DE4226081A1 - Thermoplastischer Schmelzklebstoff - Google Patents
Thermoplastischer SchmelzklebstoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen thermoplastischen Schmelzklebstoff auf
der Basis eines Polymerblends aus Polyolefinen sowie seine Verwen
dung.
Schmelzklebstoffe sind bei Raumtemperatur feste Klebstoffe, die als
Schmelze auf die zu verbindenden Substrate aufgetragen werden und
nach dem Zusammenfügen beim Abkühlen durch Verfestigung abbinden.
Bei thermoplastischen Klebstoffen kann dieser Vorgang beliebig oft
wiederholt werden, da sie nicht vernetzen. Sie basieren im wesent
lichen auf Polymeren wie Polyamiden, Polyestern oder Polyolefinen.
Diese Polymere bestimmen entscheidend die Klebschicht-Eigenschaften
bezüglich Haftung, Festigkeit und Temperaturverhalten. Um spezielle
Eigenschaften entsprechend den konkreten Verwendungszwecken zu er
zielen, werden Zusätze hinzugefügt, z. B. Klebrigmacher zur Erhöhung
der Adhäsion, Weichmacher zur Erhöhung der Flexibilität, Wachse zur
Verkürzung der offenen Zeit oder Kristallisationsbeschleuniger zur
Verbesserung der Morphologie. Die Eigenschaften der Schmelzkleb
stoffe können aber auch durch Mischen von gleichartigen oder ver
schiedenartigen Basis-Polymeren gezielt geändert werden. Derartige
Polymerblends können bekanntlich unter bestimmten Bedingungen z. B.
die Schlag- und Kerb-Zähigkeit erhöhen. Entscheidend dafür ist
deren Morphologie. Diese Morphologie setzt sich im allgemeinen aus
einer kristallinen hartelastischen Matrixphase und aus einer di
spersen weichelastischen Phase zusammen. Bei einer Belastung mit
hoher Verformungsgeschwindigkeit wird ein großer Teil der auftre
tenden Spannungen von der weichelastischen Phase abgebaut.
Es ist allgemein bekannt, folgende Arten an Polyolefinen als Roh
stoffbasis für Schmelzklebstoffe einzusetzen:
Ethylen/Vinylacetat-Copolymere, Ethylen/Ethylacrylat-Copolymere
oder Polyisobuten. Dabei werden unter "Polyolefinen" Polymere der
allgemeinen Struktur
(- CH2 - CR1R2 -)n
verstanden, wobei R1 meistens für H und R2 für H oder eine
geradkettige oder verzweigte gesättigte aliphatische bzw.
cycloaliphatische oder aromatische Gruppe steht. Zu den
Polyolefinen zählen auch deren Copolymere mit Heteroatom-haltigen
Olefinen wie Acrylsäure, Maleinsäure oder Vinylester einschließlich
deren Derivate. Wenn R1 = H ist, spricht man von Poly-α-olefinen.
Derartige Polyolefine werden z. B. von Schleinzer beschrieben (siehe
Materiaux et Techniques (1990), S. 47-52). Im Mittelpunkt stehen
Terpolymere aus Ethylen, Propylen und But-1-en. Diese können zur
Laminierung, zur Montage, im Hygienebereich und bei Verpackungen
und Etikettierungen eingesetzt werden. Zur Ausrichtung auf die
speziellen Verwendungszwecke werden verschiedene Polymer-Mischungen
vorgeschlagen: So sollen zur Verbesserung der Klebrigkeit bis zu 30
Gew.-% an Klebrigmacher zugesetzt werden (siehe Seite 49, linke
Spalte, obere Hälfte sowie Seite 50, linke Spalte, Absatz 4). Zur
Erhöhung der Erweichungstemperatur, der Schmelzviskosität und der
Wärmebeständigkeit soll vor allem isotaktisches Polypropylen
zugesetzt werden (siehe Seite 49, Mitte). Um die Mischung aus dem
Terpolymeren und Wachs weniger spröde und kompatibler zu machen,
soll Polyisobutylen zugesetzt werden (siehe Seite 49, linke Spalte,
Mitte). Für Verpackungszwecke werden Schmelzklebstoffe aus dem
Terpolymeren, einem Klebrigmacher, einem Polyethylenwachs oder ei
nem Polypropylenwachs sowie evtl. einem zusätzlichen Polyisobutylen
beschrieben (siehe Seite 51, rechte Spalte sowie Seite 52). Zur
Verbesserung der Haftung auf polaren Substraten wie Metall und Glas
kann das amorphe Poly-α-olefin noch durch funktionelle Gruppen mo
difiziert werden (siehe Seite 48, rechte Spalte, zweiter Absatz).
Ausgehend von diesem Stand der Technik galt es, sowohl die Her
stellungs- als auch die Verarbeitungseigenschaften der Schmelz
klebstoffe sowie deren Gebrauchseigenschaften zu verbessern. Ins
besondere sollte die Zähigkeit, die Wärmestandfestigkeit, das
Viskositätsverhalten und die Tieftemperatureigenschaften verbessert
werden.
Die Lösung der Aufgabe ist den Patentansprüchen zu entnehmen. Sie
beruht im wesentlichen in der Verwendung eines Oligomeren aus α-
Olefinen mit 8 bis 16 C-Atomen im Monomeren und einem Molekularge
wicht des Oligomeren bis zu 5000 (Zahlenmittel) zur Herstellung
eines Polymerblends mit einem weitgehend amorphen Poly-α-olefin und
einem weitgehend kristallinen Polyolefin, vorzugsweise ein
Poly-α-olefin.
Was unter "Poly-α-olefin"zu verstehen ist, wurde bereits weiter
oben definiert.
Ein Poly-α-olefin soll dann als "weitgehend amorph" angesehen wer
den, wenn sein Kristallisationsgrad < 30% ist, bestimmt mit
Dynamischer-Differenz-Karorimetrie (DDK) gegen einen
hochkristallinen Poly-α-olefinstandard. Bevorzugt werden ataktische
Poly-α-olefine aus den Monomeren Ethylen, Propylen und/oder
Butylen, insbesondere Terpolymere. Zur Erhöhung der Haftung auf
polaren Substraten können auch zweckmäßigerweise Comonomere mit
funktionellen Gruppen verwendet werden, z. B. Acrylsäure,
Maleinsäure oder Vinylacetat. Die Erweichungstemperaturen der
weitgehend amorphen Poly-α-olefine liegen über 50, vorzugsweise
über 100°C (Ring + Ball-Methode nach ASTM E 28). Konkrete weitge
hend amorphe Poly-α-olefine sind: Vestoplast von der Firma Hüls
sowie APAO-Typen der Fa. Hoechst und Eastoflex der Fa. Eastman
Chemical Company.
Als "weitgehend kristallin" sollen Poly-α-olefine dann eingestuft
werden, wenn ihr Kristallisationsgrad < 55% ist, bestimmt mit DDK
gegen hochkristallinen Poly-α-olefinstandard. Ihre Kugeldruckhärte
nach DIN 53 456 beträgt weniger als 85 N/mm2. Ihr Kristallit
schmelzpunkt liegt oberhalb von 125°C, vorzugsweise oberhalb von
160°C, bestimmt mit der DDK als Schmelzpeakmaximum. Die weitgehend
kristallinen Poly-α-olefine sind unter Verwendung von Ziegler-
Natta-Katalysatoren als isotaktische Polymere herstellbar. Es kom
men folgende Polymerarten in frage: Polyethylen, Polypropylen,
Polybutylen oder Polystyrol. Vorzugsweise wird isotaktisches
Polypropylen eingesetzt. Es wird z. B. unter dem Handelsnamen
Vestolen von der Firma Hüls vertrieben.
Als "oligomer" wird ein Poly-α-olefin dann bezeichnet, wenn seine
Molmasse unter 5000, vorzugsweise unter 1000 g liegt. Bevorzugt
wird das Di-, Tri- und/oder Tetramere von α-Olefinen mit 8 bis 16
C-Atomen eingesetzt. Zu ihrer Herstellung wird üblicherweise zu
nächst Ethylen oligomerisiert, z. B. zum Dec-1-en. Dieses α-Olefin
wird oligomerisiert. Daran schließt sich üblicherweise die
destillative Aufbereitung und eine katalytische Hydrierung zur
Beseitigung von Doppelbindungen an. Man erhält so aliphatische,
flüssige Substanzen, die nur aus Kohlenstoff und Wasserstoff be
stehen. Bevorzugtes Oligo-α-olefin ist das Oligo-dec-1-en mit der
Struktur:
H - [CH2 - CH(C8H17) -]n H
mit n = 2, 3 und/oder 4. Es kann z. B. von der Firma Henkel Corp.
(Emery) bezogen werden.
Das erfindungsgemäße Polymerblend ist bei Raumtemperatur fest und
eignet sich als Basis für Dicht- und Klebstoffe, die als Schmelze
appliziert werden. Für diesen Zweck wird das Polymerblend opti
miert:
- - Zur Erhöhung der Klebrigkeit der Schmelze bei der Verarbei tungstemperatur und der Adhäsion werden klebrigmachende Harze zugesetzt. Geeignet sind: Aliphatische Kohlenwasserstoffe, Polyterpene, Terpen-Phenol-Harze sowie hydrierte Kolophoniumharzester. Konkret seien genannt: Dertophene von der Firma Willers und Engel sowie Escorez der Fa. Exxon, Foral und Kristalex der Fa. Herkules, Arkon der Fa. Arakawa, Naros der Fa. Nares.
- - Zur Beeinflussung der Viskosität und der offenen Zeit, vor al lem zur Verbesserung der Kristallisation werden Wachse als Nukleierungsmittel zugesetzt. Dabei handelt es sich um Polyethylen- sowie Polypropylen-Wachse. Konkret genannt seien: Vestowax der Fa. Hüls, Epolene der Fa. Eastman, PP-Wachs der Fa. Hoechst, Escomer der Fa. Exxon und Techniwax der Fa. Dussek Campbell.
- - Zur Verminderung des oxidativen Abbaus während der Verarbeitung werden Stabilisatoren zugesetzt. Dabei handelt es sich um Stoffklassen wie sterisch gehinderte Phenole. Konkret genannt seien: Irganox der Fa. Ciba Geigy.
Außerdem können noch weitere übliche Stoffe zugesetzt werden, z. B.
Füllstoffe, Pigmente.
Die erfindungsgemäßen Schmelzklebstoffe haben folgende Zusammen
setzung: Das Polymerblend besteht zu 20 bis 70, vorzugsweise 35 bis
45 Gew.-% aus den weitgehend amorphen Poly-α-olefinen, zu 5 bis 40,
vorzugsweise 10 bis 20 Gew.-% aus weitgehend kristallinem
Poly-α-olefin und zu 5 bis 20, vorzugsweise 7 bis 15 Gew.-% aus
oligomerem α-Olefin. Auf 100 Gew.-Teile Polymerblends kommen 20 bis
40, vorzugsweise 25 bis 35 an Klebrigmacher, 0 bis 5, vorzugsweise
2 bis 3 an Nukleierungsmittel bzw. Wachsen und 0 bis 1, vorzugs
weise 0,1 bis 0,2 an Stabilisatoren.
Die erfindungsgemäßen Mischungen werden im allgemeinen folgender
maßen hergestellt: In einem Thermo-Aluminium-Block werden bei ca.
180 bis 190°C zunächst das Harz und dann das amorphe Poly-α-olefin
aufgeschmolzen und mit einem Edelstahlrührer derart homogenisiert,
daß mit einem geeigneten Stab ein völlig glatter Film des Gemisches
auf eine geeignete Folie aufgetragen werden kann. Dann werden das
kristalline Polyolefin sowie ein Stabilisierungsmittel zugesetzt
und homogenisiert. Schließlich werden das Oligo-α-olefin sowie das
Nukleierungsmittel zugesetzt und homogenisiert. Dann folgen noch
eventuell weitere Zusätze. Es wird solange homogenisiert, bis der
oben aufgeführte Test erneut einen glatten Polymerfilm ergibt.
Die erfindungsgemäßen Mischungen haben - verglichen mit den be
kannten Klebstoffen ohne Oligo-α-olefin - folgende Vorteile:
- 1. Hohe Schlagzähigkeit,
- 2. niedrige Glasumwandlungstemperatur und
- 3. niedrige Schmelzviskosität.
Die Metallhaftung und die Wärmestandfestigkeit sind praktisch un
verändert. Daraus ergeben sich folgende Vorteile bei der
Verarbeitung und beim Gebrauch: Die aus der niedrigen Glasumwand
lungstemperatur resultierende gute Kälteflexibilität bewirkt zu
sammen mit der ebenfalls hohen Wärmestandfestigkeit dieser Mi
schungen einen breiten Gebrauchstemperaturbereich, insbesondere in
dem Tieftemperaturbereich.
Die hohe Schlagzähigkeit für derartige Mischungen mit hoher Wärme
standfestigkeit bewirkt eine wesentlich höhere Haltbarkeit von
Verklebungen bei einer eventuell auftretenden schlagartigen Bela
stung, wie sie z. B. bei einem Stoß oder einem Fall auftreten kann.
Niedrige Schmelzviskositäten bewirken eine einfachere Verarbeitung,
z. B. können derartige Mischungen in kleinen Auftragsdüsen verar
beitet werden. Außerdem bewirkt eine niedrige Viskosität eine bes
sere Benetzung auf dem zu verklebenden Substrat. Daraus resultiert
eine bessere Adhäsion.
Aufgrund der positiven Eigenschaften der erfindungsgemäßen Mi
schungen eignen sich die Schmelzklebstoffe zum Verbinden von
unpolaren Kunststoffen, insbesondere aus Polypropylen und
Polyethylen, sowie Polypropylen zusammen mit Metallen. Konkrete
Gegenstände sind: Energiekabel, Telekommunikationskabel, Elektro
steckersysteme oder Bauteile in elektrotechnischen Geräten und
Montageverklebungen, z. B. im Automobilbereich wie Dachhimmel,
Schaumstoff für Kopfstützen.
Die Erfindung wird nun im einzelnen erläutert:
Entsprechend der allgemeinen Herstellungsvorschrift werden die Zu
sammensetzungen gemäß den Tabellen 1 und 2 zu einem Schmelzkleb
stoff verarbeitet. Zur Bestimmung ihrer Eigenschaften wurden auf
folgende Weise Proben hergestellt:
Vor dem Ausgießen in einen Zewaskiner aus Silikonpapier wird von
dem fertigen Blend mit Hilfe eines Glasstabes eine Probe zur
Präparierung eines Prüfkörpers zur Bestimmung des Erweichungs
punktes abgenommen. Außerdem werden sogenannte Spottests (empi
rische Haftungstests) auf verschiedenen Materialien wie z. B.
Polypropylen, Polyethylen, Ethylenacrylsäurecopolymeren, Aluminium
und Kupfer mit dem frischen Ansatz durchgeführt.
Von dem ausgegossenen und durch Abkühlung erstarrten Material wird
eine kleine Probe für die Viskositätsmessung abgeschnitten. Von dem
restlichen Material wird etwa die Hälfte für die Herstellung einer
Klebstoffplatte in einer beheizten Presse verwendet. Mit dieser
Platte werden wieder die Prüfkörper zur Bestimmung der Wärmestand
festigkeit hergestellt. Außerdem wird aus dieser Klebstoffplatte
eine kleine Probe für die DSC-Messung herausgeschnitten. Die rest
liche andere Hälfte wird zu Prüfkörpern für einen Schlagbiegever
such verarbeitet.
Zwei 25,0 mm breite Streifen aus flexiblem Karton werden überlap
pend (25,0 mm Überlappungslänge) verklebt. Die Verklebung wird mit
13,5 N (0,02 N/mm2) belastet und in einem Umlufttrockenschrank ei
nem Temperaturanstieg von 5°/10 Min. ausgesetzt.
Als Wärmestandfestigkeit wird die Temperatur bezeichnet, bei der
sich die Verklebung noch nicht löst.
Der Erweichungspunkt in °C wurde nach der Ring + Ball-Methode (R +
B) nach ASTM E-28 gemessen.
Die Viskosität in mPa·s wurde unter Verwendung eines Brookfield-
Thermosell-Viskosimeters Typ RVT mit der Spindel 27 bei den ange
gebenen Temperaturen von 180 bis 200°C gemessen.
Die Schlagsprödigkeit wurde mit einem Schlagbiegeversuch nach
Charpy in Anlehnung an DIN 53 453 (Mai 1975) bestimmt.
Hierzu wurden aus den Proben Normstäbe mit den folgenden Maßen ge
schnitten: Länge = 50 mm, Breite = 15 mm und Dicke (Höhe) = 10 mm.
Diese Stäbe wurden mit einem Pendelschlagwerk einer schlagartigen
Biegebeanspruchung gegen ein Widerlager mit einer lichten Weite von
40 mm belastet. Es wurde ein Pendelschlagwerk bis 15 J verwendet.
Die Probestäbe wurden ungekerbt verwendet.
Die Haftung wurde nur auf den verschiedenen Materialien subjektiv
beurteilt. Dazu wurde ein sogenannter Spottest durchgeführt. Es
handelt sich um eine, mit einem Glasstab auf das Substrat aufge
tragene, Klebstoffraupe. Man versucht anschließend diese Raupe von
Hand zu entfernen.
Die DSC-Messungen wurden unter folgenden Bedingungen durchgeführt:
Aus der gepreßten Klebstoffplatte wird eine kleine Probe von ca. 10 mg in einem Al-Tiegel mit gelochtem Deckel eingewogen.
Aus der gepreßten Klebstoffplatte wird eine kleine Probe von ca. 10 mg in einem Al-Tiegel mit gelochtem Deckel eingewogen.
Die Probe wird in einem 1. Lauf von 0°C mit einer Heizrate von
10°C/min auf 200°C aufgeheizt. Nach einer anschließenden Tempe
rierzeit von 2 min wird die Probe nun mit einer Kühlrate von
10°C/min auf -120°C gekühlt. Diese Kühlphase wird im weiteren als
Return bezeichnet.
Bei -120°C wird die Probe erneut 2 min lang temperiert und an
schließend in einer zweiten Heizphase (2. Lauf) mit einer Heizrate
von 15°C/min auf 300°C aufgeheizt. Die Probe wird anschließend
nicht mehr weiterverwendet. Alle thermischen Effekte, die während
der drei Phasen auftraten, wurden später per Software aus den
Experiment-Rohdatenfiles ausgewertet. Dabei wurden folgende Werte
ermittelt. Kristallitschmelzwärme, Kristallitschmelzpeakmaximum,
Kristallitschmelzpeakende, Kristallitkristallisationswärme,
Kristallisationspeakmaximum, Glasübergangstemperatur.
Bei allen Untersuchungen, mit Ausnahme der Viskositätsmessung,
wurden die entsprechenden Prüfkörper, Verklebungen oder Proben vor
einer Messung mindestens 12 h bei Raumtemperatur gelagert.
Die Untersuchungen zeigen, daß sich bei hohem Festigkeits- und Wär
mestandsfestigkeits-Niveau folgende Vorteile der erfindungsgemäßen
Produkte ergeben:
Die Viskosität sinkt auf ca. die Hälfte. Der Widerstand gegen eine
Belastung mit hoher Verformungsgeschwindigkeit wird drastisch er
höht. Der Einsatzbereich bei tiefen Temperaturen wird um mehr als
10°C erweitert.
Claims (8)
1. Thermoplastischer Schmelzklebstoff auf der Basis eines
Polymerblends aus Polyolefinen, gekennzeichnet durch die Kom
ponenten
- A) ein weitgehend amorphes Poly-α-olefin,
- B) ein weitgehend kristallines Poly-α-olefin und
- C) ein Oligomeres eines α-Olefins mit 8 bis 16 C-Atomen im Monomeren und einem Molekulargewicht des Oligomeren bis 5000 sowie üblichen Zusätzen.
2. Schmelzklebstoff nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Ho
mo- oder Copolymer, insbesondere ein Terpolymeres aus den Mo
nomerkomponenten Ethylen, Propylen und Butylen als amorphes
Poly-α-olefin.
3. Schmelzklebstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das amorphe Poly-α-olefin funktionelle Gruppen ent
hält, z. B. aufgepfropftes Maleinsäureanhydrid.
4. Schmelzklebstoff nach Anspruch 2 oder 3, gekennzeichnet durch
ein isotaktisches Polypropylen als kristallines Poly-α-olefin.
5. Schmelzklebstoff nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch ein Di-, Tri- oder Tetra-meres von
Dec-1-en.
6. Schmelzklebstoff nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch die Zusammensetzung des Polymerblends,
wobei das amorphe Polyolefin 35 bis 45 Gew.-% ausmacht, das
kristalline Polyolefin 10 bis 20 Gew.-% und das Oligo-α-olefin
7 bis 15 Gew.-%.
7. Verwendung des Schmelzklebstoffes nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 6 zum Verkleben von unpolaren Kunststoffen,
insbesondere aus Polypropylen und Polyethylen, insbesondere in
der Automobil- und Elektroindustrie.
8. Verwendung des Oligo-α-olefins nach Anspruch 1, 5 oder 6 zur
Herstellung eines Polymerblends nach den Ansprüchen 1, 2, 3
oder 4.
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