-
Gebiet der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft generell industrielle Steuersysteme
für industrielle
Prozesse und speziell ein industrielles Steuersystem, das ermöglicht,
dass Remote-Terminals, die eine eingeschränkte Verarbeitungsleistung
und/oder eingeschränkten
Speicher aufweisen, über
das World-Wide-Web auf das industrielle Steuersystem zugreifen.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Zur
Steuerung und Überwachung
industrieller Prozesse eingesetzte industrielle Steuersysteme verwenden
häufig
speicherprogrammierbare Steuerungen (PLCs). PLCs sind Spezialrechner,
die auf der Basis gespeicherter Steuerprogramme arbeiten und typischerweise
Eingangssignale lesen und auf der Grundlage ihrer Logik der Steuerprogramme Ausgangssignale
für die
gesteuerten industriellen Prozesse bereitstellen. Die Verarbeitungsleistung und
Speicherkapazitäten
der PLCs sind in den letzten Jahren rapide gewachsen.
-
PLCs
unterscheiden sich von üblichen
Rechnern in zwei Hauptaspekten. Zuerst arbeiten die PLCs so, dass
sie hochgradig zuverlässige
und vorhersagbare Steuerausgangssignale erzeugen. Die Architektur
und Programmierung von PLCs sind dazu ausgelegt, voraussehbare maximale
Antwortzeiten vorzusehen sowie eine Verminderung von Fehlern, die
durch Überlaufbedingungen
hervorgerufen werden, sowie sensitive Erfassung von Hardware- und Kommunikationsfehlern.
Zweitens unterscheiden sich PLCs auch von üblichen Rechnern darin, dass PLCs
hochgradig kundenspezifisch auslegbar sind, um so an die Bedürfnisse
der speziellen industriellen Prozesse angepasst zu sein, die gesteuert
werden.
-
In
einigen Fällen
ist es für
die Nutzer wünschenswert, über Remote-HMIs
(Human Machine-Interfaces) imstande zu sein, Steuerprogramme der PLCs
der industriellen Steuersysteme zu programmieren oder zu modifizieren.
Konventionelle industrielle Steuersysteme ermöglichen Kommunikationen zwischen
den PLCs und Remote-HMIs wie Computerterminals über geeignete Kommunikationsleitungen oder
dedizierte Telefonleitungen. Um derartige Kommunikationen zu ermöglichen,
sind die Remote-Nutzer typischerweise mit geeigneter Software versehen,
die an den Remote-Terminals installiert wird. Die geeignete Software
ist in zweierlei Weise spezialisiert, zum einen darin, dass sie
die Programmierung der Steuerprogramme ermöglicht und zum anderen darin,
dass sie entsprechend dem firmenspezifischen Format geeignete Kommunikationen
ermöglicht.
-
Obgleich
derartige firmenspezifische Software den Remote-User mit der Fähigkeit
ausstattet, remote auf ein industrielles Steuersystem zuzugreifen und Änderungen
der im Steuersystem verwendeten Steuerprogramme zu bewerkstelligen,
hat der Einsatz derartiger Software einige Nachteile. Als erstes erfordert
die Software typischerweise einen signifikanten Speicher und Verarbeitungsleistung
für ihre Installation
und ihren Betrieb am Remote-Terminal. Ferner muss die Software zum
Nutzer des Remote-Terminals geliefert (oder von diesem anderweitig gewonnen
werden) und vom Nutzer installiert werden.
-
Ferner
ist häufig
der Fall, dass die Software von Zeit zu Zeit aktualisiert werden
muss, so dass der Nutzer wiederholt neue Software beschaffen und
installieren muss. Da im Verlaufe der Zeit Updates an der Software
vorgenommen werden, muss der Remote-Nutzer Sorge dafür tragen,
dass die geeigneten Versionen der Software im Zusammenhang mit den Steuerprogrammen
verwendet werden. Dies ist speziell dann der Fall, wenn die Steuerprogramme
unterschiedliche Versionen haben, die unter Verwendung unterschiedlicher
Versionen der Software erzeugt wurden.
-
Die
WO 01 12374, die im Oberbegriff des Anspruchs 1 und Anspruchs 19
gewürdigt
worden ist, offenbart keine Merkmale, die die oben dargelegten Nachteile überwinden.
Dieses Dokument offenbart eine Schweisseinheit, welche ein Steuersystem
umfasst, ein Kommunikationsinterface und einen Web-Server, welche
eine bidirektionale Kommunikation über das Internet mit einer
Remote-Vorrichtung ermöglichen.
Der verwendete HTTP-Web-Server ist vorzugsweise in das Kommunikationsinterface
integriert. Durch das Vorsehen des Web-Servers im System ist es
möglich,
für die
Kommunikation standardisierte Softwareprogramme zu verwenden und
eine Fernwartung und Fern-Softwareupdates zu bewerkstelligen. Es
ist möglich,
das Programm der Schweisseinheit aus der Ferne zu ändern, indem
Software-Funktionsblöcke über das
Internet zum Ersetzen von Software-Funktionsblöcken des Programms gesendet
werden und/oder indem Software-Funktionsblöcke oder Programme ausgewählt werden,
die im Speicher des Steuersystems gespeichert sind.
-
Die
vorliegende Erfindung nach Definition in den unabhängigen Ansprüchen trägt dazu
bei, die in dem folgenden Paragraphen dargelegten Ziele zu erreichen.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen definiert.
-
Es
wäre von
Vorteil, wenn eine neues industrielles Steuersystem entwickelt würde, welches Kommunikationen
zwischen dem industriellen Steuersystem und den Remote-Vorrichtungen
ermöglicht, speziell,
um die Programmierung und Modifizierung von Steuerprogrammen aus
der Ferne, ohne die separate physische Bereitstellung geeigneter
Software für
eine Installation an den Remote-Terminals zu ermöglichen. Es wäre auch
von Vorteil, falls das industrielle Steuersystem so ausgelegt wäre, dass
es mit den Remote-Terminals auf eine derartige Weise kommunizieren
könnte,
dass es für
die Remote-Terminals nicht erforderlich wäre, grosse Mengen an Verarbeitungsleistung
und/oder Speicher zu haben. Ferner wäre es von Vorteil, wenn Updates
in der Programmiersoftware, die zur Erzeugung von Steuerprogrammen
und Versionsänderungen
in den Steuerprogrammen verwendet werden, im Betrieb der Remote-Terminals
automatisch abgewickelt würden.
Es wäre
darüber
hinaus von Vorteil, wenn die Remote-Terminals verwendet werden könnten, um
die Steuerprogramme einer Vielfalt unterschiedlicher Steuervorrichtungen
des industriellen Steuersystems, einschliesslich PLCs zu erzeugen
oder zu modifizieren.
-
Kurze Zusammenfassung
des bevorzugten Ausführungsbeispiels
-
Die
Erfinder der vorliegenden Anmeldung haben ein neues industrielles
Steuersystem entwickelt, das mit Remote-Computerterminals oder anderen
fernen Vorrichtungen über
das Internet oder World-Wide-Web (oder auch einfach das Web) kommuniziert
und es gestattet, aus der Ferne Steuerprogramme zu programmieren
und zu modifizieren, indem sowohl Steuerprogramme als auch Programmier software
den Remote-Vorrichtungen über
das Web zu Verfügung
gestellt werden. Das industrielle Steuersystem umfasst ein Webzugangsmodul,
das sowohl einen Web-Server als einen PLC aufweist, und zwar zusätzlich zu
anderen Steuervorrichtungen wie Eingabe/Ausgabe (I/O) Modulen, die
zur Steuerung eines industriellen Prozesses verwendet werden. Das
Webzugangsmodul speichert Steuerprogramme, die auf dem PLC und/oder
den anderen Steuervorrichtungen implementiert sind, und das Webzugangsmodul
speichert auch Programmiersoftware, die zur Erzeugung und Modifizierung
der Steuerprogramme verwendet werden kann. Der Web-Server ermöglicht,
dass Information, die sowohl die Steuerprogramme als auch die Programmiersoftware betrifft,
welche zur Erzeugung oder Modifizierung der Steuerprogramme verwendet
wird, den Remote-Vorrichtungen über
das Web zur Verfügung
gestellt wird, wobei die Steuerprogramme dort erneut erzeugt oder modifiziert
werden können.
Bei der Erzeugung und Modifizierung von Steuerprogrammen können die entfernten
Vorrichtungen,d. h. die Remote-Vorrichtungen, die erzeugten Programme
dem Web-Server über
das Web zur Verfügung
stellen.
-
Das
industrielle Steuersystem kann so konfiguriert werden, dass es unterschiedliche
Mengen oder Typen von Programmiersoftware abhängig vom Typ der Remote-Vorrichtung
liefert, die eine vorgegebene Anforderung erstellt. Wenn Steuerprogramme, die
auf dem Webzugangsmodul gespeichert sind, multiple Versionen aufweisen
oder sich zeitlich geändert
haben, beispielsweise in Folge von Updates oder Änderungen von Elementen des
industriellen Steuersystems, assoziiert das Webzugangsmodul entsprechende
Versionen der Programmiersoftware mit solchen Versionen des Steuerprogramms.
Dann, wenn die Steuerprogramme den Remote-Vorrichtungen vom Web-Server
zur Verfügung
gestellt werden, sendet der Web-Server auch die geeigneten Versionen
der Programmiersoftware entsprechend diesen Steuerprogrammen.
-
Speziell
betrifft die vorliegende Erfindung ein industrielles Steuersystem
zum Steuern eines industriellen Prozesses. Das industrielle Steuersystem umfasst
mehrere I/O-Vorrichtungen, die Signale mit dem industriellen Prozess
austauschen, und ein Webzugangsmodul, das einen Web-Server umfasst, welcher
mit einem PLC gekoppelt ist. Der Web-Server kann zumindest an eine
Remote- Vorrichtung über das
Internet gekoppelt werden und der PLC ist mit den I/O-Vorrichtungen
verbunden. Das Webzugangsmodul umfasst ferner Programmiersoftware, die
zur Erzeugung eines Steuerprogramms für zumindest einen vom PLC und
einer der I/O-Vorrichtungen verwendet kann. Der Web-Server kann
die Programmiersoftware zur Übertragung
zur Remote-Vorrichtung auf dem Internet bereitstellen, so dass die Remote-Vorrichtung
imstande ist, das Steuerprogramm zu erzeugen.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Webzugangsmodul zur Verwendung
in einem industriellen Steuersystem, aufweisend mehrere Steuervorrichtungen,
die so arbeiten, dass sie einen industriellen Prozess überwachen
und steuern, wobei das Webzugangsmodul mit den mehreren Steuervorrichtungen
verbunden ist. Das Webzugangsmodul umfasst eine Speichervorrichtung
zum Speichern von Programmiersoftware, die dazu verwendet werden kann,
ein Steuerprogramm zum Ablauf auf zumindest einem vom Webzugangsmodul
und einer der Steuervorrichtungen zu erzeugen. Das Webzugangsmodul umfasst
ferner eine Prozessoreinrichtung, die mit der Speichereinrichtung
verbunden ist, wobei die Prozessoreinrichtung dazu dient, die Programmiersoftware
zu einer Remote-Vorrichtung zu senden und Kommunikationen betreffend
das Steuerprogramm von der Remote-Vorrichtung zu empfangen. Das Steuerprogramm
wird an der Remote-Vorrichtung über
die Verwendung der Programmiersoftware erzeugt und das Webzugangsmodul
ist ferner dazu ausgelegt, Kommunikationen zwischen der Prozessoreinrichtung
und der Remote-Vorrichtung über
das Internet zu ermöglichen.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Erzeugen
eines Steuerprogrammes für
zumindest eine Steuervorrichtung eines industriellen Steuerungssystems,
welches einen industriellen Prozess überwacht und steuert. Das Verfahren umfasst
Bereitstellung eines Web-Servers innerhalb des industriellen Steuersystem,
wobei der Web-Server imstande ist, mit zumindest einer Remote-Vorrichtung über das
Internet zu kommunizieren. Das Verfahren umfasst auch die Erlangung
von Programmiersoftware, die dazu verwendet werden kann, das Steuerprogramm
zu erzeugen, die Bereitstellung der Programmiersoftware für eine Übertragung
zu der zumindest einen Remote-Vorrichtung über das Internet und das Empfangen
des erzeugten Steuerprogrammes von dieser zumindest einen Remote-Vorrichtung.
-
Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
-
1 ist eine schematische
Darstellung, die ein exemplarisches industrielles Steuersystem zeigt, welches
ein Webzugangsmodul umfasst, das mit einem oder mehreren Remote-Terminals über das
Internet kommunizieren kann, wobei das Webzugangsmodul Programmiersoftware
speichert, die den Remote-Terminals zur Verfügung gestellt werden kann und
dazu verwendet werden kann, Steuerprogramme, die vom industriellen
Steuersystem genutzt werden, zu erzeugen oder zu modifizieren;
-
2 ist ein Flussdiagramm,
welches exemplarische Schritte eines Betriebs eines Ausführungsbeispiels
des industriellen Steuersystems der 1 zeigt,
wobei sowohl ein Steuerprogramm als auch Programmiersoftware einem
Remote-Terminal über das
Internet übermittelt
werden.
-
Detaillierte
Beschreibung des bevorzugten Ausführungsbeispiels
-
Gemäss 1 sind nach der vorliegenden Erfindung
eine oder mehrere Remote-Vorrichtungen 10,
wie Personal Computer mit Internet Browser Programmen (bspw. Internet
Explorer von Microsoft Corp. of Redmond, Washington) über das
Internet 20 in einem industriellen Steuersystem 30 gekoppelt, welches
einen industriellen Prozess, der innerhalb einer Fabrik 40 oder
andere Niederlassungen abläuft, steuert.
Das industrielle Steuersystem umfasst ein Webzugangsmodul 100,
das über
ein Internet-Interface 110 mit dem Internet 20 gekoppelt
ist. Das industrielle Steuersystem 30 umfasst ferner eine
oder mehrere Steuervorrichtungen, die als Steuervorrichtungen 130, 140 und 150 gezeigt
sind, welche über jeweilige
Ports eines Steuernetzwerk-Interfaces 120 gekoppelt sind.
Die Steuervorrichtungen 130–150 können eine
Vielfalt unterschiedlicher Arten von Vorrichtungen sein, einschliesslich
Eingabe/Ausgabe (I/O) Module, Motorsteuerungen und anderen Vorrichtungen.
In einigen Ausführungen
sind eine oder mehrere der Steuervorrichtungen 130–150 programmierbare
Steuerungen (PLCs). Ebenfalls abhängig vom Ausführungsbeispiel,
können
die verschiedenen Steuervorrichtun gen 130–150 durch
eine Kommunikationsleitung wie ein Kommunikationsdatenbus (nicht
dargestellt) verbunden sein. Jede der Steuervorrichtungen 130–150 empfängt von
einem oder mehreren Elementen oder Aspekten des durch das industrielle
Steuersystem 30 gesteuerten industriellen Prozesses Daten
und/oder liefert Steuerbefehle zu diesen Elementen oder Aspekten.
-
Wie
dargestellt, umfasst das Webzugangsmodul 100 im bevorzugten
Ausführungsbeispiel
einen Web-Server 160 und einen PLC 165. Der Web-Server 160 ist
zwischen das Internet-Interface 110 und den PLC 165 geschaltet,
der wiederum zwischen den Web-Server 160 und das Steuernetzwerk-Interface 120 geschaltet
ist. Abhängig
von dem Ausführungsbeispiel,
kann eine andere Art Steuerung anstelle des PLC 165 verwendet
werden. Auch kann in bestimmten Ausführungen der PLC oder eine andere
Steuerung als der Web-Server 160 wirken, derart, dass die
beiden Vorrichtungen tatsächlich
zu einer Vorrichtung werden. Ungeachtet des Ausführungsbeispiels, beinhaltet
das Webzugangsmodul 100 die Fähigkeit, eine Web-Server-Funktionalität bereitzustellen,
so dass die eine oder mehrere Remote-Vorrichtungen 10 auf Information
vom Webzugangsmodul über
das Internet 20 zugreifen können und Informationen von
diesem Modul erhalten können.
Der PLC 165 oder andere Steuerungen arbeiten so, dass sie
die Steuervorrichtungen 130–150 steuern, beeinflussen
oder anderweitig wechselwirken und hierdurch mit dem industriellen
Prozess mittels einer oder mehrerer Steuerprogramme 180 wechselwirken.
-
Das
oder die Steuerprogramme 180 wird bzw. werden innerhalb
eines Speichers 170 des Webzugangsmoduls 100 gespeichert.
Der Speicher 170 kann als separates Element des Webzugangsmoduls 100 vorliegen,
kann als ein Teil entweder des Web-Servers 160 oder des
PLCs 165 vorliegen oder kann auch ausserhalb des Webzugangsmoduls 100 an
einer anderen Stelle existieren. Beispielsweise kann der Speicher 170 an
einer entfernten Stelle vorliegen und über das Internet 20 mit
dem Webzugangsmodul 100 gekoppelt werden.
-
Obgleich
im gezeigten Ausführungsbeispiel der
PLC 165 des Webzugangsmoduls 100 ein spezifisches
Steuerprogramm 180 umfasst, das die Operation des PLC 165 lenkt,
können
in alternativen Ausführungsbeispielen
eine oder mehrere der verschiedenen Steuervorrichtungen 130–150 ihre
eigenen jeweiligen Steuerprogramme haben, die die Operation dieser
Steuervorrichtungen in Bezug auf einander, den gesteuerten industriellen
Prozess und das Webzugangsmodul 100 beherrschen. Die Steuerprogramme
an den Steuervorrichtungen können
in jeweiligen Speichern bei diesen Steuervorrichtungen oder an anderen
Stellen gespeichert sein. In bestimmten Ausführungsbeispielen wird nur eine
der Steuervorrichtungen oder werden mehrere der Steuervorrichtungen 130–150 Steuerprogramme
aufweisen und das Webzugangsmodul 100 wird kein eigenes
Steuerprogramm haben. In Ausführungen,
bei denen eine oder mehrere Steuerprogramme ihre eigenen Steuerprogramme
aufweisen, kann auf diese Steuerprogramme vom Webzugangsmodul 100 zugegriffen
werden oder es können
die Programme dem Webzugangsmodul anderweitig zur Verfügung gestellt
werden.
-
Gemäss der vorliegenden
Erfindung können Remote-User
die eine oder mehrere Remote-Vorrichtungen 10 betreiben,
auf das Steuerprogramm 180 des PLC 165 (oder andere
Steuerprogramme, die mit den Steuervorrichtungen verknüpft sind) über das
Internet 20 und den Web-Server 160 zugreifen.
Beim Zugreifen auf das Steuerprogramm 180 erhalten die Remote-User
nicht nur das Steuerprogramm 180, sondern erhalten auch
damit verknüpfte
Programmiersoftware 190, die von den Browser-Programmen der
Remote-Vorrichtungen 10 zum Programmieren oder andersartigen
Wechselwirken mit dem Steuerprogramm 180 verwendet wird.
Dies bedeutet, dass die Remote-Vorrichtungen 10 vom Web-Server 160 nicht
nur das Steuerprogramm 180 selbst sondern auch die Anwendungen
herunterladen, die es den Remote-Usern ermöglicht, neue Steuerprogramme zu
erzeugen oder zu generieren, sowie existierende Steuerprogramme
zu modifizieren.
-
Wie
im Fall des Steuerprogrammes 180 wird die Programmiersoftware 190 im
Speicher 170 des Webzugangsmoduls 100 oder innerhalb
des Web-Servers 160 oder des PLCs 165 des Webzugangsmoduls
gespeichert, obgleich in alternativen Ausführungsbeispielen der Speicher 170 irgendwo liegen
kann. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist der Speicher 170, der das Steuerprogramm 180 speichert,
der selbe Speicher, der die Programmiersoftware 190 speichert,
d. h. es gibt eine einzige Speichervorrichtung, die sowohl die Steuerprogramme als
auch die damit verknüpfte
Programmiersoftware gemeinsam speichert. In alternativen Ausführun gen kann
die Programmiersoftware 190 an einer anderen Stelle als
das jeweilige Steuerprogramm 180 gespeichert werden, obgleich
das Webzugangsmodul 100 so wirkt, dass es die richtige
Programmiersoftware mit dem richtigen Steuerprogramm assoziiert,
wenn ein Remote-User auf das Steuerprogramm zugreift.
-
Durch
Speichern (oder zumindest Assoziieren) der geeigneten Programmiersoftware 190 mit
einem jeden Steuerprogramm 180 und durch das Liefern derartiger
Programmiersoftware mit jedem Steuerprogramm, sowie das Steuerprogramm über das Internet 20 zu
Remote-Usern heruntergeladen wird, sieht die vorliegende Erfindung
signifikante Vorteile vor. Speziell bei solchen Remote-Vorrichtung 10,
die nicht imstande sind, komplizierte Programmiersoftware zum Erzeugen
oder Modifizieren von Steuerprogrammen zu speichern oder auf andere
Weise zu verarbeiten, können
am Webzugangsmodul 100 einfache Versionen der Programmiersoftware
gespeichert werden und von den Remote-Vorrichtungen 10 heruntergeladen
werden, so dass die Remote-Vorrichtungen die Steuerprogramme generieren und/oder
modifizieren können.
Ferner ist es bei Fällen,
in denen die Programmiersoftware 190 von Zeit zu Zeit aktualisiert
wird, nicht erforderlich, Hardcopies der neuen Versionen der Programmiersoftware 190 physisch
zu den Remote-Usern
zu senden, da die Remote-User nun imstande sind, neue Versionen der
Programmiersoftware über
das Internet 20 direkt vom Webzugangsmodul 100 herunterzuladen.
-
In
Fällen,
bei denen die Programmiersoftware 190 zu mehreren Zeitpunkten
aktualisiert wird, kann das industrielle Steuersystem 30 dazu
ausgelegt werden, nur eine begrenzte Anzahl von aktualisierten Versionen
der Programmiersoftware 190 für eine spezielle Remote-Vorrichtung 10 bereit
zustellen, ohne vom Remote-User, der mit der Remote-Vorrichtung
verknüpft
ist, bezahlt zu werden. In einigen Ausführungsbeispielen erfordert
jedes Herunterladen von Programmiersoftware 190 die Bezahlung
durch den Nutzer. Solche Bezahlungen können mittels Standardtechniken
aus dem Stand der Technik erfolgen, einschliesslich der Übermittlung
der Kreditkartennummern von der Remote-Vorrichtung 10 zum Webzugangsmodul 100,
das dann zur Bewirkung der Zahlung mit einer Kreditkartengesellschaft
zusammenarbeitet. In einigen anderen Ausführungen kann von den Remote-Vorrichtungen 10 vom
Webzugangsmodul 100 Kern-Programmiersoftware 190 her untergeladen
werden, jedoch muss zusätzliche
Software (einschliesslich zusätzlicher
spezialisierter Updates) von anderen Quellen geholt werden, wie
Remote-Web-Servern,
auf die von den Remote-Vorrichtungen auch über das Internet 20 zugegriffen
wird.
-
In
weiteren Ausführungsbeispielen
kann das Steuerprogramm 180 multiple Versionen aufweisen, von
denen jede mittels unterschiedlicher Versionen der Programmiersoftware 190 generiert
oder erzeugt worden ist. In diesen Fällen speichert der Speicher 170 die
verschiedenen Versionen des Steuerprogramms 180 in Verknüpfung mit
den jeweiligen Versionen der Programmiersoftware 190. Durch
Speichern dieser Kombinationen der Steuerprogramm-Versionen und
der Programmiersoftware-Versionen werden Remote-User an Remote-Vorrichtungen 10,
die auf eine spezielle Version des Steuerprogramms 180 zugreifen
wollen, stets mit der korrekten Version der Programmiersoftware 190 versorgt,
die ihnen gestattet, diese spezielle Version des Steuerprogramms 180 zu
betrachten und zu modifizieren.
-
Wie
oben dargelegt, können
die Steuervorrichtungen 130 – 150 auch jeweilige Steuerprogramme
zusätzlich
zu oder statt des Steuerprogramms 180 aufweisen, welches
mit dem PLC 165 verknüpft ist.
In solchen Ausführungsbeispielen
kann entsprechende Programmiersoftware 190 an jeder der
jeweiligen Steuervorrichtungen mit deren jeweiligen Steuerprogrammen
gespeichert werden, oder kann separat von den Steuerprogrammen gespeichert
werden. In bestimmten Ausführungsbeispielen
wird die sich auf die Steuerprogramme der verschiedenen Steuervorrichtungen 130–150 beziehende
Programmiersoftware am Webzugangsmodul 100 gespeichert, obgleich
die Steuerprogramme an den jeweiligen Steuervorrichtungen gespeichert
sind. In jedem dieser Ausführungsbeispiele
ist das Webzugangsmodul 100 imstande, die erforderlichen
Steuerprogramme als Antwort auf Anforderungen von den Remote-Vorrichtungen 10 zu
erlangen und die entsprechende Programmiersoftware zu erlangen und
dann die Programmiersoftware zusätzlich
zu den Steuerprogrammen zur Remote-Vorrichtung 10 zu senden.
-
Gemäss 2 startet ein exemplarischer Satz
von Schritten der Funktionsweise des industriellen Steuersystems 30 mit
Schritt 210, bei dem das industrielle Steu ersystem 30 und
speziell das Webzugangsmodul 100 eine Anforderung erhält, die über das
Internet 20 von einer Remote-Vorrichtung geliefert wird.
Im Schritt 220 analysiert das Webzugangsmodul 100 und
speziell der Web-Server 160 die Anforderung und bestimmt
das geforderte Steuerprogramm, wobei er beispielsweise bestimmt,
dass das geforderte Steuerprogramm das Steuerprogramm 180 des
PLC 165 ist. Im Schritt 230 bestimmt der Web-Server 160 ferner
die spezielle Version des Steuerprogramms, die angefordert worden
ist, und zwar in solchen Fällen,
bei denen multiple Versionen des Steuerprogramms vorkommen. In bestimmten Ausführungsbeispielen
ist das Webzugangsmodul 100 auch imstande, in den Schritten 220–230 zu
ermitteln, ob die Anforderung von der Remote-Vorrichtung 10 eine
Anforderung zur Erzeugung oder Generierung eines vollkommen neuen
Steuerprogramms für
den PLC 165 oder eine der Steuervorrichtungen 130 –150 ist.
-
Darauf
folgend erlangt das Webzugangsmodul 100 im Schritt 240 die
Programmiersoftware (beispielsweise die Programmiersoftware 190,
die zur Erzeugung, Generierung, Modifizierung oder andersartigen
Wechselwirkung mit dem geforderten Steuerprogramm oder der Steuerprogramm-Version
geeignet ist). Die Programmiersoftware wird aus der Speichervorrichtung 170 oder
irgend einer anderen Speichervorrichtung gewonnen, die die relevante
Programmiersoftware speichert. Falls ein vollkommen neues Steuerprogramm
erzeugt werden soll, wird die Programmiersoftware, die für eine solche
Erzeugung des Steuerprogramms geeignet ist, gewonnen.
-
Im
Schritt 250 werden dann das geforderte Steuerprogramm und
geeignete Programmiersoftware vom Web-Server 160 des Webzugangsmoduls 100 zur
Remote-Vorrichtung 10 geliefert, die ursprünglich die
Anforderung stellte. Die Remote-Vorrichtung 10 ist dann
imstande, das Steuerprogramm zu modifizieren. In dem Fall, bei dem
ein vollständig neues
Steuerprogramm an der Remote-Vorrichtung 10 erzeugt wird,
ist die für
eine derartige Erzeugung des neuen Steuerprogramms geeignete Programmiersoftware
die Software, die zur Remote-Vorrichtung 10 gesendet worden
ist, und es wird entweder kein Steuerprogramm oder nur ein grundlegendes Steuerprogramm-Framework
zur Remote-Vorrichtung gesandt.
-
Die
Remote-Vorrichtung 10 verwendet dann die Programmiersoftware
zur Erzeugung des neuen Steuerprogramms.
-
In
bestimmten Ausführungsbeispielen
ist es der Remote-Vorrichtung 10 möglich, in ihrem eigenen Speicher
ein Kopie von neu erzeugten Steuerprogrammen zu speichern. Auch
bei Beispielen, bei denen Steuerprogramme multiple Versionen haben können, passt
die Programmiersoftware, die vom Web-Server 60 über das
Internet 20 zur Remote-Vorrichtung 10 gesandt
wird, zur Version des gesendeten Steuerprogramms.
-
Im
Schritt 260 ist der Web-Server 160 imstande, zusätzliche
Anforderungen und Befehle von der Remote-Vorrichtung 10 zu
empfangen und hierauf zu antworten. Derartige Anforderungen oder
Befehle können
die Anfrage nach vollständig
neuen oder modifizierten Steuerprogrammen umfassen, Anforderungen
zur Hilfe bei der Erzeugung oder Modifizierung von Steuerprogrammen,
Anforderungen nach zusätzlicher
Software oder Anweisungen, wie erforderliche zusätzliche Software erhältlich ist
(beispielsweise Software die an verschiedenen Web-Servern über das
Internet 20 erlangbar ist), sowie weitere Informationen
umfassen.
-
In
Fällen,
bei denen von den Remote-Usern an den Remote-Vorrichtungen 10 Bezahlungen
erhalten werden müssen,
bevor die angeforderte Programmiersoftware zu diesen Remote-Vorrichtungen 10 gesendet
wird, werden auch weitere Schritte hinsichtlich Bezahlungsanforderungen
und/oder den Empfang von Bezahlungsinformation wie Kreditkarteninformation
durch das industrielle Steuersystem 30 ausgeführt. Beispielsweise
kann vom Web-Server 160 nach Schritt 240 eine
Zahlungsanforderung zur Remote-Vorrichtung ausgegeben werden, und
zwar nach Bestimmung, welche Programmiersoftware zur Erzeugung oder
Modifizierung der angeforderten Steuerprogramm-Version geeignet
ist, sowie vor der Sendung der angeforderten Information im Schritt 250.
-
Das
Webzugangsmodul 100 und speziell der Web-Server 160 arbeiten
in Verbindung mit dem Internet 20 mit Hilfe üblicher
Kommunikationstechniken und Protokolle. In einem Ausführungsbeispiel
kommuniziert der Web-Server 160 mit dem Internet 20 über das
Internet-Interface 110 unter Verwendung des Ethernet Media Access
Protokolls (MAC) und ferner auch über das TCP/IP (Transfer Control
Protocol/Internetprotocol). In alternativen Ausführungsbeispielen können andere
Formate oder Protokolle verwendet werden. Ferner wird die exakte
Anwendungs-Level-Information,
die zwischen den Remote-Vorrichtungen 10 und dem Web-Server 160 hin- und
her gesendet wird, in Abhängigkeit
der Remote-Vorrichtungen variieren und wird speziell abhängig von
den Programmen wie den Browser-Programmen, die diese Remote-Vorrichtungen
verwenden, variieren.
-
in
bestimmten Ausführungsbeispielen
ist der Web-Server 160 imstande, mit einer Vielfalt unterschiedlicher
Arten von Webbrowser-Programmen und anderen Programmen, die von
den Remote-Vorrichtungen verwendet werden, zu wechselwirken. Der
Web-Server 160 ist imstande, zu jedem gegebenen Zeitpunkt
zu ermitteln, welche Art von Programm von einer gegebenen Remote-Vorrichtung
verwendet wird, sowie die Verarbeitungsleistung und die Speicherkapazitäten oder – einschränkungen
der Remote-Vorrichtung. Unter Heranziehung dieser Information schneidet
der Web-Server 160 seine Operation in Bezug auf die Remote-Vorrichtung
dementsprechend zu. Beispielsweise werden geringere Menge an Programmiersoftware
oder andere Versionen von Programmiersoftware den Remote-Vorrichtungen 10 zur
Verfügung
gestellt, die weniger Verarbeitungsleistung oder Speicherkapazitäten haben
als Remote-Vorrichtungen, die in dieser Hinsicht höhere Kapazitäten aufweisen.
-
Die
Erfindung kann wie folgt zusammengefasst werden:
-
Ein
industrielles Steuersystem, das zum Steuern eines industriellen
Prozesses dient und auf das über
das Internet zugegriffen werden kann, wird offenbart. Das industrielle
Steuersystem umfasst mehrere I/O-Vorrichtungen, die Signale mit
dem industriellen Prozess austauschen, und ein Webzugangsmodul,
das einen Web-Server
umfasst, der mit einem PLC gekoppelt ist. Der Web-Server ist imstande,
zumindest mit einer Remote-Vorrichtung über das Internet verbunden
zu werden, und der PLC ist mit den I/O-Vorrichtungen gekoppelt.
Das Webzugangsmodul umfasst ferner Programmiersoftware, die dazu
verwendet werden kann, ein Steuerprogramm für zumindest einen, den PLC
und eine der I/O-Vorrichtungen zu erzeugen. Der Web-Server ist imstande,
die Programmiersoftware für
eine Übertra gung
zur Remote-Vorrichtung auf dem Internet bereitzustellen, so dass
die Remote-Vorrichtung imstande ist, das Steuerprogramm zu generieren.