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Allgemeiner Stand der
Technik
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1. Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
im Allgemeinen die unterschiedlichen Gebiete der Lithografie, der
Chemie, der Biomaterialien und des Tissue-Engineerings. Insbesondere
betrifft sie das Mustern und/oder die Mineralisierung von Biopolymeren. Diese
bereitgestellten Verfahren eignen sich besonders für die Erzeugung
von oberflächenmodifizierten, dreidimensionalen
Biomaterialien zur Verwendung in der Zellkultur, der Transplantation
und dem Tissue-Engineering.
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2. Beschreibung des Standes
der Technik
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Viele biomedizinische Verfahren erfordern das
Bereitstellen von gesundem Gewebe, um dem behandelten Erkrankungsprozess
oder Trauma entgegenzuwirken. Diese Arbeit ist häufig durch die erhebliche Knappheit
von Geweben behindert, die für eine
Transplantation und/oder ein Grafting verfügbar sind. Tissue-Engineering könnte letztendlich
Alternativen zu der Transplantation von ganzen Organen oder Geweben
bieten.
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Um Gewebe künstlich herzustellen (engineerte
Gewebe herzustellen), werden derzeit verschiedene Kombinationen
von Biomaterialien und lebenden Zellen untersucht. Obgleich sich
die Aufmerksamkeit häufig
auf die zellulären
Aspekte des Engineering-Verfahrens richtet, stellen auch die Designkennzeichen
der Biomaterialien in diesem Gebiet eine große Herausforderung dar.
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In den letzten Jahren wurde die Fähigkeit
zur Regenerierung von Geweben und zur Kontrolle der Eigenschaften
des regenerierten Gewebes untersucht, indem versucht wurde, die
mechanischen oder chemischen Eigenschaften des Biomaterialgerüstes spezifisch
abzustimmen (Kim et al. 1997; Kohn et al. 1997). Der Großteil die ser
Arbeit umfasste den Einbau chemischer Faktoren in das Material während der
Verarbeitung oder die Abstimmung von mechanischen Eigenschaften
durch Veränderung
der Bestandteile des Materials.
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Die vorigen Verfahren wurden für den Versuch
verwendet, chemisches oder mechanisches Signaling zu nutzen, um
Veränderungen
der Proliferation und/oder Differenzierung von Zellen während der Geweberegeneration
zu bewirken. Trotz dieser Bemühungen
bleibt im Stand der Technik ein Bedarf für verbesserte Biomaterialien
bestehen, besonders für solche,
die komplexes Gewebewachstum in vitro (in der Zellkultur) und in
vivo (nach Implantation) besser unterstützen können.
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EP-A-O 891 783 offenbart ein Verfahren
der Präkalzifizierung
eines biokompatiblen Polyestermaterials, indem es in einer CaCl2/Na2HPO4-Lösung inkubiert
wird.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung überwindet
verschiedene Nachteile aus dem Stand der Technik durch Bereitstellen
einer Reihe von verbesserten Verfahren, Zusammensetzungen und Vorrichtung
für die
Verwendung in der Zellkultur, der Zelltransplantation und dem Tissue-Engineering. Die
Verfahren, Zusammensetzungen und Apparate der Erfindung umfassen
gemusterte und/oder mineralisierte Biomaterialoberflächen. Die
bereit-gestellten Techniken und Produkte sind nützlich für das Erzeugen von dreidimensionalen
oder konturierten Bioimplantatmaterialien mit modifizierten Oberflächenmerkmalen
und für das
Erzeugen von Biomaterialien, in die bioaktive Faktoren und/oder
Zellen eingebaut sind. Die verschiedenen Verfahren des Verwendens
der mineralisierten und/oder gemusterten Biomaterialien im Tissue-Engineering, einschließlich Tissue-Engineering von
Knochengewebe und Vaskularisierung, gewährleisten damit mehr Kontrolle über die
biologischen Abläufe.
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Die Erfindung ist in den Ansprüchen definiert.
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Die Erfindung umfasst die Oberflächenbehandlung
oder Funktionalisierung eines biokompatiblen Materials, vorzugsweise
ein poröses,
abbaubares Polymer wie beispielsweise einen Film oder einen Schwamm,
um die Keimbildung und das Wachstum einer ausgedehnten Mineralschicht
auf der Oberfläche
anzuregen. Eine solche Behandlung kann kontrolliert werden, um eine
homogene Oberflächenmineralschicht
oder eine gemusterte Mineralschicht, wie beispielsweise Inseln von
Mineralien, bereitzustellen. Jede dieser ausgedehnten Mineralschichten erlaubt
das Wachstum von kontinuierlichen, knochenähnlichen Mineralschichten,
selbst auf inneren Porenoberflächen
des Polymergerüstes.
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Solche extensiv mineralisierten,
gemustert mineralisierten und/oder hypermineralisierten Polymere
der Erfindung haben vorteilhafte Verwendung im Tissue-Engineering und der
Regeneration von Knochengewebe und der Gewebevaskularisierung. Die
Bildung von ausgedehnten Mineralinseln und/oder im wesentlichen
homogenen „kontinuierlichen"
Mineralschichten, besonders solchen auf den inneren Porenoberflächen dreidimensionaler
Matrizen, ist vorteilhaft, da sie einfach (durch eine aus einem
Schritt bestehende Inkubation), schnell (in etwa fünf Tagen),
bei Raumtemperatur erreicht werden kann, ohne zu einer wesentlichen
Verringerung der Gesamtporosität
oder Porengröße des Gerüstes zu führen, und
ist zugänglich
für den
weiteren Einbau von bioaktiven Substanzen.
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Der weitere Einbau von bioaktiven
Substanzen wird durch die Bildung und Verwendung von Polymeren,
vorzugsweise biologisch abbaubaren Polymeren, die sowohl mineralisiert
sind als auch eine anhaltende Freisetzung bioaktiver Faktoren, wie
beispielsweise Proteinwachstumsfaktoren, gewährleisten, veranschaulicht.
In diesen Aspekten der Erfindung kann die Art der Mineralschicht
durch Verändern
des Molekulargewichts des Polymers, der Zusammensetzung des Polymers,
der für
die Herstellung des Polymers angewandten Verarbeitungstechnik (Lösungsmittelguss
(solvent casting), Hitzepressen, Gasaufschäumen (gas foaming)), der Art und/oder
Dichte von Fehlern auf der Polymeroberfläche und/oder durch Variieren
der Inkubationsdauer kontrolliert werden.
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Die funktionalisierte Vorbehandlung
vor der Mineralisierung kann eine gemusterte Behandlung von Polymerbiomaterialoberflächen mithilfe
eines besonderen „Beugungslithografieverfahrens"
umfassen. Vorhergehende lithografische Verfahren der Oberflächenmusterung
waren auf flache, zweidimensionale Oberflächen beschränkt, was eine wesentliche Einschränkung ist,
die durch die hierin bereit gestellten Verfahren überwunden
wird. Die vorliegende Erfindung ist daher auf das Mustern von Oberflächen auf
komplexen dreidimensionalen Biomaterialien mit Oberflächenkonturen
anwendbar.
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Dies ist besonders insofern erstaunlich,
als daß es
Muster mit ausreichender Auflösung
bereitstellt, die in biologischen Ausführungsformen nützlich sind.
Weitere Vorteile der Erfindung gegenüber Verfahren aus dem Stand
der Technik umfassen den sofortigen Einbau biologisch aktiver Bestandteile
in die gemusterten Biomaterialien und das verringerte Kontaminationsrisiko.
Andere wesentliche Merkmale der Erfindung sind die Kosteneffektivität und die
arbeitssparende Art der Techniken.
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Die verschiedenen, verbesserten Biomaterialien
der Erfindung haben vorteilhafte Verwendungen in der Zell- und Gewebekultur
und in Engineering-Verfahren, sowohl in vitro als auch in vivo.
Beispielsweise stellt die Erfindung Biomaterialverfahren und – zusammensetzungen
mit gemusterten Mineraloberflächen
für die
Verwendung beim Mustern der Adhäsion
von Knochenzellen bereit.
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Entsprechend sind die allgemeinen
Verfahren der Erfindung solche, die sich für die Oberflächenmodifikation
auf wenigstens einem ersten biokompatiblen Material oder einer ersten
biokompatiblen Vorrichtung eignen, umfassend:
Erzeugung einer
ausgedehnten, mineralisierten Oberfläche auf einem biokompatiblen
Material oder einer bio kompatiblen Vorrichtung, wobei das Verfahren
die Funktionalisierung wenigstens einer ersten Oberfläche eines
biokompatiblen Materials oder einer biokompatiblen Vorrichtung zur
Darstellung mehrerer polarer Sauerstoffgruppen an einer funktionalisierten
Oberfläche
sowie das Inkontaktbringen der funktionalisierten Oberfläche mit
einer Menge einer mineralhaltigen Lösung, womit eine ausgedehnte
Mineralisierung auf der wenigstens einen ersten Oberfläche des
biokompatiblen Materials oder der biokompatiblen Vorrichtung erzeugt
wird.
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Die Vorbehandlung kann das Erzeugen
einer gemusterten Oberfläche
eines biokompatiblen Materials oder einer biokompatiblen Vorrichtung
umfassen, wobei mindestens eine erste lichtempfindliche Oberfläche eines
biokompatiblen Materials oder einer biokompatiblen Vorrichtung mit
vorgemusterter elektromagnetischer Strahlung bestrahlt wird und
damit ein Muster auf mindestens einer ersten Oberfläche eines
biokompatiblen Materials oder einer biokompatiblen Vorrichtung erzeugt
wird.
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Die Bestrahlung, lithografische oder
beugungslithografische Methoden umfassen im Allgemeinen das Erzeugen
einer gemusterten Oberfläche auf
einem biokompatiblen Material durch ein Verfahren umfassend das
Funktionalisieren wenigstens einer ersten lichtempfindlichen Oberfläche eines
biokompatiblen Materials durch Bestrahlen der lichtempfindlichen
Oberfläche
mit einer Menge einer vorgemusterten elektromagnetischen Strahlung,
die wirksam ist, um ein gemustertes biokompatibles Material umfassend
ein Muster auf wenigstens einer ersten Oberfläche des biokompatiblen Materials
zu erzeugen. In diesen Verfahren ist die funktionalisierte Oberfläche funktionalisiert,
um mehrere polare Sauerstoffgruppen an der Oberfläche zu erzeugen,
so daß die
funktionalisierte Oberfläche
im Allgemeinen weiter modifiziert werden kann, z. B. mit Mineralen, Zellen
oder dergleichen.
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Es wird darauf hingewiesen, daß die Verfahren
zum Erzeugen einer gemusterten Oberfläche auf einem Biomaterial oder
auf einer Vorrichtung das „direkte" Auftragen
vorgemusterter Strahlung auf eine lichtempfindliche Oberfläche eines
Biomaterials oder einer Vorrichtung umfassen. Das „direkte"
Auftragen vorgemusterter Strahlung ist ein wesentlicher Vorteil, da
es ohne die Einwirkung einer „Maske"
erfolgt, was bei der Kontaktlithografie einen wesentlichen Nachteil
darstellt. Die vorliegende Erfindung stellt daher eine „maskenfreie"
bzw. „nackte"
Lithografie für
das Mustern von Biomaterialien bereit, in der vorgemusterte Strahlung
in Abwesenheit einer intervenierenden Maske direkt auf eine lichtempfindliche
Oberfläche
eines Biomaterials auftrifft.
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„Elektromagnetische Strahlung",
wie hierin verwendet, umfasst alle Arten von Strahlung elektromagnetischen
Ursprungs, d. h. Strahlungen, die aus senkrechten elektrischen und
magnetischen Feldern bestehen. Bei der vorgemusterten Strahlung
zur Verwendung in der Erfindung handelt es sich vorzugsweise um
konstruktiv und destruktiv interferierende elektromagnetische Strahlung.
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Die vorliegende Erfindung umfasst
die Verwendung aller konstruktiv und destruktiv interferierenden
Strahlungen, wie beispielsweise konstruktive und destruktive Interferenz
auf Amplitudenbasis sowie Phasenhologramme, die sich auf konstruktive und
destruktive Interferenz nur auf der Basis der Phase stützen. Ein
Vorteil der Hologramme, die nur auf der Phase beruhen, ist der,
daß mehr
Licht durchkommt und ein komplexeres Muster geformt werden kann.
Die Verwendung von Beugungsgittern, um konstruktive und destruktive
Interferenz auf der Basis der Amplitude bereit zu stellen, ist hinsichtlich
der Konstruktion und der Kosten vorteilhaft.
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Die vorgemusterte Strahlung kann
konstruktiv und destruktiv interferierende Strahlung aus jedem effektiven
Teil des sichtbaren Spektrums sein. Konstruktiv und destruktiv interferierende
Strahlung im UV-Spektrum,
im Infrarot-Spektrum und im sichtbaren Spek trum sind bevorzugte
Beispiele, wobei das UV-Spektrum und das sichtbare Spektrum am meisten
bevorzugt sind.
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Die vorgemusterte, konstruktiv und
destruktiv interferierende Strahlung kann erzeugt werden, indem
monochromatische Strahlung auf ein optisches Beugungselement auftrifft,
das die monochromatische Strahlung in konstruktiv und destruktiv
interferierende Strahlung umwandelt.
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Die monochromatische Strahlung kann
aus jeder geeigneten Quelle erzeugt werden. Beispielsweise einem
Laser bzw. mehreren Lasern oder einer Quecksilberlampe bzw. mehreren
Quecksilberlampen. Die monochromatische Strahlung kann zuerst aus
einer elektromagnetischen Strahlenquelle erzeugt werden und dann
durch einen geeigneten Filter geleitet werden.
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In der Erfindung können viele
verschiedene, optische Beugungselemente verwendet werden. „Optische
Beugungselemente" ist ein Begriff, der Beugungsgitter, Hologramme
und andere Mustererzeuger umfasst. Es gibt praktisch keine Einschränkung in
Bezug auf diese Aspekte der Erfindung, da jeder Bestandteil des
Spektrums durch jede Art von optischem Element gemustert werden
kann, indem das Design des optischen Elements variiert wird. Es gibt
beispielsweise einen gut definierten Zusammenhang zwischen dem Merkmal
des Abstands in einem Beugungsmuster und dem Abstand der Schlitze
in dem Beugungsmuster plus der Wellenlänge der Strahlung. Die Schlitzbreiten
können
daher variiert werden, um mit jeder Wellenlänge der Strahlung jeden Musterabstand
zu erzeugen.
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In der Erfindung können daher
eine Beugungslinse bzw. mehrere Beugungslinsen, Deflektor/Array-Generatoren, hemisphärische Linsen,
Kinoformen, Beugungsgitter, Fresnel-Mikrolinsen und/oder Nur-Phasen-Hologramme verwendet
werden. Ein durchschnittlicher Fachmann weiß, daß ein „Beugungsgitter" eigentlich
ein „Interferenzmuster" und
kein „Beugungsmuster"
erzeugt, was eine Sache der Semantik ist, die auf den ursprünglichen
Namen „Beugungsgitter"
zurückzuführen ist.
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Das optische Beugungselement bzw.
die optischen Beugungselemente können
auch aus allen anderen geeigneten Materialien gemacht sein, wie beispielsweise
einem transparenten Polymer oder Glas. Beispiele von transparenten
Polymeren sind die, die ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus einem Polymethylmethacrylat, Polystyrol
und einem Polyethylen mit hoher Dichte. Beispiele der Beugungsgitter
sind die aus Metall oder Glas, Metall auf Polymer oder Metall mit
Transmissionsöffnungen (Schlitze
oder Löcher)
Gefertigten. Andere geeignete optische Beugungselemente sind die
aus fusioniertem Kieselgel oder Saphir Gefertigten. Die Wahl des Elements
und das Abstimmen des Elements auf die Verfahrensbedingungen sind
für Fachleute
Routine.
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Ein durchschnittlicher Fachmann versteht, daß UV-Licht
weniger geeignet ist zur Verwendung mit Zellen. Wenn sichtbares
Licht verwendet wird, wird keine Beeinträchtigung der Zellfunktion erwartet. Nur
als Vorsichtsmaßnahme
kann eine obere Grenze bei etwa 6 W/cm2 (Watt
pro Quadratzentimeter) liegen. Bei Infrarotlicht kann eine obere
Grenze als Vorsichtsmaßnahme
bei etwa 2,2 MW/cm2 (Megawatt pro Quadratzentimeter)
liegen.
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Bei der Verwendung für Proteine
kann eine obere Grenze als Vorsichtsmaßnahme bei etwa 8 mW/cm2 (Milliwatt pro Quadratzentimeter) liegen.
Es wird nicht angenommen, daß eine
obere Grenze der Intensität
sichtbaren Lichts die Anwendung der vorliegenden Erfindung für die Verwendung
mit Proteinen einschränkt.
Für die
Verwendung mit Proteinen und Zellen kann eine lokale Erwärmung während der Polymerisierung
sofort minimiert werden, z. B durch Verwendung von Harzen mit hohem
Molekulargewicht und durch Verringern der Gesamtdauer der Polymerisierung.
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Das Erzeugen eines Musters mit vorgemusterter
elektromagnetischer Strahlung umfasst die direkte Erzeugung einer
gemusterten Oberfläche,
die natürlicherweise
als ein Ergebnis der elektromagnetischen Strahlung auftritt, welche
die Oberfläche
des biokompatiblen Materials berührt.
Die „lichtempfindliche
Oberfläche" des
biokompatiblen Materials kann daher einfach die „nicht modifizierte" Oberfläche des biokompatiblen
Materials sein. Das „dabei
Erzeugen" des Verfahrens kann daher ein dem Verfahren eigenes Merkmal
sein.
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„Dabei Erzeugen" kann auch
Verfahren umfassen, bei denen die bestrahlte lichtempfindliche Oberfläche „entwickelt"
wird, um die gemusterte Oberfläche
bereit zu stellen. wo die lichtempfindliche Oberfläche nicht
mit einem bestimmten lichtempfindlichen Material beschichtet ist,
umfasst das Erzeugen der gemusterten Oberfläche nach der Bestrahlung vorzugsweise
das „Entwickeln"
des bestrahlten lichtempfindlichen Biomaterials, um die gemusterte Oberfläche zu erzeugen. „Entwickeln"
umfasst in diesem Sinn vorzugsweise das Waschen oder Spülen in einer
geeigneten Flüssigkeit
oder einem geeigneten Lösungsmittel,
wie beispielsweise Wasser oder ein organisches Lösungsmittel.
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Die Erfindung umfasst des weiteren
indirektere Verfahren des Erzeugens gemusterter Oberflächen, d.
h. bei denen die zu bestrahlende, lichtempfindliche Oberfläche nicht
die nicht modifizierte Biomaterialoberfläche ist. Bei diesen Verfahren
wird die lichtempfindliche Oberfläche hergestellt, indem eine lichtempfindliche
Zusammensetzung, Mischung, Kombination, Beschichtung oder Schicht
auf wenigstens eine erste Oberfläche
des biokompatiblen Materials aufgetragen wird.
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Die lichtempfindliche Zusammensetzung kann
auf wenigstens eine erste Oberfläche
des biokompatiblen Materials aufgetragen werden, indem das biokompatible
Material mit einer Formulierung der lichtempfindlichen Zusammensetzung
in einem flüchtigen
Lösungsmittel
in Kontakt gebracht wird und das Lösungsmittel verdampft wird,
um die lichtempfindliche Zusammensetzung auf die wenigstens eine
erste Oberfläche
als Schicht aufzubringen. Die lichtempfindliche Zusammensetzung
kann auch auf wenigstens eine erste Oberfläche des biokompatiblen Materials
aufgetragen werden, indem das biokompatible Material in einer wässrigen
oder kolloidalen Lösung
mit einer Formulierung der lichtempfindlichen Zusammenset zung in
Kontakt gebracht wird, um die lichtempfindliche Zusammensetzung
auf die wenigstens eine erste Oberfläche zu adsorbieren.
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Eine funktionalisierende Vorbehandlung kann
daher alternativ die folgende Schritte umfassen:
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Alternative I:
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- (a) Auftragen einer lichtempfindlichen Schicht
auf wenigstens eine erste Oberfläche
eines Biomaterials;
- (b) Erzeugen vorgemusterter Strahlung:
- (c) Bestrahlen der lichtempfindlichen Schicht mit der vorgemusterten
Strahlung, um eine bestrahlte Schicht zu bilden; und
- (d) Entwickeln der bestrahlten Schicht, um ein Muster an der
wenigstens einen ersten Oberfläche
des Biomaterials zu erzeugen.
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Alternative II:
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- (a) Auftragen einer lichtempfindlichen Schicht
auf wenigstens eine erste Oberfläche
eines Biomaterials;
- (b) Erhalten einer monochromatischen Strahlungsquelle;
- (c) Auftreffen der monochromatischen Strahlungsquelle auf ein
Element, das die monochromatische Strahlung in eine gemusterte Strahlung umwandelt.
- (d) Bestrahlen der lichtempfindlichen Schicht mit der vorgemusterten
Strahlung, um eine bestrahlte Schicht zu bilden; und
- (e) Entwickeln der bestrahlten Schicht, um ein Muster an der
wenigstens einen ersten Oberfläche
des Biomaterials zu erzeugen.
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Alternative III:
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- (a) Auftragen einer lichtempfindlichen Schicht
auf wenigstens eine erste Oberfläche
eines Biomaterials;
- (b) Erhalten einer monochromatischen Strahlungsquelle;
- (c) Hindurch-Schicken der monochromatischen Strahlungsquelle
durch ein Element, das die monochromatische Strahlung in eine gemusterte Strahlung
umwandelt;
- (d) Auftreffen der hindurch geschickten, gemusterten Strahlung
auf die lichtempfindliche Schicht des Biomaterials, um eine bestrahlte
Schicht zu bilden; und
- (e) Entwickeln der bestrahlten Schicht, um ein Muster an der
wenigstens einen ersten Oberfläche
des Biomaterials zu erzeugen.
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Es kann Jede aus einer großen Vielzahl
von lichtempfindlichen Zusammensetzungen verwendet werden. Solche
Zusammensetzungen umfassen im Allgemeinen eine kombinierte wirksame
Menge von wenigstens einem ersten Lichtauslöser und wenigstens einem ersten
polymerisierbaren Bestandteil.
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Geeignete lichtempfindliche Zusammensetzungen
können
eine die Polymerisierung auslösende Menge
von wenigstens einem ersten, durch UV-Licht anregbaren Lichtauslöser umfassen,
wie beispielsweise ein durch UV-Licht anregbarer Lichtauslöser ausgewählt aus
der Gruppe besteht aus einem Benzoinderivat, Benzilketal, Hydroxyalkylphenon,
Alpha-Aminoketon, Acylphosphinoxid, Benzophenonderivate und einem
Thioxanthonderivat.
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Andere lichtempfindliche Zusammensetzungen
können
eine die Polymerisierung auslösende Menge
von mindestens einem ersten, durch sichtbares Licht anregbaren Lichtauslöser umfassen,
wie beispielsweise einen durch sichtbares Licht anregbaren Lichtauslöser ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Eosin, Methylenblau, Bengalrosa, Dialkylphenacylsulfonium-butyltriphenylborat,
ein fluoriertes Diaryltitanocen, ein Cyanin, ein Cyaninborat, ein
Ketocoumarin und ein Fluoronfarbstoff. Die lichtempfindlichen Zusammensetzungen
können
des weiteren eine mitauslösende
Menge von mindestens einem ersten Co-Initiator oder Beschleuniger
umfassen, wie beispielsweise einen Co-Initiator oder Beschleuniger
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus einem tertiären Amin, Peroxid, Organotinverbindung,
Borsalz und einem Imidazol.
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Die Auswahl von Bestandteilen zur
Verwendung in den lichtempfindlichen Zusammensetzungen ist für einen
Fachmann offensichtlich. Im wesentlichen können alle Lichtauslöser oder
Auslösesysteme und
alle „Harze"
(Arten von Verbindungen oder Monomere, die durch Licht polymerisiert
werden können)
kombiniert werden. Die Auswahl des Harzes ist daher groß. Beispielsweise
ist ein geeignetes „multifunktionelles
Acrylat" jedes Monomer, das acryliert werden kann.
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Die Harzbestandteile werden in durch
Licht polymerisierbaren Mengen, wie beispielsweise durch Licht polymerisierbare
Mengen wenigstens eines ersten, monomeren, oligomeren oder polymeren
polymerisierbaren Bestandteils, verwendet. Geeignete polymerisierbare
Monomere umfassen die, die aus der Gruppe bestehend aus einem ungesättigten
Fumarpolyester, Maleinsäurepolyester,
Styrol, einem multifunktionellen Acrylatmonomer, einem Epoxid und
einem Vinylether ausgewählt
sind.
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Eine derzeit bevorzugte, lichtempfindliche Zusammensetzung
umfasst eine kombinierte wirksame Menge eines Eosinlichtauslösers, eines
durch Polyethylenglycoldiacrylat polymerisierbaren Bestandteils
und eines Triethanolaminbeschleunigers.
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Die Vorbehandlungen der Erfindung
erzeugen Muster mit einer Auflösung
zwischen etwa 1 μm und
etwa 500 μm;
zwischen etwa 1 μm
und etwa 100 μm;
zwischen etwa 10 μm
und etwa 100 μm;
zwischen etwa 1 μm
und etwa 10 μm;
und zwischen etwa 10 μm
und etwa 20 μm.
Diese sind gut geeignet für biomedizinische
Ausführungsformen,
obgleich im wesentlichen ungeeignet für mikroelektronische Ausführungsformen,
wie beispielsweise eine einzelne Zelle in dem Bereich zwischen 10 μm und 20 μm. Muster
mit einer Auflösung
von etwa 0,5, 0,75, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 12, 15, 20, 25,
50, 75, 100, 150, 200, 250, 300, 350, 400, 450, 500, 550 oder etwa
600 μm oder
so können
erzeugt und vorteilhaft eingesetzt werden.
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Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung
ist, daß alle
Verfahren bei einer biokompatiblen Temperatur durchgeführt werden
können.
Beispielsweise kann ein biokompatibles Material während der
Bestrahlung auf einem temperaturgesteuerten Träger bleiben.
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Die biokompatiblen Materialien werden
entweder vor, während
oder nach dem Mustern in Kontakt mit einer Menge einer mineralhaltigen
Lösung gebracht,
die wirksam ist, um wenig, moderate oder vorzugsweise ausgedehnte
Mineralisierung auf wenigstens einer ersten Oberfläche des
biokompatiblen Materials zu erzeugen. Solche Verfahren sind mit
den Mineralisierungsverfahren verknüpft und umfassen das vorherige
Inkontaktbringen mit einer mineralhaltigen Lösung.
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Vorzugsweise wird das biokompatible
Material während
oder gleich nach der Erzeugung der gemusterten Oberfläche mit
der mineralhaltigen Lösung in
Kontakt gebracht, wobei ein mineralisiertes biokompatibles Material
umfassend ein Muster von Mineralien auf wenigstens einer ersten
Oberfläche
gebildet wird. Des weiteren kann wenigstens eine erste mineraladhärente, biologische
Zelle daraufhin an das mineralisierte, biokompatible Material gebunden
werden, um auf wenigstens einer ersten Oberfläche des biokompatiblen Materials
ein Muster von biologischen Zellen zu bilden.
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Die Mineraladhärenz und/oder die Zelladhärenz können beide
durch Aussetzen des biokompatiblen Materials und/oder des mineralisierten,
biokompatiblen Materials gegenüber
einer Population von Mineralien und/oder Zellen entweder in vitro
oder in vivo durchgeführt
werden. Das Aussetzen kann entweder sequenziell oder simultan erfolgen.
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In den Mineralisierungsverfahren
der Erfindung wird eine ausgedehnte mineralisierte Oberfläche auf
einem biokompatiblen Material durch ein Verfahren erzeugt, das das
Funktionalisieren wenigstens einer ersten Oberfläche eines biokompatiblen Materials,
um meh rere polare Sauerstoffgruppen an einer funktionalisierten
Oberfläche
darzustellen, und das Inkontaktbringen der funktionalisierten Oberfläche mit
einer für
die Erzeugung einer ausgedehnten Mineralisierung auf der wenigstens
einen ersten Oberfläche
des biokompatiblen Materials wirksamen Menge einer mineralhaltigen
Lösung
umfasst.
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Das Verfahren kann das Erzeugen der
funktionalisierten Oberfläche
durch Aussetzen wenigstens einer ersten Oberfläche des biokompatiblen Materials
gegenüber
einer funktionalisierenden Vorbehandlung vor dem Kontakt mit der
mineralhaltigen Lösung
umfassen. wirksame funktionalisierende Vorbehandlungen umfassen
das Aussetzen gegenüber einer
wirksamen Menge elektromagnetischer Strahlung, wie beispielsweise
UV-Strahlung; Aussetzen gegenüber
einer wirksamen Menge einer Elektronenstrahl- (E-Strahl-) Bestrahlung;
und Aussetzen gegenüber
funktionalisierenden, biokompatiblen Chemikalien, wie beispielsweise
einer wirksamen Menge einer NaOH-Lösung.
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Die Verfahren umfassen auch Ein-Schritt-Verfahren, in denen
die funktionalisierte Oberfläche
während
des Kontaktes mit der mineralhaltigen Lösung erzeugt wird. Solche aus
einem Schritt bestehenden Verfahren zum Bilden eines mineralisierten
Biomaterials, das eine ausgedehnte Mineralbeschichtung auf einer
Biomaterialoberfläche umfasst,
umfassen das Inkubieren eines mineralisierbaren Biomaterials mit
einer für
die Erzeugung einer funktionalisierten Biomaterialoberfläche, auf
der sich während
der Inkubation eine ausgedehnte Mineralbeschichtung bilden kann,
wirksamen Menge einer mineralhaltigen Lösung, wie beispielsweise einer wässrigen
Minerallösung.
Diese Verfahren sind für die
Verwendung mit Polymer- oder Copolymerbiomaterialien wie beispielsweise
Polymilchsäure-(Polylactic
Acid, PLA-)Polymer-, Polyglykolsäure-(Polyglycolic
Acid, PGA-)Polymer-
oder Polymilchsäure/Glykolsäure-(Polylactic-Co-Glycolic acid,
PLG)-Copolymer-Biomaterialien, bevorzugt.
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Alle Mineralisierungsverfahren, ob
gemustert oder nicht, können
eine mineralhaltige Lösung,
die Calcium umfasst, verwenden, wobei die resultierende Mineralisierung
bzw. ausgedehnte Mineralisierung eine ausgedehnte Calciumbeschichtung
umfasst. Mineralhaltige Lösungen
können
auf wenigstens ein erstes und zweites Mineral umfassen, wobei die
resultierende Mineralisierung bzw. ausgedehnte Mineralisierung eine
Mischung der ersten und zweiten Minerale umfasst. Mineralhaltige
Lösungen
können
des weiteren mehrere unterschiedliche Minerale umfassen, wobei die
resultierende Mineralisierung bzw. ausgedehnte Mineralisierung eine
heterogene, polymineralisierte Beschichtung umfasst.
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Die Verfahren sind kontrollierbar,
um Mineralisierung, ausgedehnte Mineralisierung, gemusterte Mineralisierung,
ausgedehnte gemusterte Mineralisierung, im wesentlichen homogene
Mineralbeschichtungen, hypermineralisierte Anteile oder Bereiche,
innere Porenoberflächen
poröser
Materialien bereit zu stellen, wobei eine Mineral- bzw. eine ausgedehnte
Mineralbeschichtung auf der inneren Porenoberfläche und/oder mehreren eigenständigen Mineralinseln
erzeugt wird.
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Verfahren zum Kontrollieren der Oberflächenmineralisierung
von Biomaterialpolymeren umfassen das Verändern des Molekulargewichtes,
der Polymerzusammensetzung, dem Verhältnis der Bestandteile in dem
Polymer, der Herstellungstechnik oder der Oberflächeneigenschaften des Biomaterialpolymers
vor dem Ausführen
wenigstens eines ersten Oberflächenmineralisationsvorgangs.
Die Verfahren erlauben die Kontrolle der Art der Oberflächenmineralisierung
und den Grad der Oberflächenmineralisierung,
beispielhaft dargestellt durch die Anzahl bzw. Größe von Mineralinseln
an der Oberfläche
des Biomaterialpolymers.
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In einem Beispiel ist das Biomaterialpolymer ein
Polymilchsäure/Polyglykolsäure (Polylactic-co-glycolic acid)-Copolymer-Biomaterial
und das Verhältnis
von Laktid- und Glykolidbestandteilen in der Copolymerzusammensetzung
ist verändert.
In einem anderen Bei spiel ist wenigstens eine erste Oberflächeneigenschaft
der Polymerzusammensetzung verändert.
Des weiteren können
gesteuerte Oberflächendefekte
für die
Polymerzusammensetzung bereit gestellt sein, um eine kontrollierte
Keimbildung der eigenständigen
Mineralinseln an der Oberfläche
des Biomaterialpolymers bereit zu stellen. Die Dichte solcher Oberflächendefekte
kann verändert
werden.
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Die zeitliche Dauer des Oberflächenmineralisierungsprozesses
kann ebenso verändert
werden. Beispielsweise kann die Dauer des Oberflächenmineralisierungsprozesses
ausgedehnt werden, bis sich eigenständige Mineralinseln an der
Oberfläche des
Biomaterialpolymers ausdehnen, um eine im wesentlichen homogene
Mineralbeschichtung an der Oberfläche des Biomaterialpolymers
zu bilden.
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In allen diesen Verfahren kann die
mineralhaltige Lösung
eine Körperflüssigkeit
oder ein synthetisches Medium sein, das sich wie eine Körperflüssigkeit
verhält.
Das biokompatible Material kann mit der mineralhaltigen Lösung durch
Aussetzen gegenüber
einer natürlichen
oder synthetischen mineralhaltigen Lösung in vitro oder gegenüber einer
mineralhaltigen Körperflüssigkeit
in vivo in Kontakt gebracht werden.
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Alle vorherigen Verfahren, sei es
zum Mustern oder zur Mineralisierung oder für beide, sind für die direkte
Verwendung bzw. für
die Adaption für
die Verwendung mit praktisch jedem biokompatiblen Material bzw.
jeder biokompatiblen Vorrichtung geeignet. Beispielsweise können die
biokompatiblen Materialien wenigstens einen ersten Anteil umfassen,
der biologisch abbaubar, nicht biologisch abbaubar, 3-dimensional,
gerüstähnlich,
im wesentlichen 2-dimensional, 2-dimensional
oder filmähnlich
ist. Die biokompatiblen Materialien können wenigstens einen ersten
Anteil umfassen, der eine zusammenhängende oder offene Porenstruktur
hat.
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Die biokompatiblen Materialien können des weiteren
wenigstens einen ersten Anteil umfassen, der aus Metall, Bioglas,
Aluminat, Biomineral, Biokeramik, Titan, biomineralbeschichtetes
Titan, Hydroxylapatit, kohlensäurehaltiges
Hydroxylapatit, Calciumcarbonat oder aus einem natürlich vorkommenden oder
synthetischen Polymeranteil gefertigt ist. Die Polymere können ausgewählt sein
aus Kollagen, Alginat, Fibrin, Matrigel, modifiziertem Alginat,
Elastin, Chitosan, Gelatine, Polyvinylalkohol, Polyethylenglykol,
Pluronic, Polyvinylpyrrolidon, Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose,
Carboxymethylcellulose, Polyethylenterphthalat, Polyanhydrid, Polypropylenfumarat,
einem Polymer, das mit Carboxylsäure angereichert
ist, Polymilchsäure-(Polylactic
Acid, PLA-)Polymer, Polyglykolsäure-(Polyglycolic
Acid, PGA-)Polymer, Polymilchsäure/Glykolsäure-(Polylactic-Co-Glycolic
acid, PLG)-Copolymer
und PLG-Copolymeren mit einem Verhältnis von etwa 85 Prozent Lactid
zu etwa 15 Prozent Glykolid.
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Die biokompatiblen Materialien können des weiteren
wenigstens einen ersten Anteil umfassen, der durch einen Prozess
hergestellt ist, das Aufschäumen
mit Gas (gas foaming) und das Auslaugen von Teilchen (particle leaching)
umfasst, wobei optional wenigstens eine erste bioaktive Substanz
mit dem biokompatiblen Material während des Gasaufschäum- und
Teilchenauslaugprozesses operativ assoziiert ist.
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Der Gasaufschäum- und Teilchenauslaugprozess
kann die folgenden Schritte umfassen:
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- (a) Herstellen einer Mischung, die wenigstens
ein auslaugbares Teilchenmaterial sowie zur Bildung eines porösen, abbaubaren
Polymerbiomaterials fähige
Partikel enthält;
- (b) Anwenden eines Gasaufschäumprozesses auf
die Mischung, so daß ein
poröses
abbaubares Polymerbiomaterial entsteht, das auslaugbares Teilchenmaterial
enthält;
und
- (c) Anwenden eines das auslaugbare Teilchen- material aus dem
porösen
abbaubaren Polymerbiomaterial entfernenden Auslaugprozesses auf das
poröse
ab baubare Polymerbiomaterial, wodurch zusätzliche Porosität geschaffen
wird.
-
Der Auslaugprozess kann das Inkontaktbringen
des porösen
abbaubaren Polymerbiomaterials mit einem mineralhaltigen Auslaugmaterial
umfassen.
-
Die biokompatiblen Materialien können des weiteren
mindestens einen ersten Anteil umfassen, der im wesentlichen eine
ebene Oberfläche
oder eine konturierte Oberfläche
ist. Als solche kann das biokompatible Material als wenigstens ein
Anteil einer implantierbaren Vorrichtung gefertigt sein.
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Die vorhergehenden Verfahren und
resultierenden biokompatiblen Materialien und Vorrichtungen können des
weiteren eine biologisch wirksame Menge wenigstens einer ersten
bioaktiven Substanz, eines bioaktiven Arzneimittels oder einer biologischen
Zelle, zweier solcher bioaktiver Substanzen, Arzneimittel oder biologischen
Zellen oder mehrerer solcher bioaktiver Substanzen, Arzneimittel
oder biologischen Zellen, umfassen.
-
Gemusterte biokompatible Materialien
können
deshalb gegenüber
wenigstens einem ersten zur Bindung fähigen Mineral, einer ersten
zur Bindung fähigen,
bioaktiven Substanz oder einer ersten zur Bindung fähigen, biologischen
Zelle ausgesetzt sein, wobei ein biokompatibles Material umfassend
ein Mineral, eine bioaktive Substanz oder eine biologische Zelle,
die in einem Muster an wenigstens eine erste Oberfläche davon
gebunden sind, gebildet wird. Alle resultierenden, gemusterten,
mineralisierten, biokompatiblen Materialien können gegenüber wenigstens einer ersten
mineraladhärenten
Zelle ausgesetzt werden, wobei ein mineralisiertes biokompatibles
Material mit wenigstens einer, in einem Muster an wenigstens eine
erste Oberfläche
des biokompatiblen Materials gebundenen, ersten Zelle gebildet wird.
-
Es können Wachstumsfaktoren und/oder
Adhäsionsliganden
verwendet werden, um mit Wachstumsfaktor oder Adhäsionsligand
beschichtete biokompatible Materialien mit wenigstens einem, in
einem Muster an wenigstens eine erste Oberfläche des biokompatiblen Materials
gebun denen, ersten Wachstumsfaktor oder Adhäsionsliganden, zu bilden. Solche
mit Wachstumsfaktor oder Adhäsionsligand beschichtete
biokompatible Materialien können
gegenüber
wenigstens einer ersten an Wachstumsfaktor- oder Adhäsionsligand-adhärente Zelle
ausgesetzt werden, wobei ein mineralisiertes biokompatibles Material
mit wenigstens einer ersten in einem Muster an wenigstens eine erste
Oberfläche
des biokompatiblen Materials gebunden Zelle gebildet wird.
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Die bioaktive(n) Substanz(en) umfassen DNA-Moleküle, RNA-Moleküle, Antisense-Nukleinsäuren, Ribozyme,
Plasmide, Expressionsvektoren, virale Vektoren, rekombinante Viren,
Markerproteine, Transkriptions- oder
Elongationsfaktoren, Zellzyklusregulierungsproteine, Kinasen, Phosphatasen, DNA-Reparaturproteine,
Onkogene, Tumorsuppressoren, angiogene Proteine, antiangiogene Proteine, Zelloberflächenrezeptoren,
akzessorische Signalmoleküle,
Transportproteine, Enzyme, antibakterielle Agenzien, antivirale
Agenzien, Antigene, Immunogene, Apoptosis induzierende Agenzien,
Antiapoptosisagenzien und Zytotoxine.
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Die bioaktive(n) Substanz(en) umfassen
des weiteren Hormone, Neurotransmitter, Wachstumsfaktoren, Hormon-,
Neurotransmitter- bzw. Wachstumsfaktorrezeptoren, Interferone, Interleukine,
Chemokine, Zytokine, koloniestimulierende Faktoren, chemotaktische
Faktoren, Bestandteile der extrazellulären Matrix oder Adhäsionsmoleküle, Liganden und
Peptide, wie beispielsweise Wachstumshormon, PTH (Parathyroid Hormone),
BMP (Bone Morphogenetic Protein), TGF-a (Transforming Growth Factor-a),
TGF-bl, TGF-b2, FGF (Fibroblast Growth Factor), GMCSF (Granulocyte/Macrophage
Colony Stimulating Factor), EGF (Epidermal Growth Factor), PDGF
(Platelet Derived Growth Factor), IGF (Insulin-like Growth Factor),
HGF (Scatter Factor/Hepatocyte Growth Factor), Fibrin, Kollagen,
Fibronectin, Vitronectin, Hyaluronsäure, ein RGD-haltiges Peptid bzw.
Polypeptid, ein Angiopoietin oder VEGF (Vascular Endothelial Cell
Growth Factor).
-
Die biologischen Zellen umfassen
Knochenvorläuferzellen,
Fibroblasten, Endothelvorläuferzellen,
Stammzellen, Makrophagen, Fibroblasten, Gefäßzellen, Osteoblasten, Chondroblasten,
Osteoklasten und rekombinante Zellen, die ein exogenes Nukleinsäuresegment
bzw. exogene Nukleinsäuresegmente
exprimieren, das in den Zellen transkribierte oder translatierte
Produkte herstellt, die in den Zellen transkribierte oder translatierte
Produkte herstellen.
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Die biokompatiblen Materialien können des weiteren
eine kombinierte, biologisch wirksame Menge wenigstens einer ersten
bioaktiven Substanz und wenigstens einer ersten biologischen Zelle
umfassen. Beispielsweise eine kombinierte, biologisch wirksame Menge
wenigstens eines ersten osteotropen Wachstumsfaktors oder einer
Nukleinsäure
eines osteotropen Wachstumsfaktors und eine Zellpopulation umfassend
Knochenvorläuferzellen;
oder eine kombinierte, biologisch wirksame Menge von VEGF oder eine
VEGF-Nukleinsäure
und eine Zellpopulation umfassend.
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Die wenigstens eine erste bioaktive
Substanz, das wenigstens eine erste Arzneimittel bzw. die wenigstens
eine erste biologische Zelle können vor,
während
oder nach dem Oberflächen
modifizierenden Prozess in das biokompatible Material eingebaut
werden. Der Einbau in gemusterte Oberfläche(n) ist ein Vorteil, da
die bioaktive Substanz, das Arzneimittel bzw. die biologische Zelle
in einem Muster an die gemusterte Oberfläche gebunden sind. Das biokompatible
Material kann wenigstens eine erste mineralisierte Oberfläche umfassen,
wobei eine mineraladhärente
bioaktive Substanz, ein mineraladhärentes Arzneimittel oder eine
mineraladhärente
biologische Zelle an die mineralisierte Oberfläche gebunden sein können.
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Die vorliegende Erfindung deckt ferner
alle oberflächenmodifizierten,
biokompatiblen Materialien, Kits, Strukturen, Vorrichtungen und
implantierbare, biomedizinische Vorrichtungen mit wenigstens einem
ersten Anteil ab, die durch eines der vorhergehenden Ver fahren,
Prozesse oder Mittel und Kombinationen davon hergestellt sind. Solche
oberflächenmodifizierten,
biokompatiblen Materialien können
in der Zellkultur, Zelltransplantation, im Tissue-Engineering und/oder
der gesteuerten Geweberegeneration und bei der Herstellung von einem
Arzneimittel oder therapeutischen Kit bzw. mehreren Arzneimitteln
oder therapeutischen Kits zur Verwendung für die Behandlung eines eine
Zelltransplantation, ein Tissue-Engineering und/oder eine gesteuerte
Geweberegeneration erfordernden Krankheitszustandes verwendet werden.
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Verfahren der Erfindung umfassen
die Verfahren für
das Kultivieren von Zellen, zu denen das Züchten einer Zellpopulation
in Kontakt mit einem oberflächenmodifizierten,
biokompatiblen Material gemäß der vorliegenden
Erfindung gehört.
Die Zellpopulation kann mit dem oberflächenmodifizierten, biokompatiblen
Material unter Bedingungen und über einen
Zeitraum, die zur Bildung einer zwei- bzw. dreidimensionalen, gewebeähnlichen
Struktur, wie beispielsweise knochenähnlichen Gewebe oder neovaskularisiertem
oder vaskularisierten Gewebe, führen,
in Kontakt gehalten werden.
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Solche Verfahren können in
vitro oder in vivo durchgeführt
werden. Die kultivierten Zellen können von einem oberflächenmodifizierten,
biokompatiblen Material getrennt werden und für ein Tier bereit gestellt
werden bzw. für
ein Tier bereit gestellt werden, während sie sich noch immer in
Kontakt mit dem oberflächenmodifizierten,
biokompatiblen Material befinden.
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Zu den medizinischen Verwendungen
gehört die
Verwendung für
das Transplantieren von Zellen in ein Tier, umfassend das Auftragen
einer biologisch wirksamen Menge einer zell-biokompatiblen Materialzusammensetzung
auf eine Gewebestelle eines Tieres, die eine sich in operativer
Assoziation mit einem oberflächenmodifizierten,
biokompatiblen Material gemäß der vorliegenden
Erfindung befindende Zellpopulation umfasst.
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Zu den weiteren Verwendungen gehört die Verwendung
für das
Tissue-Engineering in einem Tier, umfas send das Auftragen einer
biologisch wirksamen Menge einer biokompatiblen Materialzusammensetzung,
die ein Gerüst
für Gewebewachstum darstellt
und die ein oberflächenmodifiziertes,
biokompatibles Material gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst, auf eine Gewebevorläuferstelle eines Tieres.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die folgenden Zeichnungen bilden
einen Teil der vorliegenden Beschreibung und sind enthalten, um
bestimmte Aspekte der vorliegenden Erfindung ausführlicher
zu demonstrieren. Die Erfindung kann durch Bezugnahme auf eine dieser
Zeichnungen bzw. mehrere dieser Zeichnungen in Kombination mit der
hierin dargestellten Beschreibung der spezifischen Ausführungsformen
besser verstanden werden.
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1.
FTIR-Spektren, die die Entwicklung von Phosphat(*)- und Carbonat(^)-Spitzen
mit ansteigender Inkubationsdauer in SKF darstellen. Die Polymilchsäure/Glykolsäure-Copolymer
wiedergebenden Spitzen sind ebenfalls markiert (o). Die Inkubationsdauer
ist auf der rechten Seite jedes Spektrums angezeigt.
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2.
Prozentuale Erhöhung
der Masse gegenüber
der Inkubationsdauer von in SKF inkubierten Gerüsten (o) und in Tris-Puffer
(pH = 7,4) inkubierten (|) Kontrollproben. Der Graph zeigt einen Trend
hinsichtlich einem Massezuwachs von SKF-inkubierten Gerüsten, was
zu einem Massezuwachs von 11 ± 2%
nach 16-tägiger
Inkubation führt.
-
3.
Die Masse von in den Gerüsten
vorhandenem Phosphat im Vergleich zur Inkubationsdauer.
-
4.
Kompressionsmodul im Vergleich zur Inkubationsdauer für in SKF
inkubierte Gerüste
(o) und in Tris-Puffer (pH = 7,4) inkubierte (x) Kontrollproben.
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5.
Prozentanteil der Erhöhung
der Masse gegenüber
der Inkubationsdauer für
in simulierter Körperflüssigkeit
(SKF) inkubierte PLG-Gerüste.
Die Werte stellen Mittelwerte und Standardabweichung dar (n = 3).
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6.
Die Massen an Phosphat, die in den Gerüsten vorhanden ist, im Vergleich
zu der Inkubationsdauer in SKF. Die Werte stellen Mittelwerte und Standardabweichung
dar (n = 3).
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7.
Kumulative Freisetzung von VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor)
aus mineralisierten (X) und nicht mineralisierten (n) Gerüsten. Die Werte
stellen Mittelwerte und Standardabweichung dar (n = 5).
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8A.
Stimulatorischer Effekt der VEGF-Freisetzung
aus mineralisierten (n) und nicht mineralisierten (p) Gerüsten auf
menschliche, mikrovaskuläre
Hautendothelzellen. Die Zellzahlen für jedes Freisetzungs-Zeitintervall
sind als Prozentanteile des Kontrollwerts (gestreifter Balken) für das jeweilige
Intervall angegeben. Werte, die signifikant größer sind als ihre entsprechende
Kontrolle sind durch *s angezeigt. Die Werte stellen Mittelwerte
und Standardabweichung dar (n = 5).
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8B.
Dosis-Wirkungskurven der Proben, die die mitogene Wirkung von VEGF
auf menschliche mikrovaskuläre
Hautendothelzellen zeigen. Die Werte stellen Mittelwerte und Standardabweichung
dar (n = 5).
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9.
Einbau von VEGF in PLG-Gerüste während einer
Inkubation in SKF (⎞) und Tris-HCl-Puffer (1).
-
Beschreibung
von veranschaulichenden Ausführungsformen
-
Der Schwerpunkt orthopädischer
Strategien des Tissue-Engineering lag häufig auf der Verwendung natürlicher
oder synthetischer, abbaubarer Materialien als Gerüste für die Zelltransplantation
(Langer and Vacanti, 1993; Crane et al. 1995; Putnam and Mooney,
1996) oder als ein Mittel für
die Steuerung der Regeneration durch native osteogene Zellen (konduktive
Strategien) (Minabe, 1991). Beim Engineering von Knochengewebe waren
konduktive Strategien und Zelltransplantationsstrategien in gewissem
Maß erfolgreich
(Ripamonti, 1992; Ishaug-Riley, 1997; Shea et al., „Bone formation
from pre-osteoblasts on 3-D scaffolds", eingereicht). Der Grad des
Erfolgs dieser Tissue-Engineering-Verfahren hängt von den Eigenschaften des
Gerüstes
ab.
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Grundlegende Maßgaben an das Design eines
Gerüstes
umfassen Abbaubarkeit, Biokompatibilität, hohes Verhältnis von
Oberflächenbereich
zu Volumen, Osteokonduktivität
und mechanische Integrität.
Ein biokompatibles Gerüstmaterial,
das über
einen kontrollierbaren Zeitraum zu ungiftigen Abbauprodukten abgebaut
werden kann, würde
gleichzeitig mit der Bildung neuen Gewebes verschwinden und Gewebe
so natürlich
ersetzen. Ein hohes Verhältnis von
Oberflächenbereich
zu Volumen erlaubt einen Massetransport zwischen Zellen innerhalb
des Gerüstes
und dem umliegenden Wirtsgewebe und bietet Platz für das Einwachsen
von fibrovaskulärem
Gewebe.
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Osteokonduktivität ist wichtig für das Binden und
die Migration transplantierter und/oder nativer osteogener Zellen.
Mechanische Integrität
ist erforderlich, um zellulären,
kontraktilen Kräften
während der
Gewebeentwicklung Stand zu halten, um die Erhaltung der ursprünglichen
Form des Gerüstes
sicherzustellen (Kim and Mooney, 1998).
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Die Abbaubarkeit, Biokompatibilität und das hohe
Verhältnis
von Oberflächenbereich
zu Volumen von Gerüsten
kann durch die geeignete Wahl von synthetischem oder natürlichem
Material und des Verarbeitungsansatzes erreicht werden. Polymilchsäure, Polyglykolsäure und
deren Copolymere wurden bei Tissue-Engineering-Anwendungen eingesetzt, da bei ihnen
ein kontrollierbarer, hydrolytischer Abbau zu natürlichen
Metaboliten stattfindet (Gilding, 1981; Li et al., 1990) und sie
durch eine Vielzahl von Verfahren zu hoch porösen Gerüsten verarbeitet werden können (Harris
et al., 1998; Lo et al., 1995; Mikos and Thorsen, 1994).
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Eine Einschränkung hinsichtlich des Engineering
vieler Gewebetypen einschließlich
Knochengewebe ist die Unfähigkeit,
schnelles vaskuläres
Einwachsen während
der Gewebeentwicklung zu induzieren (Mooney et al., 1997). Die Lebensfähigkeit transplantierter
Zellen und/oder von Wirtszellen, die aus dem nativen Gewebe in das
Gerüst
einwandern, hängt
vom Transport von Nährstoffen
und Abfallprodukten zwischen den Zellen und dem Wirtsgewebe ab.
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Transport ist zu Beginn allein auf
Diffusion zurückzuführen und
Zellen mit einem Abstand von mehr als einigen hundert Mikron zu
den Blutgeweben in den umliegenden Geweben wandern nicht in das Transplantat
ein oder sterben aufgrund von Sauerstoffmangel (Colton, 1995). Studien
zeigen, daß Blutgefäße ein makroporöses Gerüst infiltrieren,
um einen verstärkten
Transport zu engineerten Geweben zu gewährleisten, aber der Prozess
läuft mit
einer Geschwindigkeit von weniger als 1 mm pro Tag ab und es dauert
typischerweise ein bis zwei Wochen für die vollständige Penetration
vaskulären
Gewebes in relativ dünne
(z. B. 3 mm dicke) Gerüste
(Mikos et al., 1993; Mooney et al., 1994).
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Die vorliegende Erfindung stellt
verbessere Biomaterialien für
die Verwendung im Tissue-Engineering bereit. Durch die Entwicklungen
der Erfindung werden verschiedene der früheren Nachteile überwunden.
Bestimmte, bereitgestellte Materialien sind biologisch abbaubare,
poröse
Polymere mit homogenen Oberflächenschichten
von Mineralen und mineralisierten inneren Poren. Es sind auch poröse Polymermaterialien
bereit gestellt, die kontinuierliche Mineralschichten in Kombination
mit bioaktiven Faktoren aufweisen. Andere, bereitgestellte Materialien sind
gemusterte Materialien, an die jeder mineralische und/oder biologische
Bestandteil in einer räumlich
kontrollierten Art und Weise gebunden werden kann.
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Die gemusterten und/oder mineralisierten Polymere
mit bioaktiven Faktoren sind bereitgestellt, um mehr Kontrolle über die
Prozesse der Bildung und Regeneration von Gewebe zu erhalten bzw.
diese zu unterstützen.
Es können
beispielsweise Wachstumsfaktoren verwendet werden, die Zellen dazu
veranlassen, sich in einer spezifischen Art und Weise zu verhalten
(Giannobile, 1996). Es sind mehrere Faktoren identifi ziert worden,
die Chemotaxis, Proliferation, Differenzierung und Matrixsynthese
spezifischer Zelltypen induzieren, von denen jeder bzw. mehrere in
der vorliegenden Erfindung verwendet werden können.
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Obgleich bestimmte Systeme für den Transport
von Faktoren vorgeschlagen worden sind (Langer, 1990; Whang et al.,
1998; Wheeler et al., 1998: Shea et al., 1999; Sheridan et al.,
J. Cont. Rel., in Druck), müssen
makroporöse
Matrizen für
das Tissue-Engineering weiter verbessert werden. Die Erfinder argumentierten,
daß der
Einschluss bioaktiver Faktoren in ein Gerüst ein höheres Maß an Kontrolle über die
Zellfunktion in und angrenzend zu einem Gerüstkonstrukt erlauben würde, womit
spezifische Einschränkungen
in Bezug auf konduktive und zellbasierte Tissue-Engineering-Verfahren
angesprochen werden.
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Bestimmte Aspekte der vorliegenden
Erfindung stellen daher Gerüste
bereit, die die Abbaubarkeit, Biokompatibilität und Osteokonduktivität mineralisierter
Gerüste
mit den gewebeinduktiven Eigenschaften bioaktiver Polypeptide kombinieren.
Mustern erlaubt ein zusätzliches
Maß an
Kontrolle. Die Erfindung erreicht das Wachstum von knochenähnlichem
Mineral auf den inneren Porenoberflächen eines Gerüstes, das
einen Wachstumsfaktor enthält, ohne
die Bioaktivität
des Faktors oder die Porosität des
Gerüstes
zu beeinträchtigen.
Der Wachstumsfaktor ist beispielsweise VEGF (Vascular Endothelial Growth
Factor), ein potentes Mitogen für
menschliche mikro- und makrovaskuläre Endothelzellen, der keine
mitogenen Auswirkungen auf andere Zellarten hat (Leung et al., 1989).
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Die mineral- und VEGF-haltigen Matrizen der
vorliegenden Erfindung werden besonders für die Verwendung beim Induzieren
einer gleichzeitig mit dem Engineering von Knochengeweben stattfindenden
Neovaskularisierung in Betracht gezogen. Verstärkte Bildung von vaskulärem Gewebe
während der
Gewebeentwicklung führt
zu einer verstärkten Lebensfähigkeit
nativer und/oder transplantierter osteogener Zellen in einem Gerüst, was das
Engineering eines größeren Volumens
von Knochengewebe ermöglicht.
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Andere bioaktive Faktoren für die Verwendung
in dieser Erfindung umfassen Wachstumshormon (Growth Hormone, GH),
PTH, einschließlich PTH1-34
(Parathyroid Hormone), BMPs (Bone Morphogenetic Proteins), wie beispielsweise
BMP-2A, BMP-2B, BMP-3, BMP-4, BMP-5, BMP-6, BMP-7 und BMP-8; TGF-a
(Transforming Growth Factor-a), TGF-bl und TGF-b2, FGF (Fibroblast
Growth Factor), GMCSF (Granulocyte/Macrophage Colony Stimulating
Factor), EGF (Epidermal Growth Factor), PDGF (Platelet Derived Growth
Factor), ein IGF (Insulin-like Growth Factor) und LIF (Leukemia
inhibitory factor).
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Tatsächlich können praktisch alle Proteine oder
Polypeptide eines Hormons, Neurotransmitters, Wachstumsfaktoren,
Wachstumsfaktorrezeptors, Interferons, Interleukins, Chemokins,
Zytokins, koloniestimulierenden Faktors und/oder chemotaktischen Faktors
verwendet werden. Weitere Beispiele umfassen Transkriptions- oder
Elongationsfaktoren, Zellzyklusregulierungsproteine, Kinasen, Phosphatasen, DNA-Reparaturproteine,
Onkogene, Tumorsuppressoren, angiogene Proteine, anti-angiogene
Proteine, eine Immunantwort stimulierende Proteine, Zelloberflächenrezeptoren,
akzessorische Signalmoleküle, Transportproteine,
Enzyme, antibakterielle und/oder antivirale Proteine oder Polypeptide
und dergleichen, je nach beabsichtigter Verwendung der letztendlichen
Zusammensetzung.
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Die Biomaterialien der Erfindung
mit dreidimensional gemusterten Oberflächen erlauben die hinsichtlich
der jeweiligen Stelle kontrollierte Mineralisierung und zelluläre Ablagerung.
Die dreidimensionalen, oberflächengemusterten
Biomaterialien der vorliegenden Erfindung sind „intelligente" Biomaterialien,
die biologische Moleküle
und Zellen vorzugsweise an spezifischen Stellen binden. Die bereichsspezifischen
Oberflächeneigenschaften
erlauben die Kontrolle über
die Stelle und die Aktivität
von Zellen, die sich an das Bioma terial anheften, wenn sie sowohl
bei der Zellkultur als auch bei der Implantation in vivo verwendet
werden.
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Diese Aspekte der Erfindung stellen
einen wichtigen Vorteil dar, da die Kontrolle über die „Stellen" der Zellablagerung
und -aktivität
als mindestens genauso wichtig wie das Kontrollieren der „Eigenschaften"
der Zellaktivität
angesehen wird. Das Kontrollieren der Stelle auf der Oberfläche eines
Biomaterials, an der aktive Zellen vorhanden sind, könnte sich
als wichtigste Determinante bei der Geweberegeneration erweisen.
Die Techniken der vorliegenden Erfindung sind besonders vorteilhaft,
da sie die Fähigkeit
zur Kontrolle der Stellen des Vorhandenseins und der Aktivität von Zellen
auf der Oberfläche
eines Biomaterials im Mikronbereich vermitteln.
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A. Ausgedehnte Mineralbildung
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Bestimmte Aspekte der vorliegenden
Erfindung sind Prozesse für
das Verändern
von Biomaterial durch Züchten
einer ausgedehnten bzw. homogenen Mineralschicht auf der Oberfläche. Poröse degradierbare
Polymerbiomaterialien sind bevorzugt für solche Prozesse, wie z. B.
Polymilchsäure
(Polylactic Acid, PLA), Polyglykolsäure (Polyglycolic Acid, PGA) und
Polymilchsäure/Polyglykolsäure (Polylactic-Co-Polyglycolic
Acid, PLGA).
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Der Grund der Erfinder für das Beschichten dieser
Materialien mit Mineralen ist, daß mineralähnliche Beschichtungen für das Wachstum
von Knochen in ein poröses
Material und/oder für
die Adhäsion
an ein Substrat wichtig sind. Dieser Prozess beruht auf der Beobachtung,
daß Organismen
in der Natur verschiedene Makromoleküle verwenden, um Keimbildung
und Wachstum von Mineralphasen zu kontrollieren (Campbell et al.,
1996; Lowenstein and Weiner, 1989). Diese Makromoleküle enthalten
in der Regel funktionelle Gruppen, die beim Kristallisations-pH-Wert
negativ geladen sind (Weiner, 1986). Es besteht die Hypothese, daß diese
Gruppen in dem umgebenden Medium vorhandene Ionenarten chelieren,
was die Kristallkeimbildung stimuliert (Campbell et al., 1996).
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Beobachtungen im Hinblick auf natürliche Mineralisierungsprozesse
wurden vorher nicht auf die Verwendung in Verbindung mit Biomaterialien oder
Tissue-Engineering-Prozessen
abgestimmt. Die vorliegenden Erfinder erkannten jedoch, daß ein Biomaterialsubstrat
im Labor funktionalisiert werden kann, um die Induktion einer Mineralablagerung
zu erlauben.
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Die Erfinder erkannten weiter, daß das Vorhandensein
einer ausgedehnten bzw. homogenen Mineralschicht auf der Oberfläche eines
Biomaterials die Fähigkeit
zur wirksamen Regenerierung von Knochengewebe unterstützt. Hierin
beschrieben sind verschiedene Verfahren, um eine solche ausgedehnte
bzw. homogene Oberflächenmineralisierung
zu erreichen. Es wird jedoch auch eine gemusterte (bzw. heterogene)
Oberflächenmineralisierung
für die
Verwendung in bestimmten Ausführungsformen
in Betracht gezogen und kann vorteilhaft durch die hierin offenbarten
Musterungstechniken erreicht werden.
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B. Kontrollieren der Stellen,
an denen Zellaktivität vorhanden
ist
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Kürzlich
erzielte Fortschritte bei der Kontrolle zellulärer Prozesse haben gezeigt,
wie nützlich
das Kontrollieren der Eigenschaften von Zellaktivität ist. Diese
Arbeiten befassten sich jedoch nicht mit der spezifischen Kontrolle
der Stellen der Adhäsion
von Zellen an ein Biomaterial. Die vorliegenden Erfinder sehen die
Kontrolle über „Stellen",
an denen Zellaktivität
vorhanden ist, als genauso wichtig an, wie die Kontrolle der Kennzeichen
der Zellaktivität.
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Speziell auf dem Gebiet der Regenerierung von
Knochengewebe ist die Bildung einer knochenähnlichen Mineralschicht auf
dem Biomaterial im Körper
eine Voraussetzung dafür,
daß Biomaterialien
an lebenden Kno chen binden. Diese Beobachtung war für die Erfinder
Anlass für
die Annahme, daß das
Vorhandensein bzw. Nicht-vorhandensein
des Minerals bestimmen könnte,
ob sich Knochenzellen an ein Biomaterial anheften und danach darauf
einwirken oder nicht. Sie argumentierten also, daß die spezifische
Kontrolle über
die Stelle, an der das Mineral auf einer Biomaterialoberfläche vorhanden
ist, die Kontrolle über
Stellen, an denen Knochenzellaktivität vorhanden ist, erlaubt. Die
Musterung von Mineralen auf der Oberfläche eines Biomaterials sollte
daher einen grundlegenden Effekt auf die Eigenschaften des regenerierten
Knochengewebes haben.
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Um die Stellen der Zelladhäsion an
eine dreidimensionale Polymeroberfläche zu kontrollieren, stellt
die vorliegende Erfindung des weiteren mehrere neue Verfahren zum
Behandeln von Biopolymeren vor dem Aussäen von Zellen bereit. In einem
erstaunlich einfachen Verfahren führt das Vorbehandeln nur bestimmter
Bereiche oder Unterabschnitte von Biopolymermaterialien oder Gerüsten mit
mineralhaltigen, wässrigen
Lösungen
zu einer lokalisierten Mineralisierung nur in den Bereichen, die
in Kontakt mit der mineralisierenden Lösung sind. Das Behandeln der
Polymerbiomaterialien im Mikronbereich wird vorzugsweise durch Verwendung
eines Prozesses oder zweier unterschiedlicher Prozesse erreicht: Oberflächenfotolyse
und/oder Oberflächenelektrolyse.
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Die gemusterten Fotolyse- und Elektrolyseverfahren
der vorliegenden Erfindung sind für die Verwendung mit porösen, biologisch
abbaubaren Polymergerüsten
geeignet. Die Verfahren zur Oberflächenmanipulation der vorliegenden
Erfindung sind insofern erstaunlich, als daß die Anpassung der Techniken
aus der Elektronenstrahllithografie der Erfinder es erstmals ermöglicht hat,
Muster auf dreidimensionalen Biomatrizen aufzutragen und nicht auf zwei
Dimensionen beschränkt
zu sein. Dreidimensionale Matrizen sind im Allgemeinen wirksamer,
wenn ein Biomaterialgerüst
zur Verwendung für
die Geweberegeneration erzeugt werden soll.
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Mit den unterschiedlichen Musterungstechniken
der Erfindung können
daher Stellen speziell für Knochenzellen
(Mineralmusterung) und generell für alle Zellarten (Polymeroberflächenbehandlung
ohne Mineralbildung) kontrolliert werden. Die Unterschiede der Verarbeitung
für eine
Kontrolle von Knochenzellen gegenüber einer Kontrolle anderer
Zelltypen sind hierin beschrieben.
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Wie auch in den ausführlichen
Beispielen beschrieben ist, handelt es sich bei allen Prozessen
der vorliegenden Erfindung um Prozesse, die bei Raumtemperatur ablaufen.
Es können
daher spezifische bioaktive Substanzen, Arzneimittel und Proteine,
wie beispielsweise Adhäsionsmoleküle, Zytokine, Wachstumsfaktoren
und dergleichen in den Musterungsprozess und das resultierende Biomaterial
eingebaut werden. Proteine können
auch in das Zellkulturmedium aufgenommen werden und so die Materialoberfläche mustern
und eine Anheftung spezifischer Zellen verursachen.
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C. Fotolyse
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Bestimmte Verfahren der Erfindung
für das Funktionalisieren
der Oberfläche
eines Biomaterials, um eine Mineralisierung und/oder die Kontrolle über den
Ort der Zellen zu ermöglichen,
beruhen auf Bestrahlungsprozessen (mit oder ohne Musterung). Um auf
einer Biomaterialoberfläche
eine homogene Mineralschicht zu erhalten, werden Bestrahlungsprozesse
ohne Musterung verwendet. Um eine Kontrolle des Ortes der Zellen
oder die Mineralisierung zu erhalten, werden gemusterte Bestrahlungsprozesse verwendet.
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Die Behandlung von Polymerbiomaterialien mit
elektromagnetischer Strahlung (EM-Strahlung) verursacht einen Oberflächenabbau über eine
Fotolysereaktion. Geeignete Strahlung umfasst alle Wellenlängen von
EM-Strahlung, einschließlich ultraviolette
Strahlung, sichtbares Licht, Infrarotstrahlung, etc. Diese Art des
Oberflächenabbaus,
wie der mit NaOH erreichte, verur sacht einen Anstieg der Menge an
funktionalen, polaren Sauerstoffgruppen auf der Oberfläche des
Materials.
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Unter Interpretation von Ergebnissen
aus eigenständigen
Studien über
knochenbindende Polymere (Li et al. 1997) argumentieren die Erfinder,
daß die
gebildeten, polaren Sauerstoffgruppen eine Mineralkeimbildung auf
der Oberfläche
des Biomaterials auslösen
würden,
wenn es sich in einer Körperflüssigkeit
befindet. Die Erfinder erkannten daher, daß die Fähigkeit, eine dreidimensionale
Oberfläche
mit funktionellen Gruppen zu mustern, die Möglichkeit eröffnen würde, die
Oberfläche
eines Biomaterials durch Mineralbildung und Zelladhäsion zu
mustern.
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Leider waren die früher verfügbaren EM-Bestrahlungstechniken
alle auf Anwendungen mit zweidimensionalen Objekten beschränkt. Herkömmliche, optische „Kontakt"-Lithografietechniken
sind deshalb auf zwei Dimensionen beschränkt, weil ein enger Kontakt
zwischen einer Maske oder einem Kontaktgitter und dem zu musternden
Objekt vorhanden sein muss. Vor der vorliegenden Erfindung gab es
daher keinen Mechanismus für
das Herstellen von Oberflächenmustern
auf der Art von dreidimensionalen, oberflächenkonturierten Materialien,
die beim Tissue-Engineering von größtem Nutzen sind.
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Lithografietechniken basieren auf
dem Passieren monochromatischer EM-Strahlung durch ein optisches
Gitter, um ein Strahlungsmuster auf einer Fläche herzustellen, die sich
auf der anderen Seite des Musters von der EM-Strahlenquelle befindet. Das
gebildete Muster kann einfach aus Rändern bestehen, die gleichmäßigen Abstand
zueinander haben und von einem Gitter mit Schlitzen, die einen gleichmäßigen Abstand
zu einander haben, gebildet wird, oder es kann so kompliziert wie
ein komplexes Hologramm sein.
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Die vorliegende Erfindung stellt
einen signifikanten Fortschritt für die Technik des Tissue-Engineering dar,
indem Verfahren für
die Verwendung von EM-Strahlung zum Mustern von dreidimensionalen Biopolymeren
bereitgestellt werden. In den erfindungsgemäßen Verfahren ist die „Fläche" das
Polymerbiomaterial. Dieses System läuft auf den Ansatz einer „Beugungslithografie"
hinaus, allerdings unterscheidet sich der Prozess von der herkömmlichen, optischen
Kontaktlithografie insofern, als daß das Gitter nicht als eine
Maske für
das Polymer dient, so daß ein
naher Kontakt zwischen dem Gitter und dem Polymer nicht erforderlich
ist.
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In den vorliegenden Verfahren stellt
das Gitter ein Muster aus konstruktiver und destruktiver Interferenz
auf der Polymeroberfläche
her. Da sich das Gitter während
der Behandlung nicht in nahem Kontakt mit dem Biomaterial befinden
muss, kann dieser Beugungslithografieprozess verwendet werden, um Materialien
mit komplexen dreidimensionalen Konturen zu behandeln. Dies ist
außerdem
eine überraschende
Anwendung der früheren
Technologie, da die nun angewandte Technik die Linienbreite aufgeben
würde,
wenn sie in früheren
Ausführungsformen verwendet
werden würde,
so daß es
ohne die besonderen Einblicke der Erfinder in Bezug auf das Mustern
einer dreidimensionalen Matrix keine Veranlassung zur Entwicklung
dieser Verfahrensweise gäbe. Des
Weiteren muss die „Kontaktmaske"
nicht entfernt werden, was die sterile Natur der Biotechnik verbessert.
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Bestimmte Arten von dreidimensionalen
Biomatrizen, die zum Mustern mithilfe dieser Erfindung vorgesehen
sind, sind Mikrokügelchenmatrizen
und zylindrische Matrizen. Obgleich eine Veranlassung für das Entwickeln
der vorliegenden Erfindung das Ziel der Erfinder war, einen Prozess
für dreidimensionale
und konturierte Musterung zu entwickeln, ist der Prozess nun, da
er entwickelt wurde, in gleichem Maß auch für die Verwendung für zweidimensionale Polymere
geeignet.
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D. Elektrolyse
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Die Behandlung von Polymerbiomaterialien mit
Elektronenstrahl(E-Strahl)-Bestrahlung kann auch verwendet werden,
um einen Oberflächenabbau über eine Elektrolysereaktion
auszulösen.
Oberflächenabbau
bewirkt eine Erhöhung
der Menge von polaren, funktionellen Sauerstoffgruppen auf der Oberfläche des
Materials, die dieselben, hierin beschriebenen, vorteilhaften Eigenschaften
für die
Hydrolyse- und die Fotolysereaktionen besitzen.
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Oberflächenelektrolyse kann mithilfe
eines Rasterelektronenmikroskops mit einfachen E-Strahl-Lithografiemöglichkeiten
auf einer Polymeroberfläche
gemustert werden. Wie in den ausführlichen Beispielen gezeigt
ist, kann dieser Prozess auch verwendet werden, um Materialien mit
flachen Oberflächen
oder komplexe, dreidimensionale Oberflächenkonturen zu behandeln.
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E. Chemische Hydrolyse
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Andere Verfahren für das Funktionalisieren von
Oberflächen
eines Biomaterials zum Ermöglichen
einer Mineralablagerung nutzen chemische Vorbehandlung, um eine
Oberflächenhydrolyse
zu erreichen, z. B. mithilfe einer NaOH-Lösung. Oberflächenabbau
mit dieser Technik verursacht eine Erhöhung der Menge von polaren,
funktionellen Sauerstoffgruppen auf der Oberfläche des Materials. Die funktionalisierte
Oberfläche
wird dann mit einer mineralhaltigen Lösung inkubiert. Die Erfinder
haben solche Funktionalisierungstechniken verwendet, um die Erzeugung
einer Mineralbeschichtung bzw. eine „Hypermineralisierung" zu
erlauben.
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Gao et al. (1998) haben kürzlich die
Oberflächenhydrolyse
von Polyglykolsäurenetzen
zur Erhöhung
der Aussaatdichte und Verbesserung der Anheftung von vaskulären, glatten
Muskelzellen berichtet. Obgleich ihr Verfahren auch auf der Hydrolyse von
PGA in NaOH beruhte, wurde das Polymergerüst dann direkt für die Zellaussaat-Experimente
verwendet (Gao et al., 1998). Die vorliegende Erfindung setzt das
oberflächenhydrolysierte
Biopolymer dagegen einer calciumreichen Lösung aus, um Oberflächenmineralisierung
zu induzieren.
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F. Kombinierte chemische
Hydrolyse und Mineralisierung
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In einer unerwarteten Entwicklung
der oberflächenfunktionalisierenden
Verfahren fanden die Erfinder überraschenderweise
heraus, daß wirksame Mineralablagerung
auf Biomaterialoberflächen
ohne chemische Vorbehandlung erreicht werden kann. In diesen Verfahren
kommt es zu einem für
eine Mineralisierung ausreichenden Grad der Oberflächenhydrolyse,
indem das Biomaterial einfach mit einem wässrigen, mineralisierenden
Medium getränkt
wird. Obgleich trotzdem eine Vorbehandlung, wie beispielsweise das
Aussetzen gegenüber
einer NaOH-Lösung, verwendet
werden kann bzw. in manchen Ausführungsformen
sogar bevorzugt ist, haben die aus einem Schritt bestehenden Mineralisierungsprozess
den Vorteil der Einfachheit und sind in bestimmten Ausführungsformen
bevorzugt.
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Die aus einem Schritt bestehenden
Mineralisierungsverfahren nutzen die gleiche Art von mineralhaltigen,
wässrigen
Lösungen
wie oben beschrieben, wie beispielsweise Körperflüssigkeiten und synthetische
Medien, die sich wie Körperflüssigkeiten verhalten.
Funktionalisierung ist gefolgt von einer Mineralisierung in situ,
ohne äußere Manipulation.
Obgleich diese Verfahren für
die Verwendung einer breiten Vielzahl von Biopolymeren geeignet
sind, wird derzeit eine Verwendung in Verbindung mit PLG-Copolymeren
mit einem Verhältnis
im Bereich von 85 : 15 PLG-Copolymeren und mit Biomaterialgerüsten, die
durch Gasaufschäum/Teilchenauslaugprozesse hergestellt
sind, bevorzugt. Die Verwendung von 85 : 15-PLG-Copolymergerüsten, die
durch Gasaufschäum/Teilchenauslaugprozesse
hergestellt sind, ist besonders bevorzugt.
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Die Verwendung von 85 : 15 PLG-Copolymeren
ist vorteilhaft, da angenommen wird, daß eine Abnahme des Lactid-Glykolid-Verhältnisses
des Copolymers die Rate der Oberflächenhydrolyse erhöht. Vor
der vorliegenden Erfindung war jedoch die Verwendung von 85 : 15-PLG-Copolymeren nicht
bevorzugt, da die mechanische Unver sehrtheit des Polymers mit steigendem
Glykolidgehalt abnimmt. Diese Erfindung zeigt, daß 85 : 15-PLG-Copolymere wirksam
verwendet werden können,
da die schnelle Oberflächenhydrolyse
zum Ausgleich der Möglichkeit einer
abnehmenden Unversehrtheit eine ausreichende Mineralbildung erlaubt,
was zu einer ausreichenden oder sogar erhöhten Gesamtfestigkeit des Verbundmaterials
führt.
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Die Erfolge der vorliegenden, aus
einem Schritt bestehenden Mineralisierungsverfahren (Beispiel V),
selbst ohne Aufschäumen/Teilchenauslaugen,
stehen in deutlichem Kontrast zu früheren Ansätzen, Minerale auf Polyesteroberflächen zu
züchten.
Die früheren
Verfahren führen
nicht zum Wachstum kontinuierlicher, knochenähnlicher Mineralschichten,
nicht einmal nach einer 6-tägigen Inkubation
in Flüssigkeiten
mit einer um 50% höheren
Ionenkonzentration als derzeit verwendet wird (Tanahashi et al.,
1995). Auch eine 15-tägige
Inkubation in im Wesentlichem derselben Medienflüssigkeit wie derzeit verwendet,
konnte keine Kontinuität
der Mineralmikroteilchen herstellen (Zhang and Ma, 1999).
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Die Erfinder sind der Ansicht, daß Matrixherstellung
durch Gasaufschäum/Teilchenauslaugtechniken
mehr Carbonsäuregruppen
auf der Oberfläche ergibt
als die Matrixherstellung mit anderen Verfahren (z. B. Lösungsmittelguss/Teilchenauslaugen). Diese
größere Oberflächenfunktionalisierung
soll zu der schnelleren Keimbildung und dem schnelleren Wachstum
von Apatitmineralen beitragen, die während den aus einem Schritt
bestehenden Mineralisierungsverfahren beobachtet werden. Außerdem verwenden
die Auslaugschritte der Gasaufschäum/Teilchenauslaugverfahren
typischerweise Minerallösungen
wie beispielsweise 0,1 M CaCl2, die die Ca2+-Chelierung
und eine schnellere, knochenähnliche
Mineralkeimbildung weiter erleichtern.
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Die Techniken der Matrixbildung durch
Gasaufschäumen/Teilchenauslaugen
mit oder ohne zusätzliche
bioaktive Mittel, sind in den folgenden Anmeldungen, bei denen die
Erfinder Mitinhaber sind, beschrieben, US-Patentanmeldung mit der
Seriennr. 09/402, 119, angemeldet am 20. September 1999, die Priorität gegenüber PCT-Anmeldung
Nr. PCT/US98/06188 (WO 98/44027), angemeldet am 31. März 1998,
in Anspruch nimmt, welche die Vereinigten Staaten benennt und Priorität gegenüber der vorläufigen US-Anmeldung
mit der Seriennr. 60/042,198, angemeldet am 31. März, 1997,
in Anspruch nimmt; und US-Anmeldung mit der Seriennr. 09/310,802,
angemeldet am 12. Mai, 1999, die Priorität gegenüber der zweiten vorläufigen Anmeldung mit
der Seriennr. 60/109,054, angemeldet am 19. November 1998, und gegenüber der
ersten vorläufigen Anmeldung
mit der Seriennr. 60/085,305, angemeldet am 13. Mai, 1998, in Anspruch
nimmt.
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Die Studien in Beispiel IX zeigen,
daß das knochenähnliche
Mineral vorteilhaft auf den inneren Porenoberflächen von Matrizen gebildet
werden kann, die durch Gasaufschäumen/Teilchenauslaugen
hergestellt worden sind. PLG-Gerüste,
die durch einen Gasaufschäum/Teilchenauslaugprozess
hergestellt wurden, wurden in einer aus einem Schritt bestehenden
Inkubation in simulierter Körperflüssigkeit
(SKF) ohne nennenswerte Abnahme der Gesamtporosität des Gerüstes erfolgreich
mineralisiert.
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Bei der Verwendung von durch einen
Gasaufschäum/Teilchenauslaugprozess
hergestellten PLG-Gerüsten ist
eine 5-tägige
Inkubation in SKF für ein
kontinuierliches Wachstum von knochenähnlichem Material auf den inneren
Porenoberflächen
des Gerüstes
ausreichend (Beispiel IX). Die Quantifizierung des prozentualen
Massezuwachses und des Phosphatgehalts lässt vermuten, daß der Großteil des
Mineralwachstums in dieser Aspekten der Erfindung zwischen Tag 2
und Tag 4 der Inkubation erfolgt. Diese Ergebnisse stellen einen
noch größeren Fortschritt
gegenüber
den früheren
Versuchen zur Herstellung von knochenähnlichen Mineralen auf Polyesteroberflächen dar
(Tanahashi et al., Zhang and Ma, 1999).
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Da diese aus einem Schritt bestehenden
Mineralisierungsprozesse bei Raumtemperatur wirksam sind, er streckt
sich ihre Verwendung zur Herstellung mineralisierter bzw. hypermineralisierter
Polymergerüste
auf die Herstellung mineralisierter Materialien, die andere bioaktive
Substanzen umfassen. Es ist hierin gezeigt, daß solche Prozesse die Aktivität biologischer
Moleküle
wie beispielsweise Wachstumsfaktoren nicht mindern. Die zeit- und
arbeitssparende Art dieser Prozesse macht sie daher ideal für das Herstellen
von Matrizen zur Verwendung in vielen biologischen Prozessen, besonders
zum Stimulieren von Knochenwachstum, wo Minerale und Wachstumsfaktoren
gemeinsam wirken. Die Phase, Morphologie und der Zustand des abgelagerten
Minerals kann durch Variierung des im Prozess verwendeten pH-Wertes,
der Ionenkonzentrationen und/oder der Temperatur kontrolliert werden.
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Diese Mineralisierungstechniken sind
besonders geeignet für
die Verwendung mit biologisch abbaubaren Materialien. Die Möglichkeit,
in den Poren eines dreidimensionalen porösen abbaubaren Gerüstes eine
kontinuierliche knochenähnliche
Mineralschicht zu erhalten, stellt einen Durchbruch bei der Verarbeitung
von Biomaterialien dar. Das Wachstum einer solchen kontinuierlichen
knochenähnlichen
Mineralschicht ist nicht nur bei Aussäen von Zellen wichtig, sondern
erhöht über einen
Verstärkungsmechanismus
auch die mechanische Unversehrtheit dieser synthetischen Konstrukte.
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Für
Tissue-Engineering-Anwendungen verwendete Polymerkonstrukte sind
im Allgemeinen hoch porös
und ihre mechanischen Eigenschaften liegen nicht im gleichen Bereich
wie die von Knochen. Das Erzeugen einer zusammenhängenden
Mineralbeschichtung über
den inneren Porenoberflächen
eines Polymerkonstruktes gemäß dieser
Aspekte der vorliegenden Erfindung ist daher ein deutlicher Vorteil.
Diese Verfahren erlauben die Herstellung eines harten und steifen
Exoskeletts, was den Wert eines Biomaterials erhöht und dessen Widerstand gegenüber zellulären, kontraktilen
Kräften während der
Gewebeentwicklung verstärkt.
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Die beispielsweise wie in Beispiel
V hergestellten, mineralisierten Gerüstmaterialien der vorliegenden
Erfindung haben tatsächlich
nach der Behandlung einen größeren Kompressionsmodul
als andere, für
das Engineering von Knochengeweben verwendete Poly-a-Hydroxylsäure-Materialien
und einen größeren Kompressionsmodul
als PLLA-gebundene Polyglykolsäure
(PGA)-Matrizen,
die für
einen Widerstand gegenüber
zellulären
Kräften
während
der Entwicklung vom glattem Muskelgewebe ausreichend sind. Die Materialien
dieser Erfindung verfügen
daher über
einen Formspeicher, was bei der Geweberegeneration ein wichtiger
Faktor ist. Die vorliegende Erfindung stellt auch Verfahren bereit,
mit denen ein Anstieg des Kompressionsmoduls ohne nennenswerte Abnahme
der Gerüstporosität oder Porengröße erreicht
wird, was ebenfalls einen seit Langem gesuchten Designvorteil darstellt,
der zelluläre
Migration und vaskuläre
Infiltration erlaubt.
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G. Mineralisierung und
Freisetzung von Wachstumsfaktor
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Außer, daß sie eine erfolgreiche Mineralisierung
mit einer aus einem Schritt bestehenden, fünftägigen Inkubation zeigen, demonstrieren
die Studien von Beispiel IX auch die anhaltende Freisetzung eines
bioaktiven Faktors (VEGF) aus mineralisierten PLG-Gerüsten. Dreidimensionale,
poröse
Gerüste des
Copolymers 85 : 15- Polymilchsäure/Polyglykolsäure wurden
hergestellt, indem der Wachstumsfaktor in einen Gasaufschäum/Teilchenauslaugprozess eingeschlossen
wurde. Das Gerüst
wurde dann über Inkubation
einer simulierten Körperflüssigkeit
mineralisiert.
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Zusammenfassend wird das Wachstum
eines knochenähnlichen
Mineralfilms auf den inneren Porenoberflächen des porösen Gerüstes durch
Messungen der Masseerhöhung
und Quantifizierung des Phosphatgehalts in Gerüsten bestätigt. Die Freisetzung von 125I-markiertem VEGF wurde über einen Zeitraum
von 15 Tagen verfolgt, um die Kinetik der Freisetzung aus den mineralisierten Gerüsten zu
bestimmen. Es wurde eine anhaltende Freisetzung aus den mineralisierten
Gerüsten
erreicht und das Wachstum des Mineralfilms veränderte die Kinetik der Freisetzung
aus den Gerüsten,
indem der anfängliche
Burst-Effekt abgeschwächt
und die Freisetzungskurve linearer gemacht wurde. Das aus den mineralisierten
und nicht mineralisierten Gerüsten
freigesetzte VEGF war bis zu 12 Tage lang nach der Mineralisierungsbehandlung
aktiv und das Mineralwachstum hatte geringe Auswirkungen auf die
Gesamtporosität
des Gerüstes.
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In näheren Einzelheiten ausgeführt wurde gezeigt,
daß das
Vorhandensein von Mineral die Freisetzung des Wachstumsfaktors aus
dem Gerüst
verlangsamt, was zu einer Freisetzung einer größeren Menge eines Faktors über einen
längeren
Zeitraum führt
(z. B. Tag 3 bis 10). Nach einer anfänglichen Burst-Freisetzung
von 44 ± 2%
des eingebauten Faktors in den ersten 36 Stunden wird das Profil
der Freisetzung aus den mineralisierten Schwämmen bis zu 10 Tage in SKF
aufrechterhalten (7).
Im Gegensatz dazu zeigt die Freisetzung aus den nicht mineralisierten
Gerüsten
einen relativ großen
anfänglichen Burst
von 64 ± 2%
während
der ersten 60 Stunden, gefolgt von einer anhaltenden Freisetzung
für ~5
Tage.
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Die Freisetzung eines bioaktiven
Faktors aus einem mineralisierten Gerüst ist ein wichtiges Ergebnis
beim Tissue-Engineering, besonders für das Engineering von Knochengewebe,
da es die osteokonduktiven Qualitäten eines knochenähnlichen
Minerals mit den gewebeinduktiven Qualitäten eins bioaktiven Faktors
wie beispielsweise einem Proteinwachstumsfaktor kombiniert. Die
Freisetzung von VEGF ist besonders nützlich bei der Induktion des Einwachsens
von vaskulärem
Gewebe für
das Tissue-Engineering. Dieses System könnte auch mit unterschiedlichen
anderen induktiven Proteinwachstumsfaktoren verwendet und leicht
auf die Zell- und Gewebearten abgestimmt werden, die stimuliert
werden sollen.
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Beispiel IX lässt vermuten, daß das Wachstum
von Mineral auf der Oberfläche
von porösem PLG
die Fak torfreisetzung moduliert. Es gibt eine deutliche Korrelation
zwischen dem Beginn des Mineralwachstums und der Divergenz der Freisetzungsprofile
für in
SKF und PBS (Kontrolle) inkubierten Proben. Ersteres findet zwischen
Tag 2 und Tag 4 der Inkubation statt (6),
während
Letzteres zum 3-Tages-Zeitpunkt stattfindet (7). Der Nettoeffekt des Vorhandenseins
von Mineral ist die Abschwächung
der anfänglichen
Burst-Freisetzung
aus dem Gerüst
und eine anhaltende Freisetzung einer größeren Menge von Faktor über einen
längeren Zeitraum.
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Der modifizierende Effekt auf die
Freisetzung ist auch in den Bioaktivitätsdaten erkennbar (8A). Freisetzung aus den
mineralisierten Gerüsten
hat einen signifikant größeren Effekt
auf die Zellproliferation als die Freisetzung aus nicht-mineralisierten
Gerüsten
während
des Faktorfreisetzungsintervalls von 8–10 Tagen. Die Untersuchung
der Freisetzungsprofile (7)
zeigt, daß die
mineralisierten Gerüste
in diesem Zeitraum eine größere Menge VEGF
freisetzen als die nicht mineralisierten Gerüste.
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Vorherige Formulierungen für kontrollierte Freisetzungen
unter Verwendung von Poly-a-Hydroxylsäure zeigen häufig einen
beträchtlichen
anfänglichen
Burst in den ersten 1–5
Tagen der Freisetzung, gefolgt von einer minimalen Freisetzung zu
späteren Zeitpunkten
(Cohen et al., 1991; Kwong et al., 1986). Das Erreichen einer relativ
konstanten Freisetzung über
einen längeren
Zeitraum ist ein wesentliches Ziel beim Arzneimitteltransport durch
Polymere. Vorherige Versuche, den „Burst-Effekt" anzusprechen, haben
doppelwandige Polymermikrokügelchen
(Pekarek et al., 1994) und Mikrokügelchen, die in mikroporösen Membranen
verkapselt sind (Kreitz et al., 1997), verwendet. Das knochenähnliche
Mineral in dieser Studie erreicht einen funktionellen Effekt, der der äußeren Schicht
in Arzneimitteltransportsystemen aus doppelwandigen Polymeren gleicht.
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Die Bildung einer Mineralschicht
in den Poren von PLG-Gerüsten
führt nicht
zu einer nennenswerten Verschlechterung der Fähigkeit von freigesetztem Wachstumsfaktor
zur Stimulation der Proliferation menschlicher, mikrovaskulärer Hautendothelzellen.
Die Möglichkeit
der Proteindenaturierung und -aggregation bei Aussetzen gegenüber Feuchtigkeit ist
ein Punkt, der bei der kontrollierten Freisetzung von Proteinen
aus bestimmten Polymersystemen bedacht werden muss (Ishaug-Riley et al., 1998).
In diesem Fall ist das Protein nach der Mineralisierungsbehandlung
elf Tage lang (16 Tage nach der Probenherstellung) eindeutig bioaktiv.
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Die 11-tägige Zeitskala wurde für die Analyse in
dieser Studie ausgewählt,
weil ein großer
Prozentanteil transplantierter Zellen innerhalb dieses Zeitraums
ohne die Entwicklung eines vaskulären Trägers zur Unterstützung von
Massetransport nicht anwächst
und stirbt (Mooney et al., 1997; Ishaug-Riley et al., 1998). Anhaltende
Freisetzung über
diesen Zeitraum induziert eine verstärkte Proliferation von Endothelzellen
und unterstützt
somit die Angiogenese während
der anfänglichen
Stadien der Entwicklung von Knochengewebe in vivo.
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Die vorliegende Erfindung stellt
daher ein System für
die anhaltende Freisetzung bioaktiver Faktoren, wie beispielsweise
Polypeptide, Wachstumsfaktoren und Hormone, aus mineralisierten PLG-Gerüsten bereit.
Die Mineral-Biofaktor-Gerüste haben
besondere Verwendung beim orthopädischen Tissue-Engineering.
Das Vorhandensein eines knochenähnlichen
Materials ist eine Voraussetzung für die Konduktion osteogener
Zellen in verschiedene, poröse,
synthetische Konstrukte (Hench, 1991; Kokubo, 1991) und das Mineral
ist so mit einer erhöhten Bioaktivität assoziiert
(LeGeros and Daculzi, 1990). Das Mineralwachstum durch die Verfahren
der vorliegenden Erfindung gewährleistet
daher über
den induktiven (z. B. angiogenen) Effekt der Proteinfreisetzung
hinaus außerdem
eine verstärkte
Osteokonduktivität.
Das Wachstum des Minerals wird durch einen erstaunlich einfachen,
nur aus einem einzigen Schritt bestehenden und bei Raumtemperatur
ablaufenden Prozess erreicht, der wichtigerweise die Bioaktivität des Wachstumsfaktors
oder die Gesamtporosität
des Gerüstes
nicht beeinträchtigt.
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Die folgenden Beispiele zeigen bestimmte, bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung.
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BEISPIEL I
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Mineralisierung einer
homogenen Oberfläche
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Ein poröses abbaubares Polymerbiomaterial wird
entweder durch Vorbehandlung zur Induktion einer Oberflächenhydrolyse
und der Exposition gegenüber
einer mineralisierenden Lösung
(Beispiele II bis IV) oder durch Durchführen eines aus einem Schritt bestehenden
Oberflächenhydrolyse-
und Mineralisierungsprozesses (Beispiel V) für eine im wesentlichen homogene
Mineralisierung behandelt.
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Vorbehandlung zur Herstellen einer
homogenen Oberflächenhydrolyse
kann entweder durch Tränken
mit einer NaOH-Lösung
(Beispiele II) oder durch Behandeln mit elektromagnetischer (EM-) Strahlung
(Beispiel III) erreicht werden. Das behandelte Biomaterial wird
in einer mineralreichen, vorzugsweise einer calciumreichen Flüssigkeit
wie einer Körperflüssigkeit
oder synthetischen Medien inkubiert, die sich wie Körperflüssigkeit
verhalten, um Keimbildung und das Wachstum eines homogenen Mineralfilms
auf der Oberfläche
anzuregen (Beispiel IV).
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Funktionalisierung und gleichzeitige
Mineralisierung kann auch durch einfaches Tränken in mineralhaltigen, wässrigen
Lösungen,
vorzugsweise in Körperflüssigkeiten
oder synthetischen Medien, die sich wie Körperflüssigkeiten verhalten, erreicht
werden. Herstellung der Polymerbiomaterialien mithilfe eines Gasaufschäum/Teilchenauslaugprozesses
ist im Allgemeinen für
eine solche aus einem Schritt bestehende Mineralisierung bevorzugt
(Beispiel V).
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Ist das Biomaterial einmal mineralisiert,
werden Vorläufer
osteogener Zellen in vitro in einem Zellkulturmedium auf das Biomaterial
gesät.
In vivo haften Knochenzellen an das Biomaterial an, wenn es implantiert
wird.
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BEISPIEL II
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Vorbehandlung
mit NaOH für
oberflächenmineralisierte
Filme
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PLGA-Filme (Stärke ~25 μm) wurden durch eine Druckgusstechnik
hergestellt. Rohe Polymerpellets wurden in eine Form geladen und
bei 200 Grad Celsius in einen Konvektionsofen gestellt. Die Formen
wurden unter Druck (~22 N) 30 Sekunden lang erhitzt und dann auf
Raumtemperatur abgekühlt.
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Für
die Erzeugung der funktionellen Oberflächengruppen durch NaOH-Behandlung
wurden die Filme gereinigt und unterschiedlich lange bis zu 10 Minuten
lang in 1,0 N NaOH-Lösung
getaucht, um funktionelle Oberflächengruppen
zu erzeugen. Nach der Immersion wurde die Proben 3X in destilliertem Wasser
gespült.
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BEISPIEL III
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Vorbehandlung
mit UV für
oberflächenmineralisierte Filme
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PLGA-Filme (Stärke –25 μm) wurden durch eine Druckgusstechnik
hergestellt. Rohe Polymerpellets wurden in eine Form geladen und
bei 200 Grad Celsius in einen Konvektionsofen gestellt. Die Formen
wurden unter Druck (–22
N) 30 Sekunden lang erhitzt und dann auf Raumtemperatur abgekühlt.
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Für
die Erzeugung der funktionellen Oberflächengruppen durch UV (Ultraviolett)-Behandlung, wurden
die Membranen bis zu 8 Stunden lang einer Oberflächenbestrahlung ausgesetzt.
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BEISPIEL IV
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Oberflächenmineralisierung
nach Vorbehandlung
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Entweder mit NaOH-Behandlung oder UV-Behandlung
behandelte Membranen wurden daraufhin bei 37 Grad Celsius in 50
ml einer simulierten physiologischen Flüssigkeit (SKF, Na: 142 mM,
K: 5 mM, Ca: 2,5 mM, Mg: 1,5 mM, Cl: 148 mM, HCO3:
4,2 mM, HPO4: 1 mM, SO4:
0,5 mM), gepuffert auf pH 7,4, inkubiert. Die Lösungen wurden alle 48 Stunden erneuert,
um sicherzustellen, daß ausreichend
Ionen in der Flüssigkeit
waren, um die Mineralkeimbildung und das Mineralwachstum zu induzieren.
Nach der Immersion für
Zeiträume
zwischen 120 und 240 Stunden wurden die Proben getrocknet.
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Fourier-Transformation-Infrarot (FTIR)-Analyse
zeigt das Vorhandensein eines amorphen Apatits auf der Oberfläche. FTIR-Spektren
von Gerüsten, die
0, 2, 6, 10 und 16 Tage lang behandelt wurde, zeigen das Wachstum
eines kohlensäurehaltigen
Apatitminerals in dem Gerüst
(1). Mit den UV-behandelten
Filmen wurden äquivalente
Spektren erstellt. Die breite Bande bei 3570 cm–1 zeigt
die Valenzschwingung von Hydroxylionen in absorbiertem Wasser an.
Die Spitze bei 1454 cm–1 zeigt CO3
2–v3 an, während
die Spitze bei 867 cm–1 CO3
2–ν2 darstellt.
Die Spitze bei 1097 cm–1 zeigt anti-symmetrische
Dehnung (ν3)
und die bei 555 cm–1 anti-symmetrische Krümmung (ν4) von PO4
3– an. Die Spitze bei
1382 cm–1 stellt
eine NO3-Bande dar.
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Das Vorhandensein von OH–,
CO3
2– und PO4
3– zeigt
an, daß eine
Apatitschicht gebildet wurde. Andere, Apatite darstellende Banden
sind aufgrund der starken Absorption des PLGA maskiert.
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Die Hauptspitzen bei 1755 cm–1 und
1423 cm–1 stellen
PLGA dar und die Spitze bei 1134 cm–1 zeigt
C-O-Dehnung in dem
Ester an. Die Spitzen bei 756 cm–1 und
956 cm–1 zeigen
die amorphen Domänen
des Polymers an.
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Die Gerüste wiesen einen Zuwachs der
Masse über
die Zeit auf, was am Ende der 16-tägigen Inkubation einen Massezuwachs
von 11 ± 2%
ergab (2). ANOVA der
prozentualen Masseveränderungen
von Testgerüsten
ergibt einen signifikanten Unterschied der Gerüstmasse über die Zeit (p < 0,05), während ANOVA
der prozentualen Masseveränderungen
von Kontrollgerüsten
keinen signifikanten Unterschied der Gerüstmasse über die Zeit ergibt (p > 0,05). Die prozentualen
Masseveränderungen der
Testproben und Kontrollproben waren für jeden Zeitpunkt nach 8 Tagen
signifikant unterschiedlich (p < 0,05).
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Um zu bestätigen, daß der Massezuwachs durch Ablagerung
eines Apatitminerals verursacht wurde, wurde als Nächstes die
Masse von Phosphat in den Gerüsten
analysiert. Der Phosphatgehalt in den behandelten Gerüsten stieg
ebenfalls signifikant mit der Behandlungsdauer an (3). Ein Vergleich der Phosphatmassen über ANOVA
zeigt einen statistisch signifikanten Zuwachs über die Zeit (p < 0,05) und die Unterschiede
in der Phosphatmasse zwischen Tag 8 und 12 (p < 0,05) und zwischen Tag 12 und 14 (p
= 0,05) waren ebenfalls statistisch signifikant. Nach einer 14-tägigen Inkubation
ergibt die Schätzung
der Masse von Mineral auf dem Gerüst anhand der Phosphatmassedaten
0,76 mg Hydroxylapatit, während
der gemessene Massezuwachs des Gerüstes 1,02 ± 0,40 mg beträgt. Die
Tatsache, daß der
gemessene Wert größer ist
als der geschätzte Wert
deutet auf signifikante Carbonatsubstitution in dem Mineralkristall
hin.
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Wachstum der BLM-Schicht erhöht den Kompressionsmodul
von 85 : 15-PLG-Gerüsten
signifikant (4) ohne
eine signifikante Abnahme der Gerüstporosität. Der Kompressionsmodul erhöhte sich
von 60 ± 20
Kpa vor der Behandlung auf 320 ± 60 Kpa nach einer 16-tägigen Behandlung,
d. h. es ergibt sich ein 5-facher Anstieg des Moduls. ANOVA der
Veränderungen
des Moduls von Testgerüsten
ergibt einen signifikanten Unterschied des Gerüstmoduls über die Zeit (p < 0,05), während ANOVA
der Kontrollmoduldaten keinen signifikanten Unterschied über die
Zeit ergibt (p > 0,05).
Die Unterschiede zwischen dem Modul von Testgerüsten und dem Modul von Kontrollgerüsten waren
für Behandlungszeiträume von
10 Tagen oder länger
statistisch signifikant (p < 0,05).
Die Porosität
der Gerüste
nahm nach Inkubation in SKF nicht nennenswert ab. Unbehandelte Gerüste waren
zu 95,6 ± 0,2%
porös,
während
die in SKF für
16 Tage behandelten Gerüste
zu 94,0 ± 0,30%
porös waren
(n = 3). Dies stimmt mit den Elektronenmikrografien überein,
welche nur eine dünne (1–10 μm) Mineralbeschichtung
anzeigen und daher keine signifikante Veränderung der Porengröße aufgrund
von Mineralwachstum.
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Dieses Beispiel zeigt die erfolgreiche
Verwendung dieses bei Raumtemperatur ablaufenden Prozesses, um eine
Oberflächenapatitschicht
auf einer behandelten Polymeroberfläche zu erhalten. Die Bedeutung
der Verarbeitung bei Raumtemperatur ist, daß Anheftung biologischer Faktoren
sofort ohne das Risiko einer Denaturierung erreicht werden kann.
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BEISPIEL V
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Aus einem Schritt
bestehende Mineralisierung
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Es können auch aus einem Schritt
bestehende und bei Raumtemperatur ablaufende Prozesse verwendet
werden, um Keimbildung und Wachstum von Mineralschichten auf Polymeroberflächen auszulösen. Dies
wird durch Inkubieren der Polymergerüste in mineralhaltigen, wässrigen
Lösungen
wie beispielsweise Körperflüssigkeiten
und synthetischen Medien, die sich wie Körperflüssigkeiten verhalten, erreicht.
Diese Prozesse sind in der Lage, mit erstaunlich einfachen und billigen
Verfahren knochenähnliche
Mineralien innerhalb von Polymergerüsten wachsen zu lassen. Durch
ihre Wirksamkeit bei Raumtemperaturbedingungen tragen diese Verfahren
zu dem Einschluss bioaktiver Proteine und anderer Materialien in
die ablaufende Mineralisierung bei.
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Ein erstes Beispiel einer aus einem
Schritt bestehenden Mineralisierung betrifft die Mineralablagerung
auf porösen
Polymilchsäure/Polyglykolsäure-Schwämmen durch
Inkubation in einer simulierten Körperflüssigkeit. Die einfache Inkubationstechnik wurde
ver wendet, um Keimbildung und Wachstum eines kontinuierlichen, kohlensäurehaltigen
Apatitminerals auf den inneren Porenoberflächen eines porösen, abbaubaren
Polymergerüstes
zu erhalten.
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Ein 3-dimensionales poröses Gerüst aus 85 :
15-PLG wurde durch
einen Lösungsmittelguss/Teilchenauslaugprozess
hergestellt und in simulierter Körperflüssigkeit
(SKF; NaCl: 141 mM, KCl: 4,0 mM, MgSO4:
0,5 mM, MgCl2: 1,0 mM, NaHCO3:
4,2 mM, CaCl2: 2,5 mM und KH2PO4: 1,0 mM in entionisiertem H2O,
mit Trisma-HCl gepuffert auf pH 7,4) inkubiert. Fourier-Transformation-IR-Spektroskopie
und REM-Analysen nach unterschiedlicher Inkubationsdauer zeigten
das Wachstum einer kontinuierlichen knochenähnlichen Apatitschicht innerhalb
der Poren des Polymergerüstes.
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Das Mineralwachstum erfolgte vorwiegend zwischen
Tag 8 und Tag 12. Mineralwachstum zu einer kontinuierlichen Schicht
erfolgt wahrscheinlich ab Tag 12 und ist an Tag 16 oder davor abgeschlossen. Das
kontinuierliche Mineralwachstum ist daher ähnlich wie das Mineralwachstum
in Knochen und Zähnen.
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Die Gerüste zeigten einen Massezuwachs über die
Zeit, wobei nach 16 Tagen ein Zuwachs von 11 ± 2% stattgefunden hatte.
Der Massezuwachs ist auf die Ablagerung eines Apatitmaterials zurückzuführen. Quantifizierung
von Phosphat auf dem Gerüst
ergab das Wachstum und die Entwicklung des Mineralfilms über die
Zeit mit einem Einbau von 0,43 mg Phosphat (äquivalent zu 0,76 mg Hydroxylapatit) pro
Gerüst
nach 14 Tagen in SKF. Der gemessene Gesamtzuwachs an Masse des Gerüstes betrug nach
14 Tagen 1,02 ± 0,4
mg. Dies deutet auf Carbonatsubstitution in dem Mineralkristall
hin.
-
Die Kompressionsmodule von Polymergerüsten sind
mit der Bildung eines Mineralfilms nach einer 16-tägigen
Inkubationsdauer im Vergleich zu Kontrollgerüsten ebenfalls erhöht. Dies
wurde ohne eine signifikante Abnahme der Gerüstporosität erreicht. Die dünne Mineralschicht
ist deshalb funktionell wichtig, obgleich die Mineralisierung nicht
die Porengröße verändert.
-
Wie in den Mineralisierungs- und
Wachstumsfaktorstudien von Beispiel IX gezeigt, zeigen durch Gasaufschäum/Teilchenauslaugprozesse
hergestellte 85 : 15-PLG-Gerüste noch
schnellere Keimbildung und schnelleres Wachstum von Apatitmineral.
Die durch Lösungsmittelguss/Teilchenauslaugen hergestellten
85 : 15-PLG-Gerüste
zeigten nach einer 6-tägigen
Inkubation in SKF einen Massezuwachs von 3 ± 1%. Im Vergleich dazu zeigen
durch Gasaufschäum/Teilchenauslaugprozesse
hergestellte 85 : 15-PLG-Gerüste
zeigten nach einer 4-tägigen Inkubation
in SKF einen Massezuwachs von 6 ± 1%.
-
Es wird angenommen, daß die noch
schnellere Keimbildung und das noch schnellere Wachstum auf durch
Gasaufschäumen/Teilchenauslaugen
hergestellten 85 : 15-PLG-Gerüsten auf
den Anstieg der Carbonsäuregruppen,
d. h. die größere Oberflächenfunktionalisierung,
zurückzuführen ist,
was durch den Gasaufschäum/Teilchenauslaugprozess
verursacht wird. Auslaugen mit 0,1 M CaCl2 wird
wahrscheinlich auch die Chelierung von Ca2+-Ionen
erleichtern, was eine schnellere Keimbildung von knochenähnlichem Mineral
ergibt.
-
BEISPIEL VI
-
Knochenzellkontrolle
-
Polymerbiomaterial wird behandelt,
um eine gemusterte Biooberfläche
zu formen, vorzugsweise entweder unter Verwendung von gemusterter EM-Strahlung
oder Elektronenstrahlbestrahlung. Behandeltes Biomaterial wird mit
destilliertem Wasser gewaschen, um aus der Oberflächenfotolyse
oder -elektrolyse übriggebliebene
Monomere zu entfernen.
-
Das behandelte Biomaterial wird in
einer mineralreichen, vorzugsweise einer calciumreichen Flüssigkeit,
wie beispielsweise einer Körperflüssigkeit
oder synthetischen Medien, die sich wie Körperflüssigkeit verhalten, inkubiert,
um Keimbildung und Wachstum von Mineral auf den behandelten Bereichen
des Polymers an zuregen. Dies ergibt ein Mineralmuster auf der Oberfläche des
Polymers. Dieser Schritt kann entweder in vitro mithilfe einer Körperflüssigkeit
oder einer simulierten Körperflüssigkeit oder
in vivo durchgeführt
werden, wo die natürliche Körperflüssigkeit
diese Funktion übernimmt.
-
Knochenzellvorläufer werden in vitro in einem
Zellkulturmedium auf dem Biomaterial ausgesät. In vivo haften Knochenzellen
an das Biomaterial an, wenn es implantiert wird. In jedem Fall haften
Zellen vorzugsweise an mineralisierte Abschnitte des Substrats an.
-
BEISPIEL VII
-
Beugungslithografie
-
Bei früheren Studien über die
Kontrolle der Stellen der Zelladhäsion an eine Biomaterialoberfläche wurde
herkömmliche
UV-Lithografie verwendet, um eine zweidimensionale Polymeroberfläche zu mustern
(Pierschbacher & Ruoslathi,
1984; Ruoslathi & Pierschbacher,
1987; Matsuda et al., 1990; Britland et al., 1992; Dulcey et al.,
1991; Lom et al., 1993; Lopez et al., 1993, Healy et al., 1996).
-
In den vorhergehenden Techniken wird
die zweidimensionale Biomaterialoberfläche mit einer dünnen Schicht
eines Fotolacks beschichtet, der Fotolack wird durch eine Metallmaske
ausgesetzt und der ausgesetzte Fotolack wird in Lösungsmittel
entfernt, wobei eine Fotolackmaske auf der Oberfläche der
Biomaterialprobe übrig
bleibt. Die Oberfläche
des Polymerbiomaterials wird den chemisch oder biologisch durch
die Fotolackmaske hindurch behandelt und die Maske wird mit einem
Lösungsmittel
nach der Behandlung entfernt.
-
Die vorhergehenden Prozesse erforderten ein
flaches, zweidimensionales Biomaterial, das ausreicht, um die Effekte
einer Oberflächenbehandlung auf
die Zellaktivität
zu untersuchen, jedoch nicht ausreichend ist für die Behandlung typischer
Biomaterialien, die dreidimensionale Oberflächenkonturen haben.
-
In den vorliegenden Verfahren, geeignet
für die
Verwendung mit dreidimensionalen Polymeren, stellt das Gitter auf
der Polymeroberfläche
ein Muster konstruktiver und destruktiver Interferenz her. Da das Gitter
während
der Behandlung nicht in engem Kontakt mit dem Biomaterial stehen
muss, kann dieser Beugungslithografieprozess zum Behandeln von Materialien
mit komplexen dreidimensionalen Oberflächenkonturen verwendet werden.
Der Prozess ist jedoch gleichermaßen geeignet in Verbindung
mit zweidimensionalen Biomaterialien.
-
BEISPIEL VIII
-
Kontrolle anderer
Zellarten
-
Polymerbiomaterial wird behandelt,
um eine gemusterte Biooberfläche
zu formen, vorzugsweise entweder mithilfe von gemusterter EM-Strahlung oder
Elektronenstrahlbestrahlung. Behandeltes Biomaterial wird mit destilliertem
Wasser gewaschen, um aus der Oberflächenfotolyse oder -elektrolyse übriggebliebene
Monomere zu entfernen.
-
Das behandelte Biomaterial wird in
einer Lösung
mit bioaktiven Molekülen
oder Proteinen, wie beispielsweise Wachstumsfaktoren, Adhäsionsmoleküle, Zytokine
und dergleichen, inkubiert, die Adhäsion einer spezifischen Zellart
fördern.
Zellen werden in vitro in einem Zellkulturmedium auf dem Biomaterial
ausgesät.
In vivo haften Zellen an das Biomaterial an, wenn es implantiert
wird. In jedem Fall haften Zellen vorzugsweise an die behandelten
Abschnitte des Substrats an.
-
Die Verwendung spezifischer Mittel
oder Proteine, wie beispielsweise Wachstumsfaktoren, die die Anheftung
von bestimmten Zellarten fördern,
ermöglicht
das Mustern jeder Zellart auf der dreidimensionalen Oberfläche des
Polymers, sowohl in vitro als auch in vivo.
-
BEISPIEL IX
-
Freisetzung von Wachstumsfaktor
aus mineralisierten Matrizen
-
A. Material und Verfahren
-
1. Gasaufschäumen-Teilchenauslaugen
-
Polymilchsäure/Polyglykolsäure-Pellets
mit einem Lactid-Glykolid-Verhältnis
von 85 : 15 stammten von Medisorb, Inc. (I.V. = 0,78 dl/g) und wurden auf
eine Teilchengröße zwischen
106 und 250 μm
gemahlen. Gemahlene PLG-Teilchen wurden dann mit 250 μl einer 1%igen
Alginat (MVM, ProNova; Oslo, Norwegen)-Lösung in ddH2O
und 3 μg
VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor; Intergen; Purchase, NY)
kombiniert und auf dem Vortex gemischt. Diese Lösungen wurden lyophilisiert,
mit 100 mg NaCl-Teilchen (250 μm < d < 425 μm) gemischt
und bei 1500 psi 1 Minute lang in einer Modellform mit einem Durchmesser
von 4,2 mm formgepresst. Dies ergab Scheiben mit einer Stärke von
2,8 mm und einem Durchmesser von 4,2 mm.
-
Die Scheiben wurden in einem isolierten Druckbehälter 850
psi CO2-Gas ausgesetzt und konnten 20 Stunden
lang äquilibrieren.
Der Druck wurde innerhalb von 2 Minuten auf Umgebungsdruck verringert,
was thermodynamische Instabilität
und die darauf folgende Bildung von Gasporen in den Polymerteilchen
verursachte. Die Polymerteilchen dehnen sich aus und lagern sich
zusammen, um ein kontinuierliches Gerüst mit darin eingeschlossenem
Alginat, VEGF und NaCl-Teilchen zu bilden. Nach dem Gasaufschäumen wurden
die Scheiben 24 Stunden lang in 0,1 M CaCl2 inkubiert,
um die Salzteilchen auszulaugen und die Gelierung des Alginats in
der Polymermatrix zu induzieren. Alginat wurde in die Gerüste aufgenommen
da gezeigt wurde, daß es
die Freisetzung von VEGF aus PLG-Gerüsten herabsetzt
(Wheeler et al., 1998).
-
2. Mineralisierung
-
Bestimmte Gerüste wurden in einer 5-tägigen Inkubation
in einer simulierten Körperflüssigkeit (SKF)
mineralisiert. Simulierte Körperflüssigkeit
wurde hergestellt, indem die folgenden Reagenzien in entionisiertem
H2O aufgelöst wurden: NaCl: 141 mM, KCl:
4,0 mM, MgSO4: 0,5 mM, MgCl2:
1,0 mM, NaHCO3: 4,2 mM, CaCl2:
2,5 mM und KHP2O4:
1,0 mM. Die resultierende SKF wurde mit Trisma-HCl auf pH 7,4 gepuffert
und während
der Inkubationsdauer bei 37°C
gehalten. Die SKF-Lösungen
wurden täglich
erneuert, um eine adäquate
Ionenkonzentration für
das Mineralwachstum sicherzustellen.
-
Die Porosität von Gerüsten wurde vor und nach der
Mineralisierungsbehandlung anhand der bekannten Dichte des festen
Polymers, der bekannten Dichte von kohlensäurehaltigem Apatit, der gemessenen
Masse von Mineral und Polymer in den Gerüsten und dem Volumen des Gerüstes berechnet.
-
3. Charakterisierung
des Mineralwachstums
-
Um das Mineralwachstum auf mit Gas
aufgeschäumten
PLG-Gerüsten
zu analysieren, wurden Sätze
mit je drei Gerüsten
für eine
Dauer zwischen 0 und 10 Tagen in SKF inkubiert. Die Proben wurden nach
0, 2, 4, 8 und 10 Tagen aus der Lösung genommen und analysiert.
Die Trokkenmasse jedes Gerüstes
wurde vor und nach der Inkubation in SKF gemessen und der prozentuale
Massezuwachs wurde berechnet und anhand von ANOVA und einem Student-t-Test verglichen,
um signifikante Unterschiede der Masse für unterschiedliche SKF-Inkubationszeiten
zu ermitteln.
-
Die in den Gerüsten nach den zuvor erwähnten Inkubationszeiten
vorhandene Phosphatmenge wurde mithilfe eines zuvor beschriebenen
kolorimetrischen Tests bestimmt (Murphy et al., J. Biomed. Mat.
Res., in Druck). Die Phosphatmassedaten wurden ebenfalls anhand
von ANOVA und einem Student-t-Test verglichen, um si gnifikante Unterschiede der
Masse für
unterschiedliche SKF-Inkubationszeiten zu ermitteln.
-
Um die nach einer 6-tägigen Inkubation
auf dem Gerüst
vorhandene Apatitmenge zu schätzen, wurde
die gemessene Phosphatmasse mit dem bekannten Verhältnis der
Hydroxylapatitmasse [Ca10(PO4)6(OH)2, f.w. = 1004,36
g] zu der Phosphatmasse in Hydroxylapatit (569,58 g) multipliziert.
Es handelt sich dabei um eine konservative Schätzung, da angenommen wird,
daß das
gesamte Phosphat stöchiometrisch
in Hydroxylapatit eingebaut ist. Diese Schätzung der Mineralmasse steigt,
wenn einer erhöhte
Substitution von Carbonat in den Mineralkristall angenommen wird.
-
4. Messungen
der VEGF-Freisetzung
-
Um die Effizienz des Einbaus von
VEGF in die PLG-Gerüste
zu bestimmen und die Kinetik der Freisetzung von VEGF aus den Gerüsten zu
verfolgen, wurde 125I-markiertes, humanes VEGF von Rezeptorqualität (90 μCi/μg; Biomedical
Technologies Inc.; Stoughton, MA) als ein Tracer eingesetzt. Anstatt
der 3 μg
VEGF in einer normalen Probenherstellung wurden jeder Matrix 0,5 μCi radioaktiv
markiertes VEGF zugegeben. Um die Effizienz des Einbaus von VEGF
zu bestimmen, wurde die gesamte, eingebaute Aktivität mit der
Aktivität
der ursprünglichen 125I-VEGF-Probe vor dem Einbau in die Gerüste verglichen.
-
Um die Effekte von Mineralwachstum
auf die Faktorfreisetzung zu bestimmen, wurde sowohl in SKF während der
Mineralbildung als auch in phosphatgepufferter Salzlösung (PBS)
die Freisetzungskinetiken gemessen. Die mit radioaktiv markiertem VEGF
hergestellten Gerüste
wurden in 4 ml SKF oder PBS gestellt und bei 37°C gehalten. Die Gerüste wurden
zu unterschiedlich eingestellten Zeiten aus der Lösung genommen
und ihre Radioaktivität
wurde mit einem Gammazähler
bestimmt. Nach jeder Analyse wurden die Lösungen erneuert und die Gerüste zurück in die
Lösung
gegeben.
-
An jedem Zeitpunkt wurde die Menge
an aus den Gerüsten
freigesetztem radioaktiv markiertem VEGF durch Vergleichen des restlichen 125I-VEGF mit dem gesamten ursprünglich auf
jedes Gerüst
geladenen 125I-VEGF bestimmt. Die prozentuale
Freisetzung von VEGF aus in SKF inkubierten Gerüsten wurde an jedem Zeitpunkt
mit der von in PBS inkubierten Gerüsten mit Hilfe eines Student-t-Tests verglichen,
um signifikante Unterschiede der kumulativen Freisetzung zu ermitteln.
-
5. Biologische
Aktivität
von freigesetztem VEGF
-
Die biologische Aktivität von in
Polymermatrizen eingebautem und freigesetztem VEGF wurde durch Testung
seiner Fähigkeit
zur Stimulation des Wachstums von kultivierten menschlichen mikrovaskulären Hautendothelzellen
bestimmt, die aus neonataler Dermis isoliert wurden (HMVEC(nd),
Cascade Biologics; Portland, OR).
-
HMVEC(nd) wurden vor der Verwendung
bis zu Passage 7 in MCDB 131-Medium (Cascade Biologics) ergänzt mit
mikrovaskulärem
Wachstumsergänzungsmittel
von Cascade Biologics (5% fetales Rinderserum, Hydrokortison, humaner
Fibroblastenwachstumsfaktor, Heparin, humaner epidermaler Wachstumsfaktor
und dibutyryl-zyklisches AMP) kultiviert. Die Zellen wurden in einer
Dichte von 5 × 103 Zellen/cm2 auf
Zellkulturplatten mit 12 Vertiefungen (Corning; Cambridge, MA),
die mit 1 μg/cm2 humanem Plasmafibronektin (Life Technologies,
Grand Island, NY) vorbeschichtet waren, ausgestrichen. Die Zellen
konnten sich 24 Stunden lang anheften, bevor das Medium in jeder
Vertiefung durch 3 ml serumfreies Medium (Cell Systems; Kirkland,
WA) ergänzt
mit 50 μg/ml
Gentamycin (Life Technologie) ersetzt wurde.
-
Ein entweder mineralisierte oder
nicht mineralisierte, VEGF freisetzende Matrix enthaltendes 12 mm-Transwell (Porendurchmesser
3 μm; Corning) wurde
in jede Testvertiefung gegeben (n = 5 für jede Gruppe), während mineralisierte
Matrizen ohne VEGF in die Kontroll vertiefungen (n = 5) gegeben wurden.
Um die Dosiswirkung auf bekannte VEGF-Konzentrationen zu bestimmen,
wurden weitere Vertiefungen (n = 4 pro Konzentration) mit 40, 20,
10 und 5 ng/ml löslichem
VEGF, das nicht in Matrizen eingebaut war, ergänzt.
-
Nach 72 Stunden wurden alle Zellen
in den Testvertiefungen und in den Kontrollvertiefungen mit einer
Lösung
von 0,05 Trypsin/0,53 mM EDTA (Life Technologies) entfernt und mithilfe
eines ZM-Coulter Counters (Coulter, Miami, FL) gezählt. Die
die Matrizen enthaltenden Transwells wurden sofort in neue fibronektinbeschichete
(1 μg/cm2) Vertiefungen übertragen, in welche 24 Stunden
zuvor Zellen (5 × 103 Zellen/cm2) ausgesät wurden,
und konnten weitere 72 Stunden inkubieren, bevor die Zellen entfernt
und gezählt
wurden. Gleichzeitig zu dem Transfer der Transwells wurde ein neuer
Satz von Vertiefungen für VEGF-Dosis-Wirkungsmessungen
eingerichtet. Die 72-Stunden-Zyklen wurden 12 Tage lang fortgesetzt.
-
Zellzahlen in Testvertiefungen wurden
in jedem 72 Stunden-Intervall mit Zellzahlen in den Kontrollvertiefungen
anhand eines Student-t-Tests verglichen, um signifikante Unterschiede
der HMVEC-Proliferation zu ermitteln.
-
B. Ergebnisse
-
1. Mineralisierung
-
Inkubation von mit Gas aufgeschäumten 85
: 15-Polymilchsäure/Polyglykolsäure-Gerüsten mit VEGF
resultierte in dem Wachstum von knochenähnlichem Mineral auf den inneren
Porenoberflächen. Varianzanalyse
zeigte, daß Unterschiede
des prozentualen Massezuwachses je nach SKF-Inkubationsdauer signifikant
waren (p < 0,05).
Die Gerüste zeugten
einen Masseanstieg mit der Inkubationsdauer, mit einem Massezuwachs
von 6 ± 1%
nach einer viertägigen
Inkubation in SKF (5).
Die Gerüstmasse
blieb danach relativ konstant. Der Massezuwachs zwi schen zweitägigen und
viertägigen
Inkubationszeiten war signifikant (p < 0,05), während es zwischen der viertägigen Inkubation
und längeren
Inkubationszeiten keinen signifikanten Unterschied des prozentualen
Massezuwachses gab (p > 0,05).
-
Um zu verifizieren, daß der Massezuwachs durch
die Ablagerung eines Apatitminerals verursacht wurde, wurde die
Phosphatmasse in den Gerüsten
analysiert. Der Phosphatgehalt in Gerüsten stieg mit der Dauer der
Inkubation in SKF (6). Varianzanalyse
zeigte, daß Unterschiede
des Phosphatgehalts je nach Dauer der Inkubation in SKF signifikant
waren (p < 0,05).
Der Unterschied des Phosphatgehalts zwischen zweitägigen und
sechstägigen Inkubationszeiten
war signifikant (p < 0,05),
während es
zwischen der sechstägigen
Inkubation und längeren
Inkubationszeiten keinen signifikanten Unterschied der Phosphatmasse
gab (p > 0,05).
-
Die Erfinder haben zuvor gezeigt,
daß der Zuwachs
an Masse und des Phosphatgehalts in diesen Gerüsten das Wachstum eines kontinuierlichen, knochenähnlichen
Mineralfilms auf den inneren Porenoberflächen anzeigt (Murphy et al.,
J. Biomed. Mat. Res., in Druck).
-
Die Gesamtporosität der Gerüste nach einer 10-tägigen Inkubation in SKF betrug
92 ± 1%,
was der Ausgangsporosität
der Gerüste ähnlich ist
(93 ± 1%).
-
Nach einer 6-tägigen Inkubation ergibt die Schätzung der
Mineralmasse auf dem Gerüst
anhand von Phosphatmassedaten 0,10 mg Hydroxylapatit, während der
gemessene Massezuwachs des Gerüstes
0,39 ± 0,03
mg beträgt.
Die Tatsache, daß der
gemessene Wert größer als
der geschätzte
Wert ist weist auf signifikante Carbonatsubstitution in dem Mineralkristall
hin.
-
2. VEGF-Freisetzung
und -Aktivität
-
VEGF (Vascular Endothelial Growth
Factor) wurde mit einer Effizienz von 44 ± 9% in PLG-Gerüste eingebaut
und über
einen Zeitraum von 15 Tagen in SKF- und PBS-Lösungen
freigesetzt. Während
der ersten 12–36
Stunden wurde eine anfängliche Burst-Freisetzung
des eingebauten Wachstumsfaktors beobachtet, gefolgt von einer anhaltenden
Freisetzung im verbleibenden Studienzeitraum (7).
-
Die kumulative Freisetzung aus in
SKF inkubierten Gerüsten
wurde nach 3 Tagen signifikant geringer als die Freisetzung aus
in PBS inkubierten Gerüsten
und dieser Unterschied der Freisetzung blieb 10 Tage lang signifikant
(p < 0,05). Nach
10 Tagen gibt es keinen signifikanten Unterschied der kumulativen
Freisetzung aus in SKF inkubierten Gerüsten gegenüber in PBS inkubierten Gerüsten (p > 0,05).
-
Aus mineralisierten und nicht mineralisierten Gerüsten freigesetztes
VEGF hatte eine mitogene Wirkung auf menschliche, mikrovaskuläre Hautendothelzellen
(HMVEC).
-
Zellen wurden in Vertiefungen gezüchtet, die drei
unterschiedliche Gerüste
enthielten: 1) Mineralisierte, VEGF enthaltende Gerüste (MV-Gerüste); 2) nicht
mineralisierte, VEGF enthaltende Gerüste (NV-Gerüste); und 3) mineralisierte
Kontrollgerüste ohne
VEGF (MK-Gerüste). Zellen,
die in Vertiefungen mit MV- und NV-Gerüsten
gezüchtet
wurden, zeigten eine signifikant erhöhte Proliferation im Vergleich
zu Zellen, die in Vertiefungen mit MK-Gerüsten gezüchtet wurden (8A). Mit Ausnahme der Vertiefungen mit
NV-Gerüsten
im Laufe des 14-16-Tage-Intervalls der Faktorfreisetzung waren die
Zellzahlen in allen Zeitintervallen in Vertiefungen mit MV- und
NV-Gerüsten
signifikant erhöht
(p < 0,05).
-
Während
des 8-10-Tage-Intervalls der Faktorfreisetzung zeigten MV-Gerüste einen
signifikant größeren mitogenen
Effekt auf HMVEC als NV-Gerüste
(p < 0,05). In
allen anderen Zeitintervallen gab es keinen signifikanten Unterschied
in Bezug auf den stimulatorischen Effekt von MV-Gerüsten gegenüber NV-Gerüsten (p > 0,05).
-
Eine für die HMVEC erstellte Dosis-Wirkungskurve (8B) wurde verwendet, um
eine wirksame Konzentration für
den freigesetzten Wachstumsfaktor zu berechnen. Ein Vergleich dieser wirksamen
Kon zentration mit der Menge an VEGF, die bekannterweise in jedem
Zeitintervall freigesetzt wird (7),
zeigt, daß das
freigesetzte VEGF in allen Zeitintervallen mehr als 70% aktiv ist.
-
Beispiel X
-
Effekte von
Wachstumsfaktoren auf Mineralisierung
-
A. Material und Verfahren
-
Polymilchsäure/Polyglykolsäure-Pellets
mit einem Lactid-Glykolid-Verhältnis
von 85 : 15 stammten von Medisorb, Inc. (I.V. = 0,78 dl/g) und wurden zu
einer Teilchengröße zwischen
106 und 250 μm
gemahlen. Gemahlene PLG-Teilchen wurden dann mit 250 μl einer 1%igen
Alginat (MVM, ProNova; Oslo, Norwegen)-Lösung in ddH2O
kombiniert und auf dem Vortex gemischt. Diese Lösungen wurden lyophilisiert,
mit 100 mg NaCl-Teilchen (250 μm < d < 425 μm) gemischt
und bei 1500 psi 1 Minute lang in einer Modellform mit einem Durchmesser
von 4,2 mm formgepresst. Dies ergab Scheiben mit einer Stärke von
2,8 mm und einem Durchmesser von 5 mm.
-
Die Scheiben wurden in einem isolierten Druckbehälter 850
psi CO2-Gas ausgesetzt und konnten 20 Stunden
lang äquilibrieren.
Der Druck wurde innerhalb von 2 Minuten auf Umgebungsdruck verringert,
was thermodynamische Instabilität
und die darauf folgende Bildung von Gasporen in den Polymerteilchen
verursachte. Die Polymerteilchen dehnen sich aus und lagern sich
zusammen, um ein kontinuierliches Gerüst mit darin eingeschlossenem
Alginat und NaCl-Teilchen zu bilden. Nach dem Aufschäumen mit
Gas wurden die Scheiben 24 Stunden lang in 0,1 M CaCl2 inkubiert,
um die Salzteilchen auszulaugen und die Gelierung des Alginats in
der Polymermatrix zu induzieren. Alginat wurde in die Gerüste aufgenommen
da gezeigt wurde, daß es dazu
beiträgt,
die Freisetzung von VEGF aus PLG-Gerüsten herabzusetzen,11 und es war erforderlich, die Gerüstbedingungen
während
der Studien zur Faktorfreisetzung genau zu kopieren.
-
Die Gesamtporosität von Gerüsten wurde anhand der bekannten
Dichte des festen Polymers, der gemessenen Polymermasse in dem Gerüst und dem
gemessenen Volumen des Gerüstes
berechnet. Elektronenmikrografien des Querschnitts von Gerüsten wurden
erhalten, indem die Gerüste
durch Gefrierfraktionierung geteilt und die Bilder mit einem Hitachi
S3200N Rasterelektronenmikroskop aufgenommen wurden.
-
Um die Wirkung von VEGF in Lösung auf den
Mineralwachstumsprozess zu bestimmen, wurden Gerüste in SKF mit 0,2 μCi 125I-VEGF (humanes VEGF von Rezeptorqualität, 90 μCi/μg, Biomedical Technologies
Inc.; Stoughton, MA) inkubiert (n = 5). Die Proben wurden fünf Tage
lang inkubiert, da dies der für
das Wachstum einer signifikanten Menge von knochenähnlichem
Mineral in den inneren Porenoberflächen von mit Gas aufgeschäumten/durch
Auslaugen von Teilchen hergestellten 85 : 15-PLG-Gerüstenl4 erforderliche Zeitraum ist. Nach der Inkubation
wurden die Gerüste
dreimal in ddH2O gewaschen und mit Hilfe
eines Gammazählers
auf Radioaktivität
untersucht. Es wurde der prozentuale Einbau von VEGF in die Polymergerüste berechnet (Radioaktivität (Counts)
des Gerüsts/Radioaktivität (Counts)
der Lösung
* 100) und gegen die Inkubationsdauer aufgetragen.
-
Die Inkubation erfolgte in Röhrchen,
die mithilfe von Sigmacote silikonisiert worden und dann 30 Minuten
lang mit einer Lösung
mit 1% Rinderserumalbumin vorgetränkt worden waren, um die Innenfläche des
Röhrchens
mit Rinderserumalbumin zu beschichten und damit die Bindung von
VEGF an die Innenfläche
der Röhrchen
zu vermindern. Die Lösungen
wurden täglich
erneuert, um eine für
Mineralwachstum ausreichende Ionenkonzentration und eine konstante
Konzentration für
den iodierten Wachstumsfaktor in der Lösung zu gewährleisten.
-
Simulierte Körperflüssigkeit (SKF) wurde täglich durch
Auflösen
der folgenden Reagenzien in entio nisiertem H2O
hergestellt: NaCl: 141 mM, KCl: 4,0 mM, MgSO4 :
0,5 mM, MgCl2 : 1,0 mM, NaHCo3 : 4,2
mM, CaCl2 : 2,5 mM und KHP2O4: 1,0 mM. Die resultierende SKF wurde mit
Trisma-HCl auf pH 7,4 gepuffert und während der Inkubationszeiträume auf 37°C gehalten.
-
B. Ergebnisse
-
Mit einem Gasaufschäum/Teilchenauslaufprozess
hergestellte 85 : 15-Polymilchsäure/Polyglykolsäure-Gerüste waren
zu 93 ± 1%
porös und
hatten eine offene Porenstruktur mit einem Porendurchmesser von –200 μm.
-
Der Einbau von radioaktivem VEGF
in die Gerüste
war zu allen Zeitpunkten nach 2 Tagen für Kontrollgerüste größer als
für Testgerüste (p < 0,05). Die Kontrolldaten
zeigten auch einen Trend eines zunehmenden Einbaus von VEGF mit
länger
werdender Inkubationsdauer (9).
Diese Daten zeigen, daß VEGF
in die Kontrollgerüste
wirksamer eingebaut wird als in die Testproben und die Menge von VEGF
in den Testgerüsten
steigt während
der Mineralisierungsbehandlung nicht.
-
Die Daten zeigen, daß VEGF während der Inkubation
in SKF nicht signifikant in PLG-Gerüste eingebaut wird. Auch während der
anfänglichen
Stadien des Mineralwachstums findet kein signifikanter Einbau des
Wachstumsfaktors in das Mineral statt. Die zuvor gezeigte Abschwächung der
VEGF-Freisetzung aus PLG-Gerüsten während des
Mineralwachstums kann daher nicht durch den Einbau von Protein in
den Mineralfilm, durch Bindung des Proteins an die Gerüstoberfläche oder
durch Rückdiffusion des
Proteins in das Gerüst
während
der Proteinfreisetzung erklärt
werden.
-
Die bei dem Mineralwachstumsprozess
auf PLG-Gerüsten postulierten
Schritte sind: 1) Oberflächenfunktionalisierung über eine
Hydrolysereaktion; 2) Chelierung von Ca2+-Ionen
durch Oberflächencarboxylatanionen;
3) Keimbildung und Wachstum von Mineralkristallen auf der Polymeroberfläche. Der Mangel
an Einbau von VEGF in PLG-Gerüste,
die in SKF inkubiert werden, zeigt, daß das Protein nicht mit Calciumionen
für Bindungsstellen
auf den inneren Porenoberflächen
konkurriert oder nach der Freisetzung wirksam in die Gerüste zurück diffundiert.
-
In diesem Fall war die Menge an in
die Gerüste
eingebautem Protein signifikant größer für in Tris-HCl inkubierte Kontrollproben
und der Einbau nahm mit der Zeit zu. Die erhöhte Effizienz des Einbaus von
VEGF in Kontrollproben kann auf die effizientere Diffusion des Faktors
in die Kontrollgerüste oder
auf eine verstärkte
Bindung des Faktors an die inneren Porenoberflächen der Kontrollgerüste zurückzuführen sein.
Dieses Ergebnis zeigt, daß die Auswirkungen
von Mineralwachstum auf die VEGF-Freisetzung aus PLG-Gerüsten nicht
durch den Rückeinbau
von VEGF in die PLG-Gerüste
nach der Freisetzung oder durch Bindung von VEGF an die inneren
Porenoberflächen
erklärt
werden können.
-
Während
der anfänglichen
Stadien des Mineralwachstums kommt es nicht zu einem signifikanten
Einbau von Protein in den Mineralfilm. Während der Inkubation von PLG-Gerüsten in
SKF mit 125I-VEGF veränderte sich die in den Gerüsten gemessene
Menge an VEGF ab Tag 2 nicht signifikant. Die vorliegende Studie
begrenzte die zeitliche Dauer der SKF-Inkubation auf 5 Tage, da
dies ein Zeitraum war, in dem Mineralwachstum begann und in einer vorhergehenden
Studie mit 85 : 15-PLG-Gerüsten, die
durch Gasaufschäumen/Teilchenauslaugen
hergestellt wurden, signifikantes Mineralwachstum stattfand.
-
Vorhergehende Studien mit mineralisierten PLG-Gerüsten zeigen,
daß das
Mineralwachstum in vitro mindestens zwei Wochen dauert und es besteht die
Möglichkeit,
daß sich
bioaktive Faktoren bei längeren
Inkubationszeiträumen
in den Mineralfilm einbauen. Insbesondere kann die durch Mineralbildung verursachte
Abschwächung
der Freisetzung von VEGF aus PLG-Gerüsten nicht durch Einbau des Proteins
in den Mineralfilm erklärt
werden, da diese Abschwächung
vorwiegend innerhalb der ersten 5 Tage der Inkubation in SKF auftritt
und es in diesem Zeitraum zu keinem signifikanten Einbau kommt.
-
Da die Abschwächung der Freisetzung von Wachstumsfaktor
aus PLG-Gerüsten
nicht durch Rückeinbau
von Proteinen in die Gerüste
nach der Freisetzung oder einen Einbau von Proteinen in die wachsenden
Mineralkristalle erklärt
werden kann, ist es wahrscheinlich, daß die Abschwächung einfach auf
einen Barriereeffekt zurückzuführen ist.
Die auf den inneren Porenoberflächen
wachsenden Mineralkristalle könnten
die Freisetzung von Proteinen aus der Polymermatrix physisch blockieren.
Dieser Barriereeffekt wurde ausführlich
in kontrollierten Arzneimitteltransportanwendungen, in denen geschichtete polymere
Mikrokügelchen
und in mikroporöse
Membranen eingebaute Mikrokügelchen
verwendet wurden, untersucht und das Wachstum von knochenähnlichem
Mineral stellt ein neues Verfahren zum Blockieren der Proteindiffusion
aus polymeren Materialien heraus dar.
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VEGF (Vascular Endothelial Growth
Factor) wird daher während
der Inkubation von PLG in SKF nicht in den Mineralfilm oder signifikant
in das Polymergerüst
eingebaut. Der zuvor beobachtete Effekt von Mineralwachstum auf
VEGF-Freisetzung aus PLG-Gerüsten
wird wahrscheinlich dadurch verursacht, daß das Mineral als eine physische
Barriere für
die Diffusion von Protein aus dem Gerüst heraus wirkt. Es besteht
die Überlegung,
daß dieser
Mechanismus bei kontrollierten Arzneimitteltransportanwendungen
nützlich
ist, da das Freisetzungsprofil aus diesen Materialien durch die
Stärke
und Dichte des Mineralfilms vorhersagbar kontrolliert werden könnte.
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