DE60129767T2 - Aktive implantierbare medizinische Vorrichtung, wie Herzschrittmacher, Entflimmerer und/oder Mehrstellen-Einrichtung mit verbesserter Erfassung von späten atrialen Extrasystolen - Google Patents

Aktive implantierbare medizinische Vorrichtung, wie Herzschrittmacher, Entflimmerer und/oder Mehrstellen-Einrichtung mit verbesserter Erfassung von späten atrialen Extrasystolen Download PDF

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    • A61N1/3621Heart stimulators for treating or preventing abnormally high heart rate
    • A61N1/3622Heart stimulators for treating or preventing abnormally high heart rate comprising two or more electrodes co-operating with different heart regions

Description

  • Die Erfindung betrifft die "aktiven implantierbaren medizinischen Vorrichtungen", wie sie durch die Richtlinie 90/385/EWG vom 20. Juni 1990 des Rates der europäischen Gemeinschaften definiert sind, genauer gesagt die Herzschrittmachervorrichtungen, Defibrillatoren und/oder Kardioverter, oder auch die "Multisite"-Vorrichtungen, die es erlauben, an das Herz elektrische Impulse geringer Energie zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen abzugeben.
  • Genauer betrifft sie die Behandlung der Störungen des Herzvorhofrhythmus durch diese Vorrichtungen.
  • Bei bestimmten Stimulationsalgorithmen ist es zu diesem Zweck erforderlich, dass sie die atrialen Sinusdepolarisationen von den atrialen Extrasystolen (AES) ektopischen Ursprungs gut unterscheiden, bevor sie Maßnahmen einleiten.
  • Die ABS sind im Allgemeinen durch ein relativ kurzes Kopplungsintervall (d. h., ein Zeitintervall, das zwei aufeinanderfolgende Herzvorhofereignisse trennt) gekennzeichnet.
  • Um diese AES mit kurzem Kopplungsintervall zu erfassen, verwenden die bekannten Vorrichtungen refraktäre Fenster oder Perioden, die bei Erfassung eines Ereignisses (atrial oder ventrikulär, je nach Fall) ausgelöst werden, so dass jegliche im Inneren dieses Fensters erfasste atriale Aktivität durch die Software des Stimulators als eine AES betrachtet wird, der dann geeignete Maßnahmen ergreift.
  • So kann man folgendes vorsehen:
    • – ein festgelegtes Fenster, das bei einem ventrikulären Ereignis ausgelöst wird, das als "PVARP" (postventrikuläre atriale refraktäre Periode) bezeichnet wird, oder
    • – ein dynamisches Fenster, das bei einem atrialen Ereignis ausgelöst wird, das selber die Anwendung einer atrioventrikulären Verzögerung (AVV) ausgelöst hat. Dieser Fenstertyp wird im Folgenden mit "DARRP" (dynamische atriale relative refraktäre Periode) bezeichnet.
  • Es kommt jedoch vor, dass AES leicht vor der Zeit auftreten, d. h., mit einem relativ langen Kopplungsintervall.
  • Eine solche AES, die im Folgenden als "späte AES" bezeichnet wird, kann nach dem Ende der PVARP oder DARRP auftreten und folglich durch den Stimulator – fälschlicher Weise – als eine Depolarisation mit Sinusursprung angesehen werden. Weil sie verfrüht ist, wird diese AES – hier wiederum fälschlicher Weise – als eine Beschleunigung des Sinusrhythmus des Patienten interpretiert werden, was den Stimulationsalgorithmus dazu verleiten wird, unangemessene Maßnahmen zu ergreifen.
  • Als Beispiel kann der Algorithmus für ein sogenanntes "physiologisches overdriving" herangezogen werden, wie er insbesondere in der EP-A-0 880 979 (ELA Medical) beschrieben ist, dessen Ziel es ist, die Herzvorhöfe nach Erfassung einer oder mehrerer atrialer Aktivierungen mit Sinusursprung ständig zu stimulieren. Der Stimulator erhöht dann seine Stimulationsfrequenz, um so den spontanen Rhythmus zu überdecken. Im Falle von späten AES jedoch erzeugen diese eine unzeitige Erhöhung der Stimulationsfrequenz, die der Patient möglicherweise schlecht verträgt und in jedem Fall nicht mit der Physiologie des letzteren konform ist.
  • Die 1 zeigt eine EKG-Aufnahme, die einer solchen Situation entspricht, wo ein Algorithmus für ein physiologisches overdriving durch eine späte AES verwirrt wird.
  • Am Anfang beträgt das atriale Escapeintervall AEI (d. h., das Zeitintervall, das nach einer Erfassung oder einer Stimulation im Herzvorhof gezählt wird, an welchem Ende an diesen Raum eine Stimulation abgegeben wird, wenn kein spontanes Ereignis erfasst wurde) 780 ms, und der Algorithmus hat auf dieser Grundlage eine Dauer des dynamischen Fensters DARRP von 585 ms berechnet (75% von 780 ms, was einer Vorzeitigkeitsrate von AES von 25% entspricht).
  • Falls, wie es veranschaulicht ist, eine späte AES bei 600 ms auftritt, d. h., dass sie um 23% verfrüht ist, wird diese späte ABS nicht als solche erkannt werden und vom Stimulator als eine atriale Sinusdepolarisation angesehen werden. Die Verringerung des Kopplungsintervalls von 780 auf 600 ms wird dann fälschlicherweise als eine Beschleunigung des Sinusrhythmus interpretiert, was eine plötzliche Erhöhung der atrialen Stimulationsfrequenz verursachen wird, wobei das Escapeintervall von 780 auf 550 ms wechselt.
  • Die Erhöhung der Dauer der Fenster PVARP oder DARRP könnte dieser Schwierigkeit nicht abhelfen, da ein übermäßiges Verlängern dieser letzteren die Gefahr mit sich brächte, eine große Anzahl an falschen Positiven zu erzeugen, d. h., dass im Fall einer spontanen Sinusbeschleunigung des atrialen Rhythmus des Patienten die Sinusdepolarisationen fälschlicher Weise als AES interpretiert würden, was den Stimulator daran hindert, schnell auf die Beschleunigung des Herzrhythmus zu reagieren.
  • Die WO-A-99/65564 beschreibt einen Stimulator, der vorsieht, auf die getrennten atrialen Ereignisse zwei getrennte postventrikuläre atriale refraktäre Perioden (PVARP) anzuwenden. Diese refraktären Perioden, die bei Erfassung eines Herzkammerereignisses ausgelöst werden, erlauben es, die ungeeigneten Erfassungen ventrikulärer Extrasystolen zu verdecken.
  • Eines der Ziele der Erfindung ist es, der vorzitierten Schwierigkeit abzuhelfen, die mit dem möglichen Auftreten von Extrasystolen auf der Höhe des Herzvorhofs (AES) zusammenhängt, indem die späten AES mit ektopischem Ursprung von den spontanen Sinusbeschleunigungen des Patienten unterschieden werden und so vermieden wird, dass die Algorithmen des Stimulators durch eine Fehlinterpretation der Art der atrialen Depolarisationen in die Irre geleitet werden.
  • Für diesen Zweck schlägt die Erfindung eine Vorrichtung vom Typ vor, der z. B. durch die vorzitierte WO-A-99/65564 bekannt ist, und die Mittel umfasst, die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 aufgeführt sind. Die Unteransprüche betreffen nachrangige vorteilhafte Merkmale.
  • Die Umsetzung der Erfindung wird nun weiter im Detail beschrieben, mit Bezug auf die angefügten Zeichnungen.
  • Die vorzitierte 1 ist ein Elektrokardiogramm, das die Art und Weise zeigt, in welcher ein Algorithmus für ein physiologisches overdriving durch das Auftreten einer späten ABS verwirrt werden kann.
  • Die 2 ist ein allgemeines Flussdiagramm, welches die Art und Weise veranschaulicht, in welcher die Erfindung umgesetzt wird.
  • Die 3 veranschaulicht eine Anwendung der Erfindung auf den Fall einer isolierten späten AES.
  • Die 4 veranschaulicht eine Anwendung der Erfindung auf den Fall einer normalen Sinusbeschleunigung des Rhythmus des Patienten.
  • Wie es in der Einleitung der vorliegenden Beschreibung angegeben wurde, verwenden die jüngsten bekannten Stimulatoren ein dynamisches Fenster DARRP, welches es erlaubt, bestimmte AES auszufiltern.
  • Jedoch hat dieses Fenster DARRP zwei Aufgaben:
    • – es erfasst bestimmte AES, und
    • – es stellt die Steuerung der atrioventrikulären Verzögerung (AVV) sicher, indem vermieden wird, die Herzkammern auf schnelle atriale Rhythmen zu synchronisieren.
  • Es ist nicht möglich, die Dauer dieses DARRP zu verlängern, ohne einerseits das Risiko der Erfassung von falschen Positiven zu erhöhen, und andererseits die Steuerung der AVV stark zu stören.
  • Das durch die Erfindung vorgeschlagene System ist ein zusätzliches Fenster, welches von dem DARRP unabhängig ist, dessen einzige Funktion darin besteht, die späten AES zu erkennen.
  • Dieses Fenster wird im Folgenden mit "ESE" (Erfassung der späten Extrasystolen) bezeichnet.
  • Dieses Fenster ESE ist zum Fenster DARRP komplementär, ersetzt es aber nicht.
  • Das Fenster ESE wird oft erneut berechnet, idealerweise bei jedem Zyklus, ebenso wie das DARRP, um den gegenwärtigen Herzvorhofrhythmus zu berücksichtigen. Die Berechnung der Dauer dieses Fensters ESE (siehe weiter unten) ist derart, dass das Fenster ESE immer länger als das Fenster DARRP ist – unter dem Vorbehalt, dass der Parameter k (siehe weiter unten) positiv ist, und dass die Herzvorhoffrequenz geringer als eine gegebene Schwelle ist.
  • Eine im DARRP auftretende Herzvorhoferfassung wird weiterhin als eine AES betrachtet.
  • Jedoch wird eine im Fenster ESE auftretende Herzvorhoferfassung nicht immer als eine AES betrachtet.
  • In der Tat kann diese Erfassung entweder von einer Sinusbeschleunigung stammen, oder eine späte AES sein. Im Falle einer solchen Erfassung und in Anbetracht dieses Zweifels unterdrückt das erfindungsgemäße System vorübergehend die Aktion der Algorithmen, die "auf dem Sinus basierende Algorithmen" genannt werden, d. h., der Algorithmen, die auf die atrialen Sinusaktivierungen reagieren, wie etwa die zitierten Algorithmen für ein physiologisches overdriving.
  • Die Analyse der folgenden Ereignisse wird es erlauben, die Unsicherheit über die Natur des erfassten Herzvorhofereignisses auszuräumen:
    • – falls es sich um eine Sinusbeschleunigung handelt, wird der neue Herzvorhofrhythmus fortwähren und von einem Zyklus zum anderen relativ stabil sein, so dass:
    • – solange das ESE Fenster nicht erneut berechnet wurde, die atrialen Aktivierungen innerhalb des ESE Fensters auftreten werden, und die Algorithmen weiterhin unterdrückt werden;
    • – sobald das ESE Fenster ausgehend vom gegenwärtigen Rhythmus erneut berechnet worden ist (was folglich zu einem kürzeren Wert des Fensters führt), werden die Herzvorhoferfassungen sich nicht mehr innerhalb des ESE Fensters befinden, sondern danach; die folgenden Herzvorhoferfassungen können dann zurecht als Sinusaktivierungen betrachtet werden, und die auf dem Sinus basierenden Algorithmen werden dann wieder aktiviert.
    • – im entgegen gesetzten Fall, falls es sich um eine späte AES handelte, und nicht um eine Sinusbeschleunigung, wird die Beschleunigung des Herzvorhofrhythmus nicht fortdauern: es wird folglich eine kleine Anzahl von Zyklen mit Herzvorhoferfassung innerhalb des ESE Fensters geben, Zyklen, während welchen die auf dem Sinus basierenden Algorithmen unterdrückt werden. So wird vermieden, dass diese Algorithmen in unangemessener Weise aktiviert werden.
  • Das Flussdiagramm der 2 veranschaulicht den Ablauf dieser diversen Etappen.
  • Genauer gesagt wird die Dauer des ESE Fensters in Abhängigkeit des gegenwärtigen Herzvorhofrhythmus berechnet (die Messung dieses Rhythmus ist Teil der bereits existierenden Funktionalitäten des Stimulators). Dieses Fenster, ebenso wie das DARRP, wird bei jeglicher Herzvorhoferfassung gestartet, bei welcher der Stimulator eine AVV auslöst.
  • Der gegenwärtige Herzvorhofrhythmus wird insbesondere durch die Dauer DVI des durchschnittlichen Herzvorhofintervalls oder "PPMITTEL" bestimmt, welche z. B. über acht Herzzyklen berechnet wird, die keine AES umfassen.
  • Da das ESE Fenster ein dynamisches Fenster ist, das sich in Abhängigkeit des Herzvorhofrhythmus entwickelt, werden dessen Leistungen verbessert, wenn die Messung des gegenwärtigen Herzvorhofrhythmus oft aktualisiert wird, bei Verwerfung der anormalen Zyklen. Man kann z. B. für DVI den Wert des Intervalls des letzten Herzvorhofzyklus hernehmen, falls dieser normal erscheint (d. h., dass er kein vorzeitiges Ereignis oder Interferenzereignis enthält), wobei man im gegenteiligen Fall den Durchschnitt der n letzten normalen Zyklen (z. B. n = 8) nimmt.
  • Die Dauer, in Millisekunden, des ESE Fensters wird vorteilhafterweise wie folgt berechnet: ESE = a × DVI + k
  • Der Koeffizient a (a < 1) erlaubt es, ein ESE Fenster zu erhalten, das kürzer als der gegenwärtige Herzvorhofrhythmus ist (sonst würden alle Ereignisse innerhalb des Fensters auftreten). Ein Wert a = 0,625 erlaubt es z. B., die AES zu erfassen, die um wenigstens 37,5% verfrüht sind.
  • Die Verwendung der Konstante k ist optional. Diese Konstante, z. B. k = 175 ms, verlängert den Wert von ESE, so dass jenseits eines bestimmten Niveaus der Herzfrequenz die Herzvorhoferfassungen systematisch innerhalb des ESE Fensters erfolgen. Dies erlaubt es, unter allen Umständen (und nicht mehr unter Bedingung) die auf dem Sinus basierenden Algorithmen zu unterdrücken, insbesondere die Algorithmen für ein physiologisches overdriving, jedes Mal wenn die Herzvorhoffrequenz über eine vorbestimmte Schwelle steigt. In bestimmten Konfigurationen kann der Parameter k negativ gewählt werden; in diesem letzteren Fall gibt es keine Begrenzung jenseits einer Schwellenfrequenz.
  • Es wird nun zur 2 zurückgekehrt. Sobald die Dauer des ESE Fensters erneut berechnet ist, vergleicht man bei jeder Erfassung eines Herzvorhofereignisses V-Erg das Kopplungsintervalls dieses Ereignisses mit dem Wert des ESE Fensters. Wenn die Erfassung innerhalb des ESE Fensters erfolgt, wird der auf dem Sinus basierende Algorithmus für (wenigstens) die Dauer dieses Zyklus deaktiviert. Im entgegen gesetzten Fall wird der Algorithmus normal aktiviert.
  • Die folgenden Erfassungen werden auf dieselbe Weise behandelt, und das ESE Fenster wird in Abhängigkeit des gegenwärtigen Herzvorhofrhythmus erneut berechnet, sobald dieser aktualisiert ist.
  • Die 3 und 4 veranschaulichen zwei Anwendungen der Erfindung, jeweils im Falle einer isolierten späten AES und in demjenigen einer normalen Sinusbeschleunigung.
  • In jeder dieser Figuren ist ein Zeitbild mit den aufeinanderfolgenden Herzvorhofereignissen und den entsprechenden berechneten ESE Fenstern präsentiert, sowie eine Tabelle, die für jeden Zyklus den Wert des Kopplungsintervalls, des durchschnittlichen Herzvorhofintervalls, der Dauer des ESE Fensters und den Zustand, aktiviert oder deaktiviert, eines auf dem Sinus basierenden Algorithmus angibt.
  • Es wird angenommen, dass die Dauer des ESE Fensters gemäß dem Ausdruck ESE = 0,625 × DVI + 175 berechnet wird, und dass der Wert von DVI bei jedem Zyklus aktualisiert wird.
  • Im Fall der 3 endet der veranschaulichte vierte Zyklus mit einer späten AES, mit einem Kopplungsintervall von 600 ms. Da die Dauer des ESE Fensters, die für den gegenwärtigen Rhythmus berechnet wird (konstantes normales Kopplungsintervall von 900 ms), mit den oben angegebenen numerischen Daten 737 ms beträgt, tritt die AES innerhalb des ESE Fensters auf, was den Effekt hat, den auf dem Sinus basierenden Algorithmus zu unterdrücken.
  • Beim nächsten Zyklus (Nr. 5), wobei das Kopplungsintervall den Wert (900 ms) wieder angenommen hat, den es vorher hatte, tritt das Herzvorhofereignis außerhalb des ESE Fensters (auf 550 ms neu berechnet) auf, was den Effekt hat, den Algorithmus wieder zu aktivieren, wodurch der Betrieb des Stimulators in seinem vorherigen Normalzustand wieder hergestellt wird.
  • Jedoch erhöht sich im Falle der 4 die Herzvorhoffrequenz regelmäßig, wegen einer normalen Sinusbeschleunigung.
  • Während der ersten sechs Zyklen passt sich der Wert des ESE Fensters an diese Beschleunigung an, und der auf dem Sinus basierende Algorithmus bleibt aktiviert.
  • Während des siebten Zyklus ist die Beschleunigung ein wenig stärker, was zu einer schnellen Verringerung des Kopplungsintervalls führt. Das achte erfasste Herzvorhofereignis (Kopplungsintervall 500 ms) tritt dann innerhalb des ESE Fensters (Dauer 610 ms) auf, und aus Sicherheitsgründen wird der auf dem Sinus basierende Algorithmus deaktiviert.
  • Die Analyse des folgenden Herzvorhofereignisses, welches die Beibehaltung des hohen Rhythmus aufdeckt, erlaubt es, den Zweifel auszuräumen, indem die Hypothese einer späten AES verworfen wird. Da das ESE Fenster verringert wurde (von 610 auf 490 ms), tritt nun dieses neue Ereignis, das im Verhältnis zum vorhergehenden ein bei 500 ms beibehaltenes Kopplungsintervall aufweist, außerhalb des ESE Fensters auf, was den Effekt hat, den Algorithmus wieder zu aktivieren, der, falls erforderlich, die geeigneten Maßnahmen ergreifen kann, die der Sinusbeschleunigung entsprechen.

Claims (6)

  1. Aktive implantierbare medizinische Vorrichtung, wie z.B. Herzschrittmacher, Defibrillator, Kardioverter und/oder Multisite-Vorrichtung, die es erlaubt, an das Herz elektrische Impulse geringer Energie zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen abzugeben, mit: – Mitteln zur Erfassung von Herzvorhofereignissen (V-Erg), – Mitteln zur Anwendung eines ersten Fensters, das eine relative atriale refraktäre Periode bildet, auf die erfassten Herzvorhofereignisse, – Mitteln zur Anwendung eines zweiten Fensters, das eine refraktäre atriale Periode bildet, die sich vom ersten Fenster unterscheidet und von längerer Dauer ist, auf die erfassten Herzvorhofereignisse, und – Mitteln, die auf eine Veränderung des atrialen Sinusrhythmus reagieren, der durch das erste Fenster erfasst und gefiltert wird, dadurch gekennzeichnet: – dass das erste Fenster (DARRP) und zweite Fenster (ESE) Fenster sind, die in Antwort auf ein Herzvorhofereignis ausgelöst werden, zur Beseitigung der atrialen Extrasystolen, – dass zur Beseitigung der leicht verfrühten atrialen Extrasystolen die Dauer des zweiten Fensters eine variable Dauer ist, die als ein Bruchteil des gegenwärtigen mittleren atrialen Intervalls (DVI) definiert ist, – und dass sie außerdem Mittel umfasst, um im Falle der Erfassung eines Herzvorhofereignisses innerhalb des zweiten Fensters vorüberge hend die Mittel zu unterdrücken, die auf eine Veränderung des atrialen Sinusrhythmus reagieren.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher die Dauer ESE des zweiten Fensters durch den folgenden Ausdruck gegeben ist: ESE = a × DVI + k,mit 0 < a < 1, wobei a und k so gewählt sind, dass die Dauer des zweiten Fensters geringer als diejenige des gegenwärtigen mittleren atrialen Intervalls DVI ist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 2, bei welcher a = 0,625.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 2, bei welcher k positiv ist und so gewählt ist, dass die Herzvorhoferfassungen oberhalb eines vorbestimmten Pegels der Herzfrequenz systematisch innerhalb des zweiten Fensters erfolgen.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 4, bei welcher k = 175 ms.
  6. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher das erste Fenster ein dynamisches Fenster (DARRP) ist, das bei einem Herzvorhofereignis ausgelöst wird, welches selber die Anwendung einer atrio-ventrikulären Verzögerung (AVV) ausgelöst hat.
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