DE4321608A1 - Kunststoffgehäuse und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Kunststoffgehäuse und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kunststoffgehäuse und ein Verfahren zu dessen Herstellung,
insbesondere ein Kunststoffgehäuse, das mit Markierungen versehen ist, die Halbtöne
ausdrücken können, und ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Gehäuses.
Es ist allgemein üblich, daß Videobandkassetten und Tonbandkassetten geschützt wer
den, indem sie in Kunststoffgehäusen oder -umhüllungen untergebracht werden, wo
durch die Bänder gegen Staub oder andere unerwünschte Umwelteinflüsse geschützt
werden. Auf die Außenfläche der Gehäuse sind normalerweise ein oder mehrere Ver
merke oder Markierungen aufgedruckt, wie verschiedene Zeichen, Wörter, Indizes, In
haltsangaben, Warenzeichen, Produktnummern oder andere Informationen schriftlicher
oder bildlicher Art. Dies bedingt jedoch nicht nur einen zusätzlichen Verfahrensschritt
zum Aufdrucken der Vermerke oder zum Anbringen von entsprechende Vermerke tra
genden Etiketten an dem Kunststoffgehäuse, sondern bringt auch zusätzliche Material- und
Fertigungskosten mit sich, die einer Vereinfachung des Herstellungsverfahrens und
einer Kostenminderung entgegenstehen. Es ist erwünscht, solche zusätzlichen Verfah
rensschritte und Kosten zu vermeiden. Auf das Bedrucken oder Aufbringen von Etiket
ten kann verzichtet werden, wenn ein Heißstempelverfahren benutzt wird, um Ver
merke, Markierungen oder dergleichen auszubilden, indem eine Prägeformfläche eines
erhitzten Stempels auf eine Kunststoffbahn aufgedrückt wird.
Das Heißstempel- oder -prägeverfahren zum Ausbilden von Vermerken, Markierungen
oder dergleichen durch Aufdrücken eines erhitzten Stempels auf eine Kunststoffbahn
bedeutet im einfachsten Fall, daß ein Prägewerkzeug hergestellt werden muß, das eine
spiegelglatte oder matte Oberfläche hat, und daß das betreffende Oberflächenmuster
auf die Bahnoberfläche übertragen wird. Dabei werden jedoch Markierungen oder
Vermerke erhalten, die über ihre gesamte Fläche hinweg ein gleichförmiges Aussehen
haben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kunststoffgehäuse und ein Verfahren zur
Herstellung eines solchen Kunststoffgehäuses zu schaffen, bei denen auf der Gehäu
seoberfläche ein Vermerk oder eine Markierung ausgebildet ist (wird), die verschiedene
Halbtongrade vermitteln kann, indem zwei oder mehr unterschiedlich fertigbearbeitete
Bereiche vorgesehen sind.
Erfindungsgemäß wird ein Kunststoffgehäuse geschaffen, dessen Oberfläche mit minde
stens einem Vermerk oder dergleichen versehen ist, der von einer Anzahl von Vor
sprüngen mit einer matten oder einer glatten Oberseite und von einer Anzahl von zwi
schen den Vorsprüngen liegenden Ausnehmungen mit einem glatten bzw. einem matten
flachen Boden gebildet ist. Vorzugsweise bestehen die Ausnehmungen aus einer Anzahl
von dicht beieinanderliegenden, langgestreckten, parallelen Nuten. Statt dessen können
auch zwei Gruppen von Nuten vorgesehen sein, die in sich gegenseitig kreuzenden Rich
tungen verlaufen.
Mit der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Herstellen eines Kunststoffgehäuses
geschaffen, bei dem ein schmelzflüssiges Kunststoffmaterial zugeführt wird, das Kunst
stoffmaterial durch den Spalt zwischen zwei Formzylindern hindurchgeleitet wird, um
das Kunststoffmaterial zu einer Kunststoffbahn von vorbestimmter gleichförmiger Dicke
zu formen, die erhaltene Bahn abgekühlt und in eine Mehrzahl von Rohlingen geschnit
ten wird, sowie die Rohlinge zu Gehäusen gefaltet werden, wobei dieses Verfahren da
durch gekennzeichnet ist, daß mindestens einer der Formzylinder mindestens einen zur
Ausbildung eines Vermerkes, einer Markierung oder dergleichen bestimmten Abschnitt
aufweist, der aus einer Anzahl von Nuten mit einem matten oder glatten Boden und ei
ner Anzahl von langgestreckten Vorsprüngen mit einer glatten bzw. matten Oberfläche
besteht. Die Vorsprünge können in Form von dichtbenachbarten parallelen Vorsprün
gen ausgebildet sein.
Die vorliegende Erfindung erlaubt es, Vermerke, Markierungen oder dergleichen mit
verschiedenen Halbtönen zu erzielen, indem die Teilung, die Breite und/oder die Tiefe
der Ausnehmungen des Gehäuses entsprechend gewählt werden. Wenn die Ausneh
mungen beispielsweise in Form von dichtbenachbarten, langgestreckten parallelen Nu
ten ausgebildet sind, können die Tiefe, die Breite und die Teilung der Nuten so ge
steuert werden, daß an verschiedenen Orten der Oberfläche des Rohlings unterschiedli
che Halbtonmarkierungen erhalten werden.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachfolgend unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Kunststoffgehäuses entsprechend
einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
Fig. 2 in größerem Maßstab eine Draufsicht auf einen der Vermerke oder
eine der Markierungen des Kunststoffgehäuses gemäß Fig. 1,
Fig. 3 in größerem Maßstab einen Querschnitt entlang der Linie A-A der
Fig. 2,
Fig. 4 eine schematische Darstellung des Fertigungsverfahrens für das
Kunststoffgehäuse gemäß der Erfindung und
Fig. 5 in größerem Maßstab eine Querschnittsansicht eines der Zylinder in
Fig. 4.
Fig. 1 veranschaulicht in perspektivischer Darstellung ein Kunststoffgehäuse 1, das bei
spielsweise zur Aufnahme einer Magnetbandkassette bestimmt ist und das aus einem
Kunststoffwerkstoff wie Polypropylen gefertigt ist. Vorzugsweise wird ein opaques oder
gefärbtes Material verwendet, um den Vermerk oder die Markierung deutlich wahr
nehmbar zu machen. Wie weiter unten näher erläutert ist, kann das Kunststoffgehäuse
ausgehend von einem schmelzflüssigen Kunststoffmaterial unter Verwendung eines
Formverfahrens hergestellt werden, bei dem mit Preßzylindern gearbeitet wird. Das
Kunststoffgehäuse 1 wird erhalten, indem ein Rohling (d. h. ein Blatt oder eine Bahn,
die entsprechend der Kontur einer Gehäuseabwicklung ausgeschnitten ist) in die Form
des Gehäuses gebracht wird und übereinanderliegende seitliche Klappen miteinander
verschweißt oder in anderer Weise verbunden werden. Die Gesamtaußenfläche 3 des
Kunststoffgehäuses 1 hat ein mattes Finish, wobei verschiedene Vermerke oder Markie
rungen 5 und 7, wie bildliche Darstellungen, Buchstaben, Symbole, Wörter und derglei
chen während der Herstellung des Rohlings gebildet werden. Diese Vermerke oder
Markierungen lassen sich so herstellen, daß sie unterschiedliche Halbtöne haben;
dementsprechend stellen die Vermerke oder Markierungen 5 und 7 bildliche Darstel
lungen oder Buchstaben mit unterschiedlichem Aussehen dar.
Fig. 2 zeigt in größerem Maßstab eine Draufsicht auf den Vermerk oder die Markie
rung 5 der Fig. 1, während Fig. 3 in noch größerem Maßstab einen Schnitt entlang der
Linie A-A der Fig. 1 veranschaulicht. Dabei bestehen die Buchstaben 5 aus einer An
zahl von engbenachbarten, langgestreckten, parallelen Nuten 9 und zwischen diesen Nu
ten liegenden Vorsprüngen oder Kämmen 10. Der Boden jeder Nut hat eine spie
gelglatte flache Oberfläche, während die Oberseite jedes der Vorsprünge 11 ein mattes
Finish ähnlich dem der Oberfläche 3 hat und in einer Ebene liegt, die bündig zu der
Außenfläche 3 des Gehäuses 1 ist.
Durch zweckentsprechende Auswahl der Tiefe d, der Breite w und der Teilung p der
Nuten oder der Vorsprünge kann der Ton der Buchstaben 5 dem gewünschten Ton an
gepaßt werden. Halbtöne können durch den Kontrast zwischen der glatten Bodenflä
che 9 und der matten Oberseite der Vorsprünge 10 erzielt werden. Entsprechend einer
abgewandelten Ausführungsform kann der Boden der Nuten matt ausgebildet werden,
während die Oberseite der Vorsprünge ein glattes Finish erhalten kann. Der Grund da
für, den Boden der Nuten und die Oberseite der Vorsprünge eben zu halten liegt darin,
daß in einem solchen Fall die Vermerke oder Markierungen auf besonders einfache
Weise erzielt werden können. Formzylinder mit Bodenflächen oder Oberseiten von
kreisförmigem, polygonalem oder anderem Profil sind erheblich schwieriger herzustel
len.
Fig. 4 zeigt eine schematische Ansicht einer Vorrichtung zum Durchführen des erfin
dungsgemäßen Verfahrens. Ein schmelzflüssiges Kunststoffmaterial 12, beispielsweise
Polypropylen, wird von einem Rohstoffbehälter 14 aus zwei Zylindern 16 zugeführt, mit
tels deren das schmelzflüssige Kunststoffmaterial 2 zusammengepreßt und in die Form
einer Bahn 18 gebracht wird, deren Dicke etwas größer als die der endgültigen Bahn ist.
Die Bahn 18 wird dann durch den Walzenspalt zwischen zwei Zylindern 20, 22, und
zwar einem Form- oder Preßzylinder 20 und einem Gegenzylinder 22, hindurchgeleitet.
Wie aus Fig. 5 hervorgeht, ist der Zylinder 20 mit einer matten Gesamtoberfläche 32
versehen, die eine vorbestimmte gleichförmige Rauheit hat. Der Zylinder 20 weist
ferner einen zur Ausbildung eines Vermerks, einer Markierung oder dergleichen
bestimmten Bereich auf, der aus einer Anzahl von engbenachbarten Nuten 30 und einer
Anzahl von zwischen den Nuten liegenden Vorsprüngen oder Kämmen 28 besteht. Die
Nuten 30 haben einen mit einem matten Finish versehenen Boden, der in der gleichen
zylindrischen Ebene wie die Oberfläche 32 liegt. Die Vorsprünge 28 sind mit einer
flachen Oberseite ausgestattet, die ein Spiegelfinish hat. Die Nuten 30 und die
Vorsprünge 28 entsprechen den Vorsprüngen 10 bzw. den Nuten 9 der Markierungen 5
und 7 (Fig. 1 bis 3), die in den Kunststoffrohlingen ausgebildet werden sollen. Die
Abmessungen der Breite w, der Höhe d und der Teilung p der Vorsprünge 28 sind so
gewählt, daß die Nuten und Vorsprünge komplementär zu den Vorsprüngen und den
Nuten der auszubildenden Kunststoffrohlinge sind. Nach dem Durchlaufen der Preß- oder
Formzylinder 20 und 22 wird die Bahn gekühlt und mittels einer
Schneidvorrichtung 24 zu getrennten Rohlingen 26 geschnitten. Danach werden die
Rohlinge zu einem Gehäuse oder einer Umhüllung gefaltet, und die Rohlinge werden
im Bereich von seitlichen, einander überlappenden Klappen verschweißt oder auf
andere Weise verbunden.
Wie aus Fig. 5 hervorgeht, sind die Nuten 30 und die Vorsprünge 28 flach (und zwar ge
nauer gesagt flach in der axialen Richtung sowie zylindrisch in der Umfangsrichtung).
Diese Ausbildung ist gewählt, weil die Oberfläche des Zylinders 20 auf diese Weise am
einfachsten zu bearbeiten ist. Dabei wird nämlich der mit einem Spiegelfinish versehene
Zylinder, dessen Durchmesser in Fig. 5 durch eine strichpunktierte Linie angedeutet ist,
mit einem Resist-Material nur in dem Bereich bedeckt, welcher den Vorsprüngen des
Zylinders 20 entspricht. Die Oberfläche des Zylinders wird dann mit einem flüssigen
oder gasförmigen Ätzmittel geätzt, um einen Teil der Oberflächenschicht abzutragen
und dabei eine Oberfläche mit mattem Finish auszubilden. Auf diese Weise wird die
veranschaulichte Struktur des Zylinders 20 auf sehr einfache Weise erhalten.
Bei dem vorliegend erläuterten Kunststoffgehäuse kann dafür gesorgt werden, daß die
Markierungen oder Vermerke 5 und 7 unterschiedlich getönt sind, indem die Tiefe d,
die Breite w und die Steigung p der Nuten 9 entsprechend gewählt wird. Außerdem
kann zur Hervorhebung des Halbtons oder der Halbtöne ein guter Kontrast erhalten
werden, indem dafür gesorgt wird, daß die Nuten 9 eine glatte Bodenfläche und die
Vorsprünge 10 eine matte Oberseite 10 ähnlich der matten Fläche 3 des Gehäuses ha
ben. Umgekehrt kann auch die Bodenfläche der Nuten 9 mit einem matten Finish ver
sehen sein, während die Vorsprünge 10 eine glatte Oberfläche aufweisen können. Ein
Formzylinder kann auf einfache Weise gefertigt werden, indem die Nuten 30 mit einem
glatten (oder matten) Boden ähnlich der Oberfläche 32 und die Vorsprünge 28 mit
einer matten (oder glatten) Oberfläche versehen werden.
Claims (8)
1. Kunststoffgehäuse, dessen Oberfläche (3) mit mindestens einem Vermerk (5, 7)
oder dergleichen versehen ist, der von einer Mehrzahl von Vorsprüngen (9) mit ei
ner matten Oberseite, die mit dem übrigen Teil der Oberfläche (3) bündig ist, und
von einer Anzahl von zwischen den Vorsprüngen liegenden Ausnehmungen (9) mit
einem glatten, flachen Boden gebildet ist.
2. Kunststoffgehäuse, dessen Oberfläche (3) mit mindestens einem Vermerk (5, 7)
oder dergleichen versehen ist, der von einer Anzahl von Vorsprüngen (10) mit einer
glatten Oberseite, die mit dem übrigen Teil der Oberfläche (3) bündig ist, und von
einer Anzahl von zwischen den Vorsprüngen liegenden Ausnehmungen (9) mit ei
nem matten, flachen Boden gebildet ist.
3. Kunststoffgehäuse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vor
sprünge als dicht beieinanderliegende, langgestreckte, parallele Vorsprünge (10)
ausgebildet sind und die Ausnehmungen langgestreckte, dicht beieinanderliegende,
parallele Nuten (9) sind.
4. Kunststoffgehäuse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ausnehmungen (9) eine örtlich unterschiedliche Tiefe (d), Brei
te (w) und/oder Teilung (p) haben, um örtlich unterschiedliche Halbtöne entstehen
zu lassen.
5. Verfahren zum Herstellen von Kunststoffgehäusen, bei dem ein schmelzflüssiges
Kunststoffmaterial zugeführt wird, das Kunststoffmaterial mittels Formzylindern
(16, 20, 22) zu einer Kunststoffbahn von vorbestimmter gleichförmiger Dicke ge
formt wird, die erhaltene Bahn abgekühlt und in eine Mehrzahl von Rohlingen ge
schnitten wird, sowie die Rohlinge zu einer Mehrzahl von Gehäusen gefaltet wer
den, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer (29) der Formzylinder minde
stens einen zur Ausbildung eines Vermerkes (5, 7) oder dergleichen bestimmten
Abschnitt aufweist, der aus einer Anzahl von dicht benachbarten, parallelen Nu
ten (30), die einen matten Boden aufweisen, und aus einer Anzahl von langge
streckten Vorsprüngen (28) besteht, die eine zwischen den Nuten liegende glatte
Oberfläche haben.
6. Verfahren zum Herstellen von Kunststoffgehäusen, bei dem ein schmelzflüssiges
Kunststoffmaterial zugeführt wird, das Kunststoffmaterial mittels Formzylindern
(16, 20, 22) zu einer Kunststoffbahn von vorbestimmter gleichförmiger Dicke ge
formt wird, die erhaltene Bahn abgekühlt und in eine Mehrzahl von Rohlingen ge
schnitten wird, sowie die Rohlinge zu einer Mehrzahl von Gehäusen gefaltet wer
den, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer (20) der Formzylinder minde
stens einen zur Ausbildung eines Vermerkes (5, 7) oder dergleichen bestimmten
Abschnitt aufweist, der aus einer Anzahl von dicht benachbarten, parallelen Nu
ten (30), die einen glatten Boden aufweisen, und aus einer Anzahl von langgestreck
ten Vorsprüngen (28) besteht, die eine zwischen den Nuten liegende matte Ober
fläche haben.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge
als dicht beieinanderliegende, langgestreckte, parallele Vorsprünge (28) ausgebildet
sind und die Ausnehmungen langgestreckte, dicht beieinanderliegende, parallele
Nuten (30) sind.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausnehmungen (30) eine örtlich unterschiedliche Tiefe, Breite und/oder Teilung
haben, um örtlich unterschiedliche Halbtöne entstehen zu lassen.
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