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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
Erfindung liegt, wie hier weiter beschrieben, auf dem allgemeinen
Gebiet der Detektion von RNA:DNA-Hybriden auf einer Festphase unter
Verwendung eines Hybridisierungs-Assays.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
RNA oder DNA von einer Vielzahl von Genen, einschließlich solchen,
die mit Krankheitszuständen,
Mikroorganismen und Viren in Verbindung stehen, wurde isoliert und
sequenziert. Nukleinsäuresonden, die
auf solchen Sequenzen basieren, sind gegenwärtig verfügbar, um eine große Anzahl
von Genen und Infektionen zu identifizieren. Nukleinsäuresonden
sind detektierbare Nukleinsäuresequenzen,
die an komplementäre
RNA- oder DNA-Sequenzen in einer Testprobe hybridisieren. Die Detektion
der Sonde weist auf das Vorliegen einer bestimmten Nukleinsäuresequenz
in der Testprobe, für
welche die Sonde spezifisch ist, hin. Neben dem hilfreichen Einsatz
in der wissenschaftlichen Forschung können Nukleinsäuresonden
verwendet werden, um das Vorliegen von Viren und Mikroorganismen,
wie Bakterien, Hefen und Protozoen, sowie genetischen Mutationen,
die mit spezifischen Krankheiten verbunden sind, in Patientenproben
nachzuweisen.
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Grunstein
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 72: 3961 (1975) und Southern,
J. Mol. Biol. 98: 503 (1975), beschreiben Hybridisierungstechniken
unter Verwendung von radioaktiv markierten Nukleinsäuresonden.
Nukleinsäurehybridisierungssonden
besitzen die Vorteile einer hohen Empfindlichkeit und Spezifität gegenüber anderen
Nachweisverfahren und erfordern keinen lebensfähigen Organismus. Hybridisierungssonden
sind oft mit einer radioaktiven Substanz markiert, die leicht nachgewiesen
werden kann.
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Die
bestehenden Hybridisierungstechniken, die Radioisotope einsetzen,
um Sonden zu markieren, verursachen zusätzliche Ausgaben aufgrund der
hohen Kosten für
das Entfernen von radioaktiven Abfallprodukten und der Notwendigkeit
zur Überwachung
des Personals und des Arbeitsplatzes auf Kontamination. Zusätzlich erfordert
die kurze Halbwertszeit von radioaktiven Verbindungen, wie 32P, eine regelmäßige Herstellung von radioaktiven
Sonden. Eine radioaktive Nukleinsäurehybridisierung wird daher
in kommerziellen Gebieten, wie der klinischen Diagnose, weniger
eingesetzt.
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Sonden
wurden indirekt markiert, um zu versuchen, die Probleme, die mit
einer direkten radioaktiven Markierung verbunden sind, zu vermeiden.
Ein übliches
Verfahren zur indirekten Markierung ist die Bindung von Biotin,
einem kleinen Vitamin, an die Nukleinsäuresonde unter Verwendung einer
chemischen oder Enzymtechnik. Nach der Hybridisierung an die spezifische
Nukleinsäure
wird das Biotin durch Reaktion mit Streptavidin, einem Protein,
das Biotin fest bindet, und das mit einem Enzym oder Fluorochrom
markiert ist, nachgewiesen. Der gebundene Biotin-Streptavidin-Komplex kann durch Reaktion
mit Farb-erzeugenden Substraten nachgewiesen werden und das Fluorochrom
kann sichtbar gemacht werden, wenn es Anregungslicht einer geeigneten
Wellenlänge
ausgesetzt wird. Jedoch erhöht
eine indirekte Markierung von Hybridisierungssonden mit Biotin oder
anderen Haptenen oft die "Hydrophobizität" der Sonde. Die Sonde
tendiert dazu, mit anderen Stoffen als das komplementäre Nukleinsäureziel
in nicht-spezifischer Weise zu interagieren, was zu einem hohen
Hintergrund führt.
Die Biotin-Markierung erhöht
eine nichtspezifische Bindung, die zu einem hohen Hintergrund führt, wobei
dadurch die Empfindlichkeit reduziert wird und die Wahrscheinlichkeit
eines Falsch-Positiv-Ergebnisses erhöht wird. Eine indirekte Markierung
ist auch weniger empfindlich als eine direkte Markierung, da die
Markierungsdichte beschränkt
ist; lediglich eine kleine Fraktion der Basen ist markiert, was
eine beschränkte
Anzahl von Stellen für
eine Signalerzeugung ergibt. Ein Anstieg bei der Markierungsdichte
einer Sonde führt
zu einer erhöhten
nicht-spezifischen Bindung, einem höheren Hintergrund und folglich
dazu, dass die Sonde aufgrund der Interferenz des Haptens mit der
Basenpaarung nicht mit ihrem Ziel hybridisieren kann. Indirekt markierte
Sonden sind daher wegen ihrer Ungenauigkeit und falsch-positiven
Ergebnisse für
eine klinische Diagnose nicht gut geeignet.
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Eine
Hybridisierung einer Sonde an die spezifischen Nukleinsäuresequenzen
wurde unter Verwendung eines interkalierenden Agenzes wie Acridin-Orange
oder Ethi diumbromid wie in der US-PS 4,563,417 von Albarella et
al. beschrieben, nachgewiesen. Das interkalierende Agenz wird zwischen
den hybridisierten Basenpaaren der Sonde und der Probennukleinsäuren inseriert
und führt
zu einer Entwindung der Tertiärstruktur
der Helix. Ein Antikörper,
der spezifisch für
die neu gebildete antigenische Determinante ist, die durch das interkalierende
Agenz erzeugt wurde, und die entwundene Helix werden durch konventionelle
Mittel nachgewiesen. Bei diesem Verfahren ist keine Selektivität für die Zielhybride
vorhanden, da interkalierende Agenzien nicht-spezifische Sequenzen
erkennen. Weiter erkennen die Antikörper lediglich den Komplex
des/der interkalierenden Agenzes/Nukleinsäure, aber sie detektieren keine
spezifische Sequenz. Daher sind zusätzliche Selektions- oder Aufreinigungsschritte
erforderlich, um ein nicht-spezifisches Signal zu vermeiden, was
diesen zeitaufwändigen
und laborintensiven Ansatz für
eine klinische Diagnose nur wenig geeignet macht.
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Eine
Hybridisierung der Sonde an die spezifischen Nukleinsäuresequenzen
kann auch mit Hilfe eines Antikörpers
nachgewiesen werden, der spezifisch für eine markierte Sonde ist,
wie beispielsweise in der US-PS 4,743,535 von Carrico beschrieben.
Die Sonde wird mit einer detektierbaren Substanz, wie Flavinadenindinukleotid
(FAD) oder einem fluoreszierenden Agenz markiert. Ein Antikörper, der
für die
markierte Sonde spezifisch ist, wird, nachdem er an die spezifische
Nukleinsäuresequenz
hybridisiert ist, durch eine biochemische Reaktion nachgewiesen.
Dieses Detektionsverfahren erzeugt allerdings auch eine nicht-spezifische
Bindung sowie eine Wahrscheinlichkeit von falsch-positiven Ergebnissen
und ist daher für
ein klinisches Screening nicht gut geeignet.
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Es
wurden Versuche unternommen, die Empfindlichkeit von Nukleinsäure-Assays
durch Zielamplifikation zu erhöhen.
Verfahren zur Amplifikation von Nukleinsäuresequenzen sind kommerziell
erhältlich.
Diese Verfahren umfassen die Polymerase-Kettenreaktion (PCR), die Ligationsamplifikationsreaktion
(LCR) und die Transkriptions-basierte Amplifikationsreaktion (TMA).
Die PCR-Technologie ist beschrieben in PCR Protocols A Guide to
Methods and Applications von Michael A. Innis, David H. Gelfand,
John J. Sninsky und Thomas J. White, Seiten 39–45 und 337–385 (Academic Press, Inc.,
Harcourt Brace Jovanovich, Publishers, 1990). Die PCR-Technologie
ist auch beschrieben von Marx, J. L., Science 140: 1408–1410 (1988)
und in den US-PSen 4,683,195
und 4,683,202 von Mullis. Die Ligationsamplifikationsreaktion ist
beschrieben von Wu, D. Y. und Wallace, R. B. Genomics 4: 560–569 (1989)
und Barringer, K. J. et al., Gene 89: 117–122 (1990). Die Transkriptions-basierte
Amplifika tionsreaktion ist beschrieben von Kwoh, D. Y. et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 86: 1173–1177
(1989). Diese Verfahren besitzen die Vorteile einer hohen Empfindlichkeit,
aber die Nachteile einer langwierigen, aufwändigen und teuren Probenpräparation,
so dass sie aufgrund einer Kontamination der Reaktionsprodukte zu
falsch-positiven Ergebnissen neigen und nicht in der Lage sind,
die Anfangsmenge von Zielnukleinsäuren genau zu quantifizieren.
Amplifikationsreaktionsprodukte werden meistens mit Hilfe eines Hybridisierungs-Assays
nachgewiesen.
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Der
Empfindlichkeitsgrad, der in Assays zur Detektion von Nukleinsäuremolekülen, entweder
RNA oder DNA, in einer Probe erreicht wird, ist im Allgemeinen für RNA geringer
als für
DNA, da die RNA einer Degradation durch endogene RNAsen in der Probe
ausgesetzt ist, was RNA für
eine Detektion weniger verfügbar
macht. Zusätzlich
ist eine Hintergrundsinterferenz, die durch Kontaminanten in der
Probe hervorgerufen wird, schwierig auszuschalten, ohne einen weiteren
Abbau der Zielnukleinsäure,
wie RNA, zu verursachen.
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Hybridisierungs-Assays
für die
Detektion von Nukleinsäuremolekülen, d.h.
RNA, wurden entwickelt. Zum Beispiel ist ein Hybridisierungsprotektions-Assay
für RNA
von Gen-Probe Inc. (San Diego, CA) kommerziell erhältlich.
Der Hybridisierungsprotektions-Assay verwendet eine einzelsträngige Nukleinsäuresonde,
die an einen Acridiniumester gebunden ist, wie beschrieben von Engleberg,
N. C., ASM News 57: 183–186
(1991), Arnold et al. Clin. Chem. 35: 1588–1594 (1989) und in der US-PS 4,851,330. Die
Hybridisierung der Sonde an ein Ziel-RNA-Molekül schützt die Acridiniumesterbindung
vor einer Hitzehydrolyse, so dass das detektierte chemilumineszierende
Signal proportional zu der Menge der Ziel-RNA in der Probe ist.
Die Empfindlichkeit dieses Protektions-Assays wird durch die Hintergrundlumineszenz,
die von der nicht-hybridisierten Sonde hervorgerufen wird, begrenzt.
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Ein
weiterer Assay zur Detektion von RNA verwendet reverse Transkriptase
(WO 99/40224; Veröffentlichungsdatum:
12. August 1999). Dieser Assay bewirkt eine spezifische reverse
Transkription des interessierenden RNA-Moleküls mit einer reversen Transkriptase,
bei der die RNase H-Funktion fehlt. Der in der WO 99/40224 beschriebene
Assay ist auf die Verwendung von reverser Transkriptase zur Detektion
von RNA beschränkt.
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Nicht-Mikroarrayverfahren
zur Detektion von Nukleinsäuren
sind üblich.
Die WO 99/29909 (Veröffentlichungsdatum:
17. Juni 1999) beschreibt die Detektion von viralen Nukleinsäuresequenzen,
insbesondere Hepatitis B-Virus, worin RNA:DNA-Hybride durch Antikörper abgefangen werden, die
gegen RNA:DNA-Hybride gerichtet sind. Ein nicht-radioaktiver Hybridisierungs-Assay
und Kit, der vorzugsweise in Teströhrchen verwendet wird, ist
in der WO 93/10263 (Veröffentlichungsdatum:
27. Mai 1993) beschrieben. Zusätzlich
beschreibt die WO 00/60116 (Veröffentlichungsdatum:
12. Oktober 2000) ein Verfahren zur Kultivierung von Zellen und die
Detektion von Nukleinsäuren,
worin ein bevorzugtes Mittel die Verwendung von einzelsträngigen Sonden ist,
die an einen Festträger
gebunden sind, z.B. Stifte. Im Allgemeinen sind diese Assays limitiert
und stellen keine schnelle Mittel zur Detektion von Nukleinsäuren dar.
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Polyklonale
und monoklonale Antikörper
und andere ähnliche
Mittel werden üblicherweise
für Detektionszwecke
verwendet. Dabei erkennen polyklonale Antikörper eine Vielzahl von Epitopen,
während
monoklonale Antikörper
lediglich ein spezifisches Epitop erkennen. Monoklonale Antikörper, die
RNA:DNA-Hybride detektieren, sind gegenwärtig verfügbar. Polyklonale Antikörper, die
RNA:DNA-Hybride detektieren, wurden hergestellt, obwohl sie im Allgemeinen
nicht so spezifisch waren wie die monoklonalen Antikörper, die
so entworfen sind, dass sie an ein spezifisches Epitop binden.
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Monoklonale
Antikörper
für RNA:DNA-Hybride
sind nun erhältlich.
Die US-PS 4,732,847 von Stuart et al. und die Veröffentlichung
von Stuart et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 78: 3751 (1981) beschreiben
ein Verfahren für
eine Hybridisierungsdetektion von spezifischen Nukleinsäuresequenzen
auf einer festen Oberfläche,
bei dem ein monoklonaler Antikörper,
der spezifisch für
einen poly(A)-poly(dT)-Duplex ist, beteiligt ist. In Stuart bildet
eine Anlagerung von DNA- oder RNA-Sequenzen, die komplementär zu der
interessierenden Sequenz sind, RNA:DNA-Hybride. Die Lehre von Stuart
richtet sich insbesondere gegen die Verwendung von polyklonalen
Antikörpern,
da man bei polyklonalen Antikörpern
eine signifikante Bindung an einzel- oder doppelsträngige Nukleinsäuren nicht
ausschließen
kann. Weiter geht Stuart im Gegensatz zu der hier beschriebenen Erfindung
nicht auf die Vorteile von polyklonalen Antikörpern für Anordnungen von sehr kurzen
Oligomeren auf Glas oder Siliziumchips ein. Zusätzlich betrachtet Stuart nicht
Mikroarrays, insbesondere Arrays mit hoher Dichte auf Glasobjektträgern oder
Siliziumchips. Auch offenbart Stuart nicht das Binden einer Nukleinsäuresonde
an die Oberfläche
einer Festphase. Stattdessen fixiert Stuart ein Probenpolynukleotid
an eine Oberfläche,
während
die Sonde (z.B. eine vorbestimmte Nukleotidsequenz) in der Flüssigphase
vor liegt. Angesichts des Vorhergehenden liefert die vorliegende
Erfindung wesentliche Nutzen und Vorteile gegenüber dem Stand der Technik.
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Boguslawski
et al., J. Immunol. Methods 89: 123–130 (1986) entwickelten einen
Hybridisierungs-Assay unter Verwendung von Antihybrid-beschichteten
Polystyrol-Beads,
die auf einem Filterpapier isoliert sind, in einem Versuch, eine
nichtspezifische Bindung zu verringern und komplizierte Waschvorgänge zu vermeiden.
Ein monoklonaler Antikörper,
der für
RNA:DNA-Hybride spezifisch ist und von dem Hybridom HB 8730 sekretiert
wird, ist in der US-PS 4,833,084 von Carrico et al. offenbart. In
Carrico können
RNA:DNA-Hybride, die durch eine spezifische Wiederanlagerung eines
Sondenpolynukleotids und der interessierenden Sequenz gebildet werden,
sensitiv und spezifisch durch Bindung an die monoklonalen Antikörper nachgewiesen
werden.
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Mikroarrays
sind eine geordnete Anreihung von bestimmten biologischen Molekülen, einschließlich RNA,
DNA, Protein oder dergleichen, die an ein festes Substrat angeordnet
oder immobilisiert sind. Diese Mikroarrays von Bindungsagenzien
wie Oligonukleotide und Sonden wurden zunehmend ein wichtiges Werkzeug
in der biotechnologischen Industrie und verwandten Gebieten. Mikroarrays,
die eine Vielzahl von Bindungsagenzien oder Elementen umfassen,
werden auf der Oberfläche
eines festen Trägers
geordnet oder als Muster immobilisiert und finden in einer Vielzahl
von Anwendungen, einschließlich
dem Arzneimittel-Screening, der Nukleinsäuresequenzierung, der Mutationsanalyse
und dergleichen, Verwendung. Die hier im Zusammenhang mit einem
Mikroarray verwendeten Elemente sind hybridisierbare Nukleinsäuresequenzen,
Oligonukleotide, Primer, Sonden und/oder Aminosäuresequenzen, die in einer
bestimmten und identifizierbaren Weise auf der Oberfläche eines
Substrats angeordnet sind. Der Nachweis von biologischen Molekülen über die
Verwendung von Mikroarrays ist für
die Analyse von zahlreichen Proben und biologischen Molekülen nützlich,
so dass die für
die Analyse erforderliche Probenmenge verringert wird, die experimentelle
Variabilität
und die Probenpräparationszeit
verringert wird, Ergebnisse bestätigt
werden und die Kosten einer solchen Analyse verringert werden.
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Gegenwärtig ist
eine der Hauptverwendungen von Mikroarrays die Messung der Gen-Expression
in biologischen Proben. Gen-Expressionsmessungen umfassen die Detektion
des Vorliegens oder Fehlens von mRNA oder die Messung von erhöhten oder
verminderten Konzentrationen von mRNA. Um eine Hybridisierung nachzuwei sen
und um eine Gen-Expression anhand konventioneller Verfahren zu messen,
muss die Probe jedoch zuerst aufgereinigt und markiert werden. Zwei übliche Techniken
zur Aufreinigung und Markierung der Probe sind: 1) RNA-Amplifikation,
Markierung und Hybridisierung und 2) cDNA-Markierung und Hybridisierung.
Der Amplifikationsteil der ersten Technik ist in den US-PSen 5,716,785
und 5,891,636, die 1998 bzw. 1999 erteilt wurden, von Van Gelder
et al. beschrieben. Es wird hoch aufgereinigte Gesamt-RNA oder mRNA verwendet,
was eine teure und zeitaufwändige
Prozedur ist. Ein Oligo-dT-Primer wird auch verwendet, um die mRNA
mit poly A-Schwanz in eine einzelsträngige Antisinn-cDNA revers
zu transkribieren. Das Oligo-dT enthält weiter die Sequenz für T7-RNA-Polymerase
am 5'-Ende der dT-Sequenzen.
Nach der reversen Transkription wird eine Kombination von RNase
H, DNA-Ligase und DNA-Polymerase verwendet, um eine doppelsträngige cDNA
zu erzeugen. Da der ursprüngliche
RT-Primer einen T7-RNA-Polymerase-Promoter enthielt, enthält die doppelsträngige cDNA
einen vollständigen
T7-RNA-Promoter. Die doppelsträngige
cDNA wird dann als Matrize für
die T7-RNA-Polymerase verwendet. Ungefähr 100–1000 zusätzliche Kopien von RNA werden
von jeder cDNA-Kopie erzeugt. Während
des Transkriptionsprozesses werden markierte Nukleotide in die transkribierte
RNA eingebaut. Die markierte RNA wird dann an den DNA-Mikroarray
hybridisiert, so dass sich markierte RNA:DNA-Hybride bilden. Fluoreszierende
Markierungen können
direkt nachgewiesen werden, während
indirekte Markierungen nach der Reaktion mit einem sekundären Bindungsagenz
nachgewiesen werden können.
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Eine
zweite Probenpräparationstechnik
erzeugt und misst markierte cDNA. Bei dieser Technik wird Gesamt-RNA
oder mRNA von der biologischen Probe aufgereinigt. Es wird ein Oligo-dT-Primer
zur reversen Transkription der mRNA mit poly A-Schwanz in eine einzelsträngige Antisinn-cDNA
verwendet. Während
der reversen Transkription werden markierte Nukleotide in den neu
gebildeten DNA-Strang eingebaut. Nach der Synthese wird der RNA-Strang
zerstört.
Der markierte cDNA-Strang
wird dann an den Mikroarray hybridisiert. Wenn die Nukleotide mit
Fluoreszenz markiert waren, werden die Hybride dann direkt mit einem
Fluoreszenzarray-Scanner
sichtbar gemacht. Wenn die Nukleotide mit Biotin markiert waren,
wird der Mikroarray zuerst mit markiertem Streptavidin reagieren
gelassen und dann gescannt.
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Diese
beiden Techniken haben mehrere Nachteile. Erstens erfordern beide
eine große
Menge von hoch aufgereinigten Nukleinsäuren (d.h. RNA oder DNA). Die
Aufrei nigung erfordert zusätzliche
Schritte, die zeitaufwändig
und arbeitsintensiv sind. Zusätzlich
sind diese Techniken nicht genau. Eine reverse Transkription findet
mit unterschiedlichen Effizienzen und kinetischen Raten statt, was
von den Nukleinsäuresequenzen abhängt, so
dass sich die Konzentration von spezifischen Nukleinsäuresequenzen
künstlich
verändert.
Prokaryontische mRNA und einige eukaryontische mRNA enthalten keine
poly A-Sequenz oder den Schwanz am 3'-Ende, oder der poly A-Schwanz kann
während
der Aufreinigung abgebaut werden und kann daher nicht mit den gegenwärtigen Techniken
markiert oder detektiert werden, da keine Sequenz vorhanden ist,
um den reversen Transkriptaseschritt einzuleiten. Die gegenwärtigen Techniken
sind daher auf Probentypen beschränkt, die zur Detektion verwendet
werden können.
Auch verwenden diese Verfahren markierte Nukleotide. Der Einbau
von markierten Nukleotiden in nicht-markierte Nukleinsäuren findet
mit einer geringeren Effizienz und bei einer geringeren Rate statt
als bei natürlichen
Nukleotiden. Auch können
Markierungen mit unterschiedlichen Effizienzen eingebaut werden,
was von der Sequenz abhängt.
Daher kann sich die Markierungsdichte bei verschiedenen Sequenzen
unterscheiden, was die gemessene Menge dieser Nukleinsäuren künstlich
verändert. Daher
ist die Quantifizierung lediglich relativ. Markierte Nukleinsäuren besitzen
auch andere Hybridisierungskinetiken als natürliche Nukleinsäuren, was
sie gewöhnlicherweise
weniger spezifisch macht. Zusätzlich
können
die vorliegenden Verfahren Hybridisierungsbedingungen mit höherer Stringenz
erfordern als bei nicht-modifizierten Nukleotiden, um denselben
Spezifizitätsgrad
zu erreichen. Jedoch wird die Verwendung von Bedingungen mit höherer Stringenz,
um eine annehmbare Spezifität
zu erreichen, die Detektionsempfindlichkeit verringern. Daher besteht
ein Bedarf an einem Assay zur Detektion und zur quantitativen Analyse
von RNA, der genau, zeit- und kosteneffizient ist und zum Screening
einer oder mehrerer biologischer Probenmoleküle mit höchster Empfindlichkeit und
geringster nicht-spezifischer Bindung fähig ist.
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Daher
kann es nützlich
sein, ein Verfahren zur Detektion und Messung der Menge einer oder
mehrerer RNA zu besitzen, das leicht verwendet werden kann, hoch
spezifisch, genau und beim Screening von biologischen Molekülen empfindlich
ist.
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Daher
ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Assay zur Detektion des Fehlens
oder Vorliegens und Quantifizierung von RNA bereitzustellen.
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Es
ist auch eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zur Detektion eines RNA:DNA-Hybrids, das ein spezifisches erstes
biologisches Zielmolekül
in einer Probe und eine zweite biologische Sonde umfasst, bereitzustellen.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen sensitiven und
quantitativen Assay mit geringen falsch-Positiven bereitzustellen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Assay
für ein
groß angelegtes
paralleles Screening bereitzustellen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Offenbart
ist ein Assay zur Detektion und Messung von RNA in einer Probe durch
Hybridisierung des Biomoleküls
an eine komplementäre
Biomolekülsonde
unter Bildung von doppelsträngigen
Hybriden, gefolgt von einer immunologischen Detektion dieser doppelsträngigen Hybride,
die auf einer Festphase gebildet werden, mit einem Antikörper oder
einem anderen Mittel, das spezifisch RNA:DNA-Hybride erkennt und
detektierbar ist. Dieses Verfahren kann verwendet werden, um das
Vorliegen eines oder mehrerer spezifischer biologischer Moleküle, die
in einer Vielzahl von Proben vorliegen, nachzuweisen.
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Die
Erfindung stellt ein Verfahren, wie in Anspruch 1 definiert, zur
gleichzeitigen Überwachung
der Menge (z.B. Detektion und Quantifizierung der Menge) einer Vielzahl
von RNA-Molekülen
bereit.
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Die
vorliegende Offenbarung betrifft einen Assay zur Detektion von RNA:DNA-Hybriden
unter Verwendung von detektierbar markierten Mitteln, die zur Erkennung
von RNA:DNA-Hybriden spezifisch sind. Vorzugsweise ist das Mittel
ein detektierbar markierter RNA:DNA-Hybrid-spezifischer Antikörper oder
ein Fragment davon. Der zur Detektion von RNA:DNA-Hybriden verwendete
Antikörper
kann ein monoklonaler oder polyklonaler Antikörper sein und ist bevorzugt
ein polyklonaler Antikörper,
um kurze biologische Molekülsonden
mit einer Länge
von weniger als 30 Basen nachzuweisen.
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Die
vorliegende Offenbarung betrifft auch einen Assay unter Verwendung
der erfindungsgemäßen Mikroarrays
zur Bestimmung von physiologischen Antworten durch Gen-Expression,
Polymorphismus-Mutationsdetektion, SNP-Analyse oder derglei chen.
Das Verfahren kann verwendet werden, um beliebige oder alle genotypische
Variationen nachzuweisen, einschließlich Insertions- oder Deletionsmutationen.
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Weiter
betrifft die vorliegende Offenbarung einen Assay unter Verwendung
von reverser Transkriptase zur Verlängerung von kurzen biologischen
Molekülen,
wobei dadurch die Detektion von RNA:DNA-Hybriden erhöht wird.
Vorzugsweise ist die reverse Transkriptase thermostabil und besitzt
keine RNase H-Funktion.
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Die
vorliegende Offenbarung betrifft weiter einen Kit zur Detektion
und Quantifizierung von biologischen Molekülen, wobei der Kit verwendet
werden kann, um Proben auf eine große Anzahl von Zielen, die hier durch
die vorliegende Erfindung beschrieben sind, zu durchmustern.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1A–D
sind eine schematische Darstellung zur lediglichen Veranschaulichung
der immunologischen Antikörper-Detektion
von RNA:DNA-Hybriden auf Mikroarrays. 1A zeigt
eine Hybridisierung der RNA-Probe an die komplementäre DNA-Sequenz,
die an den Mikroarray gebunden ist, so dass ein RNA:DNA-Hybrid gebildet wird,
wie in 1B gezeigt. Dann binden entweder
monoklonale oder polyklonale Antikörper die RNA:DNA-Hybride wie
in 1C gezeigt. 1D veranschaulicht
die Detektion von fluoreszierenden Markierungen unter Verwendung
eines fluoreszierenden Laserscanners.
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2A–D sind
eine schematische Darstellung zur lediglichen Veranschaulichung
der immunologischen Detektion von RNA:DNA-Hybriden auf Mikroarrays,
worin der Mikroarray universelle Abfang-Sequenzen umfasst. 2A zeigt
die Hybridisierung des universellen Arrays mit einzelsträngiger DNA
und Proben-RNA. Jedes auf dem Mikroarray gebildete Hybrid umfasst
eine DNA:DNA-Region und eine RNA:DNA-Region, wie in 2B gezeigt.
Antikörper
detektieren und binden RNA:DNA-Hybride in 2C. 2D veranschaulicht ein
Mittel zur Detektion, das fluoreszierende Antikörpermarkierungen unter Verwendung
eines fluoreszierenden Laserscanners umfasst.
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3A–E sind
eine schematische Darstellung zur lediglichen Veranschaulichung
der immunologischen Detektion von RNA:DNA-Hybriden auf Mikroarrays,
worin der Mikroarray exprimierte Sequenzmarkierungen ("expressed sequence tags", EST) zur Quantifizierung
von mRNA, bei der die Sequenz mit voller Länge nicht bekannt ist, umfasst. 3A zeigt
die Hybridisierung von Proben-RNA an die kurzen ESTs, die an den Mikroarray
gebunden sind. Die Bildung von RNA- und kurzen DNA-Hybriden ist
in 3B gezeigt. Die DNA wird zur RNA voller Länge durch
Verwendung von, z.B., reverser Transkriptase (RT) verlängert, wie
in 3C gezeigt. 3D und 3E veranschaulichen
die Antikörpererkennung
von RNA:DNA-Hybriden bzw. die Detektion von fluoreszierenden Antikörpermarkierungen
mit einem Laserscanner.
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4A–D sind
eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Erfindung der
immunologischen Detektion von RNA:DNA-Hybriden auf Mikroarrays,
wobei die Erfindung ein Zweifarben-Detektionsverfahren betrifft. 4A zeigt,
dass jede DNA-Sonde, die an den Mikroarray gebunden ist, eine Region
mit identischer Sequenz und eine Region mit variabler Sequenz enthält. Die
markierte DNA hybridisiert an die gemeinsame Sequenz und die RNA-Probe
hybridisiert an die variable Sequenz. RNA:DNA-Hybride und DNA-markierte
DNA-Hybride werden gebildet, wie in 4B gezeigt.
Antikörper,
die gegen RNA:DNA-Hybride gerichtet sind, binden an die passende
Region; der Mikroarray wird mit Fluoreszenzlasern mit zwei unterschiedlichen Farben
gescannt und das Signal wird normalisiert, wie in den 4C bis 4D gezeigt.
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5A–D sind
eine schematische Darstellung zur lediglichen Veranschaulichung
der immunologischen Detektion von RNA:DNA-Hybriden auf Mikroarrays,
wobei die Erfindung eine markierte degenerierte n-mer-DNA und Proben-RNA
umfasst. 5A zeigt, dass jede DNA-Sonde,
die an den Mikroarray gebunden ist, gleichzeitig oder hintereinander
an die RNA-Probe und/oder die markierte degenerierte DNA hybridisiert. RNA:DNA-Hybride
und/oder DNA:markierte DNA-Hybride werden gebildet, wie in 5B gezeigt.
Antikörper, die
gegen RNA:DNA-Hybride gerichtet sind, binden an die passende Region;
der Mikroarray wird mit zwei Fluoreszenzlasern mit unterschiedlichen
Farben gescannt und das Signal wird normalisiert, wie in den 5C–5D gezeigt.
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6A–D sind
Diagramme, die einen Längenvergleich
von Festphasen-gebundenem Oligonukleotid unter Verwendung einer
Detektion mit einem monoklonalen Antikörper (6A) und
einem polyklonalen Antikörper
(6B) als Funktion des Signal-/Hintergrundsverhältnisses
des Mikroarrays darstellen.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Es
wird ein Assay für
die Detektion und Quantifizierung eines oder mehrerer RNA-Zielmoleküle in einer oder
mehreren Proben bereitgestellt. Es wird allgemein eine Testprobe,
die RNA-Moleküle
umfasst, gesammelt und entweder direkt oder indirekt an eine Festphasen-gebundene
Nukleinsäuresonde,
die für
das Zielbiomolekül
spezifisch ist, hybridisiert. Nicht-hybridisierte Nukleinsäuresequenzen
werden vorzugsweise durch Waschen entfernt. Es wird dann eine Hybridisierung
durch eine Reaktion mit einem RNA:DNA-Hybrid-Antikörper nachgewiesen,
der direkt oder indirekt mit einer detektierbaren Markierung markiert
ist, und/oder durch eine markierte Nukleinsäuresequenz nachgewiesen, die
komplementär
ist zu der gebundenen Nukleinsäuresondensequenz.
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Das
Verfahren wird durch die anhängenden
Patentansprüche
definiert.
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Die
vorliegende Erfindung besitzt aufgrund der Verwendung von Mikroarrays
wesentliche Vorteile gegenüber
dem Stand der Technik. Da entweder eine unbehandelte oder gereinigte
Probe verwendet werden kann, beinhaltet die Erfindung einen vereinfachten
Probenpräparationsprozess,
was eine genauere Detektion und Messung von RNA-Molekülen ermöglicht.
Auch müssen
RNA-Moleküle
nicht direkt zur Detektion und Messung markiert werden, so dass
dadurch eine durch die Markierung hervorgerufene Beeinträchtigung
vermieden wird. Die vorliegende Erfindung liefert ein extrem sensitives
Verfahren zur Detektion und Messung von biologischen Molekülen, da
eine sehr hohe Markierungsdichte erreicht werden kann, indem ein
Mittel eingesetzt wird, das RNA:DNA-Hybride bindet. Eine solche
außerordentliche
Empfindlichkeit verringert die für
die Analyse erforderliche Probenmenge. Im Gegensatz zu anderen Verfahren
kann die vorliegende Erfindung prokaryontische mRNA und einige eukaryontische
mRNA messen, die keinen poly A-Schwanz besitzen oder die nach der
Aufreinigung abgebaut worden sind.
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Ein
weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass eine reverse
Transkription nicht erforderlich ist, sie kann jedoch eingesetzt
werden, wenn eine erhöhte
Empfindlichkeit erwünscht
ist. Einer der am meisten vorteilhaften Aspekte der vorliegenden
Erfindung ist eine direkte Quantifizierung von RNA-Molekülen. Im
Gegensatz zu üblicherweise
verwendeten Techniken, die RNA nur relativ quantifizieren, z.B.
kompetitive 2-Farbenverfahren, verwendet die vorliegende Erfindung
einen direkten Ansatz, um die Ergebnisse zu interpretieren, und
eine vereinfachte Analyse von biologischen Molekülen. Zusätzlich kann die vorliegende
Erfindung eine Vielzahl von RNA-Molekülen aufgrund ihres vereinfachten
Probenprozesses gleichzeitig analysieren. Daher ermöglicht die
vorliegende Erfindung eine unmittelbare Interpretation und Vereinfachung
von Ergebnissen.
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In
der vorliegenden Erfindung ist eine "Sonde" oder eine "Nukleinsäuresonde", wie hier verwendet, als Sammlung einer
oder mehrerer Nukleinsäuren-
oder Nukleinsäure-ähnlichen
Fragmente definiert, deren Hybridisierung an eine zweite Nukleinsäure nachgewiesen
werden kann. Die Sonde kann nicht markiert oder markiert sein, wie
unten beschrieben, so dass ihre Bindung an die zweite Nukleinsäure nachgewiesen
werden kann. Die Sonde kann von einer Nukleinsäurequelle von einem oder mehreren
bestimmten Teilen des Genoms hergestellt werden, die bekannt oder
unbekannt sein können,
z.B. ein oder mehrere Klone, ein isoliertes vollständiges Chromosom
oder Chromosomfragment, eine Sammlung von Produkten einer Polymerase-Kettenreaktion(PCR)-Amplifikation
oder eine synthetische Nukleinsäure
oder ein PNA-Molekül.
Alternativ kann eine Sonde eine zufällige, fast zufällige oder
Zielsequenz umfassen. Die Sonde kann auf bestimmte Weise prozessiert
werden, z.B. durch Blockieren oder Entfernen von repetitiven Nukleinsäuren oder
Anreicherung mit einzigartigen Nukleinsäuren. Daher bezeichnet das
hier verwendete Wort "Sonde" nicht nur die detektierbaren Nukleinsäuren, sondern
auch detektierbare Nukleinsäuren
in der Form, in der sie auf das Ziel angewendet werden, z.B. zusammen
mit den Blockierungsnukleinsäuren.
Auf die Blockierungsnukleinsäure
kann auch getrennt Bezug genommen werden. Was mit "Sonde" gemeint ist, wird
insbesondere aus dem Zusammenhang, in dem das Wort verwendet wird,
klar. Eine Sonde kann auch als Primer im Zusammenhang mit ihrer
Verwendung als ein Initiationspunkt zur Polymerisation fungieren,
d.h. zur Transkription oder Replikation.
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Die
Sonde kann auch eine isolierte Nukleinsäure sein, die an eine feste
Oberfläche
immobilisiert ist. In einigen Ausführungsformen kann die Sonde
ein Mitglied eines Mikroarrays von Nukleinsäuren sein, wie beispielsweise
in der WO 96/17958 beschrieben. Techniken, die zur Herstellung von
Mikroarrays mit hoher Dichte fähig
sind, können
auch für
diesen Zweck verwendet werden (siehe z.B. Fodor et al. Science 767–773 (1991) und
die US-PS 5,143,854 von Pirrung, M. C.). Sonden können auch
als Elemente auf dem Reaktionssubstrat abgeschieden sein, um die
Zielmoleküle
auszuwählen,
und können
entweder direkt oder indirekt markiert sein.
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Der
erfindungsgemäße offenbarte
Assay kann verwendet werden, um ein beliebiges biologisches Molekül oder eine
Kombination von biologischen Molekülen in einer Probe nachzuweisen
und zu quantifizieren, wobei die Begriffe "biologisches Molekül" und "Biomolekül", die austauschbar verwendet werden,
wie hier definiert, RNA betreffen. "Nukleinsäure" bezeichnet Desoxyribonukleotide oder
Ribonukleotide und Polymere davon von einer beliebigen Quelle, einschließlich in
nicht begrenzender Weise synthetischer Substanzen und Substanzen,
die von Bakterien, Hefen, Viren und Zellen oder Geweben von höheren Organismen,
wie Pflanzen oder Tieren abstammen, und kann, so weit nicht auf
andere Weise beschränkt,
bekannte Analoga von natürlichen
Nukleotiden umfassen, die eine ähnliche
Funktion besitzen können,
wie natürlich
vorkommende Nukleotide. Peptidnukleinsäuren (PNAs) fallen auch unter
den Ausdruck Nukleinsäure.
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Eine "Nukleinsäure" wird hier weiter
als eine einzel- oder doppelsträngige
Nukleinsäure
mit einer Länge
im Bereich von 2 bis etwa 10 000 Basen definiert. Der hier verwendete
Ausdruck "Nukleinsäure" bezeichnet Oligonukleotide,
cDNA, mRNA, Amplicons, Plasmide und dergleichen. Ein "Oligonukleotid" ist eine bevorzugte Nukleinsäuresonde,
die mindestens 6 bis ungefähr
60 Nukleotide, vorzugsweise ungefähr 15 bis 30 Nukleotide und
mehr bevorzugt ungefähr
20 bis 25 Nukleotide umfasst, die bei einer PCR-Amplifikation oder
einem Hybridisierungs-Assay oder einem Mikroarray verwendet werden
kann. Wie hier verwendet, ist der Ausdruck Oligonukleotid im Wesentlichen äquivalent
zu den Ausdrücken "Amplimere" und "Oligomere", wie sie üblicherweise
auf dem Gebiet definiert sind, und kann als "Primer" und "Sonden", wie hier beschrieben, verwendet werden.
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Auch
umfasst der Ausdruck, soweit nicht anders angegeben, Nukleinsäuren, die
bekannte Analoga von natürlichen
Nukleotiden enthalten, die ähnliche
Bindungseigenschaften aufweisen wie die Referenznukleinsäure und
die auf ähnliche
Weise wie natürlich
vorkommende Nukleotide metabolisiert werden. Zusätzlich umfasst eine bestimmte
Nukleinsäuresequenz
auch implizit konservativ modifizierte Varianten davon (z.B. degenerierte
Codon-Substitutionen) und komplementäre Sequenzen sowie die explizit
angegebene Sequenz.
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Nukleinsäuresequenzen
zur Detektion, die hier als interessierende Nukleinsäuremoleküle bezeichnet werden,
oder Zielnukleinsäuremoleküle werden
basierend auf den Bedürfnissen
und dem Zweck der Detektion ausgewählt. Im Allgemeinen kann ein
interessierendes Nukleinsäuremolekül basierend
auf bekannten Kriterien zur Auswahl einer Nukleinsäuresequenz
zur Detektion ausgewählt
werden. Zum Beispiel kann ein bestimmtes Nukleinsäuremolekül mit einem
Pathogen, einem Krankheitszustand oder einer Prädisposition für eine Krankheit
assoziiert sein und die Detektion eines solchen Nukleinsäuremoleküls kann
von diagnostischem Wert sein. Zum Beispiel kann eine mRNA, die für Tumorzellen
oder normale Zellen spezifisch ist, nachgewiesen werden. Zusätzlich ermöglicht das
offenbarte Verfahren auch die Detektion von RNA-Molekülen. Die
Detektion von Nukleinsäuren
umfasst auch die Detektion von Mutationen, Deletionen, Insertionen
von Einzelnukleotid-Polymorphismen und anderen Polymorphismen.
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Eine "Probe" oder "Zielprobe", wie hier austauschbar
verwendet, wird in ihrem breitesten Sinn definiert und umfasst sowohl
biologisches Material als auch synthetisches Material von biologischen
Molekülen,
einschließlich
in nicht begrenzender Weise Nukleinsäuren, Aminosäuren, Proteine,
Peptide und dergleichen, und betrifft eine Probe, die die genomische
Gesamt-DNA, Gesamt-RNA, genomische DNA oder mRNA beispielsweise
von Chromosomen oder ausgewählten
Sequenzen (z.B. bestimmte Promotoren, Gene, Amplifikations- oder
Restriktionsfragmente, cDNA, etc.) innerhalb von bestimmten Amplicons
oder Deletionen enthält.
In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird entweder das Vorliegen oder das
Fehlen der Zielnukleinsäureprobe
nachgewiesen und die Menge der zu quantifizierenden Probe gemessen.
Der Ausdruck "Zielnukleinsäure" kann die spezifische
Untersequenz einer größeren Nukleinsäure, gegen
die die Sonde gerichtet ist, oder die Gesamtsequenz (z.B. Gen oder
mRNA) betreffen, deren Menge nachgewiesen, quantifiziert werden soll
und deren Vorliegen oder Fehlen bestimmt werden soll. Die unterschiedliche
Benutzung des Ausdrucks wird aus dem Zusammenhang ersichtlich.
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Die
Biomolekülprobe
kann von bestimmten Zellen oder Geweben extrahiert werden. Die Gewebeprobe,
von der die Biomolekülprobe
präpariert
wird, wird typischerweise von einem Patienten entnommen, von dem
angenommen wird, dass er die Krankheit besitzt, die mit der Amplifikation
oder Deletion, die nachgewiesen werden soll, assoziiert ist. In
einigen Fällen
können
die biologischen Moleküle,
z.B. Nukleinsäuren,
unter Verwendung von Standardtechniken, wie PCR, vor der Hybridisierung
amplifiziert werden. Die besondere Verwendung des Ausdrucks "Nukleinsäureprobe" wird dem Fachmann
aus dem Zusammenhang, in dem dieser Ausdruck verwendet wird, ersichtlich
sein. Zum Beispiel kann die Nukleinsäureprobe eine Gewebeextrakt- oder
Zelllysatprobe sein, die durch bekannte Verfahren präpariert
wurde. Die Probe wird so präpariert,
dass interessierende biologische Moleküle von den Zellen freigesetzt
werden und zur Hybridisierung verfügbar sind.
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Alternativ
kann eine Probe für
das offenbarte erfindungsgemäße Verfahren
von einer beliebigen Quelle stammen, die eine Nukleinsäure enthält oder
von der angenommen wird, dass sie eine Nukleinsäure enthält. Die Nukleinsäurequelle
kann in gereinigter oder nicht gereinigter Form vorliegen. Bevorzugte
Probenarten oder Probenquellen, die zur Verwendung in dem offenbarten
Verfahren geeignet sind, sind solche Proben, bei denen bereits bekannt
ist, dass sie als Proben zur Verwendung in anderen Verfahren zur
Nukleinsäuredetektion
geeignet sind oder dahingehend identifiziert wurden. Viele solche
Proben sind bekannt. Zum Beispiel kann die Probe von einem Landwirtschafts-
oder Nahrungsmittelprodukt stammen oder kann eine menschliche Probe
oder eine Probe aus der Tiermedizin sein. Proben können eine
biologische Flüssigkeit,
wie Plasma, Serum, Blut, Urin, Sputum, Zell-Lysat oder dergleichen
sein. Die Probe kann Bakterien, Hefe, Viren und Zellen oder Gewebe
höherer
Organismen, wie Pflanzen oder Tiere, enthalten, von denen angenommen
wird, dass sie ein interessierendes biologisches Molekül enthalten.
Verfahren zur Extraktion und/oder Aufreinigung von Nukleinsäuren, z.B.
von RNA, wurden von Maniatis et al., Molecular Cloning: A Laboratory
Manual (New York, Cold Spring Harbor Laboratory, 1982) beschrieben.
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Da
Proben auch in einem unbehandelten oder unaufgereinigtem Zustand
vorliegen können,
ist die Probenpräparation
oder Aufarbeitung vereinfacht. Indem Proben verwendet werden, die
in einem natürlichen Zustand
angetroffen werden, kann eine genaue Expressionsdetektion und -quantifizierung
erreicht werden. Zusätzlich
kann die vorliegende Erfindung, im Gegensatz zu anderen Techniken,
welche eine poly A-Sequenz zum Priming des reversen Transkriptaseschritts
benötigen,
um eine Probe zu markieren und nachzuweisen, verwendet werden, um
prokaryontische mRNA und eukaryontische mRNA, die keinen poly A-Schwanz
am 3'-Ende besitzt,
zu messen.
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Interessierende
biologische Zielmoleküle
zur Verwendung in dem offenbarten Verfahren können von verschiedenen Quellen,
sowohl von natürlichen
als auch synthetischen Quellen, abstammen. Zum Beispiel umfassen
verschiedene Typen von RNA Boten-RNA, ribosomale RNA, nukleoläre RNA,
Transfer-RNA, virale RNA und heterogene nukleare RNA oder dergleichen.
Zusätzlich
können
vollständige
natürlich
vorkommende Mittel oder Fragmente davon verwendet werden.
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Festphasen-
oder feste Träger
umfassen in nicht begrenzender Weise solche aus Kunststoffen, Harzen,
Polysacchariden, Silica- oder Silica-basierenden Materialien, funktionalisiertem
Glas, modifiziertem Silizium, Kohlenstoff, Metallen, anorganischen
Gläsern,
Membranen, Nylon, Naturfasern wie Seide, Wolle und Baumwolle, und
Polymeren. Festphasen oder feste Träger können porös oder nicht-porös sein.
In einigen Ausführungsformen
besitzt das Material, das von dem festen Träger umfasst ist, reaktive Gruppen
wie Carboxy-, Amino-, Hydroxygruppen etc., die zur kovalenten oder
nicht-kovalenten Bindung der Sonden verwendet werden. Geeignete
Polymere umfassen in nicht begrenzender Weise Polystyrol, Polyethylenglykoltetraphthalat, Polyvinylacetat,
Polyvinylchlorid, Polyvinylpyrrolidon, Polyacrylnitril, Polymethylmethacrylat,
Polytetrafluorethylen, Butylgummi, Styrolbutadiengummi, natürlichen
Gummi, Polyethylen, Polypropylen, (Poly)tetrafluorethylen, (Poly)vinylidenfluorid,
Polycarbonat und Polymethylpenten. Bevorzugte Polymere umfassen
solche, die in der US-PS 5,427,779 von Elsner, H. et al. beschrieben
sind. Festphasen und feste Träger
umfassen in nicht begrenzender Weise ein jegliches festes Material,
an das die Sonden, Primer, Oligonukleotide, Proteine, Peptide oder
dergleichen gekoppelt oder angebunden sein können. Festphasen und feste
Träger
können
eine jegliche verwendbare Form besitzen, einschließlich dünner Filme
oder Membranen, Beads, Flaschen, Mikrowellplatten, Schalen, Objektträgern, Fasern,
Gewebefasern, geformter Polymere, Partikel, Chips und Mikropartikel.
Bevorzugte Substratformen für
eine Festphase sind Mikrotiterplatten, Siliziumchips, Glasobjektträger und markierte
Beads.
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Zur
allgemeinen Anwendung, bei der ein Molekül kovalent an die Oberfläche des
festen Substrats gebunden werden soll, kann die Oberfläche unter
Verwendung einer Vielzahl von Reaktionsfunktionalitäten aktiviert
werden, in Abhängigkeit
von der Art der gebundenen Komponente und der Art der Oberfläche des
festen Substrats. Daher kann die Oberfläche des festen Substrats, wenn
erforderlich, durch Einbringen von Funktionalitäten modifiziert werden, die
dann mit der gebundenen Komponente reagieren können.
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"Mikroarrays" umfassen eine Vielzahl
von unterschiedlichen biologischen Molekülen, einschließlich cDNA,
Amplicons, Plasmiden, Proteinen, Peptiden und dergleichen, wobei
eine Vielzahl mindestens zwei unterschiedliche biologische Moleküle umfasst,
worin die Biomoleküle
an eine Festphase in einer geordneten Matrix oder Struktur immobilisiert
sind. Theoretisch braucht es lediglich eine Komponente, aber in
einer bevorzugten Ausführungsform
werden es mindestens 10, häufiger
mindestens 20, häufig
mindestens 50, bevorzugt 100 oder mehr und sogar 1000 oder mehr
aber gewöhnlich
nicht mehr als ungefähr
104, gewöhnlicher
nicht mehr als ungefähr
100 000 sein, wobei ungefähr
10 bis 1000, die an eine Festphase oder einen festen Träger immobilisiert
sind, bevorzugt sind. Während
theoretisch die Anzahl an unterschiedlichen Bestandteilen mehr als
105 betragen kann, besteht aufgrund der
Fähigkeit,
eine kleine Menge oder ein kleines Volumen an einer spezifizierten
begrenzten Stelle spezifisch zu besitzen, für den größten Teil kein Bedarf über 100
000 zu gehen, und eine solch große Anzahl von unterschiedlichen
Bestandteilen fügt
einiges an Komplexität
für die
Herstellung des Mikroarrays bei. Da die Anzahl von Bestandteilen,
die an einer Festphase immobilisiert sind, gewöhnlich nicht mehr als 105 betragen wird, kann die Anzahl von einzelnen
adressierbaren Stellen wesentlich größer sein, in Abhängigkeit
von der Art des gebundenen Bestandteils, der Herkunft des Signals
und der Art des detektierten Signals, der Empfindlichkeit, mit der
ein Signal detektiert werden kann, der Art des gebundenen Mikroarrays,
wie der Größe des Mikroarrays,
der Art, in der der Mikroarray hergestellt wird, und dergleichen.
Daher werden Mikroarrays vorzugsweise für ein "groß angelegtes
paralleles Screening" verwendet,
das hier als gleichzeitiges Screening von mindestens ungefähr 10, vorzugsweise
ungefähr
1000 und mehr bevorzugt ungefähr
10 000 unterschiedlichen biologischen Molekül-Hybridisierungen bezeichnet
wird.
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Eine
bevorzugte Form eines Mikroarrays umfasst eine gepunktete Anordnung,
auf der 1–10,
10–100 und
am meisten bevorzugt mehr als 100 getrennte Nukleinsäuren, vorzugsweise
Oligonukleotide, Primer oder dergleichen, abgeschieden, punktförmig aufgetragen
oder als Anordnung von kleinen Punkten oder Elementen, wie hier
beschrieben, synthetisiert werden können. Diese auf einer Festphase
abgeschiedenen, punktförmig
aufgetragenen oder synthetisierten Nukleinsäuren werden hier als "Elemente" bezeichnet. Typischerweise hat
ein Element einen Durchmesser von weniger als ungefähr 1 mm.
Im Allgemeinen liegen die Elementgrößen in einem Bereich von 1 μm bis ungefähr 5 mm,
vorzugsweise zwischen ungefähr
1 μm und
ungefähr
1 mm. Nukleinsäureprimer
zur Verwendung in dem offenbarten Verfahren können unter Verwendung etablierter
Nukleotidsyntheseverfahren synthetisiert werden. Solche Verfahren
reichen von einem Standard-Enzymverdau, über eine Nukleotidfragrnent-Isolierung
(siehe z.B. Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratorv Manual, 2.
Ausgabe (Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor,
N.Y., 1989) Kapitel 5, 6) bis hin zu reinen synthetischen Verfahren,
z.B. dem Cyanethylphosphoramidit-Verfahren, bei dem ein Milligen-
oder Beckman System 1 Plus DNA-Synthesegerät (z.B. automatisiertes Synthesegerät Modell
8700 von Milligen-Biosearch, Burlington, MA oder ABI Modell 380B)
verwendet wird. Synthetische Verfahren, die zur Herstellung von Oligonukleotiden
verwendbar sind, sind auch von Ikuta et al. (Ann. Rev. Biochem.
53: 323–356
(1984) (Phosphotriester- und Phosphittriester-Verfahren)) und Narang
et al. (Methods Enzymol., 65: 610–620 (1980) (Phosphotriester-Verfahren))
beschrieben.
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Eine
andere Form eines Mikroarrays ist ein dreidimensionaler Array, und
Beispiele davon umfassen einen Array von farbkodierten Beads (Luminex,
Austin, TX) und einen Array von Hochfrequenz-markierten Beads (PharmaSeq;
Monmouth Junction, NJ). Ein dreidimensionaler Mikroarray, wie hier
verwendet, besteht aus einer beliebigen Festphase, die drei Dimensionen
besitzt, wobei jeder Mikroarray eine Vielzahl von unterschiedlichen
biologischen Molekülen
umfasst, vorzugsweise Nukleinsäureprimer,
die an die Oberfläche
gebunden sind. Daher ermöglicht
die Lokalisierung von jedem Primer auf dem Festphasenmikroarray
die Identifizierung von jeder Nukleinsäure-Primersequenz. Es können Modifikationen
des offenbarten Assays durchgeführt werden.
Zum Beispiel kann ein dreidimensionaler Mikroarray, der eine Vielzahl
von Nukleinsäureprimern
umfasst, mit interessierenden Zielnukleinsäuren vermischt werden. Wenn
die Primer kurz sind, kann es wünschenswert
sein, diese Moleküle
mit Polymerasen zu verlängern,
wie z.B. reverser Transkriptase, so dass sie die Bindungskapazität des RNA:DNA-Hybrid-spezifischen
Teils, wie hier beschrieben, einschließlich Antikörpern und Fragmenten davon,
enthalten. Durch das Einfangen der Antikörper auf einer Festphase können die Primer
des Festphasenmikroarrays, auf dem sich RNA:DNA-Hybride gebildet
haben, von den Primern abgetrennt werden, bei denen sich kein Hybrid
gebildet hat. Die Einheiten, die für RNA:DNA-Hybride spezifisch sind,
können
dann nachgewiesen werden und die Identitäten der Primer bestimmt werden.
Es können
viele andere Assay-Schemata für
das offenbarte Verfahren verwendet werden.
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Der
Mikroarray hat sich als bevorzugtes Format für die Miniaturisierung von
Assays herausgestellt, die RNA, DNA, Proteine und dergleichen detektieren
und messen, insbesondere für
eine Anwendung zur, z.B., Gen-Expression, Mutations- und Polymorphismusanalyse,
SNPs, Detektion von genetischen Variationen etc. Die Mikroarrays
erlauben die Messung der Menge von zehn bis mehreren Tausend Genen
oder genetischen Variationen (z.B. SNPs) von einer einzelnen Probe
auf einer einzelnen Vorrichtung. Eine Schwäche der traditionellen Mikroarray-Verfahren
ist, dass das zu messende biologische Molekül, vorzugsweise Nukleinsäure (entweder
RNA oder DNA) zuerst markiert werden muss, was oftmals über eine
Umwandlung von einer Art Nukleinsäure in eine andere bewirkt
wird, z.B. RNA in markierte DNA, um nachgewiesen und gemessen zu werden.
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Die
vorliegende Erfindung verwendet vorzugsweise einen Nukleinsäuremikroarray,
der wie hier definiert, eine Vielzahl von Nukleinsäuresequenzen
umfasst, einschließlich
in nicht begrenzender Weise DNA, RNA, Amplicons, Plasmide und dergleichen,
die auf einem festen Träger
immobilisiert sind, an dem komplementäre Zielnukleinsäuren hybridisiert
sind. Die Nukleinsäuren
des Mikroarrays können
beispielsweise eine Sequenz von spezifischen Genen oder Klonen,
Sonden, Primern oder Oligonukleotiden enthalten, die an eine poröse oder
nicht-poröse
Festphase oder einen festen Träger
gebunden sind. Es können
Nukleinsäuren
verschiedener Abmessungen in den erfindungsgemäßen Mikroarrays verwendet werden.
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Die
Nukleinsäuren
können
an den Festträger
oder das feste Substrat gekoppelt werden. Ein solcher Mikroarray
ist ein fester Träger,
an dem mehrere unterschiedliche Nukleinsäuren in einer Anordnung, einem Gitter
oder einem anderen organisierten Muster gekoppelt oder angeheftet
worden sind. "Nukleinsäuremikroarrays" umfassen vorzugsweise
Arrays von Nukleinsäuresequenzsträngen auf
Siliziumchips, Glasobjektträgern
oder einem anderen festen Träger
und finden vielfältige
Verwendung zur Detektion und Messung der Gen-Expressions-, Mutations-
und Polymorphismusanalyse etc. Es sind mehrere Verfahren zur Herstellung von
Nukleinsäuremikroarrays
verfügbar.
Stränge
von Nukleinsäuresequenzen
können
nicht-kovalent oder kovalent an ein festes Substrat über passive
oder chemische Kopplungsverfahren gebunden werden. Andere Ansätze verwenden
synthetische Verfahren, um die Nukleinsäuremoleküle direkt auf der Oberfläche des
Substrats auszubilden. Ein einfacherer aber zugleich beschränkterer
Ansatz ist es, markierte Nukleinsäuresequenzen herzustellen und
dann die markierten Nukleinsäuresequenzen
an ein Substrat, das mit einem Bindungspartner beschichtet ist,
zu binden.
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Ein "Hybrid" ist eine doppelsträngige Nukleinsäure, die
RNA oder DNA umfasst. Das Duplex kann DNA:DNA, RNA:RNA oder RNA:DNA
sein oder künstliche
Nukleotide umfassen. Ein RNA-Homoduplex ist eine basengepaarte doppelsträngige RNA.
Ein RNA:DNA-Heteroduplex umfasst einen RNA-Strang und einen Strang,
der DNA-Nukleotidmonomere
umfasst. Die gesamte oder eine Region des Duplex kann doppelsträngig sein.
Typischerweise werden mindestens 10 Basen des Duplex doppel strängig sein.
Die Ausdrücke "spezifisch hybridisieren" oder "spezifische Hybridisierung" oder "selektives Hybridisieren
an" oder dergleichen
bezeichnet die Bindung, Duplexbildung oder Hybridisierung eines
Nukleinsäuremoleküls, an vorzugsweise
eine bestimmte Nukleotidsequenz unter stringenten Bedingungen, wenn
diese Sequenz in einem komplexen Gemisch vorliegt (z.B. zelluläre Gesamt-)
DNA oder RNA.
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Nukleinsäuresonden,
die auf einem festen Substrat immobilisiert sind, ermöglichen
die Bildung von RNA:DNA-Hybriden, die auf dem Substrat lokalisiert
sind. Eine solche Lokalisierung stellt ein einfaches Mittel zum
Abwaschen von Reaktionsbestandteilen bereit, die mit den nachfolgenden
Detektionsschritten interferieren könnten, und eine einfache Möglichkeit,
um mehrere unterschiedliche Zielnukleinsäuresequenzen gleichzeitig zu
untersuchen. RNA:DNA-Hybride können
unabhängig
an jeder Stelle, an der ein unterschiedlicher Primer gebunden ist,
gebildet werden. Zur Immobilisierung von Sonden, um einen Festphasenmikroarray
von biologischen Molekülen
zu bilden, können
die hier beschriebenen Verfahren verwendet werden.
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Ein "Mittel", wie hier definiert,
bezeichnet ein beliebiges Molekül,
das spezifisch RNA:DNA-Hybride erkennt. Beispiele von Mitteln, die
RNA:DNA-Hybride erkennen können,
umfassen in nicht begrenzender Weise chimäre Antikörper und natürlich oder
genetisch manipulierte Proteine oder Nukleinsäuren, die spezifisch an RNA:DNA-Hybride
binden.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
eines Mittels ist ein "Antikörper". Wie hier verwendet,
soll der Begriff Antikörper
im weitesten Sinne verstanden werden, und umfasst vollständige intakte
Antikörper,
Antikörperfragmente,
rekombinante Antikörper,
chimäre
Antikörper,
polyfunktionelle Antikörperaggregate
oder, ganz allgemein, eine beliebige von einem Antikörper abgeleitete
Substanz, die mindestens eine Antikörperkombinationsstelle mit
den hier beschriebenen Eigenschaften oder andere Mittel umfasst.
Vorzugsweise detektieren und binden in der vorliegenden Erfindung
diese Mittel RNA:DNA-Hybride spezifisch. Antikörper von einer beliebigen der
bekannten Klassen und Unterklassen von Immunoglobulinen sind vorgesehen,
beispielsweise IgG, IgM und so weiter, sowie aktive Fragmente, wie
die IgG-Fragmente, die allgemein als Fab, F(ab') und F(ab')2 bekannt sind. Antikörper können monoklonale
Antikörper
umfassen (einschließlich
Agonisten, Antagonisten und neutralisierende Antikörper), die
an ein spezifisches Epitop binden, und polyklonale Antikörper mit
einer Polyepitopspezifität
oder andere Mittel.
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Es
können
beliebige Antikörper
oder Mittel, die für
doppelsträngige
RNA:DNA-Hybride spezifisch sind, verwendet werden, um das erfindungsgemäße Hybrid
direkt nachzuweisen. In der vorliegenden Erfindung sind polyklonale
Antikörper
in der Ausführungsform
bevorzugt, bei der diese zur Detektion von kurzen Nukleinsäuresequenzen,
vorzugsweise solchen, die eine Länge
von weniger als 30 Basen besitzen, verwenden werden.
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Die
Antikörper,
die zum Nachweis von RNA:DNA-Hybriden verwendet werden, können entweder
monoklonale oder polyklonale Antikörper sein. Es kann auch vorteilhaft
sein, ein Gemisch von monoklonalen und polyklonalen Antikörpern zu
verwenden. Weiter umfasst die Erfindung die Verwendung von angepassten
polyklonalen oder monoklonalen Antikörpern, die mit spezifischen
Bindungseigenschaften hergestellt werden können. Beispielsweise können monoklonale
oder polyklonale Antikörper,
die sehr kurze (weniger als 20 Basenpaare) RNA:DNA-Hybride spezifisch
binden, hergestellt werden und zur Detektion von sehr kurzen RNA:DNA-Hybriden
verwendet werden. Zusätzlich
können
monoklonale oder polyklonale Antikörper hergestellt werden, die
entweder mehr oder weniger sensitiv für Fehlpaarungen innerhalb des
RNA:DNA-Hybrids sind. Antikörper,
die sensitiver für
Fehlpaarungen innerhalb des RNA:DNA-Hybrids sind, werden eine darüber hinausgehende
Verwendung für
die Detektion einer genetischen Variation finden, während Antikörper, die
weniger empfindlich für
Fehlpaarungen in dem RNA:DNA-Hybrid sind, Verwendung für die Detektion
und Quantifizierung von spezifischen Klassen von Nukleinsäuren finden
werden. Es können
auch andere Antikörper
verwendet werden, die spezifisch Nukleinsäuretriplexe (DNA:RNA:DNA oder
RNA:DNA:RNA) oder DNA:PNA- oder RNA:PNA-Hybride detektieren, worin
PNA hier als eine Peptidnukleinsäure
definiert ist.
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Polyklonale
Antikörper,
die gegen RNA:DNA-Hybride gerichtet sind, werden durch Injektion
eines geeigneten Labortieres mit einer wirksamen Menge der Peptide
oder des antigenischen Bestandteils, Gewinnung von Serum von dem
Tier und Isolieren von spezifischen Seren durch eine der bekannten
Immunadsorbenztechniken hergestellt. Tiere, die zur Herstellung
von polyklonalen RNA:DNR-Hybrid-Antikörpern leicht verwendet werden
können,
umfassen Hühner,
Mäuse,
Kaninchen, Ratten, Ziegen, Pferde und dergleichen. In einer bevorzugten
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Assays
stammt ein polyklonaler RNA:DNA-Hybridantikörper von Ziegen ab, die mit
einem RNA:DNA-Hybrid immunisiert wurden. Der Hybrid-spezifi sche
Antikörper wird
von dem Ziegenserum durch eine Affinitätsaufreinigung gegen das RNA:DNA-Hybrid,
das auf einem festen Träger
immobilisiert ist, aufgereinigt.
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Monoklonale
Antikörper,
die durch Standardtechniken hergestellt werden, können anstelle
der polyklonalen Antikörper
verwendet werden. Eine Vielzahl von Techniken kann verwendet werden,
um geeignete Antikörper,
die für
RNA:DNA-Hybride spezifisch sind, zu erhalten (z.B. die US-PS 4,833,084
von Carrico, US-PS 4,732,847 von Stuart et al. und Stuart et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 78: 3751 (1981)). Ein monoklonaler Antikörper, der
für RNA:DNA-Hybride
spezifisch ist, der von dem Hybridom HB 8730 sekretiert wird, ist
in der US-PS 4,833,084 von Carrico offenbart. Vorzugsweise werden
gemäß der vorliegenden
Erfindung monoklonale Antikörper
zum Nachweis von Nukleinsäuren
verwendet, die eine Länge
von mehr als 30 Basen aufweisen.
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Die
Isolation von Anti-RNA:DNA-Hybridomen hat die Entwicklung von Assays
für genetische
Mutationen, die mit spezifischen Defekten in Verbindung stehen,
und die Detektion von bakteriellen und viralen Infektionen verbessert.
Jedoch besitzen die Assays, die diese RNA:DNA-Hybrid-spezifischen
monoklonalen Antikörper
einsetzen, oft den Nachteil einer hochgradigen nicht-spezifischen
Bindung, was falschpositive Ergebnisse verursacht. Boguslawski et
al., J. Immunol. Methods 89: 123–130 (1986), entwickelten einen
Hybridisierungs-Assay, bei dem Antihybrid-beschichtete Polystyrol-Beads
verwendet wurden, die auf einem Filterpapier isoliert waren, in
einem Versuch, die nicht-spezifische Bindung zu verringern und komplizierte
Waschvorgänge zu
vermeiden.
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Der
bevorzugte Antikörper
für RNA:DNA-Hybride
wird durch das Verfahren von Kitawaga, Y. und Stollar, B. D., Mol.
Immunology 19: 413–420
(1982) oder gemäß dem in
der US-PS 4,732,847, erteilt am 22. März 1988, von Stuart et al.,
hergestellt.
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Die
Identifizierung des Vorliegens der Hybride kann erreicht werden,
indem entweder polyklonale oder monoklonale Antikörper oder
andere Mittel, die für
den RNA:DNA-Hybridkomplex spezifisch sind, verwendet werden. Eine
Detektion kann erreicht werden, indem entweder der Antikörper, der
für den
Hybrid-RNA:DNA-Komplex
spezifisch ist, markiert wird, oder indem markierte Antikörper, die
an den Antikomplex binden, verwendet werden. Zum Beispiel können Antikörper gegen
Maus-Antikörper,
z.B. Anti-Maus-IgG des Kaninchens, so markiert werden, dass sie an
einen Antikomplex binden, der an den Komplex gebunden ist, der an
den festen Träger
gekoppelt ist, wenn der Antikörper
von einer Maus abstammt.
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Eine
Vielzahl von Markierungen wurden in anderen Zusammenhängen verwendet
und können
hier verwendbar sein. Eine der üblicheren
Markierungen, die zusammen mit einer Autoradiographie verwendet werden
können,
um die Bindungsregionen sichtbar zu machen, sind Radionuklide. Eine
andere Markierung ist ein Fluoreszenzfarbstoff, wie Fluorescein,
Mercocyanin oder Rhodamin, mit der durch Bestrahlung mit einem Anregungslicht
das Auftreten von Fluoreszenz verfolgt werden kann. Alternativ kann
ein Enzym verwendet werden, das ein Produkt hervorbringt, das im
Bereich des Enzyms nachgewiesen und lokalisiert werden kann. Eine
große
Anzahl von Farbstoffen oder Metallen, die zur Reduktion fähig sind,
können
verwendet werden, um eine Detektion zu ermöglichen. Übliche Enzyme umfassen Meerrettichperoxidase,
Glukoseoxidase, Galactosidase, alkalische Phosphatase oder dergleichen.
Die spezifische Markierung oder die Art, mit der das detektierbare
Signal nachgewiesen wird, ist für
diese Erfindung nicht entscheidend. Durch den Einsatz von Antikörpern gegen
den Antikomplex kann die Anzahl von Markierungen, die mit einer
spezifischen Bindung des Antikomplexes an den Komplex gebunden ist,
stark erhöht
werden.
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Um
eine Detektion der entstandenen Bindung des Antikörpers oder
des anderen Mittels, das für
die doppelsträngigen
Hybride spezifisch ist, an das Hybrid zu ermöglichen, wird der Antikörper üblicherweise
mit einer detektierbaren chemischen Gruppe markiert. Beispiele von
detektierbaren chemischen Gruppen, die als Markierungen dienen können, sind
enzymatisch aktive Gruppen, wie Coenzyme, Enzymsubstrate, Enzyminhibitoren
und Enzyme selbst, Fluoreszenzfarbstoffe, Chromophore, Lumineszenzfarbstoffe,
spezifisch bindungsfähige
Liganden, wie Biotin oder Haptene, die durch Bindung mit markiertem
Avidin oder markierten Hapten-Antikörpern detektierbar
sind, und Radioisotope.
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Damit
eine vollständige
Hybridisierung stattfindet, sind optimale Bedingungen zur Bildung
von doppelsträngigen
Hybriden notwendig. Der Ausdruck "stringente Bedingungen" bezeichnet Bedingungen,
bei denen eine Sonde vorzugsweise an eine komplementäre Sequenz
und in einem geringeren Ausmaß oder überhaupt nicht
an andere Sequenzen hybridisieren wird. Die Komplementarität zwischen
zwei einzelsträngigen
Molekülen
kann "partiell" sein, so dass lediglich
einige Nukleinsäuren
binden, oder sie kann vollständig
sein, wenn eine Gesamtkomplementarität zwi schen den einzelsträngigen Molekülen vorhanden
ist. Der Grad der Komplementarität
zwischen Nukleinsäuresträngen hat
signifikante Wirkungen auf die Effizienz und Hybridisierungsstärke zwischen
Nukleinsäuresträngen. Dies
ist von besonderer Wichtigkeit in Amplifikationsreaktionen, die von
der Bindung zwischen Nukleinsäuresträngen, und
dem Design und der Verwendung von PNA-Molekülen abhängen. Eine "stringente Hybridisierung" und "stringente Hybridisierungswaschbedingungen" im Zusammenhang
mit Nukleinsäure-Hybridisierungsexperimenten,
wie z.B. Southern- und Northern-Hybridisierungen, sind Sequenz-abhängig und
bei verschiedenen Umgebungsparametern unterschiedlich. Ein umfassender Leitfaden
für die
Hybridisierung von Nukleinsäuren
ist Tijssen (1993) Laboratory Techniques in Biochemistry and Molecular
Biology – Hybridization
with Nucleic Acid Probes Teil 1 Kapitel 2, "Overview of principles of hybridization
and the strategy of nucleic acid probe assays", Elsevier, N.Y.
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"Substantiell bindet/binden" bezeichnet eine
Komplementaritätshybridisierung
zwischen einer Nukleinsäuresonde
und einer Zielnukleinsäure
und umfasst auch kleinere Fehlpaarungen, denen durch eine Verringerung
der Stringenz der Hybridisierungsmedien Rechnung getragen werden
kann, um so die gewünschte
Detektion der Zielpolynukleotidsequenz, die an die gebundene Oligonukleotidsequenz
hybridisiert ist, welche cDNA, Amplicons, Plasmide und dergleichen
umfasst, zu erreichen.
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Eine
Hybridisierung der Sondennukleinsäure an das interessierende
Nukleinsäuremolekül kann unter beliebigen
geeigneten Bedingungen durchgeführt
werden, und vorzugsweise unter Bedingungen, die eine Hybridisierung
begünstigen
und die doppelsträngige
Hybride bilden (siehe z.B. Sambrook et al., Molecular Cloning: A
Laboratory Manual, 2. Ausgabe (Cold Spring Harbor Laboratory Press,
Cold Spring Harbor, N.Y., 1989)).
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Beispielsweise
wird ein Primer benötigt,
um eine reverse Transkription zu starten. Ein "Primer" wird hier als ein Nukleinsäuremolekül definiert,
das sich an ein DNA- oder
RNA-Matrizenmolekül
anlagern kann und als Einleitungspunkt für die Nukleinsäuresynthese
dient. Ein üblicher
Primer ist allgemein ein synthetisches Oligonukleotid, einschließlich cDNA,
Amplicons, Plasmide und dergleichen, aber auch natürlich vorkommende Nukleotide
wirken als Primer sowohl in vitro als auch in vivo. In vitro-Verwendungen
von Primern umfassen z.B. die cDNA-Synthese, eine Sanger-Didesoxy-Sequenzierung
und PCR.
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Diese
bestimmte Ausführungsform
erfordert eine interessierende Nukleinsäure"Matrize", um die interessierende(n) Zielnukleinsäure(n) zu
identifizieren, wenn die Zielnukleinsäureprobe(n) erhalten wird/werden. Nukleinsäure-"Matrize" oder "Matrize", wie hier austauschbar
verwendet, definiert eine Polynukleotidsequenz, von der eine Information
abgelesen wird, um die Synthese von einem anderen Makromolekül zu steuern.
Zum Beispiel kann der Ausdruck einen DNA-Strang bezeichnen, der
während
der DNA-Synthese oder Transkription von RNA kopiert wird, oder einen
RNA-Strang, der während
einer reversen Translation kopiert wird.
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Ein
Primer des offenbarten Verfahrens kann ein Oligonukleotid, cDNA,
Amplicons, Plasmide und dergleichen sein, entweder RNA oder DNA,
mit einer Sequenzkomplementarität
zu einer Region auf einem interessierenden Nukleinsäuremolekül. Wie hier
verwendet, wird die komplementäre
Sequenz des Primers als "komplementärer Teil" bezeichnet. Wie
hier verwendet, wird die Region auf dem interessierenden Zielnukleinsäuremolekül, die zu
dem Primer komplementär
ist, als "Primerkomplementregion" bezeichnet. Die
Primerkomplementregion von einem interessierenden Zielnukleinsäuremolekül kann eine
beliebige Region des interessierenden Zielmoleküls sein. Bei der Ausführungsform
des vorliegenden Assays, bei dem eine reverse Transkriptase verwendet
wird, umfasst eine bevorzugte Ausführungsform, dass die Primerkomplementregion eines
Zielnukleinsäuremoleküls von dem
5'-Ende des Matrizen-Nukleinsäuremoleküls in gewissem
Abstand entfernt liegt. Dies stellt eine größere Region der Nukleinsäure-Matrize
zwischen der Stelle der Primer-Hybridisierung und dem Ende des Matrizen-Nukleinsäuremoleküls bereit,
wobei dadurch die Menge des zu detektierenden RNA:DNA-Hybrids amplifiziert
wird.
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Im
Allgemeinen wird die Primerkomplementregion von einem interessierenden
Nukleinsäuremolekül basierend
auf bekannten Kriterien zur Selektion einer Nukleinsäuresequenz
zur Detektion ausgewählt.
Beispielsweise ist es zur Detektion eines bestimmten Nukleinsäuremoleküls unter
anderen Nukleinsäuremolekülen bevorzugt,
dass die Primerkomplementregion charakteristisch oder einzigartig
für das
interessierende Zielnukleinsäuremolekül ist. Wenn
es erwünscht
ist, dass ein beliebiges einer Klasse von RNA-Molekülen detektiert
wird, ist es bevorzugt, dass die Primerkomplementregion so ausgewählt ist,
dass sie eine Sequenz besitzt, die in allen interessierenden Zielnukleinsäuremolekülen dieselbe
ist oder im Wesentlichen dieselbe ist. Wenn eine Primerkomplementregion
ausgewählt
worden ist, wird die Sequenz des Primers so entworfen oder so ausgewählt, dass
sie zu der ausgewählten
Primerkomplementregion des interessierenden Moleküls komplementär ist. Ein beliebiges
Nukleinsäuremolekül, für das eine
Sequenz bekannt ist oder für
das eine Sequenz abgeleitet werden kann, kann unter Verwendung des
offenbarten Verfahrens nachgewiesen werden.
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In
dem Verfahren hat der komplementäre
Teil eines Primers eine Länge,
die eine spezifische und stabile Hybridisierung zwischen dem Primer
und der Primerkomplementregion unterstützt. Im Allgemeinen umfasst
ein Primer der vorliegenden Erfindung 10 bis 100 Nukleotide, aber
hat vorzugsweise 15 bis 30 Nukleotide.
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Die
Fähigkeit,
ein Individuum anhand dessen Genoms zu charakterisieren, ist auf
die inhärente
Variabilität
der genetischen Information zurückzuführen. Obwohl
DNA-Sequenzen, die für
notwendige Proteine kodieren, unter Spezies gut konserviert sind,
gibt es DNA-Bereiche, die nicht-kodierend sind oder die für Teile von
Proteinen kodieren, welche keine kritischen Funktionen besitzen,
und daher ist eine absolute Konservierung der Nukleinsäuresequenz
nicht im großen
Maße erforderlich.
Diese variablen Regionen werden durch genetische Marker identifiziert.
Typischerweise werden genetische Marker von Sonden, wie Oligonukleotiden oder
Amplicons, gebunden, die spezifisch an einzigartige variable Regionen
des Genoms binden. In einigen Fällen
kann man durch das Vorliegen oder Fehlen einer Bindung an einen
genetischen Marker Individuen anhand ihrer einzigartigen Nukleinsäuresequenz
identifizieren. In anderen Fällen
bindet ein Marker an Nukleinsäuresequenzen
von allen Individuen, aber das Individuum wird anhand der Position
in dem Genom, an die eine Markersonde gebunden ist, identifiziert.
Die Hauptursachen einer genetischen Variabilität sind Additions-, Deletions-
oder Punktmutationen, Rekombination und transponierbare Elemente
innerhalb des Genoms von Individuen in einer Pflanzenpopulation.
Die vorliegende Offenbarung kann zur Detektion und Messung von einer
genetischen Variation angewendet werden. Zum Beispiel können Polymorphismen,
wie SNPs, die durch unterschiedliche Sequenzen wiedergegeben sind,
nachgewiesen werden.
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Der
offenbarte Assay kann verwendet werden, um eine Vielzahl von unterschiedlichen
interessierenden biologischen Molekülen in einer Probe nachzuweisen.
Dies wird vorzugsweise dadurch erreicht, dass entweder auf eine
Sequenz gescreent wird, die in jedem der interessierenden biologischen
Zielmoleküle
vorhanden ist, oder indem mit mehreren Sonden gescreent wird, die
zusammen komplementär
zu Regionen auf den interessierenden biologischen Molekülen sind.
Der letztere Ansatz ist zur Detektion von beispielsweise einigen Krankheiten
oder Prädispositionen
ei ner Krankheit, die mit zahlreichen unterschiedlichen Mutationen
bei bestimmten Genen oder genetischen Variationen, einschließlich in
nicht begrenzender Weise Insertions- oder Deletionsmutationen, assoziiert
sind, bevorzugt.
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Das
offenbarte Verfahren kann auch verwendet werden, um das Verhältnis der
Expression von unterschiedlichen biologischen Molekülspezies
von einzelnen Organismen oder einer individuellen Probe zu bestimmen.
Zu diesem Zweck wird das Verfahren verwendet, um mehrere Spezies
gleichzeitig nachzuweisen. Eine Mikroarray-Detektion, wie hier beschrieben, ist
für diesen
Zweck geeignet. Das offenbarte Verfahren kann auch verwendet werden,
um ähnliche
oder verwandte Biomolekülsequenzen
nachzuweisen, bei denen die verwandten biologischen Moleküle ein gemeinsames
Sequenzmotiv besitzen, aber ansonsten unterschiedlich sind. Zum
Beispiel können
Zellen mehrere biologische Molekülspezies
mit ähnlichen
regulatorischen Sequenzen, ähnlichen
Strukturmotiven oder anderen gemeinsamen Sequenzen enthalten. Solche
Klassen von Nukleinsäuremolekülen können mit
einer einzelnen Sondenspezies nachgewiesen werden, indem die Sonde
so entworfen wird, dass sie an die gemeinsame Sequenz hybridisiert.
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In
dem offenbarten Assay wird ein Mittel, das spezifisch für RNA:DNA-Hybride
ist, einschließlich RNA:DNA-Hybrid-spezifischen
Antikörpern
und deren Fragmente, verwendet, um biologische Moleküle, die
an den Sondenmikroarray hybridisiert haben, nachzuweisen, was die
Markierung der Zielbiomoleküle
nicht länger erforderlich
macht, aber als eine Option bleibt. In diesem Ansatz ist, je länger das
RNA:DNA-Hybrid ist, das Signal um so stärker, da ein längeres RNA:DNA-Hybrid
mehr Antikörper
binden kann als ein kürzeres RNA:DNA-Hybrid.
Je länger
die Nukleinsäurensondenstränge auf
dem Mikroarray sind, umso empfindlicher ist die Detektion der Zielnukleinsäuren oder,
alternativ, umso größer ist
die Signalintensität
für eine
gegebene Menge von hybridisierten Zielnukleinsäuren. Unglücklicherweise wird es schwieriger
und zunehmend teurer, längere
Stränge
von Sonden für
die Herstellung dieser Mikroarrays zu synthetisieren, herzustellen
oder einzusetzen.
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Eine
offenbarte Ausführungsform
des vorliegenden Assays beschreibt relativ kurze Nukleinsäuresondensequenzen,
die an ein festes Substrat gebunden sind, was die Zeit, den Aufwand
und die Kosten verringert, die notwendig sind, um den Mikroarray
herzustellen. Zielnukleinsäuresequenzen
in der Probe werden an diese kurzen Sonden hybridisiert, was ein
kurzes RNA:DNA-Hybrid mit einem langen Nukleinsäureschwanz hervorbringt. Dieses
kurze RNA:DNA-Hybrid bindet vielleicht nur ei nen oder zwei RNA:DNA-Antikörper. Wenn
eine reverse Transkriptase zugesetzt wird und die Bedingungen so
sind, dass eine reverse Transkription erfolgt, wird der Nukleinsäuresondenteil
des RNA:DNA-Hybrids bis zu der Länge
des Zielnukleinsäurestrangs
verlängert,
so dass dadurch die Länge
des RNA:DNA-Hybrids stark zunimmt. Wenn der Zielnukleinsäurestrang
eine Länge
von 1500 Basen hätte,
dann würde
sich das entstehende RNA:DNA-Hybrid einer Länge von 1500 Basenpaaren nähern. Ein
RNA:DNA-Hybrid dieser Länge
bindet signifikant mehr RNA:DNA-Antikörper, so dass dadurch die Intensität des erzeugten
Signals stark ansteigt und die Empfindlichkeit der Detektion von
spezifischen Zielnukleinsäuresequenzen
zunimmt.
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Eine
offenbarte Ausführungsform
ist ein Verfahren zur Detektion von Zielnukleinsäuresequenzen durch reverse
Transkription der gesamten oder eines Teils der gebundenen Nukleinsäurensondensequenz
mit einer reversen Transkriptase, bei der eine RNA:DNA-Hybrid-abhängige Exonukleasefunktion
fehlt (im Allgemeinen als RNase-H-Funktion oder -Bestandteil bezeichnet),
und Nachweis des entstandenen DNA:RNA-Hybrids mit einem Antikörper, der
spezifisch für
RNA:DNA-Hybride ist. Die Nukleinsäuresonden werden auf einem
festen Träger
immobilisiert, um das RNA:DNA-Hybrid mit dem festen Träger zu assoziieren.
Dies ermöglicht
eine leichte Abtrennung von Hybriden von der Probenlösung und
eine spezifische Detektion von Nukleinsäuremolekülen basierend auf der Position
des Hybrids auf dem festen Träger.
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In
einem Verfahren wird eine reverse Transkription durchgeführt, indem
eine reverse Transkriptase verwendet wird, vorzugsweise eine reverse
Transkriptase, bei der die RNase-H-Funktion fehlt. Das Reaktionsgemisch,
einschließlich
des interessierenden Nukleinsäuremoleküls, in dieser
Ausführungsform
vorzugsweise RNA, der hybridisierte immobilisierte Nukleinsäureprimer
und die reverse Transkriptase werden dann unter Bedingungen inkubiert,
welche eine reverse Transkription des interessierenden RNA-Moleküls und eine
Bildung von DNA:RNA-Hybriden ermöglichen.
Beispiele von reversen Transkriptasen, die in dem offenbarten Verfahren
verwendet werden können
oder die zur Verwendung in dem offenbarten Verfahren angepasst werden
können,
sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Bevorzugte reverse Transkriptasen zur Verwendung in dem vorliegenden
Verfahren umfassen reverse Transkriptasen 18053-017, 18064-014 und
18064-071 von Life Technology, reverse Transkriptasen M5301 und
M5302 von Promega und reverse Transkriptase 600085 von Stratagene,
wobei jede davon in Tabelle 1 offenbart ist.
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Eine
reverse Transkription kann im Allgemeinen bei einer beliebigen Temperatur
innerhalb des funktionellen Temperaturbereichs der reversen Transkriptase
durchgeführt
werden. Vorzugsweise ist die Inkubationstemperatur eine beliebige
Temperatur, bei der die reverse Transkriptase funktionell ist und
der Primer an das Zielnukleinsäuremolekül hybridisiert
bleibt. Für
nicht-thermophile reverse Transkriptasen sind bevorzugte Temperaturen
solche Temperaturen, die der oder ungefähr der optimalen Temperatur
für die
reverse Transkriptase entsprechen. Für die meisten nicht-thermophilen
reversen Transkriptasen wird diese Temperatur zwischen ungefähr 25°C und 45°C liegen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine thermophile reverse Transkriptase zum Erhöhen der Selektivität verwendet.
Die höchste
Temperatur, bei der eine thermophile reverse Transkriptase funktionell
ist, kann ziemlich hoch sein. Aus diesem Grund werden bevorzugte
Temperaturbereiche für
eine reverse Transkription bei Verwendung einer thermophilen reversen
Transkriptase am einfachsten in Form von der berechneten Schmelztemperatur
eines Hybrids zwischen dem interessierenden RNA-Molekül und dem
Primer beschrieben. Eine solche Schmelztemperatur wird hier als
RNA-/Primer-Schmelztemperatur (R/P Tm) bezeichnet. Bevorzugte Bereiche
umfassen eine Temperatur von 20°C
unterhalb der Schmelztemperatur eines Hybrids zwischen dem interessierenden
RNA-Molekül
und dem Primer und 5°C
oberhalb der Schmelztemperatur eines Hybrids zwischen dem interessierenden
RNA-Molekül
und dem Primer. Andere bevorzugte Bereiche umfassen solche, wie
in Tabelle 2 aufgeführt,
wenn eine thermophile reverse Transkriptase verwendet wird.
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Es
ist spezifisch anzumerken, dass jeder spezifische, jedoch nicht
genannte Bereich innerhalb der vorstehend aufgeführten Bereiche als ein alternativer
bevorzugter Bereich angesehen wird. Bevorzugte Temperaturen für eine reverse
Transkription umfassen ungefähr
20°C unter
R/P Tm, ungefähr
15°C unter
R/P Tm, ungefähr
12°C unter
R/P Tm, ungefähr
10°C unter
R/P Tm, ungefähr
7°C unter
R/P Tm, ungefähr 5°C unter R/P
Tm, ungefähr
3°C unter
R/P Tm, 20°C
unter R/P Tm, 15°C
unter R/P Tm, 12°C
unter R/P Tm, 10°C
unter R/P Tm, 7°C
unter R/P Tm, 5°C
unter R/P Tm und 3°C
unter R/P Tm. Je näher
die Temperatur an dem R/P Tm-Wert ist, umso größer wird im Allgemeinen der
Unterscheidungsgrad zwischen den spezifischen und nicht-spezifischen
Hybriden der RNA und Primer sein. Wenn die Temperatur nahe dem R/P
Tm-Wert liegt, kann jedoch eine niedrigere Stabilität von spezifischen
Hybriden dazu führen,
dass das Priming weniger effizient ist.
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Der
R/P Tm-Wert kann entweder durch Berechnung oder empirische Messung
bestimmt werden. Zur Berechnung von R/P Tm kann eine beliebige etablierte
Formel zur Berechnung der Stabilität von Nukleinsäurehybriden
verwendet werden. Eine bevorzugte Formel zur Berechnung von R/P
Tm ist
die von
Studien über
die Stabilität
von perfekt-gepaarten DNA:DNA-Hybriden stammt. Bei RNA:DNA-Hybriden,
die die Formamidkonzentration in die Formel einschließen, trifft
dies nicht zu, da die Beziehung zwischen der Formamidkonzentration
und der Absenkung von Tm nicht linear ist. Bei 80% Formamid sind
die RNA:DNA-Hybride stabiler als DNA:DNA-Hybride, was zu einer Erhöhung des
Tm-Werts um ungefähr 10 bis 30°C führt, in
Abhängigkeit
von der Sequenz (Hames & Higgins,
Nucleic Acid Hybridisation: A Pratical Approach (IRL Press Limited,
Oxford, England. 1985)). Das Durchführen der Reaktion in 80% Formamid
kann daher auch ausgenutzt werden, um eine Bildung von DNA:DNA-Duplexen
zu unterdrücken,
um vorzugsweise RNA:DNA-Hybride auszuwählen und um den Tm-Wert für R/P abzuschätzen. Da
die empirisch abgeleiteten Formeln zur Abschätzung des Tm-Werts von RNA:DNA-Hybriden
für kurze
Nukleinsäureprimer
nicht so genau sein könnten,
wird die Hybridisierungstemperatur vorzugsweise bestimmt, indem
die Hybridstabilität
in 0,1–0,4 M
monovalenten Kationen bei Temperaturen im Bereich von 40 bis 60°C untersucht
wird. Der R/P Tm-Wert kann auch empirisch bestimmt werden (Lesnick
und Freier, Biochemistry 34: 10807–10815 (1995), McGraw et al.,
Biotechniques 8: 674–678
(1990), und Rychlik et al., Nucleic Acids Res. 18: 6409–6412 (1990)).
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Wie
hier verwendet, ist eine thermophile reverse Transkriptase eine
beliebige reverse Transkriptase, die mindestens 5% ihrer maximalen
Aktivität
bei einer beliebigen Temperatur über
50°C beibehält oder
die eine optimale Temperatur von mindestens 50°C besitzt. Bevorzugte reverse
Transkriptasen sind solche mit einer optimalen Temperatur von mindestens
50°C. Wie
hier verwendet, wird die maximale Aktivität einer reversen Transkriptase
als die Aktivität
definiert (wie in dem unten beschriebenen Assay gemessen), die eine
gegebene reverse Transkriptase bei ihrer optimalen Temperatur aufweist.
Wie hier verwendet, wird die optimale Temperatur einer reversen
Transkriptase als die Temperatur definiert, bei der die Aktivität der reversen
Transkriptase am größten ist,
was anhand des unten beschriebenen Assays gemessen wird. Die optimale
Temperatur für eine
gegebene reverse Transkriptase kann bestimmt werden, indem ihre
Aktivität
in dem folgenden Assay bei verschiedenen Temperaturen gemessen wird.
Im Allgemeinen braucht eine optimale Temperatur nur innerhalb eines
Bereichs bestimmt werden, so dass die Assays nur bei Intervallen
von 5 bis 10 Grad durchgeführt
werden müssen.
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Verfahren
zur Immobilisierung von Nukleinsäuresequenzen
an Festphasensubstrate sind gut etabliert. Oligonukleotide, einschließlich Halbsonden
und Rolling Circle-Replikationsprimern,
können
an Substrate unter Verwendung von etablierten Kopplungsverfahren
gekoppelt werden. Zum Beispiel sind Anbindungsverfahren von Pease
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91(11): 5022–5026 (1994) und Khrapko et
al., Mol. Biol. (Mosk)(USSR) 25: 718–730 (1991) beschrieben. Ein
Verfahren zur Immobilisierung von 3'-Aminoligonukleotiden auf Kasein-beschichteten
Objektträgern
ist von Stimpson et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92: 6379–6383 (1995)
beschrieben. Ein bevorzugtes Verfahren zum Anbringen von Oligonukleotiden
an Substrate im festen Zustand ist von Guo et al., Nucleic Acids
Res. 22: 5456–5465
(1994), beschrieben.
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Die
Immobilisierung und Anordnung von Nukleinsäuren oder Primer-Molekülen an feste
Träger
können
unter Verwendung einer beliebigen geeigneten Technik bewerkstelligt
werden. Beispielsweise kann eine Immobilisierung entweder durch
in situ-Nukleinsäuresynthese
(Maskos und Southern, Nucleic Acids Research, 20: 1679–1684 (1992);
Pease et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 91: 5022–5026 (1994))
oder durch kovalente oder passive Anbringung von chemisch synthetisierten
Oligonukleotiden (Guo et al., Nucleic Acids Research, 22: 5456–5465 (1994))
oder durch kovalente oder passive Anbringung anderer Nukleinsäuren, Amplicons,
cDNAs und dergleichen in Kombination mit Roboter-Array-Technologien
bewerkstelligt werden. Andere Immobilisierungstechniken sind in
der US-PS 5,412,087 von McGall et al., US-PS 5,429,807 von Matson et al., und
US-PS 5,510,087 von Fodor et al. beschrieben. Tausende unterschiedlicher
Primer können
auf einer kleinen Fläche
auf einem festen Träger
angeordnet sein, um Tausende von Zielnukleinsäuremolekülen zu untersuchen. Die Dichte
von Nukleinsäuren
oder Primern sollte mit dem Verfahren zur Anordnung und den Detektionsmitteln übereinstimmen.
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Offenbarung umfasst eine Hybridisierung von Zielnukleinsäuresequenzen
an den universellen Array, der spezifische Nukleinsäuresonden
umfasst, wobei ein "universeller Array" oder "universelle Arraysequenzen" hier austauschbar
als kurze Nukleinsäuresequenzen
mit jeder möglichen
Basenkombination definiert ist. Die universellen Arraysequenzen
umfassen einen Bereich von 6–10
Basen, vorzugsweise 5–6
Basen, worin die Anzahl der möglichen
Kombinationen (d.h. unterschiedliche Sonden, die an die Festphase
gebunden sind) 1024 bzw. 4096 beträgt, so dass eine Nukleinsäureexpressionsanalyse ermöglicht wird,
wobei das Ergebnis als "Fingerprint" verwendet werden
kann, bei dem unterschiedliche Gewebe oder Proben unterschiedliche
Fingerprints ergeben.
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Die
Ausführungsformen,
die eine dritte Nukleinsäuresonde
umfassen, können
an den Festphasenarray unter Verwendung von "Abfang-Tags" immobilisiert werden. Wie hier verwendet,
ist ein Abfang-Tag eine beliebige Verbindung, die eine andere Verbindung
oder Gruppe binden kann. Der Primer wird über eine Bindung an einen gebundenen
Abfang-Tag an dessen Bindungspartner auf diese Weise immobilisiert.
Solche Bindungspartner werden hier als "Abfang-Docks" bezeichnet. Ein Abfang-Tag ist eine Verbindung,
wie ein Ligand oder Hapten, die mit einer anderen Verbindung, wie
Ligand-Bindungsmolekülen
oder einem Antikörper,
bindet oder interagiert. Es ist auch bevorzugt, dass eine solche
Interaktion zwischen dem Abfang-Tag
und dem Abfang-Dock eine spezifische Interaktion ist, wie zwischen
einem Hapten und einem Antikörper
oder einem Liganden und einem Ligand-Bindungsmolekül.
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Eine
weitere Ausführungsform
von diesem Assay umfasst ein Abfang-Tag mit zwei benachbarten Regionen:
eine Zielnukleinsäure-spezifische
Region und ein "Abfang-Sequenzkomplement". Wie hier verwendet, umfasst
ein Abfang-Sequenzkomplement eine Nukleinsäuresequenz, die komplementär zu "universellen Abfang-Sequenzen" ist, die an dem
Festphasenmikroarray immobilisiert sind, worin "universelle Abfangsequenzen" kurze Nukleinsäuresequenzen
bezeichnen, die bekannt sind und deren Lokalisation auf dem Festphasenmikroarray
vorbestimmt ist. Der Abfang-Tag oder die Sonde, der/die ein "Abfang-Sequenzkomplement" umfasst, kann an
den Festphasenmikroarray durch Hybridisierung an dessen komplementäre "universelle Abfang-Sequenz" immobilisiert sein.
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In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Offenbarung bezeichnet der "Abfang-Tag" eine markierte Nukleinsäuresonde,
die an dessen "Abfang-Dock" hybridisiert, der
an den Festphasenmikroarray gebunden ist, wobei der "Abfang-Dock" eine gemeinsame
Sequenz ist, die spezifisch für
die markierte Nukleinsäuresonde
ist.
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Alternative
Abfang-Tags umfassen Hapten- oder Ligandenmoleküle, die an Oligonukleotide
gekoppelt sein können.
Abfang-Tags, die in Zusammenhang mit Nukleinsäuresonden beschrieben sind,
wurden von Syvnen et al., Nucleic Acids Res., 14: 5037 (1986), beschrieben.
Abfang-Tags umfassen auch Biotin, das in Nukleinsäuren eingebaut
werden kann.
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Das
Anbinden oder Koppeln von Primern an ein Substrat kann durch Anbinden
oder Koppeln von Abfang-Docks an das Substrat bewerkstelligt werden.
Die Abfang-Docks
vermitteln eine Anheftung eines Primers durch Bindung an oder Interaktion
mit einem Abfang-Tag auf dem Primer. Abfang-Docks, die auf einem
Substrat immobilisiert sind, ermöglichen
das Abfangen des Primers auf dem Substrat. Durch Anbringung von
unterschiedlichen Abfang-Docks an unterschiedliche Regionen eines
Substrats können
unterschiedliche Abfang-Tags, die an unterschiedliche Primer gebunden
sind, an unterschiedlichen und damit diagnostischen Orten auf dem
Substrat abgefangen werden. Zum Beispiel können in einem Mikrotiterplattenmultiplex-Assay
Abfang-Docks, die für
bis zu 96 unterschiedliche Abfang-Tags spezifisch sind, auf einer
Mikrotiterplatte immobilisiert sein, jedes in einem anderen Well.
Das Abfangen und der Nachweis wird lediglich in solchen Wells stattfinden,
die den Abfang-Tags entsprechen, bei denen die korrespondierenden
Nukleinsäuremoleküle in einer Probe
vorhanden waren.
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In
einer Ausführungsform
ist das Abfang-Dock ein Oligonukleotid. Verfahren zur Immobilisierung
und Kopplung von Oligonukleotiden an Substrate sind hinreichend
etabliert. Zum Beispiel sind Anbringungsverfahren von Pease et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91 (11): 5022–5026 (1994), und Khrapko et
al., Mol Biol (Mosk) (USSR) 25: 718–730 (1991), beschrieben. Ein
Verfahren zur Immobilisierung von 3'-Aminoligonukleotiden
auf Kasein-beschichteten Objektträgern ist von Stimpson et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92: 6379–6383 (1995), beschrieben.
Ein weiteres Ver fahren zur Anbringung von Oligonukleotiden an Festphasensubstrate
ist von Guo et al., Nucleic Acids Res. 22: 5456–5465 (1994), beschrieben.
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Verfahren
zur Immobilisierung von Proteinen an Substrate sind hinreichend
etabliert. Eine Immobilisierung kann beispielsweise durch Anbringung
an beispielsweise aminierte Oberflächen, carboxylierte Oberflächen oder
hydroxylierte Oberflächen
unter Verwendung von Immobilisierungs-Chemieverfahren erreicht werden.
Beispiele von Anbringungsagenzien sind Bromcyan, Succinimid, Aldehyde,
Tosylchlorid, Avidin-Biotin, strahlungsvernetzbare Agenzien, Epoxide,
Maleimide und Glutaraldehyd. Diese und andere Anbringungsagenzien
sowie Verfahren zu deren Verwendung zur Anbringung sind in Protein
immobilization: Fundamentals and Applications, Richard F. Taylor,
Hrsg. (M. Dekker, New York, 1991), Johnstone und Torpe, Immunochemistry
In Practice (Blackwell Scientific Publications, Oxford, England,
1987), Seiten 209–216
und 241–242
und Immobilized Affinity Ligands, Craig T. Hermanson et al., Hrsg.
(Academic Press, New York, 1992) beschrieben. Proteine können an
ein Substrat durch chemisches Vernetzen einer freien Aminogruppe
auf dem Antikörper an
reaktive Seitengruppen, die in dem Substrat vorhanden sind, angebracht
werden. Beispielsweise können Proteine
chemisch an ein Substrat, das freie Amino- oder Carboxylgruppen
enthält,
unter Verwendung von Glutaraldehyd oder Carbodiimiden als Vernetzungsagenzien
chemisch vernetzt werden. Bei diesem Verfahren werden wässrige Lösungen,
die freie Proteine enthalten, mit dem Festphasensubstrat in Gegenwart
von Glutaraldehyd oder Carbodiimid inkubiert. Standardimmobilisierungs-Chemieverfahren
sind dem Fachmann bekannt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird die Empfindlichkeit des offenbarten Verfahrens durch wiederholtes
Waschen der Hybridprobe, um freie nicht-hybridisierte Nukleinsäuren, die
in der Probe vorliegen, zu entfernen, erhöht. Es ist vorteilhaft, die
nicht-spezifische, nicht-hybridisierte Nukleinsäure zu entfernen, da Sekundärstrukturen
in der Nukleinsäure
durch die Detektionsmittel erkannt werden könnten, was zu einem erhöhten Assay-Hintergrund
führt.
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Die
bevorzugten Hybridisierungs-Probennukleinsäure-Detektionskits zur Verwendung
in dem offenbarten Verfahren können
hergestellt werden, indem einige oder alle für das Verfahren erforderlichen
Bestandteile verwendet werden. Der Kit enthält vorzugsweise einen immobilisierten
Primer, der zu einer Region auf einem interessierenden Nukleinsäuremolekül komplementär ist, und
enthält
mehr bevorzugt eine Vielzahl von immobilisierten Primern, die jeweils
zu einer Region auf einem interessierenden Nukleinsäuremolekül komplementär sind.
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Vorzugsweise
enthalten Kits alle oder einige der folgenden Bestandteile: ein
Probentransportmedium zur Stabilisierung der Probe; einen Festphasen-gebundenen
Mikroarray von Biomolekülen,
der spezifisch für ein
zweites zu detektierendes Biomolekül ist; Hybridisierungspuffer;
Mittel, das spezifisch für
RNA:DNA-Hybride ist; Waschpuffer; Verstärkungspuffer und die Reagenzien,
die zur Detektion des RNA:DNA-Hybrid-spezifischen Antikörpers notwendig
sind. Zusätzlich
können
einige Kits eine thermostabile reverse Transkriptase einschließen, bei
der die RNA:DNA-Hybrid-abhängige Exonuklease(RNase
H)-Funktion fehlt. Eine weitere Zusammensetzung der Kits kann eine
Nukleinsäuresonde
einschließen,
die eine Abfang-Sequenzkomplementregion umfasst. Zusätzlich können die
Kits auch eine markierte Biomolekülsonde einschließen, welche
an eine gemeinsame Sequenz des Festphasen-gebundenen Biomoleküls hybridisiert.
Kits können
weiter einen universellen Array von biologischen Molekülen zur
Detektion eines Probenbiomoleküls
umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt. Kits können sämtliche dieser Bestandteile
oder Teile davon umfassen.
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Zur
amplifizierten Antikörper-Detektion
können
zusätzlich
zu den Reagenzien, die in den Hybridisierungskits zur direkten Detektion,
wie oben beschrieben, enthalten sind, die folgenden Reagenzien vollständig oder
teilweise in die Kits eingeschlossen sein: detektierbar markiertes
Anti-Maus-IgG; biotiniliertes Anti-Maus-IgG; markiertes Anti-Maus-Streptavidin;
biotiniliertes Anti-Streptavidin oder acetylierte BSA-Lösung.
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Die
Kits sollten eine Negativkontrolle und eine Positivkontrolle enthalten.
Vorzugsweise sind Sonden für
Negativ- und Positivkontrollen auf der Festphase mit den Nukleinsäuresequenzen
eingeschlossen.
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Die
folgenden nicht-beschränkenden
Beispiele veranschaulichen die Verwendung des vorliegenden Assays.
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Beispiele
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Es
wird angemerkt, dass die Singularformen, wie hier und in den anhängenden
Patentansprüchen
verwendet, "ein", "eine/r" und "der/die/das" auch die Pluralformen einschließen, soweit
es nicht im Zusammenhang anders angegeben ist. Daher umfasst beispielsweise
eine Bezugnahme auf "eine
Wirtszelle" eine
Vielzahl von solchen Wirtszellen, eine Bezugnahme auf "den Antikörper" ist eine Bezugnahme
auf einen oder mehrere Antikörper
und Äquivalente
davon, die dem Fachmann bekannt sind, usw.
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Soweit
nicht anders angegeben, haben alle hier verwendeten technischen
und wissenschaftlichen Ausdrücke
dieselben Bedeutungen, wie sie üblicherweise
von dem Fachmann auf dem Gebiet, zu dem die Erfindung gehört, verstanden
werden. Obwohl beliebige Verfahren und Materialien, ähnlich oder äquivalent
denen, die hier beschrieben sind, zur Durchführung und Testen der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
sind die bevorzugten Verfahren, Vorrichtungen und Materialien diejenigen,
die beschrieben sind.
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Beispiel 1
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Detektion von RNA:DNA-Hybriden
auf Sonden-Mikroarrays
-
Im
Folgenden wird ein Beispiel eines bevorzugten Verfahrens zur Durchführung einer
Ausführungsform
des offenbarten Verfahrens zur Detektion von Ziel-Biomolekülsequenzen
in einer Probe beschrieben.
-
Im
Allgemeinen wird der Assay vorzugsweise verwendet, um eine Probengröße von 0,05 μg Nukleinsäuren nachzuweisen.
Vorzugsweise werden 0,05 μg
bis 10 μg
Gesamtnukleinsäuren
unter Verwendung des erfindungsgemäßen Assays nachgewiesen. Die
Zielnukleinsäureprobe
wurde in einem Nuklease-freien Wasser resuspendiert und zu Hybridisierungspuffer
zugegeben. Die Hybridisierungslösung
wurde bei 95°C
2 bis 5 Minuten denaturiert. Die Hybridisierungslösung, welche
die Zielnukleinsäure
enthält,
wurde zu dem Glasobjektträger
gegeben, der einen Mikroarray von punktförmig aufgetragenen Oligonukleotiden
aufweist. Die Hybridisierung erfolgte bei 65°C für 16 bis 20 Stunden. Darauf
folgte entweder eine direkte Detektion oder amplifizierte Detektion.
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Für eine direkte
Detektion wurde der Glasobjektträger
mit einem Mikroarray von Primern, die an die Oberfläche gebunden
waren, dreimal für
1 bis 2 Minuten mit 1XPBS/0,05% Tween 20TM gewaschen
und auf einem Rotationsschüttler
geschüttelt
(1100 UpM). Die RNA:DNA-Antikörperfärbelösung wurde
so zugegeben, dass die Endkonzentration 0,144 μg/μl betrug. Der Glasobjektträgermikroarray
wurde in Lösung
für eine
Stunde bei Raumtemperatur unter Schütteln (1100 UpM) inkubiert.
Der Glasobjektträger
wurde mit 1XPBS/0,05% Tween 20TM gewaschen
und 15 Minuten bei Raumtemperatur geschüttelt (1100 UpM). Der Mikroarray
wurde dann in einem Maus-Antikörper,
der spezifisch gegen Cy3 oder Cy5 gerichtet war, in Färbelösung bei
Raumtemperatur inkubiert und eine Stunde bei 1100 UpM geschüttelt. Es
kann eine Vielzahl von fluoreszierenden Farbstoffen verwendet werden,
wie z.B. Cy3 oder Cy5. Die Endkonzentration des Cy-Farbstoffs betrug
0,04 μg/μl in einer
Lösung
aus 10% Ziegenserum und 1XPBS/0,05% Tween 20TM.
Unter Verwendung von leicht harscheren Mitteln wurde der Objektträger viermal
ungefähr
10 Sekunden in jedem Waschpuffer gewaschen. Der Objektträger wurde
dann bei 53°C
15 Minuten in Verstärkungspuffer
inkubiert. Der Objektträger
wurde dann in Waschpuffer viermal jeweils ungefähr 10 Sekunden unter Verwendung
von mild harschen Mitteln gewaschen. Der Mikroarray, der an den
Glasobjektträger
gebunden ist, wurde durch Zentrifugation bei 2000 UpM für 7 bis 10
Minuten oder bis zur Trockne getrocknet. Die Ergebnisse wurden analysiert,
indem der Objektträger
in einem Arrayscanner (Affymetrix 417 Array Scanner oder Äquivalent
davon) bei einer Strahlungsanregung bei 532 nm und 635 nm zum Scannen
von Objektträgern,
die mit Cy3 bzw. Cy5-markierten Antikörpern entwickelt wurden, ausgelesen
wurde.
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Für eine amplifizierte
Detektion wurde der Objektträger
dreimal 1–2
Minuten in 1XPBS/0,05% Tween 20TM gewaschen
und auf einem Rotationsschüttler
bei 1100 UpM geschüttelt.
Der Objektträger
wurde in RNA:DNA-Hybrid-spezifischer Antikörperfärbelösung für eine Stunde bei Raumtemperatur
unter Schütteln (1100
UpM) inkubiert. Die Endkonzentration der RNA:DNA-Antikörperfärbelösung betrug
0,144 μg/μl. Der Objektträger wurde
in 1XPBS/0,05% Tween 20TM 15 Minuten bei
Raumtemperatur unter Schütteln
(1100 UpM) gewaschen. Der mit Spots versehene Objektträger wurde
mit biotiniliertem Maus-IgG-Antikörper einer Ziegenfärbelösung überschichtet
und 10 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Der Mikroarray wurde
zweimal 1–2 Minuten
in 1XPBS/0,05% Tween 20TM gewaschen. Der
mit Spots versehene Objektträger
wurde mit Ziegen-Antimaus-R-Phycoerythrinstreptavidin (0,01 μg/μl; SA-PE)-Färbelösung überdeckt
und 10 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Das Waschen wurde wie
oben beschrieben wiederholt. Der mit Spots versehene Objektträger wurde
mit Färbelösung von
biotiniliertem Ziegen-Antikörper,
der gegen Streptavidin gerichtet war, (0,5 mg/ml) beschichtet und
10 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Der Objektträger wurde
wiederum mit Ziegen-Antimaus-R-Phycoerythrinstreptavidin(0,01 μg/μl; SA-PE)-Färbelösung 10
Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Der Objektträger wurde
dann dreimal 1–2
Minuten in 1XPBS/0,05% Tween 20TM gewaschen.
Der Mikroarray wurde dann durch Zentrifugation bei 2000 UpM für 7–10 Minuten
oder bis zur Trockne getrocknet. Die Ergebnisse wurden durch Auslesen
des Objektträgers
in einem Arrayscanner oder einem äquivalenten Mittel (Affymetrix
417 Array Scanner) bei einer Strahlungsanregung bei 532 nm bzw.
635 nm zum Scannen von Objektträgern,
die mit Cy3- oder PE- und Cy5-markierten Antikörpern entwickelt wurden, analysiert.
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Beispiel 2
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Markierte
Oligonukleotid-Hybridisierung vor Sondenhybridisierung
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Ein
Cy3- oder Cy5-markiertes n-mer-Oligonukleotid wurde zu einem Hybridisierungspuffer
gegeben, der SSC und SDS enthielt, und wurde bei 95°C 2–5 Minuten
denaturiert. Eine Vielzahl von Fluoreszenzfarbstoffen kann verwendet
werden, wie z.B. Cy3 oder Cy5. Der Glasobjektträger, der die punktförmig aufgetragenen
Oligonukleotide umfasst, wurde mit der Hybridisierungslösung überdeckt
und bei Raumtemperatur 20 Sekunden inkubiert. Das Deckgläschen wurde
mit starken Eintauchungen in 2 × SSC/0,2%
SDS entfernt. Restliches SDS wurde durch Eintauchen des Objektträgers in
0,05 × SSC
für 30
Sekunden weggewaschen. Der Objektträger wurde durch Zentrifugation
bei 2000 UpM für
7–10 Minuten
oder bis zur Trockne getrocknet. Der Glasobjektträger wurde
dann in einem Arrayscanner (Affymetrix 417 Array Scanner oder äquivalentes
Mittel) bei einer Strahlungsanregung bei 532 nm bzw. 635 nm zum
Scannen von Objektträgern,
die mit Cy3- bzw. Cy5-markierten
Oligonukleotiden entwickelt waren, zur Analyse ausgelesen. Es folgte
eine Probenhybridisierung.
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Beispiel 3
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Detektion von RNA, vermittelt
durch reverse Transkriptase, bei der die RNase H-Funktion fehlt
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Im
Folgenden wird ein Beispiel eines Verfahrens zur Durchführung einer
Ausführungsform
des offenbarten Verfahrens zur Detektion von Zielnukleinsäuresequenzen
in einer Probe beschrieben.
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Die
5'-biotinilierten
20 bis 30 Nukleotidprimer wurden mit einer Streptavidin-beschichteten
Festphase vermischt und 30 bis 60 Minuten bei 20–27°C unter konstantem Schütteln (1100
UpM) inkubiert. Eine Probe von Zielnukleinsäuren wurde zu der Festphase
gegeben. Hybridisierungs-/Verlängerungspuffer
(100 mM Tris-HCl,
pH 8,3, 150 mM KCl, 6 mM MgCl2, 20 mM DTT
und jeweils 1 mM dNTP) wurden dann zugegeben. Die Zielnukleinsäure und
Primer wurden durch Erhitzen des Gemisches auf die optimale Anlagerungstemperatur,
vorzugsweise 60°C
(die optimale Anlagerungstemperatur variiert mit dem verwendeten
Primer und der verwendeten Nukleinsäure), für 20 bis 30 Minuten angelagert.
Das Gemisch wurde dann auf 20–27°C für 10 Minuten
abgekühlt.
Zusätzliche
Hybridisierungs-/Verlängerungspuffer
und reverse Transkriptase, vorzugsweise thermostabile Transkriptase,
der RNAse H fehlt, wurden zugegeben. Die Reaktion wurde für 30 bis
60 Minuten bei 42°C
durchgeführt.
EDTA (0,5 M) wurde zugegeben und für 30 Minuten bei 37°C inkubiert.
Der RNA:DNA-Hybrid-spezifische alkalische Phosphatase-konjugierte
Antikörpermix
wurde zugegeben und bei 20–27°C 30 bis
60 Minuten inkubiert. Jeder nicht-gebundene Antikörper wurde
weggewaschen, gefolgt von dem Zusatz eines chemilumineszierenden
Substrats. Die Lösung
wurde 15–30
Minuten bei 20–27°C inkubiert. Das
ausgesendete Signal wurde mit einem Luminometer bei einer geeigneten
Wellenlänge
ausgelesen.
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Beispiel 4
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Bindung von RNA:DNA-Hybrid-spezifischen
Antikörpern
-
Hybridisierte
RNA:DNA-Proben wurden mit den Antikörpern für eine ausreichende Dauer,
um eine Konjugation der Hybride zu ermöglichen, inkubiert. Die Hybride
wurden an die Antikörper
durch Inkubation für 5
Minuten bis 24 Stunden bei 15 bis 65°C auf einem Plattformschüttelgerät mit einer
Schüttelgeschwindigkeit von
0 bis 1500 UpM gebunden. Vorzugsweise betrug die Inkubationszeit
30 bis 120 Minuten bei 20 bis 40°C bei
Schütteln
zwischen 300 bis 1200 UpM. Vorzugsweise trat eine Bindung bei einer
Inkubation bei einer Stunde bei Raumtemperatur unter starkem Schütteln auf
einem Rotationsplattformschüttelgerät mit einer
Rotationsschüttelgeschwindigkeit
zwischen ungefähr
300 und 1000 UpM auf. Es soll verstanden werden, dass die Inkubationsdauer,
Temperatur und das Schütteln
variieren werden können,
um alternative Abfang-Kinetiken, wie erwünscht, zu erreichen.
-
Beispiel 5
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Oligonukleotidlänge-Vergleich,
detektiert durch monoklonale und polyklonale Antikörper
-
Ein
einzelnes Oligonukleotid mit verschiedener Länge wurde bei vier verschiedenen
Konzentrationen jeweils 10fach punktförmig aufgetragen. Das punktförmig aufgetragene
72-mer-Oligonukleotid war Teil des IMAGE-Klons #259983, das dem
ribosomalen 40S Protein SI1 entspricht. Die kürzeren Oligonukleotide waren sequenzielle
Verkürzungen
des parentalen 72-mers. Diese Mikroarrays wurden mit verschiedenen
Konzentrationen komplementärer
RNA hybridisiert und wurden unter Verwendung des monoklonalen primären RNA:DNA-Hybridantikörpers sichtbar
gemacht. Bei einer Zielkonzentration von 800 pM wurde ein substanzielles
Signal bei einer Oligonukleotid-Länge von 30 Basen nachgewiesen,
wobei es ein Abfallen des Signals bei 25 Basen gab. 6A zeigt
die Ergebnisse das Signal-zu-Hintergrund-Verhältnis
als Funktion der Oligonukleotid-Länge bei einer RNA-Konzentration
von 800 pM mit verschiedenen punktförmig aufgetragenen Oligonukleotid-Konzentrationen
nach einer RNA:DNA-Hybrid-spezifischen monoklonalen Antikörper-Detektion.
-
Das
polyklonale Antikörper-Detektionsprotokoll
war dasselbe, wie oben für
den monoklonalen Antikörper
beschrieben, mit der Ausnahme, dass ein Cy3-markierter sekundärer Ziegen-Antikörper von
Kaninchen anstelle des Maus-Antikörpers von der Ziege verwendet
wurde. Die Ergebnisse (6B) mit dem polyklonalen Antikörper zeigten
eine signifikant verbesserte Detektion im Vergleich zu dem monoklonalen
Antikörper
für Oligonukleotide,
die eine Länge
von weniger als 30 Basen aufwiesen. Bei Oligonukleotiden, die mehr
als 30 Basen aufwiesen, gab es keinen signifikanten Unterschied
beim Signal.
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Der
polyklonale RNA:DNA-Antikörper
stellte ein signifikant empfindlicheres Verfahren zur Detektion von
RNA:DNA-Hybriden, die weniger als 30 Basenpaare lang sind, bereit,
im Vergleich zu einer Detektion mit dem monoklonalen Antikörper (siehe 6A–B).