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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein leicht eingefärbtes Glas mit hoher Transmittanz
mit einer hellblauen, neutralgrauen oder bronzefarbenen Tönung und
hoher Transmittanz, welches als Bauglas oder Innenglas geeignet
ist, und betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines solches Gases
mit niedrigen Kosten.
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Technischer
Hintergrund
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In
jüngerer
Zeit wurde ein sogenanntes kristallklares Glas, welches im Wesentlichen
farblos ist, zur Verwendung in Außenbereichen oder Innenbereichen
in Gebäuden
bevorzugt. Jedoch gibt es auch Fälle,
in welchen ein hellblaues, graues oder bronzefarbenes Glas bevorzugt
ist, um eine Ausgewogenheit mit den Tönungen der umgebenden Innenbereiche
und Außenbereiche
bereitzustellen.
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Zu
diesem Zweck wird Glas von heller Farbe und hoher Transmittanz verwendet,
welches unter Verwendung von Rohmaterialien mit hoher Reinheit erhalten
wird, in denen der Eisengehalt verglichen mit einer herkömmlichen
Natronkalk-basierten Glaszusammensetzung erheblich reduziert wurde,
oder welches durch Hinzufügen
von geringen Mengen an Färbungsmitteln
zu dem Glas erhalten wird.
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Beispielsweise
ist das in der JP H04-228450A offenbarte randgefärbte Glas (mit hoher Transmittanz) ein
Natronkalkglas, welches (in Gewichtsprozent) weniger als insgesamt
0,02 % an Eisenoxid, ausgedrückt
als Fe2O3, als Färbungsmittel
enhält,
und wobei das Verhältnis
des Eisen(II)-Oxids (FeO) zu dem Gesamteisenoxid wenigstens 0,4
beträgt,
wodurch ein Lichtdurchlassgrad (gemessen mit dem Leuchtkörper C des
CIE-Standards) von wenigstens 87 bei einer Dicke von 5,6 mm erhalten
wird, was ein Glas mit geringer Farbe und hoher Transmittanz ergibt.
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Diese
Glaszusammensetzung ist dadurch gekennzeichnet, dass, um die obigen
Eigenschaften zu erhalten, es einen geringen SO3-Gehalt
aufweist, ein Herstellungsverfahren verwendet wird, bei welchem
die Schmelze gesonderte Verflüssigungs-
und Läuterungsschritte
umfasst, und ein Chargenmaterial verwendet wird, welches keinen
Kalkstein oder Dolomit enthält,
um den Eisengehalt in dem Glas abzusenken.
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Bei
dem randgefärbten
Glas mit hoher Transmittanz, welches in der JP H04-228451A offenbart
ist, werden Spurenmengen von Se und CoO einer Glaszusammensetzung
zugefügt,
welche etwa die gleiche Menge an Eisenoxid enthält, um ein Flachglas mit einer
Hauptwellenlänge
der Transmission von 570 bis 590 nm zu erhalten, in welchem die
Randfarbe (des Glases) mit Holzfarben harmoniert.
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Andererseits
wurden Verfahren vorgeschlagen, bei welchen das Einfärben von
Natronkalkglas, welches eine normale Menge an Eisenoxidverunreinigungen
enthält,
durch Verändern
der Grundzusammensetzung des Glases verringert wird.
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Beispielsweise
umfasst nach Maßgabe
der in der JP H08-40742A offenbarten Zusammensetzung für transparentes
Glas zur Herstellung von Fensterglas ein Natronkalk-Silikat-Glas,
bei welchem die Gesamtmenge an Eisenoxid, ausgedrückt als
Eisen(III)-Oxid, 0,02 bis 0,2 Gew.-% beträgt, eine Grundzusammensetzung in
Gewichtsprozent von 69 bis 75 % SiO2, 0
bis 3 % Al2O3, 0
bis 5 % B2O3, 2
bis 10 % CaO, weniger als 2 % MgO, 9 bis 17 % Na2O,
0 bis 8 % K2O, willkürliche Mengen an Fluorverbindungen,
Zindoxid, weniger als 4 Gew.-% Bariumoxid und nicht mehr als 10
Gew.-% der Oxide von Erdalkalimetallen. Bei dieser Zusammensetzung
kann das Feo-Absorptionsband
zu längeren
Wellenlängen
hin verschoben sein, oder der Gradient des FeO-Absorptionsbandes
am Rande des sichtbaren Spektrums nahe zum Infraroten kann steiler
gemacht werden. Dies ermöglicht
es, ein Fensterglas mit sehr guter Infrarot-Absorption und mit geringerer
Einfärbung
herzustellen, als Natronkalk-Silikat-Gläser mit einer herkömmlichen
Grundzusammensetzung.
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Jedoch
ist es bei den randgefärbten
Gläsern
mit hoher Transmittanz, welche in der JP H04-228450A und der JP
H04-228451 offenbart sind, eine Voraussetzung, dass Kalkstein und
Dolomit, welche verhältnismäßig große Mengen
an Eisenoxidverunreinigungen enthalten, nicht verwendet werden können, um
das gesamte Eisenoxid ausgedrückt
als Fe2O3, welches
als das Färbungsmittel
enthalten ist, auf weniger als 0,02 Gew.-% zu steuern/regeln. Daher
ist es notwendig, spezielle Rohmaterialien zu verwenden, wie etwa
Kalziumkarbonatmineralien oder Aluminiumhydrat, die weniger Eisenoxid
enthalten, was das resultierende Glas verteuert.
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Jedoch
ist es bei dem randgefärbten
Glas mit hoher Transmittanz, welches in der JP H04-228450A offenbart
ist, notwendig, das Verhältnis
von Eisen(II)-Oxid (FeO) zum gesamten Eisenoxid bei wenigstens 0,4 einzustellen,
um eine gewünschte
reine helle azurfarbene Randfarbe zu erhalten.
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Daher
ist es wünschenswert,
ein besonderes Herstellungsverfahren anzuwenden, bei welchem das Verfahren
gesonderte Schmelz- und Läuterschritte
umfasst, und den SO3-Gehalt auf ein niedriges
Niveau zu drücken,
was das daraus resultierende Glas teurer macht.
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Wenn
bei den in diesen Veröffentlichungen
offenbarten Gläsern
die Rohmaterialien für
das Glas Ni-Ionen als Verunreinigungen enthalten, verbinden sich
die Ni-Ionen üblicherweise
mit Sulfidionen unter Bildung von NiS, was einen spontanen Bruch
verursachen könnte.
Der Grund hierfür
liegt darin, dass die Menge an Fe-Ionen, welche einfacher mit Sulfidionen
binden als Ni-Ionen, herabgedrückt
ist, um eine leichte Tönung
zu erhalten.
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Bei
der Zusammensetzung für
transparentes Glas zur Herstellung von Fensterglas, die in der JP H08-40742A
offenbart ist, wird die Transmittanz von Natronkalkglas, das eine
herkömmliche
Menge an Eisenoxid enthält,
durch Änderung
der Grundzusammensetzung des Glases erhöht.
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Jedoch
ist die Wirkung des in dieser Veröffentlichung offenbarten Verfahrens,
d.h. der Grad, um welchen die FeO-Absorption zu längeren Wellenlängen hin
verschoben ist, für
Bau- oder Innenbereichsglas nicht ausreichend, für welches eine leichte Tönung gewünscht ist.
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Darüber hinaus
sind in der in dieser Veröffentlichung
offenbarten Zusammensetzungen die Mengen an MgO und MgO + CaO niedriger,
und um die nachteilige Wirkung, die dies auf die Schmelze hat, zu
kompensieren, ist die Menge an Na2O auf
mehr als die normale Menge erhöht,
sodass diese Zusammensetzung aufgrund der hohen Liquidustemperatur
und der hohen Kosten nicht für
eine Massenproduktion geeignet ist.
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Die
in dieser Veröffentlichung
offenbarte Wirkung kann durch Zugabe von Komponenten, wie etwa F oder
BaO, verbessert werden, jedoch ist eine Zufügung dieser Komponenten nicht
wünschenswert,
da sie die Kosten erhöht
und die Volatilität
des F die Ofenlebensdauer verkürzt
und zur Emission von gefährlichen
Substanzen in die Atmosphäre
führt.
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Offenbarung
der Erfindung
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Angesichts
der Probleme der einschlägigen
Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein leicht
eingefärbtes
Glas mit hoher Transmittanz bereitzustellen, insbesondere ein Glas
mit hoher Transmittanz und mit einer hellblauen, neutralgrauen oder
bronzefarbenen Tönung,
welches als Bauglas oder Innenbereichsglas geeignet ist, und ebenso
ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Glases mit niedrigen
Kosten bereitzustellen.
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Gemäß einem
Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ist ein leicht eingefärbtes Flachglas
mit hoher Transmittanz, welches Silikat als Hauptkomponente enthält, dadurch
gekennzeichnet, dass das Flachglas als farbgebende Komponenten in
Gewichtsprozent umfasst:
weniger als 0,06 % gesamtes Eisenoxid
(im Folgenden als "T-Fe2O3" bezeichnet), ausgedrückt als
Fe2O3;
0,5
bis 5 ppm CoO;
0 bis 0,45 % Ceroxid;
wobei das Verhältnis von
FeO, ausgedrückt
als Fe2O3, zu T-Fe2O3 (im Folgenden
als "FeO-Verhältnis" bezeichnet), weniger
als 40 % beträgt;
und
wobei das Glas eine hellblaue Tönung mit einer vorherrschenden
Wellenlänge
von 470 bis 495 nm aufweist, gemessen mit dem Leuchtkörper C des
CIE-Standards bei
einer Flachglasdicke von 10 mm.
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Es
ist bevorzugt, dass das leicht eingefärbte Flachglas mit hoher Transmittanz
mit hellblauer Tönung gemäß der vorliegenden
Erfindung in Gewichtsprozent weniger als 2 ppm CoO und wenigstens
0,02 % T-Fe2O3 umfasst.
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Es
ist bevorzugt, dass die vorherrschende Wellenlänge eines leicht eingefärbten Flachglases
mit hoher Transmittanz mit hellblauer Tönung gemäß der vorliegenden Erfindung
480 bis 490 nm beträgt.
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Gemäß einem
weiteren Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ist ein leicht
eingefärbtes
Flachglas mit hoher Transmittanz, welches Silikat als eine Hauptkomponente
enthält,
dadurch gekennzeichnet, dass das Flachglas als farbgebende Komponenten
in Gewichtsprozent umfasst:
wenigstens 0,02 % und weniger als
0,06 % T-Fe2O3;
0,25
bis 3 ppm Se;
0 bis 3 ppm CoO;
0 bis 0,45 % Ceroxid;
wobei
das FeO-Verhältnis
kleiner als 40 % ist; und
wobei das Glas eine leichte neutralgraue
oder bronzefarbene Tönung
mit einer vorherrschenden Wellenlänge von 560 bis 585 nm aufweist,
gemessen mit dem Leuchtkörper
C des CIE-Standards bei einer Flachglasdicke von 10 mm.
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Es
ist bevorzugt, dass das leicht eingefärbte Flachglas mit hoher Transmittanz
mit leichter neutralgrauer oder bronzefarbener Tönung nach Maßgabe der
vorliegenden Erfindung in Gewichtsprozent 0,5 bis 2 ppm Se und 0,5
bis 1 ppm CoO umfasst.
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Es
ist bevorzugt, dass die vorherrschende Wellenlänge eines leicht eingefärbten Flachglases
mit hoher Transmittanz mit leichter neutralgrauer und bronzefarbener
Tönung
nach Maßgabe
der Erfindung 565 bis 580 nm beträgt.
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Es
ist bevorzugt, dass bei dem leicht eingefärbten Flachglas mit hoher Transmittanz
mit einer leichten neutralgrauen Tönung der vorliegenden Erfindung,
bei einer Dicke von 10 mm, die Chromatizitäten a* und b* in dem L*a*b*-Farbsystem,
gemessen mit dem Leuchtkörper
C des CIE-Standards, –1 ≤ a* ≤ 0,5 und –0,5 ≤ b* ≤ 1,5 betragen.
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In
den obigen Gesichtspunkten der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt,
dass der Gehalt an Ceroxid in Gewichtsprozent ausgedrückt weniger
als 0,1 beträgt.
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Bei
den leicht eingefärbten
Gläsern
mit hoher Transmittanz mit den zuvor genannten bevorzugten Färbungsmittelzusammensetzungen
und Tönungen
ist es bevorzugt, dass das Basisglas in Gewichtsprozent umfasst:
65
bis 80 % SiO2;
0 bis 5 % Al2O3;
mehr als
2 % MgO;
5 bis 15 % CaO;
10 bis 18 % Na2O;
0
bis 5 % K2O;
5 bis 15 % MgO + CaO;
10
bis 20 % Na2O + K2O;
und
0,05 bis 0,25 % SO3.
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Es
ist besonders bevorzugt, dass es in Gewichtsprozent umfasst:
mehr
als 10 % MgO + CaO; und
mehr als 0,1 % SO3.
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Es
ist bevorzugt, dass das Glas im Wesentlichen Fluor-, Bariumoxid-
und Strontiumoxid-frei ist.
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Wenn
bei der vorliegenden Erfindung durch Reduzieren der Fe-Ione im Rohmaterial
Ni-Ionen-Verunreinigungen enthalten sind, gehen die Ni-Ionen üblicherweise
eine Bindung mit den Sulfidionen unter Bildung von NiS ein, was
einen spontanen Bruch bewirken könnte.
Dies liegt daran, dass Fe-Ionen reduziert sind, welche leichter
mit Sulfidionen eine Bindung eingehen als Ni-Ionen, um eine leichte Tönung zu
erhalten.
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Dieser
Neigung kann entgegengewirkt werden, indem man in die Zusammensetzung
ein Oxid eines schweren Elements, wie etwa Y, La, Zr, Hf, Nb, Ta,
W, Zn, Ga, Ge und Sn, alleine oder in Kombination zugibt. Diese
Oxide eines schwereen Elements färben
das Glas nicht und haben keine schädliche Wirkung auf das Glas,
selbst wenn es in dem Float-Bad einer reduzierenden Atmosphäre ausgesetzt
ist.
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Es
ist bevorzugt, dass die Menge an Schwerelementoxid, welche allein
oder in Kombination enthalten ist, in Gewichtsprozent 0,001 bis
1 %, besonders bevorzugt 0,01 bis 0,1 % und äußerst bevorzugt 0,01 bis 0,05 %
beträgt.
Vorzugsweise umfassen Oxide eines schweren Elements ZnO.
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Beim
Herstellen des leicht eingefärbten
Glases mit hoher Transmittanz der vorliegenden Erfindung ist es
bevorzugt, Dolomit und Kalkstein als Rohmaterialien zu verwenden,
wie für
herkömmliches
Natronkalkglas, da dieses Kostenanstiege für das Flachglas minimiert.
Dies wird möglich,
indem man den Eisenoxidgehalt innerhalb der oben genannten bevorzugten
Bereiche einstellt.
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Um
Kostensteigerungen für
das Glas bei diesem Schmelzverfahren wie oben zu minimieren, ist
es bevorzugt, dass das Chargenmaterial in einem tankartigen Ofen
mit Oberhitze geschmolzen wird, in welchem der Schmelzschritt und
der Läuterungsschritt
in einem Tank ausgeführt
werden können,
was üblicherweise
für Natronkalkglas-Schmelzöfen verwendet
wird.
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Das
Folgende ist eine Erläuterung
der Gründe
für die
Zusammensetzungseinschränkungen
des leicht eingefärbten
Glases mit hoher Transmittanz der vorliegenden Erfindung. Die folgenden
Zusammensetzungen sind in Gewichtsprozent angegeben.
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Bei
einer Glaszusammensetzung ist Eisenoxid in Form von Fe2O3 und FeO vorhanden. Die Fe2O3-Komponente fügt dem Glas eine sehr helle
gelbe Tönung
zu, während
die FeO-Komponente dem Glas eine blaue Tönung zufügt.
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Um
die gewünschte
helle Tönung
und hohe Transmittanz zu erhalten, muss das T-Fe2O3 weniger als 0,06 % sein und das FeO-Verhältnis muss
in einem Bereich von weniger als 40 % liegen. Wenn das T-Fe2O3 nicht weniger
als 6,06 beträgt,
wird die von dem eingeschlossenen Eisenoxid bewirkte grüne Einfärbung zu dunkel
und es wird schwierig, die gewünschte
Tönung
zu erhalten. Eine bevorzugte Obergrenze für das T-Fe2O3 beträgt
0,04 %, bei welcher die grüne
Farbe nicht besonders wahrnehmbar ist und eine hohe Transmittanz
erhalten wird. Wenn das FeO-Verhältnis
nicht weniger als 40 ist, wird das Schmelzen in einem herkömmlichen
Schmelzofen für
das Natronkalkglas schwierig.
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Dann,
wenn das T-Fe2O3 weniger
als 0,02 % beträgt,
ist es notwendig, hochreine Rohmaterialien mit geringem Eisengehalt
zu verwenden, was die Kosten erheblich erhöht, sodass es bevorzugt ist,
dass die Menge an T-Fe2O3 wenigstens
0,02 % beträgt.
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Um
eine blaue Tönung
zu erhalten, ist CoO eine wesentliche Komponente.
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Wenn
weniger als 0,5 ppm enthalten sind, ist die grüne Tönung des Eisenoxids auffallend
und dann, wenn mehr als 5 ppm enthalten sind, ist das Blau zu stark.
Ein stärker
bevorzugter Bereich ist nicht mehr als 2 ppm.
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Um
eine neutralgraue oder bronzefarbene Tönung zu erhalten, ist Se eine
wesentliche Komponente, während
CoO eine willkürliche
Komponente ist. Um eine neutralgraue oder bronzefarbene Tönung zu
erhalten, ist es sehr wichtig, die grüne Farbe des Eisenoxids, die
rötlichbraune
Farbe des Se und die blaue Farbe des CoO auszugleichen. Wenn das
Se weniger als 0,25 ppm beträgt,
nimmt die Tönung
eine etwas grünliche
Farbe an, und wenn das Se mehr als 3 ppm beträgt, wird die rötlichbraune
Farbe zu stark und auffallend. Wenn das CoO mehr als 3 ppm beträgt, wird
die blaue Farbe zu stark und auffallend und es wird schwierig, eine
neutralgraue oder bronzefarbene Tönung zu erhalten. Um eine neutralgraue
oder bronzefarbene Tönung
zu erhalten, während
man die Transmittanz auf hohem Niveau hält, ist es bevorzugt, dass
sich das Se in dem Bereich von 0,5 bis 2 ppm befindet und sich das
CoO in dem Bereich von 0,5 bis 1 ppm befindet.
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Das
Ceroxid ist nicht wesentlich, jedoch vorteilhaft, zum Reduzieren
der grünen
Farbe durch Oxidieren von FeO zu Fe2O3 und besitzt weiterhin die zusätzliche
vorteilhafte Wirkung, die UV-Strahlentransmittanz des Flachglases
herabzusetzen. Diese Wirkungen nehmen zu, wenn mehr Ceroxid enthalten
ist. Wenn jedoch die Obergrenze von 0,45 % überschritten wird, wird seine
gelbe Farbe auffallend und es wird schwierig, die gewünschte Tönung zu
erhalten. Da es ein teueres Material ist, welches die Kosten des
Glases erhöht,
ist es weiterhin bevorzugt, weniger als 0,1 % zuzufügen.
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SiO2 ist die Hauptkomponente, um das Glasnetzwerk
zu bilden. Wenn das SiO2 weniger als 65
% beträgt,
nimmt die Standfestigkeit des Glases ab, und wenn es 80 % übersteigt,
wird es schwierig, das Glas zu schmelzen.
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Al2O3 ist eine Komponente,
welche die Standfestigkeit des Glases verbessert. Wenn jedoch mehr
als 5 % Al2O3 enthalten
ist, wird es schwierig, das Glas zu schmelzen. Vorzugsweise ist
Al2O3 im Bereich
von 0,1 bis 2,5 % enthalten.
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MgO
und CaO verbessern die Standfestigkeit des Glases und werden weiterhin
verwendet, um die Liquidustemperatur und die Viskosität während der
Formgebung einzustellen. Wenn nicht mehr als 2 % MgO enthalten sind,
nimmt die Liquidustemperatur zu. Wenn weniger als 5 % oder mehr
als 15 % CaO enthalten ist, nimmt die Liquidustemperatur zu. Wenn
die Gesamtmenge an MgO und CaO weniger als 5 % beträgt, nimmt
die Standfestigkeit des Glases ab und wenn die Gesamtmenge 15 % übersteigt,
nimmt die Liquidustemperatur zu. Wenn die Gesamtmenge an MgO und
CaO klein ist, beispielsweise nicht mehr als 10 % beträgt, ist es
notwendig, die Menge an Na2O zu erhöhen, um
die Verschlechterung der Schmelzeigenschaften und die Zunahme der
Viskosität
der Glasschmelze zu kompensieren, was zu Kostensteigerungen und
zu einer Abnahme der chemischen Standfestigkeit des Glases führt. Somit
ist es bevorzugt, dass die Gesamtmenge an MgO und CaO mehr als 10
% beträgt.
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Die
Komponenten Na2O und K2O
funktionieren als Schmelzbeschleuniger. Wenn weniger als 10 % Na2O enthalten ist oder wenn die Gesamtmenge
an Na2O und K2O
weniger als 10 % beträgt,
ist die Wirkung einer Schmelzbeschleunigung schlecht. Wenn Na2O 18 % übersteigt
oder die Gesamtmenge an Na2O und K2O 20 % übersteigt,
nimmt die Standfestigkeit des Glases ab. Da K2O
teuerer ist als Na2O, ist es bevorzugt,
dass die enthaltene Menge an K2O 5 % nicht übersteigt.
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SO3 ist eine Komponente, welche das Läutern des
Glases verbessert. Wenn weniger als 0,05 % SO3 enthalten
ist, kann eine ausreichende Läuterungswirkung
mit den üblichen
Schmelzverfahren nicht erhalten werden. Ein bevorzugter Bereich
für SO3 ist wenigstens 0,1 %. Wenn andererseits
mehr als 0,25 % enthalten ist, verbleibt unter Umständen das
aus dem Abbau von SO3 erzeugte SO2 als Blasen im Glas und Blasen werden üblicherweise
durch Rückerhitzung
erzeugt.
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TiO2 ist keine wesentliche Komponente, kann
jedoch zugefügt
werden, um die UV-Strahlenabsorption zu verbessern, und zwar in
einer geeigneten Menge innerhalb eines Bereichs, welcher den optischen
Eigenschaften des Gegenstandes der vorliegenden Erfindung nicht
schadet. Wenn zuviel TiO2 zugefügt wird,
nimmt das Glas eine gelbliche Farbe an, sodass es bevorzugt ist,
das enthaltene TiO2 in einem Bereich von
nicht mehr als 0,2 % einzustellen.
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Ferner
wird der Wirkung der vorliegenden Erfindung durch Einschließen von
Fluor, Bariumoxid oder Strontiumoxid kein Schaden zugefügt. Jedoch
weisen diese Komponenten unerwünschte
Einflüsse
hinsichtlich Kostensteigerungen, Ofenlebensdauer und Emission von
schädlichen
Substanzen in die Atmosphäre
auf, sodass es bevorzugt ist, dass das Glas von diesen Komponenten
im Wesentlichen frei ist.
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Als
die Komponente, die dem Glas als ein Oxidationsmittel mit einer
Zusammensetzung in den oben beschriebenen Bereichen zugeführt werden
soll, ist Ceroxid in den oben beschriebenen Bereich hinsichtlich seiner
zusätzlichen
bevorzugten Wirkung einer UV-Strahlenabsorption bevorzugt. Jedoch
ist es ebenso möglich,
andere Oxidationsmittel zuzuführen,
wie etwa Manganoxid, und zwar in einem Bereich von nicht mehr als 1
%, alleine oder in Kombination mit Ceroxid.
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Das
Oxid eines schweren Elements, wie etwa Y, La, Zr, Hf, Nb, Ta, W,
Zn, Ga, Ge und Sn, ist eine Komponente, die nicht eigens zugeführt werden
muss, wenn das Glas ohne Tempervorgang verwendet wird. Wenn jedoch
das Glas als ein getempertes Glas verwendet wird, welches durch
schnelles Abkühlen
an Luft verstärkt
wird, ist es bevorzugt, 0,001 bis 1 % dieser Komponente zuzufügen, und
zwar alleine oder in Kombination einer Mehrzahl dieser Oxide schwerer
Elemente, um einen spontanen Bruch aufgrund NiS zu verhindern. Bei
weniger als 0,001 % ist die Wirkung einer Verhinderung der Bildung
von NiS schwach, und bei nicht weniger als 1 % werden die Kosten
für die
Rohmaterialien hoch und das Glas neigt dazu, entglast zu werden. Ein
stärker
bevorzugter Zuführbereich
ist 0,01 bis 0,1 % und ein besonders bevorzugter Zuführbereich
ist 0,01 bis 0,05 %. Weiterhin weisen alle der oben genannten Oxide
schwerer Elemente mehr oder weniger die gleiche Wirkung einer Verhinderung
der Bildung von NiS auf, jedoch ist ZnO hinsichtlich seiner Wirkung
und Kosten besonders bevorzugt. Darüber hinaus ist es auch möglich, als
das Rohmaterial für
diese Oxide schwerer Elemente Nicht-Oxidmaterialien zu verwenden,
wie etwa Sulfate oder Nitrate, wenn sich die Materialien während des
Schmelzens des Glases zu einem Oxid ändern.
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Darüber hinaus
ist es ebenso möglich,
beispielsweise wenigstens ein Bestandteil aus Cr2O3, NiO, V2O5 und MoO3 als ein
herkömmliches
Färbungsmittel
innerhalb eines Bereichs zuzuführen,
welcher der hellen Tönung
nicht schadet, die ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist.
Da jedoch das Zufügen
derartiger Färbungsmittel
den Farbton stärkt
und das Glas verdunkelt, ist es bevorzugt, dass das Glas im Wesentlichen
von derartigen Färbungsmitteln
frei ist.
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Ausführungsformen
der Erfindung
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Das
Folgende ist eine Erläuterung
der bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf spezifische Beispiele.
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Beispiele 1 bis 5
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Die
Rohmaterialien für
die in Tabelle 1 gezeigte Zusammensetzung (die Oxide betreffend
in Gewichtsprozent) wurden gemischt unter Verwendung von gering
eisenhaltigem Silikat, Kalkstein, Dolomit, Pottasche, Natriumsulfat,
Ceroxid, CoO, metallisches Selen und einem kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittel,
und das Chargenmaterial wurde in einem elektrischen Ofen auf 1450 °C aufgeheizt
und geschmolzen. Nach einem Schmelzen von vier Stunden wurde das
Glasmaterial auf eine Platte aus nicht rostendem Stahl gegossen,
auf Raumtemperatur getempert und es wurde ein Flachglas mit einer
Dicke von etwa 15 mm erhalten. Die Konzentrationen in der Tabelle
sind in Gewichtsprozent angegeben, lediglich CoO und Se sind in
ppm angegeben.
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Dann
wurde das Flachglas auf eine Dicke von 10 mm geschliffen und poliert und
für die
optischen Eigenschaften wurden mit dem Leuchtkörper C des CIE-Standards die Transmittanz
an sichtbarem Licht, vorherrschende Wellenlänge, Anregungsreinheit, Chromatizitäten a* und
b* in dem L*a*b*-Farbsystem gemessen. Weiterhin wurden die Sonnenstrahlentransmittanz
und die UV-Strahlentransmittanz
gemäß ISO 9050
gemessen. Tabelle 1 zeigt die optischen Eigenschaften der resultierenden
Proben.
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Wie
aus Tabelle 1 deutlich wird, weist das Glas bei den Proben der Beispiele
1 bis 3 eine klare hellblaue Tönung
auf, wie aus der vorherrschenden Wellenlänge zu erkennen ist, die in
dem Bereich von 480 bis 490 nm liegt. In Beispiel 4 weist das Glas
eine etwa neutralgraue Farbe auf, wie aus den Chromatizitäten a* und
b* zu erkennen ist. In Beispiel 5 weist das Glas eine helle bronzefarbene
Tönung
auf, wie aus der vorherrschenden Wellenlänge und den Chromatizitäten a* und
b* zu erkennen ist.
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Vergleichsbeispiele 1
bis 3
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Tabelle
2 listet die Zusammensetzung und optischen Eigenschaften der bei
der vorliegenden Erfindung gegenübergestellten
Vergleichsbeispiele auf. Die Zusammensetzungen sind in Gewichtsprozent
angegeben.
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Vergleichsbeispiele
1 und 2 weisen die gleiche Grundzusammensetzung der vorliegenden
Erfindung auf und umfassen ein Gesamteisenoxid und ein FeO-Verhältnis innerhalb
der vorgeschriebenen Grenze, enthalten jedoch kein Se oder CoO.
Vergleichsbeispiel 3 ist eine typische Natronkalkglas-Zusammensetzung.
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Wie
aus der Tatsache zu erkennen ist, dass in allen diesen Zusammensetzungen
die vorherrschende Wellenlänge
in dem Bereich von 498 bis 538 nm liegt, ergeben diese Zusammensetzungen
Farben, die von einem bläulichen
Grün bis
zu einem gelblichen Grün
reichen, was sich von dem Blau, neutralen Grau oder der Bronzefarbe
unterscheidet, was das erklärte
Ziel der vorliegenden Erfindung darstellt. Die Vergleichsbeispiele 1
und 2 besitzen eine helle Tönung
und ihre Transmittanz ist vergleichsweise hoch, jedoch nehmen sie
in einigen Fällen
eine unerwünschte
grünlichgelbe
Tönung
an. Darüber
hinaus besitzt das typische Natronkalkglas des Vergleichsbeispiels
3 eine dunkelgrüne
Farbe, wie aus der Tatsache zu erkennen ist, dass der Wert a* in dem
L*a*b*-Farbsystem –2,31
beträgt,
sodass es nicht für
Anwendungen geeignet ist, die eine helle Tönung erfordern.
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Was
weiterhin die Bildung von NiS in einem Float-Ofen angeht, wurde
das folgende Experiment durchgeführt.
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Beispiele 6 bis 10
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Es
wurden die gleichen Grundzusammensetzungen wie in den Beispielen
1 bis 5 zubereitet, was zu den in Tabelle 3 aufgelisteten Zusammensetzungen
führt (hinsichtlich
der Oxide ausgedrückt
in Gewichtsprozent), und es wurde das Oxid eines schweren Elements
zugefügt
und eingemischt. Zinknitrathexahydrat wurde lediglich für Zn hinzugefügt. Dann
wurde für
200 g dieser Mischung 0,028 g Ni-Pulver mit einem durchschnittlichen
Teilchendurchmesser von 149 μm
in das geschmolzene Glas hinzugegeben, welches in einem Alumina-Tiegel
mit einem Fassungsvermögen
von 250 cm3 vorgesehen war, welche für 30 min
bei 600 °C
vorgewärmt
wurde, und dann in einen elektrischen Ofen bei 1370 °C eingegeben
und in 10 min auf 1400 °C
aufgeheizt wurde. Nachdem diese Temperatur für 2,2 Stunden gehalten wurde,
wurde der Tiegel aus dem Ofen genommen, sein Inhalt wurde ausgeschüttet und
von 650 °C
auf Raumtemperatur getempert. So wurden die Beispiele 6 bis 10 erzeugt.
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In
den sich ergebenden Glasproben wurde die Anzahl an NiS-Teilchen
im Glas mit einem stereoskopen Mikroskop gezählt und die Anzahl an NiS-Teilchen
pro 100 g Glas wurde berechnet. Das Ergebnis ist in Tabelle 4 gezeigt.
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Bezugsbeispiele 1 bis
5
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Proben
mit der gleichen Zusammensetzung wie in den Beispielen 6 bis 10
wurden zubereitet, abgesehen davon, dass kein Oxid eines schweren
Elements zugefügt
wurde, und wie bei den Beispielen 6 bis 10 wurden die Mischungen
geschmolzen, ausgegossen und getempert. So wurden die Bezugsbeispiele
1 bis 5 hergestellt. Wiederum wurde die Anzahl an NiS-Teilchen pro
100 g Glas berechnet; die Ergebnisse sind in Tabelle 5 gezeigt.
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Aus
den Beispielen in Tabellen 4 und 5 kann man erkennen, dass die Erzeugung
von NiS-Teilchen durch Zugabe der in Tabelle 3 aufgelisteten Oxide
unterdrückt
werden kann.
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Wie
oben ausführlich
ausgeführt
wurde, ist es nach Maßgabe
des leicht eingefärbten
Natronkalkglases mit hoher Transmittanz der vorliegenden Erfindung
möglich,
ein kostengünstiges
Glas mit hoher Transmittanz und einer Tönung von hellem Blau, neutralem
Grau oder Bronzefarbe bereitzustellen.
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Das
leicht eingefärbte
Glas mit hoher Transmittanz der vorliegenden Erfindung ist besonders
als Bauglas geeignet.
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Die
Erfindung kann in anderen Formen verkörpert werden, ohne von den
Grundgedanken oder wesentlichen Eigenschaften derselben abzuweichen.
Die in dieser Anmeldung offenbarten Ausführungsformen sollen in jeder
Hinsicht als beispielhaft und nicht als einschränkend angesehen werden. Der
Rahmen der Erfindung ist anstatt durch die vorhergehende Beschreibung
durch die angehängten
Ansprüche
angezeigt, und alle Änderungen,
welche innerhalb der Bedeutung und des Äquivalenzbereichs der Ansprüche liegen,
sollen von diesen umfasst sein.