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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Klebstoff für Siliconkautschuk, der leicht
an Siliconkautschukmaterialien gebunden werden kann.
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Siliconkautschukmaterialien
sind dahingehend gut bekannt, dass sie exzellente Wasserabstoßung, Witterungsbeständigkeit,
Wärmebeständigkeit
und ähnliche
Eigenschaften aufweisen. Flüssige
Siliconkautschukmaterialien werden als Beschichtungs- mittel oder
filmbildende Mittel auf einer Vielzahl von Substraten verwendet.
Jedoch haben diese Siliconkautschukmaterialien schlechte Haftungseigenschaften
und werden daher zur Verwendung mit Siliconkautschukklebstoffen
angepasst. Die Veröffentlichung
der japanischen Patentanmeldung (Kokai) Nr. 61-278580 (korrespondiert
mit der
US 4 766 193 )
beschreibt eine Anzahl von Klebstoffen, die mit flüssigen Siliconkautschuken
verwendet werden, die organische Peroxide, Kondensationskatalysatoren
und Organopolysiloxane mit Alkenylgruppen sowie an Siliciumatome
gebundene Hydroxyl- oder Alkoxygruppen enthalten.
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Die
Veröffentlichung
der japanischen Patentanmeldung (Kokai) 62-90369 (korrespondiert
mit der
US 4 889 576 )
diskutiert ein Verfahren zur Verklebung von Silicon-beschichteten
Gewebestücken
miteinander durch das Überlappen
der mit Siliconkautschuk beschichteten Gewebe und das Einfügen eines
Siliconkautschuk-Klebstoffes
in den überlappenden
Bereich. Der Siliconkautschuk-Klebstoff ist entweder eine durch
Addition härtende
Zusammensetzung, die einen Katalysator vom Platin-Typ enthält, oder
eine radikalisch härtende
Zusammensetzung, die einen Katalysator vom Organoperoxidtyp enthält. Der überlappende
Bereich, der den Siliconkautschuk-Klebstoff enthält, wird während oder nach dem Verkleben
durch Verpressen heiß gehärtet. Insbesondere
offenbart die Veröffentlichung
der japanischen Patentanmeldung (Kokai) 62-90369 (U.S. 4 889 576)
eine Siliconzusammensetzung, die durch eine Additionsreaktion gehärtet wird,
aber dennoch weist diese Zusammensetzung eine unzulängliche
Haftung auf.
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Die
Veröffentlichung
der japanischen Patentanmeldung (Kokai) 10-60281 offenbart eine
Siliconzusammensetzung, die Calciumcarbonatpulver enthält, das
mit einem teilweise hydrolysierten Kondensat eines Tetraalkoxysilans
an der Oberfläche behandelt
wurde. Die Siliconkautschuk-Zusammensetzung, die das Calciumcarbonatfüllmittel
enthält,
das mit einem hydrolysierten Kondensat aus Tetraalkoxysilanen behandelt
wurde, stellt eine geringe Ausgasung von Wasserstoffgas während ihrer
Lagerung bereit und hat eine überragende Fluidität sowie
elektrische Eigenschaften und von ihr wird gesagt, dass sie das
Schäumen
während
der Lagerung der Zusammensetzung verhindert. Es gibt in diesem Dokument
keine Lehre, dass die Zusammensetzung als ein Klebstoff für Siliconkautschuk
verwendet werden kann, und die Haftung dieser Zusammensetzung auf Silikonkautschuk
ist immer noch unzureichend.
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Als
ein Ergebnis von Untersuchungen, die darauf gerichtet waren, die
zuvor genannten Probleme zu lösen,
haben die Erfinder die vorliegende Erfindung basierend auf der Tatsache
entwickelt, dass eine geeignete Haftung an Siliconkautschuk durch
die Verwendung einer durch Additionsreaktion härtbaren Siliconzusammensetzung
erhalten werden kann, die Calciumcarbonatpulver mit einer vorgeschriebenen
spezifischen BET-Oberfläche
enthält.
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Genauer
gesagt ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Klebstoff
für Siliconkautschuk bereitzustellen,
der eine gute Haftung an Siliconkautschukmaterialien aufweist.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine Siliconkautschuk-Klebstoffzusammensetzung bereitgestellt,
die die folgenden Komponenten enthält:
- A.
100 Gewichtsteile eines Organopolysiloxans mit im Mittel zwei oder
mehr Alkenylgruppen pro Molekül;
- B. ein Organopolysiloxan mit im Mittel zwei oder mehr siliciumgebundenen
Wasserstoffatomen in jedem Molekül,
in einer Menge, so dass das Molverhältnis von siliciumgebundenen
Wasserstoffatomen in Komponente B zu Alkenylgruppen in Komponente
A von 0,01 bis 20 reicht, d. h. von 1 : 100 bis 20 : 1 reicht;
- C. 5 bis 200 Gewichtsteile eines Calciumcarbonatpulvers, ausgewählt aus
der Gruppe von unbehandeltem Calciumcarbonat, Calciumcarbonat, das
mit einer organischen Säure
behandelt ist, und Calciumcarbonat, das mit einem Ester einer organischen
Säure behandelt
ist, wobei das Calciumcarbonatpulver eine spezifische BET-Oberfläche von
5 bis 50 m2/g hat, und
- D. einen Katalysator auf Platinbasis in einer Menge, die ausreicht,
um die Härtung
der Zusammensetzung zu bewirken.
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Das
Organopolysiloxan der Komponente A ist der Hauptinhaltsstoff des
Klebemittels. Diese Komponente ist dadurch gekennzeichnet, dass
sie im Mittel 2 oder mehr Alkenylgruppen pro Molekül aufweist.
Beispiele von solchen Alkenylgruppen umfassen Vinyl-, Allyl-, Butenyl-,
Pentenyl-, Hexenyl- und Heptenylgruppen, von denen die Vinylgruppe
bevorzugt ist. Beispiele von organischen Gruppen, die an Siliciumatome
gebunden sind, die nicht die Alkenylgruppen in Komponente A sind,
umfassen Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Butyl-, Pentyl-, Hexyl- und andere
Alkylgruppen; Phenyl-, Tolyl-, Xylyl- und andere Arylgruppen; und
3-Chlorpropyl-, 3,3,3-Trifluorpropyl-
und andere Alkylhalogenidgruppen, von denen die Methylgruppe bevorzugt
ist. Die Komponente A kann eine Molekülstruktur aufweisen, die linear,
teilweise verzweigt linear, retikulär oder dendritisch ist. Die
Viskosität
der Komponente A bei 25°C
ist vorzugsweise 100 bis 1.000.000 mPa·s und am meisten bevorzugt
100 bis 500.000 mPa·s.
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Beispiele
von Organopolysiloxanen, die als Komponente A verwendet werden können, umfassen
Polydimethylsiloxane, bei denen beide Enden der Molekülkette durch
endständige
Dimethylvinylsiloxygruppen blockiert sind; Dimethylsiloxan/Methylvinylsiloxan-Copolymere,
bei denen beide Enden der Molekülkette
durch endständige
Dimethylvinylsiloxygruppen blockiert sind; Dimethylsiloxan/Methylvinylsiloxan-Copolymere,
bei denen beide Enden der Molekülkette
durch endständige
Trimethylsiloxygruppen blockiert sind; Organopolysiloxane, die Siloxaneinheiten
enthalten, die durch die Formel (CH3)3SiO1/2 ausgedrückt werden,
Siloxaneinheiten, die durch die Formel (CH3)2(CH2=CH)SiO1/2 ausgedrückt werden, sowie Siloxaneinheiten,
die durch die Formel SiO4/2 ausgedrückt werden;
Organopolysiloxane, die durch Verfahren gewonnen werden, bei denen
einige oder alle der Methylgruppen dieser Organopolysiloxane durch
Alkylgruppen wie Ethyl, Propyl und Ähnliche, Arylgruppen wie Phenyl,
Tolyl und Ähnliche
oder Alkylhalogenidgruppen wie 3,3,3-Trifluorpropyl oder Ähnliche
substituiert werden; Organopolysiloxane, die durch Verfahren gewonnen
werden, bei denen einige oder alle der Vinylgruppen dieser Organopolysiloxane
durch Allyl-, Propenyl- oder andere Alkenylgruppen substituiert
werden; sowie Mischungen von zwei oder mehreren dieser Organopolysiloxane.
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Komponente
B ist ein Organopolysiloxan, das als das Vernetzungsmittel des Klebstoffes
der vorliegenden Erfindung dient. Die Komponente B ist dadurch gekennzeichnet,
dass sie im Mittel zwei oder mehr siliciumgebundene Wasserstoffatome
(d.h. Si-H-Bindungen) pro Molekül
aufweist. Die siliciumgebundenen Wasserstoffatome können überall auf
dem Organopolysiloxan vorliegen, das die Komponente B bildet, zum
Beispiel können
sie auf Siliciumatomen vorliegen, die Teil einer endständigen Gruppe
an dem Ende der Organopolysiloxankette bilden, oder auf Siliciumatomen
in nicht endständigen
Gruppen wie Siliciumatome in dem Grundgerüst der Organopolysiloxanpolymerkette
oder, falls vorhanden, in den Seitenketten des Organopolysiloxanpolymers.
Die organischen Gruppen, die an die Siliciumatome in Komponente
B gebunden sind, können
Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Butyl-, Pentyl-, Hexyl- und andere Alkylgruppen;
Phenyl-, Tolyl-, Xylyl- und andere Arylgruppen; sowie 3-Chlorpropyl-,
3,3,3-Trifluorpropyl-
und andere Alkylhalogenidgruppen umfassen, von denen die Methylgruppe
bevorzugt ist. Komponente B kann eine lineare, teilweise verzweigte
lineare, verzweigte, retikuläre
oder dendritische Molekülstruktur
aufweisen. Die Viskosität
der Komponente B bei 25°C
ist vorzugsweise 1 bis 1.000.000 mPa·s, aber am meisten bevorzugt
ist sie 1 bis 10.000 mPa·s.
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Beispiele
von Organopolysiloxanen, die als Komponente B verwendet werden können, umfassen
Polydimethylsiloxane, bei denen beide Enden der Molekülkette durch
endständige
Dimethylwasserstoffsiloxygruppen blockiert sind; Polymethylwasserstoffsiloxane,
bei denen beide Enden der Molekülkette
durch endständige
Trimethylsiloxygruppen blockiert sind; Dimethylsiloxan/Methylwasserstoffsiloxan
Copolymere, bei denen beide Enden der Molekülkette durch endständige Trimethylsiloxygruppen
blockiert sind; zyklische Polymethylwasserstoffsiloxane; Organopolysiloxane,
die Siloxaneinheiten enthalten, die durch die Formel (CH3)2HSiO1/2 ausgedrückt werden,
sowie Siloxaneinheiten, die durch die Formel SiO4/2 ausgedrückt werden. Die
Komponente B kann auch ein Organopolysiloxan sein, wie es oben beschrieben
wird, bei dem einige oder alle der Methylgruppen durch alternative
Alkylgruppen wie Ethyl, Propyl, Isopropyl und ähnliche, Arylgruppen wie Phenyl
und Tolyl und Ähnliche
oder Alkylhalogenidgruppen wie 3,3,3-Trifluorpropyl oder ähnliche ersetzt wurden. Die
Komponente B kann in einer zusätzlichen
Alternative eine Mischung aus zwei oder mehreren der oben genannten
Organopolysiloxane sein. In dem Fall, in dem die Komponente B eine
Mischung aus Polymeren mit siliciumgebundenen Wasserstoffatomen
enthält,
ist es bevorzugt, dass die Mischung folgendes enthält:
- i ein Organopolysiloxan mit siliciumgebundenen
Wasserstoffatomen nur in endständigen
Gruppen der Molekülkette
und
- ii ein Organopolysiloxan mit siliciumgebundenen Wasserstoffatomen
in nicht endständigen
Gruppen.
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Mischungen
dieses Typs sind wegen der resultierenden mechanischen Eigenschaften,
insbesondere der verbesserten Dehnbarkeit des resultierenden, gehärteten Klebstoffproduktes
bevorzugt.
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Das
Molverhältnis
von siliciumgebundenen Wasserstoffatomen in der Komponente B zu
Alkenylgruppen in der Komponente A liegt bei 0,01 bis 20, d. h.
bei 1 : 100 bis 20 1, vorzugsweise bei 0,1 bis 10, d. h., bei 1
: 10 bis 10 : 1, und am meisten bevorzugt bei 0,1 bis 5, d. h. bei
1 : 10 bis 5 : 1. Dies ist so, weil der resultierende gehärtete Klebstoff
dazu tendiert, unzureichend vernetzt zu sein und dadurch unzureichend
gehärtet wird,
wenn der Gehalt der Komponente B unterhalb des zuvor genannten Bereiches
liegt, und die mechanischen Eigenschaften des resultierenden, gehärteten Produkts
dazu tendieren, nachteilig betroffen zu sein, wenn der Gehalt den
zuvor genannten Bereich überschreitet.
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Wenn
die Komponente B eine Mischung aus:
- i einem
Organopolysiloxan mit siliciumgebundenen Wasserstoffatomen nur in
endständigen
Gruppen der Molekülkette
ist; und
- ii einem Organopolysiloxan mit siliciumgebundenen Wasserstoffatomen
in nicht endständigen
Gruppen ist,
dann ist das Molverhältnis von siliciumgebundenen
Wasserstoffatomen in dem Organopolysiloxan i zu den Alkenylgruppen
in der Komponente A vorzugsweise 0,01 bis 10, d. h. 1 : 100 bis
10 : 1, mehr bevorzugt 0,1 bis 10, d. h., 1 : 10 bis 10 : 1 und
am meisten bevorzugt 0,1 bis 5, d. h. 1 : 10 bis 5 : 1; und das
Molverhältnis
der siliciumgebundenen Wasserstoffatome in dem Organopolysiloxan
ii zu den Alkenylgruppen in der Komponente A liegt vorzugsweise
bei 0,5 bis 20, d. h. bei 1 : 2 bis 20 : 1, mehr bevorzugt bei 0,5
bis 10, d. h. bei 1 : 2 bis 10 : 1, und am meisten bevorzugt bei
0,5 bis 5, d. h. bei 1 : 2 bis 5 : 1. Jedoch ist es dann wesentlich,
wenn die Komponente B eine Mischung aus Organopolysiloxanen wie
den oben genannten Organopolysiloxanen i und ii enthält, dass
das gesamte kombinierte Molverhältnis
der siliciumgebundenen Wasserstoffatome in den Organopolysiloxanen,
die die Mischung der Komponente B ausmachen, z. B. die Organopolysiloxane
i und ii, zu den Alkenylgruppen in der Komponente A in dem Bereich
von 0,01 bis 20, d. h. von 1 100 bis 20 : 1 liegt.
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Die
Komponente C ist ein Calciumcarbonatpulver, das in der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, um die Haftung des Klebstoffes der vorliegenden
Erfindung an Siliconkautschuk zu verbessern. Das Calciumcarbonatpulver
ist dadurch gekennzeichnet, dass es eine spezifische BET-Oberfläche von
5 bis 50 m2/g und vorzugsweise von 10 bis
50 m2/g aufweist. Beispiele von Calciumcarbonatpulvern,
die zur Verwendung als Komponente C in der vorliegenden Erfindung
geeignet sind, umfassen unbehandelte, trocken gemahlene Calciumcarbonatpulver,
die auch als schwere Calciumcarbonate bezeichnet werden, unbehandelte,
gefällte
Calciumcarbonate, die auch als leichtes Calciumcarbonat bekannt
sind, sowie Pulver, die durch die Behandlung der Oberflächen dieser
Calciumcarbonatpulver mit organischen Säuren oder deren Estern erhalten
werden. Bevorzugte organische Säuren
sind Fettsäuren
wie Stearinsäure
und Harzsäuren.
Gefällte
Calciumcarbonatpulver sind bevorzugt, wobei gefällte Calciumcarbonatpulver,
die mit einer organischen Säure
wie einer Fettsäure
oder einer Harzsäure
oberflächenbehandelt
wurden, besonders bevorzugt sind.
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Der
Gehalt an Komponente C in dem Klebstoff der vorliegenden Erfindung
beträgt
5 bis 200 Gewichtsanteile und vorzugsweise 10 bis 100 Gewichtsanteile
pro 100 Gewichts- anteile der Komponente A. Dies ist so, weil die
Haftung des Klebstoffes der vorliegenden Erfindung an Siliconkautschuk
dazu tendiert, sich zu verringern, wenn der Gehalt der Komponente
C unterhalb des zuvor genannten Bereiches liegt, und es ist schwierig,
eine einheitliche Haftung herzustellen, wenn der Gehalt den zuvor
genannten Bereich überschreitet.
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Die
Komponente D ist ein auf Platin basierender Katalysator zur Unterstützung der
Härtung
des Klebstoffes der vorliegenden Erfindung. Beispiele der Komponente
D umfassen feines Platinpulver, Platinruß, Chlorplatinsäure, Platintetrachlorid,
alkoholische Lösungen
der Chlorplatinsäure,
Platinolefinkomplexe, Platinalkenylsiloxankomplexe, Platincarbonylkomplexe
und feine Pulver, die durch die Dispersion von jeglichen der oben
genannten auf Platin basierenden Katalysatoren in Methylmethacrylatharzen,
Polycarbonatharzen, Polystyrolharzen, Siliconharzen und anderen
thermoplastischen, organischen Harzen erhalten werden.
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Die
Komponente D des Klebstoffes der vorliegenden Erfindung muss in
einer Menge vorhanden sein, die ausreichend ist, um sicher zu stellen,
dass die Klebstoffzusammensetzung härten wird. Vorzugsweise ist jedoch
die Komponente D in dem Klebstoff der vorliegenden Erfindung in
einer Menge von 0,01 bis 500 Gewichtsanteilen und vorzugsweise zu
0,1 bis 100 Gewichtsanteilen pro 1.000.000 Gewichtsanteile der Komponente
A vorhanden, wenn dies als der Gehalt des Platinmetalls in Komponente
D ausgedrückt
wird.
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Optional
kann eine Komponente E in die Klebstoffzusammensetzung gegeben werden.
Die Komponente E ist ein Siliciumdioxidpulver, das verwendet wird,
um die mechanische Festigkeit des resultierenden, gehärteten Klebstoffes
zu verbessern. Beispiele der Komponente E umfassen pyrogene Kieselsäure, gefällte Kieselsäure, gebackene
Kieselsäure,
pulverisierten Quarz und Pulver, die durch die Behandlung der Oberflächen der
oben genannten Siliciumdioxidpulver mit Organosiliconverbindungen
wie Organoalkoxysilanen, Organohalogensilanen und Organosilazanen
erhalten werden. Ein Siliciumdioxidpulver mit einer spezifischen BET-Oberfläche von
wenigstens 50 m2/g wird vorzugsweise als
Komponente E verwendet, um angemessen die mechanische Festigkeit
des resultierenden gehärteten
Klebstoffes zu verbessern.
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Obwohl
die Komponente E ein optionaler Inhaltsstoff ist, kann der Klebstoff
der vorliegenden Erfindung jegliche geeignete Menge der Komponente
E enthalten, umfasst aber vorzugsweise 1 bis 100 Gewichtsanteile, mehr
bevorzugt 1 bis 50 Gewichtsanteile pro 100 Gewichtsanteile der Komponente
A. Die Komponente E kann in den Klebstoff der vorliegenden Erfindung
zur Verbesserung der mechanischen Festigkeit des resultierenden gehärteten Klebstoffes
eingebracht werden.
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Die
folgenden optionalen Komponenten können auch zu dem Klebstoff
der vorliegenden Erfindung hinzu gegeben werden: pyrogenes Titanoxid,
Ruß, Kieselgur,
Eisenoxid, Aluminiumoxid, Aluminiumsilicate, Calciumcarbonat, Zinkoxid,
Aluminiumhydroxid, Silber, Nickel und andere anorganische Füllstoffe
sowie Füllstoffe,
die durch Behandlung der Oberflächen
dieser Füllstoffe
mit den zuvor genannten Organosiliconverbindungen erhalten werden.
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Die
folgenden Klebkraftvermittler können
auch zu dem Klebstoff der vorliegenden Erfindung hinzu gegeben werden,
um dessen Klebkraft zu verbessern: Methyltrimethoxy-silan, Vinyltrimethoxysilan,
Allyltrimethoxysilan, 3-Methacryloxypropyltrimethoxysilan,
3-Glycidoxypropyltrimethoxysilan, 3-Aminopropyltrimethoxysilan, N-(2-Aminoethyl)-3-aminopropyltrimethoxysilan,
Bis(trimethoxysilyl)propan, Bis(trimethoxysilyl)hexan und andere
Silankopplungsmittel; Tetraethyltitanat, Tetrapropyltitanat, Tetrabutyltitanat,
Tetra(2-ethylhexyl)titanat, Titanethylacetonat,
Titanacetylacetonat und andere Titanverbindungen; Ethylacetoacetataluminiumdiisopropylat,
Aluminiumtri(ethylacetoacetat), Alkylacetoacetataluminiumdiisopropylate,
Aluminiumtris(acetoacetonat), Aluminiummonoacetylacetonat-bis(ethylacetoacetat)
und andere Aluminiumverbindungen; und Zirkonacetylacetonat, Zirkonbutoxyacetylacetonat,
Zirkon-bis-acetylacetonat, Zirkonethylacetoacetat und andere Zirkonverbindungen.
Der Gehalt dieser Klebkraftverstärker,
wenn sie vorhanden sind, obwohl dieser kein Gegenstand von Beschränkungen
ist, sollte vorzugsweise in einem Bereich von 0,01 bis 10 Gewichtsanteilen
pro 100 Gewichtsanteile der Komponente A liegen.
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Der
Klebstoff der vorliegenden Erfindung kann zusätzlich einen oder mehrere der
folgenden Härtungshemmer
enthalten, die verwendet werden, um die Lagerstabilität, Handhabbarkeit
und Bearbeitbarkeit des resultierenden Klebstoffes zu verbessern.
Beispiele der Härtungshemmer,
die für
die vorliegende Erfindung verwendet werden können, umfassen 3-Methyl-1-butyn-3-ol,
3,5-Dimethyl-1-hexyn-3-ol, 3-Phenyl-1-butyl-3-ol und andere auf Acetylen basierende
Verbindungen; 3-Methyl-3-penten-1-yn, 3,5-Dimethyl-3-hexen-1-yn und andere
en/yn-Verbindungen; 1,3,5,7-Tetramethyl-1,3,5,7-tetravinylcyclotetrasiloxan,
1,3,5,7-Tetramethyl-1,3,5,7-tetrahexenylcyclotetrasiloxan,
Methylvinylsiloxane, die durch endständige Silanolgruppen an beiden
Enden der Molekülkette
blockiert sind, Copolymere aus Methylvinylsiloxanen und Dimethyl-
siloxanen, die durch endständige
Silanolgruppen an beiden Enden der Molekülkette blockiert sind, sowie
andere Organosiloxanverbindungen, die Vinylgruppen in jedem Molekül in einer
Menge von 5 Gewichtsprozent oder mehr enthalten; Benzotriazol und
andere Triazole; und Phosphine, Mercaptane, Hydrazine und andere
Härtungshemmer.
Wenn diese Härtungshemmer
in dem Klebstoff der vorliegenden Erfindung verwendet werden, sind
sie vorzugsweise in einer Menge von 0,001 bis 5 Gewichtsanteilen
pro 100 Gewichtsanteile der Komponente A vorhanden.
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Jegliche
geeignete Verfahren kann zur Herstellung des Klebstoffes gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, und als solches kann der Klebstoff durch
das Vermischen der Komponenten A bis D und jeglichen der optionalen
Komponenten je nach Bedarf und in jeglicher Reihenfolge hergestellt
werden. Jedoch in dem Fall, wenn die Komponente E in dem Klebstoff
der vorliegenden Erfindung vorhanden ist, ist es bevorzugt, dass
die Komponenten B, C und D während
oder nach der Herstellung einer Basisverbindung hinzu gegeben werden,
die durch das Erwärmen
und Vermischen der Komponenten A und E erhalten wird. Wenn es notwendig
ist, eine oder mehrere der optionalen Komponenten hinzu zu geben,
dann kann deren Zugabe während
der Herstellung der Basisverbindung durchgeführt werden. Jedoch dann, wenn
sich die optionalen Inhaltsstoffe während des Mischstadiums bei
hoher Temperatur bei der Herstellung der Basisverbindung zersetzen
können,
sollte deren Zugabe vorzugsweise zusammen mit der Zugabe der Komponenten
B bis D erfolgen. Es ist auch möglich,
die zuvor genannten Organosiliciumverbindungen wie Organoalkoxysilane,
Organohalogen- silane und Organosilazane hinzuzugeben, um die Oberfläche der
Komponente E in situ zu behandeln, wenn die Basisverbindung hergestellt
wird. Doppelwalzen-, Kneter/Mischer-, Walzenmischer und andere üblicherweise
verwendeten Knetvorrichtungen können
verwendet werden, um den Klebstoff der vorliegenden Erfindung herzustellen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird ein Verfahren zum Binden von Siliconkautschuk an
Siliconkautschukmaterialien bereitgestellt, wobei das Verfahren
das:
- (I) Behandeln einer Oberfläche des
Siliconkautschuks oder Behandeln der Oberfläche des Siliconkautschukmaterials
oder Behandeln von sowohl der Oberfläche eines Siliconkautschuks
als auch eines Siliconkautschukmaterials mit der Klebstoffzusammensetzung
von Anspruch 1;
- (II) In-Kontakt-Bringen der behandelten Oberfläche des
Siliconkautschuks mit einem unbehandelten Siliconkautschukmaterial,
oder in-Kontakt-Bringen der behandelten Oberfläche des Siliconkautschukmaterials mit
einem unbehandelten Siliconkautschuk- material, oder In-Kontakt-Bringen
der behandelten Oberfläche des
Siliconkautschuks mit der behandelten Oberfläche des Siliconkautschukmaterials,
um einen Verbund zu bilden, und
- (III) Härtenlassen
der Klebstoffzusammensetzung umfasst.
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Der
Klebstoff gemäß der Erfindung
wird nun in mehr Detail durch Arbeitsbeispiele beschrieben werden.
Alle Viskositätswerte,
die in den Beispielen zur Verfügung
gestellt werden, wurden bei 25°C
gemessen.
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Arbeitsbeispiel 1
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100
Gewichtsanteile eines Polydimethylsiloxans, das durch endständige Dimethylvinylsiloxygruppen an
beiden Enden der Molekülkette
blockiert war, mit einer Viskosität von 40.000 mPa·s, 10
Gewichtsanteile pyrogene Kieselsäure
mit einer spezifischen BET-Oberfläche von 200 m2/g,
1,5 Gewichtsanteile eines Hexamethyldisilazans, das mit Kieselsäure oberflächenbehandelt
war und 1 Gewichtsanteil Wasser wurden einheitlich vermischt und
dann für
2 Stunden erwärmt/gemischt
bei einer Temperatur von 170°C
im Vakuum, um eine Basisverbindung zu ergeben.
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Die
folgenden Komponenten wurden dann in 110 Gewichtsanteile der Basisverbindung
vermischt; 40 Gewichtsanteile eines gefällten Calciumcarbonatpulvers,
Hakuenka CCR von Shiraishi KK, oberflächenbehandelt mit einer Fettsäure und
mit einer mittleren Korngröße von 0,12 μm und einer
spezifischen BET-Oberfläche von
18 m2/g; ein Polydimethylsiloxan, das durch
endständige
Dimethylwasserstoffsiloxygruppen an beiden Enden der Molekülkette blockiert
war, mit einer Viskosität
von 10 mPa·s,
in einer solchen Menge, dass das Molverhältnis der siliciumgebundenen
Wasserstoffatome in Komponente B zu den Vinylgruppen in der Komponente
A mit einem Wert von 0,2 korrespondiert, d. h. 1: 5; ein Dimethylsiloxan/Methylwasserstoffsiloxan-Copolymer
mit einer Viskosität
von 6 mPa·s,
wobei im Mittel drei siliciumgebundene Wasserstoffatome in jedem
Molekül
vorhanden sind, und mit blockierenden Trimethylsiloxygruppen an
beiden Enden der Molekülkette,
in einer Menge, so dass das Molverhältnis der siliciumgebundenen
Wasserstoffatome in Komponente B zu den Vinylgruppen in der Komponente
A mit einem Wert von 2,8, d. h. 2,8 : 1 korrespondiert; 0,2 Gewichtsanteile
Dimethylsiloxan/Methylvinylsiloxan-Copolymer; Gehalt an Vinylgruppen:
10 Gewichtsprozent, blockiert durch endständige Silanolgruppen an beiden
Enden der Molekülkette,
bereit gestellt mit einer Viskosität von 40 mPa·s und
verwendet als ein Härtungs-
hemmer; 0,5 Gewichtsanteile Titantetrabutoxid; und ein Platin-1,3-divinyltetra- methyldisiloxankomplex,
der in einer Menge von 30 Gewichtsanteilen in Bezug auf das Platinmetall in
dem Katalysator pro 1.000.000 Gewichtsanteile des Polydimethylsiloxans
in der Basisverbindung verwendet wird. Der resultierende Klebstoff
wurde dadurch gehärtet,
dass er für
7 Tage bei 25°C
stehen gelassen wurde.
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Die
Härte des
gehärteten
Klebstoffes wurde mit einem Durometer vom Typ A gemäß JIS K
6253 gemessen.
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Die
Reißfestigkeit
und Dehnbarkeit des gehärteten
Klebstoffes wurde durch das Verfahren gemessen, das in JIS K 6251
beschrieben wird, und zwar unter Verwendung eines als Hantel geformten
Teststücks
Nr. 3, das gemäß JIS K
6251 hergestellt wurde. Die Messergebnisse werden in Tabelle 1 gezeigt.
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Die
Haftung des Klebstoffes an Siliconkautschuk wurde so gemessen, wie
es unten gemäß dem Verfahren
beschrieben wird, das im Detail in JIS K 6854 beschrieben wird.
Die Messergebnisse werden in Tabelle 1 gezeigt.
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Zwei
Nylonstreifen mit einer Breite von 50 mm, die mit Siliconkautschuk
beschichtet waren, wurden derart miteinander laminiert, dass die
Dicke des Klebstoffes 0,5 mm betrug, und der Klebstoff wurde durch
das Stehenlassen für
7 Tage bei 25°C
gehärtet.
Der resultierende laminierte Streifen wurde einem Abziehtests vom T-Typ
mit einer Geschwindigkeit von 200 mm/Min. ausgesetzt.
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Arbeitsbeispiel 2
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Ein
Klebstoff für
Siliconkautschuk wurde in der gleichen Weise wie in Arbeitsbeispiel
1 hergestellt, außer
dass das Polydimethylsiloxan, das durch endständige Dimethylwasserstoffsiloxygruppen
an beiden Enden der Molekülkette
blockiert war und eine Viskosität
von 10 mPa·s
aufwies, und das Dimethylsiloxan/Methylwasserstoffsiloxan-Copolymer,
das eine Viskosität
von 6 mPa·s
aufwies, im Mittel drei siliciumgebundene Wasserstoffatome in jedem
Molekül
und endständige
blockierende Trimethylsiloxygruppen an beiden Enden der Molekülkette aufwies,
die in Arbeitsbeispiel 1 verwendet wurden, durch ein Dimethylsiloxan/Methylwasserstoffsiloxan-Copolymer
ersetzt wurden. Dieses Dimethylsiloxan/Methylwasserstoffsiloxan-Copolymer
hatte eine Viskosität
von 6 mPa·s,
enthielt im Mittel drei siliciumgebundene Wasserstoffatome in jedem
Molekül,
besaß blockierende
Trimethylsiloxygruppen an beiden Enden der Molekülkette und wurde in einer derartigen
Menge verwendet, dass das Molverhältnis der siliciumgebundenen
Wasserstoffatome in der Komponente B zu den Vinylgruppen in der
Komponente A mit einem Wert von 3,0 korrespondiert. Die physikalischen
Eigenschaften und die Klebkraft des gehärteten Klebstoffes wurden in
der gleichen Weise wie in Arbeitsbeispiel 1 gemessen. Die Ergebnisse
werden in Tabelle 1 gezeigt.
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Arbeitsbeispiel 3
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Ein
Klebstoff für
Siliconkautschuk wurde in der gleichen Weise wie in Arbeitsbeispiel
1 hergestellt, außer
dass das gefällte
Calciumcarbonatpulver mit einer mittleren Korngröße von 0,12 μm und einer
spezifischen BET-Oberfläche
von 18 m2/g, das in Arbeitsbeispiel 1 verwendet
wurde, durch ein gefälltes
Calciumcarbonatpulver ersetzt wurde (MT-100 von Maruo Calcium),
das mit einer Harzsäure
oberflächenbehandelt
worden war, und so bearbeitet wurde, dass eine mittlere Korngröße von 0,07 μm und eine
spezifische BET-Oberfläche
von 17 m2/g aufwies. Die physikalischen
Eigenschaften und die Klebkraft des gehärteten Klebstoffes wurden in
der gleichen Weise wie in dem Arbeitsbeispiel 1 gemessen. Die Ergebnisse
werden in Tabelle 1 gezeigt.
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Vergleichsbeispiel 1
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Ein
Klebstoff für
Siliconkautschuk wurde in der gleichen Weise wie in Arbeitsbeispiel
1 hergestellt, außer
dass das gefällte
Calciumcarbonatpulver mit einer mittleren Korngröße von 0,12 μm und einer
spezifischen BET-Oberfläche
von 18 m2/g, das in Arbeitsbeispiel 1 verwendet
wurde, durch ein trocken gemahlenes Calciumcarbonatpulver (P-30
von Toyo Pine Chemical) mit einer mittleren Korngröße von 0,68 μm und einer
spezifischen BET-Oberfläche
von 3,4 m2/g ersetzt wurde. Die physikalischen
Eigenschaften und die Klebkraft des gehärteten Klebstoffes wurden in
der gleichen Weise wie in Arbeitsbeispiel 1 gemessen. Die Ergebnisse
werden in Tabelle 1 gezeigt.
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Vergleichsbeispiel 2
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Ein
Klebstoff für
Siliconkautschuk wurde in der gleichen Weise wie in Arbeitsbeispiel
1 hergestellt, außer
dass das gefällte
Calciumcarbonatpulver mit einer mittleren Korngröße von 0,12 μm und einer
spezifischen BET-Oberfläche
von 18 m
2/g, das in Arbeitsbeispiel 1 verwendet
wurde, durch ein pulverisiertes Quarzpulver (Crystallite VXS2 von
Tatsumori) mit einer mittleren Korngröße von 5 μm und einer spezifischen BET-Oberfläche von
3,4 m
2/g ersetzt wurde. Die physikalischen
Eigenschaften und die Klebkraft des gehärteten Klebstoffes wurden in
der gleichen Weise wie in Arbeitsbeispiel 1 gemessen. Die Ergebnisse
werden in Tabelle 1 gezeigt. Tabelle
1
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Der
erfindungsgemäße Klebstoff
für Siliconkautschuk
zeichnet sich durch eine gute Haftung an Siliconkautschukmaterialien
aus.