DE4310289A1 - Vorrichtung zum Rillen von kontinuierlich geförderten, flachen Werkstücken - Google Patents
Vorrichtung zum Rillen von kontinuierlich geförderten, flachen WerkstückenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Rillen von kontinu
ierlich geförderten, flachen Werkstücken zum Bilden von Falzli
nien, vorzugsweise zum Bilden der Falzlinien der Seiteneinschlä
ge von aufgezogenen Kreuzböden bei der Sackherstellung, beste
hend aus einer mit einer umlaufenden Nut versehenen Nutscheibe,
in deren Nut die kreisförmige Schneide einer Rillscheibe greift,
die zusammen die Rillwerkzeuge bilden, und aus einer auf einem
zylindrischen Abschnitt der Nutscheibe ablaufenden Klemmrolle,
die ein Einziehen des freien äußeren Bereichs des Werkstücks in
Richtung auf die zusammenwirkenden Rillwerkzeuge verhindert.
Insbesondere bei der Papiersackherstellung ist es üblich, Falz
linien vorzurillen, um saubere Faltungen zu erreichen. Bei einer
beispielsweise anhand der Fig. 4 der FR-PS 13 64 183 beschriebe
nen Rillvorrichtung zur Bildung der die Seiteneinschläge von auf
gezogenen Böden von Kreuzbodensäcken abteilenden Falzlinien läßt
sich beobachten, daß die durch die Rillung gebildeten Falzlinien
schräg nach außen verlaufen, weil Sackmaterial in Richtung auf
die Rillnut von der Rillscheibe eingezogen wird.
Das Phänomen des Einziehens von Sackmaterial zur Sackmitte hin
bei der Bildung der die Seitenklappen eines aufgezogenen Kreuz
bodens abteilenden Falzlinien durch Rillung ist in der
DE-PS 12 99 514 beschrieben worden. In dieser Veröffentlichung
ist vorgeschlagen worden, neben den Rillscheiben auf den frei
auslaufenden Seiten der Werkstücke angetriebene Andrückrollen
anzuordnen, die auf zylindrischen Abschnitten der mit den Rill
nuten versehenen Scheiben ablaufen und auf die Schlauchabschnitt
enden eine nach außen gerichtete Zugkomponente ausüben. Die aus
der DE-PS 12 99 514 bekannte Vorrichtung erfordert jedoch einen
erhöhten baulichen Aufwand, da die auf einem zylindrischen
Abschnitt der Rillscheibe ablaufende Andrückrolle an einem
schwenkbar im Maschinengestell gelagerten Winkelhebel gelagert
und zusätzlich mit einem eigenen Antrieb versehen ist.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 zu schaffen, die bei geringe
rem baulichen Aufwand die Rillung von Werkstücken mit zu deren
Seitenkanten parallelen Rillinien ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Klemm
rolle aus einer an die Rillscheibe angrenzenden, zylindrischen
Scheibe besteht, die mit derselben Drehzahl wie die Rillscheibe
umläuft. Die erfindungsgemäße Vorrichtung führt zu einer wesent
lich vereinfachten Bauweise, weil die Rillscheibe selbst die
Andrück- oder Klemmrolle trägt, so daß keine separate Klemmrolle
mit eigener Lagerung und eigenem Antrieb vorgesehen werden muß.
Zweckmäßigerweise ist die Rillscheibe mit der die Klemmrolle bil
denden, zylindrischen Scheibe verbunden.
Die zylindrische Scheibe ist in weiterer Ausgestaltung der Erfin
dung mit einem ringförmigen Mantel aus elastomerem Material ver
sehen.
Zweckmäßigerweise entspricht der Durchmesser des ringförmigen
Mantels dem Durchmesser der Rillscheibe, um den erforderlichen
Andruck zu gewährleisten.
Die Schneide der Rillscheibe sollte nur so tief in die Nut der
Nutscheibe eintauchen, daß eine Rillung ohne Quetschung erfolgt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand
der Zeichnung, in deren einziger Figur eine Vorderansicht der
die aufgezogenen Kreuzböden eines Sackes mit die Seiteneinschlä
ge abteilenden Falzlinien versehenden Rillwerkzeuge schematisch
dargestellt sind, näher erläutert.
Ein kontinuierlich durch nicht dargestellte Fördereinrichtungen
gefördertes Schlauchstück 1 ist an seinen beiden Enden mit aufge
zogenen Kreuzböden versehen, von deren seitlichen Teilen 2, 3
und 2′, 3′ durch Rillinien Seiteneinschläge abgeteilt werden,
die in einem späteren Arbeitsgang um die Rillinien zum Zulegen
der Böden nach innen derart eingeschlagen werden, daß sich deren
äußere Enden überlappen. Um saubere Bodenfaltungen zu erzeugen,
ist es erforderlich, die Seiteneinschläge durch Rillinien abzu
teilen, die zu den äußeren Kanten des aufgezogenen Schlauch
stücks parallel sind.
Zum Bilden der Falzlinien in den Endbereichen der aufgezogenen
Teile 2, 3 und 2′, 3′ sind vier mit Nuten 4, 5 und 4′, 5′ verse
hene Gegenscheiben 6, 7 und 6′, 7′ vorgesehen, die mit in die
Nuten eingreifenden Rillscheiben 8, 9 und 8′, 9′ zusammenwirken.
Der Figur ist zu entnehmen, daß die Rillscheiben nicht bis in
den Grund der Nuten eindringen. Hierdurch wird erreicht, daß die
zu rillenden Bereiche wohl gerillt, dennoch aber nicht
gequetscht werden.
Damit nun die frei auslaufenden Enden der zu rillenden Bereiche
während des Rillvorgangs nicht nach innen gezogen werden, sind
auf die Rillscheiben 8, 9 und 8′, 9′ Ringe 10, 11 und 10′, 11′
aus elastischem Material aufgeklebt, deren Außendurchmesser
genauso groß sind wie die Außendurchmesser der Rillscheiben 8, 9
bzw. 8′, 9′. Beim Eindringen der Rillscheiben in die Nuten pres
sen sich die Ringe 10, 11 bzw. 10′, 11′ auf die frei auslaufen
den Enden der zu rillenden Bereiche, so daß Material, das beim
Rillen in die Nuten eingezogen wird, von dem Schlauchstückmate
rial herausgezogen werden muß, das sich jeweils zwischen den
Rillscheiben 8, 9 bzw. 8′, 9′ befindet. So zu verfahren, hat den
Vorteil, daß die beiden frei auslaufenden Enden einer jeden Sack
seite, welche die späteren Bodenseiteneinschläge bilden, paral
lel zueinander verlaufen und sich dadurch eine einwandfreie Ver
klebung ergibt.
Bei vorbekannten Rilleinrichtungen wurden die Seitenklappen
durch bogenförmige Falzlinien begrenzt, so daß schon bei der
Bemessung der Schlauchstücklänge darauf geachtet werden mußte,
daß auch die Bereiche miteinander verklebt werden konnten, die
am weitesten von den Rillscheiben von den äußeren Enden nach
innen gezogen waren. Dies bedeutet, daß aus Sicherheitsgründen
die Schlauchabschnitte stets länger sein mußten als dies bei
einer ordnungsgemäßen Rillung erforderlich ist. Demzufolge wird
durch eine Rillung mit der erfindungsgemäßen Rillvorrichtung in
der Praxis an jedem Ende etwa 1 cm Sackmaterial eingespart. Dies
bedeutet beispielsweise bei einem Dreilagensack, daß insgesamt
6 cm Sackmaterial eingespart werden können.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Rillen von kontinuierlich geförderten,
flachen Werkstücken zum Bilden von Falzlinien, vorzugsweise
zum Bilden der Falzlinien der Seiteneinschläge von aufgezoge
nen Kreuzböden bei der Sackherstellung, bestehend aus einer
mit einer umlaufenden Nut versehenen Nutscheibe, in deren
Nut die kreisförmige Schneide einer Rillscheibe greift, die
zusammen mit der Nutscheibe die Rillwerkzeuge bildet, und
aus einer auf einem zylindrischen Abschnitt der Nutscheibe
ablaufenden Klemmrolle, die ein Einziehen des freien äußeren
Bereiches des Werkstücks in Richtung auf die zusammenwirken
den Rillwerkzeuge verhindert,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klemmrolle (10, 11, 10′, 11′) aus einer an die Rill
scheibe (8, 9, 8′, 9′) angrenzenden, zylindrischen Scheibe
besteht, die mit derselben Drehzahl wie die Rillscheibe
umläuft.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rillscheibe (8, 9, 8′, 9′) mit der zylindrischen Scheibe ver
bunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die zylindrische Scheibe mit einem ringförmigen Mantel
(10, 11, 10′, 11′) aus elastomerem Material versehen ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Durchmesser des ringförmigen Mantels dem
Durchmesser der Rillscheibe entspricht.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schneide der Rillscheibe (8, 9, 8′, 9′)
nur so tief in die Nut (4, 5, 4′, 5′) der Nutscheibe ein
taucht, daß eine Rillung ohne Quetschung erfolgt.
Priority Applications (5)
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