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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der medizinischen Laboratoriumsausrüstung. Die vorliegende
Erfindung offenbart insbesondere ein vollautomatisiertes System
zum Färben
von Gewebeproben und Zellpräparaten.
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Hintergrund
der Erfindung
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Zu
den normalen Funktionen medizinischer Laboratorien gehört das Untersuchen
von Zellen und Zellgewebe unter einem Mikroskop. Der Mangel an Kontrast
zwischen individuellen Zellen und der Hintergrundmatrix oder zwischen
individuellen Teilen von Zellen kann das Untersuchen von Zellen
und Gewebepräparaten
schwierig gestalten. Um den Kontrast zu verbessern, haben Forscher
zu untersuchende Zellen und Gewebeproben eingefärbt. Die Färbemittel werden von den unterschiedlichen
Strukturen in Zellen auf jeweils andere Weise aufgenommen, so dass
der Kontrast zwischen unterschiedlichen Zellstrukturen verbessert
wird.
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Bei
dem Einfärben
von Gewebeproben handelt es sich um einen zeitaufwendigen Prozess,
der keineswegs trivial ist. Häufig
sind mehrere unterschiedliche Färbe-
und Spülstufen
erforderlich. Jede Stufe erfordert eine spezifische Menge an Reagens oder
Puffer und benötigt
einen spezifischen Zeitaufwand. So wird häufig ausgebildetes technisches
Personal für
die Durchführung
solcher Arbeiten eingesetzt. Außerdem
müssen
Krankenhäuser
und Laboratorien für
Patientendiagnosen sehr viele Gewebeproben einfärben. Darum wurden automatisierte
Gewebefärbesysteme
entwickelt. Durch die Automatisierung dieses Prozesses wird kostenintensive menschliche
Arbeit überflüssig. Außerdem verringert das
automatische Färben
von Proben die Fehlerwahrscheinlichkeit während des Färbeprozesses.
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Um
einwandfreie Färbeverfahren
sicherzustellen, erfordern die meisten automatischen Färbesysteme,
dass die Bedienungsperson das Färbeprotokoll
sorgfältig
eingibt und die richtigen Reagenzien sorgfältig einfüllt. Die komplizierten Bedie nungsabläufe machen
es erforderlich, dass Bedienungspersonal eingearbeitet werden muss,
bevor es solche Vorrichtungen einwandfrei betätigen kann. Darum wäre es wünschenswert,
die Betriebsweise einer automatischen Gewebefärbevorrichtung zu vereinfachen.
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Im
U.S.-Patent Nr. 5800784 wird ein kassettenartiges chemisches Probenbehandlungssystem beschrieben.
Die Kassette umfasst mehrere Probenkolonnen, Reagens-Wells, Probenaufnahmetrichter, Ausrichtmittel
für die
Kolonnen und einen maschinenlesbaren Satz eines Instruktionscodes
zur Festlegung des chemischen Behandlungsprotokolls.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren, ein Objektträgergestell
und eine Apparatur zur Probenträgerpräparation.
Das Verfahren und die Apparatur nach der vorliegenden Erfindung
verwendet Objektträgertabletts
mit Behältern
für mindestens
einen Probenträger
und eine zugehörige
Reagenzienpackung. Der Probenträger
und/oder die Reagenzienpackung enthält eine Kennung, die ein besonderes Objektträgerpräparationsprotokoll
spezifiziert, das zu befolgen ist. Das Verfahren und die Apparatur
lesen die Kennung, um das besondere Objektträgerpräparationsprotokoll festzulegen
und präparieren
den Probenträger
dann entsprechend dem speziellen Objektträgerpräparationsprotokoll. Die Apparatur
kann einige oder alle der für
das besondere Objektträgerpräparationsprotokoll
erforderlichen Reagenzien aus der Reagenzienpackung erhalten.
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Weitere
Aufgabenmerkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung gehen aus
den Zeichnungen und der nachfolgenden detaillierten Beschreibung hervor.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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Die
Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden
Fachleuten auf diesem Gebiet aus der nachfolgenden detaillierten
Beschreibung deutlich. Es zeigt
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1A eine
Schnittansicht einer Ausführungsform
einer ersten zu neigenden Ablaufbeckenanordnung,
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1B die
zu neigende Ablaufbeckenanordnung nach 1A, wobei
die zu neigende Ablaufbeckenanordnung nach rechts geneigt ist,
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1C die
zu neigende Ablaufbeckenanordnung nach 1A, wobei
die zu neigende Ablaufbeckenanordnung nach links geneigt ist,
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2A eine
Schnittansicht einer Ausführungsform
einer zweiten zu neigenden Ablaufbeckenanordnung,
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2B die
zu neigende Ablaufbeckenanordnung nach 2A, wobei
die zu neigende Ablaufbeckenanordnung nach rechts geneigt ist,
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2C die
zu neigende Ablaufbeckenanordnung nach 2A, wobei
die zu neigende Ablaufbeckenanordnung nach links geneigt ist,
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3 ein
Konzeptdiagramm der inneren Fluid-Flusskomponenten der automatischen
Färbeapparatur,
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4A eine
erste Anordnung einer Reagenzienpackung für die automatische Färbeapparatur nach
der vorliegenden Erfindung,
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4B eine
zweite Anordnung einer Reagenzienpackung für die automatische Färbeapparatur
nach der vorliegenden Erfindung,
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5A eine
Reagenzienpackung mit vier Wells der automatischen Färbeapparatur
nach der vorliegenden Erfindung,
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5B eine
Reagenzienpackung mit sechs Wells der automatischen Färbeapparatur
nach der vorliegenden Erfindung,
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5C eine
Reagenzienpackung mit acht Wells der automatischen Färbeapparatur
nach der vorliegenden Erfindung,
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6A eine
erste Ausführungsform
einer Reagenzienportions-Großpackung,
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6B eine
zweite Ausführungsform
einer Reagenzienportions-Großpackung,
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7A eine
Vorderansicht eines kombinierten Objektträger- und Reagenziengestells
für das Präparieren
von vier Trägern,
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7B eine
Rückansicht
eines kombinierten Objektträger-
und Reagenziengestells für
das Präparieren
von vier Trägern,
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8A ein
Flussdiagramm des allgemeinen Betriebsablaufs der automatischen
Färbeapparatur,
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8B eine
Flussdiagrammzusammenfassung des Objektträgerprotokoll-Bearbeitungsablaufsystems
des Steuerprogramms für
die automatische Färbevorrichtung,
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9A bis 9D ein
Flussdiagramm, das die Einzelheiten bei der Hinzufügung eines
neuen Objektträgers
in die derzeit zu befolgende Planordnung (Currently Scheduled Array
= CSA) darstellt.
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Detaillierte
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform
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Es
wird ein Verfahren und eine Apparatur zum automatischen Färben von
Gewebeproben offenbart. In der folgenden Beschreibung wird für die Erläuterung
eine spezielle Nomenklatur verwendet, um ein gründliches Verständnis der
vorliegenden Erfindung sicherzustellen. Fachleute auf diesem Gebiet werden
jedoch einsehen, dass diese spezifischen Einzelheiten für die praktische
Ausführung
der vorliegenden Erfindung nicht erforderlich sind. So wird die vorliegende
Erfindung beispielsweise mit Bezug auf das Färben von Gewebeproben beschrieben.
Dieselben Techniken können
jedoch ohne weiteres auf andere Arten von Objektträgerpräparation
angewendet werden.
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Gegenständliche
Komponenten von automatischen Färbevorrichtungen
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Die
vorliegende Erfindung umfasst Fortschritte auf dem Gebiet automatisch
arbeitender Objektträgereinfärbungen.
Ein Beispiel für
eine automatische Objektträger-Färbeapparatur
ist in der ersten Figur des U.S.-Patents 5.839.091 vom 17. November 1998
mit dem Titel „Method
and apparatus for automatic tissue staining" zu sehen, die hiermit vollständig eingeschlossen
ist. Ein automatisches Färbesystem
wird zum Färben
von Gewebeproben verwendet, die sich auf Glasträgern befinden. Die vorliegende Erfindung
verwendet mehrere unterschiedliche Objektträgergestelle, die jeweils einen
oder mehrere Objektträger
aufnehmen. In einer Ausführungsform sind
sechs Objektträgergestelle
vorgesehen und jedes Objektträgergestell
kann vier Objektträger
aufnehmen, so dass die automatische Färbevorrichtung vierundzwanzig
verschiedene Objektträger
gleichzeitig aufnehmen kann.
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Eine
automatische Färbevorrichtung
verwendet ein Roboter-Zuführsystem,
das große
Mengen an Reagenzien, kleine Mengen hinzuzufügender Reagenzien, Pufferlösungen und
Luft an die Glasobjektträger
liefert. Das Roboter-Zuführsystem
wird durch ein Rechnersystem gesteuert. Das Rechnersystem führt ein
automatisches Färbesteuerprogramm
aus, das Steuerbefehle zur Steuerung des Roboter-Zuführsystems
ausgibt. In einer Ausführungsform
besteht das Roboter-Zuführsystem
der automatischen Färbevorrichtung
aus einem X-Achsen-Mechanismus,
einem Y-Achsen-Mechanismus und einem Z-Kopf, wie es in dem U.S.-Patent 5.839.091
dargestellt ist. Der Z-Kopf enthält
ein Massenfluid-Zuführrohr zur
Abgabe einiger weniger ausgewählter
Massenreagenzien und von Pufferspüllösung, einen Lüfterflügel, um
Luft auf die Objektträger zu
blasen, und eine Spritzensonde zum Aufnehmen von Reagenzien, die
auf die Glasträger
gebracht werden.
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Um
eine Kontamination zu vermeiden, wird die Spritzensonde zwischen
den Benutzungsvorgängen
für unterschiedliche
Reagenzien in einem Waschgehälter
für Reagenssonden
gereinigt. Der Waschbehälter
enthält
drei verschiedene Aufnahmebehälter,
die in drei Stufen benutzt werden. Das erste Loch wird zum Spü len des
Sondeninnenraums benutzt, indem Pufferspüllösung durch den Sondeninnenraum
und in einen ersten Spülaufnahmebehälter gedrückt wird.
Der zweite Aufnahmebehälter
wird für die
Reinigung der Sondenaußenfläche benutzt,
indem Pufferspüllösung durch
das Innere der Sonde gedrückt
wird, während
sich die Sonde in dem eng bemessenen zweiten Aufnahmebehälter befindet,
so dass die Pufferlösung
außen
an der Sonde nach oben gedrückt
wird. Endlich wird die Sonde in einen dritten Aufnahmebehälter gebracht
und Luft wird durch die Sonde geblasen, um die Sonde von der Pufferspüllösung zu
reinigen.
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Unterhalb
des Objektträgergestells
der automatischen Färbevorrichtung
ist eine Ablaufbeckenanordnung vorgesehen. Die Ablaufbeckenanordnung fängt die
Reagenzien und die Pufferspüllösung auf, die
von den Objektträgern
abtropfen. In 1A ist eine Schnittansicht von
oben auf eine erste Ausführungsform
einer Ablaufbeckenanordnung gezeigt. Wie in 1A dargestellt,
sitzt ein zu neigendes Ablaufbecken 210 unterhalb einer
Halterung 205 für
die (nicht dargestellten) Objektträgergestelle. Mit Hilfe eines
Neigemechanismus 220 kann das zu neigende Ablaufbecken 210 nach
links oder rechts geneigt werden. Wenn das zu neigende Ablaufbecken 210, wie
in 1B dargestellt, nach rechts unten geneigt ist,
läuft alle überschüssige Flüssigkeit,
die von den Objektträgern
herunterläuft,
aus dem Abflussloch 231 auf der rechten Seite, durch den
Wellschlauch 241 und das Abflussrohr 251 und schließlich in
eine Abfallleitung #1 (nicht gezeigt). Auf ähnliche Weise läuft alle überschüssige Flüssigkeit
aus dem Abflussloch 232, durch den Wellschlauch 242 und
das Abflussrohr 252 und schließlich in eine Abfallleitung
#2 (nicht gezeigt), wenn das zu neigende Ablaufbecken 210 nach
unten links geneigt ist, wie dies in 1C dargestellt
ist. Wie in den 1A bis 1C dargestellt
ist, ist es günstig,
dass die beiden Abflussleitungen an derselben Stelle aus der Vorrichtung
hinausgeführt
werden.
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Mit
dem zu neigenden Ablaufbeckensystem nach der vorliegenden Erfindung
ist es möglich,
unterschiedliche Arten von Abflussleitungen vorzusehen, so dass
eine erste Abflussleitung für
das Entfernen von ungefährlichem
Abfall und die andere Abflussleitung für das Entfernen von gefährlichem
Abfall verwendet werden kann. Die Abflussleitung für ungefährlichen
Abfall kann einfach an einen Abwasseranschluss angeschlossen werden.
Die Abflussleitung für
gefährlichen
Ab fall sollte in einen an einem geeigneten Ort vorgesehenen Behälter für solche
Abfälle führen.
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In
den 2A bis 2C sind
alternative Ausführungsformen
eines zu neigenden Ablaufbeckensystems dargestellt. Die Abflussleitungen
in den 2A bis 2C verlaufen
gerade nach unten, so dass die beiden Abflussleitungen an unterschiedlichen
Stellen aus der Vorrichtung hinausgeführt sind.
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Fluidflusskomponenten
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Es
sind mehrere andere Komponenten ebenfalls innerhalb der automatischen
Färbevorrichtung
angeordnet. In 3 ist ein Konzeptdiagramm der
Fluidflusskomponenten der automatischen Färbevorrichtung dargestellt.
In 3 sind drei verschiedene Ausgabevorrichtungen
dargestellt, die auf der Z-Kopf-Baugruppe
der automatischen Färbevorrichtung
angeordnet sind, um Luft oder Fluid an die Objektträger abzugeben.
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Eine
erste Ausgabevorrichtung ist das Massenfluid-Abgaberohr 321.
Das Massenfluid-Abgaberohr 321 wird für die Zuführung verhältnismäßig großer Fluidmengen an die Objektträger verwendet.
Das Massenfluid-Abgaberohr 321 kann Pufferlösung aus einem
Puffervorrat 301 oder Reagenzien von internen Massenreagenzienvorräten 302, 303 und 304 abgeben.
Das jeweils abzugebende Fluid wird durch ein 8-Wege-Verteilungsventil 331 ausgewählt.
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Eine
zweite Abgabevorrichtung ist die Reagens-Abgabesonde 322.
Die Reagens-Abgabesonde 322 saugt ein spezifisches Reagens
mit einer Spritzenpumpe 340 ein und gibt dann das eingesogene Reagens
auf spezifische Objektträger
ab. Um eine Kontaminierung der Reagens-Abgabesonde 322 mit unterschiedlichen
Reagenzien zu vermeiden, reinigt die automatische Färbevorrichtung
die Reagens-Abgabesonde 322. Im Einzelnen spült die automatische Färbevorrichtung
zuerst die Reagens-Abgabesonde 322, indem unter Nutzung
eines Dreiwegeventils 332 Pufferlösung durch die Reagens-Abgabesonde 322 gedrückt wird.
Danach trocknet die automatische Färbevorrichtung die Reagens-Abgabesonde 322, indem
unter Nutzung eines Dreiwegeventils 333 Luft durch die
Reagens-Abgabesonde 322 gedrückt wird.
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Die
dritte Abgabevorrichtung ist das Lüfterblatt 323. Das
Lüfterblatt 323 wird
zum Trocknen der Objektträger
und zum Wegblasen überflüssiger Reagenzien
verwendet.
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Reagenzienpackungen
für automatische Färbevorrichtungen
Zur Vereinfachung des Betriebsablaufs führt die vorliegende Erfindung
ein automatisches Färbevorrichtungssystem
ein, das die Arbeitsabläufe
stark vereinfacht. Um das automatische Färbevorrichtungssystem nach
der vorliegenden Erfindung zu verwenden, setzt eine Bedienungsperson einfach
einen Satz Objektträger
ein, wobei jeder Objektträger
von einer speziellen Reagenzienpackung begleitet ist, das die für ein spezifisches
Objektträgerpräparationsprotokoll
erforderlichen Reagenzien enthält.
Außerdem
enthält
die Reagenzienpackung Informationen, die das durchzuführende Objektträgerpräparationsprotokoll
kennzeichnen.
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In 4A ist
eine erste Ausführungsform
einer Reagenzienpackung dargestellt, die mit dem automatischen Färbevorrichtungssystem
nach der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann. Wie in 4A gezeigt
ist, umfasst die Reagenzienpackung einen Behälter mit einem Satz von Aufnahmetaschen (401 bis 406 in 4A)
zum Aufbewahren von Reagenzien. Der Behälter ist mit einer Abdeckung 410 verschlossen.
Die Abdeckung 410 kann eine Kennungsmarkierung wie einen
Strichcode 411 aufweisen, um das auszuführende Objektträgerpräparationsprotokoll
zu kennzeichnen. Die Abdeckung 410 schützt und hält die Reagenzien in den Aufnahmetaschen 401 bis 406,
im Nachfolgenden Wells genannt, jedoch ist die Reagens-Abgabesonde 322 in
der Lage, die Abdeckung zu durchstechen und sich den erforderlichen
Zugang zum Reagens zu verschaffen.
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Die
Abdeckung 410 kann außerdem
einen zweiten Strichcode in Form eines Kennungsetiketts 420 aufweisen.
Das Strichcode-Kennungsetikett 420 kann direkt auf einen
Objektträger
aufgebracht werden, so dass die automatische Färbevorrichtung automatisch
das auszuführende
Objektträgerpräparationsprotokoll
erkennt.
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In 4B ist
eine alternative Ausführungsform
einer Reagenzienpackung 490 dargestellt. In der alternativen
Ausführungsform
der 4B sind die Kennungen 431 und 441 parallel
zur Reihe der Wells 401 bis 406 angeordnet. In
einer weiteren Ausführungsform
(nicht gezeigt) ist ein zu neigendes Ablaufbecken mit vier Abflussöffnungen,
eine Abflussöffnung
in jeder Ecke, geschaffen worden. In einer solchen Ausführungsform
können
vier unterschiedliche Abfallsysteme eingesetzt werden.
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Mit
dem automatischen Färbevorrichtungssystem
nach der vorliegenden Erfindung können viele verschiedene Objektträgerpräparationsprotokolle gehandhabt
werden, die eine unterschiedliche Anzahl von Reagenzien erfordern.
In den 5A, 5B und 5C sind
Reagenzienpackungen unterschiedlicher Größe für unterschiedliche Protokolle dargestellt. 5A zeigt
eine einfache Packung mit vier Reagenzien für einfache Objektträgerpräparationen. 5B stellt
die Sechs-Reagenzienpackung nach 4A dar.
In 5C ist eine Packung mit acht Reagenzien für komplexe
Objektträgerpräparationsprotokolle
dargestellt.
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Die
automatische Färbevorrichtung
wird für die
Durchführung
einer großen
Anzahl von Objektträgerpräparationen
verwendet. Für
jede Objektträgerpräparation
wird eine Reagenzienpackung benötigt. Um
den Einkauf zu vereinfachen, können
Reagenzienpackungen als Reagensportions-Großpackungen eingekauft werden. 6A stellt
eine mögliche Großpackung
dar, bei der mehrere Reagenzienpackungen in einer perforierten,
zweidimensionalen Matrix individueller Reagenzienpackungen verkauft werden. 6B zeigt
eine ebenfalls mögliche
Großpackung,
bei der mehrere Reagenzienpackungen als ein Streifen miteinander
verbundener individueller Reagenzienpackungen verkauft werden.
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Obiektträgergestelle
für automatische
Färbevorrichtungen
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Die
Objektträgergestelle
für die
automatische Färbevorrichtung
nach der vorliegenden Erfindung sind für eine leichte Handhabung und
maximale Flexibilität
konstruiert. 7A zeigt eine Vorderansicht
eines möglichen
Objektträgergestells,
das in der automatischen Färbevorrichtung
nach der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann. Das Objektträgergestell 700 hat
vier Objektträgerpositionen, so
dass das Objektträgergestell 700 vier
Objektträger 710 aufnehmen
kann. Es ist möglich,
dass andere Ausführungsformen
von Objektträgergestellen
mehr oder weniger als vier Objektträger aufnehmen können. Bei
den Objektträ gern
kann es sich um U.S.-Standardträger
oder um Objektträger
mit internationalen Abmessungen handeln. Das Objektträgergestell 700 enthält weiter
vier Reagenspositionen als Vorratsmöglichkeit für Reagenzienpackungen 720,
die den daran angrenzenden Objektträgerpositionen zugeordnet sind. 7B zeigt
eine Ansicht von hinten auf das Objektträgergestell 700.
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Steuerung und Programmierung
der automatischen Färbevorrichtung
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Wie
im voraufgegangenen Abschnitt angegeben wurde, wird die automatische
Färbevorrichtung über ein
Rechnersystem gesteuert. In der vorliegenden Ausführungsform
basiert das Rechnersystem auf einer Standard-Personal-Computer (PC)-Hauptplatine
(PC) mit einem PCI-Bus. Zur Steuerung des Betriebes lässt das
Rechnersystem ein Steuerprogramm für die automatische Färbevorrichtung
ablaufen.
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Bei
dem Steuerprogramm für
die automatische Färbevorrichtung
handelt es sich um ein anspruchsvolles Steuerprogramm, mit dem viele
Merkmale hinsichtlich Sicherheit, automatischer Objektträgerprotokollprogrammierung,
Steuerung und Aufzeichnung praktisch umgesetzt werden. Um das Steuerprogramm
der automatischen Färbevorrichtung
vollständig
zu beschreiben, wird hier anhand eines Anwendungsbeispiels die automatische
Färbevorrichtung
Schritt für
Schritt durchlaufen.
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Beladen durch
die Bedienungsperson
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Für den Betrieb
der automatischen Färbevorrichtung
belädt
eine Bedienungsperson Objektträgertabletts
(wie in 7A und 7B dargestellt) mit
Probenträgern
und zugehörigen
Reagenzienpackungen. In einer Ausführungsform legt die Bedienungsperson
einfach die richtige Reagenzienpackung in den Reagenspackungsbehälter neben
den zu präparierenden
Probenträger.
In einer weiteren Ausführungsform
legt die Bedienungsperson eine zugehörige Kennung auf den matten
Bereich des zu präparierenden
Probenträgers.
Dies kann dadurch geschehen, dass ein Strichcode-Etikett 420 von
der Reagenzienpackung 400 abgezogen wird und auf dem matten
Bereich des Trägers
angebracht wird. Indem jeder Träger
mit dem jeweils auszuführenden Protokoll
etikettiert wird, werden Fehler ausgeschaltet, die dadurch entstehen,
dass die falsche Reagenzienpackung neben einen Probenträger platziert wird.
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Protokollkennung
der Objektträgerpräparation
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Nach
dem Beladen mit einem oder mehreren Trägertabletts bringt die Bedienungsperson
die beladenen Trägertabletts
in das automatische Färbesystem.
Die Bedienungsperson instruiert dann das automatische Färbesystem
durch die Aktivierung einer Neustarteingabe, mit der Objektträgerpräparation
zu beginnen. Wenn die Bedienungsperson Objektträger in die automatische Färbevorrichtung
eingefügt
hat, die mit sehr hoher Priorität
zu bearbeiten sind, dann kann sie stattdessen einen „STAT"-Eingang drücken, um
damit anzuzeigen, dass die Bearbeitung der neuen Objektträger eine
sehr hohe Priorität
besitzt. Das automatische Färbesystem
beginnt seinen Betrieb dann mit der Prüfung der Objektträger und
Reagenzienpackungen, mit denen es beladen wurde, um festzustellen,
welche Objektträgerpräparationsprotokolle
durchgeführt
werden müssen.
Im Einzelnen liest das automatische Färbesystem alle Kennungen (auf
den Objektträgern
und/oder Reagenzienpackungen) und konsultiert dann eine Objektträgerpräparationsprotokoll-Datenbank,
die die unterschiedlichen Kennungen auf den Reagenzienpackungen
mit den durchzuführenden
Objektträgerpräparationsprotokollen
in Verbindung bringt.
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Die
Datenbank für
die Objektträgerpräparationsprotokolle
kann periodisch dadurch aktualisiert werden, dass Medien wie Floppy
Disks oder CD-ROMs, die in ein geeignetes Laufwerk der automatischen
Färbevorrichtung
eingeschoben werden. In einer Ausführungsform wird für das automatische Färbesystem
ein Netzwerk verwendet, das sich automatisch Datenbank-Updates holt.
Das kann so ausgeführt
sein, dass eine automatische Färbevorrichtung
an eine Telefonleitung über
ein Modem angeschlossen ist, so dass die automatische Färbevorrichtung
automatisch eine spezielle Nummer anruft, um aktualisierte Daten
für die
Datenbank für
Objektträgerpräparationsprotokolle
zu erhalten. In einer alternativen Ausführungsform kann die automatische Färbevorrichtung
an das globale Netz angeschlossen sein, so dass die automatische
Färbevorrichtung mit
einem Server verbunden wird, der die neuesten Informationen für Datenbanken
für die
Präparationsprotokolle
von Objektträgern
speichert. In jeder dieser Ausführungs formen
kann die automatische Färbevorrichtung
ebenfalls gleichzeitig Programmaktualisierungen erhalten, so dass
die die automatische Färbevorrichtung
steuernde Software automatisch aktualisiert werden kann.
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Betrieb der
Obiektträgerfärbeapparatur
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Wenn
eine Bedienungsperson die automatische Färbeapparatur beladen hat, kann
sie den Färbevorgang
starten. In 8A ist der allgemeine Ablauf
des Betriebs der automatischen Färbevorrichtung
dargestellt. In 8A ist gezeigt, dass die Bedienungsperson
bei Schritt 801 ein Objektträger/Färbetablett belädt. Die
Bedienungsperson startet dann den Betrieb der Apparatur, indem sie
bei Schritt 802 den Knopf für Neustart oder STAT drückt. Bei
Schritt 803 untersucht die automatische Färbeapparatur dann
alle Objektträger,
um zu bestimmen, welche Objektträgerprotokolle
ausgeführt
werden müssen. Das
System kann ein Strichcode-Etikett 402 auf einem Objektträger mit
einem Strichcode 411 auf der Abdeckung 410 einer
benachbarten Reagenzienpackung vergleichen, um sicherzustellen,
dass neben jeden der Objektträger
die richtige Reagenzienpackung angeordnet wurde. Nach der Untersuchung
aller Objektträger
und Reagenzienpackungen erzeugt das System einen Färbeablaufplan.
Einzelheiten der Art und Weise, wie die Färbeapparatur den Färbeablaufplan
erstellt, wird im folgenden Abschnitt dargelegt.
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Nach
der Berechnung des Färbeablaufplans beginnt
die automatische Färbeapparatur
mit der Bearbeitung von Objektträgern
entsprechend einem erzeugten Färbeablaufplan.
Das System fährt
mit den Färbevorgängen fort,
bis einer der Zustände
entsprechend Schritt 805 festgestellt wird (oder ein Fehler auftritt).
Insbesondere wird bei Schritt 805 bestimmt, ob der Färbevorgang
vollständig
abgeschlossen wurde, der Färbevorgang
teilweise abgeschlossen wurde oder ob die Bedienungsperson den Halteknopf
gedrückt
hat.
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Ist
der Färbevorgang
teilweise abgeschlossen, dann schreitet das System zum Schritt 807 weiter,
wo die Bedienungsperson über
die (den) vollständig
bearbeiteten Objektträger
informiert wird. Die Bedienungsperson will möglicherweise solche Objektträger herausnehmen,
damit sie untersucht werden können.
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Wenn
die Bedienungsperson den Halteknopf gedrückt hat, stoppt das System
vorübergehend
den Betrieb. Die Bedienungsperson kann dann zusätzliche Objektträgertabletts
bei Schritt 801 einfügen. Das
System bleibt angehalten, während
es darauf wartet, dass die Bedienungsperson den Knopf für Neustart
oder STAT drückt.
Wenn die Bedienungsperson entweder den Neustartknopf oder den STAT-Knopf
bei Schritt 802 gedrückt
hat, fährt
das System bei Schritt 803 fort, einen neuen Färbeablaufplan
zu erzeugen. Das System nimmt dann bei Schritt 804 den
Färbevorgang
der Objektträger
wieder auf und verwendet dazu den neuen Färbeablaufplan.
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Wenn
das System bei Schritt 805 den Färbevorgang vollständig abgeschlossen
hat, dann kann das System den Betrieb einstellen. Wie aus 8A hervorgeht,
kann eine Bedienungsperson kontinuierlich fertig bearbeitete Objektträgertabletts
aus der Vorrichtung herausnehmen und neue Objektträgertabletts
kontinuierlich hinzufügen,
indem lediglich die Halt- und Neustart-/STAT-Knöpfe gedrückt werden. Die Färbeapparatur
kann also den ganzen Tag lang fortlaufend in Betrieb sein.
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Ablaufpläne für das Präparieren
von Objektträgern
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Wenn
die durchzuführenden
Objektträgerpräparationsprotokolle
einmal identifiziert sind, fährt das
Steuerprogramm der automatischen Färbevorrichtung fort mit dem
Berechnen des effizientesten Abgabemuster für die Durchführung der
erwünschten Objektträgerprotokolle.
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8B stellt
eine Zusammenfassung der Art und Weise dar, wie das Steuerprogramm
der automatischen Färbevorrichtung
das effizienteste Abgabemuster berechnet. Bei Schritt 810 in 8B stellt das
Steuerprogramm der automatischen Färbevorrichtung als Erstes fest,
ob ein Färbevorgang
bereits läuft.
Ist das der Fall, dann fügt
das Steuerprogramm der automatischen Färbevorrichtung die neuen Objektträger bei
Schritt 815 einer Ablauftabelle hinzu. Die Ablauftabelle
wird zur Programmierung des Steuerprogramms der automatischen Färbevorrichtung benutzt.
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Bei
Schritt 820 lässt
das Steuerprogramm der automatischen Färbevorrichtung die Z-Kopf-Baugruppe
alle Objektträgerpositionen
abtasten, um festzustellen, ob neue Objektträger hinzugefügt oder
vorhandene Objektträger
herausgenommen wurden. Wurde ein Objektträger herausgenommen, dessen Protokoll
noch nicht abgeschlossen war, dann kann die automatische Färbevorrichtung
die Bedienungsperson auf den Fehler aufmerksam machen und nachfragen,
ob die Bedienungsperson den Objektträger in die automatische Färbevorrichtung
zurückstellen
möchte.
Wurden ein oder mehrere Objektträger hinzugefügt, dann
fügt das
Steuerprogramm der automatischen Färbevorrichtung jene Objektträger in die
derzeit zu befolgende Planordnung ein, wie es in 8B bei
Schritt 820 angegeben wurde. Kennzeichnet die Bedienungsperson
die neuen Objektträger
als „STAT", dann werden diese
neu hinzugefügten
Objektträger
mit höchster
Priorität
behandelt.
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Nachdem
das Steuerprogramm der automatischen Färbevorrichtung die hinzugefügten Objektträger in die
Ablauftabelle eingetragen hat, schreitet das Steuerprogramm der
Färbevorrichtung
zum Schritt 830 fort, um die automatische Programmierung
zu beginnen. Bei Schritt 830 bringt das Steuerprogramm
der automatischen Färbevorrichtung
die Objektträger
zuerst in eine spezifische Ordnung. In einer Ausführungsform
ordnet das Steuerprogramm der automatischen Färbevorrichtung die Objektträger auf
der Basis der folgenden Ordnung:
- 1. Objektträger höchster Priorität (wie STAT-Träger)
- 2. Objektträger
mit der längsten
Inkubationszeit
- 3. Numerische Ordnung
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Dann
fährt das
System fort, die Objektträger nach
einem genau definierten Verfahren erneut zu ordnen. In 8B ist
ein mögliches
Verfahren zum Ordnen der Objektträger dargestellt. Zu Beginn
definiert der erste Objektträger
der bei Schritt 830 erfolgten Ordnung die derzeit zu befolgende
Planordnung (CSA). CSA definiert eine neu vorgeschlagene Objektträgerordnung.
Bei Schritt 845 wählt
das Verfahren den nächsten
Objektträger
aus der Ablauftabelle, dessen Ablauf noch nicht geplant ist. Dieser
Objektträger
wird dann in die CSA eingegeben, wie es bei Schritt 850 angegeben
ist. Bei Schritt 860 stellt das Verfahren fest, ob der
Objektträger
auf geeignete Weise in die derzeit gültige Stufe der CSA passt.
Das Verfahren, mit dem festgestellt wird, ob ein Objektträger in die
derzeit gültige
Stufe der CSA passt, ist in den 9A bis 9D vollständig definiert.
Passte der Objektträger
nicht, dann schreitet das Verfahren zum Schritt 870 fort,
um festzustellen, ob das Steuerprogramm versucht hat, alle übrigen Objektträger ohne
Ablaufplan in die derzeit laufende Stufe einzupassen. Sind Objektträger ohne
Ablaufplan vorhanden, bei denen das Steuerprogramm der automatischen
Färbevorrichtung
nicht versucht hat, sie in die derzeit ablaufende Stufe einzufügen, dann
schreitet das Verfahren zum Schritt 873 fort, um einen
Objektträger
ohne Ablaufplan mit einem unterschiedlichen Protokoll auszuwählen. Dann
kehrt das Steuerprogramm der automatischen Färbevorrichtung zum Schritt 850 zurück und versucht,
jenen Objektträger in
die derzeit laufende Stufe einzufügen.
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Wenn
das Steuerprogramm der automatischen Färbevorrichtung bei Schritt 870 nicht
in der Lage ist, irgendeinen Objektträger ohne Ablaufplan in die
derzeit laufende Stufe einzufügen,
dann schaltet das Steuerprogramm der automatischen Färbevorrichtung
zur nächsten
Stufe der derzeit zu befolgenden Planordnung (CSA), wie für Schritt 879 beschrieben.
Dann kehrt das Steuerprogramm der automatischen Färbevorrichtung
zum Schritt 845 zurück
und beginnt, Objektträger
in die neue Stufe zu bringen.
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Zurück bei Schritt 860 stellt
das Steuerprogramm der automatischen Färbevorrichtung nach dem Hinzufügen jedes
neuen Objektträgers
zur CSA fest, ob alle Objektträger
wie bei Schritt 880 angegeben mit einem Ablaufplan versehen
sind. Wenn alle Objektträger
einen Ablaufplan haben, stellt das Steuerprogramm der automatischen
Färbevorrichtung fest,
ob es einen Objektträgerbearbeitungsplan
erzeugt hat, der schneller ist als die derzeit beste Zeit. Stellt
das Steuerprogramm der automatischen Färbevorrichtung fest, dass es
einen Objektträgerbearbeitungsplan
erzeugt hat, der schneller ist als die vorher beste Zeit, dann wird
der neu erzeugte Ablaufplan als bester Ablaufplan bei Schritt 883 gespeichert.
Bei Schritt 890 stellt das Steuerprogramm der automatischen
Färbevorrichtung
fest, ob es alle möglichen
Objektträgerordnungen
ausprobiert hat. Ist das nicht der Fall, dann schreitet das Steuerprogramm
der automatischen Färbevorrichtung
zum Schritt 895 weiter, wo es die Ordnung der Objektträger verändert, die Ordnung
der bezeichneten Objektträgerpriorität jedoch
aufrechterhält.
Dann schaltet das Steuerprogramm der automatischen Färbevorrichtung
zurück
zum Schritt 840, um einen neuen Objektträgerablaufplan
zu testen. Wenn das Steuerprogramm der automatischen Färbevorrichtung
bei Schritt 890 feststellt, dass es alle möglichen
Objektträgerordnungen
(die die Reihenfolge der Objektträgerpriorität gewahrt haben) probiert hat,
kehrt das Steuerprogramm der automatischen Färbevorrichtung zum besten Ablaufplan
zurück.