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Die
Halbleiterherstellungsindustrie erfordert Materialien und eine Technologie
für das
Abscheiden, die geeignet sind, um Metalle, Metallgemische und Gemische
von Metallverbindungen in dünnen
Schichten, Anschlüssen,
Bahnen und Mustern auf einem Halbleiter und isolierenden oder dielektrischen
Substraten abzuscheiden, wodurch geeignete elektrische Vorrichtungen
für integrierte
Schaltungen, Speichereinrichtungen und Einrichtungen in Form von
Flachbildschirmen hergestellt werden.
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Zum
Abscheiden von Metallen, Metallverbindungen und deren Gemischen
auf geeigneten Substraten elektronischer Materialien sind verschiedene
Verfahren bekannt, dazu gehören:
physikalische Verfahren (Zerstäuben,
Molekularstrahlepitaxie, Bedampfen und Abtragen bzw. Abschmelzen
mittels Laser), Legieren und chemisches Bedampfen (plasma-, photo-
oder laserverstärkt,
geringer Druck und hohe Temperatur).
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In
der Literatur sind verschiedene multiple Metalloxide bekannt, dazu
gehören
jene, die in der folgenden Literatur genannt sind: "Advances in Processing
of Ferroelectric Thin Films",
L. M. Sheppard, Ceramic Bulletin, Bd. 71, Nr. 1, (1992), S. 85–95; "Formation of Al2O3-Ta2O5 Double-Oxide Thin Films by Low-Pressure MOCVD
and Evaluation of Their Corrosion Resistances in Acid and Alkali
Solutions", Hara,
et. al., Journal of the Electrochemical Society, 146(2) (1999),
S. 510–516; "High Coercivity in
Sm2Fe17Nx Magnets",
Schnitzke, et. al., Appl. Phys. Lett. 57(26) 24. Dez. 1990, S. 2853–2855; "Investigation of
Ternary Transition-Metal Nitride Systems by Reactive Cosputtering", Van Dover, et.
al., Chem. Mater. (1993), Bd. 5, S. 32–35; "Reactively Sputtered Ti-Si-N Films II.
Diffusion Barriers for Al and Cu Metallizations on Si", Sun, et. al., J.
Appl. Phys., 81(2) 15. Jan. 1997, S. 664–671; "MOCVD Routes to Thin Metal Oxide Films
for Superconducting Electronics", Schulz,
et. al., Adv. Mater. (1994), 6 Nr. 10, S. 719–730; "Compositional and Microstructural Characterization of
RuO2-TiO2 Catalysts
Synthesized by the Sol-Gel Method", Guglielmi, et. al., J. Electrochem.
Soc., Bd. 139, Nr. 6, Juni 1992, S. 1665–1661; "Enhancement of the Dielectric Constant
of Ta2O5 Through
Substitution with TiO2", Cava, et. al., Nature Bd. 377, 21,
Sept. 1995, S. 215–217
und US-Patent 4,058,430, wobei letzteres auch ein Abscheidungsverfahren
offenbart, das als "Atomschichtepitaxie" bekannt ist.
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Das
chemische Bedampfen (CVD) hat in den letzten Jahren aufgrund seiner
Eigenschaften, eine gleichmäßige und
konforme Beschichtung bereitzustellen, und seiner Fähigkeit,
eine Gruppe von Materialien bei sehr gut steuerbaren Bedingungen
abzuscheiden, Vorteile erzielt. Das chemische Bedampfen kann typischerweise
hohe Abscheidungsraten von hochreinen Materialien auf kontrollierte
Art und Weise liefern.
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Das
chemische Bedampfen hat jedoch einige Nachteile, die seine Durchführung zu
einer Herausforderung machen. Nicht alle gewünschten Chemikalien sind ausreichend
flüchtig,
um sie für
das chemische Bedampfen zugänglich
zu machen. Einige Chemikalien sind bei den Aufbewahrungs- oder Lieferbedingungen Feststoffe.
Einige Chemikalien sind für
eine angemessene Aufbewahrung und einen angemessenen Versand zu
stark flüchtig.
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Die
Situation wird für
das chemische Bedampfen dadurch noch komplizierter, daß verschiedene
Chemikalien, wie beim chemischen Bedampfen multipler bzw. mehrfacher
Metalloxide, gleichzeitig abgeschieden werden müssen. Bei Metallvorläuferverbindungen
ist es möglich,
daß sie
miteinander reagieren oder zumindest eine Metallvorläuferverbin dung
für das
CVD zu flüchtig
oder zu stark nichtflüchtig,
d.h. ein Feststoff, ist.
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Um
diese Nachteile des CVD zu überwinden,
wurden im Stand der Technik Lösungsmittel
verwendet, um feste Metallvorläuferverbindungen
oder gemischte flüssige,
insbesondere viskose flüssige,
Metallvorläuferverbindungen
für das
CVD zu lösen.
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US-Patent
5,204,314 offenbart eine mit Löchern
versehene Vorrichtung zum schnellen Verdampfen von flüssigen Gemischen
oder Lösungsmittelgemischen
von Metallvorläuferverbindungen
für das
CVD.
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US-Patent
5,820,664 beschreibt verschiedene Lösungsmittelgemische von Vorläuferverbindungen gemischter
Metallverbindungen, die für
das CVD nützlich
sind.
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Lösungsmittelsysteme
für die
flüssige
Zuführung
für das
CVD sind jedoch problematisch, da kompatible, flüchtige Lösungsmittel gewählt werden
müssen.
Lösungsmittel
verringern die Menge des wirksamen Reagenz, die dem CVD-Reaktor
mit einem vorgegebenen Strom oder während eines vorgegebenen Zeitraums zugeführt wird.
Noch wichtiger ist, daß Lösungsmittel
noch ein weiteres Reagenz in die empfindliche Reaktionszone einbringen,
in der die empfindliche Fertigung von Halbleitern und elektronischen
Vorrichtungen erfolgt. Die nachteiligen Einflüsse des Vorhandenseins eines
solchen Lösungsmittels
müssen
in Betracht gezogen werden. Schließlich stellen Lösungsmittel
einen Umwelt- und Kostenfaktor dar. Das Lösungsmittel oder seine Abbauprodukte
müssen
nach der Verwendung rezirkuliert, aufgefangen oder behandelt werden.
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Die
Internationale Patentanmeldung WO 98/46617 beschreibt Metallvorläuferverbindungen
und Verfahren zum Abscheiden von Metalloxiden aus gemischten β-Diketonaten.
Die Anmeldung richtet sich auf die flüssige Zufuhr von Metallvorläuferverbindungen
für das
CVD und andere Abscheidungen durch direktes Einspritzen von Flüssigkeit.
Die Verwendung von gemischten β-Diketonaten
verbessert den flüssigen
Zustand der Vorläuferverbindungen,
wodurch die Zuführung
erleichtert wird. Lösungsmittel
stellen eine Möglichkeit
für die flüssigen Gemische
dar. Ähnliche
Beschreibungen findet man in "New
Liquid Precursors for Chemical Vapor Deposition", Gordon, et. al., Mater. Res. Soc.
Symp. Proc., 495, (1998), S. 63–68
und "Liquid Compounds
for CVD of Alkaline Earth Metals",
Gordon, et. al., Mat. Res. Soc. Symp. Proc., Bd. 574 (1999), MRS
Meeting, 7. April 1999, San Francisco, CA. Diese Metall-β-diketonate
sind bei Raumtemperatur stark viskose Materialien, was die Zuführung der
Vorläuferverbindung
kompliziert macht.
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Im
Stand der Technik wird versucht, geeignete flüssige Medien für die Zuführung von
Metallvorläuferverbindungen
bereitzustellen, die die Verwendung ausgewählter Lösungsmittel oder gemischter β-Diketonat-Liganden erforderlich
gemacht haben, um den flüssigen
Zustand für
die Zuführung
zu sichern. Lösungsmittel
stellen Probleme in bezug auf die Verunreinigung und die Bekämpfung dar.
Gemischte Liganden bieten Probleme des unabsichtlichen Ligandenaustauschs,
der zu nicht-flüssigen
Bedingungen führen
kann. Die β-Diketonat-Liganden
führen
ohne Beeinflussung der β-Diketonat-Substituenten,
um Bedingungen zu vermeiden, die zu einem festen Zustand führen, häufig zu
festen Metallverbindungen, wodurch die Folgen eines unbeabsichtigten
Ligandenaustausch verschärft
werden. Die vorliegende Erfindung überwindet diese Nachteile durch
die Verwendung eines lösungsmittelfreien
gemeinsamen Ligandengemischs von Metallen in einem flüssigen Zustand
für das
Abscheiden, vorzugsweise durch direktes Einspritzen einer Flüssigkeit,
um die Nachteile von Lösungsmittel
und Ligandenaustausch für
eine konstante Leistung beim Abscheiden zu vermeiden, mit anschließendem Tempern
bzw. anschließender
thermischer Be handlung, wodurch die elektrischen Eigenschaften der
abgeschiedenen Schichten verbessert werden.
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Kurze Beschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß Anspruch 1 zum Abscheiden
von ein Oxid von XSnTi enthaltenden dünnen Schichten aus einem flüssigen lösungsmittelfreien
Gemisch von X(L)4, Sn(L)4 und Ti(L)4 enthaltenden Vorläuferverbindungen, wobei X =
Zr oder Hf ist, welches umfaßt:
- (a) Bereitstellen der X(L)4-,
Sn(L)4- und Ti(L)4-Vorläuferverbindungen
in dem flüssigen
lösungsmittelfreien Gemisch,
wobei L aus der Gruppe ausgewählt
ist, bestehend aus Alkylen, Alkoxiden, Halogeniden, Hydriden, Amiden,
Imiden, Aziden, Cyclopentadienylen, Carbonylen, Carboxylaten, Thiolaten,
Nitraten, Phosphaten, Metall-β-diketonaten,
Metall-β-ketoiminaten
und Metall-β-diiminaten
und deren fluor- und anderweitig substituierten Analogen und Gemischen
davon;
- (b) Einführen
der X(L)4-, Sn(L)4-
und Ti(L)4-Vorläuferverbindungen als flüssiges lösungsmittelfreies
Gemisch in eine Reaktionszone und an ein Substrat angrenzend, auf
dem diese dünne
Schicht abgeschieden werden soll, zusammen mit einem Reaktanten,
der aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus sauerstoffhaltigen Reaktanten, stickstockstoffhaltigen
Reaktanten und Gemischen davon besteht;
- (c) Abscheiden einer dünnen
Schicht aus XSnTi-oxid mit einer Dielektrizitätskonstante von mehr als 20
bei geeigneten Reaktionsbedingungen auf dem Substrat;
- (d) Tempern der Schichten bei einer Temperatur im Bereich von
200 bis 500°C
in einem Tempergas, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus N2,
Ar, He, O2, O3,
N2O, NO, H2O, H2O2 und Gemischen
davon besteht.
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Vorzugsweise
ist X = Zr und die dünne
Schicht weist ein Molverhältnis
von Zr:Sn:Ti = 0,1–0,3:0,1–0,3:0,4–0,8 auf.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist X = Hf und die dünne
Schicht hat ein Molverhältnis
von Hf:Sn:Ti = 0,05–0,30:0,01–0,20:0,50–0,94.
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Vorzugsweise
lauten die geeigneten Reaktionsbedingungen einer erhöhten Temperatur
150 bis 600°C.
Stärker
bevorzugt sind die geeigneten Reaktionsbedingungen einer erhöhten Temperatur
200 bis 500°C.
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Das
flüssige
lösungsmittelfreie
Gemisch wird vorzugsweise in die Reaktionszone eingeführt und
bei einer Temperatur von 50 bis 200°C verdampft. Stärker bevorzugt
beträgt
die Temperatur 80 bis 120°C.
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Der
Druck der Reaktionszone beträgt
vorzugsweise 1,33 bis 6,7 × 103 Pa (0,01 bis 50 Torr). Stärker bevorzugt
beträgt
der Druck 13,3 bis 6,7 × 102 Pa (0,1 bis 5 Torr).
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Die
Abscheidungsrate der dünnen
Schicht liegt vorzugsweise im Bereich von 1 bis 300 Angström pro Minute.
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Insbesondere
gibt die vorliegende Erfindung ein Verfahren gemäß Anspruch 12 zum Abscheiden
von ein Oxid von XSnTi enthaltenden dünnen Schichten, wobei X = Zr
oder Hf ist, aus einem flüssigen
lösungsmittelfreien
Gemisch von X(L)4, Sn(L)4,
Ti(L)4 an, wobei L = OR oder NR2 ist,
und R = H oder C1-C6-Alkyle
und substituierte Alkyle ist, welches umfaßt:
- (a)
Bereitstellen von X(L)4, Sn(L)4,
Ti(L)4, als flüssiges lösungsmittelfreies Gemisch;
- (b) Einführen
von X(L)4, Sn(L)4,
Ti(L)4 als flüssiges lösungsmittelfreies Gemisch in
eine Reaktionszone und an ein Substrat angrenzend, auf dem diese
dünne Schicht
abgeschieden werden soll, zusammen mit einem sauerstoffhaltigen
Reaktanten;
- (c) Abscheiden einer dünnen
Schicht der XSnTi-oxide mit einer Dielektrizitätskonstante von mehr als 20
auf dem Substrat bei geeigneten Reaktionsbedingungen einer erhöhten Temperatur;
- (d) Tempern der dünnen
Schichten bei einer Temperatur im Bereich von 200 bis 500°C in einem
Tempergas, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus N2,
Ar, He, O2, O3,
N2O, NO, H2O, H2O2 und Gemischen
davon besteht.
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Der
sauerstoffhaltige Reaktant wird vorzugsweise aus der Gruppe von
Sauerstoff, Ozon, Distickstoffoxid, Stickstoffmonoxid, Stickstoffdioxid,
Wasser, Wasserstoffperoxid, Luft und Gemischen davon ausgewählt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur thermischen
Behandlung von abgeschiedenen dünnen
Schichten eines Oxids von XSnTi, wobei X = Zr oder Hf ist, um die
elektrischen Eigenschaften der Schichten zu verbessern, das das
Tempern der Schichten bei einer Temperatur im Bereich von 200 bis
500°C in
einem Tempergas umfaßt,
das aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus N2, Ar, He, O2,
O3, N2O, NO, H2O, H2O2 und
Gemischen davon besteht, wobei das Tempern für einen Zeitraum im Bereich
von 1 bis 60 Minuten durchgeführt
wird.
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Das
Tempern wird vorzugsweise für
einen Zeitraum im Bereich von 5 bis 30 Minuten durchgeführt.
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Das
Tempern erfolgt vorzugsweise bei einer Temperatur im Bereich von
350 bis 450°C.
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Die
dünne Schicht
aus Oxiden von XSnTi wird vorzugsweise als Speicherkondensator in
einer dynamischen Speichervorrichtung abgeschieden.
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Kurze Beschreibung
der verschiedenen Ansichten der Zeichnungen
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1 ist
eine graphische Darstellung von IV (Strom-Spannung) einer erfindungsgemäßen Schicht
aus Zr-Sn-Ti-Ox (Zirconiumzinntitanat oder ZTT) vor und nach dem
Tempern gemäß Beispiel
4.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Materialien,
die mehrere Metallkomponenten enthalten, wie gemischte Metalloxide,
haben oft einzigartige physikalische Eigenschaften, die jede einzelne
Metalloxidkomponente nicht besitzt. Einige gemischte Metalloxide
können
z.B. für
Materialien mit hoher Dielektrizitätskonstante, Ferroelektrika,
Hochtemperatur-Supraleiter, Katalysatoren und eine korrosionsbeständige Beschichtung
verwendet werden.
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Kürzlich wurde
eine neue stark dielektrische Materialzusammensetzung Zr-Sn-Ti-Ox
(Zirconiumzinntitanat oder ZTT) und Hf-Sn-Ti-Ox (Hafniumzinntitanat
oder HTT) entdeckt, wobei ein auf Zusammensetzungen übergreifender
Versuch angewendet wurde (R. B. van Dover et al., Nature (1998),
Bd. 392, S. 162–164; R.
B. van Dover et al., IEEE Electron Device Letters, (1998), Bd. 19,
S. 329–331;
L. F. Schneemeyer et al. Appl. Phys. Lett., (1999), Bd. 75, S. 1967–1969).
Amorphe dünne Schichten
aus ZTT und HTT, die durch einachsiges reaktives Zerstäuben, ein
physikalisches Bedampfen (PVD), abgeschieden wurden, wie es in US-A-5912797 beschrieben
ist, haben hervorragende dielektrische Eigenschaften – hohe Dielektrizitätskonstanten
(mehr als 20, vorzugsweise 40 bis 70) und einen geringen Verlust – und werden
als vielversprechende Materialien für Speicherkondensatoren bei
Anwendungszwecken in einer dynamischen Speichervorrichtung (DRAM)
angesehen.
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Da
die Größe von IC-Vorrichtungen
immer geringer wird, zeigen durch CVD abgeschiedene dünne Schichten
gegenüber
dem PVD-Verfahren in bezug auf die konforme Abdeckung auf verschiedenen
nicht-planaren Oberflächen
einen Vorteil. Im allgemeinen sind für CVD- aufgrund der Einfachheit
und Reproduzierbarkeit der Zuführung
der Vorläuferverbindungen
Zwecke flüssige
Vorläuferverbindungen
bevorzugt.
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In
dieser Untersuchung wurde ein neues CVD-Verfahren entwickelt, um
dünne Schichten
von ZTT und HTT durch direktes Einspritzen von flüssigen Gemischen
von Vorläuferverbindungen,
die alle drei Metalle enthalten, ohne Lösungsmittel abzuscheiden.
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Übliche Zuführungsverfahren
von Vorläuferverbindungen,
die bei der CVD-Behandlung verwendet werden, schließen das
Abziehen von Dampf, die Blasenbildung mit Trägergas, die Zuführung von
Sprühnebeltropfen
(Aerosol) und das direkte Einspritzen von Flüssigkeit (DLI) ein. DLI stellt
ein besonders bevorzugtes Verfahren zum Zuführen von Mehrfachkomponenten
dar, da es dem Reaktor das gleiche Verhältnis der Bestandteile zuführt, wie
es im Behälter
für die
Quelle vorliegt. DLI hat den zusätzlichen
Vorteil, daß die
Vorläuferverbindung
bei Raumtemperatur aufbewahrt wird und nur die für die Zuführung erforderliche Menge erwärmt wird,
und somit die Haltbarkeit der Vorläuferverbindung verbessert wird.
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In
dieser Erfindung werden die flüchtigen
Komponenten so ausgewählt,
daß:
- 1) sie chemisch kompatibel sind, somit entstehen
keine nichtflüchtigen
polymeren oder mehrkernigen Spezies;
- 2) keine Niederschläge
durch Ligandenaustausch an den Metallen oder Reaktionen zwischen
den Liganden entstehen;
- 3) das Gemisch eine geringe Viskosität und Wärmebeständigkeit beibehält;
- 4) keine unerwünschte
Redox-Chemie stattfindet (z.B. M+1 + M'+3 → M+2 + M'+2).
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Flüssige Gemische
können
entweder durch direktes Mischen von flüssigen Metallkomplexen oder
Lösen eines
festen Metallkomplexes (fester Metallkomplexe) in einem flüssigen Metallkomplex
(in flüssigen
Metallkomplexen) hergestellt werden. In diesen Systemen ist kein
Lösungsmittel
erforderlich, um die Vorläufergemische
zu lösen
oder zu verdünnen,
damit die gesamte flüssige
Phase der entstehenden Gemische erreicht wird. Ein weiter Bereich
von Lösungen
von MOCVD-Vorläuferverbindungen,
die organische Lösungsmittel
verwenden, ist bereits als Vorläuferverbindungen
für das
Abscheiden von dünnen
Schichten beansprucht worden. Unsere neuen, kein Lösungsmittel
enthaltenden Gemische von Vorläuferverbindungen
verringern die Belastung durch die Bekämpfung des CVD-Abflusses im
Abgas, da es kein zusätzliches
flüchtiges
organisches Medium gibt, das nach der CVD-Behandlung aufgefangen werden muß. Da zudem
in den hier beschriebenen flüssigen
Gemischen kein Lösungsmittel
verwendet wird, kann dem CVC-Reaktor ein hoher Durchsatz des metallhaltigen
Dampfes zugeführt
werden. Somit ist das gesamte CVD-Verfahren unter Verwendung dieser
neuen flüssigen
Gemische von Vorläuferverbin dungen
umweltverträglicher
und kostengünstiger
als die Zuführung von
Lösungen
der Vorläuferverbindungen
durch Einspritzen von Flüssigkeit,
wie es im Stand der Technik angegeben ist. Ein begrenzter Umfang
eines ähnlichen
Konzeptes mit β-Diketonat-Metall-Komplexen
ist bereits offenbart worden. Gordon, et. al., hat offenbart, daß flüssige Barium-,
Strontium-, Calciummetallkomplexe hergestellt werden können, wenn
Metallionen mit einem Gemisch verschiedener mit Alkyl substituierter β-Diketonat-Liganden
im Komplex gebunden werden, wodurch gesichert wird, daß kein einzelner
getrennter Metallkomplex in einer feststellbaren Menge erzielt wird.
Erst kürzlich
wurde vom CVD dünner
Schichten aus Bariumstrontiumtitanat (BST) durch DLI berichtet,
wobei ein Gemisch von Ba-, Sr-, Ti-β-diketonat-Komplexen ohne Lösungsmittel
verwendet wurde (J.-H. Lee et al. Electrochem. Solid-State Lett.
(1999), Bd. 2, S. 510–511).
Die hohe Viskosität
(120 Centipoise (cp) bei 120°C)
und die geringe Flüchtigkeit
des BST-Vorläuferverbindungsgemischs
macht die Zuführung
der Vorläuferverbindungen
kompliziert. Außerdem
kann der Ligandenaustausch zwischen diesen Vorläuferverbindungen im Verlauf
der Zuführung
der Vorläuferverbindungen
zur Kondensation oder Fällung
der Vorläuferverbindungen
führen.
Die ZTT- und HTT-Vorläuferverbindungen,
die in unserer Untersuchung verwendet wurden, sind bei Raumtemperatur
wasserähnliche
Materialien mit geringer Viskosität und haben eine ausreichende
Flüchtigkeit
bei einer relativ niedrigen Temperatur und können einem CVD-System leicht
zugeführt
werden.
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Die
Mehrfachkomponenten-Vorläuferverbindungen
werden aus der Gruppe ausgewählt,
die aus Metallalkylen, Metallalkoxiden, Metallhalogeniden, Metallhydriden,
Metallamiden, Metall, Imiden, Metallaziden, Metallcyclopentadienylen,
Metallcarbonylen, Metallnitraten, Metallthiolaten, Metallcarboxylaten,
Metallphosphaten, Metall-β-diketonaten,
Metall-β-ketoiminaten
und Metall-β-diiminaten
und deren fluor- und
anderweitig substituierten Analogen und Gemischen davon besteht,
sie sind jedoch nicht darauf begrenzt.
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Die
geeignete Wahl der Vorläuferverbindungen,
in Gegenwart des sauerstoffhaltigen Reaktanten (Oxidationsmittel),
würde gemischte
Metalloxide bereitstellen. Der sauerstoffhaltige Reaktant kann aus
der Gruppe von Sauerstoff, Ozon, Distickstoffoxid, Stickstoffmonoxid,
Stickstoffdioxid, Wasser, Wasserstoffperoxid, Luft und Gemischen
davon ausgewählt
werden.
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Neben
dem thermischen CVD können
die vorstehend genannten Vorläuferverbindungen
zum plasma-, photo- oder laserverstärkten CVD-Abscheiden, allgemein anerkannten Abscheidungsverfahren,
oder bei der Atomschichtepitaxie verwendet werden. Bei der Atomschichtepitaxie
wird auf einer Oberfläche
zuerst annähernd
eine Einzelschicht aus Molekülen
der Vorläuferverbindung
adsorbiert. Dann wird auf diese erste Vorläuferverbindungsschicht ein
Reaktant dosiert, darauf folgt eine Reaktion zwischen dem Reaktanten
und der ersten Vorläuferverbindung
bereits auf der Oberfläche.
Dieses wechselnde Verfahren wird dann wiederholt, wodurch die gewünschte Dicke
des Elementes oder der Verbindung in einer Schicht mit fast atomarer
Dicke bereitgestellt wird.
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Außerdem kann
eine geeignete Wahl des flüssigen
Gemischs der Vorläuferverbindungen
auch bei der Sol-Gel-Behandlung und bei der Schleuderbeschichtung
von Schichten angewendet werden.
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Die
Schichten aus einem Oxid von XSnTi können einer thermischen Behandlung
der abgeschiedenen dünnen
Schichten des Oxids von XSnTi unterzogen werden, wobei X = Zr oder
Hf ist, um die elektrischen Eigenschaften der Schichten zu verbessern,
die das Tempern der Schichten bei einer Temperatur im Bereich von 200
bis 500°C
mit oder ohne Ultraviolett-Energie (UV-Energie) oder Plasmaenergie
in einem Tempergas, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus N2,
Ar, He, O2, O3,
N2O, NO, H2O, H2O2 und Gemischen
davon besteht, und die Durchführung
des Temperns für
einen Zeitraum im Bereich von 1 bis 60 Minuten umfaßt.
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Bei
ZrSnTi-Verbindungen beträgt
das Verhältnis
von
Zr:Sn:Ti = 01,–0,3:01,–0,3:0,4–0,8.
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Bei
HfSnTi-Verbindungen beträgt
das Verhältnis
von
Hf:Sn:Ti = 0,05–0,30:0,01–0,20:0,50–0,94.
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Geeignete
Reaktionsbedingungen einer erhöhten
Temperatur sind 150 bis 600°C.
Stärker
bevorzugt lauten geeignete Reaktionsbedingungen einer erhöhten Temperatur
200 bis 500°C.
Das flüssige
lösungsmittelfreie
Gemisch kann in die Reaktionszone eingeführt und bei einer Temperatur
von 50 bis 200°C
verdampft werden. Stärker
bevorzugt beträgt
die Temperatur 80 bis 120°C.
Der Druck der Reaktionszone kann 1,33 bis 6,7 × 103 Pa,
0,01 bis 50 Torr, betragen. Stärker
bevorzugt beträgt
der Druck etwa 0,1 bis 5 Torr. Die Abscheidungsrate der dünnen Schicht
liegt im Bereich von etwa 1 bis 300 Angström pro Minute. Nach dem Abscheiden werden
die Schichten 1 bis 60 Minuten bei einer Temperatur im Bereich von
200 bis 500°C
in einem Tempergas getempert, das aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus N2, Ar, He, O2,
O3, N2O, NO, H2O, H2O2 und
Gemischen davon besteht, um deren elektrische Eigenschaften zu verbessern,
wie es in 1 dargestellt ist. Die getemperten
Schichten werden mit nicht getemperten Schichten verglichen, wobei
die getemperten Schichten beträchtlich
geringere Verluststromwerte zeigen, die bei Materialien in elektronischen
Strukturen gefordert sind. Die Schichten werden vorzugsweise 30
Minuten bei 400°C
unter einer N2-Atsmosphäre getempert.
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Solche
Schichten können
als Speicherkondensatoren für
dynamische Speichervorrichtungen verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung wird anhand der Beispiele 3 und 4 ausführlicher
erläutert.
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Beispiel 1: CVD von ZrSnTiOx
aus Metallamiden
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Ein
lösungsmittelfreies
Gemisch von Vorläuferverbindungen
aus Metall-Liganden-Komplexen Zr(N(CH2CH3)2)4,
Sn(N(CH2CH3)2)4 und Ti(N(CH2CH3)2)4 (Molverhältnis Zr:Sn:Ti = 0,2:0,2:06)
wurde mit einer Verdampfungstemperatur von 110°C mit 0,06 ml/min einem System
für die
direkte Einspritzung von Flüssigkeit unter
Verwendung eines Spülgases
aus Helium mit 160 Ncm3 (sccm) mit einem
Sauerstoffstrom von 17 oder 100 sccm auf einem Target aus einem
Wafer-Substrat für das Abscheiden
einer Schicht aus einer gemischten Metallverbindung zugeführt, wobei
der Wafer bei 240 oder 300°C
gehalten wurde. Die Abscheidungsrate lag im Bereich von 100 bis
300 Angström
pro Minute. Der Druck der Reaktorkammer betrug 266 Pa (2 Torr).
Die Analyse durch Rutherford-Rückstreuungsspektrometrie
(RBS) der Schichten, die unter diesen Bedingungen durch CVD aus
dem Vorläuferverbindungsgemisch
abgeschieden worden waren, zeigte, daß die Schichten Zr-Sn-Ti-Oxide
waren, die das nachstehend aufgeführte Zusammensetzungsverhältnis der
Metalle hatten. Die Kapazitäts-Spannungs-Messung
der Schichten zeigte, daß die
Dielektrizitätskonstanten
der Schichten größer als
20 waren.
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Tabelle
1 Normierter
Metallgehalt
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Beispiel 2: CVD von ZrSnTiOx
aus Metallalkoxiden
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Ein
lösungsmittelfreies
Gemisch von Vorläuferverbindungen
aus Metall-Liganden-Komplexen Zr(t-butoxid)4,
Sn(t-butoxid)4 und Ti(t-butoxid)4 (Molverhältnis Zr:Sn:Ti = 0,2:0,2:1,0)
wurden mit einer Verdampfungstemperatur von 110°C mit 0,06 ml/min einem System
für die
direkte Einspritzung von Flüssigkeit
unter Verwendung eines Spülgases
aus Helium mit 160 Ncm3 (sccm) mit einem
Sauerstoffstrom von 100 sccm und zusätzlichem Helium mit 0 bis 150
sccm auf einem Target aus einem Wafer-Substrat für das Abscheiden einer Schicht aus
einer gemischten Metallverbindung zugeführt, wobei der Wafer bei 300°C gehalten
wurde. Die Abscheidungsrate lag im Bereich von 20 bis 80 Angström pro Minute.
Der Druck der Reaktorkammer betrug 266 Pa (2 Torr). Die energiedispersive
Röntgen-Spektroskopie
(EDX) der Schichten, die unter diesen Bedingungen durch CVD aus
dem Vorläuferverbindungsgemisch
abgeschieden worden waren, zeigte, daß in den abgeschiedenen Schichten
die Metalle Zr, Sn, Ti enthalten waren. Die Kapazitäts-Spannungs-Messung
der Schichten zeigte, daß die
Dielektrizitätskonstanten
der Schichten, so wie sie abgeschieden worden waren, mehr als 20
betrugen.
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Beispiel 3: Thermisches
Tempern von dünnen
Schichten aus ZrSnTiOx, die aus Metallalkoxiden abgeschieden wurden
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Die
dünnen
Schichten aus ZrSnTiOx, die aus dem lösungsmittelfreien Gemisch von
Zr(t-butoxid)4, Sn(t-butoxid)4 und
Ti(t-butoxid)4 (Molverhältnis Zr:Sn:Ti = 0,2:0,2:1,0)
in Beispiel 2 abgeschieden worden waren, wurden 30 Minuten bei 400°C unter einer
N2-Atmosphäre getempert. Die Dielektrizitätskonstante
der Schichten nahm nach dem Tempern auf 38 zu.
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Beispiel 4: Verluststrom
von dünnen
Schichten aus ZrSnTiOx, die aus Metalloxiden abgeschieden wurden
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Die
elektrischen Eigenschaften der dünnen
Schichten aus ZrSnTiOx, die in Beispiel 2 aus dem lösungsmittelfreien
Gemisch von Zr(t-butoxid)4, Sn(t-butoxid)4 und Ti(t-butoxid)4 (Molverhältnis Zr:Sn:Ti
= 0,2:0,2:1,0) abgeschieden worden waren, wurden wie in 1 gezeigt
charakterisiert. Für
die Messung von I–V
(Strom-Spannung) wurden eine TiN-Bodenelektrode und eine obere Ag-Elektrode
verwendet. Der Verluststrom der Schichten, so wie sie abgeschieden
worden waren, nahm nach dem 30 minütigen thermischen Tempern bei
400°C unter
N2 ab.
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Beispiel 5: CVD von ZrSnTiOx
aus Metallamiden
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Ein
lösungsmittelfreies
Gemisch von Vorläuferverbindungen
aus Metall-Liganden-Komplexen Zr(N(CH3)2)4, Sn(N(CH3)2)4 und
Ti(N(CH3)2)4 (Molverhältnis Zr:Sn:Ti = 0,2:0,2:1,0)
wurden mit einer Verdampfungstemperatur von 110°C mit 0,06 ml/min einem System
für die
direkte Einspritzung von Flüssigkeit
unter Verwendung eines Spülgases
aus Helium mit 160 Ncm3 (sccm) mit einem
Sauerstoffstrom von 100 sccm und zusätzlichem Helium mit 0 bis 150
sccm auf einem Target aus einem Wafer-Substrat für das Abscheiden einer Schicht
aus einer gemischten Metallverbindung zugeführt, wobei der Wafer bei 300°C gehalten
wurde. Die Abscheidungsrate lag im Bereich von 20 bis 80 Angström pro Minute.
Der Druck der Reaktorkammer betrug 266 Pa (2 Torr). Die energiedispersive
Röntgen-Spektroskopie
(EDX) der Schichten, die unter diesen Bedingungen durch CVD aus
dem Vorläuferverbindungsgemisch
abgeschieden worden waren, zeigte, daß in den abgeschiedenen Schichten
die Metalle Zr, Sn, Ti enthalten waren. Die Kapazitäts-Spannungs-Messung
der Schichten zeigte, daß die
Dielektrizitätskonstanten
der Schichten mehr als 20 betrugen.
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In ähnlicher
Weise wie die vorstehend angegebenen ZrTT-Schichten wurden auch
die HfTT-Schichten erfolgreich untersucht.
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Die
vorliegende Erfindung erreicht das erwünschte Abscheiden von CVD-Schichten
mit sehr guten dielektrischen Eigenschaften, das die Behandlungsprobleme
aus dem Stand der Technik löst,
indem eine lösungsmittelfreie
CVD-Behandlung bereitgestellt wird, die gemischte Metall-Liganden
mit einer üblichen
Ligandenfunktionalität
verwenden. Die Dielektrizitätskonstante
der Schicht wird durch Tempern nach dem Abscheiden mit oder ohne
UV-Strahlen oder Plasmaenergie weiter verbessert. Das löst die Probleme
bei der Bereitstellung von stark dielektrischen gemischten Metallschichten
für elektronische
Strukturen in elektronischen Vorrichtungen erfolgreich.
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Die
vorliegen Erfindung wurde in bezug auf einige bevorzugte Ausführungsformen
aufgeführt,
der volle Umfang der vorliegenden Erfindung sollte jedoch anhand
der nachstehenden verschiedenen Ansprüche festgestellt werden.