DE60302323T2

DE60302323T2 - Bewegliches Talusteil für Totalknöchelprothese

Info

Publication number: DE60302323T2
Application number: DE60302323T
Authority: DE
Inventors: Jose F. Ft Wayne Guzman
Original assignee: DePuy Products Inc
Current assignee: DePuy Products Inc
Priority date: 2002-12-23
Filing date: 2003-12-12
Publication date: 2006-08-03
Anticipated expiration: 2023-12-13
Also published as: JP4312589B2; JP2004202249A; US6939380B2; ATE309768T1; EP1433444A1; AU2003266451B2; DE60302323D1; EP1433444B1; US20040122523A1; AU2003266451A1

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft Prothesensysteme für den Ersatz von Gelenken oder von Abschnitten derselben. Im besonderen betrifft die Erfindung ein Knöchelprothesensystem, das bei den Extremitäten verwendbar ist, die einen Knochenverlust oder ein wesentliches, irreparables Knochentrauma erlitten haben.
Für die Behandlung von verschiedenen Problemen des Knöchels, wie zum Beispiel degenerative Arthritis und Trauma des Knöchels, wird der totale Knöchelersatz oder die „Arthroplastik" schnell zu einer üblichen Vorgehensweise. Ein Verfahren für die Schaffung von Linderung für einen Patienten ist der Ersatz der Gelenkoberflächen des Knöchels, d. h. der unteren Gelenkoberfläche der Tibia und der Gelenkoberfläche des Talus. Die untere Gelenkoberfläche der Tibia wird ersetzt durch ein konkaves Polymer-Lager, und die Gelenkoberfläche des Talus wird durch ein konvexes Metall-Lager ersetzt. Das verwendete Polymer kann zum Beispiel Polyethylen sein. Bei einem solchen Ersatz sind die Schmerzlinderung, eine erhöhte Bewegung und eine anatomische Rekonstruktion des Knöchelgelenks Ziele des orthopädischen Chirurgen.
Es gibt zwei grundlegende Arten des Knöchelersatzes: uneingeschränkte Meniskus-Lager-Knöchelprothesen und halb-eingeschränkte fest angebrachte Lager-Knöchelprothesen. Ein Beispiel einer halbeingeschränkten fest angebrachten Lager-Knöchelprothese wird unter dem Warenzeichen Agility Ankle durch DePuy verkauft. Halbeingeschränkte fest angebrachte Lager-Knöchelprothesen enthalten eine Gelenk-Schnittstelle, das heißt die Schnittstelle zwischen der konkaven Polymer-Lageroberfläche und der konvexen Metall-Lageroberfläche. Bei halbeingeschränkten Prothesen ist das konkave Polymer-Lager fest relativ zur Tibia verankert. Weiterhin ist die konvexe Metall-Lageroberfläche fest relativ zum Talus verankert. Somit schaffen halbeingeschränkte fest angebrachte Lager-Knöchelprothesen für den Patienten nur eine eingeschränkte Knöchelbewegung.
Uneingeschränkte Meniskus-Lager-Knöchelprothesen enthalten im Gegensatz dazu zwei Gelenk-Schnittstellen, welche zusätzliche Bewegungsfreiheit zulassen. Eine Ge lenk-Schnittstelle befindet sich zwischen einer Tibial-Komponente und einem Meniskus-Lager. Die andere Gelenk-Schnittstelle befindet sich zwischen dem Meniskus-Lager und einer Talarkomponente. Beispiele uneingeschränkter Meniskus-Lager-Knöchelprothesen sind diejenigen Prothesen, die unter dem Warenzeichen S.T.A.R. von Link verkauft werden und der B-P Knöchel von Endotech, die beide von der Vorderseite des Knöchels aus eingebracht werden. Es gibt mehrere Probleme bei diesen uneingeschränkten Knöchelprothesen, von denen einige hier als Beispiele aufgeführt werden. Erstens ist die Knöchelstabilität gering. Insbesondere kann sich das Meniskus-Polymer-Lager verschieben. Zweitens kann eine uneingeschränkte Knöchelprothese nicht bei Patienten mit exzessiver Varus-/Valgus-Fehlstellung oder mit einer Weichgewebeschwäche eingesetzt werden, welche sich auf die Ausrichtung oder die Stabilität des Fußes auswirkt. Drittens neigen Fasergewebe dazu, das Lager einzukapseln, wodurch die Bewegung eingeschränkt wird. Viertens ist bekannt, daß die Tibialkomponente auf Grund des geringen Knochenkontaktbereiches wandert.
Die US-5824106 betrifft eine Knöchelprothese, welche eine Talusplatte, eine Tibialplatte und ein Zwischenelement umfaßt. Die obere Oberfläche des Zwischenelements ist geeignet für den Wirkeingriff mit der unteren Oberfläche der Tibialplatte. Des weiteren ist die untere Oberfläche des Zwischenelements geeignet für den Wirkeingriff mit der oberen Oberfläche der Talusplatte. Die obere Oberfläche des Zwischenelements ist im allgemeinen konkav relativ zu einer vorderen Ebene der Prothese und im allgemeinen konvex relativ zur sagittalen Ebene der Prothese, im allgemeinen senkrecht gesehen zur vorderen Ebene. Die Konfiguration der unteren Oberfläche der Tibialplatte ist komplementär zur oberen Oberfläche des Zwischenelements. Die durch die US-5824106 bereitgestellte Prothese gestattet aus diesem Grund einen bei weitem größeren Grad der Bewegung der Tibialplatte relativ zur oberen Oberfläche des Zwischenelements entlang der vorderen Ebene als entlang der sagittalen Ebene.
Demzufolge besteht die Notwendigkeit eines Knöchelprothesensystems, welches eine größere Bewegungsfreiheit ermöglicht als eine halbeingeschränkte fest angebrachte Lager-Knöchelprothese und welche nicht die Nachteile einer uneingeschränkten Meniskus-Lager-Knöchelprothese aufweist.
Um diesen Anforderungen nachzukommen, umfaßt die vorliegende Erfindung eine halbeingeschränkte Knöchelprothese, welche eine Talarkomponente enthält, die relativ zu dem Talus drehbar ist, wodurch dem Knöchel eine zusätzliche Bewegungsfreiheit ermöglicht wird.
Bei einer Ausführungsform stellt die vorliegende Erfindung eine Knöchelprothese bereit, die eine an einer Tibia anbringbare Tibialvorrichtung enthält. Die Tibialvorrichtung weist eine konkave Gelenkoberfläche auf. Eine Talaranordnung enthält einen Wölbungsabschnitt mit einer konvexen Gelenkoberfläche ein, welche die konkave Gelenkoberfläche der Tibialvorrichtung so in Eingriff nimmt, daß der Wölbungsabschnitt relativ zu der Tibialvorrichtung schwenkbar ist. Die Talaranordnung schließt ebenfalls einen an einem Talus anbringbaren Basisabschnitt ein. Der Basisabschnitt ist relativ zum Wölbungsabschnitt schwenkbar.
Bei einer weiteren Ausführungsform stellt die vorliegende Erfindung eine Knöchelprothese bereit, einschließlich einer an einer Tibia anbringbaren Tibialvorrichtung. Eine Talaranordnung enthält einen Wölbungsabschnitt, welcher die Tibialvorrichtung so in Eingriff nimmt, daß der Wölbungsabschnitt schwenkbar relativ zu der Tibialvorrichtung in einer ersten Ebene ist. Die Talaranordnung enthält ebenfalls einen Basisabschnitt ein, der an einem Talus anbringbar ist. Der Basisabschnitt ist schwenkbar relativ zu dem Wölbungsabschnitt in einer zweiten Ebene, die im wesentlichen senkrecht zu der ersten Ebene ist.
Bei noch einer weiteren Ausführungsform stellt die vorliegende Erfindung eine Knöchelprothese bereit, enthaltend eine an einer Tibia anbringbare Tibialvorrichtung. Eine Talaranordnung enthält einen ersten Abschnitt, welcher die Tibialvorrichtung so in Eingriff nimmt, daß der erste Abschnitt schwenkbar relativ zu der Tibialvorrichtung in einer ersten Ebene ist. Ein zweiter Abschnitt ist an einem Talus eines Fußes befestigt. Der zweite Abschnitt ist schwenkbar relativ zu dem ersten Abschnitt in einer zweiten Ebene, die im wesentlichen parallel zu einer dritten Ebene ist, welche durch eine Sohle des Fußes begrenzt wird.
Bei einer Ausführungsform stellt die Erfindung eine Knöchelprothese bereit, welche umfaßt:
eine Tibialvorrichtung, die geeignet ist für die Befestigung bzw. das Anbringen an einer Tibia, wobei die Tibialvorrichtung eine konkave Gelenkoberfläche aufweist; und
eine Talaranordnung, welche enthält:
einen oberen Abschnitt mit einer konvexen Gelenkoberfläche, die so konfiguriert ist, daß sie die konkave Gelenkoberfläche der Tibialvorrichtung in einer solchen Weise in Eingriff nimmt, daß der obere Abschnitt schwenkbar relativ zu der Tibialvorrichtung ist; und
einen unteren Abschnitt, der geeignet ist, an einem Talus angebracht zu werden, wobei der untere Abschnitt schwenkbar relativ zu dem oberen Abschnitt ist;
und wobei der obere Abschnitt ein vorderes Ende und ein hinteres Ende enthält und die konvexe Gelenkoberfläche sich entlang einem Bogen zwischen dem vorderen Ende und dem hinteren Ende des oberen Abschnitts erstreckt.
Bei einer weiteren Ausführungsform stellt die Erfindung eine Knöchelprothese bereit, welche umfaßt:
eine Tibialvorrichtung, die geeignet für das Anbringen an einer Tibia ist; und
eine Talaranordnung, welche enthält:
einen oberen Abschnitt, der für den Eingriff mit der Tibialvorrichtung konfiguriert ist, dergestalt, daß der obere Abschnitt schwenkbar relativ zu der Tibialvorrichtung in einer ersten Ebene ist; und
einen unteren Abschnitt, der für die Befestigung an einem Talus geeignet ist, wobei der untere Abschnitt schwenkbar relativ zu dem oberen Abschnitt in einer zweiten Ebene ist, die im wesentlichen senkrecht zu der ersten Ebene ist; wobei der obere Abschnitt ein vorderes Ende und ein hinteres Ende enthält und die konvexe Gelenkober fläche sich entlang einem Bogen zwischen dem vorderen Ende und dem hinteren Ende des oberen Abschnitts erstreckt.
Bei einer weiteren Ausführungsform stellt die Erfindung eine Knöchelprothese bereit, welche umfaßt:
eine Tibialvorrichtung, die geeignet ist für die Befestigung an einer Tibia; und
eine Talaranordnung, welche enthält:
einen ersten Abschnitt, der für den Eingriff mit der Tibialvorrichtung konfiguriert ist, wobei der erste Abschnitt ein vorderes Ende und ein hinteres Ende enthält und eine konvexe Gelenkoberfläche sich entlang einem Bogen zwischen dem vorderen Ende und dem hinteren Ende des oberen Abschnitts so erstreckt, daß der erste Abschnitt schwenkbar relativ zu der Tibialvorrichtung in einer ersten Ebene ist; und
einen zweiten Abschnitt, der für die Befestigung an einem Talus eines Fußes geeignet ist, wobei der zweite Abschnitt schwenkbar relativ zu dem ersten Abschnitt in einer zweiten Ebene ist, die im wesentlichen parallel zu einer dritten Ebene ist, die durch die Sohle eines Fußes begrenzt wird.
Bei noch einer weiteren Ausführungsform stellt die Erfindung eine Knöchelprothese bereit, welche umfaßt:
eine Tibialvorrichtung, die geeignet ist für die Befestigung an einer Tibia, wobei die Tibialvorrichtung eine konkave Gelenkoberfläche aufweist; und eine Talaranordnung, welche einschließt:
einen oberen Abschnitt mit einer konvexen Gelenkoberfläche, die für den Eingriff mit der konkaven Gelenkoberfläche der Tibialvorrichtung dergestalt konfiguriert ist, daß eine Schwenkbewegung zwischen dem oberen Abschnitt und der Tibialvorrichtung ermöglicht wird; und einen unteren Abschnitt, der geeignet ist für die Befestigung an einem Talus, wobei der untere Abschnitt für den Eingriff mit dem oberen Abschnitt dergestalt konfiguriert ist, daß die Schwenkbewegung zwischen dem oberen Abschnitt und dem unteren Abschnitt ermöglicht wird, wobei der obere Abschnitt ein vorderes Ende und ein hinteres Ende einschließt und die konvexe Gelenkoberfläche sich entlang einem Bogen zwischen dem vorderen Ende und dem hinteren Ende des oberen Abschnitts erstreckt.
Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß die Motilität des Knöchelgelenks im Gangzyklus erhöht wird.
Ein weiterer Vorteil ist, daß die Fähigkeit der Talarkomponente, sich unter der Tibialkomponente und innerhalb derselben zu bewegen, die Lebensdauer des Implantats erhöht, indem die Belastung über das Knöchelgelenk hinweg reduziert wird.
Noch ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Abnutzung des konkaven Polymer-Lagers minimiert wird.
Ausführungsformen der Erfindung werden jetzt beispielhaft unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, in denen
1 eine Rückansicht eines Knöchelersatzes oder einer Knöchelprothese gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist;
2 eine Seitenansicht, teils im Schnitt, teils mit voneinander getrennten und auseinander gezogenen Teilen, der Knöchelprothese entlang der Linie 2-2 in 1, mit einer an einem Talus befestigten Talaranordnung, ist;
3 eine Explosionsseitenansicht, teils im Schnitt, der Talaranordnung von 1 ist;
4 eine Draufsicht der Talaranordnung und des Talus von 2 ist;
5 eine Draufsicht des Talus und der Basis der Talaranordnung von 4 ist;
6 eine Seitenansicht der Knöchelprothese von 1, welche den Bereich der Flexion und Extension der Talaranordnung veranschaulicht, ist;
7 eine Draufsicht der Talaranordnung und des Talus von 2, welche das Schwenken des Wölbungsabschnitts relativ zum Talus veranschaulicht, ist;
8 eine weitere Draufsicht der Talaranordnung und des Talus von 2, welche das Schwenken des Wölbungsabschnitts relativ zum Talus veranschaulicht, ist;
9 eine Seitenansicht der Knöchelprothese von 1, implantiert in den Knöchel eines Patienten, ist;
10 eine Vorderansicht der Knöchelprothese von 1, implantiert in den Knöchel eines Patienten, ist.
In den Abbildungen verweisen durchgängig einander entsprechende Bezugszeichen auf einander entsprechende Teile.
Unter Bezugnahme auf die Zeichnungen zeigt 1 eine Knöchelprothese, die im allgemeinen mit 30 bezeichnet wird. Die Knöchelprothese 30 ist für einen rechten Knöchel bestimmt. Eine Knöchelprothese für einen linken Knöchel würde ein Spiegelbild der Knöchelprothese 30 sein. Die Knöchelprothese 30 ist konfiguriert für die Chirurgie des Ersatzes, wobei das Knöchelgelenk des Patienten ersetzt wird. Die Knöchelprothese 30 enthält eine Talaranordnung oder -komponente 34 und eine Tibialvorrichtung in Form einer Tibialanordnung oder -komponente 32. Die Tibialanordnung 32 und die Talaranordnung 34 wirken zusammen, um für Flexion und Extension des Talus relativ zu der Tibia zu sorgen. Gemäß einer erfinderischen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wirken die Tibialanordnung 32 und die Talaranordnung 34 ebenfalls zusammen, um es dem Talus zu ermöglichen, relativ zu der Tibia in einer Ebene senkrecht zu der Ebene der Flexion und Extension zu schwenken, ähnlich der eines normalen Knöchels. Die Knöchelprothese 30 ist kompakt damit eine minimale Entfernung von Knochen und Gewebe des Patienten erforderlich ist.
Die Tibialanordnung 32 enthält eine Lagerkomponente 36, welche in eine Tibialkomponente 38 hineinpaßt und von dieser gehalten wird. Die Tibialkomponente 38 enthält eine Grundplatte oder obere Wand 40 mit einer medialen Kante 42 und einer lateralen Kante 44. Positionierungswände, welche eine mediale Wand 46 und eine laterale Wand 48 enthalten, erstrecken sich von der medialen Kante 42 bzw. von der lateralen Kante 44 in einer Von-Oben-Nach-Unten-Richtung 50. Eine dreieckige Verlängerung 56 erstreckt sich von einer hinteren Kante 52 (2) der oberen Wand 40 in einer Von-Vorn-Nach-Hinten-Richtung 54. Ein Vorsprung in Form einer Tibialflosse 58 erstreckt sich aus der oberen Wand 40 in einer Von-Unten-Nach-Oben-Richtung 60.
Die Lagerkomponente 36 ist ausgebildet aus einem elastischen Material, wie zum Beispiel einem Polymer oder Kunststoff. Im besonderen kann die Lagerkomponente 36 aus Polyethylen ausgebildet sein. Die Lagerkomponente 36 schließt eine konkave Gelenkoberfläche 96 für die Ausbildung einer Schnittstelle mit der Talaranordnung 34 ein. Die konkave Gelenkoberfläche 96 ist der Von-Oben-Nach-Unten-Richtung 50 zugewandt. Die konkave Gelenkoberfläche 96 bildet einen Bogen von einer vorderen Seite 98 zu einer hinteren Seite 100 so aus, daß ein Querschnitt der Oberfläche 96 konstant entlang einer medial-lateralen Achse 102 ist. Ein medialer Seitenabschnitt 114 und ein lateraler Seitenabschnitt 120 der Lagerkomponente 36 befinden sich in der Nähe der medialen Wand 46 bzw. der lateralen Wand 48.
Die Talaranordnung 34 schließt einen oberen Abschnitt oder Wölbungsabschnitt 126 und einen unteren Abschnitt oder Basisabschnitt 127 ein, wie am besten in 3 zu sehen ist. Der Wölbungsabschnitt 126 hat eine konvexe Gelenkoberfläche in Form einer gewölbten Krümmungsoberfläche 128. Die Krümmungsoberfläche 128 erstreckt sich entlang einem Bogen zwischen einem vorderen Ende 135 des Wölbungsabschnitts 126 und einem hinteren Ende 137. Wie am besten in 4 zu ersehen ist, verjüngt sich der Wölbungsabschnitt 126 entlang seinem Bogen in der Von-Vorn-Nach-Hinten-Richtung 54. Das heißt, der Wölbungsabschnitt 126 hat eine mediale Seite 139 und eine laterale Seite 141, die leicht nach außen vom hinteren Ende 137 zu dem vorderen Ende 135 gewinkelt sind. Eine flache Unterseite 130 des Wölbungsabschnitts 126 weist eine stumpfkegelige Aufnahme 131 in derselben auf. Bei der gezeigten Ausfüh rungsform ist die Aufnahme 131 näher zu dem vorderen Ende 135 des Wölbungsabschnitts 126 als zu dem hinteren Ende 137.
Der Basisabschnitt 127 weist eine Platte 138 mit einer oberen Seite 140 auf, am besten in 5 zu sehen, und eine untere Seite 142. Auf der oberen Seite 140 befindet sich ein stumpfkegeliger Vorsprung 144, der sich in die Von-Unten-Nach-Oben-Richtung 60 erstreckt, und dessen Größe so ausgelegt ist, daß er in die Aufnahme 131 hineinpaßt. Wie in 2 gezeigt wird, befindet sich eine Lücke 147 zwischen einer oberen Seite 149 des Vorsprungs 144 und einer unteren Oberfläche 151, welche die Aufnahme 131 begrenzt. Es ist jedoch ebenfalls möglich, daß die obere Seite 149 des Vorsprungs 144 entweder die untere Oberfläche 151 berührt oder an die untere Oberfläche 151 angrenzt. Auf der unteren Seite 142 befindet sich ein Vorsprung in Form einer Talarflosse 132, die sich in einer Von-Oben-Nach-Unten-Richtung 50 erstreckt. Die Talarflosse 132 ist für die Implantation in einen Talus 145 des Fußes eines Patienten bestimmt.
Der sich verjüngende Wölbungsabschnitt 126 der Talaranordnung 34 paßt komplementär mit der Tibial-Lagerkomponente 36 zusammen. Die konkave Oberfläche 96 der Lagerkomponente 36 paßt gegen den Wölbungsabschnitt 126. Die Seitenabschnitte 114, 120 der Lagerkomponente 36 nehmen die Seiten 139 bzw. 141 des Wölbungsabschnitts 126 in Eingriff. Der Wölbungsabschnitt 126 gleitet und schwenkt relativ zu der Tibialvorrichtung 32. Insbesondere gleitet und schwenkt der Wölbungsabschnitt 126 relativ zu der Lagerkomponente 36 in einer Ebene, die senkrecht zu der mediallateralen Achse 102 ist. Somit wird die relative Schwenkbewegung zwischen dem Wölbungsabschnitt 126 und der Tibialanordnung 32 ermöglicht. Die Lagerkomponente 36 und der Wölbungsabschnitt 126 ermöglichen eine Motilität von zirka 60° zwischen einer gestreckten Position 146 und einer gebeugten Position 148, wie in 6 gezeigt wird.
Unter weiterem Verweis auf 1 ist ersichtlich, daß die Seitenabschnitte 114, 120 der Lagerkomponente 36 und die Wände 46, 48 der Tibialkomponente 38 den Wölbungsabschnitt 126 von einem seitlichen Gleiten in allen Positionen zurückhalten. Die Wände 46, 48 bilden für das Gelenk eine Stütze, so daß die Knöchelprothese 30 zu jedem Zeitpunkt ordnungsgemäß positioniert bleibt. Wie am besten in 4 gezeigt wird, erweitert sich der Wölbungsabschnitt 126 ein wenig in der Hinteren-Zur-Vorderen-Richtung 136. Somit kann das breitere Ende 135 die Aufnahme 131 besser ohne Verlust der strukturellen Integrität aufnehmen, als dies bei dem schmaleren Ende 137 der Fall ist. Der Abstand zwischen den Seitenabschnitten 114, 120 erweitert sich ebenfalls in ähnlicher Weise, was die Tibialanordnung 32 und den Wölbungsabschnitt 126 ausgerichtet hält. Die Knöchelprothese 30 schwenkt beim Aufeinandertreffen des Wölbungsabschnitts 126 und der Lagerkomponente 36, um für Flexion und Extension zu sorgen. Die Oberflächen 96, 128 gleiten relativ zueinander und ermöglichen das Eintreten des Schwenkens, wodurch eine Bewegung und Motilität vorhanden sind, die denen eines natürlichen Knöchelgelenks ähnlich sind.
Gemäß der vorliegenden Erfindung ist der Wölbungsabschnitt 126 relativ zu dem Basisabschnitt 127 schwenkbar, wodurch dem Knöchel des Patienten eine bestimmte Bewegungsfreiheit gegeben wird, zusätzlich zu der Flexion und Extension, die durch das Schwenken zwischen der Lagerkomponente 36 und dem Wölbungsabschnitt 126 ermöglicht wird. Im besonderen ist, wie in 7 und 8 veranschaulicht wird, der Wölbungsabschnitt 126 schwenkbar in den Richtungen, die durch die Pfeile 150, 152 angegeben werden, relativ zu dem Basisabschnitt 127. Somit wird die relative Schwenkbewegung zwischen dem Wölbungsabschnitt 126 und dem Basisabschnitt 127 ermöglicht. Die Ebene des Schwenkens in den Richtungen 150, 152 ist senkrecht zu der in 6 angegebenen Ebene der Flexion und Extension. Die Ebene des Schwenkens in den Richtungen 150, 152 ist parallel zu der medial-lateralen Achse 102. Darüber hinaus ist die Ebene des Schwenkens in den Richtungen 150, 152 im wesentlichen parallel zu einer Ebene 154, die durch eine Sohle 156 (9) des rechten Fußes begrenzt wird, wie am besten in 2 zu sehen ist. Es ist ebenfalls möglich, daß die Ebene des Schwenkens in den Richtungen 150, 152 in einem Winkel von bis zu zirka 20° relativ zu der Ebene 154 ausrichtbar ist.
Der Vorsprung 144 des Basisabschnitts 127 ist drehbar innerhalb der Aufnahme 131 des Wölbungsabschnitts 126, um dadurch das Schwenken zu ermöglichen. Sowohl die untere Seite 130 des Wölbungsabschnitts 126 als auch die obere Seite 140 der Platte 138 sind planar, mit Ausnahme der Aufnahme 131 und des Vorsprungs 144, um eine Lücke 160 zwischen diesen zu minimieren und dennoch die relative Drehung zwischen diesen zu ermöglichen. Sowohl die untere Seite 130 als auch die obere Seite 140 sind parallel zu der Ebene des Schwenkens in den Richtungen 150, 152. Der Schwenkbereich des Wölbungsabschnitts 126 in den Richtungen 150, 152 beträgt zirka 30°, und er wird eingeschränkt durch das Dehnen und die Straffheit der Bänder, welche Fibula und Tibia, die Knochen des Knöchels und die Knochen des Fußes verbinden. Durch das Aufnehmen des Vorsprungs 144 in der Aufnahme 131 wird die relative Bewegung zwischen dem Wölbungsabschnitt 126 und dem Basisabschnitt 127 entlang der mediallateralen Achse 102 sowie auch entlang einer anterior-posterioren Achse 158 gehemmt.
Die Tibialkomponente 38 muß breit genug sein, um den Bereich zwischen Tibia und Fibula zu überbrücken, wie in 10 gezeigt wird. Wenn sie implantiert worden ist, liegt die seitliche Wand 48 gegen die Fibula an, während die mediale Wand 46 gegen den medialen Knöchel anliegt. Auf diese Weise verschmilzt die Fibula mit der Tibia, und ein Teil der Gewichtsbelastung wird auf die Fibula übertragen. Eine untere Oberfläche 133 der Verlängerung 56 wird von dem Knochen gestützt, wodurch eine Migration der Tibialanordnung 32 in der Von-Oben-Nach-Unten-Richtung 50 gehemmt wird. Die obere Wand 40 sollte so dünn wie möglich sein, um das Entfernen von Knochen für die Implantation zu minimieren, während genügend Festigkeit beibehalten wird, um den Kräften zu widerstehen, denen sie ausgesetzt ist.
Wie in 10 gezeigt wird, wird die Knöchelprothese 30 implantiert, wobei die Talaranordnung 34 am Talus 145 befestigt ist und die Tibialanordnung 32 an der Tibia und an den Fibulaknochen befestigt ist und die obere Wand 40 die Knochen überbrückt. Die Tibiaflosse 58 erstreckt sich nach der Implantation nach oben bis in den Tibiaknochen hinein und positioniert die Tibialkomponente 38 korrekt. In ähnlicher Weise erstreckt sich die Talarflosse 132 nach unten in den Talus 145 hinein, um den Basisabschnitt 127 nach der Implantation ordnungsgemäß ausgerichtet zu halten. Die Knöchelprothese 30 ist mit oder ohne die Verwendung von Knochenzement implantierbar.
Während des Gebrauchs kann der Patient seinen Knöchel beugen und strecken, wodurch veranlaßt wird, daß die Talar-anordnung 34 relativ zu der Tibialanordnung 32 schwenkt. Im besonderen schwenkt der Wölbungsabschnitt 126, wie in 6 veranschaulicht ist, innerhalb der Lagerkomponente 36. Der Patient kann ebenfalls seinen Fuß von einer Seite zur anderen drehen, wodurch bewirkt wird, daß der Basisabschnitt 127 der Talaranordnung 34 relativ zu dem Wölbungsabschnitt 126, zu der Tibialanordnung 32 und der Fibula und Tibia des Patienten schwenkt. Im besonderen dreht sich der Vorsprung 144 des Basisabschnitts 127 innerhalb der Aufnahme 131 des Wölbungsabschnitts 126, wie in 7 und 6 veranschaulicht ist. Wenn der Patient den vorderen Abschnitt seines Fußes nach links schwenkt, dreht sich der Wölbungsabschnitt 126 in der Richtung 150 relativ zu dem Basisabschnitt 127 und dem Talus 145, wie in 7 gezeigt wird. Im umgekehrten Sinne dreht sich, wenn der Patient den vorderen Abschnitt seines Fußes nach rechts schwenkt, der Wölbungsabschnitt 126 in der Richtung 152 relativ zu dem Basisabschnitt 127 und dem Talus 145, wie in 8 gezeigt wird.
Bei der oben erörterten Ausführungsform werden der Basisabschnitt 127 und der Wölbungsabschnitt 126 mit einem zusammenpassenden Vorsprung 144 und der entsprechenden Aufnahme 131 gezeigt, um die Drehung zwischen diesen zu ermöglichen. Es versteht sich jedoch, daß es ebenfalls möglich ist, daß der Basisabschnitt eine Aufnahme aufweist und daß der Wölbungsabschnitt einen dazu passenden Vorsprung aufweist, der in der Aufnahme aufgenommen wird. Weiterhin ist es ebenfalls möglich, daß der Basisabschnitt und der Wölbungsabschnitt andere komplementäre Strukturen einschließen, welche die Drehung zwischen diesen ermöglichen. Zum Beispiel kann der Basisabschnitt einen ringförmigen Ring einschließen, und der Wölbungsabschnitt kann eine komplementäre ringförmige Rille einschließen, um den Ring aufzunehmen und die Drehung zwischen dem Basisabschnitt und dem Wölbungsabschnitt zu ermöglichen.
Die Tibialkomponente und die Talaranordnung der Knöchelprothese sind ausbildbar aus herkömmlichen biokompatiblen Metallen oder Materialien mit geeigneter Festig keit. Die Tibialkomponente ist zum Beispiel herstellbar aus einer Titanlegierung, und die Talaranordnung ist herstellbar aus einer Kobalt-Chrom-Legierung oder aus einer Legierung aus rostfreiem Stahl. Die Lagerkomponente ist herstellbar aus haltbarem Polyethylen. Die Tibialanordung und/oder die Talaranordnung sind aus anderen Materialien herstellbar, welche Merkmale aufweisen; die denen der oben beschriebenen Materialien ähnlich sind.
Die Tibialkomponente und die Talaranordnung können porös beschichtet werden, abhängig von der bevorzugten Anwendung. Die Tibialanordnung und die Talaranordnung sind in verschiedenen Größen und Formen verfügbar, um den verschiedenen Knöchelgrößen und Knöchelformen der Patienten zu entsprechen.
Vorzugsweise wird die Knöchelprothese dem orthopädischen Chirurgen in einem Paket verschiedener Größen, Abmaße und/oder Formen von Tibialanordnungen und Talaranordnungen zur Verfügung gestellt. Das Paket kann alle Komponenten enthalten, die erforderlich sind, um ein oben beschriebenes chirurgisches Verfahren des Ersatzes durchzuführen. Die Komponenten können bei Bedarf im Operationssaal zusammengebaut werden.

Claims

Knöchelprothese (30), umfassend: eine Tibialvorrichtung (32), geeignet für die Befestigung an einer Tibia, wobei die Tibialvorrichtung (32) eine konkave Gelenkoberfläche (96) aufweist; und eine Talaranordnung (34), welche enthält: einen oberen Abschnitt (126) mit einer konvexen Gelenkoberfläche (128), konfiguriert für die Ineingriffnahme der konkaven Gelenkoberfläche (96) der Tibialvorrichtung (32), dergestalt, daß der obere Abschnitt (126) schwenkbar relativ zu der Tibialvorrichtung (32) ist; und einen unteren Abschnitt (127), geeignet für die Befestigung an einem Talus, wobei der untere Abschnitt (127) schwenkbar relativ zu dem oberen Abschnitt (126) ist; dadurch gekennzeichnet, daß der obere Abschnitt (126) ein vorderes Ende (135) und ein hinteres Ende (137) enthält und daß sich die konvexe Gelenkoberfläche (128) entlang einem Bogen zwischen dem vorderen Ende (135) und dem hinteren Ende (137) des oberen Abschnitts (126) erstreckt.
Knöchelprothese (30) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Abschnitt (126) schwenkbar ist relativ zu der Tibialvorrichtung (32) auf einer ersten Ebene, die im wesentlichen senkrecht zu einer medial-lateralen Achse (102) ist.
Knöchelprothese (30) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Abschnitt (127) schwenkbar ist relativ zu dem oberen Abschnitt (126) auf einer zweiten Ebene, die im wesentlichen parallel zu der mediallateralen Achse (102) ist.
Knöchelprothese (30) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Abschnitt (127) einen ersten Vorsprung (144) enthält, wobei der obere Abschnitt (126) eine Aufnahme (131) enthält, die für die Aufnahme des ersten Vorsprungs (144) eingerichtet ist, wobei der erste Vorsprung (144) schwenkbar innerhalb der Aufnahme (131) ist.
Knöchelprothese (30) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Vorsprung (144) und die Aufnahme (131) jeweils stumpfkegelig sind.
Knöchelprothese (30) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Abschnitt (127) eine Platte (138) mit einer oberen Seite (140) und einer unteren Seite (142) enthält, wobei sich der erste Vorsprung (144) auf der oberen Seite (140) befindet.
Knöchelprothese (30) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Abschnitt (127) einen zweiten Vorsprung enthält, wobei sich der zweite Vorsprung (132) auf der unteren Seite (127) befindet, und der zweite Vorsprung (132) für die Implantation in dem Talus (145) eingerichtet ist.
Knöchelprothese (30) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Seite (140) der Platte (138) im wesentlichen eben ist, wobei der obere Abschnitt (126) eine im wesentlichen ebene untere Seite (130) enthält und wobei die Aufnahme (131) in der unteren Seite (130) des oberen Abschnitts (126) angeordnet ist.
Knöchelprothese (34) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme (131) näher zu dem vorderen Ende (135) als zu dem hinteren Ende (137) des oberen Abschnitts (126) angeordnet ist.