DE4226170A1 - Unterflotten-Quetschwerk - Google Patents
Unterflotten-QuetschwerkInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Unterflotten-Quetschwerk einer
Foulard-Imprägnieranlage zum Behandeln einer textilen Waren
bahn mit einem eine Behandlungsflotte, insbesondere Farb
flotte, aufnehmenden Trog, mit einer Tauchwalze, um die her
um die zu behandelnde Warenbahn durch die Behandlungsflotte
zu transportieren ist, und mit mindestens einer unter dem
Niveau der Behandlungsflotte im Trog vertikal beweglich zu
positionierenden, mit dem Eigengewicht auf der Tauchwalze
oder gegebenenfalls auf einer ersten Quetschwalze liegenden
Quetschwalze, wobei die Warenbahn durch den ersten Spalt
zwischen Tauchwalze und erster Quetschwalze sowie
gegebenenfalls nach Umlenken um die erste Quetschwalze durch
einen zwischen dieser und einer zweiten Quetschwalze gebil
deten Spalt hindurchführt und nach Verlassen der Oberfläche
der obersten Quetschwalze aus der Behandlungsflotte heraus
zu einem Foulard-Quetschwerk zu leiten ist.
Um das Behandlungsmittel, z. B. Farbe, Applikation oder der
gleichen, im Trog in eine bahnförmige Textilware bis in die
letzten Poren gewissermaßen einzuwalken, werden, insbesonde
re bei relativ voluminöser Ware, innerhalb des Trogs ober
halb der eigentlichen Tauchwalze eine, zwei oder mehrere
Quetschwalzen vertikal in Lagern verschiebbar mit dem Eigen
gewicht auf die Tauchwalze aufgelegt. Die Textilware wird
von oben in die Flotte eingeführt, um die Tauchwalze herum
gelenkt und dann mäanderförmig von den Quetschwalzen unmit
telbar übernommen. Nach dem Verlassen des Trogs kann die Wa
re durch ein Foulard-Quetschwerk geleitet werden.
Beim Betrieb eines solchen Unterflotten-Quetschwerks ergeben
sich bei einer textilen Warenbahn, die in Längsrichtung
elastisch ist, Probleme. Durch Umlenken und Quetschen im
Unterflotten-Quetschwerk sowie durch die Lagerreibung der
Walzen wird nämlich auf die Warenbahn eine gewisse Rückhal
tekraft ausgeübt, die durch eine vom Foulard-Quetschwerk
oder dergleichen aufzubringende Zugkraft zu überwinden ist.
Wenn die Warenbahn nun längselastisch ist, darf eine solche
Zugkraft nicht auf die Warenbahn wirken, weil durch sie die
Textilbahn langgezogen und entsprechend in der Breite ein
springen würde.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Unterflotten-
Quetschwerk zu schaffen, das in gleicher Weise zum Behandeln
von in der Längsrichtung unelastischer und in der Längsrich
tung elastischer Ware, also insbesondere zum Behandeln von
Maschenware, geeignet ist.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß zumindest bei
Behandlung einer in ihrer Längsrichtung elastischen Waren
bahn eine der unter dem Niveau der Behandlungsflotte im Trog
angeordneten Unterflottenwalzen angetrieben ist und diese
ihre Drehbewegung durch Oberflächenreibung kraftschlüssig
auf die übrigen Unterflottenwalzen überträgt. Die unter dem
Flottenniveau gelagerten bzw. angeordneten Walzen - nämlich
die Tauch- und Quetschwalzen - werden auch als Unterflotten
walzen bezeichnet. Verbesserungen und weitere Ausgestaltun
gen der Erfindung werden in den Unteransprüchen angegeben.
In dem Unterflotten-Quetschwerk liegen die oberen Walzen
alle übereinander mit dem Eigengewicht auf der untersten
Walze. Die kraftschlüssige Übertragung der Drehbewegung der
jeweils unmittelbar angetriebenen Walze auf die übrigen Wal
zen wird also durch das Eigengewicht der Walzen und/oder
durch von oben zusätzlich ausgeübte Druckkräfte bewirkt.
Diese Druckkräfte können bevorzugt zugleich mit oder durch
den Drehantrieb, z. B. bei Zahnradantrieb, ausgeübt werden.
Erfindungsgemäß wird die behandelte textile Warenbahn durch
das Unterflotten-Quetschwerk selbsttätig gefördert, so daß
eine Zugkraft zum Herausziehen aus bzw. zum Herumführen um
die Unterflottenwalzen nicht aufgebracht werden muß. Auf
diese Weise können auch in Längsrichtung stark elastische
Warenbahnen, insbesondere auch aus Maschenware, relativ groß
der Stärke problemlos porentief mit der Flotte durchtränkt
werden, ohne daß dabei eine störende Längsspannung auf die
Warenbahn ausgeübt werden müßte.
Gemäß weiterer Erfindung wird zum Antrieb der jeweiligen Un
terflottenwalze mindestens ein von außerhalb des Trogs ange
triebener Zahnriemen unterhalb des Flottennivaus um ein An
triebsrad einer dieser Walzen herumgeführt. Vorzugsweise
soll die unterste Walze des Quetschwerks, die sogenannte
Tauchwalze, auf diese Weise angetrieben werden. Die Tauch
walze schleppt die übrigen Walzen des Unterflotten-Quetsch
werks durch Kraftschluß mit. Es kann unter Umständen günstig
sein, eine mittlere Walze oder gar die oberste Walze unmit
telbar anzutreiben weil dann die Übertragungsverluste ins
gesamt geringer werden bzw. die Antriebsmittel, wie Treib
riemen Zahnräder oder dergleichen, nur wenig oder gar nicht
in die Flotte tauchen müssen.
Zum Reinigen des Trogs und/oder zum Einfädeln einer neuen
Warenbahn kann der Trog so weit relativ zum
Unterflotten-Quetschwerk absenkbar ausgebildet werden, daß das
Quetschwerk gereinigt und/oder eine neue Warenbahn eingefädelt wer
den können. Alternativ kann mit gleichem Ergebnis auch das
Unterflotten-Quetschwerk anhebbar relativ zum räumlich fe
sten Trog ausgebildet werden. Zum Einfädeln können die obe
ren Unterflottenwalzen voneinander abhebbar ausgebildet bzw.
gelagert werden.
Vorzugsweise soll die Fördergeschwindigkeit der Unterflot
tenwalzen im wesentlichen gleich der vorgegebenen Transport
geschwindigkeit der Warenbahn sein. Gemäß weiterer Erfindung
wird der Antrieb der Unterflottenwalzen vorzugsweise so ge
steuert, daß die Fördergeschwindigkeit der Warenbahn im Un
terflotten-Quetschwerk im Mittel ebenso groß ist wie dieje
nige im nachgeschalteten Foulard-Quetschwerk. Eine zugehöri
ge Regelung soll gewährleisten, daß die Warenbahn zwischen
Unterflotten- und Foulard-Quetschwerk weder stramm gezogen
wird noch so locker hängt, daß der Warenlauf behindert wür
de.
Anhand der schematischen Zeichnung eines Ausführungsbei
spiels einer Färbeanlage werden Einzelheiten der Erfindung
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Foulard-Färbeanlage im Schnitt senkrecht
zu den Drehachsen der zugehörigen Walzen; und
Fig. 2 die Färbeanlage nach Fig. 1 im Schnitt paral
lel zu den Walzen.
Die Färbeanlage nach Fig. 1 und 2 umfaßt einen Trog 1, in
dem eine Färbeflotte 2 enthalten ist. In den Trog 1 wird
eine Warenbahn 3, bei der es sich um längselastische
Maschenware handeln kann in Transportrichtung 4 über eine
Einlaufwalze 5 in die Farbflotte 2 hinein unter dem Flot
tenniveau 6 um eine Tauchwalze 7, unmittelbar von der Tauch
walze 7 durch einen ersten Quetschspalt 8, unmittelbar wei
ter um eine erste Quetschwalze 9, von dort durch einen zwei
ten Quetschspalt 10 und von diesem aus teilweise um eine
zweite Quetschwalze 11 aus der Farbflotte 2 heraus,
gegebenenfalls vorbei an Ausbreitwalzen 12 durch ein Fou
lard-Quetschwerk 13 mit zwei in Pfeilrichtung gegeneinander
gepreßten Walzen, gefördert. Die erste und zweite Quetsch
walze 9, 11 ruhen mit ihrem Eigengewicht auf der Tauchwalze
7, sie werden in einem Lager 14 vertikal verschiebbar gehal
ten. Die Tauchwalze und die übereinander auf der Tauchwalze
liegenden Quetschwalzen werden auch als Unterflottenwalzen
bezeichnet und bilden gemeinsam ein Unterflotten-Quetsch
werk.
Erfindungsgemäß ist das Unterflotten-Quetschwerk angetrie
ben. Der Antrieb kann je nach Ausbildung des Kraftübertra
gungsmittels an jeder der Unterflottenwalzen, nämlich an der
Tauchwalze 7, an der ersten Quetschwalze 9, an der zweiten
Quetschwalze 11 oder - in anderen Ausführungsbeispielen - an
jeder weiteren der in einer Reihe übereinanderliegenden Un
terflottenwalzen angreifen. Im Ausführungsbeispiel nach Fig.
2 besitzt die Tauchwalze 7 innerhalb des Trogs 1 unterhalb
des Niveaus 6 der Flotte 2 an ihrer Achse 15 ein Antriebsrad
16, das über einen Zahnriemen 17 mit dem Abtriebsrad 18 ei
nes Motors 19 gekoppelt wird. Alternativ kann der Zahnriemen
17 oder dergleichen Kraftübertragungsmittel auch an einem
der gestrichelt dargestellten Antriebsräder 20 bzw. 21 der
ersten und zweiten Quetschwalze 9 bzw. 11 angreifen.
Vorteilhaft im vorliegenden Zusammenhang ist, daß der An
trieb innerhalb des Trogs 1 an einer der Unterflottenwalzen
7, 9, 11 angreift. Zu Reinigungs- oder Wartungszwecken kann
also der Trog 1 relativ zum ganzen Unterflotten-Quetschwerk
abgesenkt oder dieses relativ zum Trog 1 angehoben werden,
ohne daß die zugehörigen Antriebe hierbei beeinträchtigt
bzw. ab- oder ummontiert werden müßten. Für den Antrieb
unter dem Niveau 6 der Flotte 2 ist lediglich dafür zu sor
gen, daß die Antriebs- und Abtriebsräder 16, 18, 20, 21 so
wie der Zahnriemen 17 aus einem Material bestehen und so ge
lagert werden, daß ein störungsfreier Unterflottenbetrieb
möglich ist.
Nach Fig. 2 besitzt das Foulard-Quetschwerk 13 einen
Antriebsmotor 22. Der Motor 19 des im wesentlichen aus den Un
terflottenwalzen 7, 9, 11 bestehenden Unterflotten-Quetsch
werks 23 und der Motor 22 des Foulard-Quetschwerks 13 werden
über einen Regler 24 so gesteuert, daß die Warenbahn 3 im
Bereich zwischen Unterflotten-Quetschwerk 23 und
Foulard-Quetschwerk 13 weder zu stramm gezogen wird noch zu
locker hängt.
In einem Unterflotten-Quetschwerk einer Foulard-Imprägnier
anlage können in Längsrichtung elastische textile Warenbah
nen ohne die Gefahr einer Dehnung in Längsrichtung behandelt
werden, wenn erfindungsgemäß die unter der Flotte befind
lichen Walzen angetrieben sind.
Bezugszeichenliste
1 = Trog
2 = Farbflotte
3 = Warenbahn
4 = Transportrichtung
5 = Einlaufwalze
6 = Flottenniveau
7 = Tauchwalze
8 = erster Quetschspalt
9 = erste Quetschwalze
10 = zweiter Quetschspalt
11 = zweite Quetschwalze
12 = Ausbreitwalzen
13 = Foulard-Quetschwerk
14 = Lager (9, 11)
15 = Achse (7)
16 = Antriebsrad (7)
17 = Zahnriemen
18 = Abtriebsrad
19 = Motor
20 = Antriebsrad (9)
21 = Antriebsrad (11)
22 = Motor (13)
23 = Unterflotten-Quetschwerk
24 = Regler
2 = Farbflotte
3 = Warenbahn
4 = Transportrichtung
5 = Einlaufwalze
6 = Flottenniveau
7 = Tauchwalze
8 = erster Quetschspalt
9 = erste Quetschwalze
10 = zweiter Quetschspalt
11 = zweite Quetschwalze
12 = Ausbreitwalzen
13 = Foulard-Quetschwerk
14 = Lager (9, 11)
15 = Achse (7)
16 = Antriebsrad (7)
17 = Zahnriemen
18 = Abtriebsrad
19 = Motor
20 = Antriebsrad (9)
21 = Antriebsrad (11)
22 = Motor (13)
23 = Unterflotten-Quetschwerk
24 = Regler
Claims (5)
1. Unterflotten-Quetschwerk einer Foulard-Imprägnieranlage
zum Behandeln einer textilen Warenbahn (3) mit einem eine
Behandlungsflotte, insbesondere Farbflotte, aufnehmenden
Trog (1), mit einer Tauchwalze (7), um die herum die zu
behandelnde Warenbahn (3) durch die Behandlungsflotte (2) zu
transportieren ist, und mit mindestens einer unter dem Ni
veau der Behandlungsflotte im Trog (1) vertikal beweglich zu
positionierenden, mit dem Eigengewicht auf der Tauchwalze
(7) oder gegebenenfalls auf einer ersten Quetschwalze (9)
liegenden Quetschwalze (11), wobei die Warenbahn (3) durch
den ersten Spalt (8) zwischen Tauchwalze (7) und erster
Quetschwalze (9) sowie gegebenenfalls nach Umlaufen der
ersten Quetschwalze (9) durch einen zwischen dieser und ei
ner zweiten Quetschwalze (11) vorgesehenen Quetschspalt (10)
hindurchgeführt und nach Verlassen der Oberfläche der ober
sten Quetschwalze (11) aus der Behandlungsflotte (2) heraus
zu einem Foulard-Quetschwerk (13) geleitet wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest bei Behandlung einer in ihrer Längsrichtung
elastischen Warenbahn (3) eine der unter dem Niveau (6) der
Behandlungsflotte (2) im Trog (1) angeordneten Unterflotten
walzen (7, 9, 11) angetrieben ist und diese ihre Drehbewe
gung durch die Oberflächenreibung kraftschlüssig auf die üb
rigen Unterflottenwalzen überträgt.
2. Unterflotten-Quetschwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Antrieb mindestens ein - vorzugsweise von außerhalb
des Trogs (1) angetriebener - in der Behandlungsflotte unter
halb des Flottenniveaus (6) um ein Antriebsrad (16, 20, 21)
einer der Unterflottenwalzen (7, 9, 11) herumgeführter Zahn
riemen (17) oder dergleichen im Unterflottenbereich einsetz
bares Übertragungsmittel vorgesehen ist.
3. Unterflotten-Quetschwerk nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine obere oder mittlere Walze (9) der Unterflottenwal
zen (7, 9, 11) angetrieben ist.
4. Unterflotten-Quetschwerk nach mindestens einem der An
sprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fördergeschwindigkeit der Unterflottenwalzen im we
sentlichen gleich der vorhergehenden Transportgeschwindig
keit der Warenbahn (3) ist.
5. Unterflotten-Quetschwerk nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fördergeschwindigkeit der Unterflottenwalzen (7, 9,
11) und diejenige der Walzen des Foulard-Quetschwerks (13)
mit Hilfe eines Reglers (24) im Mittel auf längsspannungs
armen Gleichlauf gesteuert sind.
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