-
Hintergrund
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft hauptsächlich Vorrichtungen und Verfahren
zur Behandlung des Auges eines Patienten und genauer intraokulare
Implantate mit verzögerter
Freisetzung eines Wirkstoffs an das Auge, in welchem das Implantat
plaziert ist.
-
Steroide,
wie Corticosteroid, Fluocinolonacetonid (1,4-Pregnadien-6α,9α-difluor-11β,16α,17,21-tetrol-3,20-dion-16,17-acetonid)
werden gewöhnlich
topisch, systemisch oder periokular als Injektion verabreicht, um
Uveitis zu behandeln. Alle drei Verabreichungsmethoden haben Nachteile,
z. B. mit topische Corticosteroide werden keine Krankheiten im hinteren
Teil des Auges behandelt, systemische Corticosteroide sind häufig mit
unerwünschten
Nebenwirkungen verbunden und periokulare Injektionen können manchmal
eine Augapfelperforation, periokulare Fibrose und Ptosis verursachen.
-
Eine
Alternative, um die Nachteile der oben beschriebenen Abgabeverfahren
zu umgehen, ist die Verwendung von Wirkstoffabgabesystemen mit verzögerter Freisetzung.
Im Jahre 2000 berichtete Jaffe et al. die Verwendung von komprimierten,
reinen mit Silicon beschichteten Flucinolonacetonid-Pellets, und
Polyvinylalkohol als eine Fluocinolon-Verabreichungsvorrichtung mit verzögerter Abgabe
(G. J. Jaffe et al., Journal of Ophthalmology and Vision Surgery,
Bd. 41, Nr. 11, Oktober 2000). Sie erhielten Freisetzungsraten von
1,9 ± 0,25 μg/Tag (6
Monate), bzw. 2,2 ± 0,6 μg/Tag (45
Tage) für
eine 2 mg- bzw. 15 mg-Vorrichtung. Die Freisetzungsdauer für die 2
mg- bzw. 15 mg-Vorrichtung wurde auf 2,7 bzw. 18,6 Jahre geschätzt.
US 6,217,895 und
6,548,078 offenbaren Implantate
mit verzögerter
Freisetzung zur Abgabe eines Corticosteroids wie Flucinolonacetonid
an das Auge. Jedoch waren Fluocinolonacetonid intravitreale Implantate,
hergestellt von "Control Delivery
Systems" (der Rechtsnachfolger
von
US 6,217,895 und
6,548,078 ) nur teilweise
erfolgreich und führten
zur Entwicklung von Katarakten und erhöhtem intraokularem Druck.
-
Zusätzlich erscheinen
intravitreale Injektionen von Triamcinolonacetonoid (KENALOG®)
zur Behandlung von nicht-infektiöser
Uveitis und Makulaödemen
aufgrund verschiedener retinaler Erkrankungen sicher und wirksam
zu sein.
-
Zusätzliche
biokompatible Implantate zur Plazierung im Auge wurden in zahlreichen
Patenten wie
US 4,521,210 ;
4,853,224 ;
4,997,652 ;
5,164,188 ;
5,443,505 ;
5,501,856 ;
5,766,242 ;
5,824,072 ;
5,869,079 ;
6,074,661 ;
6,331,313 ;
6,369,116 ;
6,699,493 und
6,726,918 offenbart.
-
Andere
intravitreale Behandlungen sind in den US-Anmeldungen 10/966,764,
eingereicht am 14. Oktober 2004; 11/039,192, eingereicht am 19.
Januar 2005; und 60/587,092, eingereicht am 12. Juli 2004 beschrieben.
-
US 6,217,895 B1 offenbart
ein Verfahren zur Verabreichung eines Corticosteroids in das Segment Posterior
des Auges. Bei diesem Verfahren wird eine Vorrichtung mit verzögerter Freisetzung
in das Auge implantiert, um Coticosteroid abzugeben.
-
US 2002/182185 A1 offenbart
ein Verfahren zur Verringerung oder Vorbeugung der Transplantatabstoßung im
Auge eines Individuums. Das Verfahren umfaßt (a) Durchführung einer
Augentransplantatoperation; und (b) Implantierung eines bio-erodierbaren
Wirkstoffabgabesystems, enthaltend ein immunosuppressives Mittel
und ein bio-erodierbares Polymer in das Auge.
-
US 6,369,116 B1 offenbart
Implantate und Verfahren zur Regulierung der Wundheilung und zur
Kontrolle von Infektionen, um den Erfolg von Glaukom-Filtrationsoperationen
zu verbessern. Formulierungen eines oder mehrerer therapeutischer
Wirkstoffe und ein bioabbaubares Polymer werden bereitgestellt,
um eine im wesentlichen konstante Freisetzungsgeschwindigkeit über einen
verlängerten
Zeitraum zu erhalten.
-
Y.
Morita et al., "Intravitreous
delivery of dexamethasone sodium M-sulfobenzoate from poly(DL-lactic acid)
implants", Biological & Pharmaceutical
Bulletin (of Japan), Pharmaceutical Society of Japan, JP, Band 21,
Nr. 2, Februar 1998, S. 188–190,
XP001084085 ISSN: 0918-9158 offenbart bioabbaubare intravitreale stäbchenförmige Implantate,
enthaltend Dexamethasonnatrium-M-sulfobenzoat, hergestellt unter
Verwendung von Mischungen aus Polymilchsäure. Es wurde verzögerte Freisetzung
beobachtet.
-
D.
T. H. Tan et al., "Randomized
clinical trial of a new dexamethasone delivery system (Surodex)
for treatment of post-cataract surgery inflammation", Ophthalmology 1999,
United States, col. 106, Nr. 2, 1999, S. 223–331, XP002336405 ISSN: 0161-6420
offenbart ein Dexamethason-Frei setzungsystem zur intraokularen Plazierung
zur Verringerung einer intraokularen Verformung nach einer Katarakt-Operation.
-
Es
wäre vorteilhaft,
augenimplantierbare Wirkstofffreisetzungssysteme zur Verfügung zu
stellen wie intraokulare Implantate und Verfahren zur Verwendung
solcher Systeme, die in der Lage sind, einen Wirkstoff mit einer
verzögerten
oder kontrollierten Geschwindigkeit über verlängerte Zeiträume und
in Mengen, mit wenig oder keinen negativen Nebenwirkungen, freizusetzen.
-
Zusammenfassung
-
Die
vorliegende Erfindung stellt neue Wirkstoffabgabesysteme und Verfahren
zur Verwendung solcher Systeme für
verlängerte
oder verzögerte
Wirkstofffreisetzung an das Auge zur Verfügung, beispielsweise um ein
oder mehrere gewünschte
therapeutische Effekte zu erzielen. Die Wirkstoffabgabesysteme sind
in der Form von Implantaten oder Implantatelementen, die im Auge
plaziert werden können.
Die vorliegenden Systeme und Verfahren ermöglichen vorteilhafterweise
verlängerte
Freisetzungszeiten eines oder mehrerer Wirkstoffe. Ein Patient,
in dessen Auge ein Implantat plaziert wurde, erhält daher eine therapeutische
Menge eines Wirkstoffs über
eine lange oder einen verlängerten
Zeitraum, ohne daß zusätzliche
Wirkstoffverabreichungen von Nöten
sind. Der Patient hat beispielsweise einen im wesentlichen konstanten
Pegel eines Wirkstoffs, der über
eine relativ lange Zeitspanne für
eine konstante Behandlung zur Verfügung steht, beispielsweise
in der Größenordnung
von mindestens ca. 2 Monaten, beispielsweise zwischen ca. 2 und
ca. 6 Monaten, oder sogar für
ca. 1 bis ca. 2 Jahre oder länger
nach Erhalt des Implantats. Solch verlängerte Freisetzungszeiten begünstigen
den Erhalt von erfolgreichen Behandlungsergebnissen.
-
Intraokulare
Implantate gemäß der vorliegenden
Offenbarung umfassen eine therapeutische Komponente und eine Komponente
mit verzögerter
Wirkstofffreisetzung, verbunden mit der therapeutischen Komponente.
Die therapeutische Komponente gemäß der vorliegenden Erfindung
enthält,
besteht im wesentlichen aus oder besteht aus einem Steroid. Die
Komponente mit der verzögerten
Wirkstofffreisetzung ist mit der therapeutischen Komponente verbunden,
um eine therapeutisch wirksame Menge eines Steroids in das Auge,
in das das Implantat plaziert ist, verzögert freizusetzen. Die therapeutisch
wirksame Menge des Steroids wird über einen Zeitraum, der größer als
ca. 2 Monate ist, nachdem das Implantat im Auge plaziert wurde,
freigesetzt.
-
Die
intraokularen Implantate der Erfindung enthalten ein Steroid, das
in einer bioabbaubaren Polymermatrix dispergiert ist, welche eine
Mischung aus einem bioabbaubaren Poly(D,L-lactid-co-glycolid) und
einem bioabbaubaren Poly(D,L-lactid) enthält. Das Steroid ist in einer
bioabbaubaren Polymermatrix dispergiert, die den Wirkstoff freisetzt,
so daß beim
Abbau bei einer Geschwindigkeit, die bei der verzögerten Abgabe
einer therapeutisch wirksamen Menge eines Steroids aus dem Implantat über eine
Zeit, größer oder
länger
als ca. 2 Monate ab dem Zeitpunkt, an dem das Implantat an einen
okularen Ort oder Stelle des Auges plaziert wurde, wirksam ist.
Das intraokulare Implantat ist bioabbaubar oder bioerodierbar und
stellt eine verzögerte
Freisetzung eines Steroids an das Auge über verlängerte Zeiträume, wie
beispielsweise länger
als 2 Monate, beispielsweise über
ca. 3 Monate oder mehr und bis zu 6 Monaten oder mehr zur Verfügung.
-
Die
bioabbaubare Polymerkomponente der vorhergehenden Implantate können eine
Mischung aus bioabbaubaren Polymeren sein, worin mindestens eins
der bioabbaubaren Polymer ein Polymilchsäure- oder Poly(lactid-co-glycolid)-Polymer
mit einem Molekulargewicht von weniger als 40 kiloDalton (kD) besitzt.
Zusätzlich
oder alternativ können
die vorhergehenden Implantate ein erstes bioabbaubares Polymer enthalten, und
ein anderes, zweites bioabbaubares Polymer mit terminalen freien
Säuregruppen.
Darüber
hinaus können die
vorhergehenden Implantate eine Mischung aus verschiedenen bioabbaubaren
Polymeren enthalten, jedes bioabbaubare Polymer hat eine logarithmische
Viskositätszahl
in einem Bereich von ca. 0,16 Deziliter/Gramm (dl/g) bis ca. 0,24
dl/g. Beispiele von geeigneten bioabbaubaren Polymeren beinhalten
Polymere der Milchsäure,
Glykolsäure
und Mischungen davon.
-
Das
Steroid der Implantate, das hierin offenbart ist, kann ein Corticosteroid
oder andere Steroide sein, die wirksam in der Behandlung von Augenzuständen sind.
Ein Beispiel eines geeigneten Steroids ist Fluocinolon oder Fluocinolonacetonid.
Ein anderes Beispiel für
ein geeignetes Steroid ist Triamcinolon oder Triamcinolonacetonid.
Ein weiteres Beispiel für
ein geeignetes Steroid ist Beclomethason oder Beclomethasondipropionat.
Zusätzlich
kann die therapeutische Komponente der vorliegenden Implantate ein
oder mehrere zusätzlich und
verschiedene Wirkstoffe enthalten, die wirksam in der Behandlung
eines Augenzustands sind.
-
Die
Implantate können
in einen Augenbereich plaziert werden, um eine Vielzahl von Augenzuständen zu
behandeln, beinhaltend Zustände,
die die vordere Region oder hintere Region des Auges beeinträchtigen. Die Implantate
können
beispielsweise zur Behandlung von vielen Augenzuständen verwendet
werden, beinhaltend aber ohne Beschränkung Makulopathien und retinale
Degeneration, Uveitis, Retinitis, Choroiditis, vaskuläre Erkrankungen
und exsudative Erkrankunge, proliferative Störungen, Infektionserkrankungen,
genetische Störungen,
Tumore, Traumata und Operation, retinale Risse und Löcher und
dgl.
-
Kits
gemäß der vorliegenden
Erfindung können
ein oder mehrere der vorliegenden Implantate und Instruktionen zur
Verwendung der Implantate enthalten. Die Instruktionen können beispielsweise
erklären,
wie die Implantate dem Patienten verabreicht werden und Arten von
Zuständen,
die durch die Implantate behandelt werden können.
-
Jeder
Bestandteil, der hierin beschrieben wird und jede Kombination aus
zwei oder mehreren solcher Bestandteile, ist im Umfang der vorliegenden
Erfindung enthalten, vorausgesetzt, daß die Bestandteile, die in solch
einer Kombination enthalten sind, gegenseitig nicht inkonsistent
sind. Zusätzlich
kann jeder Bestandteil oder Kombination an Bestandteilen spezifisch
durch eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ausgenommen werden.
-
Zusätzliche
Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden in der folgenden
Beschreibung und den Ansprüchen
dargelegt, insbesondere wenn sie zusammen mit den begleitenden Zeichnungen
und Beispielen betrachtet werden.
-
Zeichnungen
-
1 ist
ein Graph, der die kumulativen Freisetzungsprofile für bioabbaubare
Fluocinolonacetonid-enthaltende Implantate zeigt, bei 0,9% Kochsalzlösung bei
37°C bestimmt.
-
2 ist
ein Graph, ähnlich
wie 1, der kumulative Freisetzungsprofile von bioabbaubaren
Fluocinolonacetonid-enthaltenden Implantaten mit verschiedenen Kombinationen
von bioabbaubaren Polymeren zeigt.
-
3 ist
ein Graph, ähnlich
wie 1, der kumulative Freisetzungsprofile von bioabbaubaren
Triamcinolonacetonid-enthaltenden Implantaten zeigt.
-
18 ist
ein Graph, der die gesamte prozentuale Freisetzung von Triamcinolon
als Funktion der Zeit in Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung für Implantate
zeigt, die 30% Triamcinolon enthalten.
-
19 ist
ein Graph, der die gesamte prozentuale Freisetzung von Triamcinolon
als Funktion der Zeit in Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung für Implantate
zeigt, die 50% Triamcinolon enthalten.
-
20 ist
ein Graph, der die gesamte prozentuale Freisetzung von Triamcinolon
als Funktion der Zeit in Citratposphat-Puffer für Implantate zeigt, die 30%
Triamcinolon enthalten.
-
21 ist
ein Graph, der die gesamte prozentuale Freisetzung von Triamcinolon
als Funktion der Zeit im Citratphosphatpuffer für Implantate zeigt, die 50%
Triamcinolon enthalten.
-
22 ist
ein Graph, der die gesamte prozentuale Freisetzung von Beclomethasonpropionat
als Funktion der Zeit in Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung für Implantate
zeigt, die 30% Triamcinolon enthalten.
-
23 ist
ein Graph, der die gesamte prozentuale Freisetzung von Beclomethasonpropionat
als Funktion der Zeit in Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung für Implantate
zeigt, die 50% Triamcinolon enthalten.
-
24 ist
ein Graph, der die gesamte prozentuale Freisetzung von Beclomethasonpropionat
als Funktion der Zeit in Citratpuffer für Implantate zeigt, die 30%
Triamcinolon enthalten.
-
25 ist
ein Graph, der die gesamte prozentuale Freisetzung von Beclomethasonpropionat
als Funktion der Zeit in Citratpuffer für Implantate zeigt, die 50%
Triamcinolon enthalten.
-
Beschreibung
-
Wie
hierin beschrieben, kann die kontrollierte und verzögerte Verabreichung
eines therapeutischen Mittels unter Verwendung von einem oder mehreren
intraokularen Implantaten die Behandlung von unerwünschten
Augenzuständen
verbessern. Die Implantate enthalten eine pharmazeutisch akzeptable
Polymerzusammensetzung und sind so formuliert, daß sie ein
oder mehrere pharmazeutisch wirksame Mittel wie Steroide über einen
verlängerten
Zeitraum freisetzen. Die Implantate sind geeignet, um eine therapeutisch
wirksame Dosis an Wirkstoff oder Wirkstoffen direkt an eine Augenregion
abzugeben, um eine oder mehrere unerwünschte Augenzustände zu behandeln.
Therapeutische Mittel werden so durch eine einzelne Verabreichung,
an der Stelle, wo sie benötigt
werden, verfügbar
gemacht und werden über
einen verlängerten
Zeitraum beibehalten, statt dem Patienten wiederholten Injektionen
oder im Falle der Selbstverabreichung von Tropfen, ineffektiven
Behandlung mit beschränkten
Anstiegen an Exposition des Wirkstoffs oder der Wirkstoffe zu unterziehen.
-
Ein
intraokulares Implantat gemäß der vorliegenden
Offenbarung umfaßt
eine therapeutische Komponente und eine Komponente mit verzögerter Wirkstofffreisetzung,
verbunden mit einer therapeutischen Komponente. Gemäß der vorliegenden
Erfindung enthält,
besteht im wesentlichen aus oder besteht die therapeutische Komponente
aus einem Steroid. Die Komponente mit verzögerter Wirkstofffreisetzung
ist mit einer therapeutischen Komponente verbunden, um eine therapeutisch
wirksame Menge eines Steroids in das Auge, in dem das Implantat
plaziert wurde, verzögert
freizusetzen. Die therapeutische Menge des Steroids wird über einen
Zeitraum von mehr als ca. 2 Monaten nachdem das Implantat in das
Auge plaziert wurde, freigesetzt.
-
Definitionen
-
Zum
Zwecke dieser Beschreibung verwenden wir die folgenden Begriffe,
wie in diesem Abschnitt definiert, es sei denn, der Kontext des
Worts weist auf eine andere Bedeutung hin.
-
Wie
hierin verwendet, bezieht sich "intraokulares
Implantat" auf eine
Vorrichtung oder ein Element, welches strukturiert, in der Größe eingestellt
oder anders konfiguriert ist, um in das Auge plaziert zu werden. Intraokulare
Implantate sind im allgemeinen biokompatibel mit physiologischen
Bedingungen in einem Auge und verursachen keine nachteiligen Nebeneffekte.
Intraokulare Implantate können
in das Auge implantiert werden, ohne dabei das Sehfeld des Auges
zu stören.
-
Wie
hierin verwendet, bezieht sich eine "therapeutische Komponente" auf einen Teil eines
intraokularen Implantats, das ein oder mehrere therapeutische Mittel
oder Substanzen enthält,
die zur Behandlung eines medizinischen Augenzustandes verwendet
werden. Die therapeutische Komponente kann in einem bestimmten Bereich
des intraokularen Implantats sein oder kann homogen über das
Implantat verteilt sein. Die therapeutischen Mittel der therapeutischen
Komponente sind gewöhnlich
ophthalmisch akzeptabel und werden in einer Form bereitgestellt,
die keine nachteiligen Reaktionen verursachen, wenn das Implantat
in das Auge plaziert wird.
-
Wie
hierin verwendet, bezieht sich "eine
Komponente mit verzögerter
Wirkstofffreisetzung" auf
einen Teil des intraokularen Implantats, das wirksam ist, um eine
verzögerte
Freisetzung eines therapeutischen Mittels des Implantats bereitzustellen.
Eine Komponente mit verzögerter
Wirkstofffreisetzung kann eine bioabbaubare Polymermatrix sein oder
kann ein Beschichtungsüberzug
eines Kernbereichs des Implantats sein, das die therapeutische Komponente
enthält.
-
Wie
hierin verwendet, bedeutet "verbunden
mit", Gemisch mit,
dispergiert mit, gekoppelt mit, überzogen
oder umgeben. Im Hinblick auf intraokulare Implantate, die eine
therapeutische Komponente enthalten, die mit einer bioabbaubaren
Polymermatrix verbunden ist, schließt "verbunden mit" spezifisch bioabbaubare Polymerbeschichtungen
aus, die auf oder um die Matrix bereitgestellt sind.
-
Wie
hierin Verfügung,
bezieht sich eine "Augenregion" oder "Augenstelle" im allgemeinen auf
jeden Bereich des Augapfels, beinhaltend das vordere und hintere
Segment-Posterium des Auges, welches im allgemeinen, aber nicht
beschränkt
darauf, jedes funktionelle (z. B. zum Sehen) oder strukturelle Gewebe
beinhaltet, die im Augapfel vorliegen oder Gewebe oder zelluläre Schichten,
die teilweise oder vollständig
das Innere oder Äußere des
Augapfels umsäumen.
Spezifische Beispiele für
Bereiche des Augapfels in einem Augenbereich beinhalten die vordere
Kammer, die hintere Kammer, Glaskörperraum, Choroideum, suprachoroidaler
Raum, Konjunktivs, der subkonjunktivale Raum, der episklerale Raum,
der intrakorneale Raum, der epikorneale Raum, die Lederhaut, das
Pars plana, durch Operation induzierte avaskuläre Regionen, die Makula und
die Retina.
-
Wie
hier verwendet, ist ein "Augenzustand" eine Erkrankung,
Leiden oder Zustand, der das Auge oder einen der Teile oder Bereiche
des Auges beeinträchtigt
oder involviert. Allgemein gesagt beinhaltet das Auge den Augapfel
und die Gewebe und Flüssigkeiten,
die den Augapfel ausmachen, die periokularen Muskeln (wie die schrägen und
geraden Muskeln) und den Teil des Sehnervs, der im oder benachbart
zum Augapfel liegt.
-
Ein
vorderer Augenzustand ist eine Erkrankung, ein Leiden oder ein Zustand,
der die vordere (i. e. Vorderseite des Auges) Augenregion oder Stelle
beeinträchtigt
oder involviert, wie zum Beispiel einen Periokularmuskel, ein Augenlid
oder ein Augapfelgewebe oder -Flüssigkeit,
die sich an der vorderen oder hinteren Wand der Linsenkapsel oder
Cillarmuskeln befindet. Ein vorderer Augenzustand beeinträchtigt und
involviert daher primär
die Konjunktivs, das Korneum, die vordere Kammer, die Iris, die
hintere Kammer (hinter der Retina aber vor der hinteren Wand der
Linsenkapsel), die Linse oder die Linsenkapsel und Blutgefäße und Nerven,
die den Augenbereich oder Stelle vaskularisieren oder anregen.
-
Ein
vorderer Augenzustand kann daher eine Krankheit, ein Leiden oder
einen Zustand beinhalten, wie beispielsweise Aphakie; Pseudoaphakie;
Astigmatismus; Blepharospasmus; Katarakt; konjunktivale Erkrankungen;
Konjunktivitis; korneale Erkrankungen; korneales Geschwür; trockenes
Auge- Syndrome; Augenliderkrankungen;
Tränenapparaderkrankungen,
Tränengangverstopfung;
Myopie; Presbyopie; Pupillenerkrankung; refraktive Erkrankungen
und Strabismus. Glaukom kann auch als vorderer Augenzustand betrachtet
werden, da ein klinisches Ziel der Glaukombehandlung die Reduktion
einer Hypertonie der wäßrigen Flüssigkeit
in der vorderen Kammer des Auges sein kann (z. B. Verminderung des
Innenaugendrucks).
-
Ein
hinterer Augenzustand ist eine Erkrankung, Leiden oder Zustand,
der primär
den hinteren Augenbereich oder Stelle beeinträchtigt oder involviert, wie
zum Beispiel Choroidea oder Lederhaut (in einer Lage hinter einer
Fläche
durch die Hinterwand der Linsenkapsel), Glaskörper, Glaskammer, Retina, Sehnerv
(i. e. Sehnervenscheibe) und Blutgefäße und Nerven, die einen hinteren
Bereich oder Stelle vaskularisieren oder anregen.
-
Ein
hinterer Augenzustand kann daher Krankheiten, Leiden oder Zustände beinhalten,
wie beispielsweise akute Makulaneuroretinopathie; Behcet-Krankheit;
choroidale Neovaskularisation; diabetische Uveitis; Histoplasmose;
Infektionen, wie fungal oder viral verursachte Infektionen; Makuladegeneration,
wie beispielsweise akute Makuladegeneration, nicht-exsudative altersbedingte
Makuladegeneration und exsudative altersbedingte Makuladegeneration; Ödeme wie
Makulaödeme,
cystoide Makulaödeme
und diabetische Makulaödeme;
multifokale Choroiditis; Okulartraumata, die eine hintere Augenstelle
oder Lage beeinträchtigen;
Augentumore; retinale Erkrankungen, wie zentrale retinale Venenokklusion,
diabetische Retinopathie (beinhaltend proliferative diabetische
Retinopathie), proliferative Vitreoretinopathie (PVR), retinale
arterielle okklusive Erkrankung, retinale Ablösung, uveitische retinale Erkrankung;
sympathische Ophthalmie; Vogt-Koyanagi-Harada-Syndrom (VKH); uveale
Diffusion; ein hinterer Augenzustand, verursacht durch oder beeinflußt durch
eine Augen-Laserbehandlung;
hintere Augenzustände,
verursacht durch oder beeinflußt
durch eine photodynamische Therapie, Photokoagulation, Strahlenretinopathie,
epiretinale Membranerkrankungen, verzweigte retinale Venenokklusion
(branch retinal vein occlussion), vordere ischämische optische Neuropathie,
nicht-retinopathische diabetische Retinaldysfunktion, Retinitis
Pigmentosa und Glaukom. Glaukom kann als ein hinterer Augenzustand
betrachtet werden, weil das therapeutische Ziel ist, den Verlust
von oder die Verminderung des Auftretens von einem Verlust an Sehkraft
aufgrund der Verletzung von oder des Verlusts an retinalen Zellen oder
Sehnervzellen (i. e. Neuroprotektion) zu verhindern.
-
Der
Begriff "bioabbaubares
Polymer" bezieht
sich auf ein Polymer oder Polymere, die in vivo abgebaut werden,
und wobei Erosion des Polymers oder der Polymere über die
Zeit auftritt, mit gleichzeitiger oder anschließender Freisetzung des therapeutischen
Mittels. Insbesondere sind Hydrogele wie Methylcellulose, die den
Wirkstoff durch Polymeraufquellen freisetzen, ausdrücklich von
dem Begriff "bioabbaubares
Polymer" ausgeschlossen.
Die Begriffe "bioabbaubar" und "bioerodierbar" sind äquivalent
und können
hierin austauschbar verwendet werden. Ein bioabbaubares Polymer
kann ein Homopolymer, ein Copolymer oder ein Polymer, enthaltend
mehr als zwei verschiedene Polymereinheiten sein.
-
Der
Begriff "Behandeln" oder "Behandlung" wie hierin verwendet,
bezieht sich auf eine Verringerung oder Auflösung oder Vorbeugung (Prävention)
eines Augenzustands, Augenverletzung oder -beschädigung oder auf beschleunigte
Heilung von verletzten oder beschädigtem Okulargewebe.
-
Der
Begriff "therapeutisch
wirksame Menge",
wie hierin verwendet, bezieht sich auf den Spiegel oder die Menge
eines Mittels, die benötigt
wird, um einen Augenzustand zu behandeln oder eine Augenverletzung oder
-beschädigung
zu verringern oder vorzubeugen, ohne signifikante negative oder
nachteilige Nebeneffekte am Auge oder einer Region des Auges hervorzurufen.
-
Es
wurden intraokulare Implantate entwickelt, die Wirkstoffbeladungen über verschiedene
Zeiträume freisetzen
können.
Diese Implantate können
therapeutische Pegel eines Steroids über verlängerte Zeiträume (z.
B. für
ca. 2 Monate oder länger)
bereitstellen, wenn sie in ein Auge sie zum Beispiel die Glaskammer
des Auges, eingebracht werden. Die offenbarten Implantate sind wirksam
in der Behandlung von Augenzuständen wie
zum Beispiel hintere Augenzustände.
-
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält
ein intraokulares Implantat eine bioabbaubare Polymermatrix. Die
bioabbaubare Polymermatrix ist ein Beispiel einer Komponente, mit
verzögerter Wirkstofffreisetzung.
Die bioabbaubare Polymermatrix ist probat in der Ausbildung eines
bioabbaubaren intraokularen Implantats. Das bioabbaubare intraokulare
Implantat enthält
ein Steroid, das mit einer bioabbaubaren Polymermatrix verbunden
ist. Die Matrix wird mit einer Geschwindigkeit abgebaut, die wirksam
ist, um eine therapeutisch wirksame Menge eines Steroids über eine
Zeit, die länger
als zwei Monate ist, gerechnet von dem Zeitpunkt, an dem das Implantat
in den Augenbereich oder die Augenstelle, wie zum Beispiel den Glaskörper des
Auges, plaziert wurde, verzögert
freizusetzen.
-
Das
Steroid des Implantats kann ein Corticosteroid sein. In bestimmten
Ausführungsformen
kann das Steroid ein Fluocinolon, ein Triamcinolon oder eine Mischung
aus Fluocinolon und Triamcinolon sein. In einigen Ausführungsformen
wird das Fluocinolon im Implantat als Fluocinolonacetonid bereitgestellt
und das Triamcinolon in dem Implantat wird als Triamcinolonacetonid
bereitgestellt. Triamcinolonacetonid ist unter dem Handelsnamen
KENALOG® im
Handel erhältlich.
Ein anderes Steroid, das gemäß der vorliegenden
Implantate verwendbar ist, ist Beclomethason oder Beclomethasondipropionat.
Die vorliegenden Implantate können
daher ein oder mehrere der folgenden enthalten: Fluocinolon, Fluocinolonacetonid,
Triamcinolon, Triamcinolonacetonid, Beclomethason oder Beclomethasondipropionat.
-
Das
Steroid kann in einer partikelförmigen
oder pulvrigen Form vorliegen und kann von einer bioabbaubaren Polymermatrix
eingeschlossen sein. Gewöhnlich
haben die Steroidpartikel eine effektive mittlere Größe von weniger
als ca. 3000 nm. In bestimmten Implantaten haben die Partikel eine
effektive mittlere Teilchengröße, die
ca. eine Größenordnung
kleiner als 3000 nm ist. Die Partikel können beispielsweise eine effektive
mittlere Teilchengröße von weniger
als ca. 500 nm haben. Den zusätzlichen
Implantaten können
die Partikel eine wirksame mittlere Teilchengröße von weniger als ca. 400
nm und in weiteren Ausführungsformen eine
Größe von weniger
als 200 nm haben.
-
Das
Steroid des Implantats beträgt
bevorzugt von ca. 10 bis 90 Gew.% des Implantats. Mehr bevorzugt beträgt das Steroid
von ca. 50 bis ca. 80 Gew.-Teile des Implantats. In einer bevorzugten
Ausführungsform enthält das Steroid
ca. 50 Gew.% des Implantats. In einer anderen Ausführungsform
enthält
das Steroid ca. 70 Gew.% des Implantats.
-
Geeignete
Polymermaterialien oder Zusammensetzungen zur Verwendung im Implantat,
beinhalten solche Materialien, die kompatibel sind, das bedeutet
biokompatibel mit dem Auge, so daß keine wesentlichen Beeinträchtigungen
in der Funktion oder Physiologie des Auges hervorgerufen werden.
Solche Materialien sind bevorzugt mindestens teilweise und mehr
bevorzugt im wesentlichen vollständig
bioabbaubar oder bioerodierbar.
-
Beispiele
für geeignete
Polymermaterialien beinhalten, aber sind nicht beschränkt auf
solche Materialien, die abgeleitet sind und/oder organische Ester
und organische Ether enthalten, die, wenn abgebaut, in physiologisch
akzeptablen Abbauprodukten resultieren, beinhaltend die Monomere.
Polymermaterialien, abgeleitet von und/oder die Anhydride, Amide,
Orthoester und dgl. allein oder in Kombination mit anderen Monomeren, können auch
Anwendung finden. Die Polymermaterialien können Additions- oder Kondensationspolymere
sein, vorteilhafterweise Kondensationspolymere. Die Polymermaterialien
können
quervernetzt oder nicht-quervernetzt sein, zum Beispiel nicht mehr
als leicht quervernetzt, wie zum Beispiel können weniger als ca. 5% oder
weniger als 1% des polymeren Materials vernetzt sein. Die Polymere
werden zum größten Teil neben
Kohlenstoff und Wasserstoff mindestens ein Sauerstoff und Stickstoff
enthalten, vorteilhafterweise Sauerstoff. Der Sauerstoff kann als
Oxy, z. B. Hydroxy oder Ether, Carbonyl, z. B. Nicht-Oxocarbonyl,
z. B. Carbonsäureester
und dgl. vorliegen. Der Stickstoff kann als Amid, Cyano oder Amino
vorliegen. Die Polymere, die in Heller, Biodegradable Polymers in
Controlled Drug, Delivery, In: CRC Critical Reviews in Therapeutic Drug
Carrier Systems, Bd. 1, CRC Press, Boca Raton, FL 1987, S. 39–90 dargelegt
sind, der die Verkapselung von kontrollierter Wirkstoffabgabe beschreibt,
können
in den vorliegenden Implantaten Anwendung finden.
-
Von
zusätzlichem
Interesse sind Polymere aus aliphatischen Hydroxycarbonsäuren, entweder
Homopolymeren oder Copolymeren und Polysacchariden. Polyester von
Interesse beinhalten Polymere der D-Milchsäure, L-Milchsäure, racemische
Milchsäure,
Glykolsäure,
Polycaprolacton und Kombinationen davon. Üblicherweise wird bei Verwendung
des L-Lactats oder D-Lactats ein langsam erodierbares Polymer oder
Polymermaterial erhalten, während
die Erosion bei dem Lactatracemat wesentlich gesteigert wird.
-
Unter
den geeigneten Polysacchariden sind ohne Beschränkung, Calciumalginat und funktionalisierte Cellulosen,
insbesondere Carboxymethylcelluloseester, die dadurch gekennzeichnet
sind, daß sie
wasserunlöslich
sind, und beispielsweise ein Molekulargewicht von ca. 5 kD bis 500
kD aufweisen.
-
Andere
Polymere von Interesse beinhalten, aber sind nicht beschränkt auf
Polyvinylalkohol, Polyester, Polyether und Kombinationen davon,
die biokompatibel sind und bioabbaubar und/oder bioerodierbar sein können.
-
Einige
bevorzugte Eigenschaften der Polymere oder des Polymermaterials
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung, können die Biokompatibilität, Kompatibilität mit der
therapeutischen Komponente, die Einfachheit der Verwendung des Polymers
in der Herstellung der Wirkstofffreisetzungssysteme der vorliegenden
Erfindung, eine Halbwertszeit in der physiologischen Umgebung von
mindestens ca. 6 Stunden, bevorzugt länger als ca. 1 Tag, keine wesentliche
Zunahme der Viskosität
der Glaskammer und Wasserunlöslichkeit
beinhalten.
-
Die
bioabbaubaren Polymermaterialien, welche enthalten sind, um die
Matrix auszubilden, sind wünschenswerterweise
Gegenstand von enzymatischer oder hydrolytischer Instabilität. Wasserlösliche Polymere können quervernetzt
mit hydrolytisch oder bioabbaubaren instabilen Quervernetzern sein,
um geeignete wasserunlösliche
Polymere bereitzustellen. Der Grad der Stabilität kann, abhängig von der Wahl des Monomers stark
variieren: ob ein Homopolymer oder Copolymer, Mischungen aus Polymeren
verwendet werden und ob das Polymer terminale Säuregruppen enthält.
-
Genauso
wichtig für
die Kontrolle der Bioabbaubarkeit des Polymers und damit für das verlängerte Freisetzungsprofil
der Implantate ist das relative mittlere Molekulargewicht der Polymerzusammensetzung,
die im Implantat eingesetzt wurde, unterschiedliche Molekulargewichte
von gleichen oder verschiedenen Polymerzusammensetzungen können im
Implantat enthalten sein, um das Freisetzungsprofil abzustimmen.
In bestimmten Implantaten wird das relative mittlere Molekulargewicht
des Polymers im Bereich von ca. 9 bis ca. 60 kD, gewöhnlich von
ca. 10 bis ca. 54 kD, und noch häufiger
von ca. 12 bis 45 kD sein und am häufigsten weniger als 40 kD
sein.
-
In
einigen Implantaten, bei denen die Geschwindigkeit des Bioabbaus
durch das Verhältnis
von Glykolsäure
zu Milchsäure
kontrolliert wird, werden Copolymere aus Glykolsäure und Milchsäure verwendet.
Das Copolymer, das am schnellsten abgebaut wird, enthält ungefähr die gleichen
Mengen an Glykolsäure
und Milchsäure.
Homopolymere oder Copolymere mit Verhältnissen, die nicht gleich
sind, sind resistenter gegenüber
dem Abbau. Das Verhältnis
von Glykolsäure
zu Milchsäure
wird auch die Sprödigkeit
des Implantats auch beeinflussen, wobei ein flexibleres Implantat
für größere Geometrien
erwünscht
ist. Der prozentuale Anteil von Milchsäure in Polymilchsäurepolyglykolsäure(PLGA)-Copolymer
kann 0 bis 100%, bevorzugt ca. 15 bis 85%, mehr bevorzugt ca. 35
bis 65% betragen. In einigen Implantaten wird ein 50/50-PLGA-Copolymer
verwendet.
-
Die
bioabbaubare Polymermatrix des intraokularen Implantats gemäß der Erfindung
enthält
eine Mischung aus zwei oder mehreren bioabbaubaren Polymeren. Das
Implantat enthält
beispielsweise eine Mischung aus einem ersten bioabbaubaren Polymer
und einem davon verschiedenen, zweiten bioabbaubaren Polymer. Ein
oder mehrere der bioabbaubaren Polymere können terminale Säuregruppen
besitzen. In bestimmten Implantaten enthält die Matrix ein erstes bioabbaubares
Polymer mit terminalen Säuregruppen
und ein davon verschiedenes zweites bioabbaubares Polymer mit terminalen Säuregruppen.
Das erste bioabbaubare Polymer ist ein Poly(D,L-lactid-co-glycolid). Das zweite
bioabbaubare Polymer ist ein Poly(D,L-lactid).
-
Die
Freisetzung eines Wirkstoffs aus einem erodierbaren Polymer ist
die Folge von verschiedenen Mechanismen oder Kombinationen von Mechanismen.
Einige dieser Mechanismen beinhalten die Desorption von der Implantatoberfläche, Auflösung, Diffusion
durch poröse
Kanäle
des hydratisierten Polymers und Erosion. Die Erosion kann im "bulk" oder an der Oberfläche erfolgen
oder eine Kombination aus beidem sein. Wie hierin diskutiert, kann
die Matrix des intraokularen Implantats den Wirkstoff mit einer
Geschwindigkeit freisetzen, die wirksam ist, um die Freisetzung
einer therapeutisch wirksamen Menge des Steroids aus dem Implantat
für mehr
als drei Monate von dem Zeitpunkt aufrechtzuerhalten, an dem das
Implantat in das Auge plaziert wird. In bestimmten Implantaten werden
therapeutische Mengen des Steroids über mehr als 4 Monate nach
der Implantierung freigesetzt. Ein Implantat kann beispielsweise
Fluocinolon enthalten und die Matrix des Implantats wird mit einer
Geschwindigkeit abgebaut, die wirksam ist, um die Freisetzung einer
therapeutisch wirksamen Menge des Steroids aus dem Implantat für mehr als
3 Monate von dem Zeitpunkt aufrechtzuerhalten, an dem das Implantat
im Auge plaziert wurde. Als weiteres Beispiel kann das Implantat
Triamcinolon enthalten und die Matrix kann einen Wirkstoff mit einer
Geschwindigkeit freisetzen, die wirksam ist, um die Freisetzung
einer therapeutisch wirksamen Menge von Triamcinolon über mehr
als 3 Monate, wie zum Beispiel von ca. 3 Monaten bis ca. 6 Monaten,
aufrechtzuerhalten.
-
Die
Freisetzung eines Wirkstoffs der vorliegenden Implantate kann auch
mit der Menge an Wirkstoff, die im Implantat zugegen ist, zusammenhängen und
mit den Eigenschaften der Polymere des Implantats, wie zum Beispiel
das Molekulargewicht des Polymers und das Verhältnis von Glykolsäure zu Milchsäure. In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Implantate wird der Wirkstoff, wie zum Beispiel
das Steroid, mit einer ersten Geschwindigkeit für einen ersten Zeitraum freigesetzt,
der im wesentlichen unabhängig
von den Polymereigenschaften ist und der Wirkstoff wird mit einer
zweiten Geschwindigkeit über
einen zweiten Zeitraum nach dem ersten Zeitraum freigesetzt, der
von den Polymereigenschaften des Implantats abhängig ist. Ein Implantat kann
beispielsweise ein Steroid und eine Polymerkomponente enthalten,
die das Steroid aus dem Implantat über einen Zeitraum von ca.
30 Tagen freisetzt, primär
aufgrund der Steroidauflösung und
setzt das Steroid aus dem Implantat nach 30 Tagen, primär aufgrund
der Polymereigenschaften, frei.
-
Ein
Beispiel eines bioabbaubaren intraokularen Implantats umfaßt ein Steroid,
verbunden mit einer bioabbaubaren Polymermatrix, welche eine Mischung
aus unterschiedlichen bioabbaubaren Polymeren enthält. Mindestens
eins der bioabbaubaren Polymere ist ein Polylactid mit einem Molekulargewicht
von weniger als 40 kD. Solch eine Mischung kann wirksam die verzögerten Freisetzung
einer therapeutisch wirksamen Menge eines Steroids über einen
Zeitraum aufrechterhalten, der länger
als ca. 2 Monate ab dem Zeitpunkt ist, an dem das Implantat in dem
Auge plaziert wurde. In bestimmten Ausführungsformen hat das Polylactid
ein Molekulargewicht von weniger als 20 kD. In anderen Ausführungsformen
hat das Polylactid ein Molekulargewicht von ca. 10 kD. Das Polylactid
kann ein Poly(D,L-lactid) sein und das Polylactid kann Polymere
beinhalten, die terminale freie Säuregruppen besitzen. In einer
bestimmten Ausführungsform
enthält
die Matrix des Implantats eine Mischung aus Polylactid-co-glycolid)
und Polylactid. Jedes der Polylactid-co-glycolid) und Polylactide kann
terminale freie Säuregruppen
besitzen.
-
Ein
anderes Beispiel eines bioabbaubaren intraokularen Implantats enthält ein Steroid,
das mit einer bioabbaubaren Polymermatrix verbunden ist, welche
eine Mischung aus unterschiedlichen bioabbaubaren Polymeren enthält, jedes
bioabbaubare Polymer hat eine logarithmische Viskositätszahl von
ca. 0,16 dl/g bis ca. 0,24 dl/g. Eines der bioabbaubaren Polymere
kann beispielsweise eine logarithmische Viskositätszahl von ca. 0,2 dl/g besitzen.
Alternativ kann die Mischung zwei unterschiedliche bioabbaubare
Polymere enthalten und jedes der bioabbaubaren Polymere hat eine
logarithmische Viskositätszahl
von ca. 0,2 d/g. Die logarithmischen Viskositätszahlen wie oben kenntlich
gemacht, können
in 0,1% Chloroform bei 25°C
bestimmt werden.
-
Andere
Implantate können
eine bioabbaubare Polymermatrix aus bioabbaubaren Polymeren beinhalten,
mindestens eines der Polymere hat eine logarithmische Viskositätszahl von
ca. 0,25 dl/g bis ca. 0,35 dl/g. Zusätzliche Implantate können eine
Mischung aus bioabbaubaren Polymeren enthalten, wobei jedes Polymer eine
logarithmische Viskositätszahl
von ca. 0,50 dl/g bis ca. 0,70 dl/g besitzt.
-
Die
Freisetzung des Steroids aus dem intraokularen Implantat, das eine
bioabbaubare Polymermatrix enthält,
kann einen anfänglichen
Anstieg an Freisetzung aufweisen, gefolgt von einem graduellen Anstieg
an frei gesetzter Steroidmenge oder die Freisetzung kann eine anfängliche
Verzögerung
der Freisetzung des Steroids aufweisen, gefolgt von einem Anstieg
der Freisetzung. Wenn das Implantat im wesentlichen vollständig abgebaut
ist, ist der Anteil des Steroids, das freigesetzt wurde, ca. 100%.
Im Vergleich zu existierenden Implantaten, setzen die Implantate,
die hierin offenbart sind, nicht vollständig oder ca. 100% des Steroids
bis ca. 2 Monate nachdem sie in das Auge plaziert wurden, frei.
Die Implantate besitzen daher ein kumulatives Freisetzungsprofil,
welches einen schwachen Anstieg aufweist oder eine geringere Freisetzungsgeschwindigkeit über längere Zeiträume als
die der existierenden Implantate.
-
In
mindestens einer Ausführungsform
setzen die vorliegenden Implantate das Steroid in das Innere des
Auges in einer Menge frei, die eine verringerte Toxizität aufweisen
im Vergleich zu Bolus oder flüssigen Injektionen
des gleichen Steroids, die keine Polymerkomponente enthalten. Es
wurde beispielsweise berichtet, daß eine einzelne oder wiederholte
20 mg-Dosis Kenalog 40 in beträchtlichen
retinalen Veränderungen
resultierte, beinhaltend Veränderungen
im retinalen Pigmentepithel. Solche Dosen können bei flüssigen Formulierungen erforderlich
sein, um langanhaltende therapeutische Effekte zu erzielen.
-
Im
Vergleich dazu können
die vorliegenden Implantate therapeutisch wirksame Mengen eines
Steroids über
verlängerte
Zeiträume
bereitstellen, ohne daß solche
hohe Dosen erforderlich sind. Die vorliegenden Implantate können daher
1 mg, 2 mg, 3 mg, 4 mg oder 5 mg eines Steroids enthalten, wie zum
Beispiel Triamcinolonacetonid oder Fluocinolonacetonid, das Steroid
wird graduell über
eine Zeit freigesetzt, ohne wesentliche Okulartoxizitäten oder
andere nachteilige Nebeneffekte zu verursachen, die mit Injektionen
von 20 mg des Steroids in einer Flüssigformulierung verbunden
sind. In einer Ausführungsform
enthält
ein intravitreales Implantat daher Triamcinolonacetonid und ein
bioabbaubares Polymer, verbunden mit Triamcinolonacetonid in Form
eines intravitrealen Implantats, das das Triamcinolonacetonid in
Mengen freisetzt, die mit einer verringerten Toxizität verbunden
sind, im Vergleich zur Toxizität,
die mit der Verabreichung von Triamcinolonacetonid in einer flüssigen Zusammensetzung
verbunden ist.
-
Es
kann wünschenswert
sein, eine relativ konstante Freisetzungsgeschwindigkeit des Steroids
aus dem Implantat über
die Lebensdauer des Implantats zu gewährleisten. Beispielsweise kann
es wünschenswert sein,
daß das
Steroid in Mengen von ca. 0,01 μg
bis ca. 2 μg
pro Tag über
die Lebensdauer des Implantats freigesetzt wird. Diese Freisetzungsgeschwindigkeit
kann jedoch in Abhängigkeit
der Formulierung der bioabbaubaren Polymermatrix entweder zu oder
abnehmen. Das Freisetzungsprofil des Steroids kann zusätzlich ein oder
mehrere lineare Anteile und/oder ein oder mehrere nicht-lineare
Anteile enthalten. Die Freisetzungsgeschwindigkeit ist bevorzugt
größer als
Null, sobald das Implantat begonnen hat, abgebaut oder erodiert
zu werden.
-
Die
Implantate können
monolithisch sein, i. e. mit dem Wirkstoff oder Wirkstoffen homogen über die Polymermatrix
verteilt oder verkapselt sein, wobei ein Reservoir an Wirkstoff
in der Polymermatrix verkapselt ist. Aufgrund der einfachen Herstellung
werden monolithische Implantate gewöhnlich gegenüber verkapselten Formen
bevorzugt. Jedoch kann die höhere
Kontrolle, die verkapselte Reservoir-Typ-Implantate bieten, unter manchen
Umständen
vorteilhaft sein, wenn der therapeutische Pegel des Wirkstoffs in
ein enges Fenster fällt. Die
therapeutische Komponente, die das Steroid enthält, kann zusätzlich in
einen nicht-homogenen Pattern in der Matrix verteilt sein. Das Implantat
kann beispielsweise einen Teil enthalten, der eine höhere Konzentration des
Steroids im Vergleich zu einem zweiten Teil des Implantats enthält.
-
Die
hier offenbarten intraokularen Implantate können für die Verabreichung über eine
Nadel mit einer Größe zwischen
ca. 5 μm
und ca. 10 mm oder zwischen ca. 10 μm und ca. 1 mm haben, zur Verabreichung mittels
operativer Implantierung größer als
1 mm oder größer als
2 mm, wie beispielsweise 3 mm, oder bis zu 10 mm. Für Implantate,
die mittels einer Nadel injiziert werden, können die Implantate jede geeignete
Länge haben,
solange der Durchmesser des Implantats es erlaubt, das Implantat
durch die Nadel zu bewegen. Implantate mit einer Länge von
ca. 6 mm bis ca. 7 mm wurden beispielsweise in das Auge injiziert.
Die Implantate, die durch eine Nadel verabreicht werden, sollten
einen Durchmesser haben, der geringer als der innere Durchmesser
der Nadel ist. In bestimmten Implantaten ist der Durchmesser kleiner
als ca. 500 μm.
Die Glaskammer des Menschen ist in der Lage, relativ große Implantate
mit variierenden Geometrien, mit Längen von ca. 1 bis 10 mm, aufzunehmen.
Die Implantate können
ein zylindrisches Pellet (z. B. Stäbchen) mit Dimensionen von ca.
2 mm × 0,75
mm Durchmesser besitzen. Oder die Implantate können ein zylindrisches Pellet
mit einer Länge
von ca. 7 mm bis ca. 10 mm besitzen und einen Durchmesser von 0,75
mm bis ca. 1,5 mm.
-
Die
Implantate können
außerdem
zumindest ein bißchen
flexibel sein, um beides, die Insertion des Implantats in das Auge,
wie zum Beispiel der Glaskammer, und der Aufnahme des Implantats
zu erleichtern. Das Gesamtgewicht des Implantats ist gewöhnlich ca.
250 bis 5000 μg,
mehr bevorzugt ca. 500 bis 1000 μg.
Ein Implantat kann beispielsweise ca. 500 μg oder ca. 1000 μg sein. Für nicht-humane
Individuen können
die Dimensionen und das Gesamtgewicht des/der Implantat(s/e) größer oder
kleiner sein in Abhängigkeit
von der Art des Individuums. Menschen haben beispielsweise ein Glaskammervolumen
von ca. 3,8 ml verglichen mit ca. 30 ml bei Pferden und ca. 60 bis
100 ml bei Elefanten. Ein Implantat, das größenmäßig für die Verwendung in einem Menschen
eingestellt ist, kann entsprechend für andere Tiere vergrößert oder
verkleinert werden, zum Beispiel ca. 8-mal größer für ein Implantat für ein Pferd
oder ca. 26-mal größer für ein Implantat
für einen Elefanten.
-
Die
Implantate, insbesondere die Implantate mit Steroid, die mit einer
bioabbaubaren Polymermatrix verbunden sind, können eine Geometrie besitzen,
beinhaltend Fasern, Blättern,
Folien, Mikrokugeln, Kugeln, runde Scheiben, Plaques und dgl. Die
obere Grenze für
die Implantatgröße wird
durch Faktoren bestimmt werden wie zum Beispiel die Tolerierung
des Implantats, Größenlimitierungen
bei der Insertion, Leichtigkeit im Umgang, etc. In den Fällen, in
denen Blätter
oder Folien verwendet werden, werden die Blätter und Folien in einem Bereich
von mindestens ca. 0,5 mm × 0,5
mm, gewöhnlich
zur einfachen Handhabung ca. 3 bis 10 mm × 5 bis 10 mm mit einer Dicke
von ca. 0,1 bis 1,0 mm sein. In den Fällen, in denen Fasern verwendet
werden, wird der Faserdurchmesser im allgemeinen im Bereich von
ca. 0,05 bis ca. 3 mm und die Faserlänge gewöhnlich im Bereich von ca. 0,5
bis 10 mm sein. Kugeln können
im Bereich von ca. 0,5 μm
bis 4 mm im Durchmesser sein mit vergleichbaren Volumina für anders
geformte Partikel.
-
Die
Größe und Form
des Implantats kann auch dazu verwendet werden, um die Freisetzungsgeschwindigkeit,
den Zeitraum der Behandlung und die Wirkstoffkonzentration an dem
Ort der Implantierung zu kontrollieren. Größere Implantate werden eine
proportional größere Dosis
abgeben, aber kann in Abhängigkeit von
dem Verhältnis
Oberfläche
zu Gewicht eine langsamere Freisetzungsgeschwindigkeit haben. Die
jeweilige Größe und Geometrie
des Implantats wird so gewählt,
daß sie
für den
Ort der Implantierung geeignet ist.
-
Die
Verhältnisse
von Steroid, Polymer und jedem anderem Modifikator können empirisch
durch Formulierung verschiedener Implantate mit variierenden Verhältnissen
bestimmt werden. Ein USP-anerkanntes Verfahren für einen Auflösungs- oder
Freisetzungstest kann verwendet werden, um die Freisetzungsgeschwindigkeit
zu messen (USP 18; NF 18 (1995) S. 1790–1798). Beispielsweise wird
bei Verwendung des "infinite sink"-Verfahrens eine
gewogene Probe des Implantats zu dem abgemessenen Volumen einer
Lösung,
enthaltend 0,9% NaCl in Wasser gegeben, wobei das Volumen der Lösung so
sein wird, daß die
Wirkstoffkonzentration nach der Freisetzung weniger als 5% gesättigt ist.
Die Mischung wurde bei 37°C
gehalten und langsam gerührt,
um das Implantat in Suspension zu behalten. Das Erscheinungsbild
des aufgelösten
Wirkstoffs als Funktion der Zeit kann durch verschiedene, bekannte
Verfahren verfolgt werden, wie beispielsweise spektrophotometrisch,
HPLC, Massenspektroskopie, etc. bis die Absorption konstant wird
oder bis mehr als 90% des Wirkstoffs freigesetzt wurden.
-
Zusätzlich zu
dem Steroid oder den Steroiden, die in den intraokularen Implantaten
wie hierin offenbart, enthalten sind, können die intraokularen Implantate
außerdem
ein oder mehrere zusätzliche
ophthalmisch akzeptable therapeutische Mittel enthalten. Das Implantat
kann beispielsweise ein oder mehrere Antihistaminika, ein oder mehrere
Antibiotika, ein oder mehrere Betablocker, ein oder mehrere verschiedene
Corticosteroide, ein oder mehrere antineoplastische Mittel, ein
oder mehrere Immunosuppressiva ein oder mehrere antivirale Mittel,
ein oder mehrere Antioxidantien und Mischungen davon enthalten.
-
Pharmakologische
oder therapeutische Mittel, die in den vorliegenden Systemen Anwendung
finden können,
beinhalten ohne Beschränkung
die in
US 4,474,451 ,
Spalten 4–6
und
4,327,725 , Spalten
7–8 offenbarten.
-
Beispiele
für Antihistaminika
beinhalten, aber sind nicht beschränkt auf, Loradatin, Hydroxyzin,
Diphenhydramin, Chlorpheniramin, Brompheniramin, Cyproheptadin,
Terfenadin, Clemastin, Triprolidin, Carbinoxamin, Diphenylpyralin,
Phenindamin, Azatadin, Tripelennamin, Dexchlorpheniramin, Dexbrompheniramin, Methdilazin
und Trimprazindoxylamin, Pheniramin, Pyrilamin, Chiorcyclizin, Thonzylamin
und Derivate davon.
-
Beispiele
für Antibiotika
beinhalten ohne Beschränkung
Cefazolin, Cephradin, Cefaclor, Cephapirin, Ceftizoxim, Cefoperazon,
Cefotetan, Cefutoxim, Cefotaxim, Cefadroxil, Ceftazidim, Cephalexin,
Cephalothin, Cefamandol, Cefoxitin, Cefonicid, Ceforanid, Ceftriaxon,
Cefadroxil, Cephradin, Cefuroxim, Ampicillin, Amoxicillin, Cyclacillin,
Ampicillin, Penicillin G, Penicillin V-Kalium, Piperacillin, Oxacillin,
Bacampicillin, Cloxacillin, Ticarcillin, Azlocillin, Carbenicillin,
Methicillin, Nafcillin, Erythromycin, Tetracyclin, Doxycyclin, Minocyclin,
Aztreonam, Chloramphenicol, Ciprofloxacinhydrochlorid, Clindamycin,
Metronidazol, Gentamicin, Lincomycin, Tobramycin, Vancomycin, Polymyxin
B-Sulfat, Colistimethat, Colistin, Azithromycin, Augmentin, Sulfmethoxazol, Trimethoprim
und Derivate davon.
-
Beispiele
für beta-Blocker
beinhalten Acebutolol, Atenolol, Labetalol, Metoprolol, Propanolol,
Timolol und Derivate davon.
-
Beispiele
von anderen Corticosteroiden beinhalten Cortison, Prednisolon, Fluormetholon,
Dexamethason, Medryson, Loteprednol, Fluazacort, Hydrocortison,
Prednison, Betamethason, Methylprednisolon, Riamcinolonhexacatonid,
Paramethasonacetat, Difluorason, Fluocinonid, Derivate davon und
Mischungen davon.
-
Beispiele
für antineoplastische
Mittel beinhalten Adriamycin, Cyclophosphamid, Actinomycin, Bleomycin,
Duanorubicin, Doxorubicin, Epirubicin, Mitomycin, Methotrexat, Fluorouracil,
Carboplatin, Carmustin (BCNU), Methyl-CCNU, Cisplatin, Etoposit,
Interferone, Camptothecin und Derivate davon, Phenesterin, Taxol
und Derivate davon, Taxotere und Derivate davon, Vinblastin, Vincristin,
Tamoxifen, Etoposid, Piposulfan, Cyclophosphamid und Flutamid und
Derivate davon.
-
Beispiele
für Immunosuppresiva
beinhalten Cyclosporin, Azathioprin, Tacrolimus und Derivate davon.
-
Beispiele
für antivirale
Mittel beinhalten Interferon-gamma, Zidovudin, Amantadinhydrochlorid,
Ribavirin, Acyclovir, Valciclovir, Dideoxycytidin, Phosphonoameisensäure, Ganciclovir
und Derivate davon.
-
Beispiele
für Antioxidantien
beinhalten Ascorbat, alpha-Tocopherol, Mannitol, reduziertes Glutathion, verschiedene
Carotenoide, Cystein, Harnstoff, Taurin, Tyrosin, Superoxiddismutase,
Lutein, Zeaxanthin, Cryotpxanthin, Astazanthin, Lycopen, N-Acetyl-cystein,
Carnosin, gamma-Glutamylcystein,
Quercitin, Lactoferrin, Dihydroliponsäure, Citrat, Ginkgo Biloba-Extrakt,
Tee-Catechine, Blaubeerenextrakt, Vitamine E oder Ester oder Vitamin
E, Retinylpalmitat und Derivate davon.
-
Andere
therapeutische Mittel beinhalten Squalamin, Kohlensäureanhydrase-Inhibitoren,
alpha-Agonisten, Prostamide, Prostaglandine, antiparasitäre Mittel,
antifungale Mittel und Derivate davon.
-
Die
Menge des Wirkstoffs oder der Wirkstoffe, die einzeln oder in Kombination
im Implantat verwendet werden, werden in Abhängigkeit von der wirksamen
Dosis, die erforderlich ist und der gewünschten Freisetzungsgeschwindigkeit
aus dem Implantat weit variieren werden. Normalerweise wird der
Wirkstoff mindestens ca. 1, mehr gewöhnlich mindestens ca. 10 Gew.%
des Implantats ausmachen und gewöhnlich
nicht mehr als ca. 80, noch häufiger
nicht mehr als ca. 40 Gew.% des Implantats betragen.
-
Zusätzlich zu
der therapeutischen Komponente können
die hierin offenbarten intraokularen Implantate wirksame Mengen
an Puffersubstanzen, Konservierungsmittel und dgl. enthalten. Geeignete
wasserlösliche Puffersubstanzen
beinhalten ohne Beschränkung
Alkali- und Erdalkalicarbonate, Phosphate, Bicarbonate, Citrate,
Borste, Acetate, Succinate und dgl. wie beispielsweise Natriumphosphat,
Citrat, Borat, Acetat, Bicarbonat, Carbonat und dgl. Diese Substanzen
sind vorteilhafterweise in Mengen zugegen, die ausreichend sind, um
einen pH des System zwischen ca. 2 bis ca. 9, mehr bevorzugt zwischen
4 bis ca. 8 zu halten. Die Puffersubstanz als solches kann ca. 5
Gew.% des gesamten Implantats betragen. Geeignete wasserlösliche Konservierungsmittel
beinhalten Natriumbisulfit, Natriumbisulfat, Natriumthiosulfat,
Ascorbat, Benzalkoniumchlorid, Chlorbutanol, Thimerosal, Phenylquecksilberacetat,
Phenylquecksilberborat, Phenylquecksilbernitrat, Parabene, Methylparaben,
Polyvinylalkohol, Benzylalkohol, Phenylethanol und dgl. und Mischungen
davon. Diese Mittel können
in Mengen von 0,001 bis ca. 5 Gew.% und bevorzugt in Mengen von
0,01 bis ca. 2 Gew.% zugegen sein.
-
In
einigen Situationen können
Mischungen aus Implantaten unter Verwendung der gleichen oder verschiedenen
pharmakologischen Mitteln eingesetzt werden. Auf diese Weise kann
eine Mischung aus Freisetzungsprofilen erhalten werden, die zu einer
zweiphasigen oder dreiphasigen Freisetzung durch eine einzelne Verabreichung
führen,
wobei das Muster der Freisetzung stark variieren kann.
-
Zusätzlich können Freisetzungsmodulatoren
wie in
US 5,869,079 beschrieben
in den Implantaten enthalten sein. Die Menge des verwendeten Freisetzungsmodulators
wird von dem gewünschten
Freisetzungsprofil, der Aktivität
des Modulators und dem Freisetzungsprofil des Glucocorticoids in
Abwesenheit des Modulators abhängen.
Elektrolyte wie Natriumchlorid und Kaliumchlorid können ebenfalls
im Implantat enthalten sein. In den Fällen, in denen die Puffersubstanz
oder der Verstärker
hydrophil ist, können
sie auch als Freisetzungsbeschleuniger wirken. Hydrophile Additive
bewirken, daß die
Freisetzungsgeschwindigkeit durch schnellere Auflösung des
Materials, das die Wirkstoffpartikel umgibt, zunimmt, was den Oberflächenbereich
des ausgesetzten Wirkstoffs erhöht,
wodurch die Geschwindigkeit der Wirkstoffbioerosion erhöht wird.
Gleichermaßen löst sich
eine hydrophobe Puffersubstanz oder ein Verstärker langsamer auf, und verlangsamt
die Exposition mit dem Wirkstoffpartikel, wodurch die Geschwindigkeit
der Wirkstoffbioerosion verlangsamt wird.
-
Zur
Herstellung der hierin beschriebenen Implantate können verschiedene
Techniken verwendet werden. Geeignete Techniken beinhalten aber
sind nicht notwendigerweise beschränkt auf Lösungsmittelverdampfungsverfahren,
Phasenseparationsverfahren, interfaciale Verfahren, Gießverfahren,
Injektionsgießverfahren,
Extrusionsverfahren, Co-Extrusionsverfahren, Schneidepreßverfahren,
Stanzformverfahren, Wärmekompression,
Kombinationen davon und dgl.
-
Konkrete
Verfahren werden in
US 4,997,652 diskutiert.
Extrusionsverfahren können
verwendet werden um die Notwendigkeit von Lösungsmitteln im Herstellungsverfahren
zu vermeiden. Wenn Extrusionsverfahren angewendet werden, werden
Polymer und Wirkstoff so ausgewählt,
daß sie
bei den erforderlichen Herstellungstemperaturen gewöhnlich mindestens
ca. 85°C
stabil sind. Bei Extrusionsverfahren wurden Temperaturen von ca.
25°C bis
ca. 150°C,
mehr bevorzugt ca. 65°C
bis ca. 130°C
verwendet. Ein Implantat kann durch Erhöhen der Temperatur auf ca.
60°C bis
ca. 150°C
zum Wirkstoff/Polymermischen, wie zum Beispiel ca. 130°C, für einen
Zeitraum von ca. 0 bis 1 Stunde, 0 bis 30 Minuten oder 5 bis 15
Minuten hergestellt werden. Ein Zeitraum kann beispielsweise ca.
10 Minuten, bevorzugt ca. 0 bis 5 Minuten betragen. Die Implantate
werden dann bei einer Temperatur von ca. 60°C bis ca. 130°C, wie beispielsweise
75°C extrudiert.
-
Zusätzlich können die
Implantate co-extrudiert werden, so daß eine Beschichtung über einer
Kernregion während
der Herstellung des Implantats ausgebildet wird.
-
Kompressionsverfahren
können
zur Herstellung der Implantate verwendet werden und führen typischerweise
zu Implantaten mit schnelleren Freisetzungsgeschwindigkeit als Extrusionsverfahren.
Kompressionsverfahren können
Drücke
von ca. 50 bis 150 psi, mehr bevorzugt ca. 70 bis 80 psi und noch
mehr bevorzugt ca. 76 psi verwenden und verwenden Temperaturen von
ca. 0°C
bis ca. 115°C,
mehr bevorzugt ca. 25°C.
-
Die
Implantate der vorliegenden Erfindung können durch eine Vielzahl von
Verfahren, beinhaltend die Plazierung durch Pinzetten oder durch
Trocar, nachdem ein 2 bis 3 mm langer Schnitt in die Lederhaut geschnitten
wurde, in das Auge, wie beispielsweise die Glaskammer, insertiert
werden. Das Plazierungsverfahren kann die therapeutische Komponente
oder die Wirkstofffreisetzungskinetiken beeinflussen. Beispielsweise kann
die Abgabe des Implantats mit einem Trocar darin resultieren, daß das Implantat
tiefer in der Glaskammer plaziert wird als durch die Plazierung
mit einer Pinzette, was darin resultieren kann, daß sich das
Implantat näher
an der Grenze zur Glaskammer befindet. Die Lage des Implantats kann
die Konzentrationsgradienten der therapeutischen Komponente oder
des Wirkstoffs, welches den Bestandteil umgibt, beeinflussen und
daher die Freisetzungsgeschwindigkeiten beeinflussen (z. B. ein
Bestandteil, welcher näher
an der Grenze zum Glaskörper
plaziert wurde, kann in einer langsameren Freisetzungsgeschwindigkeit
resultieren).
-
Unter
diesen Krankheiten/Zuständen,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung behandelt oder adressiert werden können, sind ohne Beschränkung die
folgenden umfaßt:
Makulapathien/retinale
Degeneration: nicht-exsudative altersbedingte Makuladegeneration
(ARMD), exsudative altersbedingute Makuladegeneration (ARMD), choroidale
Neovaskularisation, diabetische Retinopathie, akute Makula-Neuroretinopathie,
zentrale seröse
Chorioretinopathie, cystoides Makulaödem, diabetisches Makulaödem.
-
Uveitis/Retinitis/Choroiditis:
akute multifokale plazoide Pigmentepitheliopathie, Behcet-Krankheit,
Vogeldunst "Birdshot"-Retinochoroidopathie,
Infektionen (Syphillis, Borreliose, Tuberkulose, Toxoplasmose),
intermediäre
Uveitis (Pars Planitis), multifokale Choroiditis, Multiple Evanescent
White Dot Syndrome (MEWDS), okulare Sarkoidose, Skleritis posterior,
hypopyon Choroiditis, subretinale Fibrose und Uveitis-Syndrom, Vogt-Koyanagi-Harada-Syndrom.
-
Vaskuläre Erkrankungen/exsudative
Erkrankungen: retinale, arterielle okklusive Erkrankung, zentrale retinale
Venenokklusion, disseminierte intravaskuläre Koagulopathie, verzweigte
retinale Venenokklusion (branch retinal vein occlussion), hypertensive
Netzhautveränderungen,
okularischämisches
Sydrom, retinale arterielle Mikroaneurysmen, Morbus Coats, parafoveale
Telangiectase, hemi-retinale Venenokklusion, Papillophlebitis, zentrale
retinale Arterienokklusion (branch retinal artery occlussion), verzweigte
retinale Arterienokklusion, Herzschlagadererkrankung (CAD), "frosted branch angitis", Sichelzellen-Retinopathie
und andere Hämoglobinopathien,
angioide Adern, familiäre
exsudative Vitreoretinopathie, Eales-Krankheit.
-
Traumatische/chirurgische:
sympathische Ophthalmie, uveitische Retinalerkrankung, retinale
Ablösung,
Trauma, Laser, PDT, Photokoagulation, Hypoperfusion während der
Operation, Strahlenretinopathie, Knochenmarks-Transplantations-Retinopathie.
-
Proliferative
Erkrankungen: proliferative vitreale Retinopathie und epiretinale
Membranen, proliferative diabetische Retinopathie.
-
Infektiöse Erkrankungen:
okulare Histoplasmose, okulare Toxocariasis, vermutetes okulares
Histoplasmosesyndrom (POHS), Endophthalmitis, Toxoplasmose, retinale
Krankheit verbunden mit einer HIV-Infektion, choroidale Erkrankung,
verbunden mit einer HIV-Infektion, uveitische Erkrankung, verbunden
mit einer HIV-Infektion, virale Retinitis, akute retinale Nekrose,
progressive äußere retinale
Nekrose, fungale retinale Erkrankungen, okulare Syphilis, okulare
Tuberkulose, diffuse unilaterale subakute Neuroretinitis, Myiasis.
-
Genetische
Störungen:
Retinitis Pigmentosa, systemische Erkrankungen verbunden mit retinalen Dystrophien,
angeborene stationäre
Nachtblindheit, Zapfendystrophien, Stargardt-Erkrankung und Netzhaut-Flavimaculatus,
Bests-Krankheit,
Pattern-Dystrophie des retinalen pigmentierten Epitheliums, kreuzvernetzte
Retinoschisis, Sorsby-Neutzhautdystrophie, gutartige konzentrische
Maculopathie, Bietti's
kristalline Dystrophie, Pseudoxanthoma-Elasticum.
-
Retinale
Tränen/Löcher: retinale
Ablösung,
Makula-Loch, „Giant
retinal tear" (GRT).
-
Tumore:
retinale Erkrankung, verbunden mit Tumoren, angeborene Hypertrophie
von RPE, uveales Melanoma posterior, choroidales Hämangiom,
choroidales Knochengeschwulst, choroidale Metastasen, kombiniertes
Hamartoma der Retina und retinales pigmentiertes Epithel, Retinoblastom,
vasoproliferative Tumore der okularen Netzhaut, retinales Astrocytom,
intraokulare lymphoide Tumore.
-
Verschiedenes:
gepunktete innere Choriodopathie, akute multifokale plazoide Pigmentepitheliopathie posterior,
myopische retinale Degeneration, akute retinale Pigmentepithelitis
und dgl.
-
In
einer Ausführungsform
wird ein Implantat wie zum Beispiel Implantate die hierin offenbart
sind, in ein Segment posterior eines Auges eines menschlichen oder
tierischen Patienten verabreicht, und bevorzugt in einen lebenden
Menschen oder eines lebenden Tiers. In mindestens einer Ausführungsform
wird ein Implantat ohne den Zugriff auf die subretinale Lücke des
Auges verabreicht. Beispielsweise kann ein Verfahren zur Behandlung
eines Patienten beinhalten, daß das
Implantat direkt in die hintere Kammer des Auges implantiert wird.
In anderen Ausführungsformen
kann die Behandlung des Patienten die Verabreichung eines Implantats
an den Patienten mittels mindestens einer intravitrealen Injektion,
subkonjunktivalen Injektion, subtenonen Injektionen, retrobulbaren
Injektion und suprachoroidalen Injektion beinhalten.
-
In
mindestens einer Ausführungsform
umfaßt
das Verfahren zur Behandlung eines hinteren Augenzustandes die Verabreichung
von ein oder mehreren Implantaten, enthaltend ein oder mehrere Steroide,
wie hierin offenbart, an einen Patienten mittels mindestens einer
intravitrealen Injektion, subkonjuktivalen Injektion, subtenonen
Injektion, retrobulbaren Injektion und suprachoroidalen Injektion.
Ein Spritzenapparat, beinhaltend eine der Größe nach geeignete Nadel, zum
Beispiel eine 22 Gauge-Nadel, eine 27 Gauge-Nadel oder eine 30 Gauge-Nadel,
erfolgreich verwendet werden, um die Zusammensetzung in das Segment
posterior eines menschlichen oder tierischen Auges zu injizieren.
Wiederholte Injektionen sind häufig
nicht notwendig aufgrund der verlängerten Freisetzung des Steroids
aus den Implantaten.
-
Die
vorliegenden Implantate stellen eine verlängerte Therapie für Patienten
bereit, die eine Augentherapie benötigen. Wie zuvor diskutiert,
können
die vorliegenden Implantate ein Steroid über ca. 2 Monate nach der Plazierung
in der Glaskammer des Patientenauges freisetzen. In bestimmten Implantaten
kann das Steroid und/oder andere therapeutische Mittel über mindestens
ca. 1 Jahr, zum Beispiel über
ca. 3 Jahre freigesetzt werden. In zusätzlichen Implantaten kann das
Steroid mit therapeutischen Mengen über mehr als drei Jahre wie
zum Beispiel ca. 5 Jahre freigesetzt werden.
-
Ein
weiterer Gesichtspunkt der Erfindung ist die Bereitstellung von
Kits zur Behandlung eines Okularzustands des Auges umfassend: a)
ein Gefäß, enthaltend
ein verlängertes
Freisetzungsimplantat, enthaltend eine therapeutische Komponente,
beinhaltend ein Steroid wie zum Beispiel Fluocinolon oder Triamcinolon
und eine Komponente, die den Wirkstoff verzögert freisetzt; und b) Anweisungen
zur Verwendung. Die Anweisungen können Schritte beinhalten, wie
die Implantate zu handhaben sind, wie die Implantate in die Augenregion insertiert
werden und was von der Verwendung der Implantate zu erwarten ist.
-
Im
Hinblick auf die Offenbarung hierin, ist eine Ausführungsform
ein bioabbaubares intraokulares Implantat, enthaltend ein Steroid,
wie zum Beispiel ein Triamcinolonacetonid, Fluocinolonacetonid,
Dexamethason und dgl. und eine bioabbaubare Polymerkomponente und
im wesentlichen kein Polyvinylalkohol. Solche Implantate können nützlich sein
in der Behandlung von Uveitis, beinhaltend nicht-infektiöse Uveitis
und andere Okularerkrankungen, beinhaltend Makulaödem, altersbedingte
Makula-Degeneration und die Erkrankungen, die hierin beschrieben
sind. Vorteilhafterweise können
diese Implantate in die Glaskammer des Auges eines Patienten plaziert
werden und können
ein oder mehrere therapeutische Nutzen mit relativ wenig oder keinen Nebenwirkungen
bereitstellen. Beispielsweise kann das Steroid wie zum Beispiel
Fluocinolonacetonid aus dem Implantat freigesetzt werden ohne daß der Patient
Katarakte, Glaskörperblutungen,
retinale Neovaskularisation und/oder okulare Hypertonie entwickelt.
-
In
einer anderen Ausführungsform
kann das Implantat ein Steroid enthalten wie beispielsweise Fluocinolonacetonid
und das Implantat kann eine Form haben, die verschieden von einer
Tablette ist. Beispielsweise kann das Implantat in Form eines Stäbchens,
einer Kugel und dgl. sein. In bestimmten Implantaten ist das Implantat
ein extrudiertes Implantat im Vergleich zu einer komprimierten Tablette.
Das Implantat kann eine Klebstoffkomponente enthalten, die das Implantat
in einer fixierten Position im Auge hält. Bestimmte Implantate wie
zum Beispiel Implantate, die keine Tabletten sind, können beispielsweise
ein Polyvinylalkohol-Nahtmaterial enthalten, andere Implantate beinhaltend
komprimierte Tabletten, können
eine Klebstoffkomponente enthalten, die frei von Polyvinylalkohol
ist. Beispielsweise kann ein Hydrogelmaterial verwendet werden,
um das Implantat im Auge des Patienten anzubringen.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
kann das Implantat ein Steroid enthalten, wie beispielsweise Fluocinolonacetonid
oder Triamcinolonacetonid und ein Mittel zur Herabsetzung des Innenaugendrucks
wie beispielsweise ein alpha-2-adrenerger Agonist. Diese Implantate
können
insbesondere nützlich
sein, um einen Anstieg des inneren Augendrucks, verbunden mit der
Freisetzung des Steroids aus dem Implantat im Auge vorzubeugen.
-
In
einer anderen Ausführungsform
kann eine intraokulare Tablette, enthaltend ein Steroid, einen Polyvinylalkohol-Überzug über dem
Tablettenkörper
enthalten und im wesentlichen frei von einer Silicon-Komponente
sein. Einige Beispiele von geeigneten Überzügen beinhalten die unten genannt.
-
Beispiele
-
Die
folgenden nicht-beschränkenden
Beispiele stellen für
den Fachmann besonders bevorzugte Wirkstofffreisetzungssysteme,
Verfahren zur Herstellung solcher Systeme und Verfahren zur Behandlung
von Zuständen
im Umfang der vorliegenden Erfindung bereit. Die folgenden Beispiele
beabsichtigen nicht, den Umfang der Erfindung zu beschränken.
-
Beispiel 1
-
Herstellung und Erprobung der Implantate,
enthaltend Fluocinolon und eine bioabbaubare Polymermatrix
-
Fluocinolonacetonid
wurde mit einem Polymer in einem rostfreiem Stahlmörser zusammengegeben und
unter Verwendung eines Turbula-Schüttlersets bei 96 RPM für 15 Minuten
gemischt. Das Pulver aus Fluocinolon und Polymer wurde von den Wänden des
Stahlmörsers
abgekratzt und dann nochmals zusätzlich
15 Minuten gemischt. Die Pulvermischung wurde auf Temperaturen im
Bereich von 110°C
bis 160°C
in Abhängigkeit
von dem verwendeten Polymer für
insgesamt 30 Minuten unter Bildung einer Polymer/Wirkstoffschmelze erhitzt.
Die Schmelze wurde pelletiert, anschließend in Gebinde geladen und
zu Fasern extrudiert und schließlich
wurden die Fasern in ca. 0,5 oder ca. 1 mg große Implantate geschnitten.
Die Implantate hatten ein Gewicht im Bereich von ca. 450 μg bis ca.
550 μg oder
von ca. 900 μg
bis ca. 1100 μg.
Die 1 mg-großen
Implantate hatten eine Länge
von ca. 2 mm und einen Durchmesser von ca. 0,72 mm.
-
Jedes
Implantat wurde in ein 20 ml Schraubdeckelfläschchen mit 10 ml 0,9%iger
Kochsalzlösung
gegeben. Die Fläschchen
wurden in ein schüttelndes
Wasserbad bei 37°C
gestellt. 9 ml Aliquot wurden entfernt und durch das gleiche Volumen
an frischem Medium am 1, 4, 7 und jede darauffolgende Woche ersetzt.
Die in vitro-Freisetzungstests wurden für jede Implantatcharge 6-mal wiederholt.
-
Die
Wirkstoffassays wurden mittels HPLC, bestehend aus einer Waters
2690 Separation Module (oder 2696) und 2996 Photodiode Array Detector
durchgeführt.
Ein Varian Microsorb-MVTM 100 Å C18-Säule wurde für die Trennung
verwendet und der Detektor wurde auf 254 nm eingestellt. Die mobile
Phase war (50:50) Acetonitril/0,005 M Natriumacetat (pH = 4,0).
Die Flußrate
war 1,00 ml/min und die Gesamtlaufzeit betrug 6 Minuten. Die Freisetzungsgeschwindigkeit
wurde durch Berechnung der freigesetzten Wirkstoffmenge in einem
gegebenen Volumen des Mediums über
die Zeit μg/Tag
berechnet.
-
Insgesamt
wurden 20 Fluocinolonacetonid-Formulierungen hergestellt, wie in
Tabelle 1 gezeigt. Die verwendeten Polymeren waren Boehringer Ingelheim
Resomers RG755, RG503, R202H, RG502H und RG502. Die logarithmische
Viskositätszahl
betrug ca. 0.6, 0.4, 0.2, 0.2 bzw. 0.2 dl/g. Die durchschnittlichen
Molekulargewichte betrugen 40 000, 28 300, 6500, 8400 bzw. 11 400
Dalton.
- FA
- = Fluocinolonacetonid
- l. V.
- = logarithmische Viskositätszahl
- Schmelz-T
- = Schmelztemperatur
- Extru-T
- = Extrusionstemperatur
- Düse
- = Düsendurchmesser
(μm)
- DDS-Größe
- = Größe des Wirkstofffreisetzungssystems
(i. e. Gewicht des jeweiligen Implantats
-
Von
den 20 hergestellten Formulierungen wurden 16 in den Freisetzungstests
gescreent (Formulierungen # 1–11
und 16–20).
Zunächst
war das Freisetzungsmedium 10 ml Phosphat-gepufferte Kochsalzlösung (PBS)
wobei 1 ml zu jedem Zeitpunkt ersetzt wurde, aber es wurde fast
keine Freisetzung innerhalb von bis zu 3 Wochen beobachtet. Das
Freisetzungsmedium wurde umgehend auf PBS verändert wobei 9 ml ersetzt wurden,
aber die Freisetzung war inkonsistent und mit nicht-akzeptabel hohen
Standardabweichungen. Schließlich
wurde das Freisetzungsmedium auf 0,9%ige Kochsalzlösung mit
9 ml Ersetzung zu jedem Zeitpunkt ausgewechselt. Die Freisetzungsprofile
sind in den 1 und 2 dargelegt.
-
Die
meisten der Fluocinolonacetonid-Formulierungen haben die gesamte
Wirkstoffbeladung in ca. 2 bis 3 Monaten freigesetzt. Von den 16
Formulierungen zeigten 11 Formulierungen eine Freisetzung von ca.
2 Monaten. Von den 11 Formulierungen zeigten 6 Formulierungen eine
Freisetzung innerhalb von ca. drei Monaten.
-
Insbesondere
zeigten alle Formulierungen, hergestellt mit Resomer RG755 (453-98A,
453-98B und 453-99) und RG752 (453-117) fast keine Freisetzung nach
dem Tag 4 und ihre Freisetzungsstudien wurden nach 1 Monat gestoppt.
-
Formulierungen,
die mit RG503 (453-100 und 453-101) und RG502 (453-119) hergestellt
wurden, zeigten eine Verzögerung
von 3 bis 4 Wochen bevor zwischen Tag 49 und Tag 56 100% freigesetzt
wurden.
-
Die
Formulierungen, die mit RG502H (453-118) hergestellt wurden, stellten
sich am Tag 49 als die schnellsten heraus.
-
Die
Formulierungen, die aus einer (1:1)-Mischung von RG502H und R202H
hergestellt wurden, führten
zur längsten
Freisetzung – bis
84 Tage.
-
Schließlich zeigte
sich, daß die
Formulierung, hergestellt aus einer (1:1)-Mischung von RG502H und RG752
zunächst
langsamer sind, als die, hergestellt aus RG502H (453-118), erwiesen
sich aber letztlich als die, die eine vollständige Freisetzung bis zum 49.
Tag zeigten.
-
Basierend
auf diesen Daten wurde geschlossen, daß eine Mischung aus RG502H
und anderen Polymeren mit langsamer Freisetzung eine Formulierung
bereitstellen wird, die eine längere
Freisetzung und eine Kinetik nahe nullter Ordnung aufweist. Eine
Formulierung mit erwünschtem
Freisetzungseigenschaften war eine 1:2-Mischung aus RG502H und R202H,
die zu einer Freisetzung von 94% Fluocinolon nach 84 Tagen führte.
-
Beispiel 2
-
Herstellung und Erprobung der Implantate,
enthaltend Triamcinolon und ein bioabbaubare Polymermatrix
-
Triamcinolonacetonid
wurde mit einem Polymer in einem rostfreien Stahlmörser zusammengegeben und
unter Verwendung eines Turbula-Schüttel-Sets bei 96 RPM für 15 Minuten gemischt. Das
Pulver aus Fluocinolon und Polymer wurde von den Wänden des
Stahlmörsers
abgekratzt und anschließend
nochmals für zusätzliche
15 Minuten gerührt.
Die Pulvermischung wurde auf Temperaturen im Bereich von 110°C bis 160°C, in Abhängigkeit
von dem verwendeten Polymer für
insgesamt 30 Minuten unter Ausbildung einer Polymer/Wirkstoffschmelze
erhitzt. Die Schmelze wurde pelletiert, anschließend in ein Gebinde gefüllt und
in Fasern extrudiert und schließlich
wurden die Fasern in ca. 0,5 mg oder ca. 1 mg große Implantate
geschnitten. Die Implantate hatten ein Gewicht im Bereich von ca.
450 μg bis
ca. 550 μg
oder von ca. 900 μg
bis ca. 1100 μg.
Die 1 mg großen
Implantate hatten eine Länge
von ca. 2 mm und einen Durchmesser von ca. 0,72 mm.
-
Die
Erprobung der Triamcinolon-Implantate wurde wie in Beispiel 1 beschrieben
durchgeführt.
-
Insgesamt
wurden 16 Triamcinolonacetonid-Formulierungen hergestellt, wie in
Tabelle 2 gezeigt. Die verwendeten Polymere waren Boehringer Ingelheim-Resomere
RG755, RG503, R202H, RG502H und RG502. Die logarithmischen Viskositätszahlen
waren 0.6, 0.4, 0.2, 0.2 bzw. 0.2 dl/g. Die mittleren Molekulargewichte waren
40 000, 28 300, 6500, 8400 bzw. 11 400 Dalton.
- TA
- = Triamcinolonacetonid
- l. V.
- = logarithmische Viskositätszahl
- Schmelz-T
- = Schmelztemperatur
- Extru-T
- = Extrusionstemperatur
- Düse
- = Düsendurchmesser
(μm)
- DDS-Größe
- = Größe des Wirkstofffreisetzungssystems
(i. e. Gewicht des jeweiligen Implantats
-
Von
den 16 hergestellten Formulierungen wurden 8 auf ihre Freisetzung
untersucht (Formulierungen # 1–8).
Bei dem Freisetzungsmedium begegnete man den gleichen Problemen
wie bei Fluocinolon. Das Freisetzungsmedium wurde auf 0,9% gesättigte Kochsalzlösung umgestellt,
wobei zu jedem Zeitpunkt 9 ml ersetzt wurden. Die Freisetzungsprofile
sind in 3 dargestellt.
-
Bestimmte
Triamcinolonacetonid-Formulierungen hatten Freisetzungszeiträume von
ca. 4 bis 6 Monate. Von den 8 Formulierungen wiesen 5 Formulierungen
eine Freisetzung über
4 oder mehr Monate auf und 2 Formulierungen wiesen eine Freisetzung über mehr
als 5 Monate auf.
-
Formulierungen,
die mit RG755 (453-96), RG752 (453-114) und R202H (453-115) hergestellt
wurden, zeigten im wesentlichen keine oder eine sehr langsame Freisetzung.
-
Die
Formulierung, hergestellt mit RG502H (453-113) zeigte das schnellste
und vielleicht gleichmäßigste Freisetzungsprofil
mit minimaler Verzögerung,
die nahezu 4 Monate anhielt.
-
Die
Formulierung, hergestellt mit RG502 (453-112) zeigte eine gleichschnelle
Freisetzung über
4 Monate aber wies eine 2- bis 3-wöchige Verzögerung auf.
-
Ähnlich wie
die Formulierungen in Beispiel 1, führte die Formulierung, hergestellt
mit einer (1:1)-Mischung aus RG502H- und R202H-Charge (453-123) zu einem Freisetzungsprofil,
das 5 bis 6 Monate erreichte. Das Freisetzungsprofil war das, welches
am linearsten und längsten
war (>140 Tage).
-
Basierend
auf den Daten der Beispiele 1 und 2 erwies sich, daß mit den
Polymermischungen eine gewünschte,
kontrollierte Freisetzungsgeschwindigkeit im Vergleich zu einzelnen
Polymeren erzielt wird. Die Verwendung eines langsam abbaubaren
Poly(D,L-lactids) wie R202H und Mischen des Polymer mit einem schnell abbaubaren
Poly(D,L-lactid-co-glycolid) wie RG502H weist eine wirksame Kontrolle
der Freisetzungsgeschwindigkeit von sowohl Fluocinolon als auch
Triamcinolonacetonid auf.
-
Beispiel 5
-
Behandlung von Uveitis mit einem intraokularen
Implantat, enthaltend Fluocinolon verbunden mit einer bioabbaubaren
Polymermatrix.
-
Eine
48 Jahre alte Frau mit Uveitis posterior stellt sich vor. Sie klagt über Lichtempfindlichkeit
und Augenschmerzen. Ein Implantat, enthaltend 250 μg Fluocinolonacetonid
und 250 μg
einer Kombination aus bioabbaubaren Polymeren (R502H und R202H im
Verhältnis
1:2, wie in dem obigen Beispiel 1 beschrieben) wird in der Glaskammer
beider Augen dieser Frau unter Verwendung eines Trocar plaziert.
Nach 2 Tagen beginnt die Frau eine Abnahme des okularen Schmerzes
und der Lichtempfindlichkeit zu bemerken. Sie bemerkt außerdem eine
Verringerung der Trübung
ihres Sehens und eine Abnahme von Myiodesonsia. Eine bedeutende Linderung
der Uveitis-Symptome
wurde innerhalb von 7 Tagen beobachtet und hielten über ca.
3 Monate an.
-
Beispiel 7
-
Behandlung eines Makula-Ödems mit
einem Steroid-enthaltenden intraokularen Implantats
-
Ein
53 Jahre alter Mann mit Makulaödem
wird durch Injektion eines bioabbaubaren Implantats in den Glaskörper in
jedes Auge des Patienten unter Verwendung einer Spritze mit einer
Nadel behandelt. Die Implantate enthalten 500 μg Fluocinolonacetonid und 500 μg PLGA. Der
Patient berichtet eine Verminderung des Schmerzes und eine Verbesserung
des Sehens innerhalb einer Woche nach der Implantierung. Die Verbesserungen
halten über
ca. 2 Jahre an. Über
diese Zeit haben sich keine Katarakte entwickelt.
-
Beispiel 8
-
Behandlung einer Makula-Degeneration mit
einem Steroid-enthaltenden intraokularen Implantat
-
Eine
82 Jahre alte Frau, bei der eine Makula-Degeneration im rechten
Auge diagnostiziert wurde, wird durch intravitreale Plazierung eines
bioabbaubaren Implantats, enthaltend 600 μg Fluocinolonacetonid und 500 μg PLGA behandelt.
Das Implantat wird in der Nähe
der Fovea plaziert, ohne daß dadurch
das Sehen des Patienten beeinträchtigt
wird. Eine weitere ophthalmische Diagnose zeigt, daß die Makula-Degeneration
aufgehalten wird und der Patient nimmt keinen weiteren Verlust des
Sehvermögens,
verbunden mit der Makula-Degeneration wahr. Während der Behandlung bleibt
der Innenaugendruck in akzeptablen Grenzen.
-
Beispiel 9
-
Auswirkungen der Polymereigenschaften
und Wirkstoffbeladung auf intraokulare Implantate
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Auswirkungen von Poly(lactid-co-glycolid) (PLGA)-Polymereigenschaften
und Wirkstoffbeladung auf in vitro-Freisetzungsprofile der Steroide aus
polymeren Implantaten. Genauer beschreibt dieses Beispiel die Auswirkungen
des Polymermolekulargewichts (MW), das Lactid-Glycolid (LG)-Verhältnis und
die Steroidbeladung auf das Freisetzungsprofil von Triamcinalonacetonid
(TA) oder Beclomethasondipropionat (BD) aus Poly(D,L-lactid-co-glycolid)-Polymerimplantate,
enthaltend Triamcinalonacetonid (TA) oder Beclomethasondipropionat
(BD).
-
Die
Wirkstofffreisetzungsprofile der vorliegenden Implantate beziehen
sich auf das Molekulargewicht (MW) des Polymers wie PLGA in diesem
Beispiel, das Lactid-Glycolid-Verhältnis (LG) des Polymers und
die Wirkstoffbeladung oder Menge des Wirkstoffs im Implantat. Die
Steroidfreisetzung aus den Implantaten wurde in Phosphat-gepufferter
gesättigter
Kochsalzlösung
(pH 7,4; PBS) oder Citratphosphatpuffer enthaltend 0,1% Cetyltrimethylammoniumbromid
(pH 5,4; CTAB) untersucht.
-
In
kürze dargestellt
wurden die Implantate durch Schmelzextrusion hergestellt und die
Steroidfreisetzung aus dem Implantat mittels HPLC nach Inkubation
bei 37°C
in Phosphat-gepufferter gesättigter
Kochsalzlösung
bei pH 7,4 oder Citratphosphatpuffer mit 0,1% Cetyltrimethylammoniumbromid
bei pH 5,4 untersucht. Die Triamcinalon-Freisetzung aus den Implantaten
wurde über
90 Tage beobachtet und die Beclomethasondipropionat-Freisetzung
aus den Implantaten wurde über
35 Tage beobachtet.
-
Die
Ergebnisse dieser Experimente zeigen, daß beide Steroidfreisetzungen
in Citratpuffer viel schneller als in Phosphatpuffer sind. Während der
ersten 30 Tage sind die Freisetzungsprofile der zwei Steroide sehr ähnlich,
obwohl Triamcinolonacetonid ca. 150-mal wasserlöslicher als Beclomethasondipropionat
ist. Die Polymereigenschaften haben eine geringfügige Auswirkung auf das Freisetzungsprofil
in diesem Zeitrahmen oder Teil des Freisetzungsprofils (z. B. innerhalb
der ersten 30 Tage). In dieser frühen Phase scheint die Freisetzung
durch die Wirkstoffauflösung
kontrolliert zu sein. Die Polymereigenschaften werden nach den ersten 30
Tagen oder während
einem zweiten Zeitraum oder Teil des Freisetzungsprofils wichtiger,
da die Unterschiede der Hydrolysegeschwindigkeit des Polymers wichtiger
wird.
-
Triamcinalonacetonid
wurde von Pharmacia Upjon Co. erhalten. Beclomethasondipropionat
wurde von Sigma erhalten. PLGA-Polymere RG502, RG504, RG752 und
RG755 wurden von Boehringer-Ingelheim Pharma GmbH & Co. (Deutschland)
erhalten. Die Kochsalzlösung
(0,9% NaCl) wurde von VWR Scientific erhalten. Cetyltrimethylammoniumbromid
(CTAB) wurde von Aldrich erhalten.
-
Die
folgende Ausstattung wurde verwendet: eine Kugelmühle (Modell
mm200; F. Kurt Retsch GmbH & Co.,
Deutschland); ein Turbula-Schüttler
(Modell T2F Nr. 990720, Glen Mills, Inc., New Jersey); ein Kolbenextruder,
erhalten von APS Engineering, Inc.; ein Verdichter (Modell A-1024,
Jamesville Tool & Manufacturing, Inc.,
Milton Wisconsin); ein schüttelndes
Wasserbad (Modell 50, Precicion Scientific, Winchester, VA); eine Hochdruckflüssigkeitschromatographie
(HPLC, Modell Alliance 2695, ausgestattet mit einem Waters 2497
dualen Wellenlängen-Absorptionsdetektor,
Waters, Inc., Milford, MA); und ein Ofen (Modell 1330F, VWR Scientific,
Cornelius, OR).
-
In
diesem Beispiel wurden die Implantate mit einem Extrusionsverfahren
hergestellt. Die Steroide und das/die Polymer(e) wurden in einer
rostfreien Stahlkugelmühlenkapsel
mit zwei rostfreien Stahlmischkugeln zusammengegeben. Die Kapsel
wurde für
5 Minuten bei 20 cps auf die Kugelmühle gestellt. Die Kapsel wurde von
der Kugelmühle
entfernt und der Inhalt wurde mit einem Spatel gerührt; anschließend wurde
sie wieder zurück
auf die Kugelmühle
gestellt. Dies wurde für
zwei weitere 5-Minuten-Zyklen wiederholt. Die Kugelmühlenkapsel
wurde anschließend
auf einen Turbula-Mischer
für 5 Minuten
bei 20 cps gestellt. Der Inhalt der Kapsel wurde in kleinen Inkrementen
in ein Extrudergebinde überführt, das
in den Einsatz paßte
unter Verwendung eines Spatels und eines kleinen rostfreien Stahltrichters.
Nach jedem Inkrement wurde das Pulver in dem Extrudergebinde mit
einem Verdichter, der auf 50 psi eingestellt war, zusammengedrückt. Wenn
das Extrudergebinde voll war, wurde es zum Extruder transferiert
und der Extruder wurde auf Temperatur gebracht und äquilibriert.
Die Polymersteroid-Mischung wurde durch den Blaskopf bei 0,025 in/min
extrudiert; die resultierenden Fasern wurden in ca. 4-Inch-lange
Stücke
geschnitten und in ein 60 ml-Schraubdeckelfläschchen gefüllt, welche in einen laminierten
Folienbeutel mit einem Trockenmittelbeutel gefüllt wurde.
-
Die
experimentellen Bedingungen für
die Extrusion sind in Tabelle 5 bzw. Tabelle 6 für Triamcinalonacetonid bzw.
Beclamethasondipropionat dargestellt. Tabelle 5: Triamcinalonacetonid/PLGA-Extrusionsparameter
Polymer | Polymeranteil,
% | Wirkstoffbeladung,
% | Kompressionsdruck, psi | Durchmesser
des Blaskopfes, μm | Extrusionsgeschwindigkeit ''/min | Extrusionstemperatur, °C |
RG752 | 100 | 30 | 50 | 720 | 0,0025 | 95 |
RG752 | 100 | 50 | 50 | 720 | 0,0025 | 96 |
RG755 | 100 | 30 | 50 | 720 | 0,0025 | 97 |
RG755 | 100 | 50 | 50 | 720 | 0,0025 | 96 |
RG502 | 100 | 30 | 50 | 720 | 0,0025 | 97 |
RG502 | 100 | 50 | 50 | 720 | 0,0025 | 98 |
RG504 | 100 | 30 | 50 | 720 | 0,0025 | 94 |
RG504 | 100 | 50 | 50 | 720 | 0,0025 | 98 |
RG755 | 100 | 50 | 50 | 720 | 0,0025 | 101 |
RG752 | 100 | 30 | 50 | 720 | 0,0025 | 87 |
Tabelle 6: Beclomethason/PLGA Extrusionsparameter
Polymer | Polymeranteil,
% | Wirkstoffbeladung,
% | Kompressionsdruck, psi | Durchmesser
des Blaskopfes, μm | Extrusionsgeschwindigkeit ''/min | Extrusionstemperatur, °C |
RG755 | 100 | 30 | 50 | 720 | 0,0025 | 94 |
RG755 | 100 | 50 | 50 | 720 | 0,0025 | 99–109 |
RG752 | 100 | 30 | 50 | 720 | 0,0025 | 95–100 |
RG752 | 100 | 50 | 50 | 720 | 0,0025 | 96 |
RG504 | 100 | 30 | 50 | 720 | 0,0025 | 98 |
RG504 | 100 | 50 | 50 | 720 | 0,0025 | 104–114 |
RG502 | 100 | 30 | 50 | 720 | 0,0025 | 89–99 |
RG502 | 100 | 50 | 50 | 720 | 0,0025 | 95–96 |
RG755 | 100 | 50 | 50 | 720 | 0,0025 | 95 |
RG752 | 100 | 30 | 50 | 720 | 0,0025 | 95 |
- * Die Mischung von APi und Polymer wurden
bei 90°C
10 min im Extruder gelassen, bevor mit der Extrusion begonnen wurde.
-
Die
extrudierten Fasern wurden in 1 mg schwere stäbchenförmige Implantate (Stäbchen) geschnitten. Jedes
Stäbchen
wurde in ein 60 ml-Fläschchen
mit 50 ml Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung bei pH 7,4 oder Citratphosphatpuffer
bei pH 5,4 mit 0,1% Cetyltrimethylammoniumbromid (CTAB) in ein oszillierendes Wasserbad
(50 rpm) bei 37°C
gestellt. Zu jedem Entnahmezeitpunkt wurde das freigesetzte Steroid
(n = 6) mittels HPLC untersucht und die Lösung wurde aus dem Fläschchen
entfernt und mit frischem Puffer ersetzt. Die Steroidfreisetzung
wurde nach den folgenden Tagen gemessen: 1, 4, 7, 14, 21, 28, 35,
48, 69, 77 und 90.
-
Triamcinalonacetonid
(TA), freigesetzt aus dem PLGA (Poly(lactid-co-glycolid)-Polymerimplantat wurde mittels
HPLC untersucht (Waters, Milford, MA) unter Verwendung einer Waters
Symmetry C18 4,6 × 75
mm, 3 μm-Säule. Die
mobile Phase war Acetonitril-Wasser (35:65, V/V) mit einer Flußrate von
1,0 ml/min und einem Injektionsvolumen von 20 μl. Die Ultraviolett-Detektion von TA
wurde bei 243 nm durchgeführt.
Die Gesamtlaufzeit betrug 10 min und die TA-Retentionszeit war 4,0
min. Die Quantifizierung basierte auf der Peakfläche (peak area) und einer Triamcinalonacetonid-Standardkurve.
-
Beclomethasondipropionat
(BD), freigesetzt aus dem PLGA-Polymerimplantat, wurde mittels HPLC (Waters,
Millford, MA) untersucht, unter Verwendung einer Discoberg HS F5
C18, 4,6 × 150
mm, 5 μm-Säule. Die
mobile Phase war Acetonitril-Wasser (85:15), V/V) mit einer Flußrate von
0,8 ml/min und einem Injektionsvolumen von 30 μl. Die Ultraviolett-Detektion von BD
wurde bei 240 nm durchgeführt.
Die Gesamtlaufzeit war 5 min und die BD-Retentionszeit war 2,5 min.
Die Quantifizierung basierte auf der Peak-Fläche (peak area) und einer BD-Numierungskurve.
-
Die
Ergebnisse dieses Aufbaus wurden qualitativ zu drei Entnahmezeitpunkten
während
der Auflösung,
früh, mittel
und spät
analysiert.
-
Die
Triamcinalonacetamid-Freisetzungsergebnisse sind in Tabellen 7 bis
10 bzw. in 18 bis 21 dargestellt.
-
Wie
gezeigt, wird TA in den CTAB-Puffer schneller freigesetzt als in
dem PBS-Puffer. Die Wirkstofffreisetzungsgeschwindigkeit kann also
auch durch den pH und oberflächenaktive
Stoffe, die die Hydrolysegeschwindigkeit der Polymere verändern und
damit die Wirkstofffreisetzungsgeschwindigkeit, beeinflußt werden.
-
Die
Wirkstoffbeladung im Polymer hat den größten positiven Effekt auf die
Wirkstofffreisetzungsgeschwindigkeit im Vergleich zu dem Molekulargewicht
und Lactid-Glycolid-Verhältnis
in den ersten 30 Tagen. Nach den ersten 30 Tagen dominiert das Lactid-Glycolid-Verhältnis die
Wirkstofffreisetzungsgeschwindigkeit und wies einen negativen Effekt
auf. In anderen Worten, ein höheres
Lactid-Glycolid-Verhältnis
resultiert in einer langsameren Wirkstofffreisetzung. Ohne an eine
bestimmte Theorie oder einen bestimmten Wirkmechanismus gebunden
zu sein, können
diese Effekte mit hoher Wirkstoffbeladung bei früher Auflösung verbunden sein, was zu
mehr verfügbaren
Wirkstoff auf der Oberfläche
des Polymerimplantats führt.
Wenn weniger der Wirkstoff zur Verfügung steht, kann die Wirkstofffreisetzungsgeschwindigkeit
durch die Hydrolyse des Polymers kontrolliert werden, die für das niedrige
Lactid-Glycolid-Verhältnis
zum Polymer schneller ist.
-
Das
Molekulargewicht des Polymers hat einen positiven Effekt auf die
Wirkstofffreisetzungsgeschwindigkeit insbesondere später bei
der Auflösung – für Polymere
mit höheren
Molekulargewichten wurde eine schnellere Freisetzung beobachtet.
Ohne an eine bestimmte Theorie oder einen bestimmten Wirkmechanismus
gebunden zu sein, kann dies auftreten, weil die Polymere mit niedrigerem
Molekulargewicht dichter gepackt sind und die Polymere mit höherem Molekulargewicht
schneller hydrolysieren. Insgesamt zeigen die Daten, daß die frühe Wirkstofffreisetzung
durch die Wirkstoffbeladung kontrolliert wird, aber daß die spätere Wirkstofffreisetzungsgeschwindigkeit
durch die Polymerhydrolysegeschwindigkeit kontrolliert wird. Tabelle 7: Triamcinalon-Freisetzungsergebnisse
in Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung, pH 7,4 bei 30% Wirkstoffbeladung Gesamtfreisetzung (%)
| 755-30 | 752-30 | 504-30 | 502-30 | 752-30R |
1 | 1,08 | 0,81 | 1,75 | 0,74 | 0,46 |
4 | 1,40 | 1,02 | 2,13 | 0,94 | 0,49 |
7 | 1,56 | 1,08 | 2,29 | 1,00 | 0,59 |
14 | 1,70 | 1,10 | 2,47 | 1,11 | 0,60 |
21 | 1,92 | 1,28 | 2,86 | 1,47 | 0,69 |
28 | 2,05 | 1,37 | 4,14 | 2,77 | 0,97 |
35 | 2,08 | 1,41 | 9,73 | 4,60 | 1,06 |
48 | 2,22 | 1,98 | 13,74 | 7,73 | 1,65 |
69 | 14,03 | 4,42 | 21,70 | 11,70 | 3,98 |
90 | 20,94 | 7,82 | 36,46 | 21,22 | 7,05 |
Standardabweichung
| 755-30 | 752-30 | 504-30 | 502-30 | 752-30R |
1 | 0,08 | 0,12 | 0,14 | 0,04 | 0,09 |
4 | 0,05 | 0,11 | 0,13 | 0,04 | 0,03 |
7 | 0,04 | 0,04 | 0,06 | 0,04 | 0,03 |
14 | 0,03 | 0,02 | 0,07 | 0,05 | 0,02 |
21 | 0,03 | 0,03 | 0,03 | 0,01 | 0,04 |
28 | 0,05 | 0,03 | 0,19 | 0,02 | 0,11 |
35 | 0,02 | 0,03 | 1,09 | 0,09 | 0,05 |
48 | 0,12 | 0,03 | 0,83 | 0,33 | 0,10 |
69 | 1,87 | 0,06 | 2,09 | 0,73 | 0,25 |
90 | 0,34 | 0,94 | 3,05 | 3,10 | 0,53 |
Tabelle 8: Triamcinalon-Freisetzungsergebnisse
in Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung pH 7,4 bei 50% Wirkstoffbeladung Gesamtfreisetzung (%)
| 755-50 | 752-50 | 504-50 | 502-50 | 752-50R |
1 | 1,83 | 2,01 | 1,88 | 1,97 | 2,20 |
4 | 2,93 | 2,32 | 2,56 | 2,57 | 3,75 |
7 | 3,68 | 2,44 | 2,74 | 2,84 | 4,62 |
14 | 4,66 | 2,58 | 2,93 | 3,09 | 5,68 |
21 | 5,23 | 2,73 | 3,16 | 3,46 | 6,21 |
28 | 5,60 | 2,87 | 4,29 | 4,23 | 6,62 |
35 | 5,75 | 2,98 | 6,37 | 4,92 | 6,84 |
48 | 5,92 | 3,70 | 8,07 | 7,44 | 7,04 |
69 | 7,69 | 5,35 | 14,47 | 10,79 | 7,84 |
90 | 9,42 | 7,38 | 39,38 | 33,66 | 8,59 |
Standardabweichung
| 755-50 | 752-50 | 504-50 | 502-50 | 752-50R |
1 | 0,35 | 0,15 | 0,72 | 0,09 | 0,16 |
4 | 0,09 | 0,05 | 0,32 | 0,08 | 0,14 |
7 | 0,15 | 0,05 | 0,10 | 0,04 | 0,16 |
14 | 0,12 | 0,06 | 0,08 | 0,05 | 0,11 |
21 | 0,09 | 0,03 | 0,09 | 0,03 | 0,04 |
28 | 0,05 | 0,06 | 0,56 | 0,08 | 0,05 |
35 | 0,01 | 0,05 | 1,01 | 0,04 | 0,03 |
48 | 0,04 | 0,09 | 1,58 | 2,65 | 0,03 |
69 | 0,79 | 0,25 | 3,75 | 2,60 | 0,08 |
90 | 0,47 | 0,37 | 2,45 | 3,63 | 0,08 |
Tabelle 9: Triamcinalon-Freisetzungsergebnisse
in Citratphosphat-Puffer pH 5,4 bei 30% Wirkstoffbeladung Gesamtfreisetzung (%)
| 755-30 | 752-30 | 504-30 | 502-30 | 752-30R |
1 | 1,79 | 1,93 | 2,50 | 1,07 | 0,69 |
4 | 2,18 | 1,93 | 2,85 | 1,12 | 0,74 |
7 | 2,35 | 2,22 | 3,03 | 1,13 | 0,86 |
14 | 2,61 | 3,05 | 3,23 | 1,21 | 0,94 |
21 | 3,00 | 4,62 | 4,73 | 1,59 | 0,96 |
28 | 3,45 | 12,44 | 16,60 | 7,99 | 1,00 |
35 | 3,57 | 12,59 | 45,16 | 25,70 | 1,00 |
48 | 4,05 | 12,99 | 94,39 | 77,56 | 1,46 |
69 | 18,96 | 42,24 | 95,24 | 83,21 | 45,40 |
77 | 58,09 | 83,17 | | | 63,83 |
90 | 92,97 | 96,82 | | | 79,93 |
Standardabweichung
| 755-30 | 752-30 | 504-30 | 502-30 | 752-30R |
1 | 0,19 | 1,11 | 0,12 | 0,05 | 0,05 |
4 | 0,03 | 0,00 | 0,02 | 0,04 | 0,03 |
7 | 0,06 | 0,26 | 0,04 | 0,02 | 0,01 |
14 | 0,05 | 1,18 | 0,02 | 0,03 | 0,03 |
21 | 0,21 | 2,06 | 0,04 | 0,02 | 0,02 |
28 | 0,27 | 3,92 | 0,27 | 0,64 | 0,03 |
35 | 0,07 | 0,06 | 2,99 | 2,69 | 0,00 |
48 | 0,27 | 0,04 | 3,90 | 2,92 | 0,04 |
69 | 0,48 | 3,20 | 0,50 | 3,24 | 2,29 |
77 | 2,48 | 6,49 | | | 2,71 |
90 | 3,88 | 5,73 | | | 4,08 |
Tabelle 10: Triamcinalon-Freisetzungsergebnisse
in Citratphosphat-Puffer pH 5,4 bei 50% Wirkstoffbeladung Gesamtfreisetzung (%)
| 755-50 | 752-50 | 504-50 | 502-50 | 755-50R |
1 | 4,32 | 3,14 | 4,10 | 3,10 | 5,63 |
4 | 7,96 | 3,38 | 5,77 | 4,08 | 9,39 |
7 | 13,26 | 3,46 | 6,24 | 4,42 | 11,52 |
14 | 16,75 | 3,60 | 6,79 | 4,77 | 14,79 |
21 | 19,60 | 3,80 | 10,34 | 5,25 | 16,43 |
28 | 21,91 | 3,90 | 20,94 | 9,17 | 17,21 |
35 | 23,75 | 4,02 | 41,21 | 16,58 | 17,59 |
48 | 24,50 | 5,02 | 82,11 | 71,13 | 18,38 |
69 | 43,48 | 33,38 | 91,91 | 85,27 | 27,09 |
77 | 58,17 | 54,68 | | | 35,62 |
90 | 85,58 | 75,87 | | | 54,43 |
Standardabweichung
| 755-50 | 752-50 | 504-50 | 502-50 | 755-50R |
1 | 1,01 | 0,63 | 0,14 | 0,14 | 1,76 |
4 | 0,76 | 0,09 | 0,36 | 0,08 | 0,09 |
7 | 5,93 | 0,05 | 0,17 | 0,03 | 0,07 |
14 | 1,16 | 0,03 | 0,13 | 0,03 | 0,15 |
21 | 1,23 | 0,03 | 0,32 | 0,03 | 0,12 |
28 | 2,78 | 0,02 | 0,14 | 0,55 | 0,11 |
35 | 2,20 | 0,03 | 1,66 | 3,08 | 0,06 |
48 | 0,34 | 0,19 | 3,58 | 13,62 | 0,10 |
69 | 8,47 | 7,52 | 4,47 | 1,67 | 1,65 |
77 | 1,78 | 7,97 | | | 1,13 |
90 | 5,86 | 11,33 | | | 4,57 |
-
Die
Beclomethasondipropionat-Freisetzungsergebnisse sind in den Tabellen
11 bis 14 gezeigt bzw. in den 22 bis 25 aufgezeichnet.
-
In
diesen Experimenten wurde die Beclomethasondipropionat-Freisetzung über einen
Monat untersucht. In diesem frühen
Zeitrahmen (z. B. innerhalb eines Monats) sind die Freisetzungsprofile
von BD und TA sehr ähnlich,
obwohl BD ca. 150-mal weniger löslich
ist als TA. Der Wechsel zu einem sauren Medium hat die Menge an
freigesetztem BD leicht erhöht,
aber nicht so stark, wie sich der gleiche Mediumwechsel für TA ausgewirkt
hat. Die BD-Freisetzung
hat mit erhöhter
Wirkstoffbeladung in Phosphatpuffer nicht zugenommen, aber jedoch
in CTAB-Puffer. Die Antwort auf ein erhöhtes Lactid-Glycolid-Verhältnis war
für beide
Steroide im ersten Monat gleich. Der Effekt ist in den ersten 30
Tagen relativ gering, jedoch verringert die Erhöhung des Lactid-Glycolid-Verhältnisses
die Menge an freigesetztem Wirkstoff. Die Auswirkung des Molekulargewichts
war für
beide Steroide unterschiedlich; die Triamcinolon-Freisetzung hat
mit höherem
Molekulargewicht in beiden Medien leicht zugenommen, wohingegen
die Beclomethason-Freisetzung
in PBS abgenommen hat und in CTAB mit zunehmenden Molekulargewicht
zugenommen hat. Tabelle 11: Beclomethasondipropionat-Freisetzungsergebnisse
in Phosphatgepufferter Kochsalzlösung
pH 7,4 bei 30% Wirkstoffbeladung Gesamtfreisetzung (%)
| 755-30 | 752-30 | 504-30 | 502-30 | 752-30R |
1 | 0,31 | 0,34 | 1,23 | 1,46 | 0,72 |
4 | 1,86 | 3,07 | 2,90 | 2,75 | 2,27 |
7 | 2,64 | 3,74 | 3,64 | 3,52 | 3,22 |
14 | 3,03 | 4,36 | 4,12 | 3,95 | 3,58 |
21 | 3,56 | 4,92 | 4,80 | 4,61 | 4,13 |
28 | 4,11 | 5,32 | 6,09 | 5,53 | 4,62 |
35 | 4,45 | 5,80 | 6,82 | 6,68 | 5,03 |
48 | | | | | |
69 | | | | | |
90 | | | | | |
Standardabweichung
| 755-30 | 752-30 | 504-30 | 502-30 | 752-30R |
1 | 0,05 | 0,41 | 0,35 | 0,06 | 0,19 |
4 | 0,57 | 0,28 | 0,48 | 0,34 | 0,22 |
7 | 0,12 | 0,43 | 0,28 | 0,26 | 0,22 |
14 | 0,17 | 0,09 | 0,16 | 0,21 | 0,28 |
21 | 0,27 | 0,18 | 0,18 | 0,08 | 0,11 |
28 | 0,14 | 0,44 | 0,51 | 0,16 | 0,12 |
35 | 0,16 | 0,16 | 0,13 | 0,11 | 0,15 |
48 | | | | | |
69 | | | | | |
90 | | | | | |
Tabelle 12: Belomethasondipropionat-Freisetzungsergebnisse
in Phosphatgepufferter Kochsalzlösung
pH 7,4 bei 50% Wirkstoffbeladung Gesamtfreisetzung (%)
| 755-50 | 752-50 | 504-50 | 502-50 | 752-50R |
1 | 0,11 | 0,18 | 0,70 | 1,01 | 0,75 |
4 | 0,78 | 1,95 | 2,22 | 2,00 | 1,84 |
7 | 1,13 | 2,78 | 2,57 | 2,50 | 2,34 |
14 | 1,29 | 3,19 | 2,91 | 2,75 | 2,72 |
21 | 1,62 | 3,68 | 3,25 | 3,21 | 3,20 |
28 | 1,88 | 4,15 | 3,87 | 3,72 | 3,56 |
35 | 2,02 | 4,42 | 4,22 | 4,36 | 3,75 |
48 | | | | | |
69 | | | | | |
90 | | | | | |
Standardabweichung
| 755-50 | 752-50 | 504-50 | 502-50 | 752-50R |
1 | 0,07 | 0,09 | 0,24 | 0,30 | 0,07 |
4 | 0,37 | 0,19 | 0,16 | 0,14 | 0,17 |
7 | 0,12 | 0,10 | 0,30 | 0,18 | 0,16 |
14 | 0,04 | 0,09 | 0,08 | 0,08 | 0,08 |
21 | 0,09 | 0,08 | 0,20 | 0,10 | 0,04 |
28 | 0,15 | 0,11 | 0,12 | 0,16 | 0,08 |
35 | 0,08 | 0,17 | 0,15 | 0,19 | 0,03 |
48 | | | | | |
69 | | | | | |
90 | | | | | |
Tabelle 13: Beclomethasondipropionat-Freisetzungsergebnisse
in Citratphosphat-Puffer pH 5,4 bei 30% Wirkstoffbeladung Gesamtfreisetzung (%)
| 755-30 | 752-30 | 504-30 | 502-30 | 752-30R |
1 | 0,28 | 1,20 | 2,16 | 1,28 | 1,37 |
4 | 1,44 | 1,54 | 3,16 | 1,59 | 1,50 |
7 | 2,15 | 1,87 | 3,90 | 2,04 | 1,93 |
14 | 2,62 | 2,06 | 4,53 | 2,39 | 2,27 |
21 | 3,05 | 2,35 | 7,45 | 3,68 | 2,54 |
28 | 3,32 | 2,50 | 12,51 | 7,09 | 2,82 |
Standardabweichung
| 755-30 | 752-30 | 504-30 | 502-30 | 752-30R |
1 | 0,16 | 0,22 | 0,23 | 0,25 | 0,10 |
4 | 0,24 | 0,11 | 0,22 | 0,16 | 0,11 |
7 | 0,15 | 0,09 | 0,17 | 0,03 | 0,08 |
14 | 0,09 | 0,21 | 0,08 | 0,11 | 0,06 |
21 | 0,09 | 0,05 | 0,24 | 0,16 | 0,16 |
28 | 0,10 | 0,22 | 0,74 | 0,29 | 0,07 |
Tabelle 14: Beclomethasondipropinat-Freisetzungsergebnisse
in Citratphosphat-Puffer pH 5,4 bei 50% Wirkstoffbeladung Gesamtfreisetzung (%)
| 755-50 | 752-50 | 504-50 | 502-50 | 752-50R |
1 | 2,01 | 0,47 | 3,07 | 2,16 | 3,80 |
4 | 6,26 | 1,77 | 6,01 | 3,16 | 7,64 |
7 | 9,00 | 2,55 | 7,48 | 3,98 | 10,30 |
14 | 12,40 | 3,51 | 8,45 | 4,73 | 13,49 |
21 | 14,16 | 4,06 | 10,59 | 6,04 | 15,06 |
28 | 15,07 | 4,44 | 15,31 | 9,21 | 15,95 |
Standardabweichung
| 755-50 | 752-50 | 504-50 | 502-50 | 752-50R |
1 | 0,36 | 0,06 | 0,74 | 0,37 | 0,42 |
4 | 0,63 | 0,24 | 0,51 | 0,27 | 0,61 |
7 | 0,54 | 0,18 | 0,17 | 0,16 | 0,58 |
14 | 0,49 | 0,66 | 0,15 | 0,18 | 0,65 |
21 | 0,26 | 0,15 | 0,28 | 0,12 | 0,22 |
28 | 0,13 | 0,12 | 0,79 | 0,29 | 0,08 |
-
Basierend
auf diesen Ergebnissen, ist die Freisetzung von wenig wasserlöslichen
Steroiden aus PLGA-Implantaten primär durch die Auflösung des
Steroids in den ersten 30 Tagen beschränkt und nicht durch die Beladung
oder Menge des Steroids oder die Eigenschaften der Polymermatrix.
In dem frühen
Stadium der Auflösung
(z. B. während
des ersten Teils des Wirkstofffreisetzungsprofils), sind die Freisetzungsgeschwindigkeiten
der zwei Steroide sehr ähnlich,
obwohl ihre Löslichkeiten
sehr unterschiedlich sind. Während
dieses Zeitraums scheint die Wirkstofffreisetzungsgeschwindigkeit
durch die Steroidauflösung
kontrolliert zu sein, wobei die Polymereigenschaften untergeordnete
Auswirkungen haben. Die spätere
Auflösung
(z. B. während
des zweiten Teils des Wirkstofffreisetzungsprofils) ist die Steroidfreisetzung
stärker
von den Polymereigenschaften abhängig,
da die Hydrolysegeschwindigkeiten der Polymere wichtiger werden.
Der Wechsel zu einem niedrigeren pH-Medium mit einer niedrigeren
Oberflächenspannung
erhöht
die freigesetzte Menge von beiden Steroiden.
-
Die
vorliegende Erfindung umfaßt
auch die Verwendung von allen und jeglichen möglichen Kombinationen der Wirkstoffe,
die hierin offenbart sind, in der Herstellung eines Medikaments
wie zum Beispiel ein Wirkstofffreisetzungssystem oder eine Zusammensetzung,
enthaltend ein Wirkstofffreisetzungssystem zur Behandlung von ein
oder mehreren Augenzuständen,
beinhaltend die, die oben angegeben sind.