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Hintergrund der Erfindung
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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
einen Fettersatz mit reduziertem Kaloriengehalt basierend auf alkoxylierten
Glycerinestern mit niedrigem Molekulargewicht. Genauer betrifft
die Erfindung einen Fettersatzstoff, der Glycerin enthält, das
so alkoxyliert ist, dass die durchschnittliche Anzahl von Oxyalkylengruppen
pro Molekül
2 ist und die Anzahl von primären
Hydroxylgruppen, die in sekundäre
oder tertiäre
Hydroxylgruppen umgewandelt werden, zwischen 61 und 95% liegt, bezogen
auf die Gesamtanzahl von Hydroxylgruppen an dem Molekül, so dass
die Menge von primären
Hydroxylgruppen an dem Molekül
zwischen 5 und 39% der Gesamtzahl von Hydroxylgruppen liegt.
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Beschreibung des verwandten
Standes der Technik
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Eine der häufigsten Befürchtungen
bei den Menschen heutzutage ist die Menge an Fett, die sie mit ihrer
täglichen
Nahrung verzehren. Es wird angenommen, dass Fett etwa 40% aller
Kalorien der Nahrung in der westlichen Welt bildet. Fette werden
z. B. in Fleisch, Schokolade, Weißbrot, Ölen und frittierten Snacks aufgenommen. Übliche Fette,
die zur Herstellung von essbaren Gütern verwendet werden, tragen
im Allgemeinen rund 9 Kalorien pro Gramm des Gesamtkaloriengehaltes
des essbaren Gutes bei. Es besteht daher ein enormes Potenzial für einen
Fettersatz oder ein Fett nachahmendes Mittel, das die gewünschten
Eigenschafen von Fetten aufweist, aber nicht ungefähr 9 Kalorien
pro Gramm beiträgt,
die von Fett beigetragen werden.
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Trotz der auf dem Gebiet der synthetischen
Fettersatzstoffe durchgeführten
erheblichen Forschungen, fehlt es immer noch an einem Verständnis der
genauen Beziehung zwischen der chemischen Struktur der Fettersatzstoffe
und der Verdaubarkeit und das Feld bleibt ein höchst unsicheres und unvorhersagbares.
Die technische Literatur, die sich mir Fettersatzstoffen (d. h.
fettnachahmenden Stoffen) befasst, schließt einander widersprechende
Beobachtungen und Erkenntnisse ein, die nicht leicht nachvollzogen
oder erklärt
werden können.
So gibt es auf dem Gebiet der Fettersatzstoffe kein einzelnes Modell
oder keine einzelne Theorie, die anwendbar wäre, um die Verdaubarkeit und
die organoleptisch erfreulichen Eigenschaften von Fettersatzstoffen zu
adressieren.
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Es ist eine Anzahl von Fettersatzstoffen
bekannt, die nicht einer Hydrolyse unterliegen und daher durch den
menschlichen Verdauungstrakt wandern, ohne absorbiert zu werden.
Ein Beispiel eines solchen Fettersatzstoffes ist ein Polyolfettsäurepolyester
(PPE), wie in den U.S.-Patenten Nr. 3 251 827; 3 600 186 und 3 963
699 gezeigt. PPE wird durch Reaktion eines Monosaccharids, Disaccharids
oder Zuckeralkohols mit minimal 4 Hydroxylgruppen mit Fettsäuren mit
8 bis 22 Kohlenstoffatomen erzeugt. Eine Anzahl von Methoden zur
Herstellung von PPE sind bekannt, die grundsätzlich die Umesterung von Fettsäuremethylestern
zu dem Polyol einschließen.
Das PPE-Verfahren erfordert eine lange Reaktionszeit mit zwischenzeitlichen
Zugaben von frischem Umesterungskatalysator und überschüssigem Sojafettsäuremethylester.
In U.S.-Patent Nr. 3 251 827 wird ein Verfahren zur Herstellung
von PPE offenbart, bei dem eine Q-lösungsmittelfreie Veresterung
unter Verwendung von Phenylestern angewendet wird. U.S.-Patent Nr.
3 963 699 betrifft eine lösungsmittelfreie Umesterung
zur Erzeugung von PPE.
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Ein weiteres Beispiel ist U.S.-Patent
Nr. 4 861 613 von White et al. (hier als "White" bezeichnet). Gemäß White muss ein Polyol, wie
Glycerin, mit einer Menge eines C3-C6-Epoxids umgesetzt (epoxyliert) werden, die ausreicht,
um mehr als 95% der primären
Hydroxylgruppen des Polyols in sekundäre oder tertiäre Hydroxylgruppen
umzuwandeln vor der Veresterung mit Fettsäuren, um einen nicht verdaubaren
Fettersatzstoff zu erhalten. White lehrt die Verwendung von verestertem
Epoxid-verlängertem
Polyol (EEEP), bei dem große Mengen
an sekundären
und tertiären
Bindungen vorhanden sind, als nicht verdaubaren Fettersatzstoff.
White fordert weniger als 5% primäre Hydroxylgruppen zur Beständigkeit
gegen eine Hydrolyse durch Pankreaslipase.
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WO 97/22261 beschreibt eine Fettersatzzusammensetzung,
die aus einer fettsäureveresterten
propoxylierten Glycerinzusammensetzung aufgebaut ist, wobei durchschnittlich
mindestens 3 Oypropyleneinheit pro Glycerylrest vorhanden sein müssen.
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EP
0 578 219 betrifft spezifische fettsäureveresterte propoxylierte
Glycerinzusammensetzungen, die als Fettersatz geeignet sind, wobei
die durchschnittliche Anzahl von Oypropyleneinheiten pro Glycerinäquivalent
3 bis 20 ist.
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PPE- und EEEP-Verbindungen besitzen
die physikalischen und organoleptischen Eigenschaften üblicher
Triglyceridlipide, haben jedoch beträchtlich weniger verfügbare Kalorien
aufgrund ihrer verstärkten
Beständigkeit
gegenüber
einer durch Pankreaslipase katalysierten Hydrolyse. Unglücklicherweise
können
PPE- und EEEP-Verbindungen,
die bei Körpertemperatur
flüssig
sind, aufgrund ihrer hydrolytischen Stabilität, geringen Verdaubarkeit und
ihres lipophilen Charakters unerwünschte gastronomische bzw.
gastrointestinale Nebenwirkungen besitzen, wenn sie in hohen Anteilen
mit der Nahrung verzehrt werden. Diese unerwünschten gastronomischen Nebenwirkungen
schließen
eine anale Leckage ein, d.h. eine Leckage des Fettersatzstoffes durch
den analen Schließmuskel
und die Abtrennung des Fettersatzstoffes von ausgeschiedenem Stuhl.
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U.S.-Patent Nr. 5 512 313, ausgegeben
an Cooper, beschreibt veresterte propoxylierte Polyole, die mindestens
40% primäre
Esterbindungen enthalten und normalisierte Hydrolyseraten von weniger
als 20%, bezogen auf einen Olivenölstandard, aufweisen. Die Verbindungen
werden hergestellt durch Verwendung eines Katalysators, um eine
Ringöffnung
eines 1,2-Alkylenoxids auf solche Weise durchzuführen, dass mindestens 40% der
Hydroxylgruppen des alkoxylierten Polyols primär sind. Der kationische Ringöffnungspolymerisationskatalysator
ist notwendig, um mindestens 40% primäre Hydroxylgruppen zu erhalten
und die Reaktion muss sorgfältig
kontrolliert werden, um unerwünschte
Nebenprodukte, wie cyclische Oligomere, zu vermeiden.
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U.S.-Patent Nr. 4 849 242 von Kershner
lehrt die Herstellung von Lebensmittelzusammensetzungen mit reduziertem
Kaloriengehalt, die ölartige
Polymerfettsäureester
enthalten mit der Eigenschaft, dass sie im Wesentlichen während des
Verdauungsverfahrens zu einer Mischung von Fettsäuren und einem wasserlöslichen
oder wasserdispergierbaren polymeren Alkohol ohne Kalorien hydrolysiert
werden. Die U.S.-Patente Nr. 5 059 443 und 5 077 073 von Ennis beschreiben
die Verwendung von veresterten alkoxylierten Alkylglycosiden und
veresterten alkoxylierten Zuckern und Zuckeralkoholen als Fettersatzstoffe
mir geringem Kaloriengehalt. Diese Patente betreffen unter anderem
nicht die Verwendung von veresterten propoxylierten Glycerinverbindungen
als Fettersatzstoffe, den Unterschied zwischen primären und
sekundären
oder tertiären
Esterbindungen bei der Verdaubarkeit des Fettersatzstoffes oder
die Wirkung einer teilweisen Verdaubarkeit auf die unerwünschten
gastrointestinalen Nebenwirkungen, die bei einigen Fettersatzstoffen
auftreten können.
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U.S.-Patent Nr. 5 597 605, ausgegeben
an Mazurek, betrifft Fettkomponenten mit niedrigem Kaloriengehalt
von Lebensmitteln, die aus veresterten propoxylierten Glycerinverbindungen
und einem teilweise verdauba ren verflüssigenden Mittel mit einem
speziellen Festfettindex-(SFI)-Profil bestehen. Es wird angegeben, dass
diesen Fettkomponenten mit niedrigem Kaloriengehalt unerwünschte gastrointestinale
Nebenwirkungen fehlen aufgrund eines hohen Feststoffgehaltes des
EPGs, während
befriedigende organoleptische Eigenschaften aufrechterhalten werden,
teilweise aufgrund des verflüssigenden
Mittels. U.S.-Patent Nr. 5 376 398 von Cooper beinhaltet die Verwendung
von fettsäureveresterten
Polytetramethylenetherglycolen mit essbaren Triglyceriden.
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Anmeldungen der Anmelderin, auf die
die Erfindung übertragen
wurde, die den Ersatz von üblichem Fett
in essbaren Produkten durch fettsäureveresterte propoxylierte
Glycerinzusammensetzungen beinhalten, schweben derzeit. Diese Anmeldungen
beinhalten die Verwendung von fettsäureveresterten propoxylierten Glycerinzusammensetzungen
in Milchprodukten, Reduced Calorie Reconstituted Milk and Milk Products,
Serial Nr. 08/572 277, eingereicht am 13. Dezember 1995; frittierte
Snacks, Reduced Calorie Fried Snacks, Serial Nr. 08/575 711 und
Reduced Calorie Fried Snacks Having a Cooling Sensation When Placed
in the Mouth, Serial Nr. 08/575 373, beide eingereicht am 20. Dezember
1995, und löffelbare
Dressings, Freezable Low-Calorie Spoonable Dressings and Method
for Their Production, Serial Nr. 09/262 221, eingereicht am 4. März 1999.
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Es wurde nun gefunden, dass durch
Begrenzung des Propoxylierungsgrades von Polyolen und der Anzahl
primärer
Hydroxylgruppen, die in sekundäre
oder teriäre
Hydroxylgruppen umgewandelt werden, die unerwünschten gastronomischen Nebenwirkungen
einer analen Leckage überwunden
werden können.
Eine neue Klasse von Fettersatzstoffen mit reduziertem Kaloriengehalt
bzw. Fett nachahmenden Mitteln mit vermindertem Kaloriengehalt wurden
nun gefunden, bei denen Glycerin teilweise alkoxyliert ist, so dass
die durchschnittliche Zahl von Oyalkylengruppen pro Molekül 2 ist,
und anschließend
mit Fettsäuren
verestert werden. Dieser Anteil an Alkoxylierung beschränkt die
Anzahl von primären
Hydroxylgruppen, die in sekundäre
oder tertiäre
Hydroxylgruppen umgewandelt werden, auf 61 bis 95%. Wenn die Gesamtzahl
primärer
Hydroxylgruppen an dem Molekül
zwischen 5 und 39% liegt, werden die unerwünschten gastrointestinalen
Nebenwirkungen abgemildert. Da primäre Hydroxylester signifikant
empfindlicher für
eine Lipaseaktivität
sind, als sekundäre/tertiäre Hydroxylester,
werden diese Verbindungen in einem größeren Ausmaß in vivo hydrolysiert, als
z. B. die EEEP-Verbindungen
von White. Die Fett nachahmenden bzw. Fett ersetzenden Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung werden in vivo teilweise verdaut und
die Hydrolyse erhöht
die Hydrophilie der Verbindungen. Die Ölintoleranz und die anale Leckage
werden durch die teilweise Verdaubarkeit des Fettersatzstoffes, die
die Verbindung polarer und weniger ölartig macht, vermindert und/oder
abgewendet. Dieses Merkmal der Erfindung, d. h. die Propoxylierungszahl
von 2 und dass die Anzahl primärer
Hydroxylgruppen, die in sekundäre
oder tertiäre
umgewandelt werden, zwischen 61 und 95% liegt, so dass die Menge
primärer
Hydroxylgruppen zwischen 5 und 39% liegt, lässt die Erzeugung von Emulsionen
im unteren Darm während
der Verdauung zu, was die Reduktion und/oder das Verhindern der
analen Leckage fördert.
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Bei der vorliegenden Beschreibung
und in den Ansprüchen
beziehen sich alle Teile und Prozentangaben auf Gewicht, wenn nicht
anders angegeben.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
Fettersatzstoffe mit veresterten alkoxylierten Polyolen, insbesondere verestertem
propoxylierten Glycerin, das bei Verdauung hydrolyseempfindlich
ist, so dass es teilweise verdaubar ist. Dies wird erreicht, indem
das Polyolgerüst
nur teilweise propoxyliert wird, so dass die durchschnittliche Anzahl
von Oypropylen-(Oyalkylen)-gruppen pro Molekül 2 ist, und anschließend mit
Fettsäuren
verestert wird. Bei diesem Propoxylierungsgrad kann die Anzahl von
primären
Hydroxylgruppen, die in sekundäre
und tertiäre Hydroxylgruppen
umgewandelt werden, auf 61 bis 95% der Gesamtzahl der Hydroxylgruppen
an dem Molekül beschränkt werden,
so dass die Menge an primären
Hydroxylgruppen an dem Molekül
zwischen 5 und 39% aller Hydroxylgruppen liegt. Die Zusammensetzungen
der Erfindung haben einen Schweinepankreaslipase-Hydrolyseindex von weniger als 15 bezogen
auf einen Olivenölstandard
von 100.
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Es werden veresterte alkoxylierte
Polyole hergestellt, bevorzugt veresterte propoxylierte Glycerinzusammensetzungen,
bei denen die Propoxylierung des Polyols sorgfältig kontrolliert wird, um
sicherzustellen, dass die durchschnittliche Anzahl von Oypropylengruppen
pro Molekül
2 ist. Danach wird das propoxylierte Polyol mit Fettsäuren verestert.
Indem die Propoxylierung des Polyols sorgfältig kontrolliert wird, einschließlich der
veresterten propoxylierten Glycerinzusammensetzungen, kann die Anzahl
von primären
Hydroxylgruppen, die in sekundäre
und tertiäre
Hydroxylgruppen umgewandelt werden, auf 61 bis 95% beschränkt werden.
Primäre
Hydroxylester sind signifikant empfindlicher für eine Lipaseaktivität, als sekundäre und/oder
teriäre
Ester und sind daher für
eine in-vivo-Hydrolyse viel empfindlicher. Eine Erhöhung des
Hydrolysegrads des veresterten alkoxylierten Polyols erhöht die Hydrophilie
der Verbindung. Indem das Polyolgerüst nur teilweise alkoxyliert
wird, wird daher die Umwandlung von primären Hydroxylestern zu sekundären Hydroxylestern
und/oder tertiären
Hydroxylestern beschränkt,
was zu einer höheren
Empfindlichkeit für
eine in-vivo-Hydrolyse führt
und unerwünschte
gastrointestinale Nebenwirkungen, wie Ölintoleranz und anale Leckage
reduziert und/oder verhindert.
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Die Fettersatzzusammensetzungen der
Erfindung können
aus einer oder einer Mischung von zwei oder mehr fettsäureveresterten
alkoxylierten Polyolzusammensetzungen aufgebaut sein, einschließlich veresterten
alkoxylierten Glycerinzusammensetzungen und veresterten propoxylierten
Glycerinzusammensetzungen, die verwendet werden können, um
alle natürlichen
oder künstlichen
Fette in verschiedenen Lebensmittelprodukten, oder einen Teil davon,
zu ersetzen.
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Die fettsäureveresterten alkoxylierten
Polyolzusammensetzungen werden hergestellt, indem Alkylenoxidgruppen
in ein typisches Triglyceridfett eingebaut werden, wie von White
beschrieben. Die durchschnittliche Anzahl von Alkylenoxidgruppen,
die in eine Verbindung eingebaut werden, wird Alkoxylierungszahl
genannt. Der Schmelzpunkt, das Schmelzprofil und andere Eigenschaften
der Zusammensetzung können
modifiziert werden, indem die Alkoxylierungszahl, die Fettsäurekettenlänge und
der Grad an ungesättigten
Bindungen, eingestellt wird. Ebenso können zwei oder mehr verschiedene
fettsäureveresterte
alkoxylierte Polyolzusammensetzungen (d. h. mit verschiedener Alkoxylierungszahl)
der gleichen Fettsäure,
zwei oder mehr fettsäureveresterte
alkoxylierte Polyolzusammensetzung verschiedener Fettsäuren mit
der gleichen oder verschiedenen Alkoxylierungszahlen und jede Kombination
davon, die die gewünschten
Fettersatzeigenschaften liefert, verwendet werden.
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Die am besten geeignete fettsäureveresterte
alkoxylierte Polyolzusammensetzung oder Kombination von fettsäureveresterten
alkoxylierten Polyolzusammensetzungen variiert abhängig von
der Art des zu ersetzenden Fettes in einem speziellen Lebensmittelprodukt.
Die Auswahl der am besten geeigneten fettsäureveresterten alkoxylierten
Polyolzusammensetzung oder der Kombination von fettsäureveresterten
alkoxylierten Polyolzusam mensetzungen gemäß der Erfindung basiert auf
der jeweiligen Lebensmittelanwendung, wie es für den Fachmann auf diesem Gebiet
offensichtlich ist.
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Detaillierte Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsform
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Die Fettersatzzusammensetzungen der
Erfindung sind bevorzugt aus fettsäureveresterten propoxylierten
Glycerinzusammensetzungen (manchmal hier als "EPG" in
der Singularform und als "EPGs" in der Pluralform
bezeichnet) aufgebaut. Die EPGs werden hergestellt, indem Propylenoxid-(hier
manchmal als "Oypropylen" oder "PO" bezeichnet)-Gruppen,
für die
Zwecke der Erfindung zwei PO-Gruppen, in ein typisches Triglyceridfett
eingebaut werden, wie von White beschrieben, z. B. Sojaöl, Olivenöl, Baumwollsaatöl, Maisöl, Talg, Schmalz
und Mischungen davon. Die durchschnittliche Anzahl von PO-Gruppen,
die in eine Verbindung eingearbeitet werden, wird als Propoxylierungszahl
bezeichnet. Die Fettersatzzusammensetzungen können aus einem EPG, einer Mischung
von zwei oder mehr verschiedenen EPGs (d. h. mit verschiedenen Propoxylierungszahlen)
der gleichen Fettsäure,
einer Mischung von zwei oder mehr EPGs verschiedener Fettsäuren mit der
gleichen oder mit verschiedenen Propoxylierungszahlen und jeder
Kombination davon aufgebaut sein, solange die gewünschten
Schmelzprofileigenschaften erhalten werden, und die Anzahl primärer Hydroxylester, die
in sekundäre
und/oder tertiäre
Hydroxylester umgewandelt werden, auf 61 bis 95% beschränkt ist,
wobei die Propoxylierungszahl 2 ist.
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Die EPG-Zusammensetzungen der Erfindung
können
wirksam als Fettersatzzusammensetzungen mit reduziertem Kaloriengehalt
für eine
Vielzahl von Lebensmittelprodukten und Lebensmittelanwendungen dienen.
Wegen der niedrigen Propoxylierungszahl der EPGs der Erfndung ist
das EPG teilweise verdaubar und vermindert oder verhindert unerwünschte gastrointestinale
Nebenwirkungen, wie Ölintoleranz
und anale Leckage.
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Die fettsäureveresterten propoxylierten
Glycerinzusammensetzungen der Erfindung enthalten Glycerinreste,
Oypropyleneinheiten und C
12-C
24,-Fettsäureacylgruppen.
Typischerweise sind die Zusammensetzungen Mischungen von einzelnen
fettsäureveresterten
propoxylierten Glycerinverbindungen, die sich voneinander im Propoxylierungsgrad
und der Acylgruppenzusammensetzung unterscheiden können. Der
Glycerinrest kann die all-gemeine
Struktur
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Die Oypropyleneinheiten sind im Allgemeinen
zwischen Glycerinreste und die Fettsäureacylgruppen eingestreut
und haben die Struktur
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Typischerweise kann mehr als eine
Oypropyleneinheit zwischen einem Sauerstoff eines einzelnen Glycerinrestes
und einer Acylgruppe vorhanden sein, so dass eine Polyoxypropyleneinheit
erzeugt wird. Ein einzelner "Zweig" oder "Arm" des fettsäureveresterten
propoxylierten Glycerins kann jedoch nur eine Oypropyleneinheit
enthalten. Bestimmte Acylgruppen können direkt an den Glycerykest
gebunden sein, ohne dazwischenliegende Oypropyleneinheiten. Zwei
Oypropyleneinheiten pro Glycerylrest müssen in der Gesamtzusammensetzung
vorhanden sein und es dürfen
nur zwischen 61 und 95% der primären
Hydroxylgruppen in sekundäre
oder tertiäre
Hydroxylgruppen umgewandelt werden, so dass das EPG 5 bis 39% primäre Hydroxylgruppen
aufweist, um die Ölintoleranz,
anale Leckage und andere unerwünschte
gastrointestinale Wirkungen zu minimieren oder auszuräumen.
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Dass die Anzahl der Oypropyleneinheiten
2 ist, ist kritisch, da es zulässt,
die Umwandlung primärer Hydroxylester
zu beschränken,
was zu einer größeren Empfindlichkeit
für eine
in-vivo-Hydrolyse fährt,
wodurch das EPG der Erfindung teilweise verdaubar gemacht wird,
wodurch unerwünschte
gastrointestinale Nebenwirkungen, wie Ölintoleranz und anale Leckage
vermindert oder vermieden werden. Die Gegenwart von Oypropyleneinheiten
ist jedoch wichtig, da die Oypropyleneinheiten fördern, dass der Schmelzpunkt
der Zusammensetzungen gesenkt wird, wodurch die Mundgefühl- und
Schmelzeigenschaften im Vergleich zu analogen Zusammensetzungen,
die keine Oypropyleneinheiten enthalten, verbessert werden.
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Es ist wünschenswert, dass die fettsäureveresterte
propoxylierte Glycerinzusammensetzung im Wesentlichen so verestert
ist, dass sie durchschnittlich mindestens 2,5 (bevorzugter mindestens
2,9) Fettsäureacylgruppen
pro Glycerinäquivalent
aufweist. Das Ausmaß der
Veresterung kann leicht bestimmt werden mit üblichen analytischen Methoden,
z. B. der Hydroxylzahl.
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Die Struktur der EPG-Zusammensetzung
ist bevorzugt so, dass die Zusammensetzung einen Schweinepankreaslipase-Hydrolyseindex
von weniger als 15, bezogen auf einen Olivenölstandard von 100 hat, d.h. der
Hydrolyseanteil der EPG-Zusammensetzung ist 15% des Anteils an Olivenöl, der durch
die gleiche Menge an Schweinepankreaslipase unter den gleichen Bedingungen
hydrolysiert wird. Methoden, um die Schweinepankreaslipase-Hydrolyserate
zu messen, werden bei White beschrieben.
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Tabelle I erläutert die Hydrolyseraten verschiedener
EPG-Zusammensetzungen, d.h. EPG-Zusammensetzungen mit Propoxylierungszahlen
von 2, 3, 4, 5, 8 und 14 und einen Olivenölstandard. Spezifisch liefert
Tabelle I Daten im Hinblick auf Hydrolyseraten, die auf der in-vitro-Empfindlichkeit
von EPG-Zusammensetzungen basieren, wenn sie in Konzentrationen
vorhanden sind, die für
die Reaktion mit Schweinepankreaslipase nicht begrenzend sind. Die
Daten schließen
die normalisierte Hydrolysierbarkeit der EPG-Zusammensetzungen ein.
Die normalisierte Hydrolysierbarkeit vergleicht die Hydrolyserate
auf einer gleichen molaren Basis. Dies ist wesentlich, da EPG-Zusammensetzungen
weniger Esterbindungen pro Volumenäquivalent haben als übliche Triglyceride.
Bezogen auf die Daten in Tabelle 1 unterliegen EPG-Zusammensetzungen
mit Propoxylierungszahlen von nicht mehr als 5 einer Teilhydrolyse
in vitro bezogen auf den Olivenölstandard
verglichen mit EPG-Zusammensetzungen mit Propoxylierungszahlen von
mehr als 5.
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Tabelle II erläutert die Menge an Fettsäuren, die
bei verschiedenen EPG-Zusammensetzungen hydrolysiert werden, d.
h. EPG-Zusammensetzungen mit Propoxylierungszahlen von 2, 3, 4,
5, 3 und 14, und bei einem Olivenölstandard. Spezifisch liefert
Tabelle II Daten für
den Prozentanteil an Fettsäuren,
die hydrolysiert werden auf Basis der in-vitro-Empfindlichkeit von
EPG-Zusammensetzungen, wenn das Substrat in Konzentrationen vorhanden
ist, die für
Schweinepankreaslipase geschwindigkeitsbegrenzend sind. Bezogen
auf die Daten in Tabelle II haben EPG-Zusammensetzungen mit niedrigeren
Propoxylierungszahlen und insbesondere einer Propoxylierungszahl
zwischen 2 und 4, einen größeren Prozentanteil
an Fettsäuren,
die in vitro hydrolysiert werden, als EPG-Zusammensetzungen mit
höheren
Propoxylierungszahlen, wie solchen, die größer als 5 sind.
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Die durchschnittliche Anzahl der
Oypropyleneinheiten in den EPG-Zusammensetzungen der Erfindung muss
2 sein, darf aber nicht zu niedrig sein, da sie zu einem hohem Anteil
an Acylgruppen führt,
die direkt an Glycerylreste gebunden sind, da solche direkt gebundenen
Acylgruppen praktisch genauso empfindlich für eine enzymatische Spaltung
sind, wie die Acylgruppen in einem üblichen voll verdaubaren Triglycerid,
was den Nutzen der Zusammensetzung als Fettersatzstoff mit geringem
Kaloriengehalt vermindert. Die durchschnittliche Anzahl von Oypropyleneinheiten
in den EPG-Zusammensetzungen der Erfindung sollte 2 sein.
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Die Schmelzeigenschafen für ein gegebenes
EPG können
nach Bedarf eingestellt werden, indem die durchschnittliche Zahl
von Oypropyteneinheiten pro Glycerin (Propoxylierungszahl), die
in der Zusammensetzung vorhanden sind, variiert wird. Bei einem
konstanten Fettsäureacylgruppengehalt
(d.h. wenn die relativen Anteile der verschiedenen Acylgruppen,
die vorhanden sind, fest bleiben) erhöht sich der Festfettindex bei
einer speziellen Temperatur, wenn die Propoxylierungszahl abnimmt
und nimmt ab, wenn die Propoxylierungszahl zunimmt. Wenn die durchschnittliche
Anzahl der Kohlenstoffatome der Fettsäureacylgruppen pro Äquivalent
Glycerin abnimmt oder die Iodzahl der Zusammensetzung ansteigt (weil
der Anteil von ungesättigten
Fettsäureacylgruppen,
die vorhanden sind, ansteigt) wird die durchschnittliche Zahl von
Oypropyleneinheiten pro Glycerin gesenkt werden müssen, um
den Festfettindex bei gegebener Temperatur über einem vorgegebenen Zielwert
zu halten. Wenn eine spezielle fettsäureveresterte propoxylierte
Glycerinzusammensetzung einen unerwünscht hohen Festfettindex bei
einer gegebenen Temperatur hat, kann der Index unter einen vorbestimmten
Zielwert gebracht werden, indem die Propoxylierungszahl erhöht wird.
Indem die durchschnittliche Anzahl von Oypropyleneinheiten pro Glycerinäquivalent
eingestellt wird, können
die Schmelzeigenschaften jedes EPGs kontrolliert werden und ein
EPG oder eine Mischung von zwei oder mehr EPG-Verbindungen kann
angewendet werden, um eine Fettersatzzusammensetzung mit Eigenschaften
zu erhalten, die für
die Art des zu ersetzenden Fettes in einer speziellen Anwendung
am besten geeignet sind. In jedem Fall muss jedoch bei den EPG-Zusammensetzungen
der Erfindung die durchschnittliche Anzahl von Oypropyleneinheiten,
d.h. die Propoxylierungszahl, 2 sein.
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Wenn die Propoxylierungszahl begrenzt
ist, ist die Anzahl primärer
Hydroxylgruppen an dem Molekül entsprechend
beschränkt
auf 5 bis 39%. Es wurde unerwarteterweise gefunden, dass die Beschränkung der Propoxylierungszahl
die Umwandlung primärer
Hydroxylgruppen zu sekundären
und tertiären
Hydroxylgruppen begrenzt, wodurch Fettersatzzusammensetzungen erhalten
werden ohne unerwünschte
gastrointestinale Nebenwirkungen. Dies ist wichtig, da die neuen
EPG-Zusammensetzungen 5 bis 39% primäre Hydroxylgruppen haben, die
keine gastrointestinale Intoleranz und anale Leckage aufweisen,
die durch Verfahren hergestellt werden können, die keine speziellen
Verfahren, Stufen oder andere Materialien erfordern, was eine Fettersatzzusammensetzung
ohne Nebenprodukte liefert und keine weitere Verarbeitung oder Reaktionsbeschränkungen
erfordert, um Nebenprodukte zu verhindern.
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Geeignete EPGs können hergestellt werden entweder
unter Verwendung von Fettsäuren
oder Fettsäurederivaten,
wie Fettsäureestern,
Fettsäurehalogeniden
oder Fettsäureanhydriden.
Allgemein gesagt können
sowohl gesättigte
als auch ungesättigte
C12-C24-Fettsäuren und
deren Derivate als Ausgangsmaterialien zur Herstellung der erfindungsgemäßen EPGs
verwendet werden. Besondere beispielhafte Fettsäuren, die zur Verwendung als
Komponente der fettsäureveresterten
propoxylierten Glycerinzusammensetzungen geeignet sind, schließen Laurinsäure, Myristoleinsäure, Myristinsäure, Palmitoleinsäure, Ölsäure, Linolsäure, Linolensäure, Elaidinsäure, Arachidonsäure, Erucasäure, Stearinsäure, Palmitinsäure, Cetoleinsäure, Gadoleinsäure, Rizinoleinsäure, Eleaostearinsäure, Eicosansäure (Arachidsäure), Heneicosansäure, Docosansäure (Behensäure), Tricosansäure und
Tetracosansäure
(Lignocerinsäure)
ein, ohne darauf beschränkt
zu sein. Mischungen dieser Fettsäuren
können
auch vorteilhaft verwendet werden.
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Obwohl alle Acylgruppen in der fettsäureveresterten
propoxylierten Glycerinzusammensetzung von C12-C24-Fettsäuren stammen,
können
die Zusammensetzungen geringere Mengen von Acylgruppen enthalten, die
von anderen C2-C10-Fettsäuren stammen.
Bevorzugt ist der Anteil solcher anderer Acylgruppen kleiner als 40%.
Allgemein wird der Einbau von Acylgruppen, die relativ kurzkettig
(C2-C10), ungesättigt und/oder
verzweigt sind, den Schmelzpunkt des entstehenden EPGs eher senken.
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Die Fettsäuren, die gegebenenfalls in
Kombination mit den erforderlichen C12-C24-Fettsäuren
verwendet werden können,
sind alle bekannten C2-C10-Fettsäuren, wie
Essigsäure,
Propionsäure,
Buttersäure,
Valeriansäure,
Capronsäure,
Caprylsäure,
Pelargonsäure,
Caprinsäure
oder Mischungen dieser Säuren.
Bevorzugt werden lineare Monocarbonsäuren mit 0 bis 5 Doppelbindungen
angewendet.
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Die Anteile und chemischen Strukturen
der Fettsäureacylgruppen
in den Fettersatzzusammensetzungen der Erfindung sollten so ausgewählt werden,
dass die Mundgefühleigenschaften
denen für
die Art von Fett, die ersetzt werden soll, gleichen. Die Erhöhung des
Anteils der durchschnitlichen Anzahl von Fettsäureacylgruppenkohlenstoffatomen
pro Äquivalent
Glycerin verschiebt den Schmelzbereich eines EPGs zu einer höheren durchschnittlichen
Temperatur, während
die Senkung des Anteils den Schmelzbereich zu einer niedrigeren
durchschnittlichen Temperatur verschiebt.
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Die durchschnittliche Anzahl von
Fettsäureacylgruppenkohlenstoffatomen
pro Glycerinäquivalent
in den fettsäureveresterten
propoxylierten Glycerinzusammensetzungen der Erfindung (N,) kann
leicht berechnet werden bei Kenntnis des Fettsäureacylgruppengehalts (d.h.
chemische Strukturen und relative Anteile der Fettsäuren, die
verwendet werden, um die Zusammensetzungen herzustellen). Die folgende
Formel kann verwendet werden, um diese Durchschnittszahl (N,) für eine fettsäureveresterte
propoxylierte Glycerinzusammensetzung zu berechnen, die unter Verwendung
der Fettsäuren
A und B hergestellt wird:
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Eine Zusammensetzung, die hergestellt
wird, indem eine Mischung von 1,5 mol Stearinsäure (eine C18-Fettsäure) und
1,5 mol Eicosansäure
(eine C20-Fettsäure) mit einem mol propoxyliertem
Glycerin umgesetzt wird, das durchschnittlich 3 Oypropyleneinheiten
pro Glycerin enthält,
wird durchschnittliche 57 Fettsäureacylkohlenstoffatome
pro Glycerinäquivalent
haben.
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Um die Menge an EPG-Zusammensetzung,
die in vivo durch die Darmwand absorbiert wird, zu minimieren und
dadurch den verfügbaren
Kaloriengehalt der fettsäureveresterten
propoxylierten Glycerinfettersatzzusammensetzung der Erfindung zu
minimieren, sollte die chemische Zusammensetzung so ausgewählt werden,
dass das durchschnittliche Molekulargewicht mindestens 800 ist.
Bevorzugter ist das minimale Molekulargewicht 1000. Damit die fettsäureveresterte
propoxylierte Glycerinzusammensetzung als geeigneter Fettersatz
für natürliches
Fett in vielen Lebensmittelprodukten dienen kann, ist es auch wünschenswert,
dass das durchschnittliche Molekulargewicht 1500 nicht übersteigt.
Bevorzugt ist das Molekulargewicht unter 1300.
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Die bevorzugten EPGs der Erfindung
können
für verschiedene
Arten von Lebensmittelanwendungen verschieden sein. Erfindungsgemäße EPG-Zusammensetzungen
müssen
jedoch eine Propoxylierungszahl von 2 haben. Als Ergebnis sind bei
diesen Kombinationen 5 bis 39% Esterbindungen primär, d.h.
61 bis 95% der Esterbindungen können
als sekundäre
und tertiäre
Ester oder Mischungen davon vorhanden sein.
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Jede Art oder Kombination von EPGs
ist für
die vorliegende Erfindung nützlich,
vorausgesetzt, dass die Anzahl der Oypropyleneinheiten pro Glycerineinheit
2 ist und die Anzahl primärer
Hydroxylgruppen, die in sekundäre
und/oder tertiäre
Hydroxylgruppen umgewandelt werden, 61 bis 95% ist, so dass 5 bis
39% der Hydroxylgruppen primär
sind. Die Fettsäuren,
die für
die EPG-Zusammensetzungen verwendet werden, können von geeigneten natürlich vorkommenden
oder synthetischen Fettsäuren
stammen und können
gesättigt
oder ungesättigt
sein, Positions- und geometrische Isomere einschließen, abhängig von
den gewünschten
physikalischen Eigenschaften des entstehenden Fettersatzstoffs.
Natürlich
vorkommende Fette und Öle
können
als Quelle für
die Fettsäurekomponente
in der Verbindung dienen. Z. B. liefert Rapsöl eine gute Quelle für C22-Fettsäure.
C16-C18-Fettsäuren können durch
Talg, Sojaöl
oder Baumwollsaatöl
bereitgestellt werden. Kürzerkettige Fettsäuren und Öle können von
Kokosnuss-, Palmkern- oder Babassuölen bereitgestellt werden.
Maisöl, Schmalz,
Olivenöl,
Palmöl,
Erdnussöl,
Saffloröl,
Sesamöl,
Sonnenblumensaatöl
und Menhaden-Fischöl
sind Beispiele für
andere natürliche Öle, die
als Quelle für
die Fettsäurekomponente
dienen können.
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Eine Ausführungsform der Erfindung wendet
als Fettersatzzusammensetzung eine Mischung einer mit Stearinsäure veresterten
propoxylierten Glycerinzusammensetzung mit einer durchschnittlichen
Anzahl von Oypropyleneinheiten pro Glycerinäquivalent (Propoxylierungszahl)
von 2, einem Iodwert von weniger als 10, einer durchschnittlichen
Anzahl von Fettsäureacylgruppenkohlenstoffatomen
pro Glycerinäquivalent
von 51 bis 57, einem Schmelzprofil, das dem des zu ersetzenden Fettes
gleicht, an. Für
diese Ausführungsform
sind Fettsäuren,
die hauptsächlich
Stearinsäuren
sind, mit mindestens 75% und bevorzugt mindestens 80 Gew.-% C18-Fettsäure
am meisten bevorzugt. Z. B. besteht hydrierte Sojafettsäure hauptsächlich aus
Stearinsäure,
im Allgemeinen 83 bis 93 Gew.-%. Andere Fettsäurequellen mit mehr als 75%
Stearinsäure
nach Hydrierung schließen
Maisöl,
Baumwollsaatöl,
Olivenöl,
Erdnussöl,
Canolaöl
(Rapsöl
mit niedrigem Erucasäureanteil), Saffloröl, Sesamöl, Sonnenblumenöl und Mischungen
davon ein.
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Für
bestimmte Anwendungen werden Behensäure-(d. h. C22)-haltige
Fettsäurezusammensetzungen angewendet.
Fettsäurezusammensetzungen,
die einen relativ hohen Behensäuregehalt
haben, mit mindestens 30% und bevorzugt mindestens 35 Gew.-% C22-Fettsäure,
sind geeignet. Behensäure
kann aus Rapsöl stammen
und solche Fettsäuren,
die aus Rapsöl
stammen, enthalten einen relativ hohen Anteil (typischerweise 30
bis 50 Gew.-%) C22-Fettsäuren. Erucasäure, die
vorhanden ist, kann leicht durch Hydrierung in Behensäure umgewandelt
werden, entweder vor oder nach Einbau in die fettsäureveresterte
propoxylierte Glycerinzusammensetzung.
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Es ist eine Anzahl von pflanzlichen Ölen bekannt,
die hohe Anteile (typischerweise 70 bis 95 Gew.-%) C18-Fettsäuren enthalten.
Ungesättigte
C18-Fettsäwen, die vorhanden sind, können vor
oder nach Einbau in die fettsäureveresterte
propoxylierte Glycerinzusammensetzung hydriert werden. Beispielhafte
pflanzliche Öle dieser
Art schließen
Sojaöl,
Maisöl,
Baumwollsaatöl,
Olivenöl,
Erdnussöl,
Canolaöl,
Saffloröl,
Sesamöl,
Sonnenblumenöl
und dgl. ein, ohne darauf beschränkt
zu sein. Fettsäuren,
die von Mischungen solcher Öle
abgeleitet sind, können
auch vorteilhaft verwendet werden.
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Eine spezifische Art von EPG, die
zur Verwendung im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung geeignet
ist, ist eine fettsäureveresterte
propoxylierte Glycerinzusammensetzung mit einer durchschnittlichen Anzahl
von Oypropyleneinheiten von 2 und einem IV von kleiner gleich 10,
wobei die Fettsäuren
aus 35 bis 45 Gew.-% Behensäure
und 35 bis 45 Gew.-% Stearinsäure
gebildet werden (der Rest der Fettsäuren sind irgendwelche anderen
bekannten Fettsäuren).
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In einer anderen wünschenswerten
Ausführungsform
hat die fettsäureveresterte
propoxylierte Glycerinzusammensetzung einen IV von kleiner gleich
10 (d.h. 0 bis I 0) und ist erhältlich,
indem ein propoxyliertes Glycerin mit einer durchschnittlichen Anzahl
von Oypropyleneinheiten von 2 mit einer Fettsäuremischung verestert wird,
bei der 80 bis 95 Gew.-% der Fettsäuremischung von Rapsöl stammen
und der Rest der Fettsäuren von
einem pflanzlichen Öl
stammt ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Sojaöl, Maisöl, Baumwollsaatöl, Olivenöl, Erdnussöl, Canolaöl, Saffloröl, Sesamöl, Sonnenblumenöl und Mischungen
davon.
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Ein besonders geeignetes EPG der
Erfindung wird hergestellt, indem eine Mischung von 90 Gew.-% hydrierter
Rapsfettsäure
und 10 Gew.-% Sojafettsäure
hergestellt wird und die Mischung mit proposyliertem Glycerin verestert
wird, um ein rohes EPG zu synthetisieren. Das Produkt ist eine fettsäureveresterte
propoxylierte Glycerinzusammensetzung mit einer durchschnittlichen
Anzahl von Oypropyleneinheiten pro Glycerinäquivalent (Propoxylierungszahl)
von 2, einer Iodzahl von weniger als etwa 10, einer durchschnittlichen
Anzahl von Fettsäureacylgruppenkohlenstoffatomen
pro Glycerinäquivalent
von 54 bis 60 und einem Tropfschmelzpunkt (auch als Tropfpunkt bezeichnet,
gemessen mit der Mettler Tropfpunktmethode, AOCS Official Method
Cc 18-80(93)) von
102 bis 110°F.
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Die erfindungsgemäßen fettsäureveresterten propoxylierten
Glycerinfettersatzzusammensetzungen können hergestellt werden unter
Verwendung irgendeiner geeigneten Methode. Im Allgemeinen sind die
in den U.S.-Patenten
Nr. 4 861 613 (White-Patent, auf das oben Bezug genommen wurde)
und 4 983 329 und in der Europäischen
Patentschrift Nr. 353 928 zur Synthese anderer fettsäureveresterter
propoxylierter Glycerinzusammensetzungen beschriebenen Verfahren
geeignet zur Verwendung, vorausgesetzt, dass die notwendigen C12-C24-Fettsäuren oder
Fettsäurederivate
in der Veresterungsstufe angewendet werden und weiter vorausgesetzt,
dass die Propoxylierungszahl auf 2 gehalten wird und die Anzahl
primärer
Hydroxylgruppen auf 5 bis 39% der Gesamtzahl der Hydroxylester beschränkt ist.
Die Anzahl primärer
Esterbindungen, die in sekundäre und
tertiäre
Ester oder Mischungen davon umgewandelt werden, ist auf 61 bis 95%
beschränkt.
Wie im Detail in den vorher erwähnten
Publikationen erläutert,
können
tatsächlich
entweder Fettsäuren
oder Fettsäureäquivalente,
wie Fettsäureester,
Fettsäurehalogenide
oder Fettsäureanhydride
für die
Veresterung angewendet werden. Wenn gesättigte lineare Fettsäureacylgruppen
verwendet werden, können
die gesättigten
linearen C12-C24-Fettsäureacylgruppen
auch eingeführt
werden unter Verwendung von ungesättigten C12-C24-Fettsäuren
in der Veresterungsstufe und dann die veresterten propoxylierten
Glycerinzusammensetzungen hydriert werden, um den Anteil an gesättigten
linearen C12-C24-Fettsäureacylgruppen
auf den gewünschten
Anteil zu erhöhen.
Jede verbleibende freie Fettsäure,
die in der Zusammensetzung nach der Veresterung zurückbleibt, sollte
bevorzugt entfernt oder so weit wie möglich reduziert werden, um
Probleme mit Fehlaroma, Fehlgeruch oder Lagerstabilität zu minimieren.
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Die fettsäureveresterten propoxylierten
Glycerinzusammensetzungen der Erfindung sind besonders geeignet
zur Verwendung als vollständiger
oder teilweiser Ersatz von natürlichem
Fett oder anderen Fettersatzstoffen in einer Vielzahl von Lebensmittelprodukten.
Auf diese Weise können
Lebensmittelzusammensetzungen hergestellt werden, bei denen das
gesamte übliche
Fett in dem Lebensmittelprodukt oder ein Teil davon durch die hier
beschriebenen EPG-Zusammensetzungen ersetzt ist, d.h. EPG-Zusammensetzungen
mit Propoxylierungszahlen von 2, wobei die Menge an primären Hydroxylgruppen,
die in sekundäre
und/oder tertiäre
Hydroxylgruppen umgewandelt werden, auf 61 bis 95% der Gesamtzahl
der Hydroxylgruppen an dem Molekül
beschränkt
ist, so dass die Anzahl der primären
Hydroxylgruppen an dem EPG-Molekül
5 bis 39% der Gesamtzahl von Hydroxylgruppen ist. Die Lebensmitelzusammensetzungen
können
hergestellt werden mit EPG-Verbindungen, die mit jeder der hier
diskutierten Methoden hergestellt wurden. Wenn das EPG der vorliegenden
Erfindung als Teilersatz verwendet wird, kann der Rest der Fettkomponente
ein natürliches
Fett oder ein anderer Fettersatz, ein Fettäquivalent oder Fett nachahmendes
Mittel sein. Die Menge der Fettersatzzusammensetzung der Erfindung
kann, falls erwünscht,
bis zu 100% bilden und kann 50 bis 100% des Gesamtfetts in dem Lebensmittelprodukt
bilden. Lebensmittelzusammensetzungen mit EPG-Verbindungen der Erfindung
besitzen keine unerwünschten
gastrointestinalen Nebenwirkungen, die mit Lebensmittelzusammensetzungen
verbunden sind, die mit anderen Fettersatzstoffen hergestellt wurden,
einschließlich Ölintoleranz,
Leckage des Fettersatzstoffs durch den analen Schließmuskel
und Abtrennung des Fettersatzstoffs von ausgeschiedenem Stuhl.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Propoxylierte Glycerine mit einer
durchschnittlichen Zahl von Oyalkylengruppen pro Glycerinmolekül (Propoxylierungszahl)
im Bereich von 1 bis 5 wurden gemäß den bei White beschriebenen
Methoden synthetisiert. Jede propoxylierte Glycerinverbindung wurde
dann einer kernmagnetischen Protonenresonanzspektroskopie (NMR)
unterzogen, um den Gehalt an primären Hydroxylgruppen in den
EPG-Verbindungen sicherzustellen. Durch Vergleich der NMR-Spektroskopiedaten
für die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
mit Kontrolldaten wurde der Prozentanteil primärer Hydroxylgruppen in jeder
der Zusammensetzungen mit Propoxylierungszahlen im Bereich von 1
bis 5 bestimmt. Tabelle III zeigt den Prozentanteil primärer Hydroxylgruppen,
die in jeder der EPG-Zusammensetzungen vorhanden sind.
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Beispiel 2
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Propoxylierte Glycerine mit niedrigem
Molekulargewicht wurden mit Sojaölfettsäuren verestert,
um EPG-Zusammensetzungen
mit Propoxylierungszahlen von 2, 3 und 5 zu bilden. Diese EPG-Zusammensetzungen
wur den in vitro Lipaseherausforderungsuntersuchungen unterzogen,
um die relative Hydrolyserate im Vergleich zu einem Olivenölstandard
zu bestimmen. Verschiedene Proben des EPG in Form einer Emulsion wurden
hergestellt mit den Arten von EPG, die in Tabelle IV aufgeführt sind.
Eine enzymkatalysierte Hydrolyse wurde in einem Becherglas durchgeführt. Der
pH der Emulsion wurde kontinuierlich überwacht und mit 0,1 n NaOH
aufrechterhalten unter Verwendung eines Radiometer Copenhagen RTS
822-Aufzeichnungstitrationssystems, das mit einem PHM-84-pH-Meter
und einer REA 270-Derivatisierungseinheit ausgestattet war. Das Becherglas
wurde durch Wasser, das aus einem EXACAL EX-200-Wasserbad zirkulierte,
das von Neslab kommerziell erhältlich
ist, auf einer Temperatur von 37°C
gehalten. Während
der Reaktion wurde die Emulsion kontinuierlich gerührt und
unter Stickstoffatmosphäre
gehalten durch direkte Einleitung von komprimiertem Stickstoff in
den Gasraum darüber.
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Jede Probe wurde einzeln auf die
enzymatische Hydrolyse mir gereinigter Lipase, Typ VI aus Schweinepankreas,
die von Sigma Chemical Company, St. Louis, Missouri (Katalog-Nr.
L-2253) erhalten wurde, getestet. In jedem Fall wurde die Hydrolyse
durchgeführt,
indem jeweils 10 ml der emulgierten Proben zusammen mit 10 ml Desoxycholat
(1,6% Natriumdesoxycholat; 32 mM NaCl) und 10 ml deionisiertem Wasser
in das Reaktionsbecherglas gegeben wurden. Der pH-Wert wurde eingestellt
und die Emulsion mindestens 5 Minuten lang gerührt, um ein Wärmegleichgewicht
bei 37°C
zu erreichen. Ein Aliquot der Enzymlösung (10 bis 300 μl) wurde
dann zugegeben. Die Zugaberate der NaOH-Lösung, die erforderlich war,
um den gewünschten pH-Wert
aufrechtzuerhalten, wurde kontinuierlich unter Verwendung der RTS
822-Vorrichtung überwacht.
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Tabelle IV zeigt die relativen Hydrolyseraten,
die mit dem direkt vorher beschriebenen Verfahren bestimmt wurden,
für die
EPG-Zusammensetzungen mit Propoxylierungszahlen von 2, 3 und 5 und
für Olivenöl und zeigt,
dass EPG-Verbindungen mit Propoxylierungszahlen von nicht mehr als
5 einer Teilhydrolyse unterliegen im Vergleich zu Olivenöl. Die Zahlen
in Klammern für
die mit EPG-02 und EPG-03 bezeichneten Proben sind angegeben, damit
die relativen Hydrolyseraten auf gleicher molarer Basis verglichen
werden können.
Die Zahlen in Klammern werden berechnet, indem die Hydrolyserate
durch die Anzahl von mmol der getesteten Verbindung geteilt wird,
um eine molare Hydrolyserate zu erhalten und die molare Hydrolyserate
mit der Anzahl von mmol Olivenöl,
die in dem gleichen Volumen enthalten ist, multipliziert wird.
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Beispiel 3
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Vier Versionen von flüssigen EPG-Zusanmensetzungen,
die von Sojaöl
stammen, mit Propoxylierungszahlen von 14, 8, 5 und 2 wurden hergestellt
und bei jungen bezüglich
der Nahrung eingeschränkten
Ratten getestet. Die EPG-Zusammensetzungen, die in dieser Untersuchung
verwendet wurden, sind in Tabelle V angegeben.
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Die vier Versionen der EPG-Verbindungen,
die in Tabelle V angegeben sind, wurden an getrennten Gruppen von
Ratten getestet, indem die EPG-Zusammensetzungen der täglichen
Nahrung jeder Gruppe in drei verschiedenen Anteilen zugefügt wurden.
EPG-Verbindungen wurden den 7,0 g normalem täglichen Futter der Ratte entweder
mit etwa 5% (etwa 0,35 g) täglich,
etwa 9% (etwa 0,63 g) täglich
oder etwa 12% (etwa 0,84 g) täglich
zugefügt.
Das Körpergewicht
jeder Ratte in jeder Gruppe wurde periodisch während eines Testzeitraums von
30 Tagen gemessen.
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Die Gruppen von Ratten wurden beobachtet
bezüglich
einer perianalen Leckage und die Beobachtungen wurden aufgezeichnet
als 1) keine der Ratten zeigten perianale Leckage (N), 2) einige
Ratten zeigte perianale Leckage (S) und 3) alle Ratten in jeder
Gruppe zeigten perianale Leckage (A). Die Daten, dargestellt in
Tabelle VI, zeigen, dass Ratten, die mit einer Diät gefüttert wurden,
die flüssiges
EPG-02-Sojat (Probe 4 in Tabelle V) mit einer Propoxylierungszahl
von 2 enthielt, keine perianale Leckage zeigten, und Ratten, die
mit einer Diät
gefüttert
wurden, die flüssiges
EPG-05-Sojat (Probe 3 in Tabelle V) mit einer Propoxylierungszahl von
5 enthielt, eine perianale Leckage nur hatten, wenn die Nahrung
aus 9% und 12% EPG aufgebaut war. Im Gegensatz dazu hatten Ratten,
die mit einer Nahrung gefüttert
wurden, die flüssige
EPG-Zusammensetzungen mit Propoxylierungszahlen von 14 und 8 enthielten
(Proben 1 und 2 in Tabelle V) eine perianale Leckage, wenn die EPG-Zusammensetzungen
mit 6% des täglichen
Futters gefüttert
wurden.
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