DE4318062B4 - Wirbelstromsensor - Google Patents
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Abstract
Wirbelstromsensor
zum Detektieren von Defekten in einem Prüfling in Form eines Rohres
(23) aus elektrisch leitfähigem
Material, das eine Mittelachse aufweist, wobei der Wirbelstromsensor
zum Bewegen innerhalb des Rohres (23) in einer Richtung parallel
zur Rohrmittelachse ausgebildet ist, wobei der Wirbelstromsensor
ein Gehäuse
(28) mit einer Gehäusemittelachse (36)
umfaßt,
der Wirbelstromsensor eine Vielfachspuleneinheit (18) umfaßt mit einer
ersten Spule (T) und mit zwei identischen, in gleichem Abstand zu
der ersten Spule (T) positionierten, und relativ zueinander in entgegengesetzte Richtungen
elektromagnetisch gepolten zweiten Spulen (R), wobei der Wirbelstromsensor
eine Sendererregungseinheit (22, 40) und eine Abtastempfängereinheit
(24, 38) umfaßt,
dadurch gekennzeichnet, daß die
zwei identischen Spulen (R) aus der Mittelachse (16) der Vielfachspuleneinheit
(18) um einen selben Winkel (γ)
verschoben sind, daß eine
die Mittelpunkte der identischen Spulen (R) miteinander verbindende
Achse parallel zur Bewegungsrichtung des Wirbelstromsensors ausgerichtet
ist, daß die
Sendererregungseinheit (22, 40) entweder an die erste Spule (T) oder
an...
Description
- Die Erfindung betrifft einen Wirbelstromsensor zum Detektieren von Defekten in einem Prüfling in Form eines Rohres aus elektrisch leitfähigem Material, das eine Mittelachse aufweist, wobei der Wirbelstromsensor zum Bewegen innerhalb des Rohres in einer Richtung parallel zur Rohrmittelachse ausgebildet ist, wobei der Wirbelstromsensor ein Gehäuse mit einer Gehäusemittelachse umfaßt, der Wirbelstromsensor eine Vielfachspuleneinheit umfaßt mit einer ersten Spule und mit zwei identischen, in gleichem Abstand zu der ersten Spule positionierten, und relativ zueinander in entgegengesetzte Richtungen elektromagnetisch gepolten zweiten Spulen, wobei der Wirbelstromsensor eine Sendererregungseinheit und eine Abtastempfängereinheit umfaßt.
- Das Verfahren der Wirbelstromprüfung ist ein zerstörungsfreies Prüfverfahren zum Detektieren von Defekten oder Rissen in Rohren und basiert darauf, daß in dem zu prüfenden Material elektrische Ströme induziert werden und die Wechselwirkung zwischen diesen Strömen und dem Material beobachtet wird. Das Prüfverfahren umfaßt die Benutzung einer Sendespule, durch die ein Strom fließt, um einen magnetisch induzierten Strom (einen Wirbelstrom) im Prüfling zu erzeugen. Der Fluß der Wirbelströme wird in Bereichen, die Defekte oder Verformungen aufweisen, verzerrt. Derartige Wirbelströme wiederum induzieren in einer nahegelegenen Empfängerspule einen Strom, der dann zur Bestimmung des Vorliegens von Defekten im Rohr benutzt wird. Da dieses Prüfverfahren einen elektromagnetischen Induktionsprozeß darstellt, ist ein direkter elektrischer Kontakt mit dem Prüfling nicht erforderlich; der Prüfling muß jedoch elektrisch leitfähig sein.
- Bei der Untersuchung auf Defekte wird ein maximales Ansprechen erzielt, wenn die Defekte senkrecht zum Fluß der Wirbelströme ausgerichtet sind.
- Wenn die Wirbelströme parallel zu einem Defekt fließen, ergibt sich eine geringe Verzerrung der Wirbelströme und es wird ein minimales Ansprechen erzielt. Somit wäre es schwierig, derartige Defekte zu detektieren. Ein konventioneller Innenumfangssensor (d.h. ein Sensor mit einer Kernspule) induziert einen Wirbelstromfluß parallel zu den Windungen einer Spule und deshalb in Umfangsrichtung. Somit werden in Umfangsrichtung ausgerichtete Defekte, die parallel zur Strömungsrichtung derartiger Wirbelströme verlaufen, nicht aufgespürt. Die Orientierung eines Defektes relativ zu den Spulen des Sensors beeinflußt somit den Grad der Empfindlichkeit des Sensors für den Defekt.
- Das Erkennen von in Umfangsrichtung verlaufenden Rissen ist eines der schwierigsten Untersuchungsprobleme des Wirbelstromprüfverfahrens. Konventionelle Wirbelstromprüfverfahren haben eine geringe Empfindlichkeit für in Umfangsrichtung verlaufende Risse und können nicht dazu verwendet werden, Rißtiefen verläßlich abzuschätzen. Es ist ein anerkanntes Problem, daß die verläßliche Detektion und Größenbestimmung von in Umfangsrichtung verlaufenden Rissen, Abnutzungen, nahe der Oberfläche gelegenen internen Defekten usw. noch durch die Tatsache erschwert wird, daß diese häufig in defektanfälligen Bereichen auftreten, wie z.B. unter Rohrplatten oder Halteplatten und in Übergangsbereichen gerippter Rohre. In derartigen Fällen erzeugen die strukturellen Besonderheiten, die das untersuchte Rohr umgeben, deutliche Abweichungen in den Ausgangssignalen und machen dadurch die Detektion von Defekten sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Außerdem treten in Umfangsrichtung verlaufende Risse für gewöhnlich in defektanfälligen Bereichen, wie z.B. unter Halteplatten oder an U-förmigen Krümmungen, auf, an denen die Rohre oft verformt sind, wodurch die Untersuchung erschwert wird. Weltweit sind öffentliche Versorgungsunternehmen, insbesondere Energieversorgungsunternehmen, in Rohranlagen von Dampfgeneratoren auf in Umfangsrichtung verlaufende Risse gestoßen; es ist ein bedeutendes Untersuchungsproblem.
- Verschiedene Sensoren wurden zur Untersuchung zylinderförmiger oder rohrförmiger Komponenten vorgeschlagen. Derartige Sensoren wurden beispielsweise in der
US-PS 3 952 315 , in derUS-PS 4 808 924 und in derUS-PS 4 808 927 beschrieben, auf die hiermit inhaltlich Bezug genommen wird. - Der in der
US-PS 4 808 927 offenbarte Sensor umfaßt eine Sendespule in Form einer Induktionsspule mit einem Spulenkern in Verbindung mit einer als Flachspule ausgebildeten Empfängerspule. Entsprechend fließen die vom Sensor erzeugten Wirbelströme in Umfangsrichtung, und deshalb kann eine derartige Probe in Umfangsrichtung verlaufende Defekte nicht detektieren. - Der in der
US-PS 4 808 924 offenbarte Sensor verwendet in sich geschlossene, vorzugsweise ringförmige Bänder aus mehreren Sende- und Empfängerspulen in Form von Flachspulen zum Detektieren lokalisierter Defekte, einschließlich in Umfangsrichtung verlaufender Risse, in einem Rohr. Dieser Sensor detektiert jegliche Defekte einschließlich Defekte unter Halteplatten als ein Resultat der "umfangsmäßigen Kompensation", die durch die Orientierung der Sensorspulen erzielt wird. Mit anderen Worten, konzentrische Veränderungen oder graduelle Abweichungen in Umfangsrichtung werden im Ausgangssignal unsichtbar gemacht (oder kompensiert). Außerdem werden die Spulenbänder um die Mittelachse des Rohres rotiert, um eine 100 %ige Überdeckung der Rohroberfläche zu erreichen. Die Spulen des in derUS-PS 4 808 924 beschriebenen Sensors sind so angeordnet, daß in erster Linie ein absolutes Ausgangssignal ausgegeben werden kann. Solch ein absolutes Ausgangssignal des Sensors erschwert jedoch die Detektion kleiner Risse jeglicher Orientierung in Bereichen, die Rohrverformungen beinhalten, oder bei der Anwesenheit von Ablagerungen (z.B. Kupfer). Überdies wurde nun festgestellt, daß einige dieser Schwierigkeiten das Resultat einer Interferenz sind, die von einer Sendespule in benachbarten Empfängerspulen in unterschiedlichem Abstand verursacht wird. Diese Feststellung führte zu der Erkenntnis, daß die Amplitude und die Phase des Ausgangssignals einer Empfängerspule eine Funktion des Quadrates des Abstandes zwischen solch einer Spule und einer Sendespule sind. Wenn dementsprechend der Strom in einer Empfängerspule von verschiedenen Sendespulen in unterschiedlichem Abstand erzeugt wird, kann das resultierende Ausgangssignal nicht exakt analysiert werden. Hinzu kommt, daß die kompensierende Ausgestaltung des Sensors die Analyse des Ausgangssignales erschwert. Außerdem ermöglicht der in dieser Patentschrift beschriebene Sensor eine 100 %ige Überdeckung für in Umfangsrichtung verlaufende Risse, während Risse in axialer Richtung nur zu 50 % überdeckt werden. - Es ist Aufgabe der Erfindung, einen gattungsgemäßen Wirbelstromsensor so auszubilden, daß damit die mit vorbekannten Sensoren verbundenen Nachteile überwunden werden.
- Diese Aufgabe wird bei einem Wirbelstromsensor der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die zwei identischen Spulen aus der Mittelachse der Vielfachspuleneinheit um einen selben Winkel verschoben sind, daß eine die Mittelpunkte der identischen Spulen miteinander verbindende Achse parallel zur Bewegungsrichtung des Wirbelstromsensors ausgerichtet ist, daß die Sendererregungseinheit entweder an die erste Spule oder an die zweiten Spulen gekoppelt ist zur Erregung dieser Spule bzw. Spulen, um im Prüfling Wirbelströme zu erzeugen, und daß die Abtastempfängereinheit an die nicht mit der Sendererregungseinheit verbundene erste Spule oder zweiten Spulen gekoppelt ist zum Aufspüren eines Stromes, der in der Spule bzw. in den Spulen erzeugt wurde, um Verzerrungen in den Wirbelströmen aufzuspüren und um ein das Vorliegen von Defekten im Prüfling anzeigendes Ausgangssignal zu erzeugen.
- Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zum Detektieren von Defekten in einem Prüfling in Form eines eine Mittelachse aufweisenden und aus elektrisch leitfähigem Material hergestellten Rohres umfaßt ein in sich geschlossenes, vorzugsweise ringförmiges Band oder eine Schleife von Vielfachspuleneinheiten, wobei das Band in einer Ebene senkrecht zur Mittelachse des Rohres positioniert ist.
- Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist der Wirbelstromsensor eine Vielzahl von Bändern von Vielfachspuleneinheiten auf. Dabei sind die Bänder koaxial zur Mittelachse des Rohres und in gegenseitigem Abstand zueinander entlang der Mittelachse angeordnet.
- Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
-
1 : eine graphische Darstellung des Zusammenhanges zwischen der Empfindlichkeit von Spulen und der Defektorientierung; -
2 : eine Anordnung eines vorbekannten, in Umfangsrichtung kompensierenden Wirbelstromsensors; -
3 : eine vereinfachte Draufsicht der Spulenanordnung gemäß der vorliegenden Erfindung; -
4a : eine vereinfachte Draufsicht einer ersten Ausführungsform der Erfindung; -
4b : die elektrischen Schaltungen des in4a gezeigten Sensors; -
4c : eine Schnittansicht des Sensors gemäß der in4a gezeigten Ausführungsform der Erfindung; -
5 : eine Schnittansicht eines Rohres, das gerade untersucht wird; -
6 : eine vereinfachte Draufsicht einer Spulenanordnung entsprechend einer zweiten Ausführungsform der Erfindung; -
7 : eine perspektivische Ansicht eines Sensors entsprechend der in6 gezeigten Ausführungsform der Erfindung; -
8 : die elektrischen Schaltungen der in den6 und7 gezeigten Spulenanordnung; -
9 : eine vereinfachte Draufsicht einer Spulenanordnung entsprechend einer anderen Ausführungsform der Erfindung und -
10a bis10e : vereinfachte Draufsichten weiterer Ausführungsformen der Erfindung. - Wie bereits diskutiert, müssen die Spulen eines Wirbelstromsensors Ströme in einem Winkel zu einem Defekt erzeugen, damit solch ein Defekt detektiert werden kann.
1 zeigt den Zusammenhang zwischen dem resultierenden Signal eines Sensors und der Orientierung eines Defektes10 . Wie aus der Figur deutlich wird, kann der Sensor Defekte, die sich parallel zur Strömungsrichtung der mit Hilfe einer Sendespule T erzeugten Wirbelströme12 erstrecken (d.h. ϑ = 90°), praktisch nicht erkennen. - Die
2a und2b zeigen eine vorbekannte Sensoranordnung, wie sie in derUS-PS 4 808 924 beschrieben ist. Diese Ausführungsform des Sensors besteht aus in sich geschlossenen, vorzugsweise ringförmigen Bändern14 von als Flachspulen ausgebildeten Sendespulen T und Empfängerspulen R. Wie bereits erwähnt, liegt einer der Nachteile dieser Sensorgestaltung in der Tatsache, daß dieser Sensor in erster Linie ein absolutes Signal liefert. Wenn die Spulenbänder enger zusammengebracht werden, um ein differentielles Ausgangssignal zu erzielen, dann werden die Empfängerspulen von den Wirbelströmen beeinflußt, die von den angrenzenden Sendespulen in unterschiedlichen Abständen (z.B. d1 und d2) erzeugt werden. Diese Anordnung verursacht in den resultierenden Ausgangssignalen Verzerrungen, wodurch das Untersuchungsverfahren erschwert wird. In diesen Figuren und in den folgenden bezeichnen die Plus- und Minuszeichen die Polaritäten der Spulen. -
3 zeigt die vorliegende Erfindung. Ein erfindungsgemäßer Sensor umfaßt Vielfachspuleneinheiten18 , die jeweils aus einer Sendespule T und einem Paar von Empfängerspulen R bestehen. Da ein Paar von Empfängerspulen entgegengesetzter Polarität zusammen mit einer Sendespule verwendet wird, ist es möglich, ein differentielles Ausgangssignal zu erhalten. Um solch ein differentielles Ausgangssignal zu erzielen, sollte die Bewegungsrichtung des Sensors parallel zu einer die Mittelpunkte der Empfängerspulen miteinander verbindenden Achse ausgerichtet sein. Die Empfängerspulen sind in gleichen Abständen von der Senderspule positioniert und aus einer Mittelachse16 um dieselben Winkel γ verschoben, wodurch ermöglicht wird, daß jede Empfängerspule trotz entgegengesetzer Polarität gleiche Ausgangssignale produziert. Alternativ dazu kann der Sensor in einer anderen Ausführungsform Vielfachspuleneinheiten umfassen, die eine Empfängerspule und ein Paar von Sendespulen aufweisen. - Diese Anordnung der Sende- und Empfängerspulen reduziert außerdem die Empfindlichkeit des Sensors auf Verformungen (einschließlich Ablagerungen von Verunreinigungen), wodurch ein besser unterscheidbares Ausgangssignal für Defekte herausgegeben wird. Außerdem bleiben aufgrund der differentiellen Beschaffenheit des Sensors große Ablagerungen von Verunreinigungen im wesentlichen undetektiert, während kleine lokalisierte Defekte ohne weiteres in Bereichen relativ großer leitfähiger oder ferromagnetischer Ablagerungen detektiert werden.
-
4a zeigt einen erfindungsgemäßen Sensor, der ein Band20 von Vielfachspuleneinheiten umfaßt. Bei der gezeigten Ausführungsform bestehen die Bänder aus zwei Vielfachspuleneinheiten, die jeweils einen Sender und zwei Empfänger aufweisen.4b zeigt die elektrischen Schaltungen der in4a gezeigten Spulenbänder. Die Sendespulen T sind an ein Wechselspannungsnetzgerät22 angeschlossen, und die Empfängerspulen R1 und R2 sind an ein Spannungsmeßinstrument24 angeschlossen, das die in den Empfängerspulen erzeugte Spannung mißt, wie sie von den Sendespulen induziert wird. Die Empfängerspulenpaare entgegengesetzter Polarität werden in Reihe geschaltet, so daß sie ein differentielles Ausgangssignal liefern. - Wie oben erwähnt, bezeichnen die Plus- und Minuszeichen die Polaritäten der Spulen. Die Spulenpolarität kann entweder durch die Richtung der Spulenwindungen gewählt werden oder durch die elektrischen Verbindungen zwischen den Spulen. Anstatt also eine Anordnung zu bilden, bei der die Spulen relativ zueinander in entgegengesetzte Richtungen gewickelt sind, können auch die elektrischen Anschlüsse unter Beibehaltung einer Reihenschaltung vertauscht werden, um denselben Effekt hervorzurufen. Außerdem sollte betont werden, daß der Sensor dieselbe Wirkung zeigt, wenn ein Wechselspannungsnetzgerät an die Empfängerspu len und ein Spannungsmeßinstrument an die Sendespulen angeschlossen wird (sofern die Eingangsimpedanzen des Meßinstrumentes angepaßt werden).
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4c zeigt die Anordnung der in4a gezeigten Spulenbänder auf dem Sensor. Der Sensor26 besteht aus einem Gehäuse28 , um das herum die Spulen T und R befestigt sind. In der gezeigten Ausführungsform umfaßt der Sensor ein Band, das zwei Sendespulen und zwei Empfängerspulenpaare (d.h. zwei Vielfachspuleneinheiten) aufweist. Wie in der4c dargestellt, sind diese Spulen im rechten Winkel zueinander um den Sensor herum angeordnet. - Wie in
5 dargestellt, ist der Sensor21 so ausgebildet, daß er innerhalb eines zu untersuchenden Rohres23 bewegt werden kann. Solch eine Bewegung erfolgt für gewöhnlich entlang der Mittelachse des Rohres. Wie bereits erwähnt, sind die Empfängerspulen des Sensors so angeordnet, daß eine die Mittelpunkte der Spulen miteinander verbindende Achse parallel zur Bewegungsrichtung des Sensors verläuft. In dieser Figur sind außerdem verschiedene Rohrdefekte dargestellt, wie z.B. in Umfangsrichtung verlaufende Risse25 , axiale Risse27 und Löcher29 (d.h. Veränderungen in der Dicke der Probe). - Defekte können nur aufgespürt werden, wenn der Wirbelstromfluß unterbrochen wird. Kleine Flächen des sich in Untersuchung befindenden Rohres jedoch, die sich direkt unterhalb der Mittelpunkte der Spulen befinden, bleiben undetektiert, da die Spannung, die in den Empfängerspulen durch diese Ströme induziert wird, minimal ist. Aus diesem Grund wird die in den
6 und7 dargestellte Ausführungsform vorgeschlagen, bei der der Sensor aus zwei Bändern30 und32 von Sendespulen T und Empfängerspulen R1 und R2, R3 und R4 besteht. Wie ebenfalls in den6 und7 gezeigt, ist eines der Bänder,32 , um 45° um die Rohrachse gedreht, so daß die Spulen des Bandes32 in Umfangsrichtung in Höhe der Mittelpunkte der Spulen des Bandes30 positioniert sind.7 zeigt die Anordnung der beiden Spulenbänder auf einem Sensor34 mit einer Mittelachse36 , wobei die Spulen jedes Bandes um das Sensorgehäuse in einem gegenseitigen Abstand von 90°, wie bereits in4 dargestellt, angeordnet sind. Dadurch, daß ein Band relativ zum anderen verdreht ist, ist die Überdeckung des zu untersuchenden Rohres in einem einzigen Durchlauf des Sensors erhöht aufgrund der Reduzierung der vom Sensor nicht detektierten Flächen (d.h. der unter den Spulen des ersten Bandes gelegenen Flächen). In dieser Ausführungsform sind die Bänder durch einen Abstand d voneinander getrennt, wodurch verhindert wird, daß die Sendespulen des einen Bandes die Empfängerspulen des anderen Bandes beeinflussen. Die Empfängerspulenpaare jeder Vielfachspuleneinheit sind parallel zur Bewegungsrichtung des Sensors ausgerichtet. Für gewöhnlich bewegt sich der Sensor in eine Richtung parallel zu seiner Mittelachse; somit sind die Empfängerspulen parallel zu solch einer Achse ausgerichtet. -
8 zeigt die elektrischen Schaltungen der in der6 dargestellten Spulen. Jedes Empfängerspulenpaar eines jeden Bandes ist an ein separates Spannungsmeßinstrument38 angeschlossen, und die Sendespulen sind an ein einziges Wechselspannungsnetzgerät40 angeschlossen. Auf diese Weise können die Ausgangssignale der Empfängerspulenpaare R des Sensors auf separaten Kanälen (wie durch die Nummer des tiefgestellten Indexes angegeben) abgelesen werden, wodurch eine bessere Trennung von Defekten ermöglicht wird. Die dargestellte Ausführungsform zeigt somit einen Vier-Kanal-Sensor. - Bei einer anderen Ausführungsform können die in
8 dargestellten Sendespulen an separate Wechselspannungsnetzgeräte angeschlossen werden oder an ein einzelnes Netzgerät, wobei das System dann zusätzliche Schalter umfaßt. Bei einer solchen Ausführungsform ist es möglich, alternierende Sendespulen zu ver schiedenen Zeiten auszuschalten; dies führt zu einer weiteren Trennung von Defekten. Eine derartige Anordnung würde deshalb einen Acht-Kanal-Sensor ergeben. - Es ist bekannt, daß hohe Untersuchungsfrequenzen auf Rohraufweitungen empfindlich sind (d.h. auf einen ungleichmäßigen Innendurchmesser des Rohres), während niedere Untersuchungsfrequenzen sehr empfindlich sind auf das Vorliegen von Rohrplatten und Halteplatten. Dazwischenliegende Untersuchungsfrequenzen sind auf Defekte, Halteplatten und Rohraufweitungen empfindlich. Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung können deshalb die Sendespulen an separate Netzgeräte angeschlossen werden, wobei jedes Netzgerät Ströme bei unterschiedlichen Frequenzen erzeugt.
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9 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung, in der vier Spulenbänder verwendet werden. Die Sendespulen sind in Reihe an ein einzelnes Netzgerät angeschlossen, während jedes Empfängerspulenpaar (R1 bis R8) an ein separates Spannungsmeßinstrument angeschlossen ist; dadurch ergibt sich ein Acht-Kanal-Sensor. Solch eine Anordnung erlaubt eine verbesserte Lokalisierung von Defekten. Die Spulenbänder dieser Ausführungsform sind außerdem relativ zueinander verdreht, so daß die bei einem einzigen Durchlauf des Sensors untersuchte Fläche maximiert wird. -
- In der obigen Tabelle verweist der Winkelabstand (S) auf die Anordnung der Spulen entlang des Umfanges des Sensorgehäuses, und der Winkel (ϑ) verweist auf den Winkel, der durch eine die Mittelpunkte der Sendespule und einer Empfängerspule miteinander verbindende Linie und die die Einheit aufteilende Mittelachse (wie in den Figuren dargestellt) gebildet wird.
- Wie in
10 dargestellt, kann der Winkel (ϑ) zwischen der Mittelachse der Vielfachspuleneinheit und der die Sendespule mit der Empfängerspule verbindenden Linie verändert werden. Auf diese Weise ist es möglich, einen Sensor zu gestalten, der empfindlicher ist entweder auf axiale oder auf in Umfangsrichtung verlaufende Defekte. Zum Beispiel ergibt ein Winkel (ϑ) von weniger als 45° einen Sensor, der empfindlicher auf in Umfangsrichtung verlaufende Defekte ist, während der Sensor bei einem Winkel (ϑ) von mehr als 45° empfindlicher auf axiale Defekte wäre. Dies ergibt sich aufgrund der Tatsache, daß die Wirbelströme in eine Richtung fließen senkrecht zu der die Spulen miteinander verbindenden Linie. Es ist verständlich, daß ein Winkel (ϑ) von 45° einen Sensor ergeben würde, der gleich empfindlich ist für beide Defektorientierungen. - Für gewöhnlich wäre der Winkel (ϑ) geringer als 90° und läge typischerweise zwischen 15° und 30° zum Untersuchen von Rohren auf in Umfangsrichtung verlaufende Risse. Der Sensor würde zwei Spulenbänder erfordern für eine 100 %ige Überdeckung des Rohres. Der Abstand zwischen der Sende- und den Empfängerspulen beträgt idealerweise ungefähr 7 mm. Es sind Sensoren möglich, deren Bänder aus 2, 3 oder 4 Vielfachspuleneinheiten bestehen.
Claims (11)
- Wirbelstromsensor zum Detektieren von Defekten in einem Prüfling in Form eines Rohres (
23 ) aus elektrisch leitfähigem Material, das eine Mittelachse aufweist, wobei der Wirbelstromsensor zum Bewegen innerhalb des Rohres (23 ) in einer Richtung parallel zur Rohrmittelachse ausgebildet ist, wobei der Wirbelstromsensor ein Gehäuse (28 ) mit einer Gehäusemittelachse (36 ) umfaßt, der Wirbelstromsensor eine Vielfachspuleneinheit (18 ) umfaßt mit einer ersten Spule (T) und mit zwei identischen, in gleichem Abstand zu der ersten Spule (T) positionierten, und relativ zueinander in entgegengesetzte Richtungen elektromagnetisch gepolten zweiten Spulen (R), wobei der Wirbelstromsensor eine Sendererregungseinheit (22 ,40 ) und eine Abtastempfängereinheit (24 ,38 ) umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei identischen Spulen (R) aus der Mittelachse (16 ) der Vielfachspuleneinheit (18 ) um einen selben Winkel (γ) verschoben sind, daß eine die Mittelpunkte der identischen Spulen (R) miteinander verbindende Achse parallel zur Bewegungsrichtung des Wirbelstromsensors ausgerichtet ist, daß die Sendererregungseinheit (22 ,40 ) entweder an die erste Spule (T) oder an die zweiten Spulen (R) gekoppelt ist zur Erregung dieser Spule bzw. Spulen, um im Prüfling Wirbelströme zu erzeugen, und daß die Abtastempfängereinheit (24 ,38 ) an die nicht mit der Sendererregungseinheit (22 ,40 ) verbundene erste Spule (T) oder zweiten Spulen (R) gekoppelt ist zum Aufspüren eines Stromes, der in der Spule bzw. in den Spulen erzeugt wurde, um Verzerrungen in den Wirbelströmen aufzuspüren und um ein das Vorliegen von Defekten im Prüfling anzeigendes Ausgangssignal zu erzeugen. - Wirbelstromsensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirbelstromsensor ein in sich geschlossenes, vorzugsweise ringförmiges Band (
20 ) oder eine Schleife von Vielfachspuleneinheiten (18 ) umfaßt und daß das Band (20 ) von Vielfachspuleneinheiten (18 ) in einer Ebene senkrecht zur Mittelachse des Rohres (23 ) positioniert ist. - Wirbelstromsensor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirbelstromsensor eine Vielzahl von Bändern (
30 ,32 ) von Vielfachspuleneinheiten (18 ) aufweist und daß die Bänder (30 ,32 ) von Vielfachspuleneinheiten (18 ) koaxial zur Mittelachse des Rohres (23 ) und in gegenseitigem Abstand (d) zueinander entlang der Mittelachse angeordnet sind. - Wirbelstromsensor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bänder (
30 ,32 ) von Vielfachspuleneinheiten (18 ) gegeneinander um die Mittelachse des Rohres (23 ) verdreht sind. - Wirbelstromsensor nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirbelstromsensor im Rohr (
23 ) entlang der Mittelachse des Rohres (23 ) bewegbar ist und daß die die zweiten Spulen (R) miteinander verbindende Achse parallel zur Gehäusemittelachse (36 ) des Wirbelstromsensors ausgerichtet ist. - Wirbelstromsensor nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vielfachspuleneinheiten (
18 ) gleichmäßig über den Rohrumfang verteilt angeordnet sind. - Wirbelstromsensor nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten Spulen (T) an die Sendererregungseinheit (
22 ,40 ) und die zweiten Spulen (R) an die Abtastempfängereinheit (24 ,38 ) gekoppelt sind. - Wirbelstromsensor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangssignal jedes Spulenpaares der zweiten Spulen (R) auf einem separaten Kanal erzeugt wird.
- Wirbelstromsensor nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß jede der ersten Spulen (T) an eine separate Sendererregungseinheit (
22 ,40 ) angeschlossen ist. - Wirbelstromsensor nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Spule (T) eine Sendespule (T) ist, daß die zwei identischen Spulen (R) Empfängerspulen (R) sind, daß der selbe Winkel (γ) einen Wert zwischen 0° und 45° aufweist und daß das Ausgangssignal ein Vielkanalausgangssignal ist.
- Wirbelstromsensor nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vielzahl von Bändern (
30 ,32 ) von Vielfachspuleneinheiten (18 ) um das Gehäuse (28 ) herum angeordnet sind, wobei die Vielfachspuleneinheiten (18 ) gleichmäßig über den Umfang des Gehäuses (28 ) verteilt angeordnet sind, daß jede Sendespule (T) an eine separate Sendererregungseinheit (22 ,40 ) gekoppelt ist und daß jedes Paar von Empfängerspulen (R) an eine separate Abtastempfängereinheit (24 ,38 ) gekoppelt ist.
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