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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung, das Produkt und
das Verfahren der Verwendung eines bioziden hochvernetzten Polystyren-N-Halamin-Polymers.
Das biozide Polymer wird unter heterogenen Bedingungen auf Grund
seiner hochvernetzten Natur hergestellt, und in einem Fall kann
es Poren aufweisen.
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DER ERFINDUNG ZUGRUNDELIEGENDER
ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
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Eine
Reihe von bioziden Polymeren (zum Beispiel quaternäre Ammoniumsalze,
Phosphoniummaterialien, halogenisierte Sulfonamide und Biguanide – siehe
Trends Polym. Sci. 4: 364 (1996)) sind zwar synthetisiert und auf
biozide Aktivität
getestet worden, jedoch hat sich gezeigt, dass eine relativ neue
Klasse, bekannt als zyklische N-Halamine bei weitem überlegene
Eigenschaften aufweist, einschließlich von biozider Wirksamkeit,
Langzeithaltbarkeit und Wiederbeladbarkeit, sobald die Wirksamkeit
verloren gegangen ist. Ein derartiges Material ist Poly-1,3-dichlor-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin, das ein kostengünstiges
Derivat von Polystyren ist, und das zum ersten Mal im
U.S. Patent 5,490,983 beschrieben
wurde. Nachfolgende Offenlegungen seiner bioziden Eigenschaften
für die
Nutzung bei Desinfektionsanwendungen für Wasserfilter sind in jüngster Zeit
erfolgt [siehe Ind. Eng. Chem. Res. 33: 168 (1994); Water Res. Bull.
32: 793 (1996); Ind. Eng. Chem. Res. 34: 4106 (1995); J. Virolog.
Meth. 66: 263 (1997); Trends in Polym. Sci. 4: 364 (1996); Water
Cond & Pur. 39:
96 (1997)]. Das Polymer ist wirksam gegen ein breites Spektrum von
Pathogenen, einschließlich
von zum Beispiel Staphylococcus aureus, Pseudomonas aeruginosa,
Escherichia coli, Candida albicans, Klebsiella terrigena, Legionella pneumophila
und Rotavirus, was zu großen
Log-Reduktionen bei Kontaktzeiten in der Größenordnung von wenigen Sekunden
bei Anwendungen von Wasserdesinfektionsmitteln führt. Weiterhin ist es wirksam
bei pH-Werten zumindest im Bereich von 4,5 bis 9,0 und bei Temperaturen
zumindest im Bereich von 4°C
bis 37°C,
und es kann selbst in Wasser wirken, das einen hohen Chlorbedarf
auf Grund von Biolasten aufweist.
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Dieses
biozide Polymer ist unlöslich
in Wasser und in organischen Verbindungen, und es wird somit nicht
in flüssigen
Medien wandern. Es ist über lange
Zeiträume
hinweg bei trockener Lagerung haltbar (Haltbarkeit von zumindest
einem Jahr bei Umgebungstemperatur), und es kann industriemäßig hergestellt
werden. Weiterhin legen alle bis heute erhaltenen Nachweise nahe,
dass das Material nicht toxisch und für Menschen und Tiere beim Kontakt
nicht sensibilisierend ist.
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Eine
Reihe von Mikroorganismen, wie zum Beispiel bestimmte Bakterien,
Pilze und Hefen sind in der Lage, zur Zersetzung von Körperflüssigkeiten, wie
zum Beispiel Urin und Blut, beizutragen oder zur Ausbildung von
Bioschichten, die unerwünschte
Gerüche
bei ansonsten nützlichen
kommerziellen Produkten erzeugen. Es ist bekannt, dass Bakterien,
wie zum Beispiel das Bacterium ammoniagenes und Proteus mirabilis,
die Zersetzung von Harnstoff für
die Ausbildung von lästigem
Ammoniakgas durch einen Uresse-Enzymkatalysemechanismus verstärken (siehe
zum Beispiel
U.S. Patent Nr.
5,992,351 ). Es ist nachgewiesen worden, dass das gleiche
oben erwähnte
Polymer (Poly-1,3-dichlor-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin wirksam bei der
Inaktivierung von Proteus inirabilis und somit bei der Minimierung des
unerwünschten
Geruchs ist, der durch Ammoniakgas hervorgerufen wird (US Patentanmeldung
Nr. 09/685,963).
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Das
Polymer ist ebenfalls in Körperflüssigkeiten
unlöslich,
so dass es nicht zu Hautoberflächen wandert,
und es dies nützlich
für Anwendungen macht,
wie zum Beispiel Wegwerfwindeln, Inkontinenzkissen, Verbände, Damenbinden
und Slipeinlagen.
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Die
Zusammensetzung von Poly-1,3-dichlor-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin
und seine Verwendung als ein Biozid für Wasserfilteranwendungen,
beschrieben im
U.S. Patent Nr.
5,490,983 , und seine Verwendung für Geruchsbeseitigung, beschrieben
in der U.S. Patentanmeldung Nr. 09/685,963, involvierten jedoch
eine Form des Materials, das ein feines Pulver mit einem wahrnehmbaren
Chlorgeruch war. Bei dieser Form zeigte das Material eine Neigung
dazu, einen übermäßigen Staudruck
bei einer Wasserfiltrationsanwendung zu verursachen, wodurch Fließgeschwindigkeiten
verlangsamt wurden und die feinen Teilchen potentiell in Aersosolform
in einem industriellen Umfeld vernebelt werden könnten, was Probleme für Arbeiter
beim Umgang mit dem Material verursacht. Somit wurde es für notwendig
erachtet, ein Verfahren für
das Erzeugen des Materials als größere Teilchen zu finden, mit
weniger Chlorgasabgabe, jedoch unter Beibehaltung seiner bioziden
Wirksamkeit.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung, das Produkt und
die Verwendung von neuartigen hochvernetzten bioziden Hydantoinen
in Wasser- und Luftfiltern und gemischt mit absorbierenden Materialien
oder als eine Beschichtung für
die Verhinderung von lästigen
Gerüchen,
verursacht durch den Zerfall von organischen Materialien, die in
Körperflüssigkeiten,
auf Teppichen und Textilfasern und in Luftfiltern oder dergleichen
enthalten sind.
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Die
vorliegende beanspruchte Erfindung stellt bereit:
- (A)
Ein biozides Hydantoin, umfassend: polymere Ketten, die folgende
chemische Formel umfassend: wobei
X und X' unabhängig Chlor
(Cl), Brom (Br) oder Wasserstoff (H) sind, vorausgesetzt dass zumindest
einer von X und X' Cl
oder Br ist; und
R1 H oder Methyl (CH3) ist;
wobei die Ketten 3% bis 10%
vernetzt sind.
- (B) eine Verbindung, umfassend: ein zumindest 3% vernetztes
Polystyrenpolymer mit anhängenden
Hydantoingruppen, wobei das Polymer die Formel hat: wobei
X und X' unabhängig ausgewählt sind
aus Chlor, Brom und Wasserstoff, vorausgesetzt, dass zumindest einer
von X und X' Chlor
oder Brom auf zumindest einigen der anhängenden Hydantoingruppen ist,
und R1 Wasserstoff oder Methyl ist;
- (C) ein Polystyren mit anhängenden
Hydantoingruppen, wobei das Polystyren zumindest 3% vernetzt ist;
- (D) ein Polymerteilchen, ein zumindest 3% vernetztes Polystyren
mit anhängenden
Hydantoingruppen umfassend;
- (E) einen absorbierenden Artikel, ein Polystyrenpolymer mit
anhängenden
Hydantoingruppen umfassend, wobei das Polymer zumindest 3% vernetzt
ist;
- (F) ein Verfahren für
die Herstellung eines bioziden Polymerteilchens, umfassend:
Aufbereitung
eines Polystyrenteilchens mit Acetylchlorid zur Herstellung eines
Poly-4-vinyl-acetophenon-Teilchens, wobei das Polystyrenteilchen
zumindest 5% vernetzt ist;
Aufbereitung des Poly-4-vinylacetophenon-Teilchens
mit Ammoniumkarbonat und einem Alkalimetallzyanid zur Herstellung
eines Poly-5-methyl-5-(4'-vinyl-phenyl)hydantoin-Teilchens,
und
Halogenisieren des Poly-5-methyl-5-(4'-vinyl-phenyl)hydantoin-Teilchens zur
Bereitstellung eines bioziden Polymerteilchens;
- (G) ein Verfahren für
das Inaktivieren eines halogenempfindlichen Mikroorganismus, umfassend:
Kombinieren
eines zumindest 5% vernetzten Polystyrens, das anhängende Hydantoingruppen aufweist,
mit einem absorbierenden Material für die Ausbildung eines Gemisches,
wobei zumindest einige der Hydantoingruppen ein Halogen aufweisen;
und
Inkontaktbringen des Gemisches mit einem Medium, das einen
halogenempfindlichen Mikroorganismus trägt;
- (H) Verfahren für
das Inaktivieren eines halogenempfindlichen Mikroorganismus, umfassend:
Platzieren
eines zumindest 5% vernetzten Polystyrens, das anhängende Hydantoingruppen
aufweist, wobei zumindest einige der Hydantoingruppen ein Halogen
aufweisen, in einer Filtervorrichtung, und
Inkontaktbringen
eines Mediums, das einen halogenempfindlichen Mikroorganismus enthält, mit der
Filtervorrichtung.
- (I) Verfahren für
die Herstellung eines Polymers, das anhängende Hydantoingruppen aufweist, umfassend
die Derivation von zumindest 3% vernetzten Polystyrens in das Polymer,
das anhängende
Hydantoingruppen aufweist;
- (J) Verfahren für
die Herstellung eines Polymers, das anhängende Hydantoingruppen aufweist, umfassend
die Aufbereitung eines zumindest 3% vernetzten Polystyrens mit Acetylchlorid,
gefolgt von Ammoniumkarbonat und einem Alkalimetallzyanid zur Bereitstellung
eines Polystyrenpolymers, das anhängende Hydantoingruppen aufweist.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung ist auf ein neuartiges Verfahren der Herstellung von
bioziden hochvernetzten Hydantoinen aus hochvernetztem Polystyren
gerichtet. Eine geeignete Menge des Vernetzens ist größer als
5%. Bei dieser Form wird das Hydantoin als Teilchen anstatt als
ein feines Pulver hergestellt. Bei einer Ausführungsform kann das Teilchen
Poren einschließen,
um die biozide Wirksamkeit zu erhöhen. Auf Grund der hochvernetzten Natur
des Polymers können
die Reaktionen unter heterogenen Bedingungen vor sich gehen. Bei
einer anderen Ausführungsform
kann die Halogenladung gesteuert werden, indem entweder der pH-Wert
oder die Halongenkonzentration während
des Halogenisierungsschritts angepasst werden.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung ist ein neuartiges biozides hochvernetztes Hydantoin.
Das Hydantoin hat polymere Ketten, welche die folgende chemische
Formel aufweisen:
wobei
X und X' unabhängig Chlor
(Cl), Brom (Br) oder Wasserstoff (H) sind, vorausgesetzt dass zumindest
einer von X und X' Cl
oder Br ist; und
R
1 H oder Methyl (CH
3) ist. Bei einer Ausführungsform ist der Umfang der
Vernetzung größer als
5%. Bei einer Ausführungsform
der Erfindung kann das Hydantoin als Teilchen bereitgestellt werden,
wobei die Teilchenform die Form einer Perle hat. Andere Ausführungsformen
können
jedoch hochvernetztes Hydantoin in jeder anderen Form bereitstellen.
In einem Fall ist die Perle größer als
100 μm oder
hat eine Größe im Bereich
von 100 μm
bis zirka 1200 μm.
Bei einer anderen Ausführungsform
kann die vorliegende Erfindung Poren aufweisen, wobei die durchschnittliche
Porengröße größer als
zirka 10 nm ist oder im Bereich von zirka 10 nm bis 100 nm liegt.
Das biozide Hydantoin, das gemäß der Erfindung
hergestellt ist, kann neuartige hochvernetzte N-Halaminpolymere von
Poly-1,3-dihalo-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin,
Poly-1-halo-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin,
und das Alkalisalzderivat der Monohalo-Spezies und Gemische derselben
aufweisen, wobei das Halogen entweder Chlor oder Brom sein kann.
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Ein
gemäß der Erfindung
hergestelltes biozides Teilchen kann auf mehrere Arten und Weisen
für die
Bereitstellung zahlreicher Vorteile verwendet werden. Durch die
Bereitstellung einer Vielzahl von bioziden Teilchen in einer Sammeleinrichtung,
wie zum Beispiel eine Filtereinrichtung, wird ein geeignetes Verfahren
der Inaktivierung von pathogenen Mikroorganismen und Viren, die
in Wasser oder in Luftströmen
enthalten sind, durch das Inkontaktbringen des Wassers oder der
Luftströme
mit den Filtern bereitgestellt. Die bioziden Teilchen oder Perlen
verhindern oder minimieren üble
Gerüche
durch das Inaktivieren von Mikroorganismen beim Kontakt, welche,
durch katalytische Enzymologie, den Abbau von organischem Material
in Körperflüssigkeiten
zu Ammoniak oder anderen schädlichen
Materialien verstärken.
In einem Fall können
die bioziden Perlen mit einem saugfähigen Material gemischt werden,
um ein Gemisch auszubilden. Das Gemisch wird dann in einen Artikel
eingefügt,
der in Kontakt mit Körperflüssigkeiten
kommt, und das Gemisch wird halogenempfindliche Organismen inaktivieren.
Eine biozide Perle, hergestellt gemäß der Erfindung, verhindert
oder minimiert üble
Gerüche
auf Luftfiltern durch das Inaktivieren von Mikroorganismen, wie
zum Beispiel diejenigen, die Moder und Schimmel verursachen, sowie diejenigen
Gerüche,
die aus einer Flüssigkeit
oder einem Aerosol ausgehen, welche die Oberfläche der Perlen eventuell kontaktieren.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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Die
vorliegende Erfindung kann leichter durch Bezugnahme auf die nachfolgende
detaillierte Beschreibung spezieller Ausführungsformen und die darin
enthaltenen Beispiele verstanden werden.
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Wie
er hierin verwendet wird, verweist der Begriff „biozides Polymer" auf die neuartigen
N-Halaminpolymere, genannt Poly-1,3-dihalo-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin,
Poly-1-halo-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin,
und das Alkalisalzderivat der Monohalo-Spezies und Gemische derselben,
wobei das Halogen entweder Chlor oder Brom sein kann, obwohl dieses
nicht als einschränkend
zu betrachten ist, da andere unlösliche
N-Halaminpolymerperlen, porös
oder nicht porös,
einen bestimmten Grad der Desinfektions- und Geruchseinschränkungsfähigkeit
bieten könnten.
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Wie
er hierin verwendet wird, verweist der Begriff „Perle", im Singular oder im Plural, auf hochvernetzte
Polystyrenpolymere oder deren Reaktionsprodukte. Perlen können jede
Größe oder
Form aufweisen, einschließlich
von Kugeln, um Perlen zu ähneln,
sie können
jedoch ebenfalls unregelmäßig geformte
Teilchen einschließen. „Perle" wird austauschbar
mit Teilchen verwendet.
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Beim
vorliegenden beanspruchten Verfahren der Herstellung eines bioziden
Polymerteilchens betrifft der erste Schritt die Synthese des ersten
Zwischen-Poly-4-vinylacetophenons,
das beim Erzeugen von hochvernetzten halogenisierten Hydantoinen
von Nutzen ist. Dieser Schritt verwendet in einem Fall poröse Perlen
hochvernetzten Polystyrens als Ausgangsmaterial für das Friedel-Crafts-Acylierungsverfahren.
Jedes andere hochvernetzte Polystyrenpolymer ist jedoch geeignet.
Früher
enthielt das bei diesem Reaktionsschritt verwendete Polystyren eine
minimale Vernetzung, so dass es in Friedel-Crafts-Lösungsmitteln,
wie zum Beispiel Kohlenstoffdisulfid lösbar war (
U.S. Patent Nr. 5,490,983 ). Da chemische
Reaktionen im allgemeinen am besten vor sich gehen, wenn alle Reaktanden
in einem Lösungsmittel
gelöst
sind, um einen maximalen Kontakt der Reaktanden zu gewährleisten,
war es unerwartet, dass die heterogene Reaktion der hochvernetzten
Polystyrenperlen, die unlöslich
in Kohlenstoffdisulfid waren, gut mit Acetylchlorid unter Frie del-Crafts-Bedingungen
reagieren würden,
um Perlen zu erzeugen, bei denen das Poly-4-vinylacetophenon bei
den gesamten porösen
Perlen ausgebildet wurde.
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Ein
nachfolgender Schritt dieses Verfahrens betrifft die heterogene
Reaktion der Poly-4-vinylacetophe-non-Perlen mit Ammoniumkarbonat
und Alkalimetall (zum Beispiel Natrium oder Kalium)-Zyanid. Dies
gestattet die Herstellung von Perlen, die Poly-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin in ihrer gesamten
porösen
Struktur aufweisen, die nützlich
bei der Herstellung von hochvernetzten halogenisierten Hydantoinen
sind. Zuvor (
U.S. Patent Nr.
5,490,983 ) wurde das minimal vernetzte Poly-4-vinylacetophenon
in einem Lösungsmittel,
wie zum Beispiel ein Ethanol-/Wassergemisch für diesen Schritt aufgelöst, was
zur Ausbildung eines Produkts führte,
das sich aus einem feinen Pulver zusammensetzte. Wiederum war es
unerwartet, dass die Reaktion so vorgenommen werden konnte, dass
sie wirksam mit den ungelösten
porösen
Perlen vor sich geht und zu einem Produkt führt, welches eine Teilchengröße aufweist,
welche jener der hochvernetzten Polystyrenperlen ähnlich ist.
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Ein
nachfolgender Schritt dieses Verfahrens betrifft die heterogene
Halogenisierung der porösen Poly-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin-Perlen. Dies
gestattet die Erzeugung entweder von Poly-1,3-dichlor-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin oder
von Poly-1,3-dibrom-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin oder von deren
Monohaloderivaten (entweder protoniert oder als deren Alkalimetallsalze)
oder von Gemischen derselben, als Perlen, die biozid sind und eine
Teilchengröße aufrechterhalten, die
derjenigen der vernetzten Polystyren-Ausgangsperlen ähnelt.
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Die
vorliegende beanspruchte Erfindung umfasst Verfahren des Inaktivierens
eines halogenempfindlichen Mikroorganismus. Dieser Aspekt der Erfindung
kann bei einer Ausführungsform
die Verwendung von Poly-1,3-dichlor-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin und von Poly-1,3-dibrom-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin-Perlen und deren Monohaloderivate
(entweder protoniert oder als deren Alkalimetallsalze) und von Gemischen
derselben für
das Inaktivieren von pathogenen Mikroorganismen und Viren bei Wasser-
und Luftdesinfektionsanwendungen und für das Inaktivieren von Organismen,
welche üble
Gerüche
verursachen, betreffen.
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Die
vorliegend beanspruchte Erfindung umfasst ein biozides Hydantoin.
Bei einer Ausführungsform
ist dieser Aspekt der Erfindung auf eine hochvernetzte biozide Perle
gerichtet, welche die folgende chemische Formel aufweist:
wobei
X und X' unabhängig Chlor,
Brom, Wasserstoff sind, vorausgesetzt dass zumindest einer von X
und X' Chlor oder
Brom ist und R
1 Wasserstoff oder Methyl ist.
Ein neuartiges Merkmal der bioziden Perle dieser Ausführungsform
ist die verwendete Ausgangsverbindung, die hochvernetztes Polystyren
ist und eine Vernetzung von mehr als 5% aufweist. Diese Ausgangspolystyrenpolymere
sind den Fachleuten wohlbekannt. Ihre Verwendung bei der Herstellung
der bioziden Verbindungen der vorliegenden Erfindung war jedoch
hierzuvor unbekannt. Bei einer Ausführungsform einer gemäß der Erfindung
hergestellten Perle enthält
die perle Poren.
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Die
vorliegend beanspruchte Erfindung umfasst Verfahren des Inaktivierens
eines halogenempfindlichen Mikroorganismus. Bei einer Ausführungsform
betrifft dies die Verwendung eines neuartigen hochvernetzten, porösen bioziden
N-Halaminpolymers für
den Zweck des Inaktivierens von pathogenen Mikroorganismen und Viren
bei Wasser- und Luftfiltrationsanwendungen, wodurch das Wasser und/oder
die Luft sicher für
den menschlichen Verbrauch gemacht werden. Sie betrifft ebenfalls
die Verwendung des gleichen Polymers für das Inaktivieren von Mikroorganismen,
wie zum Beispiel Bakterien, Pilzen und Hefen, die üble Gerüche bei
kommerziellen Produkten verursachen können, wie zum Beispiel Wegwerfwindeln,
Inkontinenzkissen, Verbände, Damenbinden,
Slipeinlagen, Schwämme,
Matratzenüberzüge, Schuhein lagen,
Tierstreu, Teppiche, Gewebe und Luftfilter, wodurch die Produkte
frei von üblen
Gerüchen
unter Bedingungen des normalen Gebrauchs gemacht werden.
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Die
bioziden Polymerperlen, die bei der vorliegenden Erfindung verwendet
werden sollen, werden in einem Fall in einer Patronenfilteranwendung für Wasser-
oder Luftdesinfektion zum Einsatz kommen. Die bioziden Polymerperlen
können
zum Beispiel mit einem absorbierenden Material gemischt werden,
wobei der Gewichtsprozentsatz des bioziden Polymers im Bereich von
zirka 0,1 bis 5,0 liegt oder bei zirka 1,0 für Anwendungen, die Körperflüssigkeiten
involvieren, wie zum Beispiel Wegwerfwindeln, Inkontinenzkissen,
Verbände,
Damenbinden, Slipeinlagen, Matratzenüberzüge, Schwämme, Schuheinlagen und Tierstreu.
Für Luftfilter,
Beschichtungsverfahren oder einfaches Einbetten von Teilchen des
bioziden Polymers in verfügbares
Filtermaterial kann ein Gewichtsprozentsatz von zirka 0,1 bis 2,0,
oder von zirka 0,5 bis 1,0 zur Anwendung kommen. Jede beliebige
Menge von gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestelltem bioziden Polymer wird jedoch eine nutzbringende
biozide Aktivität
entfalten.
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Es
wird davon ausgegangen, dass der Mechanismus, mit welchem das biozide
Polymer biozide Aktivität
entfaltet, ein Ergebnis des Oberflächenkontakts des Organismus
mit Chlor- oder Brom-Anteilen ist, die kovalent an die Hydantoin-Funktionsgruppen des
Polymers gebunden sind. Die Chlor- oder Bromatome werden auf die
Zellen der Mikroorganismen übertragen,
wo sie eine Inaktivierung bewirken, durch einen Mechanismus, der
noch nicht vollständig verstanden
wird, der jedoch wahrscheinlich die Oxidation von essentiellen Gruppen
involviert, die innerhalb der Enzyme enthalten sind, welche die
Organismen umfassen.
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Es
wird in Betracht erzogen, dass eine breite Vielfalt von Filtrationsvorrichtungen,
wie zum Beispiel Patronen oder Sandwich-Scheiben und dergleichen in
Verbindung mit gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellten bioziden Polymerperlen zum Einsatz kommen
können,
von sehr großen
Einheiten in kleinen Wasseraufbereitungsanlagen und bei Klimasystemen
großer
Flugzeuge, Hotels und Konferenzzentren bis zu kleinen Filtern, wie
sie in Haushalt-Getränkeflaschen
und für
Wasserhähne
und tragbare Vorrichtungen für
Backpacker und auf militärischem
Gebiet zum Einsatz kom men können.
Es wird weiterhin erwogen, dass eine breite Vielfalt von absorbierenden
und Füllmaterialien
in Verbindung mit dem bioziden Polymer zum Einsatz kommen können, um
die Verhinderung von üblen
Gerüchen
zu unterstützen. In
geeigneter Weise werden diese Materialien den Kontakt der bioziden
Teilchen mit dem Medium ermöglichen,
welches die Mikroorganismen trägt,
wie zum Beispiel Flüssigkeiten,
Aerosolteilchen und feste Verunreinigungsstoffe, und dies über Zeiträume hinweg,
die ausreichend dafür
sind, dass die bioziden Polymerteilchen den Oberflächenkontakt
mit den die Gerüche
verursachenden Mikroorganismen herstellen können, zusätzlich zu ihren üblichen
absorbierenden Funktionen. Diese Materialien schließen ein, sind
jedoch nicht beschränkt
auf: quellfähige
Tone, Zeolithen, Tonerde, Silika, Zellulose, Zellstoff und superabsorbierende
Polymere. Das Geruchsbeseitigungsmaterial könnte weitere Hilfsstoffe enthalten, wie
zum Beispiel Desodorantien, Duftstoffe, Pigmente, Farbstoffe und
Gemische derselben für
kosmetische Zwecke.
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Ein
deutlicher Vorteil der bioziden Polymerperlen der vorliegenden Erfindung
gegenüber
vorheriger Geruchsbeseitigungstechnologie ist, dass sie ein viel
wirksameres Biozid gegen pathogene Mikroorganismen sind, die bei
medizinischen Anwendungen angetroffen werden, wie zum Beispiel S.
aureus und P. aeruginosa, als kommerzielle Biozide, wie zum Beispiel
die quaternären
Ammoniumsalze, so dass sie eine Doppelfunktion erfüllen können, das heißt Inaktivierung
von geruchsverursachenden Mikroorganismen und krankheitsverursachenden
Pathogenen. Aus diesem Grunde werden sie ein breites Anwendungsgebiet
im Krankenhausumfeld haben.
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Es
versteht sich, dass die Praxis der vorliegenden Erfindung auf Gerüche Anwendung
findet, die durch menschliche und tierische Flüssigkeiten sowie durch in der
Luft und im Wasser vorkommende Organismen erzeugt werden.
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Es
sollte hervorgehoben werden, dass das gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellte biozide Polymerteilchen in einer Vielzahl von Größen oder Formen
erzeugt werden kann, abhängig
von der Teilchengröße oder
-form des hochvernetzten Ausgangspolystyrenmaterials. In einem Fall
sind die Perlen bis zu einem bestimmten Grad porös, und dies macht es möglich, dass
effizientere heterogene Reaktionen auf ihnen vorgenommen werden
können, obwohl
nicht poröse
Perlen ebenfalls mit einer einhergehenden geringeren bioziden Wirksamkeit
verwendet werden könnten.
Für die
hierin ins Auge gefassten Anwendungen kann die Teilchengröße der bioziden
Polymerperle im Bereich von zirka 100 bis 1200 μm oder im Bereich von zirka
300 bis 800 μm liegen.
Diese Teilchengröße sorgt
für angemessene Fließmerkmale
für mikrobiologisch
verschmutzte Flüssigkeiten
und eliminiert das Risiko, dass das Atemsystem von Arbeitern fein
versprühten
Teilchen ausgesetzt wird. Diese zwei Faktoren sind eine deutliche
Verbesserung gegenüber
den Pulverversionen von Poly-1,3-dichlor-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin
oder von Poly-1,3-dibrom-5-methyl-5-(4'-vinyl-phenyl)hydantoin,
offengelegt im
U.S. Patent Nr. 5,490,983 ,
und gegenüber
der Verwendung für
Geruchsbeseitigung, wie beschrieben in der U.S. Patentanmeldung
Nr. 09/685,963. Für
die hierin ins Auge gefassten Anwendungen können die bioziden Polymerperlen
Porengrößen im Bereich
von zirka 10 bis 100 nm oder im Bereich von zirka 30 bis 70 nm aufweisen.
Eine poröse
Struktur sorgt für
einen zusätzlichen
Oberflächenbereich
für heterogene
Reaktionsschritte, da die hochvernetzten Perlen unlöslich in
organischen Lösungsmitteln
und in Wasser sind. In geeigneter Weise sollte der Grad der Vernetzung
des Polystyren-Ausgangsmaterials im Bereich von zirka 3 bis 10 Gewichtsprozent
liegen, um Härte
und mangelnde Löslichkeit
zu gewährleisten,
oder im Bereich von 5 bis 8 Gewichtsprozent oder sogar von mehr
als 3% oder mehr als 5% liegen. Nicht einschränkende Beispiele hochvernetzter,
poröser
Polystyrenperlen, die bei einer Ausführungsform gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden könnten,
sind erhältlich
bei der Suqing Group (Jangyin, Jiangsu, VR China) oder bei der Purolite
Company (Philadelphia, PA).
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung für
die Herstellung von hochvernetzten bioziden Hydantoin involviert
ein erster Schritt die Suspension von hochvernetzten, porösen Polystyrenperlen
in einem Friedel-Crafts-Lösungsmittel,
wie zum Beispiel Kohlenstoffdisulfid, Methylenchlorid, einer überschüssigen Menge
von Acetylchlorid und dergleichen und danach gefolgt von einer Reaktion
mit Acetylchlorid oder Essigsäureanhydrid
und dergleichen beim Vorliegen von Aluminiumchlorid oder Galliumchlorid
und dergleichen unter Rückflussbedingungen.
Das isolierte Produkt, Poly-4-vinylacetophenon-Perlen,
wird gereinigt, indem es Eis/HCl und danach kochendem Wasser ausgesetzt
wird. Der zweite Reaktionsschritt gemäß der vorliegenden Erfindung
schließt
die Reaktion der reinen Poly-4-vinyl-acetophenon-Perlen mit Kalium cyanid
oder Natriumcyanid und Ammoniumkarbonat oder jeder beliebigen Quelle
von gasförmigem
Ammoniak in einem Ethanol-/Wassergemisch und einem derartigen Lösungsmittel
in einem Hochdruckreaktor ein, der dafür geeignet ist, das gasförmige Ammoniak
aufzunehmen, das aus dem Ammoniumkarbonat erzeugt wird, und der
in einem Fall bei zirka 85°C
betrieben wird, während
der Druck mit der Menge des erzeugten Ammoniaks variieren kann.
Somit werden Poly-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin-Perlen
erzeugt, die gereinigt werden können,
indem sie Spülungen
mit kochendem Wasser ausgesetzt werden. Der dritte Reaktionsschritt
gemäß der vorliegenden Erfindung
schließt
die Synthesen der bioziden Polymerperlen (Poly-1,3-dichlor-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin)
oder Poly-1,3-dibrom-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin)
oder deren monohaloprotonierten oder Alkalimetallsalzderivate ein,
indem die Poly-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin-Perlen
einer Quelle von freiem Chlor (zum Beispiel gasförmiges Chlor, Natriumhypochlorit,
Kalziumhypochlorit, Natriumdichlorisocyanurat, usw.) oder von freiem
Brom (zum Beispiel flüssiges
Brom, Natriumbromid/Kaliumperoxymonosulfat, usw.) in einer wässrigen
Base ausgesetzt werden. Wenn Chlorgas verwendet wird, sollte der
Reaktor auf zirka 10°C
abgekühlt
werden, um unerwünschte
Nebenreaktionen zu minimieren. Umgebungstemperatur kann für die anderen
Quellen freien Halogens verwendet werden, und die Reaktionen können in
einem Reaktor oder in situ in einem Patronenfilter vorgenommen werden, der
mit dem nicht halogenisierten Vorläufer gepackt ist. Optional
kann der Prozentsatz des Halogens auf den Polymerperlen durch pH-Anpassungen
gesteuert werden. Zum Beispiel wird bei pH 6 bis 7 eine maximale
Halogenisierung erreicht, während
bei einem pH-Wert nahe 12 ein monohalogenisiertes Alkalimetallsalz
erhalten wird. Zwischen-pH-Werte (7 bis 11) sorgen für Gemische
von Dihalo- und Monohaloderivaten. Die pH-Anpassungen können erfolgen,
indem Säuren
verwendet werden, wie zum Beispiel Salzsäure oder Essigsäure, oder
Basen, wie zum Beispiel Natriumhydroxid oder Natriumkarbonat. Höhere Gehalte
an freiem Chlor von mehr als 14 Gewichtsprozent Chlor sind geeignet
für Wasser-
oder Luftdesinfektionsanwendungen, während das Monohaloderivat oder
sein Alkalimetallsalz geeignet für
Geruchsbeseitigungsanwendungen ist. Andererseits sind Bromgehalte
von mehr als 34% für
Wasserdesinfektionsanwendungen geeignet. Brom kann jedoch wegen
Ausgasens, bei diesen hohen Konzentrationen, weniger geeignet für Luft-Anwendungen sein.
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Die
vorliegende Erfindung wird spezieller beschrieben in den nachfolgenden
Beispielen, die nur als veranschaulichend gedacht sind, da zahlreiche Modifikationen
und Variationen bei diesen für
die Fachleute offensichtlich sein werden.
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BEISPIEL 1
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ZUBEREITUNG VON CHLORIERTEN PERLEN BEI MAXIMALER
CHLORLADUNG
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Poröse Perlen
von 5,6% vernetzten Polystyrens, erhalten von der Suqing Group (Jiangyin,
Jiangsu, VR China) mit Teilchengrößen im Bereich von 250 bis
600 μm und
Porengrößen von
zirka 50 nm wurden gereinigt, indem sie 2 Stunden lang bei 25°C in Aceton
eingeweicht wurden und indem zwei Portionen Aceton durch die Perlen
in einem Filtertrichter hindurch geführt wurden. Nach dem Trocknen
auf Gewichtskonstanz in Luft bei 25°C wurden 50 g der Perlen in
200 ml Kohlenstoffdisulfid in einem 500 ml Kolben suspendiert, und
man ließ sie
15 Minuten lang quellen. Danach wurden 128,2 g von wasserfreiem Aluminiumchlorid
hinzugefügt,
und das Gemisch wurde 15 Minuten lang bei 25°C gerührt. Unter kontinuierlichem
Rühren
wurde ein Gemisch von 50 g Acetylchlorid und 50 ml Kohlenstoffdisulfid
dem Kolben langsam aus einem Tropftrichter über einen Zeitraum von 2 Stunden
hinzugefügt,
wobei die Temperatur bei 25°C
gehalten wurde. Das Gemisch wurde über einen Zeitraum von 2 Stunden
zurückgeführt. Das
Produkt der Reaktion waren poröse
Poly-4-vinylacetophenon-Perlen.
Die Reinigungsschritte schlossen ein: das Ausgesetztsein von 600
ml eines Eis-/HCl-Gemisches (2 Teile Eis/1 Gewichtsteil HCl), danach
5 Portionen von 600 ml von kochendem Wasser in Inkrementen von 15
Minuten, gefolgt von einer Saugfiltration. Das Produkt im Filtertrichter
wurde kontinuierlich mit kochendem Wasser gewaschen, bis das Filtrat
farblos wurde, und schließlich
wurde das Produkt auf Gewichtskonstanz bei 80°C getrocknet. Das Resultat waren
64,4 g weiße
poröse
Poly-4-vinylacetophenon-Perlen; ein Infrarotspektrum einer kleinen
Probe der Perlen (zu einem Pulver zerstoßen) in einem KBr-Pellet zeigte
prominente Bänder
bei 1601 und 1681 cm
–1 in guter Übereinstimmung
mit dem des pulverisierten Poly-4-vinylacetophenons, offengelegt
im
U.S. Patent Nr. 5,490,983 , indikativ
für ei ne
wirksame heterogene Friedel-Crafts-Reaktion mit den unlöslichen,
hochvernetzten, porösen
Polystyren-Perlen.
-
Danach
wurden 3,65 g der porösen
Poly-4-vinylaceto-phenon-Perlen, 4,5 g Kaliumcyanid, 14,4 g Ammoniumkarbonat
und 80 ml Ethanol/Wasser (Volumenverhältnis 1:1) in einen 300 ml Parr-Hochdruckreaktor
platziert. Das Gemisch wurde unter Rühren bei 85°C 14 Stunden lang einer Reaktion
unterzogen. Das Produkt (poröse
Poly-5-methyl-5-(4'-vinyl-phenylhydantoin-Perlen)
wurde gereinigt, indem es kochendem Wasser in 5 Inkrementen von
jeweils 15 Minuten und danach fließendem kochenden Wasser in
einem Filtertrichter ausgesetzt wurde, bis das Filtrat farblos war.
Die Perlen wurden danach bei 80°C
luftgetrocknet, bis ihr Gewicht konstant wurde. Das Ergebnis waren
4,95 g weiße
poröse
Poly-5-methyl-5-(4'-vinylphenylhydantoin-Perlen; ein
Infrarotspektrum einer kleinen Probe der Perlen (zu einem Pulver
zerstoßen)
in einem KBr-Pellet zeigte prominente Bänder bei 1510, 1725 und 1778 cm
–1 in
guter Übereinstimmung
mit dem des pulverisierten Poly-5-methyl-5-(4'vinylphenyl)hydantoin, offengelegt im
U.S. Patent Nr. 5,490,983 indikativ
für eine
wirksame heterogene Reaktion mit den unlöslichen, hochvernetzten, porösen Poly-4-vinylaceto-phenonperlen.
-
Danach
wurden 5,0 g der porösen
Poly-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin-Perlen
in einem Kolben suspendiert, der 90 ml von 1 N Natriumhydroxid enthielt,
und Chlorgas wurde in die bei 10°C gehaltene
Suspension langsam eingesprudelt, bis die Lösung mit freiem Chlor gesättigt (grün) wurde. Das
Gemisch wurde 1,5 Stunden lang bei 25°C ohne weiteres Hinzufügen von
Chlorgas gerührt.
Die Perlen wurden gefiltert und mit 5 Portionen von 50 ml Wasser
gewaschen und an der Luft getrocknet. Das Ergebnis waren 6,5 g hellgelbe,
poröse
Poly-1,3-dichlor-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin-Perlen; ein
Infrarotspektrum einer kleinen Probe der Perlen (zu einem Pulver
zerstoßen)
in einem KBr-Pellet zeigte prominente Bänder bei 1756 und 1807 cm
–1 in guter Übereinstimmung
mit dem des pulverisierten Poly-1,3-dichlor-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin, offengelegt
im
U.S. Patent Nr. 5,490,983 ,
indikativ für
eine wirksame heterogene Reaktion des Chlors mit den unlöslichen,
hochvernetzten, porösen
Poly-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin-Perlen.
Eine iodometrische/Thiosulfattitration von gewogenen, pulverisierten
Perlen verwies darauf, dass die Perlen 20,0 Gewichtsprozent Chlor
enthielten. Weiterhin behielten die Perlen ihre Formen während der
gesamten drei Reaktionsschritte bei und vergrößerten sich etwas (auf 400
bis 800 μm)
auf Grund von Aufquellen.
-
BEISPIEL 2
-
BIOZIDE WIRKSAMKEITEN VON
CHLORIERTEN PERLEN BEI MAXIMALER CHLORLADUNG
-
Die
Perlen, wie sie in Beispiel 1 zubereitet worden sind, wurden auf
biozide Aktivität
gegen mehrere in Wasser enthaltene Pathogene getestet. Bei einem
Test wurden zirka 3,9 g chlorierter Perlen in eine Glassäule mit
einem Innendurchmesser von 1,3 cm zu einer Länge von zirka 7,6 cm gepackt;
das Leerbettvolumen betrug 3,3 ml. Eine identische Probensäule von
nicht chlorierten Perlen wurde zubereitet, um für eine Kontrolle verwendet
zu werden. Nach dem Waschen der Säule mit belastungsfreiem Wasser,
bis weniger als 0,2 mg/L freies Chlor im ausströmenden Wasser festgestellt
werden konnten, wurde eine wässrige
Lösung
von 50 ml von pH 7,0 phosphatgepuffertem, belastungsfreiem Wasser,
das 6,9 × 106 CFU(koloniebildende Einheiten)/ml des grampositiven
Bakteriums Staphylococcus aureus (ATCC 6538) enthielt, durch die
Säule bei
einer gemessenen Fließgeschwindigkeit
von zirka 3,0 ml/Sekunde gepumpt. Das ausströmende Wasser wurde mit 0,02
N Natriumthiosulfat vor dem Beschicken einer Kulturschale abgeschreckt.
Alle Bakterien wurden bei einem Durchgang durch die Säule inaktiviert,
das heißt eine
6,0 Log-Reduktion in einer Kontaktzeit von weniger als oder gleich
1,1 Sekunden. Das gleiche Ergebnis wurde erzielt mit dem gramnegativen
Bakterium 0157:H7 Escherichia coli (ATCC 43895) bei einer Konzentration
von 8,5 × 106 CFU/ml, das heißt eine 7,0 Log-Reduktion in
einer Kontaktzeit von weniger als oder gleich 1,1 Sekunden. Die
Kontrollsäule,
die nicht halogenisierte Perlen enthielt, ergab keine Reduktion
eines der Bakterien in einer Kontaktzeit von 1,6 Sekunden, wenn
die gleichen Konzentrationen der Inocula verwendet wurden.
-
Die
Ergebnisse bei diesem Beispiel lassen erkennen, dass voll chlorierte
poröse
Poly-1,3-dichlor-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin-Perlen eine
beträchtliche
Wirk samkeit gegen eine Vielfalt von Pathogenen in wässriger
Lösung
haben, und dass sie sich ausgezeichnet für die Desinfektion von Wasser,
in welchem selbige enthalten sind, eignen sollten.
-
BEISPIEL 3
-
ZUBEREITUNG VON BROMIERTEN
PERLEN UND TESTEN VON DEREN BIOZIDER WIRKSAMKEIT
-
5,0
g von porösen
Poly-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)-hydantoin-Perlen,
zubereitet wie in Beispiel 1 beschrieben, wurden in einem Kolben,
der 50 ml 2 N NaOH enthielt, suspendiert. Während die Suspension gerührt wurde,
wurden 10,0 g flüssiges
Brom tropfenweise bei 25°C über einen
Zeitraum von 10 Minuten hinzugefügt.
Der pH-Wert wurde
durch das Hinzufügen
von 4 N Essigsäure
auf 6,4 angepasst, und das Gemisch wurde bei 25°C ohne weiteres Hinzufügen von
Brom 1 Stunde lang gerührt.
Die bromierten Perlen wurden dann gefiltert und fünf Mal mit
Portionen von 100 ml Leitungswasser gewaschen und an der Luft bei
25°C 8 Stunden
lang getrocknet. Eine indometrische/Thiosulfattitration ließ erkennen,
dass die Perlen eine Bromladung von 36,8 Gewichtsprozent enthielten.
Ein Infrarotspektrum einer kleinen Probe der Perlen (zu einem Pulver
zerstoßen)
in einem KBr-Pellet zeigte prominente Bänder bei 1724 und 1779 cm–1 in
guter Übereinstimmung
mit dem des pulverisierten Poly-1,3-dibrom-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin,
zuvor auf der Grundlage von löslichen
Polystyrenpellets zubereitet, indikativ für eine wirksame heterogene
Reaktion des Broms mit den unlöslichen,
hochvernetzten, porösen
Poly-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin-Perlen.
Ein schwaches Band bei 1602 cm–1, indikativ für das Vorliegen
einer kleinen Menge von monobromiertem Natriumsalz wurde ebenfalls
beobachtet. Dieses Band wird zum dominierenden Band (was darauf
verweist, dass das vorherrschende Produkt das Monobromnatriumsalz
ist), wenn die Bromierungsreaktion bei pH 8,5 vorgenommen wird.
-
Eine
Säule,
gepackt mit den hochbromierten Perlen (Leerbettvolumen von 3,1 ml), ähnlich denen, die
in Beispiel 2 beschrieben werden, wurde zubereitet. Nach dem Waschen
der Säule
mit belastungsfreiem Wasser, bis weniger als 1 mg/L freies Brom
im ausströmenden
Wasser festgestellt werden konnte, wurde eine wässrige Lösung von 50 ml von pH 7,0 phosphatgepuffertem,
belastungsfreiem Wasser, das 6,9 × 106 CFU(koloniebildende
Einheiten)/ml des grampositiven Bakteriums Staphylococcus aureus (ATCC
6538) enthielt, durch die Säule
bei einer gemessenen Fließgeschwindigkeit
von zirka 3,0 ml/Sekunde gepumpt. Das ausströmende Wasser wurde mit 0,02
N Natriumthiosulfat vor dem Beschicken einer Kulturschale abgeschreckt.
Alle Bakterien wurden bei einem Durchgang durch die Säule inaktiviert, das
heißt
eine 6,0 Log-Reduktion in einer Kontaktzeit von weniger als oder
gleich 1,0 Sekunden. Das gleiche Ergebnis wurde erzielt mit dem
gramnegativen Bakterium 0157:H7 Escherichia coli (ATCC 43895) bei
einer Konzentration von 8,5 × 106 CFU/ml, das heißt eine 7,0 Log-Reduktion in
einer Kontaktzeit von weniger als oder gleich 1,1 Sekunden. Die
Kontrollsäule,
die nicht halogenisierte Perlen enthielt, ergab keine Reduktion
eines der Bakterien in einer Kontaktzeit von 1,6 Sekunden, wenn
die gleichen Konzentrationen der Inocula verwendet wurden.
-
Die
Ergebnisse bei diesem Beispiel lassen erkennen, dass voll bromierte
poröse
Poly-1,3-dibrom-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin-Perlen eine
beträchtliche
Wirksamkeit sowohl gegen grampositive als auch gegen gramnegative
Bakterien in wässriger
Lösung
haben, und dass sie sich ausgezeichnet für die Desinfektion von Wasser,
in welchem selbige enthalten sind, eignen sollten.
-
BEISPIEL 4
-
STEUERUNG DER CHLORLADUNG AUF DEN PORÖSEN PERLEN
-
Eine
Reihe von Experimenten wurde durchgeführt, um Mittel für die Steuerung
der Halogenladung auf den porösen
Poly-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin-Perlen
zu schaffen. Bei diesen Experimenten wurde die Ladung durch zwei
Mittel gesteuert – Anpassung
der Konzentration des zur Suspension der porösen Poly-5-methyl-5-(4'-vinyiphenyl)hydantoin-Perlen hinzugefügten Halogens
und Anpassung des pH-Werts
der Suspension.
-
Ein
Verfahren für
die Herstellung von Perlen mit einer sehr hohen Chlorladung (zirka
20 Gewichtsprozent), bei welchem eine gasförmige Chlorierung zum Einsatz
kam, wurde beim Beispiel 1 erörtert.
Das Infrarotspektrum dieser Perlen (zu einem Pulver zerstoßen) in
einem KBr-Pellet zeigte prominente Bänder bei 1756 und 1807 cm–1 und
kein prominentes Band in der Nähe
von 1600 cm–1,
indikativ für
ein monochloriertes Natriumsalz, was bedeutet, dass der Hydantoinring
Chloratome enthielt, die an beide seiner Stickstoffe gebunden waren.
-
Perlen
mit Chlorladungen von zirka 17 Gewichtsprozent wurden nach einem
von zwei Verfahren zubereitet. Bei einem Verfahren wurden 2,2 g
von porösen
Poly-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin-Perlen
in 15 ml von Natriumhypochlorid von industrieller Güte (12,5%
NaOCl) und 15 ml Wasser suspendiert. Der pH-Wert der Lösung wurde
auf zirka 8,0 durch Hinzufügen
von 2 N HCl angepasst. Diese Suspension wurde bei 25°C 1 Stunde
lang gerührt, gefiltert,
5 Mal mit 50 ml Wasserportionen gewaschen und an der Luft 8 Stunden
lang getrocknet. Eine iodometrische/Thiosulfat-Titration wies darauf hin,
dass die Chlorladung 16,9 Gewichtsprozent betrug. Das Infrarotspektrum
der Perlen (zu einem Pulver zerstoßen) in einem KBr-Pellet zeigte prominente Bänder bei
1751 und 1805 cm–1 und ein schwaches Band
in der Nähe
von 1609 cm–1,
primär
indikativ für das
Dichlorderivat, jedoch dass eine kleine Menge des monochlorierten
Natriumsalzes vorlag. Als das gleiche Verfahren zur Anwendung kam,
mit der Ausnahme, dass der pH-Wert unter Nutzung von HCl nur auf
8,8 gesenkt wurde, betrug der titrierte Chlorgehalt lediglich 13,3
Gewichtsprozent, und das Infrarotspektrum enthielt dann prominente
Bänder
bei 1602, 1731 und 1801 cm–1; die zwei niedrigen
Frequenzbänder hatten ähnlichen
Intensitäten,
ein Anzeichen für
ein Gemisch des Dichlorderivats und einer beträchtlichen Menge des Monochlornatriumsalzes.
Bei dem anderen Verfahren wurden die Perlen zuerst auf eine hohe
Ladung chloriert, und danach wurden sie mit einer Base aufbereitet,
was eine partielle Ausbildung des Natriumsalzes bewirkte. 8,1 g
von porösen
Poly-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin-Perlen
wurden in 50 ml von Natriumhypochlorit von industrieller Güte (12,5%
NaOCl) und 100 ml Wasser suspendiert. Der pH-Wert der Lösung wurde
auf zirka 6,5 durch Hinzufügen
von 2 N HCl angepasst. Diese Suspension wurde bei 25°C 1 Stunde
lang gerührt, gefiltert,
5 Mal mit 100 ml Wasserportionen gewaschen und an der Luft 8 Stunden
lang getrocknet. Eine iodometri sche/Thiosulfattitration wies darauf hin,
dass die Chlorladung 19,0 Gewichtsprozent betrug. Das Infrarotspektrum
der Perlen (zu einem Pulver zerstoßen) in einem KBr-Pellet zeigte prominente Bänder bei
1751 und 1806 cm–1 und fast kein Band
in der Nähe
von 1600 cm–1,
primär
indikativ für
das Dichlorderivat. Danach wurden 2,8 g dieser Perlen 5 Minuten
lang in 60 ml von 0,05 N NaOH bei 25°C eingeweicht, gefiltert, 5
Mal mit 50 ml Wasserportionen gewaschen und an der Luft 8 Stunden
lang getrocknet. Diese Aufbereitung bewirkte ein Absinken der Chlorladung
auf 15,5 Gewichtsprozent (IR Bänder bei
1601, 1749 und 1804 cm–1). Das 1601 cm–1 Band hatte
eine moderate Intensität,
es war jedoch schwächer
als bei der oben erörterten
Probe, mit einer Chlorladung von lediglich 13,3%, indikativ für einen geringeren
Anteil von monochloriertem Natriumsalz für diese Probe. Schließlich enthielten,
wenn 1,0 g des gleichen Materials (Chlorladung von 19 Gewichtsprozent)
in 100 ml von gesättigtem
NaHCO3, das eine viel schwächere Base
als NaOH ist, 40 Minuten lang bei 25°C eingeweicht wurde, dann gefiltert,
5 Mal mit 50 ml Wasserportionen gewaschen wurde und an der Luft
8 Stunden lang getrocknet wurde, die sich ergebenden Perlen eine
Chlorladung von 17,3 Gewichtsprozent (IR Bänder bei 1607 (schwach), 1751
(stark) und 1806 (moderat) cm–1), indikativ für Perlen,
die primär
das Dichlorderivat, jedoch eine gewisse Menge des Monochlornatriumsalzes
enthalten.
-
Perlen
mit Chlorladungen von zirka 10 Gewichtsprozent können ebenfalls mit Hilfe von
zwei Verfahren zubereitet werden. Bei einem Verfahren wurden 2,8
g der porösen
Poly-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin-Perlen,
chloriert bei pH 6,5 (um eine Chlorladung von 19,0 Gewichtsprozent
zu erzeugen), in 60 ml von 0,05 N NaOH 20 Minuten lang bei 25°C eingeweicht,
danach gefiltert, 5 Mal mit 50 ml Wasserportionen gewaschen und
an der Luft 8 Stunden lang getrocknet. Die sich ergebenden Perlen
enthielten eine Chlorladung von 10,8 Gewichtsprozent (IR Bänder bei
1599 (sehr stark), 1728 (moderat) und 1784 (schwach) cm–1),
indikativ für
Perlen, die primär
das Monochlornatriumsalz, jedoch eine gewisse Menge des Dichlorderivats,
enthalten. Bei dem anderen Verfahren wurden 6,2 g der porösen Poly-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin-Perlen mit 50
ml von industriellem 12,5 Gewichtsprozent NaOCl und 100 ml Wasser
ohne pH-Anpassung (der pH-Wert der Suspension war 12,5) 45 Minuten
lang bei 25°C
gerührt
(ein ähnliches
Ergebnis tritt nach 5 Minuten ein). Danach wurden die Perlen gefiltert,
5 Mal mit 50 ml Wasserportionen gewaschen und an der Luft 8 Stunden
lang getrocknet. Die sich ergebenden Perlen enthielten eine Chlorladung
von 10,3 Gewichtsprozent (IR Bänder
bei 1598 (sehr stark), 1724 (moderat) und 1784 (schwach) cm–1),
indikativ für Perlen,
die primär
das Monochlornatriumsalz, jedoch eine gewisse Menge des Dichlorderivats,
wie beim ersten Verfahren, enthalten. Selbst bei einem großen stöchiometrischen Überschuss
von freiem Chlor aus NaOCl wurden die Perlen nur bis zum 10,3 Pegel beim
natürlichen
hochbasischen pH-Wert der Suspension chloriert. Für höhere Chlorladungen
ist eine Anpassung des pH-Werts nach unten erforderlich.
-
Perlen,
die Chlorladungen aufweisen, die niedriger sind als zirka 10 Gewichtsprozent,
können zubereitet
werden, indem die Menge an freiem Chlor verringert wird, die für die Reaktion
mit diesen zur Verfügung
steht. Zum Beispiel wurden 1,0 g Proben der porösen Poly-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin-Perlen
einer Reaktion unter Rühren
mit drei verschiedenen Volumina von gesättigtem Kalziumhypochlorit
(1165 mg/L freies Cl+) eine Stunde lang
jeweils bei 25°C
unterzogen. Nach der Filtration, dem Waschen mit Wasser und dem
Trocknen an der Luft wurden die Proben auf Chlorgehalt titriert.
Die Ergebnisse waren (ml der Ca(OCl)2-Lösung, Cl
Gewichtsprozent): 100, 6,8%; 150, 9,8%; 200, 10,2%. Das Infrarotspektrum
der Probe, welche die 6,8 Gewichtsprozent-Ladung ergab, enthielt
ein sehr starkes Band bei 1596 cm–1,
zurückführbar auf
das Kalziumsalz des monochlorierten Derivats, und prominente Bänder bei
1728 und 1782 cm–1, die auf Poly-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin
ohne Reaktion zurückgeführt werden
können. Ähnliche
Ergebnisse wurden erzielt, wenn eine geringere als stöchiometrische
Menge von NaOCl als die Quelle von freiem Chlor verwendet wurde.
-
Es
ist möglich,
jedes Natriumsalz des vorliegenden Monochlorderivats in seine protonierte
Form (poröse
Poly-1-chlor-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin-Perlen)
durch das Hinzufügen
von verdünnter
Säure nach
der Isolation des Salzes umzuwandeln. Zum Beispiel wurden 3,2 g
der Perlen mit 10,3 Gewichtsprozent Chlor, wie oben erörtert worden
ist, 3 Minuten lang unter Rühren
bei 25°C
in 50 ml von 0,6 N HCl eingetaucht. Nach der Filtration, dem fünfmaligen
Waschen mit 50 ml Wasserportionen und dem Trocken an der Luft über 8 Stunden
bei 25°C wurde
eine Probe titriert, und es wurde festgestellt, dass sie eine Chlorladung
von 10,8 Gewichtspro zent enthält.
Das Infrarotspektrum der zerstoßenen
Perlen enthielt jetzt prominente Bänder bei 1730 und 1791 cm–1,
jedoch verschwand das intensive, breite Band, das bei 1598 cm–1 für das monochlorierte
Natriumsalz gefunden wurde, und hinterließ nur ein schwaches, scharfes
Band bei 1607 × cm–1,
zurückführbar auf
die aromatischen Ringe des Polystyrenrückgrats.
-
Somit
kann das Gewichtsprozent Halogen, welches in den bioziden porösen Perlen
enthalten ist, gesteuert werden, indem die Menge des hinzugefügten Halogens
reguliert wird, und/oder durch das Steuern des pH-Wertes der wässrigen
Lösung
der porösen
Poly-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin-Perlen.
Das Monochlorderivat kann ebenfalls als ein Alkalimetallsalz bei
der Aufbereitung mit einer Base isoliert werden, oder als das protonierte
Analog bei der Aufbereitung mit Säure. Die Form des Endprodukts
ist wichtig in Bezug auf die beabsichtigte Anwendung. Für Wasserdesinfektionsanwendungen wird
Gewichtsprozent Chlor im Bereich von 10 bis 17% im Allgemeinen benötigt, während für Geruchsbeseitigungsanwendungen
Gewichtsprozent Chlor im Bereich von 6 bis 10% ausreichend ist.
-
BEISPIEL 5
-
DIE BIOZIDEN WIRKSAMKEITEN DER PERLEN, WELCHE
MITTLERE UND NIEDRIGE CHLORLADUNGEN ENTHALTEN
-
Wirksamkeiten
der porösen
Perlen, welche mittlere und niedrige Chlorladungen enthalten, gegen das
Bakterium S. aureus (ATCC 6538), wurden bestimmt unter Nutzung eines
Säulentests,
wie in Beispiel 2 beschrieben worden ist. 3,11 g der Perlen, die primär das monochlorierte
Natriumsalz (10,2 Gewichtsprozent Chlor) mit Leerbettvolumen von
4,10 ml waren, wurden 50 ml von S. aureus bei einer Konzentration
von zirka 1,1 × 10
CFU/ml bei einer Fließgeschwindigkeit
von 2,9 ml/Sekunde ausgesetzt. Das Auftreten einer kompletten 7,1
Log-Reduktion wurde in einem Kontaktzeitintervall von 1,4 bis 2,8 Sekunden
festgestellt. Für
3,02 g der Perlen, die primär
das monochlorierte Kalziumsalz (6,8 Gewichtsprozent Chlor) mit Leerbettvolumen
von 4,39 ml waren, wurde, als sie 50 ml von S. aureus bei einer
Konzentration von zirka 1,3 × 107 CFU/ml bei einer Fließgeschwindigkeit von 3,0 ml/Sekunde
ausge setzt wurden, das Auftreten einer vollständigen 7,2 Log-Reduktion in
einem Kontaktzeitintervall von 1,5 bis 3,0 Sekunden festgestellt.
Für 3,06
g der Perlen, die primär
das monochlorierte protonierte Derivat (10,5 Gewichtsprozent Chlor)
mit Leerbettvolumen von 3,84 ml waren, erbrachte das Aussetzen gegenüber 50 ml von
S. aureus bei einer Konzentration von zirka 1,1 × 107 CFU/ml
bei einer Fließgeschwindigkeit
von 3,0 ml/Sekunde eine vollständige
7,1 Log-Reduktion in einer Kontaktzeit von weniger als oder gleich
1,3 Sekunden. Somit sind die Monochlor-Alkalimetallsalzperlen bei
mittleren und niedrigen Chlorladungen noch biozid bei kurzen Kontaktzeiten,
obwohl nicht ganz so wirksam wie die Perlen mit hohen Chlorladungen,
die in Beispiel 2 erörtert
worden sind. Die protonierten Formen dieser Perlen sind ebenfalls
biozid bei etwas kürzeren
Kontaktzeiten als ihre Alkalimetallanaloge.
-
BEISPIEL 6
-
PERLEN MIT EINEM HÖHEREN GRAD DER VERNETZUNG
-
Poröse Perlen
aus 8,0% vernetztem Polystyren, erhalten von der Purolite Company
(Philadelphia, PA), mit Teilchengrößen im Bereich von 350 bis 950 μm und Porengrößen im Bereich
von 20 bis 40 nm wurden ohne Vorreinigung verwendet. 20,8 g der Perlen
wurden in 150 ml Kohlenstoffdisulfid suspendiert und konnten 15
Minuten bei 25°C
quellen. Danach wurden 53,4 g wasserfreies Aluminiumchlorid hinzugefügt, und
das Gemisch wurde 15 Minuten lang bei 25°C gerührt. Unter kontinuierlichem
Rühren wurden
23,6 g Acetylchlorid dem Kolben langsam aus einem Tropftrichter über einen
Zeitraum von 45 Minuten hinzugefügt,
wobei die Temperatur bei 25°C gehalten
wurde. Das Gemisch wurde über
einen Zeitraum von 2 Stunden zurückgeführt. Das
Produkt der Reaktion waren poröse
Poly-4-vinylacetophenon-Perlen. Reinigungsschritte schlossen das
Aussetzen gegenüber
600 ml eines Eis-/HCl-Gemisches (2
Gewichtsteile Eis/1 Gewichtsteil HCl) ein, danach 5 Portionen von
600 ml kochenden Wassers in Inkrementen von 15 Minuten, gefolgt
von einer Saugfiltration. Das Produkt im Filtertrichter wurde kontinuierlich mit
kochendem Wasser gewaschen, bis das Filtrat farblos wurde, und schließlich wurde
es auf Gewichtskonstanz bei 80°C
getrocknet. Das Ergebnis waren 26,5 g weißer poröser Poly-4-vinylacetophenon-Perlen; ein Infrarotspektrum
einer kleinen Probe der Perlen (zu einem Pulver zerstoßen) in
einem KBr Pellet zeigte prominente Bänder bei 1604 und 1683 cm
–1 in
guter Übereinstimmung
mit demjenigen des im
U.S. Patent
Nr. 5,490,983 offengelegten pulverförmigen Poly-4-vinylacetophenon,
indikativ für
eine effiziente heterogene Friedel-Crafts-Reaktion mit den unlöslichen,
hochvernetzten, porösen
Polystyrenperlen.
-
Dann
wurden 11,0 g der porösen
Poly-4-vinylaceto-phenon-Perlen, 13,5 g Kaliumcyanid, 43,2 g Ammoniumkarbonat
und 120 ml Ethanol/Wasser (Volumenverhältnis 1:1) in einen 300 ml
Parr-Hochdruckreaktor platziert. Das Gemisch wurde unter Rühren bei
85°C 14
Stunden lang einer Reaktion unterzogen. Das Produkt (poröse (Poly-5-methyl-5-(4'-vinylphenylhydantoin)-Perlen)
wurde gereinigt, indem es kochendem Wasser in 5 Inkrementen von
jeweils 15 Minuten und danach fließendem kochendem Wasser in
einem Filtertrichter ausgesetzt wurde, bis das Filtrat farblos war.
Die Perlen wurden danach bei 80°C
luftgetrocknet, bis ihr Gewicht konstant wurde. Das Ergebnis waren
14,7 g weißer
poröser
Poly-5-methyl-5-(4'-vinylphenylhydantoin-Perlen; ein Infrarotspektrum
einer kleinen Probe der Perlen (zu einem Pulver zerstoßen) in
einem KBr Pellet zeigte prominente Bänder bei 1509, 1724 und 1786
cm
–1 in
guter Übereinstimmung
mit demjenigen des im
U.S. Patent
Nr. 5,490,983 offengelegten pulverförmigen Poly-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl-hydantoin,
indikativ für
eine effiziente heterogene Reaktion mit den unlöslichen, hochvernetzten, porösen Poly-4-vinylacetophenon-Perlen.
-
Dann
wurden 4,0 g der porösen
Poly-5-methyl-5-(4'-vinylphenylhydantoin-Perlen
in einem Kolben suspendiert, der 60 ml Wasser und 30 ml von 12,5
Gewichtsprozent NaOCl enthielt; 2 N HCl wurden verwendet, um den
pH-Wert auf 7,8 anzupassen. Das Gemisch wurde 1 Stunde lang bei
25°C gerührt, und
die Perlen wurden gefiltert und mit 5 Portionen von 50 ml Wasser
gewaschen und an der Luft 8 Stunden lang getrocknet. Ein Infrarotspektrum
einer kleinen Probe der Perlen (zu einem Pulver zerstoßen) in einem
KBr Pellet zeigte prominente Bänder
bei 1749 und 1806 cm
–1 in guter Übereinstimmung
mit demjenigen des im
U.S. Patent
Nr. 5,490,983 offengelegten pulverförmigen Poly-1,3-dichlor-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)-hydantoin-Perlen,
indikativ für
eine effiziente heterogene Reaktion von Chlor mit den unlöslichen, hochvernetzten,
porösen
Poly-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin-Perlen.
Eine iodo metrische/Thio-sulfattitration von gewogenen, zu Pulver zerstoßenen Perlen
wies darauf hin, dass die Perlen 10,5 Gewichtsprozent Chlor enthielten.
Der niedrigere Prozentsatz von Chlor als derjenige, der für die in Beispiel
1 erörterten
Perlen festgestellt wurde, ist indikativ für den höheren Grad der Vernetzung bei
diesen Perlen und für
das Vorliegen einer gewissen Menge an monochloriertem Derivat sowie
von Poly-1,3-dichlor-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin. Die Perlen behielten
ihre Formen während
der gesamten drei Reaktionsschritte bei und vergrößerten sich
auf Grund von Aufquellen etwas (auf 600 bis 800 μm). Als die porösen Poly-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin-Perlen
mit 12,5 Gewichtsprozent NaOCl ohne pH-Anpassung chloriert wurden, war die
titrierte Chlorladung 8,9 Gewichtsprozent, und Infrarotbänder wurden
erhalten bei 1600 (sehr stark) und 1718 (moderat) cm
–1,
Indikativ für
das Vorliegen des Monochlornatriumsalzes.
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Ein
Säulentest
wurde zu den oben erörterten 10,5
Gewichtsprozent Chlorperlen durchgeführt. Die Säule wurde mit 3,26 g der Perlen
gepackt; das Leerbettvolumen war 2,83 ml. Eine vollständige Inaktivierung
(6,9 log) von S. aureus (ATCC 6538) wurde bei einem Durchgang durch
die Säule
bei einer Kontaktzeit von weniger als oder gleich 1 Sekunde erzielt. Somit
kann die Schlussfolgerung gezogen werden, dass unterschiedliche
Grade der Vernetzung und variable Teilchen- und Porengrößen beim
Ausgangs-Polystyren erfolgreich für Desinfektionszwecke verwendet
werden können,
solange wie der Vernetzungsgrad ausreicht, um eine Auflösung der
Perlen bei einem Reaktionsschritt zu verhindern.
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BEISPIEL 7
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GERUCHSBESEITIGUNG
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Perlen,
zubereitet wie im Beispiel 4 beschrieben, mit verschiedenen Chlorladungen
(16,5% – primär Poly-1,3-dichlor-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin;
10,2% – ein
Gemisch des Dichlor- und Natriumsalzes der Monochlorderivate; 7,3% – primär das Natriumsalz
von Poly-1-chlor-5-methyl-5-(4'-vinylphenyl)hydantoin)
wurden hinsichtlich ihrer Wirksamkeiten bei der Eliminierung der
Erzeugung von Ammoniak durch die Inaktivierung von Proteus mirabilis bewertet.
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Gemische
von 5 bis 10 mg von chlorierten Perlen und 1,0 g Zellstoff (0,5
oder 1,0 Gewichtsprozent Perlen) wurden zubereitet durch das Mischen mit
200 ml destilliertem Wasser in einem Mischer (Hamilton Beach 7 Blend
Master Model 57100, Schlageinstellung). Nach der Vakuumfiltration,
die Zellstoffkissen erzeugte, und dem Trocknen an der Luft bei 25°C wurden
die Proben in Petri-Schalen platziert.
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Ein
Inoculum, das dafür
bekannt ist, dass es einen hohen Geruchspegel bereitstellt, wurde
zubereitet. Die Zubereitung schloss 9 ml eines Gemisches aus 25
ml gepooltem menschlichen weiblichen Urins und 1,25 g Harnstoff
und 1 ml einer wässrigen
Suspension von 1,3 × 108 CFU/ml von Proteus mirabilis ein.
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Jede
Probe, einschließlich
einer Kontrollprobe aus Zellstoff ohne biozides Polymer, wurde mit
1 ml der oben beschriebenen Zubereitung inokuliert, und die Petri-Schalen
wurden mit Paraffin versiegelt und bei 37°C 24 Stunden lang inkubiert.
Bei den Proben wurde dann die Erzeugung von Ammoniak unter Nutzung
von Drager-Röhrchen
(Fisher Scientific, Pittsburgh, PA und Lab Safety Supply, Janesville,
WI) gemessen, die in der Lage sind, Feststellungen im Bereich von
0,25 bis 30 mg/L vorzunehmen. Die Kontrollprobe verzeichnete eine
Ammoniakkonzentration von mehr als 30 mg/L, während alle Proben (0,5 und 1,0%
Ladungen), welche die chlorierten Perlen enthielten (7,3 bis 16,5
Gewichtsprozent Chlor) Ammoniakkonzentrationen von weniger als 0,25
mg/L verzeichneten.
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Es
kann die Schlussfolgerung gezogen werden, dass die porösen chlorierten
Perlen hochwirksam bei der Verhinderung der Erzeugung von Ammoniak
und daher von üblen
Gerüchen
selbst bei sehr niedrigen Mischungen mit einem absorbierenden Material,
wie zum Beispiel Zellstoff, sind.