher Weise. Irgendwelche anderen
bekannten Fehler in den Röntgenmessungen, die in Beziehung
stehen zu der spezifischen Vorrichtung, die benutzt wird, soll
ten unter Anwendung bekannter Techniken korrigiert oder kompen
siert werden, bevor man Einstreuungs-Berechnungen vornimmt,
um die genaueste Einstreuungs-Korrektur zu erhalten.
Da jede Ansicht einer Abtastung eine unabhängige Messung der
Einstreuung ist, ist das Quantenrauschen ein Problem. Wird das
Quantenrauschen nicht unterdrückt, kann es die Einstreuungs
fehler übersteigen, so daß unechte Ergebnisse erhalten werden.
Um dieses Problem zu überwinden, kann der Röntgenfluß erhöht
werden. Dies kann man mit vielfachen Abtastungen des Phantoms
erreichen, wobei die Messungen entsprechend der Ansichten
addiert werden.
Eine bevorzugte Ausführungsform des Phantoms 40 ist eine kleine
Scheibe (z. B. eine mit einem Durchmesser von etwa 12,7 cm),
die aus einem homogenen Material mit geringer Röntgenschwächung
hergestellt ist, wie Polyvinylchlorid oder einem anderen ther
moplastischen Harz. Die geringe Größe des Phantoms ist bevor
zugt, weil dies einen steilen Röntgengradienten für die von
seinen Kanten beschatteten Bereiche schafft. Die Seiten des
Phantoms sind glatt, um irgendein Auseinanderreißen der Pro
file zu vermeiden, was Fehler in der Einstreuungs-Charakteri
sierung verursachen könnte.
Der Einstreuungs-Unterschied δ (oder mehr spezifisch die
Größe δ/εo) kann folgendermaßen errechnet werden:
Das Ausgangssignal für einen jeweiligen Detektor für die Luft kalibrierung, korrigiert hinsichtlich Variationen im Röntgen fluß und für Verschiebungen des Datenerfassungssystems sei Co:
Das Ausgangssignal für einen jeweiligen Detektor für die Luft kalibrierung, korrigiert hinsichtlich Variationen im Röntgen fluß und für Verschiebungen des Datenerfassungssystems sei Co:
Co = (εo + 2)Ao + (δ/2)(A+ - A-) (9)
worin Ao, A+ und A- den über die Ansicht gemittelten Röntgen
fluß repräsentieren, der während der Luftkalibrierungs-Abta
stung auf drei benachbarte Elemente auftrifft (wobei man die
zweite Ableitungsgröße vernachlässigt). Ein entsprechendes
Detektor-Ausgangssignal für eine Ansicht des Phantoms ist
durch folgende Gleichung gegeben:
So = (εo + 2)Lo + (δ/2)(L+ - L-) (10)
Die luftkalibrierte Phantommessung wird erhalten durch Dividie
ren der Gleichung (10) durch die Gleichung (9):
Da Ao, A+ und A- in etwa gleich sind (d. h. A+ - A- ≈ 0) und
da εo » , kann die Gleichung (11) angenähert werden durch:
So/Co = Lo/Ao + (δ/2εo)(L+/A+ - L-/A-) (12)
Nimmt man den negativen Logarithmus und nutzt die Tatsache, daß
δ/εo « 1, so erhält man
-ln(So/Co) = -ln(Lo/Ao) + (δ/2εo)(Ao/Lo)(L-/A- - L+/A+) (13)
Die linke Seite der Gleichung (13) kann direkt aus den Phantom
messungen errechnet werden, die man als Ergebnis der Gleichung
(11) erhält. Man setzt X = -ln(So/Co). Es ist zu beachten, daß
die Größen ε+ und ε- zwischen den Elementen in der Anordnung
stark variieren, so daß die Einstreuungs-Verunreinigung eben
falls stark über die Anordnung variiert (d. h. sie variiert in
Übereinstimmung mit einer hohen Frequenz). Der erste Ausdruck
auf der rechten Seite der obigen Gleichung kann dann durch ein
geeignetes Tiefpaßfiltrieren von X angenähert werden:
Y = -ln(Lo/Ao) = S⁺X,
worin S⁺X die Faltung durch ein geeignetes Tiefpaßfilter re
präsentiert. Die Größen Lo/Ao, L-/A- und L+/A+ können errechnet
werden unter Verwendung der Gleichung:
Lo/Ao = exp(-Y),
und durch Verschiebung dieses Ergebnisses um einen Kanal, um
L-/A- oder L+/A+ zu erhalten. Die Größe δ/εo kann dann er
rechnet werden, indem man die Anpassung der kleinsten Fehler
quadrate über alle Ansichten für jedes Detektorelement aus
führt.
Für jede Ansicht ergibt das Tiefpaßfilter unechte Ergebnisse
für Y, wenn es auf die Kante des Phantoms trifft. Um dieses
Problem zu vermeiden, werden die Werte nahe der Kante des Phan
toms durch Nullen ersetzt. Für die Elemente nahe der Kante
des Phantoms für die jeweilige Ansicht werden daher keine Daten
zu den Summen der kleinsten Fehlerquadrate addiert. Alle Si
gnale außerhalb der Phantomkante werden auch auf Null gestellt,
da die Einstreuungswerte dafür bei der jeweiligen Ansicht nicht
gemessen werden konnten.
Um die Anpassungswerte der kleinsten Quadrate zu finden, sei:
Z = (1/2)(Ao/Lo)(L-/A- - L+/A+). (14)
Die Gleichung (13) kann dann folgendermaßen geschrieben wer
den:
X - Y = (δ/εo)Z (15)
Der Anpassungswert der kleinsten Quadrate für δ/εo ist dann
gegeben durch:
δ/εo = Σ(X - Y)Z/ ΣZ² (16)
worin der Wert für jeden interessierenden Detektorkanal be
rechnet ist und man die Summe über alle Ansichten bei den Ab
tastungen nimmt. Werden Mehrfach-Abtastungen vorgenommen, dann
werden die Summen über alle Abtastungen akkumuliert.
Claims (6)
1. Verfahren zum Erzeugen von Röntgenbildern eines Un
tersuchungsobjektes mit einem Computertomographen, der
ein kreisbogenförmiges Detektorarray und eine diesem De
tektorarray gegenüberliegende Röntgenstrahlenquelle auf
weist, so daß verschiedene Ansichten des Untersuchungsob
jektes aufgenommen werden können, wobei das Verfahren
folgende Schritte aufweist:
- a) Erfassen der Ausgangssignale der Detektoren des Detektorarrays für die jeweilige Ansicht, wobei diese unkorrigierten Ausgangssignale durch Einstreu ungsfehler, die jeweils zwischen benachbarten Detek toren auftreten, verfälscht sind, und
- b) Ermitteln eines korrigierten Signals S′ für jeden Detektor nach einer der folgenden Gleichungen (I) bis (IV) S′ = S₀ - (ε-/ε₀)S- - (ε+/ε₀)S+ (I),S′ = S₀ - (δ-/2ε₀)S+ + (δ+/2ε₀)S- (II),S′ = S₀ - (δ/ε₀)S+ (III),oderS′ = S₀ + (δ/ε₀)S- (IV)wobei S₀ das unkorrigierte Ausgangssignal des betreffen den Detektors, S+ das Ausgangssignal des jeweils einen benachbarten Detektors, S- das Ausgangssignal des jeweils anderen benachbarten Detektors, ε0 der Signal-Verstär kungsgrad des betreffenden Detektors, δ = ε+ - ε-, ε+ die Einstreuungskopplungsstärke zwischen dem betreffenden Detektor und dem genannten einen benachbarten Detektor und ε- die Einstreuungskopplungsstärke zwischen dem be treffenden Detektor und dem genannten anderen benachbar ten Detektor ist, wobei der Wert des Quotienten δ/ε0 vor dem Erzeugen der Röntgenbilder des Untersuchungsobjektes für jeden Detektor aus den Ausgangssignalen der Detekto ren ermittelt wird, die während einer Luftkalibrierungs abtastung und einer Phantomabtastung erhalten werden, wo bei während der Phantomabtastung ein neben der genannten Achse angeordnetes, glattes Phantom in den verschiedenen Drehpositionen des Detektorarrays und der Röntgenstrah lenquelle bestrahlt wird und mit Hilfe der Detektoren das Profil des Phantoms in der jeweils zugehörigen Drehposi tion aufgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, worin die Schritte des
Bestrahlens und Messens mehrmals durchgeführt und die
Ergebnisse kombiniert werden, wodurch die Wirkungen des
Quantenrauschens reduziert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der Wert des
Quotienten P₀/C₀ jeweils für den betreffenden Detektor
ermittelt wird, wobei P₀ bzw. C₀ die jeweiligen während
der Phantomabtastung bzw. während der Luftkalibrierungs
abtastung erhaltenen Ausgangssignale des betreffenden
Detektors sind und wobei der Quotient unter Benutzung der
Gleichung (V′) ermittelt wird,
P₀/C₀ = L₀/A₀ + (δ/2ε₀) · (L+/A+ - L-/A-) (V′)worin L₀, L+ und L- der Röntgenstrahlenfluß ist, der
während der Phantomabtastung in der jeweiligen Drehposi
tion zu dem betreffenden Detektor, dem einen benachbarten
Detektor und dem anderen benachbarten Detektor gelangt
und A₀, A+ und A- der mittlere Röntgenstrahlenfluß ist,
der während der Luftkalibrierungsabtastung zu dem betref
fenden Detektor, dem einen benachbarten Detektor und dem
anderen benachbarten Detektor gelangt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, worin der Ausdruck L₀/A₀
für den betreffenden Detektor durch Tiefpaßfilterung des
Quotienten P₀/C₀ angenähert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, worin der Wert des Quo
tienten δ/ε₀ für jeden Detektor errechnet wird, indem
eine Anpassung nach der Methode der kleinsten Quadrat
summen über die Vielzahl der Ansichten vorgenommen wird,
vergl. die Gleichungen (15) und (16) der Beschreibung mit
der zugehörigen Erläuterung.
6. Computertomograph zum Erzeugen von Röntgenbildern
eines Untersuchungsobjekts, der dem ein kreisbogenförmi
ges Detektorarray und eine diesem Detektorarray gegen
überliegende Röntgenstrahlenquelle aufweist, so daß der
Computertomograph verschiedene Ansichten des Untersu
chungsobjekts aufnehmen kann, mit
- a) einer Signalempfangsvorrichtung, die die einzelnen Ausgangssignale der Detektoren des Detektorarrays für die jeweilige Ansicht erfaßt, wobei diese unkor rigierten Ausgangssignale durch Einstreuungsfehler, die jeweils zwischen benachbarten Detektoren auftre ten, verfälscht sind,
- b) einer Korrekturvorrichtung, die für jeden Detektor ein korrigiertes Signal S′ ermittelt, und zwar nach einer der folgenden Gleichungen (I) bis (IV) S′ = S₀ - (ε-/ε₀)S- - (ε+/ε₀)S+ (I),S′ = S₀ - (δ/2ε₀)S+ + (δ/2ε₀)S- (II),S′ = S₀ - (δ/ε₀)S+ (III),oderS′ = S₀ + (δ/ε₀)S- (IV),wobei S₀ das unkorrigierte Ausgangssignal des betreffen den Detektors, S+ das Ausgangssignal des jeweils einen benachbarten Detektors, S- das Ausgangssignal des jeweils anderen benachbarten Detektors, ε₀ der Signal-Verstär kungsgrad des betreffenden Detektors, δ = ε+ - ε-, ε+ die Einstreuungskopplungsstärke zwischen dem betreffenden Detektor und dem genannten einen benachbarten Detektor und ε- die Einstreuungskopplungsstärke zwischen dem be treffenden Detektor und dem genannten anderen benachbar ten Detektor ist, und
- c) einer Einstreuungs-Kalibrierungsabtastvorrichtung,
- - die die einzelnen Ausgangssignale der Detektoren während einer Luftkalibrierungsabtastung und einer Phantomabtastung erfaßt, die sie vor dem Erzeugen der Röntgenbilder des Untersuchungsobjekts durch führt, wobei während der Phantomabtastung die Röntgen strahlenquelle in den verschiedenen Drehpositionen ein neben der genannten Achse angeordnetes, glattes Phantom bestrahlt und die Detektoren in der jeweils zugehörigen Drehposition das Profil des Phantoms aufnehmen, und
- - die aus diesen Ausgangssignalen für jeden Detektor den Wert des Quotienten δ/ε₀ ermittelt.
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D2 | Grant after examination | ||
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