-
Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Katalysator-Systeme zur Polymerisation
von Olefinen. Das Katalysator-System umfasst ein Gemisch aus (i)
einer Dialkylmagnesiumverbindung, (ii) einer Alkylaluminiumverbindung,
(iii) einem Silanol, (iv) einem Alkylhalogenid, (v) einem Übergangsmetallhalogenid
und gegebenenfalls (vi) entweder einem Dialkylaluminiumalkoxid oder
einer Trialkylaluminiumverbindung. Die Katalysator-Systeme eignen
sich besonders zur Verwendung als Katalysator-Systeme in der Lösungspolymerisation von
Olefinen und insbesondere für
die Polymerisation von Co- und Homopolymeren von Ethylen.
-
Das
am 10. Oktober 2000 an Jaber ausgegebene US-Patent 6.130.300 offenbart
ein Ziegler-Natta-System mit niedrigem Aluminium- und Magnesiumgehalt.
Der Katalysator umfasst ein Gemisch aus einer Alkylaluminiumverbindung
und einer Dialkylmagnesiumverbindung, einem Alkylhalogenid, einem
Titanhalogenid und einem Dialkylaluminiumalkoxid. Das Patent sieht
die Verwendung eines Silanols im Katalysator nicht vor. Außerdem werden
in vorliegender Erfindung einige Fälle in Betracht gezogen, in
denen das Dialkylaluminiumalkoxid nicht gegenwärtig ist.
-
Das
am 20. Oktober 1981 an Gibbs ausgegebene US-Patent 4.295.992 lehrt
die Herstellung eines Katalysatorträgers durch die Umsetzung eines
Alkohols, einer Organomagnesiumverbindung und eines Siliciumhalogenids.
Die vorliegende Erfindung hat den essenziellen Alkohol aus der Lehre
des US-Patents 4.295.992 entfernt.
-
Das
am 16. September 1986 an Coleman, III., ausgegebene US-Patent 4.612.300
lehrt einen Ziegler-Natta-Katalysatoren, in dem eine Komponente
eine lösliche
Organomagnesiumkomponente der Formel MgR''2,xMR''y ist,
worin M gegebenenfalls Al, Zn, Si, Sn, B oder P ist. Hinsichtlich
der Verwendungsmöglichkeiten
von siliciumhältigen
Verbindungen gibt es keine bedeutsamen Lehren. Der Katalysator benötigt außerdem die
Gegenwart einer Vanadiumverbindung, welche aus den Katalysatoren
der vorliegenden Erfindung entfernt wurde.
-
Die
vorliegende Erfindung erstrebt die Bereitstellung eines Katalysators,
der bei Hochtemperatur-Lösungspolymerisationen
zweckdienlich ist.
-
Demgemäß erstrebt
die vorliegende Erfindung die Bereitstellung eines Katalysators,
der im Wesentlichen aus folgendem Gemisch besteht:
- (i) einer Magnesiumverbindung der Formel (R2)2Mg, worin R2 ein
C1-6-Alkylrest ist;
- (ii) einer Alkylaluminiumverbindung der Formel (R1)3–aAl1(OR5)a,
worin R1 und R5 unabhängig voneinander aus
der aus C1-4-Alkylresten bestehenden Gruppe
ausgewählt
sind und a = 0 oder 1 ist;
- (iii) einer siliciumhältigen
Verbindung der Formel worin die A jeweils unabhängig voneinander
aus der aus C1-10-Alkylresten, C1-10-Alkoxidresten, C6-12-Arylresten,
C6-12-Aryloxidresten und Hydroxyresten bestehenden
Gruppe ausgewählt
sind; B aus der aus zweiwertigen C1-4-Alkylresten
und zweiwertigen C6-12-Arylresten bestehenden
Gruppe ausgewählt
ist und unsubstituiert oder bis zu vollständig mit einem oder mehreren
C1-4-Alkylresten substituiert ist; D aus
der aus einem Wasserstoffatom, C1-10-Alkylresten,
C1-10-Alkoxidresten, C6-12-Arylresten,
C6-12-Aryloxidresten, einem Aminorest der
Formel NR9R10, worin
R9 und R10 unabhängig voneinander
aus der aus einem Wasserstoffatom, einem Hydroxyrest, einem C1-4-Alkylrest bestehenden Gruppe ausgewählt sind,
einem Rest der Formel SO2CF3,
einem Rest der Formel SO2C6F5, einem Rest der Formel S-R9,
worin R9 wie oben definiert ist, einem Rest
der Formel OSO2R11,
worin R11 aus der aus C1-10-Alkylresten
und C6-12-Arylresten, einem Wasserstoffatom
bestehenden Gruppe ausgewählt
ist, oder einem Metall der Gruppe 1, 2 oder 3 bestehenden Gruppe
ausgewählt
ist; die R8 jeweils aus der aus dem Wasserstoffatom,
einem C1-4-Alkylrest, einem C1-4-Alkoxidrest,
einem C6-12-Arylrest und einem C6-12-Aryloxidrest bestehenden Gruppe ausgewählt sind;
w eine ganze Zahl von 1 bis 3 ist; x = 0 oder 1 ist; und y = 0 oder
1 ist; mit der Maßgabe,
dass die Siliciumverbindung eine funktionelle Gruppe oder ein Atom
enthält,
die/das mit der obigen Aluminiumverbindung reagiert;
- (iv) einem Halogenid der Formel R3X,
worin R3 ein C1-4-Alkylrest
ist und X ein Halogenid ist, das aus der aus Chlor und Brom bestehenden
Gruppe ausgewählt
ist;
- (v) Titantetrachlorid, um ein Molverhältnis zwischen Mg und Al1 von 4,0 : 1 bis 6 : 1, Mg : Ti von 4 bis
6, ein Molverhältnis
zwischen Al1 und Ti von 0,5 : 1 bis 3 :
1, ein Molverhältnis
zwischen Halogenid und Mg von 1,8 : 1 bis 2,4 : 1, ein Molverhältnis Si
: Ti von 0,5 : 1 bis 3 : 1 und ein Molverhältnis von Al1 :
Si von 0,5 : 1 bis 3 : 1 bereitzustellen; und
- (vi) gegebenenfalls einer Alkylaluminiumverbindung der Formel
(R4)3–bAl2(RO7)b, worin R4 und R7 unabhängig voneinander
aus der aus C1-4-Alkylresten bestehenden
Gruppe ausgewählt
ist und b = 1 oder 0 ist, um ein Molverhältnis zwischen Al2 und
Ti von 0 : 1 bis 5 : 1 bereitzustellen.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Polymerisation
eines Gemischs bereit, das aus zumindest 40 Gew.-% Ethylen und bis
zu 60 Gew.-% aus einem oder mehr C3-12-Olefinen
besteht, umfassend das Kontaktieren des Monomergemischs in einem
Kohlenwasserstofflösungsmittel
bei einer Temperatur von 105°C
bis 320°C
und einem Druck von 4 bis 20 mPa mit einem Katalysator, der im Wesentlichen
aus folgendem Gemisch besteht:
- (i) einer Magnesiumverbindung
der Formel (R2)2Mg,
worin R2 ein C1-6-Alkylrest
ist;
- (ii) einer Alkylaluminiumverbindung der Formel (R1)3–aAl1(OR5)a,
worin R1 und R5 unabhängig voneinander aus
der aus C1-4-Alkylresten bestehenden Gruppe
ausgewählt
sind und a = 0 oder 1 ist;
- (iii) einer siliciumhältigen
Verbindung der Formel worin die A jeweils unabhängig voneinander
aus der aus C1-10-Alkylresten, C1-10-Alkoxidresten, C6-12-Arylresten,
C6-12-Aryloxidresten und Hydroxyresten bestehenden
Gruppe ausgewählt
sind; B aus der aus zweiwertigen C1-4-Alkylresten
und zweiwertigen C6-12-Arylresten bestehenden
Gruppe ausgewählt
ist und unsubstituiert oder bis zu vollständig mit einem oder mehreren
C1-4-Alkylresten substituiert ist; D aus
der aus einem Wasserstoffatom, C1-10-Alkylresten,
C1-10-Alkoxidresten, C6-12-Arylresten,
C6-12-Aryloxidresten, einem Aminorest der
Formel NR9R10, worin
R9 und R10 unabhängig voneinander
aus der aus einem Wasserstoffatom, einem Hydroxyrest, einem C1-4-Alkylrest bestehenden Gruppe ausgewählt sind,
einem Rest der Formel SO2CF3,
einem Rest der Formel SO2C6F5, einem Rest der Formel S-R9,
worin R9 wie oben definiert ist, einem Rest
der Formel OSO2R11,
worin R11 aus der aus C1-10-Alkylresten
und C6-12-Arylresten, einem Wasserstoffatom
bestehenden Gruppe ausgewählt
ist, oder einem Metall der Gruppe 1, 2 oder 3 bestehenden Gruppe
ausgewählt
ist; die R8 jeweils aus der aus dem Wasserstoffatom,
einem C1-4-Alkylrest, einem C1-4-Alkoxidrest,
einem C6-12-Arylrest und einem C6-12-Aryloxidrest bestehenden Gruppe ausgewählt sind;
w eine ganze Zahl von 1 bis 3 ist; x = 0 oder 1 ist; und y = 0 oder
1 ist; mit der Maßgabe,
dass die Siliciumverbindung eine funktionelle Gruppe oder ein Atom
enthält,
die/das mit der obigen Aluminiumverbindung reagiert;
- (iv) einem Halogenid der Formel R3X,
worin R3 ein C1-4-Alkylrest
ist und X ein Halogenid ist, das aus der aus Chlor und Brom bestehenden
Gruppe ausgewählt
ist;
- (v) einem Übergangsmetallhalogenid,
vorzugsweise Titantetrachlorid, um ein Molverhältnis zwischen Mg und Al1 von 4,0 : 1 bis 6 : 1, Mg : Ti von 4 bis
6, ein Molverhältnis
zwischen Al1 und Ti von 0,5 : 1 bis 3 :
1, ein Molverhältnis
zwischen Halogenid und Mg von 1,8 : 1 bis 2,4 : 1, ein Molverhältnis Si
: Ti von 0,5 : 1 bis 3 : 1 und ein Molverhältnis von Al1 :
Si von 0,5 : 1 bis 3 : 1 bereitzustellen; und
- (vi) gegebenenfalls einer Alkylaluminiumverbindung der Formel
(R4)3-bAl2(RO7)b,
worin R4 und R7 unabhängig voneinander
aus der aus C1-4-Alkylresten bestehenden
Gruppe ausgewählt
ist und b = 1 oder 0 ist, um ein Molverhältnis zwischen Al2 und
Ti von 0 : 1 bis 5 : 1 bereitzustellen.
-
Es
gibt eine Reihe von Alpha-Olefin-Polymertypen, die hergestellt werden
können.
Das Polymer kann beispielsweise ein flüssiges oder wachsartiges Polymer
mit einem niedrigen Molekulargewicht sein. Das Polymer kann andererseits
ein sehr hohes Molekulargewicht und ausgezeichnete physikalische
Eigenschaften besitzen, aber schwierig zu verarbeiten sein. Die
vorliegende Erfindung orientiert sich an "nützlichen" Alpha-Olefin-Polymeren.
In der Praxis sollte das Polymer einen nach ASTM D 1238 (190°C/2,16 kg)
festgesetzten Schmelzindex von bis zu 200 dg/min haben. ASTM steht
für Amerikanisches
Standardtestverfahren, und die Bedingungen des Tests sind bei 190°C und unter
einer Last von 2,16 kg. Obgleich der Schmelzindex minimal sein kann,
wäre der
niedrigste Schmelzindex für
extrudierbare Polymere sehr geeignet. Der Schmelzindex liegt typischerweise
in einem Bereich von 0,1 bis 150, am typischsten von 0,1 bis 120
dg/min.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann verwendet werden, um Homopolymere von Ethylen und Copolymere
von Ethylen und höheren
Alpha-Olefinen mit einer Dichte in einem Bereich von beispielsweise
etwa 0,900–0,970
g/cm3, insbesondere 0,910–0,965 g/cm3, herzustellen, wobei die Polymere mit höherer Dichte,
z. B. etwa 0,960 und darüber,
Homopolymere sind. Solche Polymere können einen Schmelzindex, gemessen nach
ASTM D-1238, Bedingung E, in einem Bereich von beispielsweise etwa
0,1–200
dg/min, typischerweise von etwa 0,1 bis 150 dg/min, und insbesondere
in einem Bereich von etwa 0,1 bis 120 dg/min, aufweisen. Die Polymere
können
mit enger oder breiter Molekulargewichtsverteilung hergestellt werden.
Die Polymere können
beispielsweise über
einen Belastungsexponenten, ein Maß der Molekularge wichtsverteilung,
verfügen, der
in einen Bereich von etwa 1,1–2,5,
insbesondere in einen Bereich von etwa 1,3–2,0, fällt. Der Belastungsexponent
wird durch Messung der Durchflussmenge eines Schmelzindexprüfgeräts bei zwei
Belastungen (2160 g und 6480 g) unter Verwendung der Verfahren des
ASTM-Schmelzindextestverfahrens und der folgenden Formel bestimmt:
Belastungsexponent
= 1/(0,477) × (Log.
extrudiertes Gewicht mit 6480 g)/(extrudiertes Gewicht mit 2160
g).
-
Belastungsexponentwerte,
die unter etwa 1,40 liegen, deuten auf eine enge Molekulargewichtsverteilung,
während
Werte über
etwa 1,70 eine breite Molekulargewichtsverteilung anzeigen.
-
Die
vorliegende Erfindung beabsichtigt ein Verfahren zur Herstellung
von nützlichen
Alpha-Olefin-Polymeren bereitzustellen, wobei aus solchen Polymeren
durch Extrudieren, Spritzgießverfahren,
Warmformen, Rotationsformen und dergleichen Artikel hergestellt
werden sollen. Insbesondere sind Alpha-Olefin-Polymere Homopolymere
von Ethylen und Copolymere von Ethylen und höheren Alpha-Olefinen, nämlich aus
Alpha-Olefinen der Ethylenserie, besonders solche höhere Alpha-Olefine
mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen, das sind C3-12-Alpha-Olefine,
umfassend Beispiele wie 1-Buten, 1-Hexen und 1-Octen. Die bevorzugten
höheren Alpha-Olefine
haben 4 bis 10 Kohlenstoffatome. Zusätzlich können dem Verfahren mit dem
Ethylen oder Gemischen aus Ethylen und C3-12-Alpha-Olefinen
cyclische endomethylenische Diene zugeführt werden. Das Monomergemisch
umfasst typischerweise zumindest 40, vorzugsweise 60, insbesondere
80 Gew.-%, Ethylen und bis zu 60, typischerweise bis zu 40, vorzugsweise
bis zu 20 Gew.-%, eines oder mehrerer Comonomere, die aus der aus
C3-12-Olefinen bestehenden Gruppe ausgewählt wurden.
Solche Polymere sind an sich bekannt.
-
In
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung werden Monomere, im Allgemeinen
ein oder mehrere Kohlenwasserstoffmonomere, ein Koordinations-Katalysator
und ein inertes Kohlenwasserstofflösungsmittel und gegebenenfalls
Wasserstoff, einem Reaktor zugesetzt. Das Monomer kann Ethylen oder
Gemische aus Ethylen und zumindest einem C3-12-Alpha-Olefin,
vorzugsweise Ethylen oder Gemische aus Ethylen und zumindest einem
C4-10-Alpha-Olefin, sein.
-
Das
in der Herstellung des Koordinations-Katalysators verwendete Lösungsmittel
ist ein inerter C6-10-Kohlenwasserstoff,
der unsubstituiert oder mit einem C1-4-Alkylrest
substituiert sein kann, wie etwa ein Kohlenwasserstoff, der, bezogen
auf den Koordinations-Katalysatoren, inert ist. Solche Lösungsmittel
sind bekannt und umfassen z. B. Hexan, Heptan, Octan, Cyclohexan,
Methylcyclohexan und hydriertes Naphtha. Das zur Herstellung des
Katalysators verwendete Lösungsmittel
ist vorzugsweise jenes, welches dem Reaktor zur Polymerisation zugeführt wurde.
Das Lösungsmittel
sollte behutsam ausgewählt
werden, da ein gesättigtes Monomer
als Lösungsmittel
für die
Reaktion nicht erwünscht
ist (d. h. Hexan wäre
kein bevorzugtes Lösungsmittel
für ein
Hexen-enthaltendes Monomer).
-
Das
Verfahren vorliegender Erfindung kann in weitgefassten Temperaturbereichen,
die in einem Alpha-Olefin-Polymerisationsverfahren unter Lösungsbedingungen
herangezogen werden, durchgeführt
werden. Solche Polymerisationstemperaturen können beispielsweise in einen
Bereich von 105°C
bis 320°C,
vorzugsweise in einen Bereich von 130°C bis 260°C, insbesondere in einen Bereich
von 180°C
bis 250°C,
fallen. Bei der Temperaturauswahl sollte jedoch in Betracht gezogen
werden, dass das Polymer in Lösung
bleiben sollte.
-
Die
im Verfahren der vorliegenden Erfindung angewandten Druckbereiche
sind solche, die bei Lösungspolymerisationsverfahren
verwendet werden; sie liegen z. B. in einem Druckbereich von etwa
4 bis 20 mPa, vorzugsweise von 8 bis 20 mPa.
-
Im
Verfahren vorliegender Erfindung werden Alpha-Olefin-Monomere in
Gegenwart eines Katalysators in einem Reaktor polymerisiert. Druck
und Temperatur werden so gewählt,
dass das gebildete Polymer in Lösung
bleibt.
-
Es
können
dem Gemisch gegebenenfalls kleine Mengen Wasserstoff, z. B. 0–100 Teile
pro Million, bezogen auf die dem Reaktor zugeführte Gesamtlösung, zugesetzt
werden, um den Schmelzindex bzw. das Molekulargewicht besser steuern
zu können
und um somit, wie im kanadischen Patent 703.704 offenbart, die Herstellung
eines einheitlicheren Produkts zu unterstützen.
-
Der
Koordinations-Katalysator wird aus 5 oder gegebenenfalls aus 6 Komponenten
gebildet. Die erste Komponente ist eine Dialkylmagnesiumverbindung
der Formel (R2)2Mg,
worin die R2 jeweils unabhängig voneinander
(d. h. die R2 kann gleich oder unterschiedlich
sein) ein C1-6-Alkylrest ist. Einige nützliche
Magnesiumverbindungen umfassen Diethylmagnesium und Ethylbutylmagnesium.
-
Die
zweite Komponente ist erste Aluminiumverbindung der Formel (R1)3–aAl1(OR5)a, worin R1 und R5 unabhängig voneinander
aus der aus C1–4-Alkylresten bestehenden
Gruppe ausgewählt
sind und a = 0 oder 1 ist.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Aluminiumverbindung ein Triethylaluminium.
-
Die
dritte Komponente im Katalysator ist eine siliciumhältige Verbindung
der Formel:
worin die A jeweils unabhängig voneinander
aus der aus C
1-10-Alkylresten, C
1-10-Alkoxidresten, C
6-12-Arylresten, C
3-12-Aryloxidresten und Hydroxyresten bestehenden
Gruppe ausgewählt
sind; B aus der aus zweiwertigen C
1-4-Alkylresten
und zweiwertigen C
6-12-Arylresten, die unsubstituiert
oder bis zu vollständig
mit einem oder mehreren C
1-4-Alkylresten
substituiert sind, bestehenden Gruppe ausgewählt ist; D aus der aus C
1-10-Alkylresten, C
1-10-Alkoxidresten,
C
6-12-Arylresten, C
6-12-Aryloxidresten,
ei nem Aminorest der Formel NR
9R
10,
worin R
9 und R
10 unabhängig voneinander
aus der aus einem Wasserstoffatom, einem Hydroxyrest, einem C
1-4-Alkylrest bestehenden Gruppe ausgewählt sind,
einem Rest der Formel SO
2CF
3,
einem Rest der Formel SO
2C
6F
5, einem Rest der Formel S-R
9,
worin R
9 wie oben definiert ist, einem Rest
der Formel OSO2R
11, worin R
11 aus
der aus C
1-10-Alkylresten und C
6-12-Arylresten,
einem Wasserstoffatom bestehenden Gruppe ausgewählt ist, oder einem Metall
der Gruppe 1, 2 oder 3 bestehenden Gruppe ausgewählt ist; die R
8 jeweils
aus der aus einem Wasserstoffatom, einem C
1-4-Alkylrest,
einem C
1-4-Alkoxidrest, einem C
6-12-Arylrest
und einem C
6-12-Aryloxidrest bestehenden
Gruppe ausgewählt
sind; w eine ganze Zahl von 1 bis 3 ist, am meisten bevorzugt 1;
x = 0 oder 1 ist; und y = 0 oder 1 ist; mit der Maßgabe, dass
die Siliciumverbindung eine funktionelle Gruppe oder ein Atom enthält, die/das
mit der obigen Aluminiumverbindung (d. h. Komponente (ii)) reagiert.
-
Vorzugsweise
enthält
die siliciumhältige
Verbindung eine funktionelle Gruppe, die aus der aus einem Hydroxyrest,
C1-10-Alkoxyrest, C6-12-Aryloxidrest,
einem Rest der Formel OSO2R11,
worin R11 aus der aus C1-10-Alkylresten
und C6-12-Arylresten bestehenden Gruppe
ausgewählt
ist, einem Lithium-, Natrium- oder Kaliumatom, einem Rest der Formel
NR9R10, worin R9 und R10 unabhängig voneinander
aus der aus einem Wasserstoffatom, einem Hydroxyrest, einem C1-4-Alkylrest bestehenden Gruppe ausgewählt sind,
einem Rest der Formel S-R9, worin R9 wie oben definiert ist, einem Rest der
Formel SO2CF3 und
ein Rest der Formel SO2C6F5 bestehenden. Gruppe ausgewählt ist.
-
In
einer Ausführungsform
der Erfindung werden die R8 jeweils unabhängig voneinander
aus der aus Methyl-, Ethyl-, Methoxy-, Ethoxy- und Phenylresten
und einem Wasserstoffatom bestehenden Gruppe ausgewählt.
-
In
einer Ausführungsform
der Erfindung wird A aus der aus Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-,
Methoxy-, Ethoxy-, Propoxy-, Isopropoxy-, tert-Butyl-, Hydroxy-,
Phenyl-, Phenoxy-, Benzyl- und Benzyloxyresten bestehenden Gruppe
ausgewählt.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird B aus der aus zweiwertigen Methyl-, Ethyl-, Propyl-,
Isopropyl-, tert-Butyl-, Phenyl- und Benzylresten bestehenden Gruppe
ausgewählt.
-
In
noch einer Ausführungsform
der Erfindung wird D aus der aus Methoxy-, Ethoxy-, Propoxy-, Isopropoxy-,
Phenoxy-, Benzyloxyresten, einem Rest der Formel SO2CF3, einem Rest der Formel SO2C6F5 und Wasserstoff-,
Lithium-, Natrium- oder Kaliumatomen bestehenden Gruppe ausgewählt.
-
Die
vierte Komponente im Katalysator-System gemäß vorliegender Erfindung ist
ein reaktives Alkylhalogenid (reaktives Halogenid) der Formel R3X, worin R3 ein
C1-8-, vorzugsweise ein C1-4-Alkylrest
ist und X ein Halogenid ist, das aus der aus Chlor und Brom bestehenden
Gruppe ausgewählt
ist. Die zweite Komponente ist vorzugsweise ein t-Butylhalogenid,
insbesondere ein t-Butylchlorid.
-
Die
optionale sechste Komponente im Katalysator der vorliegenden Erfindung
ist ein Alkylaluminiumalkoxid der Formel (R4)3–aAl2(OR7)a,
worin R4 und R7 unabhängig voneinander
aus der aus C1-4-Alkylresten bestehenden
Gruppe ausgewählt
ist und a = 1 oder 0 ist. Ein geeignetes Dialkylaluminiumalkoxid
ist Diethylaluminiumethoxid.
-
Die
ersten fünf
Komponenten des Katalysator-Systems werden vermischt, um ein Molverhältnis zwischen
Mg : Al1 von vorzugsweise 4 : 1 bis 6 :
1, Mg : Ti von vorzugsweise 4 : 1 bis 6 : 1, ein Molverhältnis zwischen
Al1 : Ti von 0,5 : 1 bis 3 : 1; ein Molverhältnis zwischen
(reaktivem) Halogenid aus der Komponente (iv) und Mg von 1,8 : 1
bis 2,4 : 1 und ein Molverhältnis
zwischen Al1 : Si von 0,5 : 1 bis 3 : 1
bereitzustellen.
-
Die
sechste Komponente ist optional und kann in einer Menge verwendet
werden, die ausreicht, um ein Molverhältnis zwischen Al2 :
Ti von 0 : 1 bis 5 : 1 bereitzustellen. Falls die Komponente verwendet
wird, beträgt
ihr Gehalt vorzugsweise 0,5 : 1 bis 3 : 1.
-
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind R1, R3, R4, R5 und
R7 unabhängig
voneinander aus einer aus C1-4-Alkylresten
bestehenden Gruppe ausgewählt
und vorzugsweise sind R1, R4,
R5 und R7 Ethylreste.
-
Während alle
Komponenten des Katalysator-Systems gleichzeitig miteinander vermischt
werden können,
werden im Allgemeinen die ersten Komponenten, gegebenenfalls bei
Raumtemperatur, miteinander vermischt, um einen Vorläufer zu
bilden, der durch die sechste Komponente weiter aktiviert wird.
Die Komponenten (ii) und (iii) können
vorgemischt und als einzelne Komponente zugesetzt werden.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
alle Komponenten des Katalysators oder des vorgebildeten Vorläufers durch
In-Line-Mischen (typischerweise 1 bis 2 Minuten lang) bei einer Temperatur
von 20°C
bis 180°C,
typischerweise von etwa 20°C
bis 80°C,
vorzugsweise von 20°C
bis 60°C,
bis zu 3 bis 4 Stunden lang, vorzugsweise weniger als 1 Stunde lang,
typischerweise 5 Sekunden bis 30 Minuten lang, hergestellt werden.
Nach Herstellung des Katalysators kann dieser unter inerten Bedingungen,
d. h. in einer Inertatmosphäre,
gelagert werden. Falls Komponente (vi) im Katalysator-Gemisch gegenwärtig ist,
kann sie in-line gemischt oder dem Polymerisationsreaktor direkt
zugesetzt werden.
-
Das
Katalysator-System vorliegender Erfindung wird vorzugsweise im erfindungsgemäßen Verfahren ohne
Trennen der Komponenten des Katalysators verwendet. Insbesondere
werden weder flüssige
noch feste Anteile aus dem Katalysator getrennt, bevor dieser dem
Reaktor zugesetzt wird. Außerdem
wird bevorzugt, dass die Katalysatoren und deren Komponenten keine
Aufschlämmungen
sind. Alle Komponenten sind vorzugsweise leicht handhabbare, lagerfähige und
stabile Flüssigkeiten.
-
Das
Lösungsmittel,
das Monomere, Katalysatoren oder Katalysator-Komponenten und gegebenenfalls
Wasserstoff enthält,
wird dem Reaktor zugesetzt und reagiert unter guten Mischbedingungen
für eine
kurze Zeit, vorzugsweise weniger als 10 Minuten.
-
Die
aus dem Polymerisationsreaktor fließende Lösung wird üblicherweise so behandelt,
dass jeder beliebige, in der Lösung
verbliebene Katalysator deaktiviert wird. Es sind verschiedene Katalysatordeaktivatoren bekannt,
wie z. B. Fettsäuren,
Erdalkalimetallsalze aliphatischer Carbonsäuren und Alkohole. Das für den Deaktivator
verwendete Kohlenwasserstofflösungsmittel
ist bevorzugt das im Polymerisationsverfahren verwendete Lösungsmittel.
Falls ein anderes Lösungsmittel
verwendet wird, muss es mit dem im Polymerisationsgemisch verwendeten
Lösungsmittel
verträglich
sein und darf sich nicht negativ auf die mit dem Polymerisationsverfahren
verbundene Lösungsmittelwiedergewinnung
auswirken. Das Lösungsmittel
kann sodann aus dem Polymer abgetrieben werden, das anschließend in
Wasser extrudiert und in Pellets oder andere zerkleinerte Formen
geschnitten werden kann. Das gewonnene Polymer kann dann mit gesättigtem
Dampf bei Atmosphärendruck
behandelt werden, um beispielsweise den Gehalt flüchtiger
Stoffe zu verringern und die Polymerfarbe zu verbessern. Die Behandlung
kann etwa 1 bis 6 Stunden lang durchgeführt, das Polymer anschließend in
einem Luftstrom 1 bis 4 Stunden lang getrocknet und gekühlt werden.
-
Pigmente,
Antioxidantien, UV-Filter, sterisch gehinderte Amin-Lichtstabilisatoren
und andere Additive können
dem Polymer, entweder bevor oder nachdem das Polymer in Pellets
oder andere zerkleinerte Formen geformt wurde, zugesetzt werden.
Die in das Polymer, das aus dem Verfahren der vorliegenden Erfindung
erhalten wurde, aufgenommene Antioxidantien können in den Ausführungsformen
ein einzelnes Antioxidans, wie z. B. ein sterisch gehindertes Phenol-Antioxidans,
oder ein Gemisch aus Antioxidantien sein, wie z. B. sterisch gehinderte
Phenol-Antioxidantien mit einem sekundären Antioxidans, wie etwa Phosphit.
Beide Typen von Antioxidantien sind auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt. Das Verhältnis
des Phenol-Antioxidans zum sekundären Antioxidans kann beispielsweise
in einen Bereich von 0,1 : 1 bis 5 : 1 fallen, wobei sich der Antioxidans-Gesamtgehalt
in einem Bereich von 200 bis 3.000 ppm bewegt.
-
Die
vorliegende Erfindung wird nun durch folgende, nicht einschränkende Beispiele
veranschaulicht. Sofern nicht anders angegeben, sind unter Teilen
Gewichtsteile und unter Prozenten (%) Gewichtsprozente zu verstehen.
In den folgenden Beispielen war, sofern nicht anders angegeben,
die Al1-aufweisende Verbindung Triethylaluminium;
die Magnesiumverbindung war Butylethylmagnesium; die Übergangsmetallverbindung
war TiCl4; die Halogenidverbindung war t-Butylchlorid,
und die Al2-bereitstellende Verbindung war
Diethylaluminiumethoxid.
-
Sofern
nicht anders angegeben wurden die Polymerisationen unter Verwendung
einer kleinen, kontinuierlichen Polymerisationseinheit durchgeführt. Die
Polymerisation war eine Lösungspolymerisation
von Ethylen und Octen, die bei 230°C ausgeführt wurde. In allen Experimenten
wurden die Zugabegeschwindigkeiten so gesteuert, dass das Verhältnis von
Octen zu Ethylen 0,5 (nach Gewicht, z. B. g/g) betrug. Die Zugabegeschwindigkeiten
der Katalysatorkomponenten wurden so gesteuert, dass ein Molverhältnis zwischen Mg/Ti
von 5,0 und ein Molverhältnis
zwischen Chlor aus Komponente (iv) zu Mg von 2,2 bereitgestellt
wurde. Die Haltezeit (HUT) im Reaktor betrug 1 Minute. Die Umwandlung
(% Q) und die Fortpflanzungskonstante (kp – verbrauchte Liter Ethylen
pro mmol Katalysator pro Minute Reaktionszeit) wurden zusammen mit
den Produkteigenschaften des Schmelzindexes (MI) (MI – g Polymer
pro 10 min), der Dichte (D, g/cm3), dem
Molekulargewicht (gewichtsmittleres Mw) und der Polydispersität (PD) des
Polymers (Mw/Mn) erfasst.
-
Beispiel 1
-
Es
wurde eine Reihe von Polymerisationen unter Verwendung von Ph3SiOH als siliciumhältige Verbindung (A und R8 sind Phenylreste, w ist 1, x ist 0 und
D ist ein Wasserstoffatom) durchgeführt. Die erste Aluminiumkomponente
war Triethylaluminium (R1 ist Ethyl und
a ist 0), und die zweite Aluminiumverbindung, die vorhanden war,
war Diethylaluminiumethoxid (R4 ist Ethyl,
R7 ist Ethyl und b ist 1). Im Experiment
betrug das Molverhältnis
zwischen Al2 : Ti = 2. Bei dem Kontrollexperiment
wurde keine Siliciumverbindung verwendet. Die Ergebnisse des Experiments
sind in Tabelle 1 angeführt.
-
TABELLE
1
Verwendung von Ph
3SiOH-AlEt
3 und Et
2AlOEt im
Katalysator
-
Der
erste Durchlauf ist ein Kontrolldurchlauf ohne Silanol. Die Durchläufe 2, 3
und 4 weisen höhere Umwandlungsraten
als der Kontrolldurchlauf auf. In den Durchläufen 5 und 6 wurde eine geringere
Menge Titan im Katalysator verwendet und ähnliche Umwandlungsraten erhalten.
Die Polydispersität
(Mw/Mn) der Polymere, die unter Verwendung des Katalysators der
vorliegenden Erfindung hergestellt wurden, ist enger als im Kontrolldurchlauf.
-
Beispiel 2
-
Beispiel
1 wurde wiederholt, mit dem Unterschied, dass die Siliciumverbindung
t-Butyl-Me2SiOH war (d. h. A ist t-Butyl,
R8 ist Methyl, w ist 1, x ist 0 und D ist
ein Wasserstoffatom). Die erste Aluminiumkomponente war Diethylaluminiumethoxid
(R4 ist Ethyl, R7 ist
Ethyl und b ist 1), und die zweite Aluminiumverbindung, die vorhanden
war, war Triethylaluminium kombiniert mit t-Butyl-Me2SiOH
(R1 ist Ethyl und a ist 0). Bei dem Kontrollexperiment
wurde keine Siliciumverbindung verwendet. Die Ergebnisse des Experiments
sind in Tabelle 2 angeführt.
-
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass die zweite Komponente ein Aluminiumalkyl
kombiniert mit Silanol und die erste Komponente ein Alkylaluminiumolkoxid
sein kann und die Umwandlung immer noch höher als im Kontrolldurchlauf
ist. Die Polydispersität
der Polymere, die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wurden, ist erneut enger als im Kontrolldurchlauf.
-
Beispiel 3
-
Beispiel
2 wurde wiederholt, mit dem Unterschied, dass die erste Aluminiumverbindung
Triethylaluminium kombiniert mit t-Butyl-Me2SiOH
und die zweite Aluminiumverbindung Diethylaluminiumethoxid war.
Die Ergebnisse des Experiments sind in Tabelle 3 angeführt.
-
-
Die
Durchläufe
11 und 12 zeigen, dass es bei Verwendung des siliciumhältigen Katalysators
der vorliegenden Erfindung möglich
ist, den Titangehalt im Katalysator auf bis zu etwa 40% zu reduzieren
und dennoch eine vergleichbare Ethylenumwandlung beizubehalten.
Die Polydispersität
der Polymere, die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wurden, ist erneut enger als jene, die gemäß dem Stand
der Technik hergestellt wurden.
-
Beispiel 4
-
Beispiel
3 wurde wiederholt, mit dem Unterschied, dass die zweite Aluminiumverbindung
entweder weggelassen oder stark reduziert wurde. Die erste Aluminiumverbindung
war Triethylaluminium kombiniert mit t-Butyl-Me2SiOH.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 angeführt.
-
-
Tabelle
4 zeigt, dass es möglich
ist, die zweite Aluminiumkomponente wegzulassen, und dennoch eine gute
Ethylenumwandlung beibehalten werden kann.