DE60214290T2

DE60214290T2 - Hilfsvorrichtung zur Positionierung eines Oberarmteils einer Ellenbogenprothese

Info

Publication number: DE60214290T2
Application number: DE60214290T
Authority: DE
Inventors: Alain Tornier
Original assignee: Tornier SAS
Current assignee: Tornier SAS
Priority date: 2001-07-09
Filing date: 2002-07-05
Publication date: 2007-09-13
Anticipated expiration: 2022-07-06
Also published as: US20030009171A1; DE60214290D1; FR2826859A1; FR2826859B1; JP2003093419A; EP1275346A3; JP4030813B2; EP1275346B1; US7942882B2; ES2271206T3; ATE337731T1; EP1719464A1; EP1275346A2

Description

Die Erfindung betrifft eine Hilfsvorrichtung zur Positionierung eines Oberarmteils einer Gesamt- oder Teilprothese des Ellbogens.
Es ist aus US-A-4 718 414 bekannt, eine Führung zum Abteilen des Knochens für den Ersatz einer Gelenkfläche des Ellbogens zu verwenden. Der Oberbegriff des Anspruchs 1 basiert auf dem Führungswerkzeug eines Vorstechers in die Trochlea, das aus US-A-4242758 bekannt ist.
Eine Ellbogenprothese, wie aus EP-A-1 051 954 bekannt, umfasst einen Oberarmteil, der die anatomische Trochlea mit Hilfe einer Trochleaprothese reproduzieren soll. Die Positionierung dieser Trochleaprothese in Bezug auf das Gelenk ist für eine richtige Funktion des künstlichen Ellbogens wesentlich.
Bisher implantieren die Chirurgen den Oberarmteil einer Ellbogenprothese unter der Annahme, dass die Position der Beugeachse des Gelenks empirisch aus jener des Medulärkanals bestimmt werden kann. Nun ist dies nicht ganz richtig, und es ergeben sich daraus Fehler bei der Positionierung der Trochleaprothese in Bezug auf die kubitalen und radialen Gelenkflächen, mit denen sie zusammenwirken soll, unabhängig davon, ob es sich um anatomische oder prothetische Flächen handelt.
Diese Nachteile soll die Erfindung insbesondere beseitigen, wobei sie eine Hilfsvorrichtung zur Positionierung vorschlägt, die eine genaue Positionierung der Trochleaprothese ermöglicht und somit die Funktionsbedingungen des künstlichen Ellbogens verbessert.
In diesem Sinne betrifft die Erfindung eine Hilfsvorrichtung vorgenannten Typs, die ein Führungswerkzeug umfasst, das das Durchbohren der Oberarmtrochlea entlang der geometrischen Beugeachse des auszustattenden Gelenks ermöglicht, wobei dieses Werkzeug einen global U-förmigen Bügel umfasst, der an der Trochlea befestigt werden kann, während das Werkzeug eine Führungszone für die Einführung eines Bohrers, eines Vorstechers oder dergleichen in die Trochlea entlang der Beugeachse des Gelenks definiert.
Dank der Erfindung kann der Chirurg, bevor er eine Resektion des unteren Endes des Oberarms vornimmt, genau die Beugeachse des Gelenks bestimmen, und dank der mit Hilfe des Führungswerkzeugs durchgeführten Bohrung kann er einen Zapfen anbringen, der ihm dann als physische Bezugsachse für die späteren Messungen und die Anbringung der Oberarmprothese dient.
Nach vorteilhaften, aber nicht verpflichtenden Aspekten der Erfindung weist diese Hilfsvorrichtung eines oder mehrere der folgenden Merkmale auf:

– Das vorgenannte Gerät umfasst eine Hohlschraube, die im Zusammenwirken mit einem Teil des Bügels auf die Trochlea eine Kraft zum Befestigen der Einrichtung ausüben kann. In diesem Fall ist der vorgenannte Teil des Bügels vorteilhafterweise mit Befestigungsstacheln gegenüber der Trochlea und mit einer Kerbe zum Einrasten der Epitrochlea versehen.
– Sie umfasst eine Positionierungsschablone des Führungswerkzeugs in Bezug auf die Außenfläche der Trochlea. Diese Schablone ermöglicht es, die Abstützungszone einer Hohlschraube auf der Kondyle, d.h. dem Einführungspunkt des Bohrers oder des Vorstechers in die anatomische Epikondyle, zu bestimmen.
– Sie umfasst einen Zapfen, der teilweise in den Medulärkanal des Oberarms im Wesentlichen entlang der Diaphysärachse eingeführt werden kann, und mindestens eine abgestufte Schablone zur Bestimmung des vorderen Versatzes der Beugeachse in Bezug auf die Diaphysärachse, wobei diese Schablone entlang des vorgenannten Zapfens gleiten kann. Diese Schablone kann aus einem Stück mit einer Mittelbohrung bestehen, wobei der Durchmesser der Mittelbohrung dem Durchmesser des Teils des durch den Medulärkanal vorstoßenden Zapfens entspricht und dieser Teil mit drei ringförmigen Flächen versehen ist, die auf die Bohrung zentriert sind und an einem Zapfen an der Stelle der Trochlea entlang der Beugeachse anliegen können. Es kann vorgesehen werden, dass die Schablone Angaben trägt, die vorher festgelegten Bezugswerten des vorderen Versatzes entsprechen, und dass sie in mehreren Größen entsprechend der vorbestimmten Größen von der Standardtrochleen vorgesehen ist.
– Mehrere Fantomtrochleen können vorgesehen sein, die zum Bestimmen der ungefähren Größe der anatomischen Trochlea des auszustattenden Gelenks verwendet werden können. Diese Fantomtrochleen ermöglichen die Bestimmung, welche abgestufte Schablone zur Bestimmung des vorgenannten vorderen Versatzes eingesetzt werden soll und/oder welche Positionierungsschablone für die Anbringung des Führungswerkzeugs eingesetzt werden soll.
– Sie umfasst ein Führungswerkzeug für das Abteilen des Oberarms, wobei dieses Werkzeug einen Träger aufweist, der in Bezug auf einen Zapfen an der Stelle der Trochlea entlang der vorgenannten Beugeachse in Position gebracht werden kann, und eine Schablone, die auf dem Träger montiert werden kann und mindestens eine Führungszone einer Abteilvorrichtung definiert.

Die Erfindung ermöglicht die Positionierung eines Oberarmteils einer Ellbogenprothese nach einer Methode, die Schritte umfasst, darin bestehend, die geometrische Position der Beugeachse des auszustattenden Gelenks in Bezug auf die Oberarmtrochlea zu bestimmen, diese Trochlea entlang dieser Achse zu durchbohren und einen ersten Zapfen in diese Trochlea entlang dieser Achse einzusetzen. Dank dieser Methode kann die Trochleaprothese genau positioniert werden und unter den besten Bedingungen mit den komplementären Gelenksflächen zusammenwirken.
Je nach Fall kann diese Methode zusätzliche Schritte umfassen, darin bestehend, teilweise einen zweiten Zapfen in den Oberarmmedulärkanal im Wesentlichen entlang der Diaphysärachse einzuführen und den vorderen Versatz der Beugeachse in Bezug auf die Diaphysärachse zu messen, wobei eine abgestufte Schablone entlang des zweiten Zapfens gleitend eingeführt wird, bis sie mit der ersten in Kontakt kommt.
Nach einem weiteren Aspekt dieser Methode kann in einem Satz von Fantomtrochleen die Trochlea ausgewählt werden, deren Geometrie am nächsten der anatomischen Trochlea ist, und kann die abgestufte Schablone in Abhängigkeit von der bereits ausgewählten Fantomtrochlea ausgewählt werden.
Überdies ist es möglich, zusätzliche Schritte vorzusehen, die darin bestehen, auf dem ersten Zapfen, der in der Trochlea entlang der Beugeachse angeordnet ist, ein Führungswerkzeug für das Abteilen des Oberarms zu positionieren und den Oberarm nach einem durch dieses Führungswerkzeug bestimmten Profil abzuteilen.
Schließlich kann vorgesehen werden, den Winkel zwischen der Beugeachse und der Projektion der Oberarmdiaphysärachse auf diese Achse zu bestimmen.
Die Erfindung wird besser verständlich und weitere Vorteile derselben gehen deutlicher aus der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsart einer Hilfsvorrichtung zur Positionierung gemäß ihrem Prinzip und ihres Einsatzes hervor, die nur als Beispiel dient, und sich auf die beiliegenden Zeichnungen bezieht, wobei:
1 eine perspektivische Ansicht des unteren Endes eines Oberarms bei einem ersten Schritt der Positionierung eines Oberarmteils mit Hilfe einer erfindungsgemäßen Hilfsvorrichtung ist, wobei zusätzliche Elemente in einem kleineren Maßstab dargestellt sind;
2 eine Ansicht analog zu 1 mit Teilausschnitten bei einem zweiten Schritt ist;
3 eine Ansicht analog zu 1 bei einem dritten Schritt ist;
4 eine Ansicht analog zu 1 bei einem vierten Schritt ist;
5 ein Schnitt entlang der Linie V-V aus 4 ist;
6 eine perspektivische Ansicht bei einem fünften Schritt der Verwendung der Hilfsvorrichtung ist;
7 eine perspektivische Ansicht bei einem sechsten Schritt der Verwendung der Hilfsvorrichtung ist und
8 eine perspektivische Ansicht bei der Anbringung einer Testtrochleaprothese ist.
Das untere Ende des Oberarms H, das in den Figuren dargestellt ist, umfasst eine anatomische Trochlea T, die die untere Gelenksfläche S des Oberarms bildet. Diese Fläche S ist teilweise zylindrisch und auf eine imaginäre Achse X-X' zentriert, die die geometrische Beugeachse des Gelenks des Ellbogens bildet.
In einem ersten Verwendungsschritt der erfindungsgemäßen Hilfsvorrichtung wird die anatomische Trochlea T mit drei Fantomtrochleen 10₁ , 10₂ , 10₃ von unterschiedlichen Größen verglichen. Beispielsweise ist die Trochlea 10₁ von geringerer Größe als die Trochlea 10₂ , die selbst von geringerer Größe als die Trochlea 10₃ ist. Auf Grund dieses Vergleichs wird eine der drei Fantomtrochleen ausgewählt, beispielsweise die Trochlea 10₂ , die jene ist, die auf geometrischer Ebene der anatomischen Trochlea T am nächsten ist.
In Abhängigkeit von der ausgewählten Fantomtrochlea wird in dem Beispiel der Trochlea 10₂ eine Positionierschablone 20₂ in einem Satz von drei Schablonen 20₁ , 20₂ , 20₃ , die jeweils den Trochleen 10₁ bis 10₃ entsprechen, ausgewählt. Die Schablone 20 kann auch ausgewählt werden, wobei ihr Ende 21 auf die Oberarmkondyle aufgelegt und ihre Anpassung an das Profil dieser Kondyle kontrolliert wird.
Für die Klarheit der Zeichnung sind die Elemente 10₁ bis 10₃ und 20₁ bis 20₃ am unteren Teil der 1 in einem kleineren Maßstab als der Oberarm H und die Schablone 20₂ am oberen Teil dargestellt.
Die ausgewählte Schablone 20₂ wird nun auf die Seite des Oberarms H aufgelegt, so dass ihr Ende 21 von abgerundeter Form auf der äußeren Kondyle des Oberarms abgestützt ist. In der Praxis kann der Ansatz 22 der Schablone 20₂ parallel zum Oberarm H angeordnet werden, wie in vollen Linien in 1 dargestellt, oder senkrecht zu diesem, wie in strichpunktierten Linien dargestellt.
Das Ende 21 der Schablone 20₂ ist derart positioniert, dass es mit einer annehmbaren Präzision die Erfassung der Mitte der Trochlea T ermöglicht, durch die die Achse X-X' verläuft. Dieses Ende 21 ist mit einer Mittelbohrung 23 versehen, in die eine Spitze zur Kennzeichnung der betreffenden Kondyle eingesetzt werden kann. Die Schablone 20₂ ermöglicht es somit, die Spur der Achse X-X' auf der Kondyle der Trochlea T zu erfassen.
Es ist nun möglich, ein Führungswerkzeug 30 für die Bohrung der Trochlea T entlang der Achse X-X' zu verwenden. Dieses Werkzeug 30 umfasst einen global U-förmigen Bügel 31, der einen ersten Schenkel 32 und einen zweiten Schenkel 33 umfasst, die durch einen Boden 34 verbunden sind. Das Ende 32a des Schenkels 32 ist global parallel zum Boden 34 und mit einem Gewinde 32b versehen, das durch eine Zentriersenkung 32 verlängert ist, die die Führung und die Aufnahme einer Schraube 35 ermöglicht, deren Kopf 35a mit einer polygonalen Öffnung 35b versehen ist, die ihren Antrieb durch einen entsprechenden männlichen Schlüssel ermöglicht.
Die Schraube 35 ist hohl in dem Sinne, als sie mit einem Längskanal 35c versehen ist, der sich über ihre gesamte Länge erstreckt und ausschnittweise in 2 zu sehen ist.
Der zweite Schenkel 33 des Bügels 31 endet mit einem Ende 33a , das mit drei Stacheln 33b und einer Kerbe 33c versehen ist, die dazu bestimmt ist, die Epitrochlea des Oberarms H, die in Fantomansicht in 2 dargestellt ist, aufzunehmen, um die Sichtbarmachung des Werkzeugs 30 zu erleichtern.
Ein zusätzlicher Schenkel 36 ist auf den Bügel 31 aufgesetzt und erstreckt sich vom Schenkel 33 in eine Richtung global parallel zum Boden 34, dann in eine Richtung global senkrecht zu diesem Boden. Der Schenkel 36 ist mit einer Öffnung 36a durchbohrt, die im Wesentlichen mit einer Öffnung 33d ausgerichtet ist, die im Ende 33a des Schenkels 33 vorgesehen und genau mit dem Kanal 35c der Schraube 35 ausgerichtet ist, wenn diese in dem Gewinde 32b angebracht ist. Die Öffnung 36a ermöglicht ein Anpeilen der Beugeachse durch die Innenseite des Oberarms, wenn dies notwendig ist.
Das Werkzeug 30 wird auf dem Oberarm H angebracht, wobei das vordere Ende 35d der Schraube 35 auf die mit der verwendeten Schablone 20₁ , 20₂ oder 20₃ hergestellte Marke zeigt und die Kerbe 33c um die Epitrochlea des Oberarms H angebracht wird. In dieser Position ist die den Öffnungen 36a , 33d und dem Kanal 35c gemeinsame Achse global mit der Beugeachse X-X' ausgerichtet, wie durch die Trochlea T definiert.
Es ist nun möglich, die Trochlea T mit einem Bohrer 40, der durch die Schraube 35, das Ende 33a und die Öffnung 36a hindurchgeht, zu durchbohren. Der Pfeil F₁ stellt die Einführrichtung des Bohrers 40 in den Kanal 35c , die Öffnung 33d und die Öffnung 36a dar.
An Stelle des Bohrers 40 kann ein Vorstecher oder jedes andere geeignete Werkzeug zum Durchbohren der Trochlea T entlang der Achse X-X' verwendet werden. Der Bohrer 40 kann auch durch die Öffnung 36a nach Wahl des operierenden Chirurgen eingeführt werden.
Es ist anzumerken, dass eine Feststellung des Werkzeugs 30 in Bezug auf den Oberarm durch Zusammenwirken der Schraube 35 und der Stacheln 33 erzielt werden kann, die eine Kompressionskraft F₂, F'₂ auf den Oberarm H in eine Richtung global parallel zur Achse X-X' ausüben.
Wenn die vorgenannte Bohrung hergestellt wurde, ist es möglich, das Werkzeug 30 herauszuziehen, wobei die Schraube 35 gelockert wird, dann im Oberarm H eine Abteilung D für den Zugriff auf den Medulärkanal des Oberarms durchzuführen, wobei diese Abteilung in 3 zu sehen ist.
Es ist nun möglich, in die Bohrung P, die mit dem Bohrer 40 hergestellt wurde, einen Zapfen 50 einzusetzen, der nun die geometrische Achse X-X' physisch darstellt. Die Pfeile F₃ und F'₃ stellen die Einführungsrichtungen des Zapfens 50 in die Bohrung P entlang der Achse X-X' dar. Es ist auch möglich, in den Medulärkanal des Oberarms H einen abgestuften Zapfen 60 einzusetzen, der einen ersten Abschnitt 61 mit einem relativ großen Durchmesser, beispielsweise gleich 6 mm, und einen zweiten Abschnitt 62 mit einem kleineren Durchmesser, beispielsweise von ungefähr 3 mm, umfasst. Es kann angenommen werden, dass sich der Zapfen 60 im Wesentlichen entlang der Diaphysärachse Y-Y' des Oberarms erstreckt. Der Pfeil F₄ stellt die Einführungsrichtung des Zapfens 60 in den Medulärkanal dar.
Es muss nun zumindest annähernd der vordere Versatz d zwischen den Achsen X-X' und Y-Y' bestimmt werden. Dieser Versatz, manchmal „vorderes Offset" genannt, entspricht dem Abstand zwischen den Achsen X-X' und Y-Y' in eine Richtung senkrecht auf diese beiden Achsen.
Es ist wesentlich, den Wert dieses Versatzes zu kennen, um eine Trochleaprothese auszuwählen, deren Mittelachse korrekt in Bezug auf die Diaphysärachse des Oberarms positioniert werden kann. Es ist nämlich möglich, verschiedene Trochleaprothesen mit unterschiedlich positionierten Achsen vorzusehen, wie dies beispielsweise aus EP-A-1 051 954 hervorgeht.
Um die Bestimmung des Versatzes d vorzunehmen, werden Schablonen 70₁ , 70₂ , 70₃ von abgestufter Form verwendet. Genauer wird eine Schablone in Abhängigkeit von der vorher ausgewählten Fantomtrochlea ausgewählt, wobei dies die Trochlea 10₂ in dem beschriebenen Beispiel ist. In diesem Fall wird die Schablone 10₂ mit einer Zwischengröße ausgewählt und um den Zapfen 60 gleitend eingeführt, wie durch den Pfeil F₅ dargestellt. Die Schablonen 70₁ , 70₂ und 70₃ sind jeweils mit einer Mittelbohrung 71 mit einem Durchmesser im Wesentlichen gleich jenem des Abschnitts 62 des Schenkels 60 versehen, wodurch es ihnen möglich ist, ohne Schwierigkeit auf diesem Zapfen zu gleiten.
Die Schablone 70₂ ist mit drei ringförmigen Flächen 72, 73 und 74 versehen, deren Durchmesser ansteigend ist und die jeweils an dem Zapfen 50 in der Konfiguration der 4 und 5 zur Anlage kommen können.
Die Schablonen 70₁ und 70₂ haben im Wesentlichen dieselbe Geometrie mit abgestuften ringförmigen Flächen, die an dem Zapfen 50 zur Anlage kommen können.
Jede Schablone 70₁ , 70₂ , 70₃ trägt Inschriften 75, die es ermöglichen, sofort den annähernden Wert des Versatzes d auf folgende Weise zu erkennen:

– ANT bedeutet „vorne" (antérieur), d.h. dass der vordere Versatz groß ist;
– MED bedeutet „mittel" (médian), d.h. dass der vordere Versatz durchschnittlich ist;
– POST bedeutet „hinten" (postérieur), d.h. dass der vordere Versatz klein ist.

So weiß der Chirurg in Abhängigkeit von der Fläche 72, 73 oder 74, die an dem Zapfen 50 anliegt, ob der Versatz d als groß, mittel oder klein für den weiteren Operationsverlauf zu betrachten ist.
Die Tatsache, dass erfasst wird, welche Fläche 72, 73 oder 74 der Schablone 70₂ mit dem Zapfen 50 in Kontakt kommt, ermöglicht es, eine richtige Vorstellung von dem Wert des Versatzes d zu haben und folglich die Trochleaprothese auszuwählen, mit der der Oberarm H auszustatten ist. Die verschiedenen Trochleaprothesen 80, 80' und 80'', die in 4 dargestellt sind, sind nämlich durch die Positionierung ihrer Mittelbohrung 81 in Bezug auf ihre Außenflächen gekennzeichnet, wobei diese Mittelbohrung ihre Montage auf einem im Oberarm verankerten Element gemäß der technischen Lehre aus EP-A-1 051 954 ermöglicht.
So ermöglicht es die Verwendung der Schablone 70₂ dem Chirurgen zu wissen, welche der Trochleaprothesen 80, 80' oder 80'' er verwenden muss, um den Oberarm H auszustatten.
Es ist verständlich, dass drei oder mehr als drei Trochleaprothesen in Übereinstimmung mit jeder Schablonengröße 70₁ , 70₂ , 70₃ vorgesehen werden können.
Natürlich ist die Anzahl von Schablonen nicht auf drei beschränkt und hängt in der Praxis von der Anzahl von vorgesehenen Fantomprothesen 10₁ , 10₂ , 10₃ ab.
Wenn der Versatz d bestimmt wurde, wird ein Führungswerkzeug 90 verwendet, das einen Bügel 91 umfasst, der an dem Zapfen 50 zur Anlage gelangen kann, wie in den 6 und 7 dargestellt. Dieser Bügel umfasst zwei Schenkel 92 und 93, deren jeweilige Enden 92a bzw. 93a mit Kerben 95 zur teilweisen Aufnahme des Zapfens 50 versehen sind, was eine gute Feststellung des Bügels 91 auf dem Zapfen 50 ermöglicht.
Der Boden 94 des Bügels 91 ist mit einer Abteilung 96 für den Durchgang des Zapfens 60 versehen.
Eine Schablone 97 ist dazu vorgesehen, auf dem Bügel 91 mit einer Feststellschraube 98 befestigt zu werden. Die Schablone 97 trägt eine Gleitachse 99, die an ihrem freien Ende 99a mit einer Kerbe 99b versehen ist, so dass das Ende 99a um den Zapfen 60 herum angeordnet werden kann. Dies ermöglicht die Bestimmung einer zufrieden stellenden Mittel-Seiten-Positionierung der Schablone 97.
Die Schablone 97 kann auf dem Bügel 91 in zwei Positionen montiert werden, die ihrer Verwendung für ein linkes bzw. rechtes Ellbogengelenk entsprechen. So kann ein selbes Werkzeug 90 für beide Ellbogentypen, die ausgestattet werden können, verwendet werden.
Die Schablone 97 ist mit mehreren Bohrungen 97a für den Durchgang von Zapfen oder Bohrern versehen, die es ermöglichen, die Abteilung D auf die Dimensionen des Elements, das im Oberarm H verankert werden soll, zu vergrößern.
Wie in 7 dargestellt, können in manchen Bohrungen 97a ein oder mehrere Zapfen 100 angeordnet werden, die zu einer richtigen Feststellung der Schablone 97 in Bezug auf den Oberarm H beitragen, während der Oberarm H durchbohrt wird, wobei ein Bohrer 101 nacheinander in die verschiedenen anderen Bohrungen 97a eingeführt wird, wie durch den Pfeil F₆ dargestellt. Ein Vorstecher oder jedes andere geeignete Werkzeug kann an Stelle des Bohrers 101 verwendet werden.
Nach dieser Operation wird im Oberarm H eine Abteilung D erhalten, die an die Anbringung eines Oberarmprothesenelements 110 angepasst ist.
Nach der Erweiterung der Abteilung D und vor der Anbringung des Elements 110 werden die Zapfen 50 und 60 herausgezogen, und die vorher für den Zapfen 60 verwendete Bohrung wird für die Anbringung des Elements 110 vergrößert, wie in 8 dargestellt. Dieses Element kann eine Schraube 111 zur Feststellung der Trochleaprothese 80, 80' oder 80'' aufnehmen, die mit der vorher verwendeten Schablone 70₂ ausgewählt wurde.
So wird die äußere Gelenkfläche S'' der verwendeten Trochlea 80' genau in Bezug auf die anatomische Fläche S positioniert. Insbesondere die Position der geometrischen Achse der Fläche S'' fällt im Wesentlichen mit der geometrischen Beugeachse X-X' zusammen.
Wenn das Werkzeug 90 auf dem Zapfen 50 angebracht ist, kann auf dem Bügel 91 ein nicht dargestellter Winkelmesser montiert werden, um den Winkel zwischen der Achse X-X' und ihrer Projektion auf die Diaphysärachse Y-Y' zu messen. Der Wert dieses Winkels kann verwendet werden, um die Geometrie des Elements 110 zu bestimmen.
In der Praxis sind die Trochleaprothesen 80, 80' und 80'' Testkomponenten, wobei die endgültige Komponente in einem späteren Schritt der Positionierung der Prothese insbesondere nach der möglichen Einrichtung der Elle und/oder Speiche angebracht wird.

Claims

Hilfsvorrichtung zur Positionierung eines Oberarmteils einer Gesamt- oder Teilprothese eines Ellenbogens, die eine Führungseinrichtung (30) umfasst, welche das Durchbohren der Oberarmtrochlea (T) entlang der geometrischen Beugeachse (X-X') des auszustattenden Gelenks ermöglicht, so dass die Einrichtung eine Führungszone (35c , 33d , 36a ) für die Einführung (F₁) eines Bohrers (40), eines Vorstechers oder dergleichen in die Trochlea entlang der Achse definiert, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung einen im Allgemeinen U-förmigen Bügel (31) umfasst, der an der Trochlea befestigt (F₂, F₂') werden kann.
Hilfsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät (30) eine Hohlschraube (35) umfasst, die im Zusammenwirken mit einem Teil (33a ) des Bügels (31) auf die Trochlea (T) eine Kraft (F₂, F'₂) zum Befestigen der Einrichtung ausüben kann.
Hilfsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Teil (33a ) des Bügels (31) mit Befestigungsstacheln (33b ) gegenüber der Trochlea (T) und mit einer Kerbe (33c ) zum Einrasten mit der Epitrochlea versehen ist.
Hilfsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Positionierungsschablone (20₁ , 20₂ , 20₃ ) der Führungseinrichtung (30) bezüglich der Außenfläche der Trochlea (T) umfasst.
Hilfsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Zapfen (60), der im Wesentlichen entlang der Diaphysärachse (Y-Y') teilweise in den Medulärkanal des Oberarms eingeführt werden kann, und mindestens eine abgestufte Schablone (70₁ , 70₂ , 70₃ ) zur Bestimmung des vorderen Versatzes (d) der Beugeachse (X-X') gegenüber der Diaphysärachse umfasst, wobei die Schablone entlang des Zapfens gleiten kann.
Hilfsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schablone aus einem Stück (70₁ , 70₂ , 70₃ ) mit einer Mittelbohrung (71) besteht, wobei der Durchmesser der Mittelbohrung dem Durchmesser des Teils (62) des durch den Medulärkanal vorstoßenden Zapfens entspricht und der Teil mit drei ringförmigen Flächen (72, 73, 74) versehen ist, die auf die Bohrung zentriert sind und an einem Zapfen (50) an der Stelle der Trochlea (T) entlang der Beugeachse (X-X') anliegen können.
Hilfsvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schablone (70₁ , 70₂ , 70₃ ) Angaben (75) trägt, die den vorher festgelegten Bezugswerten des vorderen Versatzes (d) entsprechen.
Hilfsvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schablone (70₁ , 70₂ , 70₃ ) in mehreren Größen entsprechend der vorbestimmten Größe der Standardtrochlea (10₁ , 10₂ , 10₃ ) vorgesehen ist.
Hilfsvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie mehrere Fantomtrochleen (10₁ , 10₂ , 10₃ ) umfasst, die zum Bestimmen der ungefähren Größe der anatomischen Trochlea (T) des auszustattenden Gelenks verwendet werden können, wobei die Fantomtrochleen die Bestimmung ermöglichen, welche abgestufte Schablone (70₁ , 70₂ , 70₃ ) zur Bestimmung des vorderen Versatzes (d) eingesetzt werden muss und/oder welche Positionierungsschablone (20₁ , 20₂ , 20₃ ) für die Einbringung der Führungseinrichtung (30) eingesetzt werden muss.
Hilfsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Führungseinrichtung (90) für das Abteilen des Oberarms (D), welche einen Träger (91) aufweist, der bezüglich eines Zapfens (50) an der Stelle der Trochlea (T) entlang der Beugeachse (X-X') in Position gebracht werden kann, und eine Schablone (97), die auf den Träger montiert werden kann und mindestens eine Führungszone (97a ) einer Abteilvorrichtung (101) definiert, umfasst.