DE4423214C1 - Multinorm-Dekoder für Videosignale und Verfahren zum Dekodieren von Videosignalen - Google Patents
Multinorm-Dekoder für Videosignale und Verfahren zum Dekodieren von VideosignalenInfo
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- H04N9/64—Circuits for processing colour signals
- H04N9/642—Multi-standard receivers
Description
Die Erfindung betrifft einen digitalen Multinorm-Dekoder für Vi
deosignale und ein Verfahren zum Dekodieren von Videosignalen.
Farb-Videosignale, sogenannte Composit Video, Blanking und Syn
chronisations-Signale (CVBS) sind im wesentlichen zusammengesetzt
aus einem Helligkeitssignal oder einer Luminanzkomponente (Y),
zwei Farbdifferenzsignalen oder Chrominanzkomponenten (U, V bzw.
I, Q) vertikalen und horizontalen Synchronisierungssignalen (VS,
HS) und einem Austastsignal (Blank; BL). Der Aufbau eines zusam
mengesetzten Videosignals (CVBS) sowie der entsprechenden Y-, U-
und V-Signale ist in Fig. 1 gezeigt.
Fig. 1a zeigt ein zusammengesetztes Videosignal für ein EBU (Euro
pean Broadcasting Union) Farbbalken-Testsignal, wobei der Lumi
nanzkomponente Y die sechs zu den vertiklen Farbbalken gehörenden
Farbartwerte in "Trägerpaketen" mit Farbträgerfrequenz additiv
überlagert sind. Für die Farbträgergenerierung wird ein farbhilfs
trägerfrequenter Synchronisierimpuls, Burst, direkt hinter dem
Zeilensynchronimpuls, SYNC, übertragen. Die Burstphase und die
Burstamplitude dienen als Referenzgrößen zur Bestimmung der
Farbart und der Farbsättigung des demodulierten Signals, welches
durch die einzelnen Trägerpakete repräsentiert ist.
Die verschiedenen bei den bekannten Farbfernsehnormen eingeführten
Codierverfahren, beispielsweise NTSC, PAL und SECAM, unterscheiden
sich in der Art der Chrominanzübermittlung, insbesondere verwenden
die verschiedenen Systeme unterschiedliche Farbhilfsträgerfrequen
zen und unterschiedliche Zeilenfrequenzen.
Die folgenden Erläuterungen beziehen sich auf PAL- und NTSC-Syte
me, sie gelten jedoch entsprechend auch für Videosignale anderer
Normen und nicht genormte Signale.
Die Farbhilfsträgerfrequenz (fsc) eines PAL-Systems und eines
NTSC-Systems ist
fsc(NTSC) = 3,58 MHz bzw. fsc (PAL) = 4,43 MHz.
fsc(NTSC) = 3,58 MHz bzw. fsc (PAL) = 4,43 MHz.
Ferner sind bei PAL- und NTSC-Systemen die Verhältnisse von Farb
hilfsträgerfrequenz (fsc) zu Zeilenfrequenz (fh) gegeben durch
fsc(NTSC) = 227,50 * fh oder 4·fsc(NTSC) = 910 · fh fsc(PAL) = 283,75 * fh oder 4·fsc(PAL) = 1135 · fh
so daß sich die Phase des Farbhilfsträgers bei NTSC um 180°/Zeile und bei PAL um 270°/Zeile ändert.
fsc(NTSC) = 227,50 * fh oder 4·fsc(NTSC) = 910 · fh fsc(PAL) = 283,75 * fh oder 4·fsc(PAL) = 1135 · fh
so daß sich die Phase des Farbhilfsträgers bei NTSC um 180°/Zeile und bei PAL um 270°/Zeile ändert.
Bei der digitalen Videosignalverarbeitung und -dekodierung unter
scheidet man im Stand der Technik grundsätzlich zwischen zwei Sy
stemarchitekturen. Dies sind die Burst-Locked-Architektur und die
Line-Locked-Architektur, d. h. Systeme die jeweils mit Abtastfre
quenzen für das Videosignal arbeiten, welche phasenstarr entweder
zu der mit dem Burstimpuls übermittelten Farbhilfsträgerfrequenz
oder phasenstarr zur Zeilenfrequenz erzeugt werden.
Bei Dekodern mit einer Burst-Locked-Architektur wird die Ab
tastfrequenz so gewählt, daß sie einerseits nicht zu hoch ist, um
die Verlustleistung gering zu halten, und daß andererseits das
Nyquist-Theorem erfüllt ist, d. h. fa<2·fsc. Für eine problemfreie
Verarbeitung des modulierten Farbträgers im Dekoder eignet sich
eine Abtastfrequenz, welche einem gradzahligen Vielfachen des
Farbhilfsträgers entspricht. Am besten eignet sich dafür das Vier
fache der Farbhilfsträgerfrequenz.
Die GB-A-14 15 519 beschreibt die Verarbeitung von PAL-Farbfern
sehsignalen mittels einer Burst-Locked-Architektur.
Bei Line-Locked-Architekturen wird der Takt des digitalen Systems
von der Zeilenfrequenz abgeleitet, und er beträgt ein ganzzahliges
Vielfaches der Zeilenfrequenz, so daß eine ganzzahlige Anzahl von
Bildpunkten pro Zeile erzeugt werden.
Die US-A-5 309 233 offenbart einen Abtastratenumsetzer für ein
Videosignal, dessen Taktrate mit Hilfe des Zeilensynchronimpulses
in einer Phasenregelschleife abgeleitet wird.
Obwohl das Burst-Locked-System Vorteile hinsichtlich des minimalen
Aufwandes für die Farbdekodierung hat, hat dieses System unter
anderen Gesichtspunkten auch wesentliche Nachteile, beispielsweise
bei der horizontalen und vertikalen Synchronisierung sowie bei
Multinorm- und "Nicht-Norm"-Anwendungen. Da das Abtastverfahren im
wesentlichen nicht-orthogonal ist, eignet sich das Burst-Locked-
System nur für die direkte Darstellung von Bildern auf einem Bild
schirm, nicht jedoch zum Erzeugen von Daten für Festrasteranwen
dungen, beispielsweise für Feld- oder Bildspeicher oder für Bild
wiederholeinrichtungen, in einer PC-Umgebung.
Andererseits lösen Line-Locked-Systeme zwar die Probleme der
Burst-Locked-Architekturen zufriedenstellend, mit ihnen sind je
doch neue Probleme entstanden. Für sie gilt insbesondere, daß we
sentlich komplexere Farbdekoder notwendig sind, daß die Analog
takterzeugung einen hohen Schaltungsaufwand erfordert und daß die
Anforderungen an die maximal tolerierbaren dynamischen Nichtlinea
ritäten der A/D-Umsetzer und der vorangehenden analogen Signalver
arbeitungsstufen sehr hoch sind.
Beide Systeme haben den Nachteil, daß die Taktfrequenzen zur Digi
talisierung des Videosignals aus dem Videosystem abgeleitet wird,
nämlich aus der Farbhilfsträgerfrequenz bzw. aus der Zeilenfre
quenz, während beispielsweise in einer PC-Umgebung mit vollständig
anderen Taktfrequenzen gearbeitet wird, so daß sich aufgrund der
unterschiedlichen Taktfrequenzen in dem Gesamtsystem Intermodula
tionsprodukte und übersprechen von Signalen störend auf den Ge
samtbetrieb und die Bildqualität auswirken können. Da sich die
Taktfrequenzen der PC′s in der Regel nicht zum Abtasten von Video
signalen eignen, weil sie den oben erläuterten Bedingungen nicht
genügen, weisen Dekoder nach dem Stand der Technik jeweils eigene
Oszillatoren zur Erzeugung der für eine bestimmte Fernsehnorm ge
eigneten Abtastfrequenz auf.
Zusammenfassend sind in Tabelle I verschiedene Abtastfrequenz und
deren Vorteile/Nachteile für die digitale Videoverarbeitung aufge
zeigt:
Die beste Wahl bezüglich dieser Faktoren hängt von dem angestreb
ten Markt, der Funktion und der beabsichtigten Anwendung des Deko
ders ab. Eine grobe Übersicht ist in Tabelle 2 angegeben.
Es ist eine Aufgabe der Erfindung einen Dekoder für digitale Vi
deosignale und ein Verfahren zum Dekodieren von zusammengesetzten
Videosignalen bereitzustellen, welcher auf der Grundlage einer
beliebigen vorgegebenen Taktfrequenz eines Host-Systems, bei
spielsweise eines PC′s, Videosignale unterschiedlicher Normen ver
arbeiten kann.
Diese Aufgabe wird durch einen digitalen Multinorm-Dekoder mit den
Merkmalen von Anspruch 1 und durch ein Verfahren zum Dekodieren
von zusammengesetzten Videosignalen mit den Merkmalen von Anspruch
7 gelöst.
Die Erfindung sieht einen digitalen Multinorm-Dekoder für zusam
mengesetzte Videosignale vor, mit einem Abtastratenumsetzer, wel
cher die mit einer ersten vorgegebenen Taktfrequenz digitalisier
ten Abtastwerte des Videosignals in Videosignal-Abtastwerte einer
zweiten virtuellen Abtastfrequenz umsetzt; einer Phasenregel
schleife zur Ansteuerung des Abtastratenumsetzers, welche einen
Sync-Detektor aufweist, um den Zeilensynchronimpuls zu erfassen
und die virtuelle Abtastfrequenz auf ein ganzzahliges Vielfaches
der Zeilenfrequenz des Videosignales einzustellen, und einen
Burst-Detektor aufweist, um die virtuelle Abtastfrequenz synchron
zur Phase des Farbhilfsträgersignales des Videosignales einzustel
len; und einer Dekodierer-Demodulator-Vorrichtung zur Rückgewin
nung der Luminanz- und Chrominanz-Signalbestandteile aus den Vi
deosignal-Abtastwerten der virtuellen Abtastfrequenz.
Vorzugsweise ist der erfindungsgemäße Dekoder so ausgestaltet, daß
der Sync-Detektor einen Grob-Sync-Detektor und einen Fein-Sync-
Detektor umfaßt, wobei der Grob-Sync-Detektor den Zeilen-Synchron
impuls das Videosignals erfaßt, um die virtuelle Abtastfrequenz
auf ein ganzzahliges Vielfaches der Zeilenfrequenz des Videosigna
ls einzustellen (Grobphasenregelung), und der Fein-Sync-Detektor
eine Flanke des Zeilen-Synchronimpulses erfaßt, um die Phase der
virtuellen Abtastfrequenz synchron zur Zeilenfrequenz einzustellen
(Feinphasenregelung), wobei der Burst-Detektor die Phase des wäh
rend des Burstimpulses aktiven Farbhilfsträgersignales erfaßt, um
die Phase der virtuellen Abtastfrequenz synchron zur Phase der
Farbhilfsträgerfrequenz einzustellen (Lock-in).
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist die Phasenregel
schleife eine Schwellwert/Hysterese-Vorrichtung auf, welche ent
weder den Grob-Sync-Detektor oder den Fein-Sync-Detektor oder den
Burst-Detektor aktiviert, wobei diese Vorrichtung für den Übergang
von der Grobphasenregelung zur Feinphasenregelung zum Lock-in an
dere Schaltpegel vorgibt als für den Übergang in umgekehrter
Richtung.
Die vorgegebene Taktfrequenz kann beispielsweise die Arbeitstakt
frequenz eines Host-Systems für den Detektor sein.
Es ist besonders günstig, wenn die virtuelle Abtastfrequenz das
Vierfache der Farbhilfsträgerfrequenz beträgt.
Der erfindungsgemäße Dekoder weist vorzugsweise eine Farbver
stärkungs-Kontrollvorrichtung auf, welche die Farbinformation des
Burstimpulses auswertet und ein Signal (coki) erzeugt, das angibt,
ob die virtuelle Abtastfrequenz das gewünschte Verhältnis zur
Farbhilfsträgerfrequenz aufweist.
Die Erfindung sieht ferner ein Verfahren zum Dekodieren von zusam
mengesetzten Videosignalen vor, bei dem mit einer ersten vorgege
benen Taktfrequenz digitalisierte Abtastwerte des Videosignals in
Videosignal-Abtastwerte bei einer zweiten virtuellen Abtastfre
quenz umgesetzt werden, indem die zeitliche Lage des Zeilen-Syn
chronimpulses ermittelt wird und die virtuelle Abtastfrequenz pha
senstarr als ein ganzzahliges Vielfaches der Zeilenfrequenz er
zeugt wird (Grobphasenregelung); die Phase des während des
Burstimpulses aktiven Farbhilfsträgersignales ermittelt wird und
die Phase der virtuellen Abtastfrequenz synchron zur Phase des
Farbhilfsträgersignales eingestellt wird (Lock-in); die Abtastwer
te bei der virtuellen Abtastfrequenz durch Interpolation aus den
Abtastwerten bei der ersten vorgegebenen Taktfrequenz erzeugt wer
den, und aus den Videosignal-Abtastwerten bei der virtuellen
Abtastfrequenz die Luminanz- und Chrominanz-Signalbestandteile des
Videosignals zurückgewonnen werden.
Zusätzlich kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nach der Grob
phasenregelung und vor der Synchronisierung der virtuellen Abtast
frequenz zur Phase des Farbhilfsträgersignals eine Flanke des Zei
len-Synchronimpulses erfaßt und die Phase der virtuellen Abtast
frequenz synchron zur Zeilenfrequenz eingestellt wird (Feinphasen
regelung).
Schließlich ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen,
daß die Feinphasenregelung erst aktiviert wird, wenn die Grobpha
senregelung abgeschlossen ist, und der Lock-in erst aktiviert
wird, wenn die Feinphasenregelung abgeschlossen ist.
Vorzugsweise sind bei dem erfindungsgemäßen Verfahren andere
Schaltpegel für den Übergang von der Grobphasenregelung zur Fein
phasenregelung zum Lock-in vorgesehen als für den Übergang in um
gekehrter Richtung.
Gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann
die erste vorgegebene Taktfrequenz die Arbeitstaktfrequenz eines
Host-Systems für den Dekoder sein.
Bei dem Verfahren nach der Erfindung wird die virtuelle Abtastfre
quenz besonders vorteilhaft als ein solches ganzzahliges Vielfa
ches der Zeilenfrequenz eingestellt, das dem Vierfachen der zu
erwartenden Farbhilfsträgerfrequenz entspricht.
Dabei kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, die Farbinformation
des Burstimpulses auszuwerten und abhängig von dem Ergebnis der
Auswertung zu bestimmen, ob die virtuelle Abtastfrequenz im rich
tigen Verhältnis zum Farbhilfsträgersignal erzeugt wurde.
Ferner kann vorgesehen sein, daß die virtuelle Abtastfrequenz als
das 910-fache oder das 1135-fache der Zeilenfrequenz des Videosi
gnales eingestellt wird.
Der Multinorm-Dekoder besteht im wesentlichen aus einem Eingangs-
Abtastratenumsetzer, einer Phasenregelschleife zur Steuerung des
Abtastratenumsetzers und einer Dekodierer-Demodulatorvorrichtung,
welche ein herkömmlicher digitaler Videosignaldekoder sein kann.
Aufgabe des Abtastratenumsetzer ist, eine "virtuelle" Taktfrequenz
von viermal der Farbhilfsträgerfrequenz für NTSC- und für PAL-Ein
gangssignale (4·fsc) aus einem vorhandenen Takt eines Host-Systems
zu erzeugen. Die Schwierigkeit bei den genannten Architekturen
ist, daß diese für einen großen Bereich von Host-Taktfrequenzen,
ca. 20 MHz bis 40 MHz, arbeiten können müssen, ohne daß eine zu
verlässige Bezugsfrequenz beispielsweise durch einen Quarzoszilla
tor, gegeben wäre. Die Steuerung der Abtastratenumsetzung ist Auf
gabe der Phasenregelschleife.
Aus zwei Gründen würden herkömmliche Farbhilfsträger-Phasenregel
schleifen unter diesen Bedingungen versagen. Zunächst bräuchte
wegen der Möglichkeit des Side-Locking eine Farbhilfsträger-Pha
senregelschleife einen Genauigkeitsbereich für die phasenstarre
Verriegelung (Lock-In) und den Zielbereich von weniger als 5 kHz.
Ferner müßte die Rauschbandbreite der Phasenregelschleife geringer
als 300 Hz sein, um den Schwungradeffekt (flywheel effect) selbst
dann wirksam nutzen zu können, wenn der Burst stark verrauscht
ist.
Die Probleme des Side-Locking sollen hier kurz erläutert werden.
Da der Phasendetektor einer Farbhilfsträger-Phasenregelschleife
nur dann ein zuverlässiges Ausgangssignal erzeugt, wenn der Bur
stimpuls auftritt, ist er für den Hauptteil jeder horizontalen
Zeile "blind". Diese Blindheit ergibt ein mehrdeutiges Ergebnis
für jede Frequenz, welche sich mit derselben Phase in jeder Zeile
wiederholt. Das heißt, daß der Phasendetektor immer dann keinen
Unterschied erkennen kann, wenn eine Frequenz ein ganzzahliges
Vielfaches der Zeilenfrequenz ist, also bei . . . , 909 · fh, 910 · fh,
911 · fh . . . oder . . . , 1134 · fh, 1135 · fh, 1136 · fh . . .
Bei herkömmlichen Systemen wird dieses Problem dadurch gelöst, daß
ein Quarzoszillator mit geringen Toleranzen auf die gewünschte
Mittenfrequenz eingestellt wird. Multinorm-Dekoder erforderten
also immer bisher mehrere Quarze.
Die erfindungsgemäße hierarchische Struktur zur Regelung des Ab
tastratenumsetzers kommt jedoch ohne Referenz-Quarz aus.
Das erfindungsgemäße Videosignal-Verarbeitungssystem kann mit ei
ner beliebigen Taktfrequenz (vorgegebene Taktfrequenz) eines Host-
Systems arbeiten, wenn diese die folgenden Bedingungen erfüllt:
Frequenz: 12 MHz (Nyquist-Shannon Theorem)
Genauigkeit,
Langzeitstabilität: 4 kHz (zur Vermeidung von Side-Locking)
Schwankungen,
Kurzzeitstabilität: 400 Hz (für einen Demodulationsfehler (< 2°)
Genauigkeit,
Langzeitstabilität: 4 kHz (zur Vermeidung von Side-Locking)
Schwankungen,
Kurzzeitstabilität: 400 Hz (für einen Demodulationsfehler (< 2°)
Praktisch jeder von einem Quarz erzeugte PC-Takt erfüllt diese
Bedingungen, so daß die Erfindung mit einem vorgegebenen PC-Takt
realisierbar ist.
Der Multinorm-Dekoder nach dieser Erfindung nutzt die Abtast
ratenumsetzung, um die einzelnen Abtastwerte eines Datenstroms,
der mit der vorgegebenen Taktfrequenz digitalisiert wurde, so um
zudeuten, als ob sie einer anderen "virtuellen" Abtastfrequenz
entsprechen würden. Die virtuelle Abtastfrequenz kann bei dem Mul
tinorm-Dekoder an die entsprechende Norm des ankommenden Videosi
gnals von einem NTSC-System oder ein PAL-System oder einem anderen
Videosystem angepaßt werden.
Ein wesentliches Merkmal des Multinorm-Dekoders gemäß dieser Er
findung ist also die Abtastratenumsetzung der mit einer vorgegebe
nen Taktfrequenz digitalisierten Abtastwerte in Soll-Abtastwerte
einer zweiten virtuellen Abtastfrequenz, welche einem vorgegebenen
Vielfachen der Zeilenfrequenz entspricht, wobei der Multinorm-De
koder die Zeilenfrequenz des ankommenden Videosignales selbsttätig
erkennen kann, so daß Videosignale unterschiedlicher Normen ver
arbeitet werden können.
Die Abtastratenumsetzung ist eine notwendige Voraussetzung für
jeden Farbdekoder, der nicht mit einer fest vorgegebenen (von ei
nem Quarz erzeugten) Taktfrequenz arbeitet.
Erfindungsgemäß wird der Abtastratenumsetzer von einer hier
archisch aufgebauten Phasenregelschleife angesteuert, welche zu
nächst eine Grobphasenregelung vornimmt, indem sie den Synchronim
puls des Videosignals erfaßt und die virtuelle Abtastfrequenz auf
ein definiertes ganzzahliges Vielfaches der Zeilenfrequenz (fh)
einstellt, nämlich 910 · fh für NTSC-Signale und 1135 · fh für
PAL-Signale. Dann wird mittels einer Feinphasenregelung die Ab
tastfrequenz so eingestellt, daß eine definierte Phase der Abtast
frequenz synchron zu einem Triggerimpuls (der Anfangsflanke des
Synchronimpulses) ist. Und wenn die synchrone Phasenbeziehung eta
bliert ist, wird die mit dem Burstimpuls übertragene Träger
hilfsfrequenz erfaßt und die virtuelle Abtastfrequenz phasenstarr
zur Phase der Farbhilfsträgerfrequenz erzeugt. Bei der hierarchi
schen Anordnung der verschiedenen Regelungsebenen für die Abtast
frequenz ist es von großer Bedeutung, daß gleichzeitig immer nur
eine Stufe aktiv ist, so daß keine chaotischen oder unbestimmten
Zustände entstehen können.
Die Erfindung ist im folgenden anhand eines bevorzugten Ausfüh
rungsbeispiels mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. In den
Figuren zeigen:
Fig. 1 ein zusammengesetztes EBU-Farbbalken-Videosignal (CVBS)
und die entsprechenden Y-, U- und V-Signale, wobei Fig.
1b eine Ausschnittsvergrößerung von Fig. 1a ist,
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen digitalen Multinorm-Dekoders,
Fig. 3 ein Schaltbild zur Realisierung der Steuerung und Ein
stellung des Dekoders von Fig. 2,
Fig. 4 ein Schaltbild zur Realisierung der Zeilen/Burst-Phasen
regelschleife des Dekoders von Fig. 2,
Fig. 5 ein Schaltbild zur Realisierung des Grob-Synchrondetek
tors der Phasenregelschleife von Fig. 4,
Fig. 6 ein Schaltbild zur Realisierung des Fein-Synchrondetek
tors der Phasenregelschleife von Fig. 4,
Fig. 7 ein Schaltbild zur Realisierung des Burst-Phasendetektors
der Phasenregelschleife von Fig. 4,
Fig. 8 eine Kurve zur Erläuterung der Diskriminatoreigenschaften
des Burst-Phasendetektors von Fig. 7,
Fig. 9 ein Schaltbild zur Realisierung der automatischen Ver
stärkungssteuerung für das Chrominanzsignal,
Fig. 10 ein Schaltbild zur Realisierung einer Schwellwert-Hyste
rese-Schaltung der Phasenregelschleife von Fig. 4,
Fig. 11 ein Schaltbild zur Realisierung einer Phaseninkrement-
Schaltung der Phasenregelschleife von Fig. 4, und
Fig. 12 ein Schaltbild zur Realisierung einer Phasenintegration
in der Phasenregelschleife von Fig. 4.
Fig. 2 zeigt ein Blockschaltbild einer bevorzugten Ausführungsform
des digitalen Multinorm-Dekoders nach der Erfindung.
Der digitale Multinorm-Dekoder umfaßt einen Eingangs-Abtastraten
umsetzer (Input Sample Rate Converter; SRC) 32, eine Zeilen/Burst-
Phasenregelschleife (Line & Burst PLL) 33, eine vertikale WHT-
Schaltung 34 und eine horizontale WHT-Schaltung 35, eine Steuer/-
Einstell-Schaltung (Controls & Settings) 36, eine Schaltung 37 zur
automatischen Verstärkungssteuerung des Chrominanzsignals (Chroma
AGC), eine Kontroller/Benutzer-Schnittstelle (Controller & User
Interace) 38, eine horizontale IWHT-Schaltung 39 und eine vertika
le IWHT-Schaltung 40, einen Ausgangs-Abtastratenumsetzer (Output
SRC) 41 und eine Zeilen-Phasenregelschleife (Line PLL) 42.
Das beispielsweise mit der Taktfrequenz eines Host-Systems, wie
eines Computers, digitalisierte zusammengesetzte Videosignal
(CVBS) wird in den Eingangs-Abtastratenumsetzer 32 eingegeben. Die
Zeilen/Burst-Phasenregelschleife 33 steuert den Eingangs-Abtastra
tenumsetzer 32, wie im folgenden beschrieben, derart, daß das mit
der vorgegebenen Taktfrequenz digitalisierte Eingangsvideosignal
in ein Signal mit Abtastwerten einer zweiten virtuellen Abtastfre
quenz umgesetzt wird, welche viermal die Farbhilfsträgerfrequenz
ist. Durch die Wahl der "virtuellen" Abtastfrequenz von viermal
der Farbhilfsträgerfrequenz ist einerseits das Shannon-Nyquist-
Theorem (fa < 2·fsc) erfüllt, andererseits ergibt sich eine ganz
zahlige Anzahl von Abtastwerten pro Videobildzeile, nämlich 910
Abtastwerte pro Zeile für ein NTSC-Signal und 1135 Abtastwerte pro
Zeile für ein PAL-Signal, so daß die Vorteile einer Burst-Locked-
Architektur, bei der das Abtastsignal ein geradzahliges Vielfaches
der Farbhilfsträgerfrequenz ist, mit den Vorteilen der Line-Locked-Architektur,
bei der die Abtastfrequenz ein ganzzahliges
Vielfaches der Zeilenfrequenz ist, kombiniert werden können.
Die Abtastwerte des Videosignales (CVBS) bei der virtuellen Ab
tastfrequenz werden dann an die vertikale WHT-Schaltung 34 weiter
geleitet, deren Ausgang die Eingangssignale für die nachfolgende
horizontale WHT-Schaltung 35 liefert.
In der vertikalen und der horizontalen WHT-Schaltung 34 und 35
werden die Eingangs-Abtastwerte des Videosignals mittels einer 2×4
Walsh-Hadamard-Transformation (WHT) vom Pixelbereich in den WHT-Bereich
transformiert, in dem sie mittels der zentralen Steuer/-Einstell-Schaltung
36 verarbeitet werden können.
Jeder einzelne Ausgangskoeffizient der Walsh-Hadamad-Transforma
tion stellt dabei eine lineare Kombination aller Eingangsabtast
werte (Pixel) für diese WHT dar, so daß ein einzelner WHT-Aus
gangskoeffizient nicht einem bestimmten Eingangs-Abtastwert zuge
ordnet werden kann. Vielmehr gibt ein Satz von WHT-Ausgangskoef
fizienten das zweidimensionale Spektrum aller Eingangs-Abtastwerte
für einen gegebenen Block einer gegebenen Größe wieder.
Die Transformation des digitalisierten Videosignales mittels einer
Walsh-Hadamard-Transformation in den WHT-Bereich und die Verarbei
tung des Signals im WHT-Bereich hat sich für die Realisierung ei
nes aufwandsoptimierten digitalen Multinorm-Dekoders für Videosi
gnale als besonders vorteilhaft erwiesen. Ein solcher Dekoder und
ein entsprechendes Verfahren zur Dekodierung digitaler Videosigna
le, bei denen die Vorteile der Walsh-Hadamad-Transformation ge
nutzt werden, sind in der parallelen Patentanmeldung derselben
Anmelderin vom selben Anmeldetag mit dem Titel "Verfahren zur di
gitalen Dekodierung von Videosignalen und digitaler Dekoder für
Videosignal" beschrieben, auf die hierin bezuggenommen wird.
Die vertikale WHT-Schaltung bildet im wesentlichen ein vertikales
Tiefpaßfilter und ein vertikales Hochpaßfilter, wobei jeweils zwei
sich entsprechende Abtastwerte zweier Videobildzeilen addiert bzw.
subtrahiert werden. In der horizontalen WHT-Schaltung werden dann
alternierend die hochpaßgefilterten und die tiefpaßgefilterten
Abtastwerte jeweils einer Zeile mittels der Walsh-Hadamard-Trans
formation in den WHT-Bereich transformiert. Die sich ergebende
WHT-Matrix wird in die Steuer/Einstell-Schaltung 36 eingegeben. In
dieser Schaltung werden einerseits die Chrominanz-Signalbestand
teile U und V vom Luminanz-Signalbestandteil Y abgetrennt, ande
rerseits können sämtliche Steuerungen und Einstellungen des Vi
deosSignales in dieser Schaltung zentral durchgeführt werden, wie
weiter unten noch beschrieben wird.
Die WHT-Matrix, von der die Chrominanz-Signalbestandteile abge
trennt worden sind, wird dann mittels der horizontalen IWHT-Schal
tung 39 und der vertikalen IWHT-Schaltung 40 in den Pixelbereich
zurücktransformiert, und die dekodierten Videosignalbestandteile
U, V und Y können, gegebenenfalls nach einer Ausgangs-Abtastraten
umsetzung durch den Ausgangs-Abtastratenumsetzer 41, vom digitalen
Dekoder ausgegeben werden.
Bei dem digitalen Multinorm-Dekoder nach der Erfindung kann die
Dekodierer-Demodulatorvorrichtung zur Rückgewinnung der Luminanz- und
Chrominanz-Signalbestandteile aus den Videosignal-Abtastwerten
mit der virtuellen Abtastfrequenz auch anders als auf die gezeigte
und beschriebene Weise realisiert werden. Die Verarbeitung des Vi
deosignales kann im Pixelbereich (Zeitbereich) oder im Frequenz
bereich mit jedem bekannten digitalen Videosignaldekoder erfolgen,
welcher wahlweise NTSC-Signale und PAL-Signale verarbeiten kann,
wobei der von der Zeilen/Burst-Phasenregelschleife 33 gesteuerte
Eingangs-Abtastratenumsetzer 32 gewährleistet, daß die Norm des
jeweiligen Videosignals erkannt und die virtuelle Abtastfrequenz
richtig eingestellt wird.
Aufbau und Funktion der für einen Multinormbetrieb wesentlichen
Schaltungsteile des digitalen Dekoders von Fig. 2 sind im folgen
den beschrieben.
Kernstück des digitalen Multinorm-Dekoders ist die Zeilen/Burst-
Phasenregelschleife (Line & Burst PLL) 33, welche den Eingangs-
Abtastratenumsetzer (SRC) 32 so ansteuert, daß er die mit einer
ersten vorgegebenen Taktfrequenz digitalisierten Abtastwerte des
Videosignals in Videosignal-Abtastwerte einer zweiten virtuellen
Abtastfrequenz umsetzt, welche das Vierfache der Farbhilfsträger
frequenz beträgt, und damit 910·fh für NTSC-Signale und 1135·fh
für PAL-Signale, so daß das Videosignal in der nachgeschalteten
Dekodierer-Demodulatorvorrichtung optimal verarbeitet werden kann.
Zur Ermittlung der richtigen virtuellen Abtastfrequenz für ein
Videosignal (noch) unbekannter Norm, NTSC oder PAL, benötigt die
Line & Burst PLL 33 das Zeilen-Synchronsignal und den Burstimpuls
des Eingangs-Videosignals (CVBS). Aufgabe der Line & Burst PLL ist
dann, die virtuelle Abtastfrequenz im richtigen Verhältnis und
phasenstarr zu der mit dem Burstimpuls übermittelten Farbhilfsträ
gerfrequenz einzustellen (Lock-in).
Der Zeilen-Synchronimpuls und der Burstimpuls des Videosignals
werden gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung aus der
Steuer/Einstell-Schaltung 36 abgeleitet, welche im einzelnen in
Fig. 3 dargestellt ist. Sie können jedoch auch auf andere, dem
Fachmann geläufige Weise aus dem Eingangs-Videosignal erzeugt wer
den.
Die in Fig. 3 gezeigte Einstell/Steuer-Schaltung weist vier Multi
plizierer 50 bis 53 auf, welche mit einem Controller 54 und über
einen IC-Bus 55 mit einer Benutzerschnittstelle auf die gezeigte
Weise verbunden sind.
In die Steuer/Einstell-Schaltung von Fig. 3 werden die Transforma
tionskoeffizienten der WHT-Matrix, WHT0,0 bis WHT0,3 und WHT1,0 bis
WHT1,3 eingegeben, welche durch eine 2 × 4 Walsh-Hadamad-Transfor
mation der Eingangs-Abtastwerte gebildet worden sind.
Aufgrund der Eigenschaften der Walsh-Hadamad-Transformation, deren
Transformationskoeffizienten als abgetastete Werte eines Satzes
von Filtern erscheinen, können die Farbdifferenzsignale U und V
direkt als bestimmte WHT-Koeffizienten von der Steuer/Einstell-
Schaltung 36 abgeleitet werden. Diese bilden die Grundlage zum
Erfassen des Burstimpulses und zur Synchronisierung der virtuellen
Abtastfrequenz zu der mit dem Burstimpuls übertragenen Farbhilfs
trägerfrequenz.
Bei einer 2 × 4 WHT der Eingangs-Abtastwerte entsprechend der be
vorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Farbdifferenzsi
gnale U und V direkt als die WHT-Koeffizienten WHT1,1 und WHT1,2
auslesbar. Diese werden an den Ausgängen der Multiplizierer 51 und
52 abgegriffen und dem Burst-Phasendetektor der Phasenregelschlei
fe 33 gegebenenfalls zusammen mit einem Steuersignal vom Ausgang f
des Controllers 54 zugeführt.
Anders als bei bekannten Systemarchitekturen für digitale Dekoder
sind bei dem erfindungsgemäßen Multinorm-Dekoder alle Steuer- und
Einstellfunktionen in einer einzigen Hardwarestufe zusammengefaßt.
Über die Ausgänge a bis f des Controllers können die WHT-Koeffi
zienten und dadurch das zu dekodierende Videosignal gesteuert und
eingestellt werden.
Der WHT-Koeffizient WHT0,0 entspricht einer horizontal und vertikal
tiefpaßgefilterten Version des Eingangssignals und eignet sich da
her am besten für die Verarbeitung des Zeilen-Synchronimpulses des
Videosignals. Der WHT-Koeffizient WHT0,0 wird daher für die Syn
chronimpulsverarbeitung (SYNC proc.) am Eingang der Steuer/Ein
stell-Schaltung von Fig. 3 abgegriffen.
Die Zeilen/Burst-Phasenregelschleife (Line & Burst PLL) 33 zur
Ansteuerung des Eingangs-Abtastratenumsetzers 32 ist in Fig. 4 und
im einzelnen in den nachfolgenden Figuren gezeigt. Die Line &
Burst PLL von Fig. 4 umfaßt einen Grob-Sync-Detektor 60, einen
Fein-Sync-Detektor 61 und einen Burst-Phasen-Detektor 62. Ferner
sind eine Burst-Gate-Schaltung 63, eine Schwellwert/Hysterese-
Schaltung 64, eine Phaseninkrement-Schaltung 65 und eine Phasenin
tegrator-Schaltung 66 sowie ein Teiler 67 vorgesehen. Die Verbin
dung der einzelnen Schaltungsbestandteile der Line & Burst PLL
kann dem Schaltbild von Fig. 4 entnommen werden. Ebenfalls in Fig.
4 dargestellt ist die Schaltung 37 zur Verstärkungssteuerung des
Chrominanzsignales, Chroma AGC.
Die Ansteuerung des Abtastratenumsetzers über die Line & Burst PLL
läuft allgemein wie folgt ab:
Die virtuelle Abtastfrequenz wird bestimmt, indem zunächst vom Grob-Sync-Detektor 60 der Sync-Impuls von dem digitalisierten Vi deosignal abgetrennt wird und seine zeitliche Lage bestimmt wird, um die Zeilenfrequenz zu ermitteln.
Die virtuelle Abtastfrequenz wird bestimmt, indem zunächst vom Grob-Sync-Detektor 60 der Sync-Impuls von dem digitalisierten Vi deosignal abgetrennt wird und seine zeitliche Lage bestimmt wird, um die Zeilenfrequenz zu ermitteln.
Dann wird angenommen, daß es sich entweder um ein NTSC-Signal oder
um ein PAL-Signal handelt. Hierzu können vom Benutzer oder vom
Hersteller des Dekoders Defaultwerte für den Abtastratenfaktor
eingestellt werden, je nachdem in welchem Land das Gerät vermut
lich betrieben werden soll, und zwar auf 910 oder 1135.
Synchron zum Sync-Impuls wird ein ganzzahliges Vielfaches der Zei
lenfrequenz (910·fh oder 1135·fh) als erste Näherung der virtuel
len Abtastfrequenz erzeugt, wobei der Grob-Sync-Detektor mit einem
so weiten Suchfenster eingestellt ist, daß er immer einen Sync-
Impuls findet.
Wenn der Betrieb des Grob-Sync-Detektors 60 ausreichend stabil
ist, wird auf den Fein-Sync-Detektor 61 umgeschaltet, der in einem
relativ engen Suchfenster, auf der Grundlage der vom Grob-Sync-De
tektor ermittelten (ungefähren) Lage des Sync-Impulses die An
fangsflanke des Sync-Impulses, also die genaue zeitliche Lage des
Sync-Impulses erfaßt und die virtuelle Abtastfrequenz präzise bei
der Flanke des Sync-Impulses einrastet (lock-in).
Auf diese Weise wird Side-locking verhindert, das bei lediglich
einer phasenstarren Regelung der virtuellen Abtastfrequenz relativ
zur Phase des Farbhilfsträgersignales während des Burstimpulses
auftreten könnte.
Nach stabiler Feinphasenregelung kann die Phase des Farbhilfsträ
gersignals vom Burst-Phasen-Detektor 62 erfaßt und die Abtastfre
quenz synchron zu dessen Phase eingestellt werden, wobei der
Burstimpuls ein zeitliches Fenster darstellt, während dessen das
Farbhilfsträgerreferenzsignal übertragen wird.
Die so ermittelte (virtuelle) Abtastfrequenz und -phase wird als
ein Steuersignal an den Abtastratenumsetzer (SRC) 32 ausgegeben.
Die einzelnen Schaltungsbestandteile der Line & Burst PLL von Fig.
4 und deren Funktionsweise sind im folgenden mit Bezug auf die
weiteren Fig. 5 bis 12 beschrieben.
Fig. 5 zeigt ein Schaltbild des Grob-Sync-Detektors, der den Zei
len-Synchronimpuls des Videosignals erfaßt. Dem Grob-Sync-Detektor
vorgeschaltet sind fünf in Reihe geschaltete Verzögerungsstufen 70
bis 74, welche der WHT0,0 Koeffizient durchläuft, der dann im Grob-
Sync-Detektor weiterverarbeitet wird. Die Schaltung von Fig. 5
umfaßt ferner zwei Vergleicher 75 und 76, ein UND-Gatter 78, einen
Vergleicher 79 sowie eine Reihenschaltung aus einem Addierer 80,
einem Binär-Dividierer 81 und einem Verzögerungsglied 82, welche
wie in Fig. 5 gezeigt miteinander verbunden sind.
Der WHT-Koeffizient WHT0,0, der von der horizontalen WHT-Schaltung
35 ausgegeben wird, entspricht einer horizontal tiefpaßgefilterten
Version des CVBS-Eingangssignals des digitalen Dekoders. Nach ab
geschlossener Einstellung und Synchronisierung der virtuellen Ab
tastfrequenz entspricht der WHT-Koeffizient WHT0,0 einer horizontal
und vertikal tiefpaßgefilterten Version des CVBS-Signals. In jedem
Fall dient WHT0,0 zum Unterdrücken des hochfrequenten Farbhilfsträ
gers, der anderenfalls die Erkennung des Zeilen-Synchronimpulses
stören könnte. Die begrenzte Bandbreite des WHT-Koeffizienten
WHT0,0, welche sich aus der Ordnung der vorgeschalteten Walsh-Hada
mad-Transformation ergibt, bestimmt ferner eine nominale Flankens
teilheit des Zeilen-Synchronimpulses und vermindert mögliche Spit
zen im Eingangssignal.
Der Koeffizient WHT0,0 bildet das Eingangssignal für die Zeilen-
Synchronimpuls (Sync)-Verarbeitung. Eine vordere, fallende Sync-
Flanke wird erfaßt, wenn die Vergleicher 75 und 76 anzeigen, daß
mindestens zwei aufeinanderfolgende Werte von WHT0,0 größer oder
gleich als ein Sync-Schaltpegel sind ( 2·bl), ein darauffolgender
Wert von WHT0,0 einen beliebigen Wert aufweist und mindestens zwei
weitere folgende Werte von WHT0,0 kleiner sind als der Sync-Schalt
pegel (< 2·bl). Der Sync-Schaltpegel wird als der Wert zwischen
dem Schwarzpegel und dem Spitzenwert des Synchronimpulses defi
niert, wie in Fig. 1b gezeigt.
Um die Anfälligkeit gegenüber möglichen Signalspitzen weiter zu
vermindern und Ausgleichsimpulse auszublenden, ist der Grob-Sync-
Detektor von Fig. 5 nur dann aktiv, wenn der Phasenintegrator ei
nen Wert von "640" überschreitet. In diesem Fall gibt der Verglei
cher 79 ein "1"-Signal aus. Wenn die obigen Bedingungen für eine
fallende Sync-Flanke erfüllt sind, wird dann ein Sync-Triggersi
gnal (csd%) ausgegeben. Ferner wird die Differenz (csd0) des Wer
tes des Phasenintegrators zu der nominellen Anzahl von Abtastwer
ten pro Zeile (910 oder 1135), wie in Fig. 5 gezeigt, gespeichert
und weitergeschaltet, um die momentane Phasenbeziehung zwischen
dem Zeilen-Synchronimpuls und dem Phasenintegrator zur Ansteuerung
des Abtastratenumsetzers anzuzeigen. Die Schleifenverstärkung wird
mittels des Binär-Dividierers 31 durch eine Verschiebung um 12 Bit
auf 1/4096 eingestellt.
Wenn der Grob-Sync-Detektor von Fig. 5 einen Zeilen-Synchronimpuls
erfaßt hat und ein Sync-Triggersignal ausgibt, wird der in Fig. 6
gezeigte Fein-Sync-Detektor aktiviert, um die virtuelle Abtastfre
quenz exakt mit der führenden Flanke des Sync-Impulses zu synchro
nisieren. Er bildet einen Pl-Regler für die Regelung der virtuel
len Abtastfrequenz synchron zur Zeilenfrequenz des Videosignales.
Der in Fig. 6 gezeigte Fein-Sync-Detektor umfaßt fünf Addierer 83
bis 87, zwei Verzögerungsglieder 88 und 89 sowie zwei Binär-Divi
dierer 90 und 91, welche wie in Fig. 6 gezeigt miteinander verbun
den sind.
Von der Summe der um drei und um vier Taktimpulse verzögerten
WHT0,0-Werte wird die Summe aus dem nicht verzögerten WHT0,0-Wert
und seinem um fünf Taktimpulse verzögerten Gegenstück subtrahiert,
wie in Fig. 6 gezeigt. Da die Phaseninkremente akkumuliert werden,
bevor sie in den Phasenintegrator eingegeben werden, muß der pro
portionale Wert mittels einer Differentiation 86, 88 erzeugt wer
den, während der Integralwert unmittelbar zugänglich ist. Der pro
portionale Wert wird durch eine Verschiebung um zwei Bit im Binär-
Dividierer 90 durch vier geteilt, und der Integralwert wird durch
eine Verschiebung um vier Bit im Binär-Dividierer 91 durch 16 ge
teilt. Durch Weiterschalten der Werte gesteuert durch das Sync-
Triggersignal (csd%), welches vom Grob-Sync-Detektor abgeleitet
wird, wird das Ausgangssignal (fsd1) des Fein-Sync-Detektors ein
mal pro horizontaler Zeile erzeugt.
Wenn die Synchronisierung der Abtastfrequenz zum Zeilen-Synchron
impuls des Videosignals abgeschlossen ist, schaltet die Zeilen/-
Burst-Phasenregelschleife auf den Burst-Detektor um, welcher einen
PI-Regler für die virtuelle Abtastfrequenz relativ zur Farbhilfs
trägerfrequenz bildet.
Mit der in Fig. 7 gezeigten Burst-Torschaltung, welche einen Ver
gleicher 92 und einen Zähler 93 umfaßt, wird ein Burst-Torimpuls
bestimmt. Das Burst-Tor (Burst-Gate) wird geöffnet, wenn der ganz
zahlige Teil des Ausgangssignals (phint) des Phasenintegrators ei
nen vorgegebenen Wert von "82" überschreitet. Die Dauer des Burst-
Tores ist auf acht Taktimpulse festgelegt.
Während der Dauer der Öffnung des Burst-Tores wird die Phase des
mit dem Burstimpuls übertragenen Farbhilfsträgersignales in dem
Fig. 7 gezeigten Burst-Phasendetektor ermittelt. Der Burst-Phasen
detektor von Fig. 7 umfaßt vier Addierer 94 bis 97, zwei Verzöge
rungsglieder 98 und 99 und zwei Binär-Dividierer 100 und 101, wel
che wie in Fig. 7 gezeigt miteinander verbunden sind. Als Ein
gangssignal dienen die Farbdifferenzsignale U und V, bzw. bei der
gezeigten Ausführungsform des digitalen Dekoders die WHT-Koeffi
zienten WHT1,1 und WHT1,2.
Die Summe der Farbdifferenzsignale wird im Addierer 94 gebildet
und in einem Register 95 akkumuliert, welches am Anfang des Burst-
Tores zurückgesetzt wird und während seiner Dauer aktiviert ist.
Für die nominale Burstphase von 135° geht die akkumulierte Summe,
wie erwartet und erforderlich, gegen Null. Dieser Wert wird mit
tels einer Verschiebung um neun Bit im Binär-Dividierer 101 durch
512 geteilt und von dem differentierten entsprechenden Wert sub
trahiert, welcher zuvor mittels Verschiebung um sechs Bit -im
Binär-Dividierer 100 durch 64 geteilt worden ist. Das Ergebnis
wird als Burst-Phasendifferenz (bupsd) zusammen mit dem Burst-Tor
signal (bg) ausgegeben.
Fig. 8 zeigt die Diskriminatoreigenschaften des Burst-Phasendetek
tors von Fig. 7, wenn zur Steuerung der Farbart konstante Werte zu
den Farbdifferenzsignalen U und V addiert werden. Diese Addition
wird in der Steuer/Einstell-Schaltung von Fig. 3, in den dort ge
zeigten Addierern 56 und 57 durchgeführt. Dadurch wird eine Pha
senverschiebung der virtuellen Burst-Phase bewirkt.
Parallel zum Burst-Phasendetektor 62 arbeitet die Steuerschaltung
37 für die automatische Farbverstärkung (Chroma AGC), welche in
Fig. 9 gezeigt ist. Die Chroma AGC von Fig. 9 umfaßt zwei Absolut
wertglieder 101 und 103, zwei Addierer 104 und 105 sowie zwei Ver
zögerungsglieder 106 und 107, welche wie in Fig. 9 gezeigt mitein
ander verbunden sind. Anstatt die Farbdifferenzsignale U und V mit
ihren jeweiligen Vorzeichen zu addieren, wie der Burst-Phasende
tektor, akkumuliert die Chroma AGC von Fig. 9 die Absolutwerte von
U und V während das Burst-Torsignal aktiv ist, und gibt diesen
akkumulierten Wert an den Controller weiter. Entsprechend dem ak
kumulierten Wert korrigiert der Controller die bei seinen Ausgän
gen c und d (Fig. 3) ausgegebenen Multiplikationsfaktoren für
WHT1,1 und WHT1,2, so daß der Ausgang der Chroma AGC-Schaltung
gleich einer Benutzereinstellung für die Farbsättigung wird. Fer
ner wird ein Farbunterdrückungssignal (Colorkiller; Coki) unter
einer der folgenden drei Bedingungen gesetzt:
- 1) wenn die Phasenregelschleife 33 (Fig. 2) nicht synchron zum Vi deosignal ist;
- 2) wenn U das falsche Vorzeichen hat; und
- 3) wenn die Amplitude des Farbhilfsträgers zu klein ist.
Dadurch wird gewährleistet, daß bei erheblichen Störungen, bei
spielsweise wenn die falsche Videosignalnorm angenommen wurde, die
Chrominanzbestandteile im Videosignal unterdrückt werden und nur
ein Luminanzsignal für ein Schwarzweißbild ausgegeben wird. Das
Farbunterdrückungssignal (Coki) dient auch zur Überprüfung, ob die
richtige Videonorm angenommen wurde. Falls Coki = 1, kann der
Grob-Sync-Detektor erneut aktiviert werden, um den Zeilen-Syn
chronimpuls zu erfassen, wobei dann jedoch die jeweils andere Vi
deonorm angenommen wird, d. h. eine Abtastfrequenz von 1135 · fh
gewählt wird, wenn vorher eine Abtastfrequenz von 910 · fh gewählt
war, und umgekehrt.
Um unerwünschte Störungen und gegenseitige Beeinflussungen der
einzelnen Stufen der hierarchisch gegliederten Phasenregelschleife
zu vermeiden, darf zu jeweils einem Zeitpunkt genau eine und nur
eine Stufe aktiv sein. Die Auswahl wird von der in Fig. 10 gezeig
ten Schwellwert/Hysterese-Schaltung getroffen. In die Schwell
wert/Hysterese-Schaltung 64 werden die Ausgangssignale des Grob-
Sync-Detektors 60 und des Fein-Sync-Detektors 61 eingegeben. Wie
in Fig. 10 gezeigt, bestimmt die Schwellwert/Hysterese-Schaltung
unterschiedliche Schwellwerte für den Übergang von der Grob- zur
Feinphasenregelung und für den Übergang in entgegensetzter Rich
tung von der Fein- zur Grobphasenregelung. Dies stellt sicher,
daß, wenn einmal die Frequenz für den virtuellen Abtasttakt einge
stellt ist, die Fein-Sync-Phasenregelschleife diese Frequenz so
fein abstimmen kann, daß eine definierte Phase mit einem Schwell
wertpegel der fahrenden Flanke des Synchronimpulses zusammenfällt.
Wenn diese Synchron-Phasenbeziehung eingerichtet ist, kann dann
die Burst-Phasenregelschleife die weitere Regelung übernehmen. Um
eine gegenseitige Verriegelung, instabile oder gar chaotische Zu
stände zu vermeiden, darf jedoch immer nur eine Stufe dieser Hier
archie der Phasenregelschleife zu einem Zeitpunkt aktiv sein, wo
bei mit einer geeigneten Hysterese für die Toleranz zum Umschalten
von einer zur nächsten Stufe oder zum Zurückschalten in eine über
geordnete Stufe eine zuverlässige Regelung sichergestellt ist.
Während von dem Grob-Sync-Detektor 60, dem Fein-Sync-Detektor 61
und dem Burst-Phasen-Detektor 62 immer nur einer aktiv ist, so daß
im tatsächlichen Betrieb von einer grob-synchronisierten Zeilen-
PLL zu einer fein-synchronisierten Zeilen-PLL zu einer Burst-PLL
umgeschaltet wird, sind die Phaseninkrementschaltung 65 und die
Phasenintegratorschaltung 66 stets aktiv.
Die Phaseninkrementschaltung ist in Fig. 11 gezeigt. Sie umfaßt
eine Multiplexer-Vorrichtung 108 und ein aus einem Addierer und
einer Verzögerungsstufe bestehenden Integrator 109, welcher von
dem Burst-Torsignal weitergeschaltet wird. Entsprechend der von
der Schwellwert/Hysterese-Schaltung definierten Schwellwerte wählt
die Multiplexer-Vorrichtung 108 eines der drei Eingangssignale vom
Grob-Sync-Detektor 60, vom Fein-Sync-Detektor 61 oder vom Burst-
Phasendetektor 62 aus. Das Phaseninkrement wird entsprechend dem
Grob-, Fein- oder Burst-Phasendifferenzsignal einmal während jeder
horizontalen Zeile, gesteuert durch das Burst-Torsignal, aktuali
siert und an den Phasenintegrator ausgegeben.
Die in Fig. 12 gezeigte Phasenintegratorschaltung umfaßt einen
Addierer 110 und eine Verzögerungsstufe 111, welche auf die ge
zeigte Weise miteinander verbunden sind. Der Phasenintegrator
dient als der numerisch gesteuerte Oszillator, welcher die virtu
elle Abtastfrequenz von 4 · fSC, d. h. 910 · fh oder 1135 · fh, für
den Abtastratenumsetzer erzeugt. Der Phasenintegrator selbst wird
von dem Burst-Torimpuls getaktet, und er akkumuliert die in der
vorherigen Stufe ermittelten Phaseninkremente. Wenn die Phasenre
gelschleife bereits synchronisiert ist, akkumuliert der Phasenin
tegrator Inkremente bis zu einem ganzzahligen Wert von 910 bzw.
1135. Zusätzlich erfordert die Zwischenpixel-Auflösung des Abtast
ratenumsetzers 32 (Fig. 2), welche gemäß einer bevorzugten Ausfüh
rungsform der Erfindung 1/32 (5 Bit) ist, eine nicht-ganzzahlige
Ausgabe des Phasenintegrators. Die Phasenintegratorschaltung benö
tigt bei der gezeigten Ausführungsform der Erfindung eine Gesamt
auflösung (Genauigkeit) von 29 Bit, wobei 12 Bit für die ganzzah
ligen und 17 Bit für die nicht-ganzzahligen Integratorausgangswer
te erforderlich sind.
Wie in Fig. 12 gezeigt, setzt das vom Grob-Sync-Detektor ausgege
bene Sync-Trigger-Signal die ganzzahligen Bits des Akkumulators
zurück. Die nicht-ganzzahligen Bits bleiben davon unbetroffen.
Der Übertrag (Carry) des Phasenintegrators, d. h. der Übertrag von
den nicht-ganzzahligen zu den ganzzahligen Anteilen, bestimmt ei
nen Zeitpunkt, zu dem ein bestimmter Abtastwert für eine Abtast
frequenz von 4 · fSC vom Eingangs-Abtastratenumsetzer zu berechnen
ist. Der nicht-ganzzahlige Anteil des Ausgangssignals des Phase
nintegrators spezifiziert dabei die Zwischenpixel-Entfernung des
"virtuellen" Abtastwertes von einem tatsächlichen Abtastwert als
Bruchteile der Host-Taktfrequenz.
Der Abtastratenumsetzer erfordert jedoch einen Steuerungs-Ein
gangswert bezogen auf die Ausgangs-Abtastrate (4 · fSC). Da das
Phaseninkrement die Beziehung von der Host-Taktfrequenz zu 4 · fSC
angibt, ist eine Division des nicht-ganzzahligen Anteils des Aus
gangswertes des Phasenintegrators durch den Wert des Phaseninkre
mentes erforderlich. Diese Division wird vom Teiler 67 durchge
führt. Die Genauigkeit dieser Division muß dem Abtastratenumsetzer
ermöglichen, Zwischen-Pixel-Inkremente von 1/32 (5 Bit) zu erzeu
gen. Um ein Ausgangssignal mit einer Genauigkeit von 5 Bit zu bil
den, muß die Eingangsgenauigkeit des Teilers 7 Bit für den Zähler
und 8 Bit für den Nenner sein.
Der Eingangs-Abtastratenumsetzer 32 kann ein im Stand der Technik
bekannter Abtastratenumsetzer sein. Ein besonders einfacher und
vorteilhafter Abtastratenumsetzer, welcher für digitale Multinorm-
Videodekoder geeignet ist, ist in der parallelen Anmeldung dersel
ben Anmelderin vom selben Anmeldetag mit dem Titel "Abtastraten
umsetzer und Verfahren zur Abtastratenumsetzung" beschrieben, auf
die hierin bezuggenommen wird. Ein solcher Abtastratenumsetzer
führt eine gleichgewichtige Interpolation zwischen jeweils zwei
benachbarten Abtastwerten durch, und unterwirft das dabei erhalte
ne Interpolationsergebnis einer Amplitudenkorrektur. Daraufhin
wird eine weitere gleichgewichtige Interpolation des korrigierten
ersten Interpolationsergebnisses jeweils mit dessen Nachbarwerten
durchgeführt, wobei diese benachbarte Abtastwerte oder benachbarte
Interpolationsergebnisse sein können, und das dabei erhaltene In
terpolationsergebnis wird wiederum einer Amplitudenkorrektor un
terworfen. Die gleichgewichtige Interpolation wird dann so oft
wiederholt, bis eine für die virtuelle Abtastfrequenz notwendige
Soll-Auflösung erreicht ist, beispielsweise 1/32 der Host-Taktfre
quenz. Das von der Phasenregelschleife ausgegebene Steuersignal
für den Abtastratenumsetzer bestimmt dann die Richtung und die
Größe eines Offsets für jeweils einen virtuellen Abtastwert rela
tiv zu einem tatsächlichen Abtastwert.
Am Ausgang des erfindungsgemäßen digitalen Multinorm-Dekoders kann
wiederum ein von einer Line & Burst PLL gesteuerter Abtastraten
umsetzer gemäß der Erfindung vorgesehen sein, wenn das dekodierte
Videosignal bei einer anderen Taktfrequenz als 4 ·fsc weiterver
arbeitet werden soll.
Es kann jedoch auch ein vereinfachter Ausgangs-Abtastratenumsetzer
41 vorgesehen sein, welcher von einer Zeilen-Phasenregelschleife
42 gesteuert wird (Fig. 2). In der Zeilen-Phasenregelschleife (Li
ne PLL) sind entsprechende Teile der beschriebenen Line & Burst
PLL, nämlich der Grob- und der Fein-Sync-Detektor wiederholt, wo
bei diese Teile für die Line PLL kopiert, jedoch nicht direkt wie
derverwendet werden können, weil sie ständig die Burst-Phasenre
gelschleife überwachen müssen. Für die Ausgangs-Abtastratenumset
zung kann eine einfache lineare Interpolation zwischen zwei be
nachbarten Pixeln eingesetzt werden, weil nur Basisband-Signale Y,
U und V und keine zusammengesetzten Videosignale (CVBS) verarbei
tet werden müssen, welche mit der Farbträgerfrequenz Informationen
mit hohem Spektralanteil enthalten, die nach der Demodulation als
Gleichspannung auftritt. Die Anforderungen an die Linearität der
frequenzabhängigen Verstärkungsfunktion des Abtastratenumsetzers
sind daher wesentlich geringer.
Die in der vorstehenden Beschreibung, der Zeichnung und den An
sprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln
als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Er
findung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
Claims (14)
1. Digitaler Multinorm-Dekoder für zusammengesetzte Videosigna
le, mit
einem Abtastratenumsetzer (32), welcher die mit einer er sten vorgegebenen Taktfrequenz digitalisierten Abtastwerte des Videosignals in Videosignal-Abtastwerte einer zweiten virtuellen Abtastfrequenz umsetzt,
einer Phasenregelschleife (33) zur Ansteuerung des Abta stratenumsetzers, welche einen Sync-Detektor aufweist, um den Zeilensynchronimpuls zu erfassen und die virtuelle Abtastfre quenz auf ein ganzzahliges Vielfaches der Zeilenfrequenz des Videosignales einzustellen, und einen Burst-Detektor auf weist, um die virtuelle Abtastfrequenz synchron zur Phase des Farbhilfsträgersignales des Videosignales einzustellen, und
einer Dekodierer-Demodulator-Vorrichtung (34-40) zur Rückgewinnung der Luminanz- und Chrominanz-Signalbestandteile aus den Videosignal-Abtastwerten der virtuellen Abtastfre quenz.
einem Abtastratenumsetzer (32), welcher die mit einer er sten vorgegebenen Taktfrequenz digitalisierten Abtastwerte des Videosignals in Videosignal-Abtastwerte einer zweiten virtuellen Abtastfrequenz umsetzt,
einer Phasenregelschleife (33) zur Ansteuerung des Abta stratenumsetzers, welche einen Sync-Detektor aufweist, um den Zeilensynchronimpuls zu erfassen und die virtuelle Abtastfre quenz auf ein ganzzahliges Vielfaches der Zeilenfrequenz des Videosignales einzustellen, und einen Burst-Detektor auf weist, um die virtuelle Abtastfrequenz synchron zur Phase des Farbhilfsträgersignales des Videosignales einzustellen, und
einer Dekodierer-Demodulator-Vorrichtung (34-40) zur Rückgewinnung der Luminanz- und Chrominanz-Signalbestandteile aus den Videosignal-Abtastwerten der virtuellen Abtastfre quenz.
2. Dekoder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sync-Detektor einen Grob-Sync-Detektor (60) und einen
Fein-Sync-Detektor (61) umfaßt, wobei
der Grob-Sync-Detektor (60) den Zeilen-Synchronimpuls des Videosignals erfaßt, um die virtuelle Abtastfrequenz auf ein ganzzahliges Vielfaches der Zeilenfrequenz des Videosignals einzustellen (Grobphasenregelung), und
der Fein-Sync-Detektor (61) eine Flanke des Zeilen-Syn chronimpulses erfaßt, um die Phase der virtuellen Ab tastfrequenz synchron zur Zeilenfrequenz einzustellen (Fein phasenregelung), und
der Burst-Detektor (62) die Phase des während des Burst impulses aktiven Farbhilfsträgersignales erfaßt, um die Phase der virtuellen Abtastfrequenz synchron zur Phase der Farb hilfsträgerfrequenz einzustellen (Lock-in).
der Grob-Sync-Detektor (60) den Zeilen-Synchronimpuls des Videosignals erfaßt, um die virtuelle Abtastfrequenz auf ein ganzzahliges Vielfaches der Zeilenfrequenz des Videosignals einzustellen (Grobphasenregelung), und
der Fein-Sync-Detektor (61) eine Flanke des Zeilen-Syn chronimpulses erfaßt, um die Phase der virtuellen Ab tastfrequenz synchron zur Zeilenfrequenz einzustellen (Fein phasenregelung), und
der Burst-Detektor (62) die Phase des während des Burst impulses aktiven Farbhilfsträgersignales erfaßt, um die Phase der virtuellen Abtastfrequenz synchron zur Phase der Farb hilfsträgerfrequenz einzustellen (Lock-in).
3. Dekoder nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Phasenregelschleife (33) eine Schwell
wert/Hysterese-Vorrichtung (64) aufweist, welche entweder den
Grob-Sync-Detektor (60) oder den Fein-Sync-Detektor (61) oder
den Burst-Detektor (62) aktiviert, wobei sie für den Übergang
von der Grobphasenregelung zur Feinphasenregelung zum Lock-in
andere Schaltpegel vorgibt als für den Übergang in umgekehr
ter Richtung.
4. Dekoder nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die vorgegebene Taktfrequenz die Arbeits
taktfrequenz eines Host-Systems für den Detektor ist.
5. Dekoder nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die virtuelle Abtastfrequenz das Vierfache
der Farbhilfsträgerfrequenz beträgt.
6. Dekoder nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch eine Farbver
stärkungs-Kontrollvorrichtung (37), welche die Farbinforma
tion des Burstimpulses auswertet und ein Signal (coki) er
zeugt, das angibt, ob die virtuelle Abtastfrequenz das ge
wünschte Verhältnis zur Farbhilfsträgerfrequenz aufweist.
7. Verfahren zum Dekodieren von zusammengesetzten Videosignalen,
bei dem
mit einer ersten vorgegebenen Taktfrequenz digitalisierte Abtastwerte des Videosignals in Videosignal-Abtastwerte bei einer zweiten virtuellen Abtastfrequenz umsetzt werden, indem
die zeitliche Lage des Zeilen-Synchronimpulses ermittelt wird und die virtuelle Abtastfrequenz phasenstarr als ein ganzzahliges Vielfaches der Zeilenfrequenz erzeugt wird (Grob phasenregelung),
die Phase des während des Burstimpulses aktiven Farbhilfs trägersignales ermittelt wird und die Phase der virtuellen Ab tastfrequenz synchron zur Phase des Farbhilfsträgersignales eingestellt wird (Lock-in),
die Abtastwerte bei der virtuellen Abtastfrequenz durch Interpolation aus den Abtastwerten bei der ersten vorgegebenen Taktfrequenz erzeugt werden, und
aus den Videosignal-Abtastwerten bei der virtuellen Abtast frequenz die Luminanz- und Chrominanz-Signalbestandteile des Videosignals zurückgewonnen werden.
mit einer ersten vorgegebenen Taktfrequenz digitalisierte Abtastwerte des Videosignals in Videosignal-Abtastwerte bei einer zweiten virtuellen Abtastfrequenz umsetzt werden, indem
die zeitliche Lage des Zeilen-Synchronimpulses ermittelt wird und die virtuelle Abtastfrequenz phasenstarr als ein ganzzahliges Vielfaches der Zeilenfrequenz erzeugt wird (Grob phasenregelung),
die Phase des während des Burstimpulses aktiven Farbhilfs trägersignales ermittelt wird und die Phase der virtuellen Ab tastfrequenz synchron zur Phase des Farbhilfsträgersignales eingestellt wird (Lock-in),
die Abtastwerte bei der virtuellen Abtastfrequenz durch Interpolation aus den Abtastwerten bei der ersten vorgegebenen Taktfrequenz erzeugt werden, und
aus den Videosignal-Abtastwerten bei der virtuellen Abtast frequenz die Luminanz- und Chrominanz-Signalbestandteile des Videosignals zurückgewonnen werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
nach der Grobphasenregelung und vor der Synchronisierung der
virtuellen Abtastfrequenz zur Phase des Farbhilfsträgersignals
eine Flanke des Zeilen-Synchronimpulses erfaßt und die Phase
der virtuellen Abtastfrequenz synchron zur Zeilenfrequenz ein
gestellt wird (Feinphasenregelung).
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Feinphasenregelung erst aktiviert wird, wenn die Grobpha
senregelung abgeschlossen ist, und der Lock-in erst aktiviert
wird, wenn die Feinphasenregelung abgeschlossen ist.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß für den
Übergang von der Grobphasenregelung zur Feinphasenregelung zum
Lock-in andere Schaltpegel vorgesehen werden als für den Über
gang in umgekehrter Richtung.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 7 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß die erste vorgegebene Taktfrequenz
die Arbeitstaktfrequenz eines Host-Systems für den Detektor
ist.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die virtuelle Abtastfrequenz als ganzzahliges
Vielfaches der Zeilenfrequenz eingestellt wird, das dem Vier
fachen der zu erwartenden Farbhilfsträgerfrequenz entspricht.
13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 7 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Farbinformation des Burstim
pulses ausgewertet wird und und abhängig von dem Ergebnis der
Auswertung bestimmt wird, ob die virtuelle Abtastfrequenz im
richtigen Verhältnis zum Farbhilfsträgersignal erzeugt wurde.
12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 7 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die virtuelle Abtastfrequenz als
Y, das 910-fache oder das 1135-fache der Zeilenfrequenz des Vi
deosignales eingestellt wird.
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