DE60024074T2

DE60024074T2 - Haltevorrichtung zur korrektur von wirbelsäulendeformationen ohne fusion

Info

Publication number: DE60024074T2
Application number: DE60024074T
Authority: DE
Inventors: Christof Hopf; D. Troy DREWRY; C. Michael SHERMAN
Original assignee: SDGI Holdings Inc
Current assignee: Warsaw Orthopedic Inc
Priority date: 1999-04-23
Filing date: 2000-03-24
Publication date: 2006-08-03
Anticipated expiration: 2020-03-25
Also published as: AU764563B2; ES2251986T3; ATE309754T1; WO2000064364A1; DE60024074D1; JP2002541969A; US6296643B1; AU3919400A; CA2365899A1; EP1173101A1; JP4245816B2; EP1173101B1; CA2365899C

Description

Gegenwärtige operative Verfahren zum Behandeln von Wirbelsäulenmißbildungen, insbesondere Skoliose, schließen die Korrektur der Krümmung durch eine interne Fixationsvorrichtung und Spondylodese im korrigierten Zustand, üblicherweise erreicht durch das Einbringen von Knochentransplantat zwischen Wirbel. Dies wird üblicherweise mit einer posterioren Operation erreicht, obwohl anteriore Verfahren beliebter werden, ebenso wie Kombinationen von anterioren und posterioren Verfahren. Es sind mehrere Instrumentationssysteme von verschiedenen Herstellern erhältlich, um die Wirbelsäule zu korrigieren und zu stabilisieren, während die Spondylodese stattfindet. Unter ihnen sind TSRH^®, CD^TM, CD Hopf^TM, CD Horizon^TM, ISOLA^TM, Moss Miami und Synthes Universal Spine Systems. Ein anderes Instrumentationssystem, das zum Stabilisieren der Wirbelsäule verwendet wird, während die Spondylodese stattfindet, wird im US-Patent Nr. 5 704 936 an Mazel offenbart. Nichtoperative Verfahren existieren und werden verwendet, wenn sie anwendbar sind. Diese nichtoperativen Verfahren schließen Schienen und Beobachten ein.
Juvenile idiopathische Skoliose tritt im Alter zwischen 4 und 10 Jahren auf. Sie kann sich spontan beilegen, auf nichtoperative Behandlung ansprechen oder fortschreiten, bis eine Spondylodese notwendig ist. Das Querklammern von Epiphysenfugen langer Knochen ist lange als voraussagbares Verfahren zum Behandeln einer Gliederfehlausrichtung anerkannt. Das Wirbelzwischenkörperklammern über die Knorpelendplatten und Bandscheiben wurde durch Nachlas und Borden in einem Hundeskoliosemodell versucht. Frühe humane Ergebnisse in den 1950er Jahren waren enttäuschend. Roaf berichtete über die begrenzt erfolgreiche Korrektur einer Skoliose durch nicht instrumentierte konvexe Hemiepiphysiodese. Seine Studie hatte keine nach Skelettreife oder Skoliose-Ätiologie gleichförmige Patientenpopulation.
Weitere Mängel gegenwärtiger operativer Verfahren und Vorrichtungen sind zahlreich. Patienten mit juveniler Skoliose, die sich einer Krümmungsstabilisierung mit Subkutanstäben unterziehen, würden mehrfachen chirurgischen Operationen zum Verlängern unterworfen, während sie wachsen. Eine anteriore und/oder posteriore Spondylodese führt beim Patienten mit unreifem Skelett häufig zu einem Verlust an Wirbelkörperhöhe und -umfang. Außerdem kann bei Heranwachsenden ein schlechtes Selbstbild auftreten, die wegen Skoliose geschient werden. Darüber hinaus ist die Krümmungsstabilisierung mit Schienen nur bei ungefähr 75% der Patienten erfolgreich. Ein anderes Problem ist, daß einige Kinder, während sie gegenwärtig nicht Kandidaten für eine endgültige Spondylodeseoperation sind, eine solche Operation wahrscheinlich in der Zukunft brauchen werden. Dies würde Kinder im Alter von weniger als zehn Jahren, von kleiner Statur, prämenstruell oder riser von zwei oder jünger und diejenigen, die körperlich nicht in der Lage sind, die für eine endgültige Spondylodese erforderliche Operation zu tolerieren. Es wäre vorzuziehen, die Notwendigkeit dieser Operation völlig zu beseitigen.
Die vorliegende Erfindung stellt eine Vorrichtung zum Beschränken des Wachstums und/oder des Fortschreitens der Krümmung bei einer Wirbelsäulenverkrümmung ohne Spondylodese bereit, wobei die Wirbelsäulenverkrümmung eine konvexe Seite und eine konkave Seite hat, wobei die Vorrichtung folgendes umfaßt:
wenigstens zwei Blocks, wobei jeder der Blocks wenigstens eine Bohrung einschließt, die sich zwischen einer oberen und einer unteren Fläche desselben erstreckt und geeignet ist, jeweils an einen von wenigstens zwei Wirbeln an der konvexen Seite der Wirbelsäulenverkrümmung gekoppelt zu werden, durch wenigstens ein Befestigungselement, das durch die wenigstens eine Bohrung aufgenommen wird, wobei jeder der Blocks wenigstens einen Kanal einschließt, und
einen Strang, der innerhalb des wenigstens einen Kanals in jedem der Blocks aufgenommen wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Strang aus einem Polymermaterial hergestellt wird, das eine ausreichende Flexibilität hat, um die Blocks auf eine solche Weise flexibel miteinander zu verbinden, daß das Wachstum und/oder das Fortschreiten der Krümmung bei der Wirbelsäulenverkrümmung beschränkt wird, während eine wesentlich ungehinderte Bewegung zwischen den wenigstens zwei Wirbeln ermöglicht wird, um eine Spondylodese zu hemmen.
Eine Ausführungsform der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Beschränken des Wachstums bei einer Wirbelsäule, die eine konvexe Seite und eine konkave Seite hat. Die Vorrichtung umfaßt einen Strang, wenigstens zwei Blocks und mehrere Befestigungselemente. Jeder Block hat eine obere Fläche, eine untere Fläche und einen ersten und einen zweiten Satz von gegenüberliegenden Seitenflächen. Der Block wird an der Wirbelsäule so ausgerichtet, daß der erste Satz von Seitenflächen an einem anterioren Teil bzw. einem posterioren Teil der Wirbelsäule angeordnet wird. Der Block hat in einer Querrichtung vom anterioren Teil zum posterioren Teil eine allgemein gekrümmte Form, die der anterolateralen Anatomie von Wirbelkörpern entspricht. Die untere Fläche des Blocks wird so konfiguriert, daß sie einen Wirbelkörper berührt. Jeder Block hat wenigstens einen Kanal zum Aufnehmen des Strangs. Jeder Block hat ebenfalls wenigstens eine Bohrung, die sich zwischen der oberen und der unteren Fläche des Blocks erstreckt. Die Bohrung nimmt eines der Befestigungselemente auf die den Block mit einem Wirbelkörper verbinden.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
1 ist eine perspektivische Ansicht einer Haltevorrichtung der vorliegenden Erfindung, die einen Satz von Blocks und Befestigungselementen mit einem durch Kanäle in den Blocks gefädelten Strang einschließt.
2 ist eine Seitenansicht der Ausführungsform von 1.
3 ist eine Draufsicht einer Alternative zu der Ausführungsform von 1, wobei der Strang eine einstellbare Wirbelsäulen-Haltervorrichtung in einer Achterkonfiguration.
4 ist eine Draufsicht einer Alternative zu der Ausführungsform von 3, wobei der Strang eine gerade Schlaufenkonfiguration hat.
5 ist eine perspektivische Ansicht einer anderen Ausführungsform, wobei sich die Kanäle durch die obere Fläche der Blocks öffnen.
6A ist eine schematische Illustration der Ausführungsform von 1, befestigt an Wirbelkörpern der konvexen Seite der skoliotischen Wirbelsäule eines Kindes.
6B ist eine schematische Illustration einer alternativen Ausführungsform von 6A, wobei der Strang zwischen den Blocks geknotet wird.
7A ist eine schematische Illustration der Ausführungsform von 3, befestigt an Wirbelkörpern der konvexen Seite einer Wirbelsäule.
7B ist eine schematische Illustration einer alternativen Ausführungsform von 7A, wobei der einstellbare Strang zwischen den Blocks gecrimpt wird.
8A ist eine Querschnittsansicht einer Ausführungsform der gegenseitigen Verbindung zwischen den Befestigungselementen und den Blocks.
8B ist eine Querschnittsansicht einer anderen Ausführungsform der gegenseitigen Verbindung zwischen den Befestigungselementen und den Blocks, die einen Herausschraubmechanismus hat.
9 ist eine Querschnittsansicht einer anderen Ausführungsform der gegenseitigen Verbindung zwischen den Befestigungselementen und den Blocks.
10A ist eine Seitenansicht einer anderen Ausführungsform eines Blocks.
10B ist eine Draufsicht der Ausführungsform des Blocks von 10A.
10C ist eine andere Seitenansicht der Ausführungsform des Blocks in 10A.
10D ist eine perspektivische Ansicht der Ausführungsform des Blocks von 10A.
10E ist eine andere Draufsicht von 10A, die eine weitere Einzelheit der Ausführungsform des Blocks illustriert.
10F ist eine Querschnittsansicht längs der Linie 16F in 10E.
10G ist eine andere Querschnittsansicht von 10E längs der Linie 16G.
10H ist eine andere Seitenansicht der Ausführungsform von 10A, die eine weitere Einzelheit illustriert.
10I ist eine Querschnittsansicht von 10H längs der Linien 16I.
Zum Zweck der Förderung eines Verständnisses der Prinzipien der Erfindung wird nun Bezug genommen auf die in den Zeichnungen illustrierte Ausführungsform, und es wird eine spezifische Sprache verwendet, um dieselbe zu beschreiben. Trotzdem versteht es sich, daß damit keine Einschränkung des Rahmens der Erfindung beabsichtigt ist, der die Änderungen und weiteren Modifikationen in der illustrierten Vorrichtung und die weiteren Anwendungen der Prinzipien der Erfindung, wie sie hierin illustriert wird, einschließen soll, die einem Fachmann auf dem Gebiet, auf das sich die Erfindung bezieht, normalerweise offensichtlich sein dürften.
Es sind verschiedene Vorrichtungen und chirurgische Herangehensweisen möglich, um den dieser Erfindung zugrundeliegenden Gedanken umzusetzen. Dieser Gedanke ist die Korrektur von Wirbelsäulenmißbildungen, insbesondere Skoliose, durch fusionsloses Fesseln. Die Korrektur der Mißbildung wird erreicht durch Befestigen der Haltevorrichtung an den Wirbelkörpern auf der konvexen Seite der Wirbelsäule. Diese Haltevorrichtung wird das Wachstum auf der konvexen oder „langen" Seite der Wirbelsäule auf ein Minimum verringern oder hemmen und ermöglichen, daß die konkave oder „kurze" Seite der Wirbelsäule wächst und die lange Seite einholt. Alternativ dazu kann das fusionslose Fesseln eine abnorme Wirbelsäulenausrichtung durch einfaches Verhindern einer weiteren Versetzung, wie beispielsweise eines Fortschreitens der Krümmung, behandeln.
Beim Umsetzen des Fesselns der konvexen Seite kann eine breite Vielfalt von chirurgischen Herangehensweisen verwendet werden. Ein Herangehen ist eine offene Thorakotomie (standardmäßig). Ein anderes erwogenes chirurgisches Herangehen ist eine minimal invasive thorakoskopische Herangehensweise (endoskopisch). Das chirurgische Herangehen kann ebenfalls ein kombiniertes anteriores/posteriores Herangehen (standardmäßig oder endoskopisch) sein. Es sollte sich verstehen, daß die Vorrichtung der Erfindung unter Verwendung anderer chirurgischer Herangehensweisen, die Durchschnittsfachleuten auf dem Gebiet bekannt sind, benutzt werden kann.
Bei jedem chirurgischen Herangehen, das beim Benutzen der Vorrichtung der Erfindung verwendet wird, wird die zum selektiven Beschränken des Wachstums verwendete Haltevorrichtung wenigstens ein Längselement und einen Anker, mit einer gegenseitigen Verbindung zwischen dem Längselement und dem Anker, einschließen. In einigen Fällen können das Längselement und der Anker ein und dasselbe sein. Das Folgende erörtert allgemein einige der Arten von Einrichtungen, die verwendet werden können, um eine Vorrichtung innerhalb des Rahmens der vorliegenden Erfindung, wie in Anspruch 1 definiert, bereitzustellen. Es sollte jedoch zu erkennen sein, daß eine Einrichtung beschrieben wird, die nicht in den Rahmen der vorliegenden Erfindung fällt, die aber ein allgemeines Verständnis der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung unterstützt und, wo es angemessen ist, in Kombination mit der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann. Außerdem sollte es sich verstehen, daß die meisten, wenn nicht alle der Anker aus herkömmlichen Implantatmetallen, wie beispielsweise rostfreiem Stahl oder Titan, hergestellt werden können, ohne aber darauf begrenzt zu sein. Es sollte sich ferner verstehen, und wird für bestimmte Ausführungsbeispiele mit einigen Einzelheiten erörtert, daß die Anker die Formgedächtnis- und superelastischen Eigenschaften von Formgedächtnismaterialien, einschließlich zum Beispiel einer Formgedächtnislegierung („SMA" – shape memory alloy), wie beispielsweise Nickeltitan, ausnutzen können.
Eine andere mögliche Auswahl des Längselements ist Verseilen. Die historische Wirbelsäuleninstrumentation schloß die Verwendung von Seilen (Dwyer) als Fixationsverfahren für die Spondylodese ein. Diese Verwendung von Seil erwog jedoch nie, daß ein flexibles Seil das Längselement bei einem fusionslosen Festbindeverfahren darstellen könnte.
Die Verwendung von künstlichen oder synthetischen Strängen, ganz auf die gleiche Weise, wie Seile verwendet werden könnten, kann diesem fusionslosen Fesselverfahren möglicherweise zusätzliche Flexibilität und Bewegung hinzufügen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann der künstliche Strang aus einem umflochtenen Polymerseil hergestellt werden. Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform wird der künstliche Strang eine einstellbare Wirbelsäulen-Haltevorrichtung sein. Einzelheiten verschiedener Ausführungsformen der einstellbaren Wirbelsäulen-Haltevorrichtung sind im US-Patent Nr. 6 436 099 zu finden. Ein solcher künstlicher Strang wird vorzugsweise (aber nicht notwendigerweise) in Verbindung mit einem Block, ähnlich wie oder identisch mit verschiedenen Ausführungsformen der im Patent der Vereinigten Staaten Nr. 5 702 395 an Hopf, unter dem Titel „Spine Osteosynthesis Instrumentation for an Anterior Approach", offenbarten „Hopf-Blocks", verwendet. Es wird jedoch als innerhalb des Rahmens der Erfindung liegend betrachtet, daß der Strang auf eine Vielzahl von Weisen zum fusionslosen Fesseln verwendet werden kann. Diese schließen, ohne darauf begrenzt zu sein, daß sie an oder um Anker befestigt werden.
Die meisten der oben erörterten Längselemente werden an den Wirbelkörpern verankert werden müssen, um sie wirksam festzubinden. Es werden mehrere unterschiedliche Anker erwogen.
Ein möglicher Anker ist eine dehnbare Schraube. Beispiele schließen Mollie-Bolzenimplantate ein, die anfangs in den Wirbelkörper geschraubt werden und sich durch einen Mechanismus dehnen. Es ist wieder möglich, die Eigenschaften von Formgedächtnismaterialien auszunutzen, um den Dehnungsmechanismus zu erreichen. Herkömmliche Schrauben und Knochenschrauben können ebenfalls als Anker dienen. Diese Schrauben können mit einer beliebigen Zahl von osteoinduktiven oder osteokonduktiven Materialien beschichtet werden, um die Fixation nach Wunsch zu verbessern.
Die Auswahl der Längselemente und Anker aus den zuvor erörterten und anderen, die auf dem Gebiet bekannt sind, ermöglicht ebenfalls die Auswahl einer breiten Vielfalt von gegenseitigen Verbindungen zwischen den beiden. Sobald sich die Anker an ihrem Platz befinden, kann ihre Verbindung mit den Längselementen durch eine Zahl von unterschiedlichen Parametern bestimmt werden. Sie könnten beschränkte oder unbeschränkte Verbindungen sein; dem Anker könnte es möglich sein, längs des Längselements zu gleiten oder sich gelenkig damit zu bewegen, wie im Fall eines Kugelgelenks, oder sogar innerhalb eines gewissen neutralen Bereichs zu schwimmen. Es sind mehrere Szenarien vorstellbar.
Das erste ist beschränkt. Dies würde Szenarien beschränkter gegenseitiger Verbindungen zwischen allen Ankern und Längselementen einschließen. Das zweite ist unbeschränkt. Dies würde einfache Verbindungen einschließen, bei denen zwischen dem Längselement und dem Anker keine bedeutsamen Einschränkungen bestehen.
Das dritte Szenario ist beschränkte Enden mit unbeschränkten Mittelelementen. In diesem Fall würde das Konstrukt beschränkte gegenseitige Verbindungen zwischen den Endankern und den Längselementen besitzen, mit unbeschränkten gegenseitigen Verbindungen dazwischen. Diese unbeschänkten gegenseitigen Verbindungen könnten entweder Gleitsituationen oder Kugelgelenksituationen sein. Das vierte Szenario ist eine gegenseitige Kugelgelenkverbindung. Kugelgelenke stellen eine halbbeschränkte Situation dar, in welcher der Anker nicht am Längselement hinauf- oder hinabgleiten kann, sich aber gelenkig innerhalb eines gewissen kugelförmigen Bewegungsbereichs bewegen kann. Es sollte sich verstehen, daß Kombinationen von beliebigen oder allen der obigen, wie angemessen, beim Benutzen der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung verwendet werden können.
Die obige Offenbarung handelt spezifisch von dem weiten Bereich von Vorrichtungskonzepten, die zum fusionslosen Fesseln von Mißbildungen vorstellbar sind, um eine dauerhafte Korrektur zu erreichen. Die Einzelheiten hinsichtlich des Verfahrens sind ähnlich weit. Es könnte ein weiter Bereich von Wirbelsäulenmißbildungen behandelt werden. Die Hauptindikationen werden progressive idiopathische Skoliosen mit oder ohne Sagittalmißbildung entweder bei kindlichen oder bei jugendlichen Patienten sein. Die bevorzugte Patientenpopulation, an der die vorliegende Erfindung zu praktizieren ist, sind präpuberale Kinder (vor dem Wachstumsschub), im Alter von weniger als zehn Jahren. Andere Patientengruppen, an denen die vorliegende Erfindung praktiziert werden kann, schließen Heranwachsende von 10–12 Jahren an mit fortgesetztem Wachstumspotential ein. Es sollte sich verstehen, daß das fusionslose Fesseln an älteren Kindern verwendet werden kann, deren Wachstumsschub verspätet ist oder die auf andere Weise Wachstumspotential behalten. Es sollte sich ferner verstehen, daß das fusionslose Fesseln ebenfalls beim Verhindern oder Minimieren des Fortschreitens der Krümmung bei Individuen verschiedener Alter Verwendung finden kann.
Alggemein wird im Fall von Skoliose das Fesseln auf der konvexen Seite der Krümmung erfolgen. Eine anteriore, minimal invasive (thorakoskopische) Operation kann auf der konvexen Seite der Wirbelsäulenkrümmung ausgeführt werden, um ein fortgesetztes Wachstum auf dieser Seite der Krümmung zu verhindern. Wenn das vor dem Wachstumsschub befindliche Kind die Pubertät erreicht, wird die nicht festgebundene Seite der Wirbelsäule unbeschränkt wachsen, was schließlich die Krümmung der Wirbelsäule in der Frontalebene beseitigen wird. Es ist vorzuziehen, dieses Behandlungsverfahren in einem minimal invasiven Herangehen unter Verwendung thorakoskopischer Instrumente umzusetzen. Es wird jedoch erwogen, daß eine offene Verwendung dieser Systeme in einigen Fällen angemessen sein kann. Es wird ferner erwogen, daß das Verfahren sowohl posterior als auch anterior oder eine Kombination beider sein kann. Schließlich sollte es sich verstehen, daß das Verfahren auch dann als erfolgreich angesehen werden kann und sollte, falls es nicht gelingt, die Krümmung zu korrigieren, aber in der Tat ein weiteres Fortschreiten (das eine Zunahme in der Größe der Krümmung einschließt) verhindert wird.
Weitere Einzelheiten hinsichtlich eines Verfahrens zum Verwenden von Spinalklammem nicht nach der Erfindung zur fusionslosen Korrektur von Skoliose sowie Einzelheiten hinsichtlich der Klammem selbst sind in den US-Patenten Nr. 6 296 643 und 6 299 613 und dem US-Patent Nr. 6 325 805 zu finden. Gegenwärtig laufen Tierstudien, welche den Nutzen von Spinalklammem mit dem einer Vorrichtung vergleichen, welche die unten detaillierter erörterten Blocks und Stränge verwendet.
Eine andere zum Korrigieren von Wirbelsäulenmißbildungen durch fusionsloses Fesseln verwendbare Vorrichtung schließt die Verwendung von Blocks ähnlich oder identisch jenen, die im oben erwähnten US-Patent Nr. 5 702 395 an Hopf, unter dem Titel „Spine Osteosynthesis Instrumentation for an Anterior Approach", offenbart werden, zusammen mit Verseilung oder künstlichen Strängen ein. Mehrere bevorzugte Ausführungsformen zur Verwendung als künstlicher Strang werden in dem oben erwähnten US-Patent Nr. 6 436 099 offenbart.
Unter Bezugnahme auf 1 und 2 schließt eine Ausführungsform einen Satz von drei Blocks mit entsprechenden Befestigungselementen ein, und ein synthetischer Strang oder ein Seil wird durch Kanäle in den Blocks gefädelt gezeigt. Es sollte sich verstehen, daß eine beliebige Zahl von zwei bis mehr als fünf Blocks verwendet werden kann. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Zahl der Blocks drei. Jeder Block 10 hat eine obere Fläche 11 und eine untere Fläche 12, zusammen mit einem ersten und einem zweiten Satz von gegenüberliegenden Seitenflächen. Der Block 10 wird so ausgerichtet, daß der erste Satz, Seitenflächen 13, 14 an einem anterioren bzw. einem posterioren Teil der Wirbelsäule angeordnet werden (siehe auch 6 und 7). Der Block 10 hat in einer Querrichtung von der anterioren Fläche 13 zu der posterioren Fläche 14 eine allgemein gekrümmte Form, die der anterolateralen Anatomie von Wirbelkörpern entspricht. Die untere Fläche 12 wird so konfiguriert, daß sie einen Wirbelkörper berührt.
Jeder Block 10 hat einen zweiten Satz von Seitenflächen 15, 16, die wesentlich nach oben und nach unten längs der Längsachse S_k der Wirbelsäule ausgerichtet werden (siehe 6 und 7). Die obere Fläche 15 und die untere Fläche 16 jedes Blocks 10 definieren wenigstens eine Öffnung oder einen Kanal zum Aufnehmen eines synthetischen Strangs 38, Bei einer Ausführungsform mit nur einem Kanal muß der Kanal entweder irgendwo längs seiner Länge einen Pfosten oder einen Teiler haben, um den der Strang 38 gewickelt wird oder der Strang 38 kann sonst durch den Kanal gefädelt und entweder um die obere Fläche 11 oder die untere Fläche 12 jedes Blocks 10 gewickelt werden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform (siehe 1) hat jeder Block 10 zwei wesentlich parallele Kanäle, einen anterioren Kanal 20 und einen posterioren Kanal 21. Der anteriore Kanal 20 und der posteriore Kanal 21 erstrecken sich in einer Richtung längs einer Linie, welche die obere Fläche 15 und die untere Fläche 16 verbindet. Es wird als innerhalb des Rahmens der Erfindung liegend betrachtet, daß sich der anteriore Kanal 20 und der posteriore Kanal 21 in unterschiedlichen Richtungen erstrecken können und/oder zwischen der oberen Fläche 15 und der unteren Fläche 16 gekrümmt sein können. Es wird ferner als innerhalb des Rahmens der Erfindung liegend betrachtet, daß der anteriore Kanal 20 und der posteriore Kanal 21 in einem Winkel entweder zu der oberen Fläche 15 oder der unteren Fläche 16 oder zu beiden liegen können. Außerdem können die Kanäle 20 und 21 beide näher zu der anterioren Fläche 13 als zu der posterioren Fläche 14 liegen oder umgekehrt. Die Auswahl verschiedener Kanalausrichtungen ermöglicht für den synthetischen Strang andere Konfigurationen als die oben erörterte Achter- oder gerade Schlaufenkonfiguration. Außerdem sollte es sich verstehen, daß die Kanäle wie beispielsweise 20 und 21 statt dessen den ersten Satz von gegenüberliegenden Seitenflächen 13 und 14 verbinden können oder eine Kombination des ersten und des zweiten Satzes von gegenüberliegenden Seitenflächen verbinden können.
Zusätzlich definiert jeder Block 10 wenigstens eine Bohrung, die sich zwischen der oberen Fläche 11 und der unteren Fläche 12 erstreckt. Jeder Block 10 kann eine oder mehrere Bohrungen zum Aufnehmen eines Befestigungselements haben, die jeden Block mit einem Wirbelkörper verbinden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform hat der Block 10 zwei Bohrungen, eine anteriore Bohrung 22 und eine posteriore Bohrung 23. Es sollte sich verstehen, daß jeder Block 10, in Abhängigkeit von der Zahl von Befestigungselementen, die ein Chirurg zum Befestigen jedes Blocks an einem Wirbelkörper zu verwenden wünscht, nur eine Bohrung oder mehr als zwei haben kann. Jede Bohrung 22, 23 erstreckt sich zwischen der oberen Fläche 11 und der unteren Fläche 12 des Blocks 10. Die Bohrungen 22, 23 werden im Block 10 mit derartigen Abmessungen definiert, daß jede Bohrung eines der zum Befestigen des Blocks 10 an einem Wirbelkörper verwendeten Befestigungselemente aufnehmen kann.
Die unteren Abschnitte der Bohrungen 22, 23 nahe der unteren Fläche 12 werden vorzugsweise so bemessen, daß sie die Köpfe 32, 33 von Befestigungselementen 30, 31 satt aufnehmen. Unter Bezugnahme auf 8A, worin gleiche Elemente wie zuvor gekennzeichnet werden, ist zu sehen, daß die Bohrung 22 einen oberen Abschnitt 22a und einen unteren Abschnitt 22b hat. Ähnlich hat die Bohrung 23 einen oberen Abschnitt 23a und einen unteren Abschnitt 23b. Die oberen Abschnitte 22a und 23a werden vorzugsweise (aber nicht notwendigerweise) verjüngt, um das Einsetzen der Befestigungselemente 30, 31 durch die Bohrungen 22 bzw. 23 zu erleichtern. Der Kopf 32 des Befestigungselements 30 hat einen oberen Abschnitt 32a mit einer Kerbe darin, um einen Eindrehmechanismus aufzunehmen, und einen unteren Abschnitt 32b, konfiguriert, um den unteren Abschnitt 22b der Bohrung 22 in Eingriff zu nehmen. Ähnlich hat der Kopf 33 des Befestigungselements 31 einen oberen Abschnitt 33a mit einer Kerbe darin, um einen Eindrehmechanismus aufzunehmen, und einen unteren Abschnitt 33b, konfiguriert, um den unteren Abschnitt 23b der Bohrung 23 in Eingriff zu nehmen.
Unter Bezugnahme auf 8B wird eine alternative Ausführungsform gezeigt, mit einem Mechanismus, um das Verhindern eines Herausschraubens zu unterstützen. Unter Bezugnahme auf 8B, worin gleiche Elemente wie zuvor gekennzeichnet werden, ist zu sehen, daß die Bohrung 122 einen oberen Abschnitt 122a und einen unteren Abschnitt 122b hat. Ähnlich hat die Bohrung 123 einen oberen Abschnitt 123a und einen unteren Abschnitt 123b. Die oberen Abschnitte 122a und 123a werden vorzugsweise (aber nicht notwendigerweise) verjüngt, um das Einsetzen der Befestigungselemente 130, 131 durch die Bohrungen 122 bzw. 123 zu erleichtern. Der Kopf 132 des Befestigungselements 130 hat einen oberen Abschnitt 132a mit einer Kerbe darin, um einen Eindrehmechanismus aufzunehmen, und einen unteren Abschnitt 132b, konfiguriert, um den unteren Abschnitt 122b der Bohrung 122 in Eingriff zu nehmen. Ähnlich hat der Kopf 133 des Befestigungselements 131 einen oberen Abschnitt 133a mit einer Kerbe darin, um einen Eindrehmechanismus aufzunehmen, und einen unteren Abschnitt 133b, konfiguriert, um den unteren Abschnitt 123b der Bohrung 123 in Eingriff zu nehmen. Der Kopf 132 des Befestigungselements 130 hat ein an demselben definiertes Außengewinde 132c, das ein in der Bohrung 122 definertes Gewinde 122c in Eingriff nimmt und das Verhindern eines Herausschraubens unterstützt. Ähnlich hat der Kopf 133 des Befestigungselements 131 ein an demselben definiertes Außengewinde 133c, das ein in der Bohrung 123 definiertes Gewinde 123c in Eingriff nimmt.
Es sollte sich verstehen, daß die Bohrungen 22, 23 ebenfalls so bemessen werden können, daß sie die Köpfe 32, 33 lose aufnehmen. Die unteren Abschnitte der Bohrungen 22, 23 und die Köpfe 32, 33 können beide für eine gegenseitige Kugelzapfenverbindung geformt werden, was das Schwenken oder Drehen des Verbindungsabschnitts der Befestigungselemente 30, 31 im Verhältnis zu jedem Block 10 ermöglicht. Unter Bezugnahme auf 9, worin gleiche Elemente wie zuvor gekennzeichnet werden, sind die oberen Abschnitte 32b', 33b' der Köpfe 32, 33 halbkugelförmig wie die unteren Abschnitte 22b', 23b'. Wieder werden die oberen Abschnitte 22a und 23a vorzugsweise verjüngt, um das Einsetzen der Befestigungselemente durch die Bohrungen zu erleichtern. Alternativ dazu können bei einer anderen Ausführungsform die Bohrungen 22, 23 und die Köpfe 32, 33 derart für einen Eingriff geformt werden, daß der Winkel der Befestigungselemente 30, 31 im Verhältnis zueinander und zu dem Block 10 wesentlich feststehend ist. Es sollte sich verstehen, daß es in jedem Fall wünschenswert sein kann, in einigen Situationen ein Herausschraubsystem, wie unter Bezugnahme auf 8B beschrieben, oder andere auf dem Gebiet bekannte zu verwenden.
Bei einer Ausführungsform überschneidet sich die Bohrung 22 mit dem Kanal 20, und die Bohrung 23 überschneidet den Kanal 21. Es sollte sich jedoch verstehen, daß die Bohrungen 22, 23 die Kanäle 20, 21 nicht überschneiden müssen. Bei der Ausführungsform, in der die Bohrungen 22, 23 die Kanäle 20, 21 überschneiden, wird jede Bohrung vorzugsweise auf eine solche Weise definiert, daß die Oberteile der Köpfe 32, 33 der Befestigungselemente 30, 31 sich nicht innerhalb der Kanäle 20, 21 befinden, wenn sich die Befestigungselemente 30, 31 im unteren Abschnitt der Bohrungen 22, 23 befinden (siehe 3, 6 und 7). Im Ergebnis dessen wird der Strang oder das Seil 38 beim Fädeln durch die Kanäle 20, 21 nicht behindert.
Unter Bezugnahme auf 1 kann der künstliche Strang 38 ein Strang mit zwei zusammengebundenen oder -gespleißten Enden sein (siehe 6A und 6B). Der künstliche Strang 38 kann aus einem Polymer, wie beispielsweise Polyester oder Polyethylen, hergestellt werden. Unter Bezugnahme auf 3 hat eine andere Ausführungsform eine einstellbare Wirbelsäulenfessel 40, die durch die Kanäle 20, 21 der Blocks 10 gefädelt wird. Die einstellbare Wirbelsäulenfessel 40 hat einen Strang- oder Seilabschnitt 39, der ein erstes Ende 41 und ein zweites Ende 42 hat. Das erste Ende 41 endet in einem Startband 43 zum leichten Fädeln der einstellbaren Wirbelsäulenfessel 40 durch die Kanäle 20, 21 in den Blocks 10. Das Startband 43 kann eine Verlängerung des ersten Endes 41 sein oder kann sonst durch Preßpassung, Klebstoff oder andere auf dem Gebiet bekannte Mittel am ersten Ende 41 befestigt werden. Einzelheiten verschiedener Ausführungsformen des Aufbaus der einstellbaren Wirbelsäulenfessel sind in dem oben erwähnten US-Patent Nr. 6 436 099 zu finden.
Das zweite Ende 42 kann um eine Durchführungsdichtung 44 gewickelt oder auf andere Weise daran befestigt werden. Bei einer alternativen Ausführungsform kann die einstellbare Wirbelsäulenfessel ein zweites Ende 42 haben, das um sich selbst geschlungen wird, um ohne die Notwendigkeit einer Durchführungsdichtung eine Öse (nicht gezeigt) zu bilden. Das Startband 43 und das erste Ende 41 werden durch die Durchführungsdichtung 44 und mit einer Klemmverbindung 45 an der Durchführungsdichtung 44 befestigt. Die Klemmverbindung 45 hat ein Außengewinde 47, das zu einem Innengewinde (nicht gezeigt) an einer Sicherungsmutter 46 paßt. Die Sicherungsmutter 46 wird auf die Klemmverbindung 45 hinab angezogen, um die Klemmverbindung 45 an dem Strang oder dem Seil 39 zu sichern, wenn die angemessene Länge durch die Kanäle 20, 21 der Blocks 10 gefädelt und straffgezogen ist. Danach kann die überschüssige Länge des Strangs 39 oberhalb der Klemmverbindung 45 beschnitten werden. Unter Bezugnahme auf 1, 3 ist zu sehen, daß der Strang 38, 39 in einer Achterkonfiguration durch die Blocks 10 gefädelt werden kann. Unter Bezugnahme auf 4 ist in einer alternativen Ausführungsform zu sehen, daß der Strang 38 ebenfalls in einer geraden Schlaufenkonfiguration durch die Blocks 10 gefädelt werden kann. Es sollte sich verstehen, daß der Strang 38 oder die einstellbare Wirbelsäulenfessel 40 für alle Ausführungsformen nach Wunsch entweder in einer Achter- oder in einer geraden Schlaufenkonfiguration oder in einer beliebigen Kombination der beiden durch die Blocks 10 gefädelt werden kann.
Unter Bezugnahme auf 5 werden in noch einer anderen Ausführungsform Blocks 10' gezeigt, wobei gleiche Elemente wie zuvor gekennzeichnet werden. Die Blocks 10' haben einen anterioren Kanal 20' und einen posterioren Kanal 21'. Bei dieser Ausführungsform erstrecken sich der anteriore Kanal 20' und der posteriore Kanal 21' sowohl zwischen der oberen Fläche 15' und der unteren Fläche 16' als auch durch die obere Fläche 11'. Zusätzlich werden der anteriore Kanal 20' und der posteriore Kanal 21' derart definiert, daß der Abschnitt näher zur unteren Fläche 12 geringfügig von dem in der oberen Fläche 11' definierten versetzt ist. Die Kanäle 20', 21' in den Blocks 10' ermöglichen, daß der synthetische Strang 38 durch die obere Fläche 11' in die Blocks 10' eingesetzt wird. Da die Kanäle 20', 21' näher zur unteren Fläche 12 einen geringfügig versetzten Bereich haben, wird der synthetische Strang 38, wenn er straffgezogen wird, innerhalb der Kanäle gesichert und wird nicht durch die obere Fläche 11' herausrutschen.
Unter Bezugnahme auf 6A werden Blocks 10, befestigt an Wirbelkörpern 60, gezeigt, wobei der künstliche Strang 38 Zwischenwirbelscheiben 61 überspannt. Die Enden des Strangs 38 werden in einem Knoten 65 zusammengebunden gezeigt. Es sollte sich verstehen, daß an Stelle des Knotens 65 eine Vielfalt von Knoten verwendet werden kann. Zum Beispiel kann unter Bezugnahme auf 6B, worin gleiche Elemente wie zuvor gekennzeichnet werden, im Gegensatz zu Knoten 65, wie er in 6A zu sehen ist, der Knoten 65a an einer Zwischenposition zwischen zwei der Wirbelblocks 11 gebunden werden.
Unter Bezugnahme auf 7A werden Blocks 10 wieder befestigt an Wirbelkörpern 60 gezeigt. Bei dieser Ausführungsform werden die Zwischenwirbelscheiben 61 durch einen künstlichen Strang 39 überspannt, der Teil einer einstellbaren Wirbelsäulenfessel 40 ist. Unter Bezugnahme auf 7B kann die Klemmverbindung 45, wie bei der in 6 offenbarten Ausführungsform, an einer Zwischenposition zwischen Blocks liegen. Unter Bezugnahme auf 6A, 6B, 7A und 7B sollte zu bemerken sein, daß der Pfeil S_k parallel zur Längsachse der Wirbelsäule liegt, die aus Wirbelkörpern und Zwischenwirbelscheiben besteht.
Unter Bezugnahme auf 10A–I wird eine andere Ausführungsform eines anterioren Blocks zum Wirbelsäulenfesseln gezeigt. Jeder Block 510 hat eine obere Fläche 511, eine untere Fläche 512, Zwischenflächen 551, 552 und einen ersten und einen zweiten Satz gegenüberliegender Seitenflächen. Der Block 510 wird so ausgerichtet, daß der erste Satz von Seitenflächen 513a, 513b und 514a, 514b (ähnlich den Seitenflächen 13 und 14 in 6 und 7) an einem anterioren bzw. einem posterioren Teil der Wirbelsäule angeordnet wird. Der erste Satz von Seitenflächen schließt eine obere anteriore Seitenfläche 513a und eine untere anteriore Seitenfläche 513b und eine obere posteriore Seitenfläche 514a und eine untere posteriore Seitenfläche 514b ein. Der Block 510 hat in einer Querrichtung von der unteren anterioren Fläche 513b zu der untern posterioren Fläche 514b eine allgemein gekrümmte Form, die der anterolateralen Anatomie von Wirbelkörper entspricht. Die untere Fläche 512 wird vorzugsweise (aber nicht notwendigerweise) so konfiguriert, daß sie einen Wirbelkörper berührt.
Jeder Block 510 hat einen zweiten Satz von Seitenflächen 515, 516, die so ausgerichtet werden, daß sie, ähnlich den Seitenflächen 15, 16 in 6 und 7, längs der Längsachse der Wirbelsäule wesentlich nach oben und nach unten zeigen. Die obere Fläche 515 und die untere Fläche 516 jedes Blocks 510 definieren wenigstens eine Öffnung oder einen Kanal zum Aufnehmen eines synthetischen Strangs oder einer verstellbaren Wirbelsäulenfessel. Bei einer Ausführungsform mit nur einem Kanal muß der Kanal entweder irgendwo längs seiner Länge einen Pfosten oder einen Teiler haben, um den der Strang oder die einstellbare Wirbelsäulenfessel gewickelt wird oder der Strang oder die einstellbare Wirbelsäulenfessel kann sonst durch den Kanal gefädelt und entweder um die obere Fläche 511 oder die untere Fläche 512 jedes Blocks 510 gewickelt werden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform (siehe 10A–I) hat jeder Block 510 zwei wesentlich parallele Kanäle, einen anterioren Kanal 520 und einen posterioren Kanal 521. Der anteriore Kanal 520 und der posteriore Kanal 521 erstrecken sich in einer Richtung längs einer Linie, welche die obere Fläche 515 und die untere Fläche 516 verbindet. Es wird als innerhalb des Rahmens der Erfindung liegend betrachtet, daß sich der anteriore Kanal 520 und der posteriore Kanal 521 in unterschiedlichen Richtungen erstrecken können und/oder zwischen der oberen Fläche 515 und der unteren Fläche 516 gekrümmt sein können. Es wird ferner als innerhalb des Rahmens der Erfindung liegend betrachtet, daß der anteriore Kanal 520 und der posteriore Kanal 521 in einem Winkel entweder zu der oberen Fläche 515 oder der unteren Fläche 516 oder zu beiden liegen können. Außerdem können die Kanäle 520 und 521 beide näher zu der anterioren Fläche 513 als zu der posterioren Fläche 514 liegen oder umgekehrt. Die Auswahl verschiedener Kanalausrichtungen ermöglicht für den synthetischen Strang oder die einstellbare Wirbelsäulenfessel andere Konfigurationen als die in 3 und 4 unter Bezugnahme auf eine zuvor beschriebene Ausführungsform des Blocks gezeigte Achter- oder gerade Schlaufenkonfiguration. Außerdem sollte es sich verstehen, daß die Kanäle wie beispielsweise 520 und 521 statt dessen den ersten Satz von gegenüberliegenden Seitenflächen 513a und 514a verbinden können oder eine Kombination des ersten und des zweiten Satzes von gegenüberliegenden Seitenflächen verbinden können.
Zusätzlich definiert jeder Block 510 wenigstens eine Bohrung, die sich zwischen der oberen Fläche 511 und der unteren Fläche 512 erstreckt. Jeder Block 510 kann eine oder mehrere Bohrungen zum Aufnehmen eines Befestigungselements haben, die jeden Block mit einem Wirbelkörper verbinden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform hat der Block 510 zwei Bohrungen, eine anteriore Bohrung 522 und eine posteriore Bohrung 523. Es sollte sich verstehen, daß jeder Block 510, in Abhängigkeit von der Zahl von Befestigungselementen, die ein Chirurg zum Befestigen jedes Blocks an einem Wirbelkörper zu verwenden wünscht, nur eine Bohrung oder mehr als zwei haben kann. Jede Bohrung 522, 523 erstreckt sich zwischen der oberen Fläche 511 und der unteren Fläche 512 des Blocks 510. Die Bohrungen 522, 523 werden im Block 510 mit derartigen Abmessungen definiert, daß jede Bohrung eines der zum Befestigen des Blocks 510 an einem Wirbelkörper verwendeten Befestigungselemente aufnehmen kann.
Es sollte sich verstehen, daß die Bohrungen dieser Ausführungsform des anterioren Blocks Merkmale ähnlich denen einschließen kann, die bei der vorherigen Ausführungsform beschrieben und in 8 und 9 gezeigt werden. Mit anderen Worten, die Bohrungen können verjüngte Flächen haben, um das Einsetzen der Befestigungselemente zu erleichtern, können für eine gegenseitige Kugelzapfenverbindung geformt werden, können zusammenpassende Gewinde am Kopf des Befestigungselements haben, um ein Herausschrauben zu verhindern, und die Schrauben können in einer Vielfalt von Winkeln im Verhältnis zueinander angeordnet werden. Diese und andere Merkmale wurden zuvor unter Bezugnahme auf die in 8 und 9 beschriebene Ausführungsform beschrieben.
Um den Aufbau des Blocks 510 besser zu illustrieren, werden im folgenden die Abmessungen einer hergestellten Ausführungsform aufgelistet. Es sollte sich jedoch verstehen, daß diese Abmessungen beispielhaft sind und nicht dazu vorgesehen sind, den Rahmen des beantragten Schutzes zu begrenzen. Die Verwendung anderer Abmessungen und Toleranzen als der aufgelisteten wird als innerhalb des Rahmens der Erfindung liegend betrachtet. Unter Bezugnahme auf 10A beträgt die Länge 530 6 mm, beträgt die Länge 531 6,7 mm, beträgt die Länge 532 2,33 mm, beträgt der Winkel 533 30 Grad, und der Winkel 534 beträgt 20 Grad. Unter Bezugnahme auf 10B beträgt die Länge 535 17,82 mm, beträgt die Länge 536 19,16 mm, beträgt die Länge 537 26,39 mm, und die Winkel 538a und 538b betragen beide vorzugsweise 20 Grad. Unter Bezugnahme auf 10C beträgt die Länge 539 15 mm, beträgt die Länge 540 7,5 mm, und die Länge 541 beträgt 15 mm. Unter Bezugnahme auf 10E beträgt die Länge 542 10,5 mm, 543 beträgt 4,5 mm. Unter Bezugnahme auf 10F beträgt die Länge 544 10,6 mm, beträgt die Länge 545, die den Durchmesser der Bohrung 523 an einem Punkt definiert, 6,4 mm, die Länge 546 beträgt 20 mm, die Länge 547, die den Durchmesser der Bohrung an einem Punkt definiert, beträgt 6 mm, die Länge 548, die den Mindestdurchmesser der Bohrung definiert, beträgt 5,05 mm und der Winkel 549 beträgt fünf Grad. Unter Bezugnahme auf 10G beträgt die Länge 560 8,4 mm, und die Länge 563 beträgt 7 mm, der Winkel 564 beträgt 15 Grad, und der Winkel 565 beträgt 10 Grad. Unter Bezugnahme auf 10H beträgt die Länge 570 3,1 mm, beträgt die Länge 571 7 mm, beträgt die Länge 572 12 mm, und der Winkel 573 beträgt 10 Grad. Unter Bezugnahme auf 10I beträgt die Länge 574 4,53 mm, beträgt die Länge 575 1 mm, beträgt die Länge 576 16,85 mm, beträgt die Länge 577 11,35 mm, beträgt die Länge 578 7,5 mm, beträgt die Länge 579 3,53 mm, beträgt die Länge 580 2 mm, beträgt die Länge 581 11,85 mm, beträgt die Länge 582 17,35 mm, und die Winkel 583 und 584 betragen beide 20 Grad. Wie zuvor erwähnt, werden Variationen bei diesen Auslegungsparametern, wie sie einem Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet offensichtlich sind, als innerhalb des Rahmens der Erfindung liegend betrachtet.
Es sollte sich verstehen, daß die eben beschriebene Ausführungsform eines Blocks auf verschiedene Weisen ähnlich oder identisch den in 1–7 gezeigten mit einem künstlichen Strang oder einer einstellbaren Haltevorrichtung verwendet werden kann. Die Vorzüge dieser Ausführungsform schließen die Verringerung des Maßes an Volumen und der Menge an Metall ein. Durch wesentliches Entfernen von Abschnitten dessen was vorher ein rechteckiger Querschnitt war, hat diese Ausführungsform des Blocks ein niedrigeres Profil und ist weniger sperrig.
Während die Erfindung in den Zeichnungen und der vorstehenden Beschreibung detailliert illustriert und beschrieben worden ist, ist dies als illustrativ und nicht einschränkend im Charakter zu betrachten, wobei es sich versteht, daß nur die bevorzugten Ausführungsformen gezeigt und beschrieben worden sind, und daß gewünscht wird, daß alle Veränderungen und Modifikationen, die in den Rahmen der Erfindung fallen, wie in den Ansprüchen definiert, geschützt werden.

Claims

Vorrichtung zum Beschränken des Wachstums und/oder des Fortschreitens der Krümmung bei einer Wirbelsäulenverkrümmung ohne Spondylodese, wobei die Wirbelsäulenverkrümmung eine konvexe Seite und eine konkave Seite hat, wobei die Vorrichtung folgendes umfasst: wenigstens zwei Blocks (10, 10', 510), wobei jeder der Blocks (10, 10', 510) wenigstens eine Bohrung (22, 23, 522, 523) einschließt, die sich zwischen einer oberen und einer unteren Fläche (11, 11', 12, 12', 511, 512) erstreckt und geeignet ist, jeweils an einen von wenigstens zwei Wirbeln (60) an der konvexen Seite der Wirbelsäulenverkrümmung gekoppelt zu werden, durch wenigstens ein Befestigungselement (30, 31, 130, 131), das durch die wenigstens eine Bohrung (22, 23, 522, 523) jedes der Blocks (10, 10', 510) aufgenommen wird, die wenigstens einen Kanal (20, 21, 20', 21', 520, 521) einschließen, einen Strang (38, 39), der innerhalb des wenigstens einen Kanals (20, 21, 20', 21', 520, 521) in jedem der Blocks (10, 10', 510) aufgenommen wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Strang (38, 39) aus einem Polymermaterial hergestellt wird, das eine ausreichende Flexibilität hat, um die Blocks (10, 10', 510) auf eine solche Weise flexibel miteinander zu verbinden, daß das Wachstum und/oder das Fortschreiten der Krümmung bei der Wirbelsäulenverkrümmung beschränkt wird, während eine wesentlich ungehinderte Bewegung zwischen den wenigstens zwei Wirbeln (60) ermöglicht wird, um eine Spondylodese zu hemmen.
Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei jeder der Blocks (10, 10', 510) einen ersten Satz von gegenüberliegenden Seitenflächen (13, 14, 513a, 513b, 514a, 514b) einschließt, wobei jeder der Blocks (10, 10', 510) so ausgerichtet wird, daß eine der Seitenflächen (13, 513a, 513b) angrenzend an einen anterioren Abschnitt der Wirbelsäule angeordnet wird und eine andere der Seitenflächen (14, 514a, 514b) angrenzend an einen posterioren Abschnitt der Wirbelsäule angeordnet wird.
Vorrichtung nach Anspruch 2, wobei die untere Fläche (12, 12', 512) einen gekrümmten Abschnitt definiert, der sich quer zwischen dem ersten Satz von Seitenflächen erstreckt und konfiguriert wird, um einen entsprechend geformten Abschnitt des jeweiligen der wenigstens zwei Wirbel (60) in Eingriff zu nehmen.
Vorrichtung nach Anspruch 3, wobei der entsprechend geformte Abschnitt die anterolaterale Anatomie des jeweiligen der wenigstens zwei Wirbel (60) ist.
Vorrichtung nach Anspruch 2, wobei sich der wenigstens eine Kanal (20, 21, 20', 21', 520, 521) in einer Richtung längs einer Linie erstreckt, die einen zweiten Satz von gegenüberliegenden Seitenflächen (15, 15', 16, 16', 515, 516) verbindet.
Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei jeder der Blocks (10, 10', 510) ein Paar des wenigstens einen Kanals (20, 21, 20', 21', 520, 521) einschließt, wobei das Paar von Kanälen (20, 21, 20', 21', 520, 521) in einer allgemein parallelen Anordnung angeordnet wird.
Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Strang (38, 39) einen ersten und einen zweiten Endabschnitt (41, 42) einschließt, die aneinander gekoppelt werden, um einen durchgehenden Strang (38, 39) zu bilden.
Vorrichtung nach Anspruch 7, wobei der Strang (38, 39) eine einstellbare Wirbelsäulenfessel (40) ist, wobei der zweite Endabschnitt (42) einen Durchgang (44) definiert, wobei der erste Endabschnitt (41) durch den Durchgang (44) hindurchgeht, wobei die einstellbare Wirbelsäulenfessel (40) durch Ziehen des ersten Endabschnitts (41) durch den Durchgang (44) straff gezogen wird.
Vorrichtung nach Anspruch 7, wobei der erste und der zweite Endabschnitt (41, 42) zusammengeknotet werden, um den durchgehenden Strang (38, 39) zu bilden.
Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Strang (38, 39) durch den wenigstens einen Kanal (20, 21, 20', 21', 520, 521) in jedem der Blocks (10, 10', 510) gefädelt wird.
Vorrichtung nach Anspruch 10, wobei der Strang (38, 39) ein Startband (43) einschließt, um den Strang (38, 39) durch den wenigstens einen Kanal (20, 21, 20', 21', 520, 521) in jedem der Blocks (10, 10', 510) zu fädeln.
Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei sich der wenigstens eine Kanal (20', 21') in jedem der Blocks (10') auf die obere Fläche (11') öffnet, um zu ermöglichen, daß der Strang (38, 39) quer innerhalb des wenigstens einen Kanals (20', 21') aufgenommen wird.
Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei jeder der Blocks (10, 10', 510) ein Paar der wenigstens einen Bohrung (22, 23, 522, 523) definiert, wobei jede der Bohrungen (22, 23, 522, 523) geeignet ist, jeweils eines des wenigstens einen Befestigungselements (30, 31, 130, 131) in derselben aufzunehmen.
Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die wenigstens eine Bohrung (22, 23, 522, 523) den wenigstens einen Kanal (20, 21, 20', 21', 520, 52l) überschneidet.
Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei jeder der Blocks (10, 10', 510) ein Paar des wenigstens einen Kanals (20, 21, 20', 21', 520, 521) definiert, wobei der Strang (38, 39) innerhalb des Paars von Kanälen (20, 21, 20', 21', 520, 521) in jedem der Blocks (10, 10', 510) in einer Schlaufenkonfiguration aufgenommen wird.
Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei jeder der Blocks (10, 10', 510) ein Paar des wenigstens einen Kanals (20, 21, 20', 21', 520, 521) definiert, wobei der Strang (38, 39) innerhalb des Paars von Kanälen (20, 21, 20', 21', 520, 521) in jedem der Blocks (10, 10', 510) in einer Achterkonfiguration aufgenommen wird.
Vorrichtung nach Anspruch 16, wobei das Polymer Polyethylen ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Strang (38, 39) umflochten wird.
Vorrichtung nach Anspruch 18, wobei der Strang (38, 39) ein umflochtenes Polymerseil ist.
Vorrichtung nach Anspruch 19, wobei das umflochtene Polymerseil aus Polyethylen hergestellt wird.
Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei jeder der Blocks (10, 10', 510) aus einer einteiligen Struktur besteht.