DE4227402C1 - Fahrzeugdach - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Fahrzeugdach mit mindestens einem Deckelteil, das zwischen
einer Schließstellung, in der das Deckelteil eine Dachöffnung verschließt und mit der
Kontur der festen Dachhaut mindestens näherungsweise bündig liegt, und einer
Öffnungsstellung ist, in welcher das Deckelteil durch
Verschwenken um eine nahe seiner Vorderkante liegende Schwenkachse in eine schräg
nach hinten ansteigende Stellung gebracht und mit Bezug auf die Schließstellung nach
hinten verschoben ist, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Fahrzeugdächer dieser Art sind unter den Begriffen Spoilerdach, Mehrdeckelspoilerdach
oder Lamellendach bekannt. Sie kommen in verschiedenen Ausführungsformen vor (siehe
beispielsweise DE 34 08 056 A1, DE 35 23 882 C2, DE 37 15 268 C2 und DE 41 23 229 A1.
Gemeinsam ist den bisher bekannten Spoilerdächern, daß der in die Öffnungsstellung
gebrachte Deckel bei höheren Fahrgeschwindigkeiten zum Schwingen neigt und dadurch
häufig störende Geräusche verursacht. Ein anderer Nachteil der bekannten Spoilerdächer
besteht darin, daß ein relativ großer Teil der Dachöffnung verschlossen bleibt, da die
Anlenkung und Führung des nach hinten hochstehenden Deckels im Bereich der
Dachöffnung sicher gewährleistet sein muß. Bei Lamellendächern ist aus den gleichen
Gründen zur Gewährleistung einer sicheren Abstützung jeder Lamelle in deren vorderem
Bereich nur eine insgesamt sehr begrenzte Lamellenbreite realisierbar.
Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeugdach
der oben genannten Art zu schaffen, dessen Dachöffnung bei sehr einfachem Aufbau in
Öffnungsstellung des Deckels bzw. der Deckelteile nur noch sehr wenig durch dieselben
abgedeckt ist und das eine besonders wirkungsvolle Führung der Deckelteile auch im
Öffnungszustand gewährleistet und damit wenig Nebengeräusche verursacht.
Diese Aufgabe wird bei einem Fahrzeugdach der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
durch die Merkmale im Patentanspruch 1 gelöst. Dadurch, daß
das wenigstens eine aus der Schließstellung nach hinten geschobene Deckelteil im Bereich
seines hinteren Endes an einer Dachreling geführt ist, wobei in oder an der Dachreling
zumindest eine Führungskulisse für die Führung von hinteren Führungselementen der
Deckelteile angeordnet ist, wird erreicht, daß die Deckelteile über ihren gesamten
Verstellbereich hinweg sowohl vorne als auch hinten zwangsgeführt sind. Die
Führungselemente sind zweckmäßig als seitlich über die Deckelteile hinausstehende
Führungsstifte ausgebildet. Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Aus der DE 37 39 127 A1 ist eine Dachluke eines Lastkraftwagens bekannt, die zum
Öffnen an vertikalen Führungen einer Dachreling geführt angehoben wird und
anschließend in horizontalen Führungen quer zur Fahrtrichtung verschiebbar ist. Eine
Ausstellposition der Deckelhinterkante ist mittels der dort gezeigten Mechanik
ebensowenig realisierbar wie eine Verschiebung in geneigter Position. Die Verwendbarkeit
ist daher auf langsam fahrende Fahrzeuge beschränkt.
Vorteilhaft sind beim Erfindungsgegenstand
die Deckelteile im Bereich ihres vorderen Endes über vordere
Führungselemente an einer tiefer als der Seitenrand der Dachöffnung liegenden Innen
längsführung, die mindestens näherungsweise parallel zu dem die Dachöffnung seitlich
begrenzenden Teil der festen Dachhaut verläuft, derart geführt, daß in der Schließstellung
des Deckels auch dessen hintere Führungselemente mit der Innenlängsführung in Eingriff
stehen. Hierdurch ist eine in Schließstellung bündige Lage der Deckelteile mit der
Oberfläche des umgebenden festen Daches möglich. Die Dichtung zum Innenraum erfolgt
dabei zweckmäßig unterhalb der Innenlängsführung.
Die Führungskulisse der Dachreling mündet vorzugsweise in die Innenlängsführung an
einer Stelle ein, die sich an oder kurz hinter der Stelle befindet, an welcher die hinteren
Führungselemente der Deckelteile in der Deckelschließstellung stehen.
Die Dachreling kann vorteilhaft mindestens in dem Bereich ihrer Längsabmessung, in dem
die Deckelteile in der Öffnungsstellung stehen, vertikal verlaufende Seitenwände zur
seitlichen Verblendung der in Öffnungsstellung befindlichen Deckelteile aufweisen, wobei
die Spalte zwischen den Seitenwänden der Dachreling und den Seitenkanten der
Deckelteile zweckmäßig durch Randspaltdichtungen abgedichtet sind.
Bei dem erfindungsgemäß ausgebildeten Dach wird der
beim Öffnen oder teilweisen Öffnen über das
Dach ausgestellte Bereich der Deckelteile entlang der Dachreling verstellbar geführt.
Hierfür sind an oder nahe der Hinterkante der Deckelteile Führungselemente angeordnet,
die in Führungen eingreifen, die in der Dachreling integriert sind. Die Führungselemente
können z. B. als Stifte und die Führungen als Nuten ausgebildet sein. Es lassen sich jedoch
alle für derartige Führungszwecke üblicherweise verwendeten Führungsanordnungen
verwenden.
Die vorzugsweise vorgesehenen seitlichen Verblendungen der Dachreling sorgen nicht nur
für ein gefälliges Aussehen, sondern bewirken auch eine weitere Reduzierung der
Windgeräusche. Die Seitenwände zur Verblendung können einstückig an der Reling
ausgebildet sein oder auch nachträglich in die Dachreling eingesetzt werden.
Durch das Anlenken des Deckels an der Dachreling wird die Stabilität des Deckels
beziehungsweise der Deckelteile wesentlich erhöht. Dabei ist zu berücksichtigen, daß
bisher ein derartiges Deckelteil nur in dem Bereich geführt war, der in der
Öffnungsstellung des Deckels nach wie vor die Dachöffnung überdeckte. Dieser Bereich
entsprach bei Spoilerdächern etwa 35% der Längsabmessung der Dachöffnung. Während
der Deckel somit über ungefähr ein Drittel seiner Länge geführt war, standen zwei Drittel
seiner Länge nach hinten über das Dach hinaus, wodurch auf die Führungen im vorderen
Drittel erhebliche Biege- und Wechselbeanspruchungen insbesondere bei höherer
Fahrgeschwindigkeit einwirkten. Durch die erfindungsgemäße Lösung ist es dagegen
möglich geworden, den Deckel beziehungsweise die Deckelteile über praktisch ihre
gesamte Lange zu führen, wobei es auch nicht mehr notwendig ist, daß der Deckel in
seiner Öffnungsstellung einen größeren Teil der Dachöffnung überdeckt, da nur noch die
Vorderkante des Deckels im Bereich der Dachöffnung geführt sein muß.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der schematischen
Zeichnungen beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Fahrzeugdachs mit einer Dachreling und
einem in Öffnungsstellung befindlichen spoilerartigen Deckel,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines Fahrzeugdachs mit einer Dachreling und
einem in Öffnungsstellung befindlichen Lamellendach mit mehreren
Deckelteilen,
Fig. 3 eine vergrößerte Detaildarstellung einer Dachreling entsprechend des
Ausschnitts in Fig. 2.
Das in Fig. 1 insgesamt mit 10 bezeichnete Fahrzeugdach weist eine in einer festen
Dachhaut 11 ausgebildete Dachöffnung 12 auf, die mittels eines ausstellbaren und im
ausgestellten Zustand über der festen Dachhaut 11 zurückschiebbaren einzigen Deckelteils
(Deckels 14) wahlweise verschlossen oder mindestens teilweise freigelegt werden kann.
Das Fahrzeugdach 10 ist ferner mit einer Dachreling 16 versehen, die zu beiden Seiten der
Dachöffnung 12 angeordnet ist und sich von dieser nach hinten erstreckt. An dem Deckel
14 sind im Bereich der Vorder- und Rückkante seitliche Führungselemente 18 und 20, zum
Beispiel in Form von Führungsstiften, angeordnet, die zur Führung des Deckels 14
zwischen einer die Dachöffnung verschließenden Schließstellung und der dargestellten, die
Dachöffnung 12 praktisch völlig freigebenden Öffnungsstellung dienen. Im Bereich der
Vorderkante der Dachöffnung 12 ist ein Windabweiser 22 angeordnet, der in
Öffnungsstellung des Deckels 14 selbsttätig nach oben hinausklappt.
In den Seiten der Dachöffnung 12 sind tiefer als der Seitenrand der Dachöffnung liegende
Innenlängsführungen 24 angeordnet, in die die seitlich über den Deckel 14 hinausragenden
vorderen Führungselemente 18 und in der Deckelschließstellung auch die hinteren
Führungselemente 20 eingreifen. Eine nicht gezeigte umlaufende Dichtung einer unterhalb
des festen Daches den Rand der Dachöffnung 12 untergreifenden Wasserrinne liegt
unterhalb der Innenlängsführungen 24. Die Innenlängsführungen 24 sorgen für die
Führung des Deckels 14 im Bereich seiner Vorderkante über den gesamten
Verstellbereich hinweg. Die Innenlängsführung 24 geht in eine an der Innenseite der
Dachreling 16 angeordnete Führungskulisse 26 über, in welche die hinteren
Führungselemente 20 des Deckels 14 eintreten, wenn der Deckel seine Schließstellung
verläßt. Die Führungskulisse 26 weist vorne einen schräg nach hinten ansteigenden
Abschnitt 30 und einen daran nach hinten anschließenden Abschnitt 32 auf, der in Abstand
oberhalb der festen Dachhaut und im wesentlichen parallel zu dieser verläuft. Über die
Führungselemente 18 und 20 ist der Schiebedachdeckel 14 zwischen der die Dachöffnung 12
verschließenden Schließstellung und der abgebildeten Öffnungsstellung sowohl vorne als
auch hinten sicher geführt. Die Verstellmechanik kann besonders einfach und stabil
ausgeführt werden, da Ausstellhebel und dergleichen Bauteile entfallen. Im Bereich der
Führungskulissen 26 ist die Dachreling 16 durch Seitenwände 28 verblendet. Hierdurch
wird die Erzeugung von Windgeräuschen an den Seitenkanten des Schiebedachdeckels 14
vermindert. Der Bereich zwischen den Seitenwänden 28 und den Seitenkanten des Deckels
14 kann durch nicht näher dargestellte Dichtungen abgedichtet werden. Die Dichtung kann
dabei sowohl am Deckel 14 als auch an der Dachreling 16 montiert sein.
Beim anfänglichen Zurückschieben des Deckels 14 aus der Schließstellung treten die
hinteren Führungselemente 20 in den schräg nach hinten ansteigenden Abschnitt 30 der
Führungskulissen 26 über und wandern entlang den Abschnitten 30 nach oben. Dadurch
wird der Deckel um eine von den vorderen Führungselementen 18 bestimmte
Schwenkachse verschwenkt und mit seiner Hinterkante spoilerartig über die feste
Dachhaut 11 ausgestellt. Nachdem die hinteren Führungselemente 20 in die
Parallelabschnitte 32 der Führungskulissen 26 eingelaufen sind, wird der Deckel 14 beim
weiteren Zurückschieben in der erreichten Schräglage nur noch translatorisch verstellt.
In den Fig. 2 und 3 ist ein Lamellendach gezeigt, wobei gleiche Teile mit gleichen
Bezugszahlen versehen sind, die bei Modifizierung mit einem Hochkomma ′ versehen
wurden. Bei diesem Ausführungsbeispiel mit einem aus sechs Dachteilen (Lamellen
14 a-f) gebildeten Lamellendach sind die Längsführungen 24a und 24b zur Führung von
an jeder Lamelle 14 a-f vorgesehenen hinteren Führungselementen 20′ beziehungsweise
vorderen Führungselementen 18′ vollständig in einer oberhalb der festen Dachhaut 11′
angeordneten Dachreling 16′ integriert. Die obere Längsführung 24a dient zur Führung
der hinteren Führungselemente 20′. Sie geht an einem sich im Bereich des hinteren
Randes der Dachöffnung 12 erhebenden Stützsteges der Reling 16′ in eine Führungskulisse
26′ über, die sich aus einem schräg nach hinten ansteigenden Abschnitt 30′ und einem
daran nach hinten anschließenden, im oberen Steg der Reling 16′ etwa parallel
zur festen Dachhaut 11 verlaufenden Abschnitt zusammensetzt.
Unterhalb der oberen Längsführung 24 a verläuft in geringem Abstand zu dieser eine
untere Längsführung 24b, die die vorderen Führungselemente 18′ jeder Lamelle führt.
Dadurch daß jede Lamelle 14 a-f sowohl an ihrem vorderen Ende durch ein
Führungselement 18′ als auch an ihrem hinteren Ende durch ein Führungselement 20′
geführt ist, ergibt sich in jeder Lage der Lamellen 14 a-f eine sichere Abstützung
derselben, so daß die Breite einer Lamelle leicht das Doppelte der bisher realisierbaren
Breite erreicht. Eine den Rand der Dachöffnung 12 untergreifende Wasserrinne mit
aufgesteckter Dichtung ist auch bei diesem Ausführungsbeispiel unterhalb der
Längsführungen 24a und 24b vorgesehen, jedoch aus Vereinfachungsgründen nicht
dargestellt.
Die vorliegende Erfindung ist im Zusammenhang mit allen Arten von öffnungsfähigen
Fahrzeugdächern anwendbar, die über wenigsten ein im geöffneten Zustand über die feste
Dachhaut ragendes Deckelteil verfügen und zu dessen Führung zumindestens teilweise
eine Fahrzeugreling verwenden. Die seitlichen Längsführungen können zumindestens
teilweise unterhalb der festen Dachhaut verlaufen, wobei eine nicht dargestellte Variante
auch Längsführungen für vordere Führungselemente unterhalb und für hintere
Führungselemente oberhalb der festen Dachhaut aufweisen kann.
Claims (8)
1. Fahrzeugdach mit mindestens einem Deckelteil, das zwischen einer Schließstellung,
in der das Deckelteil eine Dachöffnung verschließt und mit der Kontur der festen
Dachhaut mindestens näherungsweise bündig liegt, und einer Öffnungsstellung
verstellbar ist, in welcher das Deckelteil durch Verschwenken um eine nahe seiner
Vorderkante liegende Schwenkachse in eine schräg nach hinten ansteigende
Stellung gebracht und mit Bezug auf die Schließstellung nach hinten verschoben ist,
wobei das Deckelteil (Deckel 14 bzw. Lamellen 14a-f) im Bereich seines vorderen Endes über vordere
Führungselemente (18 bzw. 18′) an je einer Längsführung (24 bzw. 24′b) geführt ist, die
mindestens näherungsweise parallel zu dem die Dachöffnung (12) seitlich
begrenzenden Teil der festen Dachhaut (11 bzw. 11′) verläuft, dadurch gekennzeichnet, daß
das aus der Schließstellung nach hinten geschobene Deckelteil (Deckel 14 bzw. Lamellen 14a-f) im
Bereich seines hinteren Endes an einer Dachreling (16 bzw. 16′) geführt ist, an der
zumindest eine Führungskulisse (26 bzw. 26′) für die Führung von hinteren Führungselementen
(20 bzw. 20′) der Deckelteile angeordnet ist.
2. Fahrzeugdach nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungselemente,
als seitlich über das Deckelteil (Deckel 14 bzw. Lamellen 14a-f) hinausstehende Führungsstifte
(20 bzw. 20′) ausgebildet sind.
3. Fahrzeugdach nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Schließ
stellung des Deckels (14) auch dessen hintere Führungselemente (20) mit der
Längsführung (24) in Eingriff stehen.
4. Fahrzeugdach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß vordere Führungselemente (18′) und hintere Führungselemente (20′)
wenigstens abschnittsweise in zwei getrennten Längsführungen (24a und 24b) geführt
sind.
5. Fahrzeugdach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß wenigstens eine der Längsführungen (24; bzw. 24a und 24b) unterhalb der
festen Dachhaut (11) verläuft.
6. Fahrzeugdach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Führungskulisse (26 bzw. 26′) der Dachreling (16 bzw. 16′) in die Längs
führung (24 bzw. 24a) an einer Stelle einmündet, die sich an oder kurz hinter der Stelle
befindet, an welcher die hinteren Führungselemente des hintersten Deckelteils
(Deckel 14 bzw. Lamelle 14f) in der Deckelschließstellung stehen.
7. Fahrzeugdach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Dachreling (16 bzw. 16′) mindestens in dem Bereich ihrer
Längsabmessung, in dem das/die Deckelteil(e) (Deckel 14 bzw. Lamellen 14a-f) in der
Öffnungsstellung steht, vertikal verlaufende Seitenwände (28) zur seitlichen
Verblendung der in Öffnungsstellung befindlichen Deckelteile
aufweist.
8. Fahrzeugdach nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Spalte zwischen
den Seitenwänden (28a) der Dachreling (16 bzw. 16′) und den Seitenkanten der
Deckelteil (Deckel 14 bzw. Lamellen 14a-f) durch Randspaltdichtungen abgedichtet sind.
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