-
Die
Erfindung betrifft allgemein die Konstruktion und Herstellung von
Tintenstrahldruckköpfen und
insbesondere die Konfiguration von Düsen auf Tintenstrahldruckköpfen.
-
Nach
dem Stand der Technik gibt es für
den digital gesteuerten Tintenstrahldruck zwei verschiedene Verfahren.
Bei beiden Verfahren wird Tinte durch in einem Druckkopf ausgebildete
Kanäle
zugeführt.
Jeder Kanal weist mindestens eine Düse auf, aus der Tintentröpfchen wahlweise
gespritzt und auf ein Medium aufgebracht werden können.
-
Das
erste, allgemein als "Drop-on
Demand"-Tintenstrahldruck
bezeichnete Verfahren arbeitet zum Aufbringen von Tintentröpfchen auf
eine Aufzeichnungsfläche
mit einer Druck erzeugenden Betätigungsvorrichtung
(thermisch, piezoelektrisch usw.). Durch wahlweise Aktivierung der
Betätigungsvorrichtung
wird ein fliegendes Tintentröpfchen
gebildet und ausgestoßen,
das den Raum zwischen dem Druckkopf und dem Druckmedium durchquert
und auf das Druckmedium auftrifft. Zur Ausbildung gedruckter Bilder
wird die Bildung einzelner Tintentröpfchen so gesteuert, wie dies
zur Erzeugung des gewünschten
Bildes erforderlich ist. Typisch für dieses Verfahren ist, dass
ein leichter Unterdruck in jedem Kanal verhindert, dass die Tinte
ungewollt durch die Düse
entweicht, und zudem bewirkt, dass an der Düse ein leicht konkaver Meniskus
gebildet wird, was dazu beiträgt,
die Düse
sauber zu halten.
-
Herkömmliche "Drop-on-Demand"-Tintenstrahldrucker
erzeugen das Tintenstrahltröpfchen
mit einer Druck erzeugenden Betätigungsvorrichtung
an Öffnungen
eines Druckkopfs. Typisch für
diese Drucker ist die Verwendung von thermischen Betätigungsvorrichtungen
oder piezoelektrischen Betätigungsvorrichtungen.
Bei thermischen Betätigungsvorrichtungen
erwärmt
eine zweckmäßig angeordnete
Heizeinrichtung die Tinte und bewirkt dadurch, dass ein Teil der
Tinte durch Phasenumwandlung eine Dampfblase bildet, die den Innendruck
der Tinte so weit anhebt, dass ein Tintentröpfchen ausgestoßen wird.
Bei piezoelektrischen Vor richtungen wird ein elektrisches Feld an
ein piezoelektrisches Material angelegt, das über Eigenschaften verfügt, die
zur Erzeugung einer mechanischen Spannung führen, sodass ein Tintentröpfchen ausgestoßen wird.
-
Die
am häufigsten
hergestellten piezoelektrischen Materialien sind keramische Werkstoffe,
wie zum Beispiel Bleizirkonattitanat, Bariumtitanat, Bleititanat
und Bleimetaniobat.
-
Das
zweite, allgemein als "kontinuierlicher" Tintenstrahldruck
oder Tintenstrahldruck "mit
kontinuierlichem Strahl" bezeichnete
Verfahren arbeitet mit einer druckbeaufschlagten Tintenquelle, die
einen kontinuierlichen Strom von Tintentröpfchen erzeugt. Herkömmliche
kontinuierlich arbeitende Tintenstrahldrucker arbeiten mit elektrostatischen
Ladevorrichtungen, die in der Nähe
der Stelle angebracht werden, an der sich ein Arbeitsflüssigkeitsstrang
in einzelne Tintentröpfchen
auflöst.
Die Tintentröpfchen werden
elektrisch geladen und dann von Umlenkelektroden mit einer großen Potentialdifferenz
zu einer entsprechenden Stelle gelenkt. Wenn nicht gedruckt werden
soll, werden die Tintentröpfchen
in eine Tintenauffangeinrichtung (Fänger, Abfangvorrichtung, Rinne
usw.) umgelenkt und entweder in den Kreislauf zurückgeführt oder
entsorgt. Wenn gedruckt werden soll, werden die Tintentröpfchen nicht
umgelenkt und können
dann auf ein Druckmedium gelangen. Stattdessen kann auch vorgesehen
werden, dass umgelenkte Tintentröpfchen
auf das Druckmedium gelangen, während
nicht umgelenkte Tintentröpfchen
in der Tintenauffangeinrichtung gesammelt werden.
-
Unabhängig von
der Tintenstrahldruckertechnik ist es bei der Herstellung von Tintenstrahldruckköpfen wünschenswert,
Düsen in
einer zweidimensionalen statt in einer linearen Anordnung mit Abstand
zueinander anzuordnen. Auf diese Weise hergestellte Druckköpfe bieten
insofern Vorteile, als sie leichter zu fertigen sind. Diese Vorteile
sind bei derzeit gefertigten "Drop-on-Demand"-Vorrichtungen verwirklicht
worden. So weisen handelsübliche "Drop-on-Demand"-Druckköpfe beispielsweise
Düsen auf,
die in einer zweidimensionalen Anordnung angeordnet sind, um die
scheinbare lineare Dichte gedruckter Tropfen zu erhöhen und
den für
die Herstellung der Tropfenlancierungskammer einer jeden Düse verfügbaren Raum
zu vergrößern.
-
Außerdem haben
diese Druckköpfe
den Vorteil, dass sie das Auftreten von Crosstalk zwischen den Düsen reduzieren,
bei dem die Aktivierung einer Düse
die Aktivierung einer benachbarten Düse behindert, beispielsweise
durch die Ausbreitung von Schallwellen oder Kopplung. Handelsübliche piezoelektrische "Drop-on-Demand"-Druckköpfe weisen eine
zweidimensionale Anordnung auf, bei der die Düsen in einer Vielzahl linearer
Reihen angeordnet sind, wobei jede Reihe in einer rechtwinklig zur
Richtung der Reihen verlaufenden Richtung versetzt ist. Diese Düsenkonfiguration
wird vorteilhaft zum Entkoppeln von Wechselwirkungen zwischen den
Düsen eingesetzt,
indem sie verhindert, dass durch die Aktivierung einer Düse erzeugte
Schallwellen die aus einer zweiten, benachbarten Düse lancierten
Tröpfchen
behindern. Benachbarte Düsen
werden zu verschiedenen Zeiten aktiviert, um deren Versatz in einer
rechtwinklig zu den Düsenreihen
verlaufenden Richtung auszugleichen, wenn der Druckkopf in einer Richtung
mit langsamer Abtastung abgetastet wird.
-
Ferner
sind Versuche unternommen worden, "Drop-on-Demand"-Druckköpfe mit einer Redundanz zu
versehen, um den Druckvorgang gegen den Ausfall einer bestimmten
Düse zu
schützen.
Bei diesen Versuchen wurden zwei Düsenreihen so angeordnet, dass
sie in einer ersten Richtung ausgerichtet, in einer zweiten Richtung
aber versetzt zueinander angeordnet waren, wobei die zweite Richtung
rechtwinklig zur ersten Richtung verlief. Da zwischen den Düsenreihen
in der ersten Richtung kein Versatz auftrat, konnte ein Tropfen
aus der ersten Reihe redundant mit einer Düse aus der zweiten Reihe gedruckt
werden.
-
Für kontinuierlich
arbeitende Tintenstrahldruckköpfe
sind zweidimensionale Düsenkonfigurationen
jedoch nicht durchwegs erfolgreich verwirklicht worden. Dies gilt
insbesondere für
Druckköpfe
mit nur einer Rinne.
-
In
der Regel wird aus Kostengründen
und der Einfachheit halber für
herkömmliche
kontinuierlich arbeitende Tintenstrahldruckköpfe nur eine Rinne verwendet.
Hinzu kommt, dass in manchen Fällen auch
nicht alle ausgestoßenen
Tropfen in eine Rinne abgeführt
werden müssen.
Da herkömmliche
Rinnen zum Auffangen von Tropfen aus einer linearen Düsenreihe
mit einer geradlinig verlaufenden Kante hergestellt werden, verläuft die
Rinnenkante von Vorrichtungen nach dem Stand der Technik in einer
ersten Richtung, nämlich
der Richtung der linearen Düsenreihen.
Daher galt es bisher als unzweckmäßig, Düsen versetzt in einer zweiten,
im Wesentlichen rechtwinklig zur ersten Richtung verlaufenden Richtung
anzuordnen, weil es dann schwierig sein würde, Tropfen aus so angeordneten
Düsen in
die Rinne zu lenken oder umzulenken. Der Grund dafür ist, dass die
Möglichkeit,
Tropfen zu lenken oder umzu lenken, in der Regel auf eine Lenkung
oder Umlenkung von weniger als ein paar Grad begrenzt war. Daher
wäre der
größte Versatz
einer Düse
in der zweiten Richtung so begrenzt, dass es bisher nicht zweckmäßig war,
diese Konfiguration zu verwirklichen.
-
US-A-4 350 986 A offenbart
einen Tintenstrahldrucker. Wenn ein aus einer Düse des Druckers sprudelnder
Tintenstrom mechanischen Schwingungen einer bestimmten Größenordnung
ausgesetzt wird, zerfällt
das vordere Ende des Tintenstroms abwechselnd synchron mit den Schwingungen
in größere und
kleinere Tintentröpfchen.
Die Fluggeschwindigkeit der Tintentröpfchen kleinen Durchmessers
weicht nach zu erfassenden Informationen von der Fluggeschwindigkeit
der Tintentröpfchen
großen Durchmessers
ab und steuert auf diese Weise die Vereinigung zwischen den Tintentröpfchen großen und
kleinen Durchmessers. Durch Ausnutzung der Differenz zwischen dem
Umlenkungsgrad des Tintentröpfchens
großen
Durchmessers und dem Umlenkungsgrad eines durch Vereinigung der
Tintentröpfchen
großen
und kleinen Durchmessers erzeugten vereinigten Tintentröpfchens
werden Informationen auf einem Speichermedium erfasst.
-
US-A-4 809 016 A offenbart
einen Tintenstrahldrucker zum Bedrucken einer bewegbaren Papierbahn,
bei dem mindestens zwei Düsenreihen
so auf einer Düsenplatte
angeordnet sind, dass sie mit der Bewegungsrichtung der bewegbaren
Papierbahn einen schiefen Winkel bilden. Die zu druckenden Tropfen
werden durch Laden so umgelenkt, dass vertikal benachbarte Düsen aus
jeder der beiden Reihen sich überlappende
verschlungene Tropfen drucken, um auf der bewegbaren Papierbahn
nur eine Druckreihe zu bilden. Die Düsen in einer Reihe sind gegenüber der
direkten vertikalen Ausrichtung mit den Düsen der zweiten Reihe leicht
versetzt angeordnet, was das an die erzeugten Tropfen anzulegende
Lademuster stark vereinfacht. Zum Laden wird eine Ladeplatte mit
Schlitzen verwendet, die sich so tief in die Platte erstrecken,
dass diese in Stellung gebracht werden kann, nachdem die Tropfenströme eingeschaltet
worden sind, und aus ihrer Stellung wieder entfernt werden kann,
bevor die Tintentropfenströme abgeschaltet
werden. Obwohl bei Verwendung geschlitzter Ladeplatten zwei Platten
verwendet werden können,
wird bei einer bevorzugten Ausführungsform nur
eine Platte verwendet, bei der die Schlitze abwechselnd unterschiedliche
Tiefen aufweisen, um Tropfenströme
aus der ersten und aus der parallel dazu verlaufenden zweiten Reihe
durchzulassen. Benachbarte Hohlräume
können
von einem gemeinsamen akustischen Hohlraum stimuliert werden, der von
einem gemeinsamen Stimulator angesteuert wird. Auf diese Weise kann
das System auch für
den Mehrfarbendruck eingesetzt werden, wobei ein Hohlraum bis zu
vier Flüssigkeitshohlräume ansteuert.
In diesem Fall werden zwei geschlitzte Ladeplatten verwendet, deren
Schlitze so tief sind, dass sie den Durchfluss der Tintenstrahlströme aus vier
benachbarten Reihen ermöglichen.
-
Es
ist auch schon versucht worden, die Form der Rinne zu modifizieren,
um den Einsatz zweidimensionaler Düsenanordnungen zu ermöglichen. Die
gemeinsam abgetretene US-Patentanmeldung mit
dem Titel Continuous Inkjet Printhead Having Serrated Gutter offenbart
eine Rinne, die in einer Richtung einer Düsenanordnung benachbart und
in einer weiteren Richtung gegenüber
der Düsenanordnung
versetzt angeordnet ist. Eine Kante der Rinne ist ungleichförmig ausgebildet,
wobei bestimmte Abschnitte gegenüber
anderen Abschnitten versetzt oder verlängert angeordnet sind. Infolge
dieser Konfiguration kann die Rinne Tintentropfen aus einer zweidimensionalen
Düsenanordnung
auffangen. Die Rinnenabschnitte bilden ein gezahntes Profil, das
es möglich
macht, Tintentropfen aufzufangen, ohne diese mit großen Umlenkwinkeln
umlenken zu müssen. Die
Verwendung dieser Rinnenkonfiguration erfordert zum Auffangen von
Tintentropfen durch die Rinne einen Umlenkwinkel von 2 Grad. Große Umlenkwinkel,
wie zum Beispiel Umlenkwinkel von mehr als 5 bis 10 Grad, waren
bisher nicht möglich.
-
Zwar
werden mit der oben beschriebenen Rinne für den vorgesehenen Zweck äußerst gute
Ergebnisse erzielt, die Auslegung einer ungleichförmigen Rinne
kompliziert jedoch deren Herstellung im Vergleich zu einer Rinne
mit einer geraden Kante. Ungleichförmige Rinnen sind außerdem kostenaufwändiger.
-
Die
gleichzeitig mit der vorliegenden Anmeldung eingereichte und gemeinsam
abgetretene
US-Patentanmeldung
mit der laufenden Nummer 09/750 946 und dem Titel Printhead
Having Gas Flow Ink Droplet Separation And Method Of Diverging Ink Droplets,
Jeanmaire u.a.. offenbart eine Druckvorrichtung mit verbesserten
Tintentropfenlenk- oder –umlenkwinkeln.
Die Vorrichtung umfasst einen Tintentröpfchen bildenden Mechanismus,
mit dem wahlweise Tintentröpfchen
mit einer Vielzahl von Volumina erzeugt werden können, die sich entlang einer Bahn
bewegen, und ein Tröpfchenumlenksystem. Das
Tröpfchenumlenksystem
ist in einem Winkel zur Bahn der Tintentröpfchen angeordnet und so betreibbar,
dass es die Bahn der Tintentröpfchen
beeinflusst und dadurch Tintentröpfchen
mit einem einer Vielzahl von Volumina von Tintentröpfchen mit
einem anderen der Vielzahl von Volumina trennt. Der Tintentröpfchen erzeugende
Mechanismus kann eine Heizeinrichtung aufweisen, die mit einer Vielzahl
von Frequenzen wahlweise betätigt
werden kann, um die entlang der Bahn bewegbaren Tintentröpfchen zu
erzeugen. Als Tröpfchenumlenksystem
eignet sich eine im Wesentlichen rechtwinklig zur Bahn der Tintentröpfchen angeordnete
Luftquelle mit Überdruck.
-
Angesichts
der Verfügbarkeit
einer Druckvorrichtung mit verbesserter Tintentropfenlenkung oder -umlenkung
wäre ein
kontinuierlich arbeitender Tintenstrahldruckkopf und -drucker mit
einer Vielzahl von Düsenanordnungen,
die eine höhere
Druckpixeldichte, eine höhere
Druckpixelreihendichte, mehr Tinte pro Druckpixel, redundantes Drucken,
weniger Crosstalk zwischen den Düsen
und einen geringeren Leistungs- und Energiebedarf bei stärkerer Tintentropfenumlenkung
ermöglichen,
ein willkommener technischer Fortschritt.
-
Der
Erfindung liegt u.a. die Aufgabe zugrunde, den Energie- und Leistungsbedarf
eines kontinuierlich arbeitenden Tintenstrahldruckkopfs und -druckers
zu reduzieren.
-
Der
Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, einen kontinuierlich
arbeitenden Tintenstrahldruckkopf zu schaffen, bei dem mindestens eine
Düsenreihe
in einer zu einer von einer ersten Düsenreihe festgelegten Richtung
im Wesentlichen rechtwinklig verlaufenden Richtung versetzt angeordnet
ist.
-
Der
Erfindung liegt außerdem
die Aufgabe zugrunde, einen kontinuierlich arbeitenden Tintenstrahldruckkopf
mit vergrößertem Abstand
zwischen den einzelnen Düsen
zu schaffen.
-
Der
Erfindung liegt darüber
hinaus die Aufgabe zugrunde, einen kontinuierlich arbeitenden Tintenstrahldruckkopf
zu schaffen, der das Auftreten von Kopplung und Crosstalk zwischen
dem Tintentropfenausstoß einer
Düse und
dem Tintentropfenausstoß einer
benachbarten Düse
verringert.
-
Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen kontinuierlich
arbeitenden Tintenstrahldruckkopf zu schaffen, der gleichzeitig
auf einem Empfangsmaterial Tintentropfen an Stellen druckt, die
gegenüber
anderen gedruckten Tintentropfen versetzt angeordnet sind.
-
Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen kontinuierlich
arbeitenden Tintenstrahldruckkopf mit Düsenredundanz zu schaffen.
-
Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen kontinuierlich
arbeitenden Tintenstrahldruckkopf und -drucker zu schaffen, der
die Dichte gedruckter Pixel erhöht.
-
Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen kontinuierlich
arbeitenden Tintenstrahldrucker zu schaffen, der die Dichte gedruckter
Pixel in einer gedruckten Reihe dadurch erhöht, dass er zusätzliche
Tintentropfen druckt, nachdem benachbarte gedruckte Tintentropfen
von einem Empfangsmaterial teilweise aufgesaugt worden sind.
-
Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen kontinuierlich
arbeitenden Tintenstrahldruckkopf und -drucker zu schaffen, der
den Tinteninhalt eines Pixels auf einem Empfangsmaterial erhöht.
-
Gelöst werden
diese Aufgaben durch die in den folgenden Ansprüchen definierte Vorrichtung und
das dort definierte Verfahren.
-
Die
Erfindung wird im Folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten
bevorzugten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
-
Es
zeigen:
-
1a und 1b eine
schematische Ansicht einer Vorrichtung, in der die Erfindung verwirklicht
ist;
-
2a eine
schematische Draufsicht eines kontinuierlich arbeitenden Tintenstrahldruckkopfs
mit einer zweidimensionalen Düsenanordnung
und einer Gasströmungswählvorrichtung;
-
2b eine
schematische Seitenansicht des in 2a dargestellten
kontinuierlich arbeitenden Tintenstrahldruckkopfs;
-
2c eine
schematische Ansicht kleinerer gedruckter Tröpfchen aus einem kontinuierlich
arbeitenden Tintenstrahldruckkopf mit der in 2a dargestellten
zweidimensionalen Düsenanordnung
und gezahnten Rinne;
-
2d eine
schematische Ansicht größerer gedruckter
Tröpfchen
aus einem kontinuierlich arbeitenden Tintenstrahldruckkopf mit der
in 2a dargestellten zweidimensionalen Düsenanordnung
und gezahnten Rinne;
-
3a eine
schematische Draufsicht einer alternativen Ausführungsform der in 2a dargestellten
Erfindung;
-
3b eine
schematische Ansicht gedruckter Tröpfchen aus der in 3a dargestellten
Ausführungsform;
-
4a eine
schematische Draufsicht einer alternativen Ausführungsform der in 2a dargestellten
Erfindung;
-
4b eine
schematische Ansicht gedruckter Tröpfchen aus der in 4a dargestellten
Ausführungsform;
-
4c eine
schematische Ansicht, welche die Anforderungen für das zeitliche Ansteuern der Tintentröpfchen für die in 4a dargestellte
Erfindung veranschaulicht;
-
5 eine
schematische Draufsicht einer alternativen Ausführungsform der in 2a dargestellten
Erfindung;
-
6a eine
schematische Draufsicht einer alternativen Ausführungsform der in 2a dargestellten
Erfindung;
-
6b eine
schematische Ansicht gedruckter Tröpfchen aus der in 6a dargestellten
Ausführungsform;
-
7a eine
schematische Draufsicht einer alternativen Ausführungsform der in 4a dargestellten
Erfindung;
-
7b eine
schematische Ansicht gedruckter Tröpfchen aus der in 7a dargestellten
Ausführungsform;
und
-
7c eine
schematische Ansicht gedruckter Tröpfchen aus der in 7a dargestellten
Ausführungsform.
-
Die
folgende Beschreibung konzentriert sich auf Elemente, die Bestandteil
der vorliegenden Erfindung sind oder unmittelbar mit dieser zusammenwirken.
Hier im Einzelnen nicht dargestellte oder beschriebene Elemente
können
verschiedene Formen annehmen, die dem Fachmann bekannt sind.
-
1a und 1b zeigen
schematisch eine Vorrichtung 10, in der die Erfindung verwirklicht
ist. Der besseren Übersichtlichkeit
halber ist die Vorrichtung 10 schematisch und nicht maßstabsgetreu
dargestellt. Die jeweilige Größe und die
Verbindungen zwischen den Elementen der bevorzugten Ausführungsform
wird ein Fachmann mit durchschnittlichen Fachkenntnissen jedoch
problemlos bestimmen können.
Unter Druck stehende Tinte 12 aus einem Tintenvorrat 14 wird
durch Düsen 16 des
Druckkopfs 18 ausgestoßen.
Dadurch werden Arbeitsflüssigkeitsstränge 20 erzeugt.
Durch wahlweise Aktivierung des Tintentropfen bildenden Mechanismus 22 (z.B.
eine Heizeinrichtung, eine piezoelektrische Betätigungsvorrichtung usw.) mit
verschiedenen Frequenzen wird erreicht, das sich die Arbeitsflüssigkeitsstränge 20 in
einen Strom ausgewählter
Tintentropfen (26 oder 28) oder nicht ausgewählter Tintentropfen
(28 oder 26) auflösen, wobei jeder Tintentropfen 26, 28 ein
Volumen und eine Masse aufweist. Das Volumen und die Masse eines
jeden Tintentropfens 26, 28 hängen von der Frequenz ab, mit
der der Tintentropfen bildende Mechanismus 22 von einer
Steuereinrichtung 24 aktiviert wird.
-
Eine
von dem Tintentropfenumlenksystem 32 ausgeübte Kraft 30 beeinflusst
den Tintentropfenstrom 27, derart, dass die Tintentropfen 26, 28 entsprechend
dem Volumen und der Masse des jeweiligen Tropfens umgelenkt werden.
Dementsprechend kann die Kraft 30 so eingestellt werden,
dass ausgewählte
Tintentropfen 26 (großvolumige
Tropfen) auf ein Empfangsmate rial W gelangen, während nicht ausgewählte Tintentropfen 28 (kleinvolumige
Tropfen) mit dem verallgemeinernd als D dargestellten Umlenkwinkel
in eine Rinne 34 umgelenkt und zur späteren Verwendung in den Kreislauf
zurückgeführt werden.
Stattdessen kann die Vorrichtung 10 auch so konfiguriert
werden, dass ausgewählte
Tintentropfen 28 (kleinvolumige Tropfen) auf das Empfangsmaterial
W gelangen, während
nicht ausgewählte
Tintentropfen 26 (großvolumige
Tropfen) in die Rinne 34 gelangen. Das System 32 kann
eine Druckquelle mit Überdruck
oder eine Druckquelle mit Unterdruck aufweisen. Die Kraft 30 wird
in der Regel in einem Winkel zu dem Tintentropfenstrom 24 angelegt
und kann durch eine Gasströmung
mit Überdruck
oder durch eine Gasströmung
mit Unterdruck erzeugt werden.
-
2a zeigt
eine schematische Draufsicht des Druckkopfs 18. Der Druckkopf 18 weist
mindestens zwei Reihen 36, 38 von Düsen 40 auf.
Die Reihe 36 verläuft
in einer ersten Richtung 42, während die Reihe 38 entlang
der ersten Richtung 42 in einer gegenüber der Reihe 36 versetzten
zweiten Richtung 44 verläuft. In der Regel verläuft die
zweite Richtung 44 im Wesentlichen rechtwinklig oder genau
rechtwinklig zur ersten Richtung 42. Die Reihe 38 ist
ebenfalls in der ersten Richtung 42 gegenüber der
Reihe 36 versetzt angeordnet, wobei sich die Düsen 40 der Reihe 38 zwischen
den Düsen 40 der
Reihe 36 befinden. Die Reihen 36, 38 bilden
eine zweidimensionale Düsenanordnung 46 mit
gestaffelten Düsen 40.
Eine Rinne 34 befindet sich in der zweiten Richtung 44 neben
der Düsenanordnung 46 und
ist in einer dritten Richtung 48 (in 2b dargestellt)
gegenüber
der Düsenanordnung 46 versetzt
angeordnet. In der Zeichnung zeigt die Bewegungsrichtung der Kraft 30 einen
der zweiten Richtung 44 entgegengesetzten Verlauf.
-
2b zeigt
eine schematische Querschnittsansicht entlang der Linie AA in 2a.
Die Kraft 30 beeinflusst die Tintentropfen 26, 28,
derart, dass ausgewählte
Tropfen 26 durch Umlenkung nicht ausgewählter Tintentropfen 28 von
den nicht ausgewählten Tropfen 28 getrennt
werden. Die Rinne 34 weist entlang einer Kante 52 eine Öffnung 50 auf,
durch die nicht ausgewählte
Tropfen 28 (nicht gedruckte Tintentropfen) in die Rinne 34 gelangen
und auf eine Rinnenfläche 54 auftreffen
können.
Die nicht ausgewählten
Tintentropfen 28 können
dann zur späteren Verwendung
in den Kreislauf zurückgeführt oder
entsorgt werden. Dieser Ablauf kann durch einen Unterdruck oder
ein Vakuum 56 unterstützt
werden, wie dies bei kontinuierlichem Tintenstrahldruck üblich ist.
-
Im
Betrieb werden die aus den Düsen 40 ausgestoßenen Tintentropfen 26, 28 in
der Regel so ausgewählt,
dass sie eine von zwei Größen aufweisen,
nämlich
die des ausgewählten
Tintentropfens 26 (gedruckter Tropfen, 2b)
oder die des nicht ausgewählten
Tintentropfens 28 (in der Rinne aufgefangener Tropfen, 2b).
Die nicht ausgewählten
Tintentropfen 28 weisen ein so geringes Volumen auf, dass
sie von dem System 30 umgelenkt und von der Rinne 34 aufgefangen
werden. Dagegen ist das Volumen der ausgewählten Tintentropfen 26 so
groß, dass
diese, wenn überhaupt,
nur leicht umgelenkt werden und infolgedessen auf dem Empfangsmaterial
W landen, wobei sie sich in der Regel in der gewöhnlich als Richtung mit schneller
Abtastung bezeichneten ersten Richtung 42 bewegen. Stattdessen
können
die ausgewählten
Tintentropfen 26 auch ein geringes Volumen aufweisen, während die
nicht ausgewählten
Tintentropfen ein großes
Volumen aufweisen. Zu diesem Zweck kann die Stellung der Rinne 34 so
verändert
werden, dass diese großvolumige Tintentropfen
auffangt.
-
Wie
in 2b gezeigt, folgen die nicht ausgewählten Tintentropfen 28 Flugbahnen,
die zur Rinne 34 führen,
unabhängig
davon, ob die nicht ausgewählten
Tintentropfen 28 aus der Düsenreihe 36 oder aus
der Düsenreihe 38 ausgestoßen werden.
Dies erklärt
sich daraus, dass das System 32 große Umlenkwinkel D (je nach
Tintentropfengröße bis zu
90 Grad) erzeugt, wenn das System 32 auf die ausgewählten Tintentropfen 26 und
die nicht ausgewählten Tintentropfen 28 einwirkt.
Dies macht es möglich, den
Abstand 58, 60 zwischen den Düsenreihen 22, 24 zu
vergrößern. Durch
Vergrößerung des
Düsenabstands 58, 60 in
einer zweidimensionalen Anordnung wird zusätzlicher Platz für die Herstellung
der einzelnen Düsen 40 bereitgestellt,
was das Auftreten von Kopplung oder Crosstalk zwischen den Düsen verringert.
-
Durch
Verwendung eines Systems 32 mit einer Höhe von 2 mm kann zum Beispiel
der Abstand 58, 60 zwischen den Düsen um 0,1
bis 1,0 mm vergrößert werden.
Da die Strömungskraft 30 außerhalb des
Systems 32 über
eine Entfernung von 0,2 mal der Höhe des Systems 32 nicht
wesentlich abnimmt, wird für
das System 32 in der Regel eine Höhe von 1 bis 10 mm bevorzugt.
Die typische Höhe
beträgt
2 mm. Für
eine Vorrichtung 10 mit einer hohen Düsendichte, beispielsweise einer
Dichte von 600 bis 1200 Bildpunkten pro Zoll entsprechend der zur
Zeit üblichen
gewerblichen Praxis, kann der Abstand 58, 60 benachbarter
Düsen von
20 μm auf
120 bis 1000 μm erhöht werden.
Da das Auftreten von Crosstalk zwischen den Düsen in vielen Fällen bei
zunehmendem Düsenabstand
rasch abnimmt (häufig im
Quadrat oder der dritten Potenz des Abstands), kann der Crosstalk
zwischen den Düsen
in vielen Fällen
erheblich reduziert werden, beispielsweise um eine ganze Größenordnung.
-
2c und 2d zeigen
eine repräsentative
Druckzeile 62 auf einem Empfangsmaterial 64. Durch
entsprechendes Ansteuern der Betätigung
der Düsenreihen 36 und 38 wird
bewirkt, dass Tintentropfen 26 aus der Düsenreihe 36 auf
der Druckzeile 62 auf dem Empfangsmaterial 64 landen.
Das Gleiche gilt für
Tintentropfen 26 aus der Düsenreihe 38. Auf diese
Weise wird eine Reihe gedruckter Tropfen 66 gebildet. In 2c sind
die Tintentropfen im Vergleich zu den Tintentropfen in 2d kleiner.
Die Größe der Tintentropfen
kann durch die Frequenz, mit der der Tintentropfen bildende Mechanismus 22 von
der Steuereinrichtung 24 aktiviert wird, auf jede beliebige
bekannte Weise gesteuert werden. Außerdem zeigt ein Vergleich
von 2c mit 2d, dass die
Größe gedruckter
Tintentropfen so verändert
werden kann, dass die gedruckten Tintentropfen sich nicht berühren (wie
in 2c dargestellt) oder sich berühren (wie in 2d dargestellt).
-
Für ein geeignetes
zeitliches Ansteuern der Betätigung
der Düsenreihen 36 und 38 wird
in der Regel die Steuereinrichtung 24 eingesetzt. Ein geeignetes
zeitliches Ansteuern kann dadurch erreicht werden, dass die aus
der Düsenreihe 36 ausgestoßenen Tintentropfen 26 zeitlich
vor den aus der Düsenreihe 38 ausgestoßenen Tintentropfen 26 ausgestoßen werden.
Eine anwendungsspezifische zeitliche Trennung kann mit einer Formel
berechnet werden, die bestimmt, dass die zeitliche Trennung multipliziert
mit der Geschwindigkeit des Empfangsmaterials bezüglich des
Druckkopfs dem Abstand zwischen der ersten Düsenreihe 36 und der
zweiten Düsenreihe 38 entspricht.
Diese Beziehung setzt voraus, dass die Düsenreihen 36, 38 so
eng beieinander liegen, dass das System 32 Tintentropfen 26, 28 aus den
Düsenreihen 36, 38 um
den gleichen oder im Wesentlichen den gleichen Betrag versetzt.
In diesem Fall werden die Düsenreihen
in der Regel nur mit verhältnismäßig geringen
Abständen
voneinander getrennt (beispielsweise Abstanden im Bereich von 10
bis 100 μm).
Für Geschwindigkeiten
des Empfangsmaterials von 1 m/s und Abstände zwischen den Düsenreihen
von 100 μm
beträgt
die Differenz zwischen den Ausstoßzeitpunkten nach der Formel zum
Beispiel 100 Mikrosekunden. Für
Abstände
zwischen den Düsenreihen
von mehr als 100 μm
muss die nach der Formel berechnete zeitliche Trennung erhöht werden,
weil die Tropfen aus der zweiten Reihe vom Ende des Systems 32 weiter
entfernt sind und daher mit etwas geringeren Kräften beaufschlagt und in der
Bewegungsrichtung des Empfangsmaterials im Vergleich zu Tropfen
aus der ersten Reihe weniger stark umgelenkt werden. Dieser Effekt
kann nicht ignoriert werden und sollte berücksichtigt werden. So kann
zum Beispiel für
einen Abstand zwischen den Düsenreihen
von 1 mm die zusätzliche Betätigungszeit,
die zu der berechneten zeitlichen Trennung addiert werden muss,
einem Mehrfachen der berechneten zeitlichen Trennung entsprechen. Dies
erklärt
sich aus der Tatsache, dass die Versetzung der Tropfen durch das
System 32 für
typische Systemgeschwindigkeiten von 1 m/s bis zu 1 mm betragen
kann. Der Betrag einer solchen Erhöhung der berechneten zeitlichen
Trennung kann mit den Verfahren der Computer-Fluiddynamik problemlos
modelliert werden, wenn man annimmt, dass die Tropfen Kugeln darstellen,
die sich in dem System 32 bewegen. Stattdessen kann die
Erhöhung
auch bequem empirisch bestimmt werden, indem man die Erhöhung der
zeitlichen Trennung so einstellt, dass die Tintentropfen 26 aus
der Düsenreihe 36 ebenso
wie die Tintentropfen 26 aus der Düsenreihe 38 auf der Druckzeile 62 auf
dem Empfangsmaterial 64 landen und auf diese Weise eine
Reihe gedruckter Tropfen 66 bilden. Ein mit der Modellierung
von Strömungsvorgängen vertrauter
Fachmann wird dies nachvollziehen können. Nach erfolgter Bestimmung
der richtigen Einstellung kann deren Wert für einen späteren Abruf gespeichert werden.
-
3a zeigt
eine Düsenanordnung 46 mit drei
Reihen. Die Erfindung an sich ist nicht auf zwei Düsenreihen
beschränkt
und kann mit einer beliebigen Anzahl von Düsenreihen (z.B. 3, 4, 5, 6,
7, 8 usw.) verwirklicht werden. In 3a sind
die drei gestaffelten Düsenreihen,
nämlich
Düsenreihe 36,
Düsenreihe 38 und
Düsenreihe 68,
in der zweiten Richtung 44 im Wesentlichen rechtwinklig
zur ersten Richtung 42 mit Abstand zueinander angeordnet.
Die Düsen 40 der
Reihen 38, 68 sind zwischen den Düsen 40 der
Reihe 36 angeordnet. In der Regel werden die Düsen relativ
zur Düsenreihe 36 beabstandet.
Die Düsen
können
jedoch relativ zu einer beliebigen Düsenreihe 36, 38, 68 beabstandet
werden. Jede Düse 40 in
jeder Düsenreihe 36, 38, 68 ist
so betreibbar, dass sie ausgewählte
und nicht ausgewählte
Tintentropfen ausstoßen
kann, wie oben beschrieben. Auch hier folgen die nicht ausgewählten Tintentropfen
Flugbahnen, die zur Rinne 34 führen, unabhängig davon, aus welcher Düsenreihe
die nicht ausgewählten
Tintentropfen stammen. Auch in diesem Fall erklärt sich dies daraus, dass das
System 32 große
Umlenkwinkel erzeugt (je nach Tintentropfengröße bis zu 90 Grad), wenn die
Kraft 30 des Systems 32 auf ausgewählte und
nicht ausgewählte
Tintentropfen einwirkt. Dies macht es möglich, den Abstand zwischen
den Düsenreihen 36, 38, 68 zu
vergrößern. Durch
Vergrößerung des
Düsenabstands
in einer zweidimensionalen Düsenanordnung wird
zusätzlicher
Platz für
die Herstellung der einzelnen Düsen 40 bereitgestellt.
Eine Erhöhung
des Abstands zwischen den Düsen
während
der Herstellung verringert das Auftreten von Crosstalk bei Betrieb
des Druckkopfs.
-
3b zeigt
eine repräsentative
Druckzeile 62 auf einem Empfangsmaterial 64. Durch
entsprechendes zeitliches Ansteuern der Betätigung der Düsenreihen 36, 38, 68 unter
Verwendung der Steuereinrichtung 24 in bekannter Weise,
wird bewirkt, dass Tintentropfen 70 aus der Düsenreihe 36 auf
der Druckzeile 62 auf dem Empfangsmaterial 64 landen. Das
Gleiche gilt für
Tintentropfen 72 aus der Düsenreihe 36 und Tintentropfen 74 aus
der Düsenreihe 68. Auf
diese Weise wird eine Reihe gedruckter Tropfen 66 gebildet.
In 3b sind die Tintentropfen im Vergleich zu den
Tintentropfen in 2d kleiner. Die Größe der Tintentropfen
kann durch die Frequenz, mit der der Tintentropfen bildende Mechanismus 22 aktiviert
wird, gesteuert werden. Außerdem
kann die Größe gedruckter
Tintentropfen so verändert
werden, dass die gedruckten Tintentropfen sich nicht berühren (wie
in 3b dargestellt) oder sich berühren (wie in 2d dargestellt).
-
Zwei
nicht gestaffelte Düsenreihen 36, 38 sind
in 4a dargestellt. In 4a entsprechen
die Düsenreihen 36, 38 denen
in 2a, weisen aber in der ersten Richtung 42 keinen
Versatz auf. In dieser Ausführung
können
die Düsenreihen 36, 38 so
konfiguriert werden, dass bei Ausfall einer oder mehrerer Düsen 40 in
einer beliebigen Düsenreihe 36, 38 während des
Druckvorgangs redundant gedruckt werden kann. Außerdem können die Düsenreihen 36, 38 so konfiguriert
werden, dass sie an derselben Stelle auf dem Empfangsmaterial 64 mehrere
Tintentropfen drucken.
-
In 4c folgen
die nicht ausgewählten
Tintentropfen Flugbahnen, die zur Rinne 34 führen, unabhängig davon,
aus welcher Düsenreihe
die nicht ausgewählten
Tintentropfen stammen. Dies erklärt sich
daraus, dass das System 32 große Umlenkwinkel erzeugt (je
nach Tintentropfengröße bis zu
90 Grad), wenn die Kraft 30 des Systems 32 auf
die ausgewählten
und die nicht ausgewählten
Tintentropfen einwirkt. Dies macht es möglich, den Abstand zwischen
den Düsenreihen 36, 38 zu
vergrößern. Durch Vergrößerung des
Düsenabstands
in einer zweidimensionalen Düsenanordnung
wird zusätzlicher Platz
für die
Herstellung der einzelnen Düsen 40 bereitgestellt.
Eine Vergrößerung des
Abstands zwischen den Düsen
während
der Herstellung verringert das Auftreten von Crosstalk zwischen
den Düsen
bei Betrieb des Druckkopfs.
-
In 4a bilden
die Düsen 40 redundante Düsenpaare 76,
wobei die Düsen 40 der
Düsenreihe 38 bezüglich der
Düsen 40 der
Düsenreihe 36 nur
in der zweiten Richtung 44 versetzt angeordnet sind. Hier
gleichen die redundanten Düsenpaare 76 Ausfälle einzelner
Düsen 40 aus.
Wenn sich das Empfangsmaterial 64 in der ersten Richtung 42 oder
der zweiten Richtung 44 bewegt, ist jede Düse 40 in
den redundanten Düsenpaaren 76 so
betreibbar, dass sie die andere Düse 40 ausgleicht und
Tintentropfen an derselben Stelle auf dem Empfangsmaterial 64 druckt.
Für die
Herstellung redundanter Düsenpaare 76 auf
einem Druckkopf können
MEMS-Verfahren eingesetzt
werden. Dadurch wird problemlos eine genaue Ausrichtung der Düsen in den
redundanten Düsenpaaren
erreicht, weil diese Herstellungsverfahren in der Regel mit Lithografie
arbeiten, die bekanntlich auf einem Einzelsubstrat eines Einzeldruckkopfs
genaue Düsenmuster
erzeugt.
-
4b zeigt
eine repräsentative
Druckzeile 62 auf einem Empfangsmaterial 64. Durch
entsprechendes zeitliches Ansteuern der Betätigung der Düsenreihen 36, 38 wird
bewirkt, dass Tintentropfen 84 aus der Düsenreihe 36 auf
der Druckzeile 62 auf dem Empfangsmaterial 64 landen.
Das Gleiche gilt für
Tintentropfen 82 aus der Düsenreihe 38. Auf diese
Weise wird eine Reihe gedruckter Tropfen 66 gebildet. Gedruckte
Tintentropfen 82, 84 aus den Düsenreihen 36, 38 landen
auf dem Empfangsmaterial 64 an derselben Stelle. Die gedruckten
Tintentropfen sind zwischen den Düsenreihen 36, 38 in
der zweiten Richtung 44 nicht versetzt.
-
Für ein geeignetes
zeitliches Ansteuern der Betätigung
der Düsenreihen 36 und 38 wird
in der Regel die Steuereinrichtung 24 eingesetzt. Ein geeignetes
zeitliches Ansteuern kann dadurch erreicht werden, dass die aus
der Düsenreihe 36 ausgestoßenen Tintentropfen 26 zeitlich
vor den aus der Düsenreihe 38 ausgestoßenen Tintentropfen 26 ausgestoßen werden.
Eine anwendungsspezifische zeitliche Trennung kann mit einer Formel
berechnet werden, die bestimmt, dass die zeitliche Trennung multipliziert
mit der Geschwindigkeit des Empfangsmaterials bezüglich des
Druckkopfs dem Abstand zwischen der ersten Düsenreihe 36 und der
zweiten Düsenreihe 38 entspricht.
Diese Beziehung setzt voraus, dass die Düsenreihen 36, 38 so
eng beieinander liegen, dass das System 32 Tintentropfen 26, 28 aus den
Düsenreihen 36, 38 um
den gleichen oder im Wesentlichen den gleichen Betrag versetzt.
In diesem Fall werden die Düsenreihen
in der Regel nur mit verhältnismäßig geringen
Abständen
voneinander getrennt (beispielsweise Abständen im Bereich von 10 bis
100 μm).
Für Geschwindigkeiten
des Empfangsmaterials von 1 m/s und Abstände zwischen den Düsenreihen
von 100 μm
beträgt
die Differenz zwischen den Ausstoßzeitpunkten nach der Formel zum
Beispiel 100 Mikrosekunden. Für
Abstände
zwischen den Düsenreihen
von mehr als 100 μm
muss die nach der Formel berechnete zeitliche Trennung erhöht werden,
weil die Tropfen aus der zweiten Reihe vom Ende des Systems 32 weiter
entfernt sind und daher mit etwas geringeren Kräften beaufschlagt und in der
Bewegungsrichtung des Empfangsmaterials im Vergleich zu Tropfen
aus der ersten Reihe weniger stark umgelenkt werden. Dieser Effekt
kann nicht ignoriert werden und sollte berücksichtigt werden. So kann
zum Beispiel für
einen Abstand zwischen den Düsenreihen
von 1 mm die zusätzliche Betätigungszeit,
die zu der berechneten zeitlichen Trennung addiert werden muss,
einem Mehrfachen der berechneten zeitlichen Trennung entsprechen. Dies
erklärt
sich aus der Tatsache, dass die Versetzung der Tropfen durch das
System 32 für
typische Systemgeschwindigkeiten von 1 m/s bis zu 1 mm betragen
kann. Der Betrag einer solchen Erhöhung der berechneten zeitlichen
Trennung kann mit den Verfahren der Computer-Fluiddynamik problemlos
modelliert werden, wenn man annimmt, dass die Tropfen Kugeln darstellen,
die sich in dem System 32 bewegen. Stattdessen kann die
Erhöhung
auch bequem empirisch bestimmt werden, indem man die Erhöhung der
zeitlichen Trennung so einstellt, dass die Tintentropfen 26 aus
der Düsenreihe 36 ebenso
wie die Tintentropfen 26 aus der Düsenreihe 38 auf der Druckzeile 62 auf
dem Empfangsmaterial 64 landen und auf diese Weise eine
Reihe gedruckter Tropfen 66 bilden. Ein mit der Modellierung
von Strömungsvorgängen vertrauter
Fachmann wird dies nachvollziehen können. Nach erfolgter Bestimmung
der richtigen Einstellung kann deren Wert für einen späteren Abruf gespeichert werden.
-
Es
sei angenommen, dass in 4a und 4b beispielsweise
eine Düse 78 in
der Düsenreihe 36 schadhaft
geworden und ausgefallen ist. Der Ausfall der Düse kann viele Ursachen haben,
wie zum Beispiel eine Verunreinigung der Düse durch Staub und Schmutz,
Ausfall der Düsenbetätigungseinrichtung
usw. Zum Erkennen des Düsenausfalls kann
ein beliebiges bekanntes Verfahren eingesetzt werden. Zum Drucken
der Tintentropfenzeile 62 auf dem Empfangsmaterial 64 kann
der Abstand zwischen den Tintentropfen in der ersten Richtung 42 dem
Abstand zwischen den Düsen 60 der
Düsenreihen 36, 38 entsprechen,
wobei jeder gedruckte Tropfen aus einer Düse eines jeden redundanten
Düsenpaars 76 stammt.
Jede Düse
des redun danten Düsenpaars 76 kann
den Ausfall der anderen Düse
ausgleichen. Wenn eine Düse
der redundanten Düsenpaare 76 ausfällt, beispielsweise
eine Düse 78 in
der Düsenreihe 36,
wie in 4b gezeigt, wird zum Drucken
des Tintentropfens 82 an der bezeichneten Druckstelle für das betreffende
redundante Düsenpaar
auf dem Empfangsmaterial 64 eine Düse 80 aus der Düsenreihe 38 eingesetzt.
In 4b stammen die anderen gedruckten Tintentropfen 84 aus
der Düsenreihe 36.
Die anderen gedruckten Tintentropfen 64 können jedoch
aus Düsen 40 in
der Düsenreihe 36 oder
der Düsenreihe 38 stammen.
Somit können ausgefallene
Düsen durch
Redundanz ausgeglichen werden.
-
Stattdessen
kann durch geeignetes Ansteuern der Betätigung der Düsenreihen 36, 38 bewirkt werden,
dass Tintentropfen 84 aus der Düsenreihe 38 ebenso
wie Tintentropfen 82 aus der Düsenreihe 36 auf der
Druckzeile 62 auf dem Empfangsmaterial 64 landen
und eine Reihe gedruckter Tropfen 66 bilden. Die gedruckten
Tintentropfen 82, 84 aus den Düsenreihen 36, 38 landen
auf dem Empfangsmaterial 64 an derselben Stelle. Außerdem sind
die Tintentropfen zwischen den Düsenreihen 36, 38 nicht versetzt.
Infolgedessen drucken die Düsenreihen 36, 38 auf
dem Empfangsmaterial 64 mehrere Tintentropfen an derselben
Stelle. Dabei wird ein Tintentropfen aus der Düsenreihe 36 konzentrisch
zu einem Tintentropfen aus der Düsenreihe 38 aufgebracht. Dies
wird im Folgenden ausführlicher
anhand von 7a–7c beschrieben.
-
Ein
wichtiger Gesichtspunkt für
den Betrieb redundanter Düsen
ist die Vermeidung von Kollisionen zwischen ausgewählten Tintentropfen 26 aus
der Düsenreihe 36 und
nicht ausgewählten
Tintentropfen 28 aus der Düsenreihe 38, wie in 4c dargestellt. 4c veranschaulicht
ein bevorzugtes Verfahren zum Vermeiden dieser Kollisionen. Dabei
wird das Ausstoßen
ausgewählter
Tintentropfen 26 zeitlich so gesteuert, dass die ausgewählten Tintentropfen 26 zwischen
den nicht ausgewählten
Tintentropfen 28 durchschlüpfen. Diese zeitliche Steuerung
hängt von dem
Versatz der Düsenreihen 36, 38 und
dem eingestellten Abstand des Systems 32 von dem Druckkopf 18 ab.
Außerdem
kann der Abstand des Systems 32 von der Oberfläche des
Druckkopfs 18 so eingestellt werden, dass Kollisionen anwendungsspezifisch ausgeschlossen
werden können.
Die nicht ausgewählten
Tintentropfen 28 können
auf ihrem Weg zur Rinne 34 auch kombiniert werden, um zusätzlichen Platz
für ausgewählte Tintentropfen 26 zu
schaffen. Das System 32 kann so eingestellt werden, dass kombinierte
nicht ausgewählte
Tintentropfen 28 von der Rinne 34 aufgefangen
werden.
-
5 zeigt
eine alternative Ausführungsform,
die Kollisionen zwischen aus redundanten Düsenpaaren ausgestoßenen ausgewählten und
nicht ausgewählten
Tintentropfen verhindert. Bei dieser Ausführungsform verläuft die
Richtung 86 der Kraft 30 in einem Winkel zur Anordnung
der Düse 40.
Dies wird dadurch erreicht, dass mindestens ein Teil des Systems 32 in
einem Winkel angeordnet wird, der gewährleistet, dass sich der Weg
nicht ausgewählter Tintentropfen
nicht mit dem Weg ausgewählter
Tintentropfen schneidet. Die Tintentropfenflugbahnen 88 überlappen
sich nicht mit den Tintentropfenflugbahnen 90, weil die
ausgewählten
Tintentropfen, wenn überhaupt,
nur leicht umgelenkt werden. Der Winkel 92 kann eine beliebige
Größe aufweisen,
die ausreicht, Tintentropfenflugbahnen zu erzeugen, die sich nicht überlappen.
In der Regel ist der Winkel 92 kein rechter Winkel, wenn
die Düsenreihen 36, 38 nicht
gestaffelt sind. Dagegen kann der Winkel 92 ein rechter
Winkel sein, wenn die Düsenreihen 36, 38 gestaffelt
sind.
-
6a zeigt
eine Vorrichtung, die der in 3a dargestellten
Vorrichtung ähnlich
ist. In 6a sind drei gestaffelte Düsenreihen,
nämlich
die Düsenreihe 36,
die Düsenreihe 38 und
die Düsenreihe 68,
mit Abstand zueinander in der zweiten Richtung 44 im Wesentlichen
rechtwinklig zur ersten Richtung 42 angeordnet. In der
Regel werden die Düsen
relativ zur Düsenreihe 36 beabstandet.
Grundsätzlich
können
die Düsen
jedoch relativ zu jeder der Düsenreihen 36, 38, 68 beabstandet
werden. Jede Düse 40 in
jeder Düsenreihe 36, 38, 68 ist
so betreibbar, dass sie ausgewählte
und nicht ausgewählte
Tintentropfen ausstößt, wie
oben beschrieben.
-
Auch
hier folgen die nicht ausgewählten
Tintentropfen Flugbahnen, die zur Rinne 34 führen, unabhängig davon,
aus welcher Düsenreihe
die nicht ausgewählten
Tintentropfen stammen. Auch in diesem Fall erklärt sich dies daraus, dass das
System 32 große
Umlenkwinkel erzeugt (je nach Tintentropfengröße bis zu 90 Grad), wenn die
Kraft 30 des Systems 32 auf ausgewählte und
nicht ausgewählte
Tintentropfen einwirkt. Dies macht es möglich, den Abstand zwischen
den Düsenreihen 36, 38, 68 zu
vergrößern. Durch
Vergrößerung des
Düsenabstands
in einer zweidimensionalen Düsenanordnung
wird zusätzlicher
Platz für
die Herstellung der einzelnen Düsen 40 bereitgestellt.
Eine Erhöhung
des Abstands zwischen den Düsen
während
der Herstellung verringert das Auftreten von Crosstalk bei Betrieb
des Druckkopfs.
-
6b zeigt
repräsentative
einzelne Druckzeilen 94, 96, 98 auf einem
Empfangsmaterial 64. Durch entsprechendes Ansteuern der
Betätigung
der Düsenreihen 36, 38, 68 wird
bewirkt, dass Tintentropfen aus den Düsenreihen 36, 38, 68 auf
den einzelnen Druckzeilen 94, 96, 98 auf
dem Empfangsmaterial 64 landen. Die Größe der Tintentropfen kann durch
die Frequenz, mit der der Tintentropfen bildende Mechanismus aktiviert
wird, gesteuert werden. Außerdem
kann die Größe gedruckter
Tintentropfen so verändert
werden, dass die gedruckten Tintentropfen sich nicht berühren (wie
in 6b dargestellt) oder sich berühren (wie in 2d dargestellt).
Hinsichtlich der zeitlichen Steuerung der Betätigung sei darauf hingewiesen,
dass die Betätigung
der Düsen 40 der
Düsenreihen 36, 38, 68 annähernd gleichzeitig
erfolgen kann. Zum Ausgleich des Einwirkens der Kraft 30 des
Systems 32 auf ausgewählte
und nicht ausgewählte
Tintentropfen ist es jedoch nicht erforderlich, dass die Betätigung gleichzeitig
erfolgt. Zur Herstellung von Muster gedruckter Tintentropfen, die dem
in 6b dargestellten Muster entsprechen, genügen bereits
geringe Änderungen
der zeitlichen Steuerung der Betätigung.
-
7a–7c zeigen
eine Vorrichtung, die der in 4a dargestellten
Vorrichtung ähnlich
ist. In 7a bilden die Düsen 40 redundante
Düsenpaare 76,
wobei die Düsen 40 der
Düsenreihe 38 nur
in der zweiten Richtung 44 gegenüber den Düsen 40 der Düsenreihe 36 versetzt
sind. Hier können
redundante Düsenpaare 76 den
Ausfall einzelner Düsen
ausgleichen, wie oben erörtert.
Für die
Herstellung redundanter Düsenpaare 76 auf
einem Druckkopf können
MEMS-Verfahren eingesetzt werden. Dadurch wird problemlos eine genaue
Ausrichtung der Düsen in
den redundanten Düsenpaaren
erreicht, weil diese Herstellungsverfahren in der Regel mit Lithografie
arbeiten, die bekanntlich auf einem Einzelsubstrat eines Einzeldruckkopfs
genaue Düsenmuster
erzeugt.
-
Die
nicht gestaffelten Düsenreihen 36, 38 sind
so betreibbar, dass sie auf dem Empfangsmaterial 64 die
in 7b und 7c dargestellten
Reihen gedruckter Tintentropfen erzeugen. Das in 7b dargestellte
Muster gedruckter Tintentropfen 100 entspricht dem in 6b dargestellten
Muster. In 7b fehlen jedoch in Reihe 104 ausgewählte gedruckte
Tropfen aus der Düsenreihe 38 (stattdessen können auch
Tintentropfen aus der Düsenreihe 36 fehlen).
Bisher war dies besonders schwer zu erreichen, weil bei den kontinuierlich
arbeitenden Tintenstrahldruckköpfen
nach dem Stand der Technik Tintentropfen aus der Düsenreihe 38 mit
sehr großen Umlenkwinkeln
in die Rinne gelenkt werden müssen. Die
Reihe 102 gedruckter Tintentropfen entspricht der Düsenreihe 36.
Auch hier werden alle Düsen
in den Düsenreihen 36, 38 annähernd gleichzeitig
betätigt,
was jedoch nicht heißt,
dass die Betätigung
exakt zum gleichen Zeitpunkt erfolgen muss, wie oben beschrieben.
Ferner kann das System 32 zur Vermeidung von Kollisionen
zwischen den Tintentropfen in einem Winkel angeordnet werden, wie
oben anhand von 5 beschrieben.
-
In 7c kann
der in 7a dargestellte Druckkopf 18 mit
einer zweidimensionalen Anordnung nicht gestaffelter Düsen, die
in der zweiten Richtung 44 ausgerichtete redundante Düsenpaare 76 bilden,
an derselben Stelle 106 auf dem Empfangsmaterial 64 mehrere
Tropfen drucken, einen Tintentropfen aus der Düsenreihe 36 und einen
Tintentropfen aus der Düsenreihe 38.
Zu diesem Zweck wird das zeitliche Ansteuern der Düsen 40 in
den Düsenreihen 36, 38 so
eingestellt, dass die aus redundanten Düsenpaaren ausgestoßenen gedruckten Tintentropfen
auf dem Empfangsmaterial 64 an derselben Stelle landen.
Auf diese Weise kann mit nur einem kontinuierlich arbeitenden Tintenstrahldruckkopf
ein Halbtonbild erzeugt werden, wobei jede Düse 40 des Druckkopfs 18 dazu
mit höchstens
einem Tropfen an einer beliebigen Stelle auf dem Empfangsmaterial 64 beiträgt. Die
Erzeugung von Halbtonbildern ergibt im Vergleich zu Druckköpfen, die
an der jeweiligen Stelle auf dem Empfangsmaterial mehrere Tropfen
aus einer einzelnen Düse
ausstoßen,
eine höhere
Geschwindigkeit des Auftrags von Tinte auf das Empfangsmaterial 64.
Dies erklärt
sich daraus, dass ein Empfangsmaterial nicht rasch weiter transportiert
werden kann, während
es auf das Ausstoßen
mehrerer Tropfen aus einer einzelnen Düse wartet. Dagegen kann das
Empfangsmaterials 64 beim Drucken von Halbtonbildern rasch
weitertransportiert werden, weil jede Düse 40 nur höchstens
einen Tintentropfen an jeweils einer Stelle auf dem Empfangsmaterial
ausstößt.
-
Für ein geeignetes
zeitliches Ansteuern der Betätigung
der Düsenreihen 36 und 38 wird
in der Regel die Steuereinrichtung 24 eingesetzt. Ein geeignetes
zeitliches Ansteuern kann dadurch erreicht werden, dass die aus
der Düsenreihe 36 ausgestoßenen Tintentropfen 26 zeitlich
vor den aus der Düsenreihe 38 ausgestoßenen Tintentropfen 26 ausgestoßen werden.
Eine anwendungsspezifische zeitliche Trennung kann mit einer Formel
berechnet werden, die bestimmt, dass die zeitliche Trennung multipliziert
mit der Geschwindigkeit des Empfangsmaterials bezüglich des
Druckkopfs dem Abstand zwischen der ersten Düsenreihe 36 und der
zweiten Düsenreihe 38 entspricht.
Diese Beziehung setzt voraus, dass die Düsenreihen 36, 38 so
eng beieinander liegen, dass das System 32 Tintentropfen 26, 28 aus den
Düsenreihen 36, 38 um
den gleichen oder im Wesentlichen den gleichen Betrag versetzt.
In diesem Fall werden die Düsenreihen
in der Regel nur mit verhältnismäßig geringen
Abständen
voneinander getrennt (beispielsweise Abständen im Bereich von 10 bis
100 μm).
Für Geschwindigkeiten
des Empfangsmaterials von 1 m/s und Abstände zwischen den Düsenreihen
von 100 μm
beträgt
die Differenz zwischen den Ausstoßzeitpunkten nach der Formel zum
Beispiel 100 Mikrosekunden. Für
Abstände
zwischen den Düsenreihen
von mehr als 100 μm
muss die nach der Formel berechnete zeitliche Trennung erhöht werden,
weil die Tropfen aus der zweiten Reihe vom Ende des Systems 32 weiter
entfernt sind und daher mit etwas geringeren Kräften beaufschlagt und in der
Bewegungsrichtung des Empfangsmaterials im Vergleich zu Tropfen
aus der ersten Reihe weniger stark umgelenkt werden. Dieser Effekt
kann nicht ignoriert werden und sollte berücksichtigt werden. So kann
zum Beispiel für
einen Abstand zwischen den Düsenreihen
von 1 mm die zusätzliche Betätigungszeit,
die zu der berechneten zeitlichen Trennung addiert werden muss,
einem Mehrfachen der berechneten zeitlichen Trennung entsprechen. Dies
erklärt
sich aus der Tatsache, dass die Versetzung der Tropfen durch das
System 32 für
typische Systemgeschwindigkeiten von 1 m/s bis zu 1 mm betragen
kann. Der Betrag einer solchen Erhöhung der berechneten zeitlichen
Trennung kann mit den Verfahren der Computer-Fluiddynamik problemlos
modelliert werden, wenn man annimmt, dass die Tropfen Kugeln darstellen,
die sich in dem System 32 bewegen. Stattdessen kann die
Erhöhung
auch bequem empirisch bestimmt werden, indem man die Erhöhung der
zeitlichen Trennung so einstellt, dass die Tintentropfen 26 aus
der Düsenreihe 36 ebenso
wie die Tintentropfen 26 aus der Düsenreihe 38 auf der Druckzeile 62 auf
dem Empfangsmaterial 64 landen und auf diese Weise eine
Reihe gedruckter Tropfen 66 bilden. Ein mit der Modellierung
von Strömungsvorgängen vertrauter
Fachmann wird dies nachvollziehen können. Nach erfolgter Bestimmung
der richtigen Einstellung kann deren Wert für einen späteren Abruf gespeichert werden.
-
Für die Herstellung
der oben beschriebenen Düsenanordnungen
können
bekannte MEMS-Verfahren
eingesetzt werden. Dadurch wird problemlos eine genaue Ausrichtung
der Düsen
erreicht, weil diese Herstellungsverfahren in der Regel mit Lithografie
arbeiten, die bekanntlich auf einem Einzelsubstrat eines Einzeldruckkopfs
genaue Düsenmuster erzeugt.
Ferner können
für das
zeitliche Ansteuern der Betätigung
beliebige bekannte Verfahren und Mechanismen eingesetzt werden,
wie zum Beispiel programmierbare Mikroprozessor-Steuereinrichtungen,
Softwareprogramme usw.
-
Die
Erfindung bietet u. a. folgende Vorteile: erhöhte Dichte gedruckter Pixel;
erhöhte
Dichte gedruckter Reihen, weil abwechselnd gedruckte Tropfen erst
gedruckt werden, nachdem benachbarte gedruckte Tropfen teilweise
von dem Empfangsmaterial aufgesaugt worden sind; mehr Tinte an einem
gegebenen Pixel auf einem Empfangsmaterial; Drucken mit redundanten
Düsen;
und insgesamt höhere Druckgeschwindigkeiten.