-
Gebiet der Erfindung
-
Die vorliegende Erfindung richtet sich auf ein absorbierendes Produkt mit wenigstens einer Oberschicht, einer absorbierenden Kernschicht und einer atmungsaktiven äußeren Deckschicht. Ein Wirrfaservlies mit Fasern relativ hoher Faserfeinheit ist zwischen der absorbierenden Kernschicht und der atmungsaktiven äußeren Deckschicht angeordnet, was zu einer Verminderung der Oberflächenfeuchtigkeit auf der äußeren Oberfläche des atmungsaktiven äußeren Deckschichtmaterials führt, wenn die absorbierende Kernschicht nass ist, ohne dass die Atmungsaktivität der äußeren Deckschicht signifikant vermindert ist, wenn das absorbierende Produkt trocken ist.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Absorbierende Produkte, wie Windeln, Kinder-Übungsunterhosen, Erwachsenen-Inkontinenzkleidungsstücke, Schwimmbekleidung und dergleichen, umfassen typischerweise wenigstens eine flüssigkeitsdurchlässige Deckschicht mit direktem Kontakt mit dem Träger, eine absorbierende Kernschicht und ein im Wesentlichen flüssigkeitsundurchlässiges äußeres Deckmaterial. Die absorbierende Kernschicht ist zwischen der Oberschicht und dem äußeren Deckmaterial angeordnet. Wenn das absorbierende Produkt den Angriff von Flüssigkeit ausgesetzt ist, so geht Flüssigkeit durch die Oberschicht und in die absorbierende Kernschicht hinein. Die äußere Deckschicht hindert die in der absorbierenden Kernschicht vorliegende Flüssigkeit am Verlassen des Bekleidungsstückes.
-
Viele der heutigen absorbierenden Kleidungsstücke verwenden atmungsaktive äußere Deckmaterialien. Atmungsaktive äußere Deckmaterialien sind für Flüssigkeiten im Wesentlichen undurchlässig, aber sind durchlässig für Wasserdampf. Atmungsaktive äußere Deckmaterialien gestatten das Entweichen von Wasserdampf aus der absorbierenden Bekleidung, steigern den Bekleidungskomfort und vermindern Hautreizungen und andere Irritationen, welche auftreten, wenn Wasserdampf im Inneren des Bekleidungsstückes eingeschlossen und durch den Körpers des Trägers erwärmt wird. Viele heutige absorbierende Kleidungsstücke sind hoch atmungsaktiv, um dem Träger einen maximalen Komfort zu bieten.
-
Ein Nachteil der atmungsaktiven absorbierenden Produkte besteht darin, dass sich die Außenseite der Kleidungsstücke, d. h. die Außenseite des äußeren Deckmaterials häufig kalt, feucht und klamm anfühlt. Während flüssiges Wasser in der absorbierenden Kernschicht verdampft und durch das äußere Deckschichtmaterial hindurch geht, verursacht die dabei entstehende Verdampfungskälte ein Absinken der Temperatur des absorbierenden Kernmaterials und des benachbarten äußeren Deckmaterials, was dazu führt, dass sich die äußere Deckschicht klamm und feucht anfühlt. Folglich besteht in der absorbierende Kleidungsstücke herstellenden Industrie das Bedürfnis oder der Wunsch nach absorbierenden Produkten, welche hoch atmungsaktiv sind, jedoch die durch die Verdampfungskälte verursachte gefühlte Feuchte verringern oder vermeiden.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Die Erfindung stellt einen absorbierenden Artikel nach Anspruch 1 zur Verfügung. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein absorbierendes Produkt mit einem atmungsaktiven äußeren Deckmaterial und verminderter gefühlter Feuchte in der äußeren Deckschicht. Das absorbierende Produkt umfasst wenigstens eine flüssigkeitsdurchlässige Oberschicht, eine atmungsaktive, im Wesentlichen flüssigkeitsundurchlässige äußere Deckschicht und eine absorbierende Kernschicht zwischen der Oberschicht und dem äußeren Deckmaterial. Das äußere Deckmaterial umfasst einen atmungsaktiven Film, der an ein Faservlies laminiert ist, und so positioniert ist, dass der Film einwärts gerichtet ist (d. h. in Richtung auf die absorbierende Kernschicht) und dass das Faservlies auswärts gerichtet ist. Erfindungsgemäß ist eine zweite Faservliesbahn eingefügt zwischen die absorbierende Kernschicht und das atmungsaktive äußere Deckmaterial. Die Fasern der zweiten Faservliesbahn haben eine mittlere Faserfeinheit, welche höher ist als die mittlere Faserfeinheit der Fasern der ersten Faservliesbahn in dem äußeren Deckmaterial.
-
Das Vorliegen der Fasern mit höherer Faserfeinheit aufweisenden zweiten (inneren) Faservliesbahn verringert die Feuchte der exponierten Oberfläche der ersten Faservliesbahn indem ein Luftspalt zwischen dem absorbierenden Kern und der äußeren Deckschicht geschaffen wird. Dieser Luftspalt trennt den absorbierenden Kern von der äußeren Deckschicht und bildet eine Wärmeisolierung zwischen der abgekühlten absorbierenden Kernschicht und den Finger der die äußere Deckschicht berührenden Hand. Die Wärmeleitfähigkeit des äußeren Deckschichtsystems ist auf diese Weise vermindert und die aus der Hand stammende Wärme wird in einem geringeren Ausmaß abgeführt. Dieses resultiert in einer gefühlten wärmeren und trockeneren Windeloberfläche. Die feuchtkalten und kalten Wahrnehmungen werden vermindert und das Gefühl von Trockenheit unter Stofflichkeit wird gesteigert.
-
Bei Fasernfeinheiten von 2 Denier und mehr (0,22 tex und mehr) besitzt die innere Faservliesbahn ganz allgemein eine hinreichend hohe Dichte, um eine ausreichende Wärmeisolierung zu gewährleisten. Bei Faserfeinheiten von weniger als 2 Denier (weniger als 0,22 tex) vermittelt das Faservlies der äußeren Deckschicht ein ausgezeichnetes Stofflichkeitsgefühl.
-
Mit Blick auf das Vorstehende besteht ein Merkmal und Vorteil der Erfindung darin, ein absorbierendes Produkt mit einem atmungsaktiven äußeren Decksystem zu schaffen, dessen Wärmeleitfähigkeit vorteilhafterweise vermindert ist durch das Zufügen einer Faservliesbahn mit Fasern von mehr als 2 Denier zwischen der äußeren Deckschicht und dem absorbierenden Kern.
-
Es ist gleichfalls ein Merkmal und Vorteil der Erfindung, ein atmungsaktives absorbierendes Produkt mit einer feuchtigkeitsinhibierenden Schicht zu schaffen, welche nicht die Atmungsaktivität inhibiert.
-
Es ist gleichfalls ein Merkmal und Vorteil der Erfindung, ein absorbierendes Produkt mit einer atmungsaktiven äußeren Schicht zu schaffen, welche sich beim Berühren unter einer breiten Vielzahl von Bedingungen warm und trocken anfühlt.
-
Die vorhergehenden und weitere Merkmale und Vorteile geben sich aus der folgenden detaillierten Beschreibung von gegenwärtig bevorzugten Ausführungsformen in Verbindung mit den beigefügten Beispielen und Zeichnungen. Die detaillierte Beschreibung. Beispiele und Zeichnung dienen der Illustration, nicht der Beschränkung der Erfindung, wobei der Umfang der Erfindung durch den Inhalt der beigefügten Patentansprüche und deren Äquivalente definiert ist.
-
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
-
1 ist eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen absorbierenden Produktes;
-
2 zeigt einen vergrößerten Schnitt durch das erfindungsgemäße absorbierende Produkt entlang der Linie 2-2 in 1; und
-
3 zeigt einen vergrößerten Schnitt durch eine Ausführungsform des atmungsaktiven äußeren Deckmaterials.
-
Definitionen
-
Die Ausdrücke „atmungsaktiver Film”, „atmungsaktives Laminat” oder „atmungsaktives äußeres Deckmaterial” beziehen sich auf einen Film, ein Laminat oder ein äußeres Deckmaterial mit einer Wasserdurchgangsrate („WVTR”) von wenigstens etwa 300 g/m2-24 Std. gemäß der hier beschriebenen WVTR-Bestimmungsmethode.
-
Der Ausdruck „äußeres Decksystem” bezieht sich auf ein äußeres Decklaminat in Verbindung mit einem zweiten, Innenfeuchtigkeit verhindernden Faservlies.
-
Der Ausdruck „für flüssiges Wasser durchlässiges Material” bezieht sich auf ein Material, welches in einer Schicht oder in mehreren Schichten vorliegt, wie einem Film, Faservlies, oder offenzelligen Schaum, welches porös ist und welches zufolge des Fließens von Wasser oder anderen wässrigen Flüssigkeiten durch die Poren wasserdurchlässig ist. Die Poren in diesem Film oder Schaum, oder die Zwischenräume zwischen Fasern oder Filamenten eines Faservlieses, sind weit genug und zahlreich genug, um das Durchsickern und Durchfließen von flüssigem Wasser durch das Material zu gestatten.
-
Der Ausdruck „Faservlies oder Faservliesbahn” bezeichnet eine Materialbahn, welche eine Struktur aus untereinander verbundenen individuellen Fasern oder Fäden hat, die jedoch nicht in einer regelmäßigen oder identifizierbaren Weise miteinander verknüpft sind, wie in einer Webware. Faservliese oder Faservliesbahnen werden mit Hilfe vieler Verfahren hergestellt, wie z. B. die sogenannten Meltblown-Verfahren, die sogenannten Spundbonding-Verfahren, die sogenannten Airlaid-Verfahren und die sogenannten Bonded-Carded-Verfahren. Auf Pulpe oder auf Zellulose basierende Textilbahnen sind gleichfalls Wirrfaservliese. Das Grundgewicht von Faservliesen wird gewöhnlich in Unzen des Materials je Quadratyard (osy) oder in Gramm je Quadratmeter (g/m2) angegeben und die nutzbaren Faserdurchmesser werden üblicherweise in Mikrometer angegeben. (Zur Umrechnung von osy in g/m2 ist osy mit 33,91 zu multiplizieren).
-
Der Ausdruck „Mikrofasern” bezeichnet kleindurchmessrige Fasern, welche typischerweise eine mittlere Faserfeinheit von etwa 0,005 bis 10 Denier, beispielsweise eine mittlere Faserfeinheit von etwa 0,05 bis 0,06 aufweisen. Insbesondere können Mikrofasern eine mittlere Faserfeinheit von etwa 1–4 aufweisen.
-
Der Ausdruck „Denier” ist definiert als Gramm je 9000 Meter einer Faser. Für eine Faser mit kreisförmigem Querschnitt kann die Faserfeinheit berechnet werden als Faserdurchmesser in Mikrometer zum Quadrat, multipliziert mit der Dichte in g/cm3, multipliziert mit 0,00707. Eine niedrigere Faserfeinheit gibt eine feine Faser und eine höhere Faserfeinheit gibt eine dickere oder schwerere Faser an. Beispielsweise kann der Durchmesser einer 15 μm dicken Polypropylen-Faser in den umgerechnet werden durch Quadrieren, Multiplizieren des Ergebnisses mit 0,89 g/m3 und Multiplizieren mit 0,00707. Folglich besitzt eine 15 μm Polypropylenfaser eine Faserfeinheit von etwa 1,42 (152 × 0,89 × 0,00707 = 1,415). Außerhalb der USA ist die Einheit „tex” weiter verbreitet, welche definiert ist als g/km Faser. tex kann berechnet werden als Denier/9. Die „mittlere Faserfeinheit” ist die Summe an Faserfeinheit für jede Faser, dividiert durch die Anzahl von Fasern.
-
Der Ausdruck „Spunbonded-Fasern” bezieht sich auf kleindurchmessrige Fasern, welche hergestellt werden durch Extrudieren eines schmelzflüssigen thermoplastischen Materials in Form von Filamenten aus einer Vielzahl von feinen Kapillaren einer Spinndüse mit kreisförmiger oder anderer Konfiguration, wobei der Durchmesser der extrudierten Filamente sodann rasch verringert wird, wie beispw. beschrieben im
US-Patent 4,340,563 an Appel et al., im
US-Patent 3,692,618 an Dorschner et al., im
US-Patent 3,802,817 an Matsuki et al., in den
US-Patenten 3,338,992 und
3,441,394 an Kinney, dem
US-Patent 3,502,763 an Hartmann, dem
US-Patent 3,502,538 an Petersen und dem
US-Patent 3,542,615 an Dobo et al.. „Spunbond”-Fasern werden abgeschreckt und sind üblicherweise nicht klebrig, wenn sie auf eine Sammeloberfläche abgelegt werden. „Spunbond”-Fasern sind im Allgemeinen kontinuierlich und haben häufig eine mittlere Faserfeinheit von mehr als etwa 0,3, insbesondere zwischen etwa 0,6 und 10 Denier.
-
Der Ausdruck „Meltblown-Fasern” bezeichnet Fasern, die hergestellt sind durch Extrudieren eines schmelzflüssigen thermoplastischen Materials durch eine Vielzahl von feinen, üblicherweise kreisförmigen Formkapillaren als geschmolzene Fäden oder Filamente in konvergierenden hochgeschwindigkeitsgasgeheizten (beispw. Luft) Strömen, welche die Filamente aus geschmolzenen thermoplastischen Material angreifen, um ihren Durchmesser auf den von Mikrofasern zu vermindern. Danach werden die „Meltblown”-Fasern von dem Hochgeschwindigkeitsgasstrom fortgeführt und auf einer Sammeloberfläche abgesetzt, um ein Faservlies aus zufällig verteilten „Meltblown”-Fasern zu bilden. Ein solches Verfahren ist beispw. beschrieben im
US-Patent 3,849,241 an Butin et al.. „Meltblown”-Fasern sind Mikrofasern, welche kontinuierlich oder diskontinuierlich sein können. Sie haben gewöhnlich eine Faserfeinheit von weniger als etwa 0,6 Denier (0,07 tex) und sind im Allgemeinen selbstbindend, wenn sie auf einer Sammeloberfläche abgelegt werden.
-
„Meltblown”-Fasern, die im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendet werden, sind vorzugsweise im Wesentlichen von kontinuierlicher Länge.
-
Der Ausdruck „Film” bezieht sich auf einen thermoplastischen Film, hergestellt durch Verwendung eines Film-Extrusionsverfahrens, wie ein Gießfilm- oder Glasfilm-Extrusionsverfahren. Der Ausdruck „wasserdurchlässige poröse Filme” bezieht sich auf Filme, die durch Punktieren oder Lochen porös gemacht worden sind und auf Filme, welche dadurch porös gemacht worden sind, dass Polymer mit Füllstoff vermischt worden ist, aus dieser Mischung ein Film ausgebildet worden ist und dieser Film gereckt wurde.
-
Der Ausdruck „Polymer” umfasst, aber keinesfalls limitierend, Homopolymere, Copolymere, wie z. B. Block-, Pfropf-, Random- und alternierende Co-Polymere, Terpolymere usw. sowie Mischungen und Modifikationen derselben. Ferner, soweit nicht anderweitig spezifisch begrenzt, soll der Ausdruck „Polymer” alle möglichen geometrischen Konfigurationen des Materials umfassen. Diese Konfigurationen umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt, isotaktische, syndiotaktische und ataktische Symmetrien.
-
Der Ausdruck „Pulpenfasern” bezieht sich auf Fasern aus natürlichen Grundstoffen, wie Holz- und Nichtholz-Pflanzen. Holzpflanzen umfassen beispw. Laubbäume und Nadelbäume. Nicht-Holzpflanzen umfassen, beispw., Baumwolle, Flachs, Espartogras, Seidenpflanze, Stroh, Jute, Hanf und Bagasse.
-
Der Ausdruck „superabsorbierendes Material” bezieht sich auf ein in Wasser quellendes, in Wasser unlösliches, organisches oder anorganisches Material, welches im Stande ist, unter höchst günstigen Bedingungen wenigstens etwa das 20-fache seines Gewichtes, vorzugsweise wenigstens etwa das 30-fache seines Gewichtes, an einer wässrigen Lösung zu absorbieren, die 0,9 Gew.-% Natriumchlorid enthält.
-
Der Ausdruck „absorbierendes Produkt für den persönlichen Bedarf” umfasst ohne Beschränkung Windeln, Übungsunterhosen, Badebekleidung, absorbierende Unterhosen, Babyunterlagen, Erwachsenen-Inkontinenzprodukte und Hygieneprodukte für die Frau.
-
Der Ausdruck „medizinisches absorbierendes Produkt” umfasst ohne Beschränkung absorbierende Kleidungsstücke, Unterlagen, Bandagen, absorbierende Umschläge und medizinische Wischtücher.
-
Detaillierte Beschreibung der gegenwärtig bevorzugten Ausführungsformen
-
Wie in 1 der Zeichnungen dargestellt, besitzt ein absorbierendes Kleidungsstück 2 nach der Erfindung eine schlüpferförmige Gestalt, geeignet als Windel, Kinder-Übungsunterhose, Kinder-Schwimmbekleidung, Erwachsenen-Inkontinenzbekleidung und dergleichen. Das Kleidungsstück 2 umfasst einen Abfall aufnehmenden Abschnitt („Chassis”) 4 mit Vorderabschnitt 5 und Hinterabschnitt 7, verbunden durch einen zentralen („Schritt”)-Abschnitt 15 und zwei Seitenabschnitte 6 und 8, die jeweils mit ihren Kanten mit dem Vorder- und Hinterabschnitt verbunden sind. Der Seitenabschnitt 6 umfasst dehnbare Panele 18 und 20, die miteinander längs einer Naht 30 verbunden sind, und mit dem zur Aufnahme von Abfall vorgesehenen Abschnitt entlang Nähten 29 und 31 verbunden sind. Jede der Nähte 29, 30 und 31 ist in Längsrichtung orientiert und erstreckt sich von der Oberkante der Taillenöffnung 10 zur Beinöffnung 12. Der Seitenabschnitt 8 umfasst dehnbare Panele 24 und 26, die miteinander entlang einer Naht 33 verbunden und mit dem zur Aufnahme von Abfall bestimmten Bereich entlang Nähten 32 und 34 verbunden sind. Jede der Nähte 32, 33 und 34 ist in Längsrichtung orientiert und erstreckt sich von der Oberkante der Taillenöffnung zur Beinöffnung 14.
-
Das Chassis 4 umfasst (im Folgenden beschriebene) Vielfachschichten, enthaltend, z. B. eine flüssigkeitsdurchlässige Oberschicht, eine absorbierende Kernschicht und eine atmungsaktive flüssigkeitsundurchlässige äußere Deckschicht 16, welche vom Benutzer abgewandt ist. Ein inneres Faservlies, welches zwischen dem absorbierenden Kern und der äußeren Decke 16 positioniert ist, wird im Folgenden beschrieben. Der zur Aufnahme von Abfall bestimmte Abschnitt 4 umfasst ferner elastische Taillenbereiche 22 an der Vorderseite und an der Rückseite des Kleidungsstückes. Die Beinöffnungsabschnitte 12 und 14 enthalten gleichfalls elastische Abschnitte 46, welche sich im Wesentlichen ringsum denjenigen Abschnitt der Beinöffnungen erstrecken, welche durch den zur Aufnahme von Abfall bestimmten Bereich 4 definiert sind.
-
2 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt aus den individuellen Schichten des absorbierenden Produktes längs Linie 2-2 in 1. Wie in 2 dargestellt, umfasst das absorbierende Kleidungsstück 2 mehrere Schichten im Zentralbereich 15. Die Schichten umfassen eine flüssigkeitsdurchlässige Oberschicht 21, eine flüssigkeitsdurchlässige Funktionsschicht 13 angrenzend und unterhalb von Oberschicht 21, eine absorbierende Schicht 17 angrenzend an und unterhalb der Funktionsschicht 13, eine innere Faservliesbahn 50 angrenzend an und unterhalb der absorbierenden Schicht 17, und eine atmungsaktive, im Wesentlichen flüssigkeitsundurchlässige äußere Deckschicht 16 angrenzend an und unterhalb der inneren Faservliesbahn 50.
-
Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Oberschicht 21 und das äußere Deckmaterial 16 breiter als die Funktionsschicht 13, der absorbierende Kern 17 und die innere Bahn 50. Die Oberschicht 21 umgibt im Wesentlichen die Funktionsschicht 13, den absorbierenden Kern 17 und die innere Faservliesbahn 50 und ist in Endbereichen 23 und 25 mit dem äußeren Deckmaterial 16 verbunden mittels einer Klebetechnik, einer Ultraschalltechnik oder einer Wärmebindungstechnik. Das äußere Deckmaterial 16 ist an beiden lateralen Enden 9 und 11 gefalzt, so dass es überlappt und umschließt die Kanten 23 und 25 oder Oberschicht 21. Innerhalb der Überlappung können die Schichten mit Hilfe des thermischen Bindens, der Ultraschalltechnik oder des Klebebindens miteinander verbunden werden. Die elastischen Abschnitte 46 können mit daran befestigten und/oder darin befestigten elastischen Bändern 19 versehen sein, wobei das äußere Deckmaterial 16 eine Klebetechnik, eine Ultraschalltechnik oder eine Wärmebindungstechnik verwendet.
-
Die Longitudinalnähte 29 bis 34 können mittels herkömmlicher Verfahren ausgebildet sein, umfassend ohne Beschränkung, Ultraschallschweißen, thermisches Binden, klebendes Binden, Stichbinden und dergleichen. Das Ultraschallschweißen ist gegenwärtig eine bevorzugte Technik. Die verschiedenen Verbindungstechniken sind konventionell und sind für die vorliegende Erfindung weder kritisch noch beschränkend.
-
Die dehnbaren Seitenabschnitte 6 und 8 können aus herkömmlichen gewebten oder Wirrfasermaterialen hergestellt werden, welche aus einer großen Vielfalt von elastischen und reckbaren Polymeren bestehen. Die Ausdrücke „elastisch” und „reckbar” umfassen jegliches Material, welches gereckt werden kann und welches nach Freigabe bestrebt ist, in seiner Ausgangsgestalt zurückzukehren. Geeignete Polymere umfassen ohne Beschränkung Blockcopolymere des Polystyrols, Polyisoprens und Polybutadiens; Copolymere des Ethylens, Naturgummi und Urethane; sowie Kombinationen der Vorgenannten. Insbesondere geeignet sind Styrolbutadien-Blockcopolymere, die von der Shell Chemical Company unter der Marke KRATON® verkauft werden. Andere geeignete Polymere umfassen copolymeres Ethylen, umfassend ohne Beschränkung Ethylenvinylacetat, Ethylenmethylacrylat, Ethylenethylacrylat, Ethylenacrylsäure, reckbare Ethylenpropylencopolymere, sowie Kombinationen derselben. Gleichfalls geeignet sind coextrudierte Komposite aus den Vorgenannten und Komposite mit integrierten dehnbaren Stapelfasern, bei welchen Stapelfasern aus Polypropylen, Polyester, Baumwolle oder andere Materialien in ein dehnbares „Meltblown”-Material integriert sind. Gewisse dehnbare Single-Site oder Metallocen-katalysierte Olefinpolymere sind gleichfalls für die Seitenabschnitte geeignet. Die dehnbaren Seitenabschnitte sind vorzugsweise von rechtwinkliger Gestalt und erstrecken sich vorzugsweise von der Oberkante der Taillenöffnung 10 zu den Beinöffnungen 12 und 14. Die Seitenabschnitte können auch als Laminate aus einer Vielzahl von Schichten bestehen und sind vorzugsweise durchlässig für Wasserdampf aber undurchlässig für Flüssigkeiten.
-
Sowohl die Funktionsschicht 13 als auch die körperseitige Schicht 21 bestehen aus hochflüssigkeitsdurchlässigen Materialien. Diese Schichten dienen dazu, Flüssigkeit vom Benutzer zu der absorbierenden Schicht 17 zu transferieren. Geeignete Materialien umfassen poröse gewebte Materialien, poröse Wirrfasermaterialien und gelochte Filme. Beispiele umfassen, ohne Begrenzung, jegliche flexible poröse Bahnen aus Polyolefinfasern, wie Polypropylen, Polyethylen oder Polyesterfasern; Bahnen aus „Spunbonded” Polypropylen-, Polyethylen- oder Polyesterfasern; Bahnen aus Rayonfasern, „Bonded-Carded”-Bahnen aus synthetischen oder Naturfasern oder Kombinationen derselben. Eine der Schichten kann auch aus einem gelochten Kunststofffilm bestehen. Die verschiedenen Schichten des Kleidungsstückes 2 haben Dimensionen, welche in Abhängigkeit von Größe und Gestalt des Benutzers schwanken.
-
Die absorbierende Schicht 17 kann aus Holz-Pulpe-Halbstoff oder einer Mischung aus Holz-Pulpe-Halbstoff und einem superabsorbierenden Material bestehen oder aus einem Holz-Pulpe-Halbstoff, in welchen ein mit einem oberflächenaktiven Mittel behandeltes thermoplastisches absorbierendes Material integriert ist. Wärmbindemittel, wie Pulpex® können in Mischungen und schichtweise mit dem Halbstoff und dem Superabsorbens benutzt werden. Die Schicht 17 kann auch als Fasermatte aus „Meltblown”-Kunstfasern, einer „Bonded-Carded”-Bahn aus synthetischen oder Naturfasern oder Mischungen derselben, aus einem Komposit aus „Meltblown”-Fasern und dergleichen bestehen. Die Kunstfasern können, aber sind nicht darauf beschränkt, aus Polypropylen, Polyethylen, Polyester und Copolymeren dieser oder anderer Polyolefine bestehen.
-
Der Ausdruck „superabsorbierend” oder „superabsorbierendes Material” bezieht sich auf ein in Wasser quellendes, wasserunlösliches, organisches oder anorganisches Material, welches im Stande ist, unter höchst vorteilhaften Bedingungen wenigstens das etwa 20-fache seines Gewichtes und wünschenswerterweise wenigstens etwa das 30-fache seines Gewichtes einer wässrigen Lösung mit 0,9 Gew.-% Natriumchlorid zu absorbieren. Die superabsorbierenden Materialien können natürlich sein, künstlich sein und modifizierte natürliche Polymere und Materialien sein. Außerdem können die superabsorbierenden Materialien anorganische Materialien sein, wie Siliciumoxidgele oder organische Verbindungen, wie vernetzte Polymere. Der Begriff „vernetzt” bezieht sich auf jegliches Mittel zum wirksamen Umwandeln normaler wasserlöslicher Materialien in im Wesentlichen wasserunlösliche, jedoch quellbare Materialien. Solche Mittel können beispw. umfassen physikalisches Verfilzen, kristalline Domänen, covalente Bindungen, ionische Komplexe und Assoziationen, hydrophile Assoziationen, wie Wasserstoffbindung und hydrophobe Assoziationen oder Van der Waals-Kräfte.
-
Beispiele synthetischer superabsorbierender Materialpolymere umfassen die Alkalimetall- und Ammoniumsalze der Poly(Acrylsäure) und Poly(Methacrylsäure), Poly(Acrylamide), Poly(Vinylether), Maleinanhydridcopolymere mit Vinylether und Alpha-Olefinen, Poly(Vinylpyrrolidon), Poly(Vinylmorpholinon), Poly(Vinylalkohol), und Mischungen und Copolymere derselben. Weitere superabsorbierende Materialien umfassen natürliche und modifizierte natürliche Polymere, wie hydrolisierte Acrylonitril-gepfropfte Stärke, Acrylsäure-gepfropfte Stärke, Methylcellulose, Chitosan, Carboxymethylcellulose, Hydroxypropylcellulose und die natürlichen Gummis, wie die Alginate, Xanthangummi, Johannisbrotgummi und dergleichen. Mischungen aus natürlichen und vollständig oder teilweise synthetischen superabsorbierenden Polymeren können im Rahmen der vorliegenden Erfindung gleichfalls von Nutzen sein. Andere geeignete absorbierende Geliermaterialien sind von Assarsson et al. im
US-Patent 3,901,236 , erteilt am 26. August 1975, offenbart. Verfahren zum Herstellen synthetischer, absorbierender gelierender Polymere sind in den
US-Patentschriften 4,076,663 , erteilt am 28. Februar 1978 an Masuda et al., und
4,286,082 , erteilt am 25. August 1981 an Tsubakimoto et al., beschrieben.
-
Das äußere Deckmaterial 16 ist für Wasserdampf durchlässig. Die äußere Deckschicht 16 weist eine Wasserdampf-Durchgangsrate (WVTR) von wenigstens etwa 300 g/m2-24 Std. gemäß der weiter unten beschriebenen Prüfmethode auf, vorzugsweise wenigstens etwa 1500 g/m2-24 Std., am meisten bevorzugt wenigstens aber 3000 g/m2-24 Std. Die in 2 dargestellte äußere Deckschicht 16 umfasst zwei Schichten 35 und 37, die mittels Thermo- oder Ultraschallbindung oder mittels eines Klebmittels miteinander verbunden sind. Die Schicht 35 ist eine Faservliesbahn. Die Schicht 37 ist ein atmungsaktiver Film. Die äußere Deckschicht 16 ist so positioniert, dass die Faservliesbahn 35 nach außen weist und der atmungsaktive Film 37 nach innen weist, hin zu der feuchtigkeitsinhibierenden inneren Faservliesbahn 50.
-
Die Faservliesbahn 35 kann ein sogenanntes Spunbond-Erzeugnis, ein sogenanntes Meltblown-Erzeugnis, ein sogenanntes Bonded-Carded-Erzeugnis, ein sogenanntes Airlayed-Erzeugnis oder jedes beliebige andere Wirrfaservliesmaterial sein, welches wässrige Flüssigkeiten nicht nennenswert absorbiert. Das Faservlies 35 ist aus Polyethylen oder Polypropylen hergestellt.
-
Unter Verwendung von Metallocen-Katalysatoren hergestellte Polymere haben einen sehr engen Molekulargewichtsbereich. Polydispersitäts-Ziffern (Mw/Mn) von unter 4 und selbst unter 2 sind für Metallocen-produzierte Polymere möglich. Diese Polymere haben auch eine gesteuerte Kurzketten-Verzweigungsverteilung verglichen mit ansonsten ähnlichen Ziegler-Natta-produzierten Polymertypen. Bei Verwendung eines Metallocen-Katalysatorsystems ist es auch möglich, die Isotaktizität des Polymers ganz eng zu kontrollieren.
-
Die Bahn 35 ist gegen den atmungsaktiven Film 37 laminiert mittels des Thermo-Calander-Bindens, Ultraschallbindens, Klebebindens oder dergleichen. Vorzugsweise bedecken die gebundenen Regionen weniger als etwa 25%, weiter bevorzugt weniger als etwa 20% der Grenzfläche zwischen der Bahn 35 und dem Film 37, so dass das Binden die Atmungsaktivität des Laminates 16 nicht beeinträchtigt.
-
Der atmungsaktive Film 37 ist in 3 detailliert dargestellt, welche ein vergrößerter Schnitt durch die äußere Deckschicht 16 ist. Der atmungsaktive Film 37 umfasst wenigstens eine mikroporöse Schicht 58. Die mikroporäse Schicht 58 kann mit Hilfe einer Vielzahl bekannter Technologien ausgebildet werden. Die Schicht 58 umfasst eine Polymer-Matrix 62, eine Vielzahl von Leerstellen 64 innerhalb der Matrix, umgeben von relativ dünnen mikroporösen Membranen 63, welche komplizierte Pfade definieren, sowie ein oder mehrere Füllerteilchen 66 in jeder Leerstelle 64. Die Schicht 58 ist mikroporös und atmungsaktiv, wobei die mikroporösen Membranen 63 zwischen den Leerstellen bereitwillig eine Molekulare Diffusion von Wasserdampf aus einer ersten Oberfläche 68 zu einer zweiten Oberfläche 70 der Filmschicht 58 gestatten.
-
Die Polymer-Matrix 62 kann aus jedem geeigneten filmbildenden thermoplastischen Polymer bestehen. Beispiele geeigneter Polymere umfassen, ohne Beschränkung, die oben genannten thermoplastischen Polymere, welche für die Faservliesbahn 35 verwendet können. Polyolefine werden bevorzugt und lineare Polyethylene niedriger Dichte, hergestellt mit Hilfe eines Ziegler-Natta- oder Metallocen-Katalysators sind am meisten bevorzugt.
-
Die Füllerteilchen 66 können jeden geeigneten anorganischen oder organischen Füllstoff umfassen. Die Füllerteilchen 66 sind vorzugsweise klein, um den Dampfdurchgang durch die Leerstellen zu maximieren. Die Füllerteilchen weisen eine mittlere Teilchengröße von etwa 0,1–7,0 μm auf, vorzugsweise etwa 0,5–7,0 μm, am bevorzugtesten etwa 0,8–2,0 μm. Geeignete Füllstoffe umfassen, ohne Beschränkung, Kalziumcarbonat, nicht quellende Tone, Siliciumdioxid, Aluminiumoxid, Bariumsulfat, Natriumcarbonat, Talk, Magnesiumsulfat, Titandioxid, Zeolite, Aluminiumsulfat, Diatomeenerden, Magnesiumsulfat, Magnesiumcarbonat, Bariumcarbonat, Kaolin, Glimmer, Kohlenstoff, Kalziumoxid, Magnesiumoxid, Aluminiumhydroxid und polymere Teilchen. Kalziumcarbonat ist der gegenwärtig bevorzugte Füllstoff.
-
Die Füllerteilchen 66 können mit einer geringen Menge (beispw. bis zu 2 Gew.-%) einer Fettsäure oder eines anderen Materials beschichtet sein, um ihre Dispersion in der Polymermatrix zu erleichtern. Geeignete Fettsäuren umfassen, ohne Beschränkung, Stearinsäure, oder eine längerkettige Fettsäure wie Behensäure. Die Menge an Füllerteilchen 66 in der Schicht 52 macht etwa 30–80 Gew.-% der Schicht 58 au, vorzugsweise etwa 40–70 Gew.-%, am meisten bevorzugt etwa 50–65 Gew.-%. In gleicher Weise sollte die Palymermatrix 62 etwa 20–70 Gew.-% der Schicht 58 betragen, vorzugsweise etwa 30–60 Gew.-%, bevorzugter etwa 35–50 Gew.-%.
-
Die Polymerzusammensetzung, der Füllstoffgehalt, die Füllerteilchengröße und das Streckmaß sind Faktoren, welche helfen, die Atmungsaktivität der mikroporösen Filmschicht 58 zu bestimmen. Die Dicke der mikroporösen Filmschicht 58 beträgt weniger als etwa 50 μm, vorzugsweise weniger als etwa 30 μm und am meisten bevorzugt weniger als etwa 20 μm. Der atmungsaktive Film 37 kann uniaxial um etwa das 1,1 bis 7,0-fache seiner Ausgangslänge gestreckt werden, vorzugsweise auf etwa das 1,5–6,0-fache seiner Ausgangslänge, am meisten bevorzugt auf etwa das 2,5–5,0-fache seiner ursprünglichen Länge. Der Film kann alternativ biaxial mit Hilfe herkömmlicher Techniken gestreckt werden, welche dem Fachmann vertraut sind. In der Ausführungsform gemäß 3 ist die mikroporöse atmungsaktive Filmschicht 58 benachbart zu einer oder zu zwei relativ dünnen äußeren Hautschichten 56 und 60, in einem zwei- oder dreischichtigen Film 37. Das Einbeziehen einer oder zweiter Hautschichten verbessert die Filmverarbeitbarkeit und kann zu den Verschweißeigenschaften des atmungsaktiven Films 37 beitragen. Der atmungsaktive Film 37 kann durch Gieß- oder Blasfilmkoextrusion der Schichten, durch Extrusionsbeschichten oder mittels jedes herkömmlichen Beschichtungsverfahrens hergestellt werden. Die Polymere in den Außenschichten 56 und 60 können gleich oder verschieden sein von den Polymeren in der mikroporösen Schicht 58. Vorzugsweise haben die Polymere in der Außenschicht oder den Außenschichten einen niedrigeren Erweichungspunkt als die mikroporöse Schicht 58 und tragen bei zu der Verschweißbarkeit des Films 37.
-
Ferner sollten die Dicke und die Zusammensetzung der äußeren Schichten 56 und 60 so ausgewählt werden, dass der Feuchtigkeitsdurchgang durch den atmungsaktiven Film 37 nicht nennenswert beeinträchtigt wird. Dabei vermag die mikroporöse Schicht 58 die Atmungsaktivität des gesamten Films zu bestimmen. Zu diesem Zweck betragt die Dicke der Hautschichten 56 und 60 jeweils im Allgemeinen weniger als etwa 10 μm, vorzugsweise weniger als etwa 5 μm, am meisten bevorzugt weniger als etwa 2,5 μm. Bevorzugte Hautschichtenpolymere umfassen Ethylenvinylacetate, Propylenvinylacetate, Ethylenmethylacrylate, andere dampfdurchlässige Polymere sowie Mischungen dieser mit anderen Polyolefinen.
-
Erfindungsgemäß ist eine feuchtigkeitsinhibitierende Faservliesbahn 50 zwischen dem absorbierenden Kern 17 und der äußeren Deckschicht 16 vorgesehen. Die Faservliesbahn 50 hat eine mittlere Faserfeinheit, welche höher ist als die mittlere Faserfeinheit der Faservliesbahn 35 der äußeren Deckschicht 16. Vorzugsweise besitzt die Faservliesbahn 50 einen mittleren Faserdurchmesser, der wenigstens etwa 10% höher und vorzugsweise wenigstens etwa 20% höher ist als die mittlere Faserfeinheit der Faservliesbahn 35. Am meisten bevorzugt ist, dass die Faservliesbahn 50 eine wenigstens 30% höhere mittlere Faserfeinheit hat als die Fascrvliesbahn 35.
-
Die Faservliesbahn 50 sollte eine mittlere Faserfeinheit von wenigstens 2,0 Denier (0,22 tex) vorzugsweise 2,2–10 Denier (0,24–1,11 tex), mehr bevorzugt von 2,5–6,0 Denier (0,28–0,6 tex) aufweisen.
-
Das Faservlies 35 sollte eine mittlere Faserdichte von weniger als 2,0 Denier (0,22 tex) vorzugsweise von 0,1–1,8 Denier (0,01–0,2 tex), mehr bevorzugt von 0,5–1,5 Denier (0,06–0,17 tex) aufweisen.
-
Die Faservliesbahn
50 kann eine Spunbondbahn, eine Meltblownbahn, eine Bonded-Carded-Bahn, eine Airlayed-Bahn, eine Cellulosebahn oder eine Bahn aus jeder anderen mikroporösen Faservliesbahn sein. Die Faservliesbahn
50 ist aufgebaut aus einem Polyethylen- oder Polypropylen. Die Faservliesbahn
50 sollte ein Grundgewicht von etwa 0,1–4,0 Unzen je Quadratyard (osy) (3,39 bis 135,64 g/m2), vorzugsweise von etwa 0,3–2,0 osy (10,17 bis 67,82 g/m2) und mehr bevorzugt von etwa 0,4 bis 1,0 osy (13,56 bis 33,91 g/m2) aufweisen. Die Faservliesbahn
50 kann auch als Laminat von mehr als einer Faservliesbahnschicht ausgebildet sein. Zum Beispiel kann die Bahn
50 einen Spunbond-Meltblown-Spunbond-Aufbau besitzen, wie in dem
US-Patent 4,041,203 , erteilt an Brock et al., beschrieben. Falls die Faservliesbahn
50 mehr als eine Schicht umfasst, dann werden das Flächengewicht und die mittlere Faserfeinheit auf der Basis der kombinierten Schichten berechnet, um Werte zu erbringen, welche die Bahn
50 in ihrer Gesamtheit repräsentiert.
-
Zumindest die Faservliesbahn 35 und vorzugsweise auch die Bahn 50 sind hydrophob. Hydrophobe Materialien haben eine größere Tendenz, Feuchtigkeitsdampf durchzulassen als denselben zu assimilieren oder zurückzuhalten. Im Gegensatz haben hydrophile Materialien eine höhere Neigung, Feuchtigkeitsdampf zu assimilieren oder zurückzuhalten. In diesem Zusammenhang beschreibt der Ausdruck „hydrophob” ein Material, welches einen Wasser-in-Luft-Kontaktwinkel von mehr als 90° besitzt. Der Ausdruck „hydrophil” bezieht sich auf ein Material, dessen Wasser-in-Luft-Kontaktwinkel weniger als 90° beträgt. Der Wasser-in-Luft-Kontaktwinkel wird sinnvollerweise bestimmt, wie ausgeführt in dem Buch „Absorbency” herausgegeben von P. K. Chatterjee (Elsevier, New York, 1985).
-
Während des normalen Gebrauches eines absorbierenden Produktes, wie als Windel oder Übungsunterhose, wird die Atmungsaktivität der äußeren Deckschicht 16 primär durch den atmungsaktiven Film 37 beeinflusst und sekundär beeinflusst durch die Faservliesbahn 35. Wäre die feuchtigkeitsinhibitierende Schicht 50 aus Filamenten aufgebaut, deren mittlere Faserfeinheit geringer ist als die Faserfeinheit der Filamente der Faservliesbahn 35, so würde die Schicht 50 beginnen, die Atmungsaktivität der äußeren Deckschicht 16 zu inhibitieren. Dieses liegt daran, dass Bahnen mit niedriger Faserfeinheit dazu neigen, kompakter zu sein als Bahnen mit höherer Faserfeinheit. Eine feuchtigkeitsinhibitierende Schicht 50, welche die Atmungsaktivität der äußeren Schicht vermindert, ist kontraproduktiv, weil die Feuchtigkeit im Inneren des Kleidungsstückes zunehmen wird, was die Hautfeuchtigkeit erhöht und den Komfort vermindert.
-
Wird andererseits eine Faservliesbahn 50 mit höherer Faserfeinheit und einer geöffneteren Struktur bereitgestellt, so wird die Atmungsaktivität der äußeren Deckschicht 16 über die längste Zeit unbeeinträchtigt sein. Die Faservliesbahn 50 mit höherer Faserfeinheit hat auch ein höheres Raumgewicht, so dass eine größere Menge an isolierender Luft darin eingeschlossen ist. Dieser Isolationsfaktor vermindert die Wärmeleitfähigkeit des äußeren Decksystems (d. h. der äußeren Deckschicht zuzüglich der feuchtigkeitsinhibitierenden Faservliesschicht), wodurch die „feuchtkalte” Wahrnehmung beseitigt wird.
-
Die elastischen Bänder 19 können als Einzelband oder Mehrfachband je Bein ausgebildet sein. Eine breite Vielzahl von elastischen Materialien kann benutzt werden. Beispiele umfassen eine Film- oder Meltblownbahn, hergestellt unter Verwendung von Block- oder Propf-Copolymeren des Butadiens, Isopren, Styrol, Ethylen-Methylacrylat, Ethylen-Vinylacetat, Ethylen-Ethylacrylat oder Mischungen derselben. Ein bevorzugtes Elastomer ist ein Block-Copolymer von Styrol-Ethylbutadien-Styrol. Spezifische Materialien, aus welchen elastische Bänder 19 hergestellt werden können, sind die Kraton G-Serien der Shell Chemical Company, wie Kraton G-1650, Kraton G-1652, Kraton GX-1657 und vorzugsweise Kraton G-2740X. Ferner kann die Kraton D-Serie benutzt werden, wie auch dehnbare Polyestermaterialien, dehnbare Polyurethanmaterialien sowie dehnbare Polyamidmaterialien. Dehnbare Single-Site- oder Metallozen-katalysierte Olefinpolymere und Copolymere können gleichfalls verwendet werden. Ferner können die elastischen Bänder 19 aus einem aktivierbaren Material gemacht werden, welches im zunächst ungestreckten Zustand verwendet und durch Wärme, Licht oder Feuchtigkeit unter Strahlung aktiviert wird, um Schrumpfen und Elastizität zu verursachen. Aktivierbare elastische Materialien können von der 3M Company bezogen werden.
-
Prüfverfahren für die Wasserdampfdurchgangsrate (WVTR)
-
Das folgende Verfahren wird zum Prüfen der Wasserdampfdurchgangsrate (WVTR) von atmungsaktiven Filmen und Laminaten beschrieben. Die WVTR wird in einer Weise gemessen, die ähnlich ist dem ASTM-Standardtestverfahren für den Wasserdampfdurchgang von Werkstoffen Designation E-96-80, wie folgt. Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung werden kreisförmige Proben mit 3 Zoll (76 mm) Durchmesser aus dem Prüfmaterial und einem Vergleichsmaterial, CELGUARD®2500 (Hoechst Celanese Corporation) geschnitten. CELGUARD®2500 ist ein 0,0025 cm dicker Film, der aus mikroporösem Polypropylen zusammengesetzt ist. Zwei oder drei Probekörper werden aus jedem Material hergestellt.
-
Die für die Versuche benutzten Näpfe bestehen aus gegossenem Aluminium, haben Flansche, sind 2 Zoll tief und kommen mit einer mechanischen Dichtung und einer Neoprenabdichtung. Die Näpfe werden von der Thwing-Albert Instrument Company, Philadelphia, Pennsylvania, unter der Bezeichnung Vapometer Cup Nr. 681 vertrieben. Ein Hundert Millimeter destilliertes Wasser wird in jeden Vapometer Napf hineingegeben und jeder der einzelnen Probekörper des zu prüfenden Materials und des Vergleichsmaterials wird quer über den oberen Bereich eines individuellen Napfes gelegt. Schraubbare Flansche werden festgezogen, um eine Dichtung längs der Kanten des Napfes zu bilden, wobei das zugehörige Prüfmaterial oder Vergleichsmaterial der Umgebungsatmosphäre ausgesetzt verbleibt über einen kreisförmigen Bereich mit 62 mm Durchmesser (eine offene freiliegende Fläche von etwa 30 cm2). Die Näpfe werden sodann gewogen, auf einem Gestell platziert und in einen zwangsbelüfteten Ofen (Umluftofen) mit 100°F (38°C) eingesetzt.
-
Der Ofen ist ein Konstanztemperaturofen mit Außenbelüftung, um eine Wasserdampfanreicherung im Inneren zu verhindern. Ein geeigneter zwangsbelüfteter Ofen ist beispw. ein Blue M Power-O-Matic 60-Ofen, vertrieben von Blue M Electric Company, Blue Island, Illinois. Nach 24 Stunden werden die Näpfe aus dem Ofen entnommen und gewogen. Der vorläufige Versuchs-WVTR-Wert wird wie folgt berechnet: Versuchs-WVTR = [(Gewichtsverlust (g) über 24 Stunden) × 7571]:24
-
Die relative Feuchte innerhalb des Ofens wird nicht spezifisch gesteuert. Unter den vorbestimmten Einstellungen von 100°F und der relativen Feuchte der Umgebungsluft ist die WVTR für CELGUARD®2500 bestimmt worden zu 5000 g/m2/24 Stunden. Demzufolge wird CELGUARD®2500 als Bezugsprobe bei jedem Test benutzt und werden die gewonnenen Ergebnisse entsprechend der Abweichung des Kontrollmaterials relativ zu seiner bekannten WVTR korrigiert.
-
Wenngleich die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung als gegenwärtig bevorzugt angesehen werden, können verschiedene Modifikationen und Verbesserungen ausgeführt werden, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Der Bereich der Erfindung ist bestimmt durch die beigefügten Patentansprüche und alle Abwandlungen, welche unter den Wortlaut und in den Äquivalenzbereich fallen, sind von der Erfindung umschlossen.