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Diese
Erfindung betrifft eine elektrochirurgische Elektrode für Wirbelsäulen- und
andere chirurgische Operationen.
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ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
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Die
Spondylodese ist der aktuelle Goldstandard der Versorgung bei Kreuzschmerz.
Gegenwärtig
verfügbare
Spinalvorrichtungen und -verfahren beseitigen die Quelle des Schmerzes
eines Patienten nicht immer vollständig oder stellen die natürliche Bandscheibenfunktion
oder den Bewegungsbereich des Patienten wieder her. Es gibt ebenfalls
einige Belege, die zeigen, dass die Fusion auf einer bestimmten
Ebene eine weitere Degeneration an den Bandscheiben auf benachbarten
Ebenen verursachen kann. Die Spinalarthroplastik wird heutzutage
beliebter, da sie möglicherweise
den Schmerz bedeutend verringern, nahezu den ganzen Bewegungsbereich wiederherstellen
und die natürliche
Bandscheibenhöhe
wiederherstellen kann, wodurch die Facettengelenke und die umgebende
Bandstruktur und Gewebe intakt erhalten werden. Künstliche
Bandscheibenprothesen und Bandscheiben-Augmentationsplastiken sind
seit über
35 Jahren in der Entwicklung befindlich. Der evolutionäre Verlauf
der Entwicklung künstlicher
Bandscheibenprodukte hat eine Reihe von Produktgestaltungen, Materialien
und Instrumenten eingeschlossen. Mechanische, Elastomer- und physiologische
Lösungen
sind Vorrichtungen gewesen, dafür
gestaltet, den Nucleus pulposus oder einen Abschnitt des Anulus
fibrosus zu ersetzen.
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Trotz
aller F & E,
Tierversuche und Humantherapiestudien, die bisher diesem Problem
gewidmet waren, ist das Präparieren
der Bandscheibe zum Aufnehmen der Vorrichtung nicht gut eingeführt. Es besteht
ein Bedarf an einem Mittel, um auf zeitsparende Weise einen genauen
Leerraum oder Hohlraum innerhalb der Bandscheibe herzustellen, während die
Funk tionstüchtigkeit
der Wirbelendplatten und die Integrität des Anulus fibrosus erhalten
werden. Falls eine Operation die Bewahrung der Anatomie nicht richtig
bewerkstelligen kann, mag sie nicht vollständig gelingen.
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Gegenwärtig werden
mechanische Vorrichtungen, wie beispielsweise Rongeure, ohne die
Fähigkeit,
das Nucleus-Material
vollständig
zu entfernen, verwendet, und der Versuch ist häufig zeitraubend. Viele Praktiker
haben Laser und elektrochirurgische Vorrichtungen aus dem Grund
zurückgewiesen,
dass sie übermäßige Wärme erzeugen,
welche die Integrität
der Endplatten und des Anulus fibrosus beeinträchtigen kann.
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Verschiedene
mechanische Vorrichtungen werden in den folgenden Veröffentlichungen
beschrieben:
US
2003/0040800 A1 und
US 2004/0092943 A1 . Diese Patentschriften
geben ebenfalls Einzelheiten der Anatomie der Wirbelsäule, der
Nomenklatur und der Prothetik an.
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US 6,530,924 offenbart eine
elektrochirurgische Elektrode, die spezifisch für die Verwendung bei einer
chirurgischen Operation zum Entfernen von Lymphoidgewebe, insbesondere
einer Tonsillektomie- oder einer Adenotomie-Operation, eingerichtet ist.
Die elektrochirurgische Elektrode schließt eine Saug- oder Spülleitung
in der Form einer hohlen Röhre
ein, um den Unterdruck oder das Fluid zum stromführenden Elektrodenende zu befördern. Die
elektrochirurgische Elektrode ist vorzugsweise mit einem im Allgemeinen
löffelförmigen Körper versehen,
mit einem gekrümmten
Ende, das einen Draht oder eine gezahnte Kante umfasst, wovon elektrochirurgische Ströme für eine Dissektion
und Hämostase
von Gewebe ausströmen
können.
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US 2004/0034339 offenbart
eine neuartige chirurgische Vorrichtung, die für eine Verwendung bei laparoskopischen
oder anderen (z.B. offenen chirurgischen) Operationen geeignet ist.
Die Vorrichtung umfasst eine chirurgische Sonde, die einen Griff
einschließt,
der wenigstens einen Kanal, der durch den Griff hindurchgeht, und
wenigstens eine Leitung, die durch den Griff hindurchgeht, umfasst,
wobei wenigstens ein Effektorelement in oder durch den Kanal eingesetzt
wird, wobei das Effektorelement eine oder mehrere chirurgische Funktionen
leistet, und wobei die Leitung einen distalen Leitungsanschluss
umfasst, der Gas aus der Leitung leitet, um Trümmer und/oder Fluid im Wesentlichen
von einer Oberfläche,
die proximal zu dem Effektor angeordnet ist, und/oder von dem Effektorelement
zu entfernen.
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Eine
Aufgabe der Erfindung ist ein verbessertes chirurgisches Verfahren
zum Erzeugen eines Leerraums oder Hohlraums in menschlichem Gewebe.
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Eine
andere Aufgabe der Erfindung ist eine elektrochirurgische Zwischenwirbelelektrode
zum Herstellen eines Leerraums in Spinalgewebe als Teil eines Verfahrens
zum Ersetzen von Spinalgewebe durch eine künstliche Bandscheibenprothese.
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Wir
haben eine neuartige elektrochirurgische Elektrode zur Verwendung
bei einer elektrochirurgischen Zwischenwirbeloperation erfunden.
Nach einem Aspekt der Erfindung wird ein elektrochirurgisches Instrument
zum Herausschneiden von Spinalgewebe bereitgestellt, wobei das Instrument
Folgendes umfasst:
- (a) einen länglichen
Griffabschnitt, der eine Längsachse
hat und an einem proximalen Ende wenigstens einen ersten elektrischen
Kontakt zum Empfangen elektrochirurgischer HF-Ströme und einen
Anschluss zum Aufnehmen von Unterdruck umfasst,
- (b) eine Saugleitung innerhalb des Griffabschnitts und an einem
Ende mit dem Anschluss verbunden,
- (c) wobei der Griffabschnitt an einem distalen Ende ein im Allgemeinen
offenes schalenförmiges Element
hat, das eine ringförmige
Führungskante hat,
- (d) eine aktive Elektrode am distalen Ende des Körperabschnitts,
wobei die aktive Elektrode ein blankes ringförmiges elektrisch leitfähiges Element
umfasst, das an der ringförmigen
Führungskante
des schalenförmigen
Elements bereitgestellt wird,
- (e) erste Mittel, um wenigstens den ersten elektrischen Kontakt
mit der aktiven Elektrode zu verbinden,
- (f) wobei die Saugleitung am distalen Ende eine Öffnung hat,
die dem Inneren des schalenförmigen
Elements gegenüberliegt,
- (g) wobei Abschnitte des Griffabschnitts mit Ausnahme der aktiven
Elektrode elektrisch isolierend sind, um einen Kontakt und einen
Durchgang von elektrochirurgischen Strömen zu Bereichen, die an das
auszuschneidende Gewebe oder dasselbe umschließen, zu verhindern, wenn während einer chirurgischen
Operation dem elektrischen Verbinder elektrochirurgische Ströme zugeführt und
Unterdruck an den Anschluss angelegt werden, gekennzeichnet durch
- (h) eine Geweberäumschaufel,
die für
eine Bewegung innerhalb des schalenförmigen Elements angebracht
ist,
- (i) ein Aktivierungsmittel, das am Griff angebracht und wirksam
mit der Geweberäumschaufel
verbunden ist und durch einen Benutzer betätigt werden kann, um die Ge weberäumschaufel
zum Entfernen von Gewebe in dem schalenförmigen Element zu bewegen.
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Ein
weiteres Merkmal der Erfindung ist die Verwendung von hochfrequenten
(HF-)Strömen,
in einem Frequenzbereich vorzugsweise oberhalb von 3 MHz, wobei
4 MHz zu bevorzugen sind.
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Es
wird angenommen, dass sich erwiesen hat, dass Hochfrequenzenergie
von 4 MHz eine selbstbegrenzende, minimal eindringende Energiequelle
ist, die zu einer genauen Gewebewechselwirkung in der Lage ist.
Folglich werden elektrochirurgische Instrumente, die hochfrequente
Ströme
von 3 bis 4 MHz aussenden, für
Wirbelsäulenchirurgen
attraktiv sein, die effizient und sicher eine raumspezifische Nukleotomie
erbringen müssen.
In Verbindung mit dem innovativen HF-Zuführungssystem, d.h., der löffelförmigen Elektrode,
kann die Hochfrequenzenergie zu einer Präzisionsextraktion des Nucleus
pulposus und/oder der gesamten Bandscheibe führen, was es ermöglicht,
dass ein Leerraum geschaffen wird, der eine Ersatzsubstanz oder
-vorrichtung aufnehmen wird. Der Chirurg kann die Kontrolle des
Gewebeverdampfens ausüben,
da die von der löffelförmigen Elektrode
ausgesendete Energie schnell und örtlich absorbiert wird und
die Zellen verflüssigt.
Da seitliche Hitze normalerweise kein Nebenprodukt von HF-Strömen von
3 bis 4 MHz ist, kann eine Schädigung
der Endplatten auf ein Minimum verringert oder vermieden werden,
und die HF-Ströme
werden auch den Anulus fibrosus nicht verletzen.
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Folglich
ermöglicht
ein elektrochirurgisches Verfahren unter Verwendung der hierin beschriebenen
neuartigen Elektrode, dass die Ärzte
den Patienten eine Behandlung bieten, die effizient durchgeführt wird,
verhältnismäßig leicht
zu lernen ist und folglich zu einem bedeutend verringerten Preis
und mit weniger Gewebeschädigung
und überlegenen
Ergebnissen, verglichen mit Operationen, die mit anderen Aushöhlungsvorrichtungen
vorgenommen werden, durchzuführen
ist. Die Elektrode der Erfindung ist einzigartig konfiguriert, um
zu ermöglichen,
dass die stromführende
Spitze das Bandscheibengewebe erreicht und einschneidet, während eine
Schädigung der
umgebenden Bandscheibengewebe vermieden wird.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist unsere neuartige Elektrode gekennzeichnet durch einen länglichen
elektrisch isolierten Körperabschnitt, der
an einem proximalen Ende elektrische Kontakte zum Empfangen elektrochirurgischer
HF-Ströme und vorzugsweise
einen Anschluss zum Aufnehmen einer Saugleitung hat. Die elektrischen
Kontakte sind intern mit einer aktiven Elektrode am distalen Ende des
Körperabschnitts
verbunden, wobei die aktive Elektrode eine im Allgemeinen ringförmige leitfähige Kante
oder einen freigelegten blanken Draht an der Vorder- oder Führungskante
eines offenen zylindrischen oder sphärischen Elements, im Wesentlichen in
der Form einer Schale mit einem verschließenden Boden oder ohne denselben,
umfasst. Eine Leitung oder Röhre
in dem Körperabschnitt
befördert
den Unterdruck zu der Schale. Im Betrieb, während elektrochirurgische HF-Energie an den Anulus-Umfang
angelegt wird, legt der Chirurg das stromführende Ende an das herauszuschneidende
Gewebe an, typischerweise durch minimal invasive Chirurgie (minimal
invasive surgery – MIS),
und handhabt das stromführende
Ende manuell, im Wesentlichen, um Gewebe herauszulöffeln, das
durch die elektrochirurgischen HF-Ströme verflüssigt werden kann, während das entfernte
Gewebe durch den Unterdruck zum Entsorgen fortgetragen werden kann.
Die Gewebeentfernung kann fortgesetzt werden, bis die gewünschte Tiefe
des durch das entfernte Gewebe hinterlassenen Leerraums erreicht
ist. Der Vorgang ist wirksam sowohl am harten Anulus fibrosus als
auch am weichen Nucleus pulposus.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist ein Geweberäumelement
schwenkbar an der Löffeloberkante
angebracht und ist wie ein altertümlicher Eisportionierer konfiguriert,
um über
die Bodenfläche
des Löffels
zu schweifen, um jegliches überschüssige Gewebe,
das nicht unmittelbar weggesaugt wird, zu entfernen und dazu beizutragen,
es zu entfernen. Der Fegevorgang kann durch den Chirurgen gesteuert
werden, vorzugsweise durch Anbringen eines Hebels an dem Instrumentengriff,
der mit dem Geweberäumelement
verbunden ist und durch den Daumen des Chirurgen bedient werden kann,
um das Geweberäumelement
um die Innenseite des Löffels
zu schweifen, um jegliches anhaftende Gewebe zu entfernen. Bei dieser
bevorzugten Ausführungsform
ist die Löffelform
vorzugsweise halbkugelförmig.
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Bei
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das stromführende Ende
des Instruments so konfiguriert, dass es zwei isolierte Elektroden
bereitstellt, und Verbindungen werden an dem Instrument bereitgestellt
derart, dass für
einen unipolaren Betrieb nur eine der Elektroden aktiviert werden kann
oder für
einen bipolaren Betrieb beide Elektroden aktiviert werden können.
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Bei
noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist ein Drehelement
drehbar am Mittelpunkt der Schale so angebracht, dass es sich in
oder nahe der Ebene der stromführenden
Schalenkante und parallel dazu dreht. Das Drehelement ist elektrisch
leitfähig
und kann ebenfalls mit der Quelle elektrochirurgischer HF-Ströme verbunden
sein und trägt folglich
dazu bei, das Gewebe längs
eines gut definierten Tunnels im Anulus fibrosus zu resezieren.
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Das
elektrochirurgische Verfahren hat den sehr wichtigen Vorzug, dass
es in der Lage ist, Spinalgewebeabschnitte herauszuschneiden, während zur
gleichen Zeit das geschnittene Gewebe koaguliert wird, was ein minimales
Bluten bewirkt. Es ist vorzuziehen, dass die verwendeten elektro chirurgischen
Ströme
oberhalb von 3 MHz und vorzugsweise oberhalb von 4 MHz liegen. Bei
diesen hohen HF-Frequenzen, die häufig als Hochfrequenzchirurgie
bezeichnet werden, wird das Schneiden durch das Verflüchtigen
von intrazellulären
Fluids an der Spitze des übertragenden
Elektrodenkontakts ausgeführt,
was hauptsächlich
für eine
nur kleine seitliche Wärmeausbreitung
und folglich weniger Schädigung
benachbarter Zellschichten verantwortlich ist dadurch, dass die
Gewebetemperatur niedriger gehalten wird.
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Die
Vorteile einer Verwendung der elektrochirurgischen Zwischenwirbelelektrode
der Erfindung schließen
Folgendes ein:
- a) die mit der HF-Elektrode
verbundene Niedertemperatur-HF-Energiequelle
ermöglicht
ein genaues Mikroschneiden der Schneidkante in Spinalgewebe,
- b) es gibt mit der elektrochirurgischen Zwischenwirbelelektrode
der Erfindung eine ziemlich deutliche ungehinderte Sicht auf die
Operationsstelle.
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Wenn
er hierin in Bezug auf die Sonde der Erfindung verwendet wird, bedeutet
der Begriff „nach innen", dass die Elektrode,
wobei sie an ihrem Griff gehalten wird, durch den Chirurgen in Bezug
auf das Gewebe derart gehandhabt wird, dass die stromführende Schneidkante
als Führungskante
wirkt, die sich in das herauszuschneidende Gewebe hinein bewegt.
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Die
verschiedenen Neuigkeitsmerkmale, welche die Erfindung kennzeichnen,
werden im Einzelnen in den Ansprüchen
aufgezeigt, die an diese Offenbarung angefügt sind und einen Teil derselben bilden.
Für ein
besseres Verständnis
der Erfindung, ihrer Funktionsvorzüge und der spezifischen Ziele, die
durch ihre Verwendung erreicht werden, sollte Bezug auf die beigefügten Zeichnungen
und das Beschrei bungsmaterial genommen werden, worin bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung illustriert und beschrieben werden, wobei gleiche
Bezugszahlen oder -buchstaben die gleichen oder ähnliche Bauteile bezeichnen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine perspektivische Ansicht einer Form des elektrochirurgischen
Zwischenwirbelinstruments der Erfindung, schematisch gezeigt verbunden
mit einer elektrochirurgischen Vorrichtung und einem Unterdruckerzeuger,
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2 ist
eine teilweise Querschnittsansicht des elektrochirurgischen Zwischenwirbelinstruments von 1,
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3 ist
eine vergrößerte Querschnittsansicht
des stromführenden
Arbeitsendes des elektrochirurgischen Zwischenwirbelinstruments
von 1,
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4 ist
eine vergrößerte Querschnittsansicht
des Hebelsystems, welches das stromführende Arbeitsende des elektrochirurgischen
Zwischenwirbelinstruments von 1 betätigt,
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5 ist
eine auseinander gezogene Ansicht des Instruments von 1,
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6 ist
eine perspektivische Ansicht einer anderen Form des elektrochirurgischen
Zwischenwirbelinstruments der Erfindung,
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7 ist
eine vergrößerte perspektivische Ansicht
des stromführenden
Arbeitsendes des elektrochirurgischen Zwischenwirbelinstruments
von 6,
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8 ist
eine vergrößerte Unteransicht
des stromführenden
Arbeitsendes des elektrochirurgischen Zwischenwirbelinstruments
von 6,
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9 ist
eine auseinander gezogene Ansicht des Instruments von 6,
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10 ist
eine perspektivische Montageansicht der sich bewegenden Teile des
Instruments von 6.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
neuartige Gestaltung der Erfindung stellt nicht nur eine stromführende Kante
bereit, die für
genaues Mikroschneiden angeordnet ist, um gut definierte Gewebesegmente
genau dort zu entfernen, wo das HF-Instrument platziert wird, sondern
zusätzlich saugt
der genau innerhalb des Löffels
bereitgestellte Unterdruck für
eine deutlichere Sicht gleichzeitig Blut, Gewebe und die HF-Dampffahne
aus dem Operationsfeld ab.
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1 illustriert
eine bevorzugte Form des neuartigen elektrochirurgischen Zwischenwirbelinstruments 10 der
Erfindung. Es umfasst eine längliche Struktur
mit einer Mittelachse 12, die an einem proximalen ersten
Ende (auf der linken Seite von 1) einen
Griff 14 und an dem entgegengesetzten distalen zweiten
Ende einen Schaft 16 einschließt, der in einem sich nach
oben erstreckenden halbkugelförmigen
Löffel 18 endet,
an dessen Boden ein Geweberäumelement 20 (in 1 nur
als eine Linie zu sehen) angebracht ist. An dem ersten Ende ist
ein Anschluss 22 zum Aufnehmen einer Leitung (schematisch
gezeigt) 24, die in der Lage ist, einen Unterdruck zu halten,
angebracht. Die Leitung wiederum ist mit einem herkömmlichen
Unterdruckerzeuger 26 verbunden. An dem gleichen ersten
Ende ist ein erster elektrischer Steckerverbinder 28 angebracht,
der über
ein Kabel 30 auf die herkömmliche Weise unmittelbar oder über einen
Adapter mit der unipolaren Buchse einer herkömmlichen elektrochirurgischen Vorrichtung 32 verbunden
ist. Nur als Beispiel und nicht als Begrenzung zu verstehen, kann
die elektrochirurgische Vorrichtung 32 das Modell AAOP
Surgitron FFPF oder die Dual-Frequency Unit, erhältlich von der Ellman Company
aus Oceanside, New York, sein. Das Gerät von Ellman ist auf Grund
seiner hohen Betriebsfrequenz, typischerweise über 2 MHz, vorzugsweise bei
3,8 bis 4 MHz, vorzuziehen.
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Der
Griff 14 und der Schaft 16 einschließlich des
Löffels 18 als
ein einheitlicher Körper
sind aus einen elektrisch isolierenden Material, wie beispielsweise
aus einem geeigneten Kunststoff, wie beispielsweise ABS, aufgebaut.
Der elektrische Steckverbinder 28 ist über einen Draht 34 mit
einer elektrisch leitfähigen
Drahtschleife 36 verbunden, die oben an der Kante des offenen
Löffels
angebracht ist. Das Ergebnis ist, dass die Drahtschleife 36,
zum Beispiel aus rostfreiem Stahl, die an der Löffelkante angebracht ist, über den
elektrischen Steckverbinder 28 elektrisch mit einer unipolaren
Buchse an der elektrochirurgischen Vorrichtung 32 verbunden
ist. Daher fließen,
wenn die elektrochirurgische Vorrichtung 32 aktiviert wird,
elektrochirurgische Ströme über den Steckverbinder 28 zu
der Schleife 36 am Löffeloberteil.
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Ein
zweiter Steckverbinder 40 ist über einen Draht 42 mit
dem Geweberäumelement 20 verbunden,
das bei diesem Beispiel ein halbkreisförmiger Draht ist, der die gleiche
Konfiguration wie der halbkugelförmige
Löffel 18 hat
und daher längs
des Löffelbodens
fegen kann, wenn er auf die gleiche Weise gedreht wird wie der altertümliche Eisportionierer,
der dazu dient, Löffel
voll Eis aus dem Inneren des Löffels
zu entfernen. Der zweite Steckverbinder 40 kann wahlweise
in eine Buchse einer bipolaren Buchse an der elektrochirurgischen
Vorrichtung gesteckt werden. Die Drahtschleife 36 und der
Fegeräumdraht 20 sind
derart konfiguriert, dass die zwei elektrisch leitfähigen Drähte zu jeder
Zeit gegeneinander elektrisch isoliert sind.
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Die
Konstruktion gewährleistet
folglich selektiv einen unipolaren Betrieb, wenn nur der Steckverbinder 28 mit
der elektrochirurgischen Vorrichtung verbunden ist und die übliche neutrale
Platte mit dem Körper
des Patienten verbunden ist, und, falls gewünscht, einen bipolaren Betrieb
durch Verbinden beider Steckverbinder 28, 40 mit
einer bipolaren Buchse der Vorrichtung. Im Fall eines unipolaren
Betriebs ist nur die Drahtschleife 36 stromführend, und elektrochirurgische
Ströme
fließen
von ihr zum Gewebe des Patienten und kehren danach über die
neutrale Platte zurück.
Im Fall eines bipolaren Betriebs fließen die elektrochirurgischen
Ströme
zwischen der stromführenden
Drahtschleife 36 und dem stromführenden Geweberäumelement 20 und
sind dazwischen eingeschlossen. Das Aktivieren der elektrochirurgischen
Vorrichtung 32 kann mit Hilfe des üblichen Fußschalters (nicht gezeigt)
ausgeführt
werden, oder es können,
wie auf dem Gebiet gut bekannt ist, dem Gehäuse 14 Fingerschalter
hinzugefügt
werden, um die Steckverbinder 28, 40 während der
chirurgischen Operation selektiv mit ihrem jeweiligen stromführenden
Draht zu verbinden.
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Das
Aktivieren des Geweberäumelements 20 wird
vorzugsweise mit Hilfe eines daumenbetätigten, schwenkbar angebrachten,
elektrisch isolierten Hebels 46 ausgeführt, der feststehend mit einem
Metallschaft 48 verbunden ist, mit dem das Geweberäumelement 20 verbunden
ist (siehe 5). Der Hebelarm 50 ist
in einem halbkreisförmigen
Schlitz 52 angebracht und kann sich folglich frei über einen
Winkel von etwa 90° drehen,
der nicht entscheidend ist. Der Drehungsgrad sollte ausreichend
sein, um zu ermöglichen,
dass der halbkreisförmige
Draht 20 von der einen Kante bis zu der gegenüberliegenden
Kante des Löffels,
d.h., über
im Wesentlichen die gesamte Innenseite des Löffels, fegt.
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Die
Saugleitung 22 ist über
einen inneren Kanal 55 in dem Körper von dem Leitungsende 22 pneumatisch
mit einer Öffnung 58 in
der Löffelrückseite
verbunden, wodurch der Unterdruck, wenn er aktiviert wird, den Löffel von
jeglichen Dämpfen
oder Flüssigkeiten
oder kleinen Gewebestückchen
räumen
wird, die zurückbleiben,
wenn das Löffelende während einer
Operation Gewebe auslöffelt.
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Aus
der vorstehenden Beschreibung wird offensichtlich sein, dass das
elektrochirurgische Zwischenwirbelinstrument 10 der Erfindung
mit nur dem unipolaren Merkmal oder mit nur dem bipolaren Merkmal
oder mit beiden, wie illustriert, aufgebaut sein kann.
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6 bis 10 illustrieren
eine andere bevorzugte Ausführungsform 60 der
Erfindung, wobei das Geweberäumelement
eine Drehschaufel ist. Bei dieser Ausführungsform ist vorzuziehen,
dass die Schale eine zylindrische Form hat. In der perspektivischen
Ansicht von 6 ist das nicht arbeitende Ende
auf der linken Seite der Zeichnung ähnlich dem bei der Ausführungsform
von 1, mit einer Saugröhre 22 und zwei elektrischen
Steckverbindern 28, 40, die sich aus der Rückseite
des röhrenförmigen Gehäuses 62 erstrecken,
das als der Instrumentengriff dient. Bei dieser Ausführungsform
ist ebenfalls einen Daumen-Aktivierungshebel 64 vorhanden,
der wirksam mit dem Arbeitsende auf der rechten Seite der Zeichnung
verbunden ist. Das Arbeitsende umfasst in diesem Fall ein zylindrisches
löffel-
oder schalenförmiges
Element 66, längs
dessen Mittelachse eine Achse 68 angebracht ist, die mit
einer sich in Radialrichtung erstreckenden Schaufel oder einem Element 70 verbunden
ist. Die Anbringung ist derart, dass sich das radiale Element zusammen
mit seiner Achse 68 in einer Ebene, parallel zur offenen Fläche 72 der
Schale, drehen kann, wenn die letztere gedreht wird. Wie zuvor umfasst
eine Elektrode eine Schleife 74, die an der Schalenführungskante 76 angebracht
ist. Vorzugsweise läuft
das freie Ende des radialen Elements 70 innerhalb einer
engen ringförmigen
Aussparung (nicht gezeigt) innerhalb des Schalenzylinders, um seine
Bewegung zu stabilisieren und es in seiner Position zu erhalten,
während
es sich parallel zu oder in der Ebene der Schalenfläche 72 dreht.
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9 und 10 illustrieren
eine Weise, um zu bewirken, dass sich das Drehelement oder die Schaufel
dreht, wenn der daumenaktivierte Hebel durch den Chirurgen betätigt wird.
Mit dem Ende des Hebels 64 innerhalb des Gehäuses verbunden
ist eine zylindrische Fläche 78,
in der Ebene des Hebels, die als erste, Antriebsriemenscheibe für einen Endlosriemen 80 dient.
Das entgegengesetzte Ende des Riemens 80 ist mit einer
zweiten, kleineren Scheibe 82 verbunden, die als zweite,
Antriebsriemenscheibe dient und an der, senkrecht zur Scheibenfläche, die
Achse 68 für
die drehbare Schaufel 70, die als das Geweberäumelement
fungiert, angebracht ist. Auf Grund der Geometrie, wobei sich der Hebel 64 im
Wesentlichen im rechten Winkel zur Schalenachse erstreckt, dreht,
wenn der Hebel durch den Daumen des Benutzers aus seiner in 6 gezeigten
Position nach unten gedrückt
wird, wobei er sich um einen kleinen Vorsprung 63 dreht,
die erste Riemenscheibe 78 den Riemen 80, der
wiederum die zweite Riemenscheibe 82 und folglich die mit
ihr verbundene Geweberäumschaufel 70 dreht.
Die unterschiedlichen Riemenscheibengrößen sind derart, dass die Daumenbewegung
verstärkt
wird, um so eine vollständige
Umdrehung der Geweberäumschaufel 70 zu
bewirken, bevor der Hebel das Ende seiner Abwärtsbewegung erreicht.
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Die
sich in Radialrichtung erstreckende Schaufel 70 ist aus
blanker Metall und elektrisch stromführend, wie auch die Drahtschleife 74,
die teilweise in die Schalenführungskante 76 eingebettet
ist, so dass wenigstens ein oberer blanker Teil freigelegt und stromführend ist.
Eine erste elektrische Verbindung mit der Schleife 74 wird über den
Steckverbinder 28 und einen sich in Längsrichtung erstreckenden Leiter 84 hergestellt
(9). Eine zweite elektrische Verbindung zu der
Geweberäumschaufel
wird über
den Steckverbinder 40 und einen sich in Längsrichtung
erstreckenden Leiter 86 hergestellt. An der Spitze des
letzteren befindet sich ein kurzes, senkrecht vorstehendes elektrisch
leitfähiges
Ende 88, das dafür
konfiguriert ist, immer in elektrischem Kontakt mit der oberen Fläche der
Metallscheibe 82 zu bleiben, wenn die Teile zusammengebaut
sind und während
die Geweberäumschaufel 70 gedreht
wird. Dieser ununterbrochene elektrische Kontakt erhält die Geweberäumschaufel 70 elektrisch
stromführend,
wann immer der zweite Steckverbinder 40 in die elektrochirurgische
Vorrichtung 32 eingesteckt und aktiviert wird.
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Im
Betrieb handhabt der Chirurg die Elektrode 60 mit der für einen
unipolaren Betrieb stromführenden
Führungskantenschlaufe 74,
während
er die Führungskante
in das Spinalgewebe drückt
und das Gewebe in die Schale 66 drängt, wobei das Gewebe in der
Schale über
die Saugverbindung 22 und den inneren Kanal 55,
dessen Öffnung
in die Schale bei 58 gezeigt wird, entfernt wird. Wann
immer es für
notwendig erachtet wird, kann der Chirurg den Gewebeentfernungshebel 64 betätigen, um
das Gewebe innerhalb der Schale von demjenigen außerhalb
der Schale abzuschneiden, was ermöglicht, dass der Saugraum seine
Entfernungsfunktion ausübt.
Alternativ dazu kann der Chirurg während dieses Ausschneidevorgangs
oder, während
die Schale in das Gewebe gedrückt
wird, die Geweberäumschaufel 70 elektrisch
aktivieren. Wie bei der ersten Ausführungsform kann das Instrument
nur mit der Schleife 74 oder nur mit der Schaufel 70 oder,
wie illustriert, für
die größte Vielseitigkeit
im Betrieb mit beiden aufgebaut sein. Um zu sichern, dass die zwei
Elektroden elektrisch isoliert bleiben, ist vorzuziehen, dass die Geweberäumschaufel 70 in
ihrer Rotationsbahn gerade unterhalb der freigelegten Oberfläche der Schleife 74 an
der Schalenführungskante 76 angeordnet
ist.
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Es
wird zu erkennen sein, dass andere Weisen zum Bereitstellen einer
konstanten elektrischen Verbindung zwischen den sich bewegenden
Teilen die illustrierten ersetzen können, wie es für Fachleute auf
dem Gebiet offensichtlich sein wird.
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Das
gesamte Instrument 10, 60 ist bei Anwendung typischerweise
aus einem elektrisch isolierenden Material hergestellt oder, mit
Ausnahme der zwei aktiven Elektroden 20, 36 oder 70, 74,
mit einem Kunststoffüberzug
bedeckt. Daher ist während
der Verwendung die gesamte Baugruppe, außer den Elektroden, gegenüber den
elektrochirurgischen Strömen
abgeschirmt und wird folglich daran gehindert, dem Patienten versehentlich
eine Verletzung zuzufügen.
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Damit
das Instrument der Erfindung eine Zwischenwirbeloperation ausführt, sind
einige Abmessungen des Löffels
wichtig, damit das stromführende
Ende das gewünschte
Spinalgewebe erreicht und/oder einen Kanal schafft, um auszuschneidendes
inneres Gewebe zu erreichen. Bei den bevorzugten Ausführungsformen
haben die Drahtschleifen 36, 74 vorzugsweise einen
Drahtdurchmesser von etwa 0,13 bis 0,8 mm. Die Breite über die
Schleife, d.h., der Schleifendurchmesser sowohl für den halbkugelförmigen 18 als
auch für
den zylindrisch geformten Löffel 66,
beträgt
vorzugsweise etwa 13 bis 51 mm. Für die Ausführungsform mit zylindrischem
Löffel
beträgt
die Tiefe des schalenförmigen
Elements etwa 3 bis 50 mm. Der Geweberäumdraht 20 kann aus
dem gleichen rostfreien Stahldraht sein wie die Drahtschleife, aber
ausreichend steif, um seine Geweberäumfunktion auszuüben. Der
Saugkanal 55 sollte eine ausreichende Größe haben,
um zu ermöglichen, dass
an der Operationsstelle ein angemessener Unterdruck vorhanden ist.
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Die
gesamte Struktur, die eine unipolare oder bipolare Sonde darstellt,
ist steif und fest und biegt sich während der Verwendung nicht.
Die Löffelabmessungen
können
für eine Verwendung
der Sonde bei sehr kleinen Kindern verringert werden. Ebenfalls mit
der elektrochirurgischen Einheit 32 verbunden ist die übliche neutrale
Platte, die während
der Verwendung in Berührung
mit dem Körper
des Patienten ist. Wenn die elektrochirurgische Einheit 32 und
der Unterdruckerzeuger 26 unter Strom gesetzt werden, werden
hochfrequente elektrochirurgische Ströme erzeugt, die mit Hilfe der
elektrisch leitfähigen
Drähte in
dem Griffkörper 14 (1)
zu dem stromführenden
Drahtschleifenende 36 und dem Geweberäumelement 20 gekoppelt
werden, falls ein bipolarer Betrieb eingesetzt wird. Der Arzt hält, auf
die übliche Weise,
den Griff 14, während
er das Arbeitslöffelende 18 der
Sonde an den gewünschten
Bereich des zu behandelnden Patienten anlegt. Jeglicher Rauch oder
jegliches Blut werden unter dem Unterdruck entfernt, der am Saugende 58 erzeugt
wird, das in engem Abstand und folglich wirksam am Löffelinneren und
folglich an der Operationsstelle angeordnet ist. Die elektrochirurgischen
Ströme
werden gleichzeitig mit dem Ausschneiden jegliche Blutungen koagulieren,
was übermäßiges Blut
und andere Fluids vermeidet, welche die Sicht des Chirurgen behindern können.
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Aus
der Beschreibung und den Zeichnungen wird es offensichtlich sein,
dass die elektrisch isolierende Beschaffenheit der Baugruppe einschließlich des
Löffelkörpers, mit
Ausnahme der stromführenden blanken
Drähte 36, 20,
dazu dient, einen unerwünschten
Kontakt und mögliche
Verbrennungen durch diese Elemente an angrenzendem und umgebendem
Gewebe zu verhindern.
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Während die
Erfindung in Verbindung mit bevorzugten Ausführungsformen beschrieben worden ist,
wird es sich verstehen, dass Modifikationen derselben innerhalb
der oben umrissenen Prinzipien für Fachleute
auf dem Gebiet offensichtlich sein werden und folglich die Erfindung
nicht auf die bevorzugten Ausführungsformen
begrenzt ist, sondern solche Modifikationen umfassen soll.