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Die
Erfindung betrifft eine Anlage zum automatischen Messen eines charakteristischen
Merkmals des Körpers
eines lebenden Tieres nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Eine
derartige Anlage ist aus der WO 96/04551 bekannt.
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Im
allgemeinen gilt der Körperkonditionsindex
eines Tieres als guter Maßstab
für den
Gesundheitszustand und die Milchleistungskapazität eines Tieres. Obwohl eine
Beziehung zwischen dem Gewicht und dem Körperkonditionsindex besteht,
kann dieser Körperkonditionsindex
nicht oder nur sehr schlecht anhand des Gewichts des Tieres ermittelt werden.
Tatsache ist, daß das
Gewicht auch von vielen anderen Faktoren beeinflußt wird,
wie z. B. dem Maß,
in dem der Magen gefüllt
ist, dem Gewicht des Inhalts der Blase und des Darms des Tieres
oder dem Gewicht eines eventuellen Fötus. Diese Faktoren können sogar
im Verlaufe des Tages variieren und eine zuverlässige Ermittlung des Körperkonditionsindex
beeinträchtigen.
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Eine
erste Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine alternative Anlage
der obengenannten Art zu schaffen, mittels der eine genaue Ermittlung
des Körperkonditionsindex
möglich
ist.
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Zu
diesem Zweck ist eine Anlage der oben beschriebenen Art gemäß der Erfindung
durch die Merkmale des Anspru ches 1 gekennzeichnet. Der Fettgehalt
eines Tieres, insbesondere einer Kuh, ist ein wichtiges charakteristisches
Merkmal zur Ermittlung seines Gesundheitszustandes. Es besteht eine direkte
Beziehung zum Körperkonditionsindex
des Tieres. Wenn dieser Beutel auf dem Rücken des zu vermessenden Tieres
angeordnet ist, nimmt der Beutel die Form des Profils des Rückens an.
Die gesamte äußere Oberfläche des
Beutels bleibt gleich wie die äußere Oberfläche des
Beutels in seiner Ruhelage. Jedoch ändert sich sein Volumen. Ein
Vorteil dieser Profilmessung besteht darin, daß sie in kostengünstiger
und zuverlässiger
Weise durchgeführt
werden kann.
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Bei
einer speziellen Ausführungsform
umfaßt
das Profilmeßgerät einen
Anschlag, um das Profilmeßgerät in einer
festen Position relativ zu dem Körper
des Tieres zu halten. Auf diese Weise wird der oberflächenbezogene
Inhalt des Beutels, der ein Maßstab
für das
Profil ist, stets in bezug auf dieselbe Position eines Tieres ermittelt.
Infolgedessen können unterschiedliche
Profilmessungen eines Tieres in zuverlässiger Weise miteinander verglichen
werden.
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Es
ist von Vorteil, wenn die Fluidmeßvorrichtung einen Volumenmesser
umfaßt.
Volumenänderungen
können
in relativ einfacher und kostengünstiger
Weise gemessen werden.
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Bei
einer anderen vorteilhaften Ausführungsform
umfaßt
die Fluidmeßvorrichtung
einen Durchflußmesser.
Mit Hilfe des Durchflußmessers
ist es möglich, Änderungen
des Profils genau anzuzeigen, wenn der Beutel über ein Profil bewegt wird.
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Bei
einer speziellen Ausführungsform
der Erfindung ist ein Heizelement in dem Fluid angeordnet, um das
Fluid auf einer konstanten Temperatur zu halten. Eine konstante
Temperatur im Bereich der Körpertemperatur
des Tieres ist erforderlich, um den Kontakt für das Tier so angenehm wie
möglich
zu machen. Außerdem
kann mittels dieser Maßnahme
verhindert werden, daß das
Fluid gefriert oder koaguliert.
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Das
Fluid ist insbesondere eine Flüssigkeit, weil
Flüssigkeiten
leichter gemessen werden können als
Gase.
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Bei
einer speziellen Ausführungsform
umfaßt
die Anlage Vorrichtungen zum automatischen Durchführen einer
tierbezogenen Maßnahme.
Dadurch ist es möglich,
auch den Fettgehalt von Tieren zu ermitteln, die sich in der Anlage
aufhalten, um sich der tierbezogenen Maßnahme zu unterziehen. Dadurch
besteht die Möglichkeit,
Maßnahmen
für die Messung
und Maßnahmen
für die
tierbezogene Maßnahme
zu kombinieren, was für
das Tier weniger Streß bedeutet.
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Bei
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
umfaßt
die Anlage eine Tiererkennungsvorrichtung zum Erkennen einzelner
Tiere. Mit Hilfe der Tiererkennungsvorrichtung ist es möglich, den
gemessenen Fettgehalt einem bestimmten Tier zuzuordnen.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Ermittlungsvorrichtung
eine Verarbeitungsvorrichtung mit einem Speicher auf, wobei die
Verarbeitungsvorrichtung eine Datentabelle zur Ermittlung des Fettgehaltes
mit Hilfe des Meßsignals umfaßt und die
Verarbeitungsvorrichtung geeignet ist, ein Fettgehaltsignal auszugeben,
das den ermittelten Fettgehalt anzeigt. Zur genauen Ermittlung des Fettgehalts
anhand des empfangenen Meßsignals sind
mehr Daten erforderlich, wie z. B. Rasse, Alter, in der Vergangenheit
gemessener Fettgehalt, Umweltfaktoren usw. Diese Faktoren sind in
einer Datentabelle gespeichert. Daten aus dieser Tabelle können in
einem Algorithmus verwendet werden, mit dem das Meßsignal
zur Ermittlung des genauen Fettgehalts verarbeitet wird. Die Datentabelle
kann auch Daten für
eine Gruppe von Tieren umfassen. Es kommt häufig vor, daß eine Gruppe
von Tieren Informationen liefert, die mehr oder weniger identisch sind.
Durch Vergleichen des Meßsignals
mit einem Wert einer Gruppe von Tieren aus der Datentabelle kann
dem betreffenden Tier das Fettgehaltsignal der entsprechenden Gruppe
von Tieren zugeordnet werden. Die Datentabelle kann Daten für jedes
einzelne Tier enthalten. Da jedes Tier anders ist, sind für eine exakte
Ermittlung des Fettgehalts individuelle Daten eines Tieres erforderlich.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
umfaßt die
Verarbeitungsvorrichtung eine Vergleichsvorrichtung zum Vergleichen
eines aufgrund eines momentanen Meßsignals ermittelten momentanen
Fettgehaltes mit einem historischen Fettgehalt. Dadurch kann angezeigt
werden, ob sich der Fettgehalt eines Tieres oder einer Gruppe von
Tieren verändert
hat. Diese Information ist für
eine sachgemäße Haltung des
Tieres oder einer Gruppe von Tieren wichtig. In manchen Fällen ist
diese Veränderung
wünschenswert;
in anderen Fällen
ist diese Veränderung
nicht gewünscht,
weil sie ein Anzeichen für
Krankheit oder falsche Fütterung
ist. Im letzteren Fall können
Maßnahmen
ergriffen werden, um den Körperkonditionsindex
zu korrigieren.
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Bei
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
umfaßt
die Anlage eine Anzeigevorrichtung zum Anzeigen des Fettgehaltsignals.
Auf diese Weise kann eine Bedienungsperson über den Fettgehalt eines Tieres
am Ort der Anlage oder entfernt von diesem über ein Terminal oder ein Mobiltelefon
informiert werden.
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Bei
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
umfaßt
die Anlage eine Warnvorrichtung zur Erzeugung einer Warnung, wobei
die Warnvorrichtung von dem Fettgehaltsignal gesteuert werden kann.
Dadurch kann die Bedienungsperson oder ein Steuercomputer am Ort
der Anlage oder entfernt von diesem gewarnt werden, wenn z. B. ein
bestimmter Grenzwert des Fettgehaltsignals überschritten worden ist.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
gemäß der Erfindung
kann die Anlage von dem Fettgehaltsignal gesteuert werden. Je nach
dem Körperkonditionsindex
eines Tieres muß das
Tier in besonderer Weise behandelt werden. Bei den derzeit gängigen Haltungssystemen
beurteilt der Landwirt den Körperkonditionsindex
anhand von visuellen Überprüfungen und
an der Kuh durchgeführten
Abtastungen, ergänzt durch
eventuell vorhandene, externe Daten, wie z. B. Milchanalyseberichte.
Je nach der Beurteilung des Körperkonditionsindex
wird die Behandlung angepaßt.
Dies ist jedoch sehr arbeitsintensiv, und die tatsächliche
Anpassung erfolgt oft später
als gewünscht.
Durch sofortiges Anpassen der tierbezogenen Maßnahme in der Anlage an den
momentanen Gesundheitszustand oder den Leistungszustand in Form
des Körperkonditionsindex
wird Arbeit gespart und eine sofortige Reaktion auf eine Veränderung
ermöglicht.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
umfaßt die
Anlage eine Fütterungsvorrichtung
zum Zuführen von
Futter. Der momentane Körperkonditionsindex kann
durch Anpassen des zuzuführenden
Futters in Richtung des gewünschten
Körperkonditionsindex verändert werden.
Beispielsweise sollte einer Kuh mit einem zu hohen Körperkonditionsindex
weniger Kraftfutter oder Kraftfutter mit einem niedrigeren Energiegehalt über den
Futtertrog der Anlage zugeführt werden,
um ihren Körperkonditionsindex
zu senken.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform umfaßt die Anlage
eine Melkmaschine zum automatischen Durchführen einer melkbezogenen Maßnahme an
dem milchgebenden Tier, wie z. B. Stimulieren, Vormelken, Vorreinigen,
Hauptmelken, Nachreinigen und dergleichen. Auf diese Weise kann
der Fettgehalt bei jedem Melkdurchgang des milchgebenden Tieres
automatisch ermittelt werden. In diesem Fall ist es nicht erforderlich,
dies separat mit Hilfe einer separaten Vorrichtung durchzuführen. Falls
gewünscht,
kann die Melkmaschine nach Ermittlung der momentanen Milchleistungskapazität auf der
Basis des Fettgehalts unverzüglich
an diese neue Milchleistungskapazität angepaßt werden.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform kann
von der Meßvorrichtung
ein elektromagnetischer Parameter des Tieres gemessen werden. Zum Messen
dieses Parameters genügt
eine Meßvorrichtung
mit wenigen oder gar keinen beweglichen Teilen. Dadurch wird eine
robuste Ausführungsform
erzielt. Dies ist insbesondere in einer aggressiven Umgebung, wie
z. B. in der Umgebung von Tieren, von Bedeutung.
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Es
ist von Vorteil, wenn die Meßvorrichtungen
einen TOBEC-Messer (Körperleitfähigkeitsmesser)
umfassen. Diese Art von Meßgerät mißt den Fettgehalt
auf kontaktfreiem Wege, so daß das
Tier durch die Messung nicht beeinträchtigt wird. Dies sind wichtige
Voraussetzungen für
eine tierfreundliche Viehhaltung. Ein Beispiel für ein solches Meßgerät ist in
dem britischen Patent
GB1398735 offenbart.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
umfassen die Meßvorrichtungen
einen Impedanzmesser. Die Messung der Impedanz kann mit Hilfe eines
relativ einfachen und kostengünstigen
Geräts
durchgeführt
werden. Da die Messung unter Verwendung schwacher Ströme und niedriger
Spannungen durchgeführt
wird, führt
diese Messung nicht zu Störungen der
empfindlichen elektronischen Geräte,
die sich eventuell in der Umgebung des Tieres befinden.
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Bei
einer speziellen Ausführungsform
umfaßt
der Impedanzmesser eine Euterelektrode zur Anlage an dem Euter des
Tieres. Bei einer weiteren speziellen Ausführungsform umfaßt der Impedanzmesser
eine Schnauzenelektrode zur Anlage an der Schnauze des Tieres. Sowohl
die Schnauze als auch das Euter sind kaum oder gar nicht mit Haaren
bedeckt und können
ohne weitere Maßnahmen
einen guten elektrischen Kontakt mit einer Elektrode gewährleisten.
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Es
ist von Vorteil, wenn die Euterelektrode in oder an einem Zitzenbecher
angeordnet ist. Da zum Melken des Tieres ein Zitzenbecher an die
Zitze des Tieres angeschlossen wird, müssen keine zusätzlichen
mechanischen Vorkehrungen, insbesondere zum Anbringen einer Elektrode
an dem Euter, getroffen werden.
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Bei
einer speziellen Ausführungsform
ist die Schnauzenelektrode in oder an dem Futtertrog der Fütterungsstation
angeordnet. Während
der Aufnahme von Futter aus dem Futtertrog gerät die Schnauze des Tieres fast
immer in Kontakt mit dem Futtertrog. Von besonderem Vorteil ist
es, wenn der Kontaktpunkt fast ständig an derselben Stelle liegt.
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Gemäß der Erfindung
umfassen die Meßvorrichtungen
ein Profilmeßgerät zum Vermessen
zumindest eines Teiles der Oberfläche des Tieres. Durch Vermessen
der Oberfläche
des Tieres und Vergleichen mit Standardprofilen kann der Körperkonditionsindex
gesenkt werden.
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Das
Profil umfaßt
vorzugsweise die Kontur der Oberseite des Tieres. Die Verfassung
des Tieres drückt
sich am deutlichsten in der Kontur des Rückens des Tieres aus. Abgesehen
davon kann die Oberseite des Tieres in einfacher Weise vermessen werden,
weil sie im allgemeinen von oben frei zugänglich ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
gemäß der Erfindung
umfaßt
das Profil die Kontur des Schwanzabschnittes. In dem Schwanzabschnitt
ist insbesondere überschüssiges Fett
gespeichert, so daß die
Kontur des Schwanzabschnittes ein guter Indikator für den Körperkonditionsindex
ist. Der Schwanzabschnitt umfaßt
in etwa den Bereich um die Lendenwirbel, die Hüften und den Anfang der Schwanzwirbel.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
das Profil die Kontur der Schulter. Die Schulter ist ein Bereich,
in dem viel überschüssiges Fett
gespeichert wird. Ein Vorteil der Schulter besteht darin, daß sie von
runder, ziemlich regelmäßiger Form
ist und in einfacher Weise vermessen werden kann.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
umfaßt das
Profilmeßgerät eine Kamera,
die mit einer Bildanalysiervorrichtung verbunden ist. Dies hat den
Vorteil, daß die
Kamera nicht nur zum Messen des Profils, sondern auch als Überwachungskamera
dienen kann.
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Bei
einer speziellen Ausführungsform
umfaßt
das Profilmeßgerät einen
kontaktfreien Entfernungsmesser zum Messen der Entfernung zwischen dem
Meßgerät und der
Oberfläche
des Tieres. Auf diese Weise können
kleine Höhenunterschiede
im Profil exakt detektiert werden. Dies ist insbesondere wichtig
für die
Ermittlung der genauen Form der Vertiefungen im Bereich nahe dem
Schwanzansatz, dem Hüftknochen,
dem Hüftgelenk
und dem Hüftbein.
Die Form dieser Vertiefungen ist sehr entscheidend für den Körperkonditionsindex.
Der kontaktfreie Entfernungsmesser kann als Laser-Doppler-Meßgerät oder Ultraschall-Meßgerät ausgeführt sein.
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Bei
einer nicht erfindungsgemäßen Ausführungsform
umfaßt
das Profilmeßgerät eine oder
mehrere Fühlervorrichtungen.
Eine Messung mit Hilfe von Fühlervorrichtungen
wird nicht durch Schatteneinwirkung oder die reflektierende Beschaffenheit
der Haut beeinträchtigt.
Aufgrund dessen ist die Messung weniger anfällig gegenüber Umweltfaktoren.
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Bei
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist das Profilmeßgerät mit einer
Folgevorrichtung verbunden, die Bewegungen des Tieres folgt. Zu
diesem Zweck folgt das Profilmeßgerät z. B.
der Vorrichtung zum Folgen der Rückseite
des Tieres oder einem Roboterarm der Melkmaschine. Auf diese Weise
wird die Messung nicht durch Bewegungen des Tieres behindert.
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Es
ist von Vorteil, wenn das Profilmeßgerät relativ zu dem Tier bewegbar
ist. Dadurch ist es möglich,
die Kontur einer großen
Oberfläche
in exakter und gezielter Weise zu ermitteln.
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Eine
zweite Vorrichtung für
eine tierbezogene Maßnahme
kann von dem Steuersignal gesteuert werden. Es ist häufig der
Fall, daß in
der Anlage für die
tierbezogene Maßnahme
eine bestimmte Futtermenge zugeführt
wird. Diese Anlage wird optimal genutzt, wenn sie nur während der
tierbezogenen Maßnahme
besetzt wird. Dabei wird die geplante Menge an zuzuführendem
Futter nicht immer verzehrt. In diesem Fall ist es von Vorteil,
wenn die restliche Menge in einer zweiten Fütterungsvorrichtung zugeführt werden
kann, die nur zum Zuführen
von Futter ausgelegt ist.
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Die
Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf Zeichnungen von
Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Ausführungsform mit einer darin
befindlichen Kuh,
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2 ein
Detail der Rückseite
einer nicht erfindungsgemäßen Ausführungsform
mit einem Profilmeßgerät in Form
von Fühlervorrichtungen,
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3 ein
Detail der Rückseite
einer erfindungsgemäßen Anlage
mit einem Profilmeßgerät in Form
eines Beutels.
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1 zeigt
eine Gesamtansicht einer Ausführungsform
der Anlage. Die Anlage ist in einen nicht dargestellten Kuhaufenthaltsbereich
integriert, beispielsweise in einen Stall, in dem sich Kühe frei bewegen
können.
Die Basis der Anlage bildet ein Kastenrahmen 1, der zur
Anbringung von Zubehör und
zum Positionieren einer zu melkenden Kuh dient. In der Anlage ist
ein Roboterarm 2 mit Melkausrüstung zum automatischen Anschließen von
Zitzenbechern 3 an das Euter der Kuh angeordnet. Der Roboterarm 2 ist über ein
vertikales Verbindungselement 4 mit einer Armaufhängung 5 verbunden.
Mit Hilfe eines Antriebs und Rädern 6 ist
die Armaufhängung 5 über eine
Schiene 7 bewegbar, die Teil des Rahmens 1 ist.
An der Armaufhängung 5 ist
eine Vorrichtung 8 zum Folgen der Rückseite des Tieres angebracht. Die
Vorrichtung 8 zum Folgen der Rückseite des Tieres ist ständig in
Kontakt mit der Rückseite
des Tieres, so daß Bewegungen
des Tieres in Längsrichtung der
Anlage von Sensoren beobachtet werden und der Antrieb der Armaufhängung 5 entsprechend
gesteuert werden kann. Zum Melken des Tieres sind Zitzenbecher 3 mit
dem Arm verbunden. Die Zitzenbecher 3 können automatisch an die Zitzen
angeschlossen werden. Zum Lokalisieren der Zitzen ist ein Laser 9 vorhanden.
Es ist ein Milchsammelglas 29 vorhanden, das die von den
Zitzenbechern kommende Milch aufnimmt, bevor die Milch in eine Aufnahmeeinheit abge leitet
wird. Jede Kuh ist mit einem Transponder 10 versehen, um
von der Anlage identifiziert werden zu können.
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An
dem Rahmen 1 ist eine Kamera 11 angeordnet, die
eine Aufnahme von dem Tier macht. Die Kamera 11 ist insbesondere
auf den hinteren Teil des Körpers
gerichtet. Die Kamera 11 ist beweglich angeordnet, so daß die Position,
in der das Bild aufgenommen wird, an die Abmessungen des Tieres
angepaßt werden
kann. Mit der Kamera 11 ist ein Computer zum Analysieren
der aufgenommenen Bilder verbunden. Das Bildanalysierprogramm des
Computers erkennt in jedem digitalen Bild charakteristische Punkte des
Tieres, wie z. B. die Position der Hüftbeine und der Wirbelsäule. Diese
Punkte werden zur Ermittlung des Profils verwendet.
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Bei
einer nicht dargestellten Ausführungsform
wird das Profil mit Hilfe des Schattens des Tieres ermittelt, wie
in der internationalen Anmeldung WO99/33022 beschrieben.
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An
der Armaufhängung 5 ist
ein Ultraschall-Meßgerät 12 befestigt,
das über
dem Rücken des
Tieres positioniert wird. Da die Armaufhängung 5 der Kuh folgt,
ist das Ultraschall-Meßgerät 12 stets über einer
bestimmten Stelle auf dem Rücken
positioniert. Das Ultraschall-Meßgerät 12 mißt den Abstand
zwischen dem Meßgerät und einem
Punkt auf dem Rücken
durch Senden und Empfangen von Ultraschallwellen. Das Profil wird
durch Messen des Abstandes zu mehreren Punkten ermittelt.
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Anstelle
eines Ultraschall-Meßgeräts kann ein
Laser-Doppler-Meßgerät verwendet
werden. Das Funktionsprinzip bleibt dasselbe: Anstelle von Schallwellen
werden Laserstrahlen in Richtung des Tieres ausgesendet, reflektiert
und wieder empfangen. Der Abstand wird durch den Vergleich der gesendeten Strahlen
mit den reflektierten Strahlen ermittelt. Insbesondere die Tiefe
der Vertiefungen im Bereich nahe dem Schwanzansatz, dem Hüftknochen,
dem Hüftgelenk
und dem Hüftbein
stellt einen wichtigen Wert dar.
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In 2 ist
ein Laser-Doppler-Meßgerät 13 und
ein Ultraschall-Meßgerät 14 an
der Längsseite des
Rahmens 1 befestigt, um das Profil auch von der Seite her
messen zu können.
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An
der Schiene
7 ist ein Körperleitfähigkeitsmesser
15 befestigt,
um den Fettgehalt direkt am Körper
der Kuh zu messen. Das Funktionsprinzip ist im einzelnen in der
britischen Patentanmeldung
GB1398735 beschrieben.
Um den Körperleitfähigkeitsmesser
15 herum
ist ein Schutzelement
16 angeordnet, um andere elektronische
Geräte
gegen die von dem Messer ausgesandte, elektromagnetische Strahlung
zu schützen.
Der Körperleitfähigkeitsmesser
15 ist
an der Schiene
7 aufgehängt,
um unabhängig
von dem Tier oder dem Roboterarm
2 an dem Tier entlanggeführt zu werden.
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Zum
Zuführen
von Futter ist ein Futtertrog 17 vorhanden. Der Steuercomputer
ermittelt die gewünschte
Menge und die gewünschte
Art von Futter, die dem Tier zugeführt wird. In dem Futtertrog 17 ist eine
Schnauzenelektrode 18 aus Metall angeordnet. Wenn das Tier
Futter aus dem Futtertrog 17 frißt, gerät seine Schnauze ab und zu
in Kontakt mit der Schnauzenelektrode 18. In einem Zitzenbecher 3 ist eine
Zitzenelektrode angeord net, die in Kontakt mit der Zitze tritt.
Wenn der Zitzenbecher 3 angeschlossen worden ist, kann
an beide Elektroden ein Wechselstrom angelegt werden. Das Tier stellt
eine leitende Verbindung zwischen der Schnauzenelektrode 18 und
der Zitzenelektrode her. Ein Strommesser mißt anschließend die Stromstärke, wonach
der Steuercomputer aus der Stromstärke die Tierimpedanz (bioelektrische
Impedanz, BIA) des Tieres ermittelt. Die Tierimpedanz kann mit dem
Gesamtfettgehalt des Tieres gekoppelt sein. Zu diesem Zweck vergleicht der
Steuercomputer das Meßsignal
mit Werten aus einer Datentabelle. Zur Verhinderung von Leckströmen ist
der Trog elektrisch gegen den Rahmen 1 isoliert.
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Bei
einer nicht dargestellten Ausführungsform
ist ein Tränkbecken
mit Wasser vorhanden. In dem Tränkbecken
ist ebenfalls eine Elektrode angeordnet. Wenn die Kuh ihre Schnauze
zum Trinken in das Wasser steckt, stellt das Wasser die elektrische Verbindung
zwischen der Schnauze und der Elektrode her. Diese Ausführungsform
hat den Vorteil, daß das
Wasser stets einen guten Kontakt mit der Schnauze herstellt.
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Das
mittels BIA- oder TOBEC-Messung erzielte Fettgehaltsignal bezieht
sich auf den ganzen Körper
oder einen größeren Teil
des Körpers.
Für eine
gute Auswertung des Signals ist es erforderlich, Daten u. a. über die
Größe des Fötus und
das Stadium der Trächtigkeit
zu berücksichtigen.
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2 zeigt
eine nicht erfindungsgemäße Ausführungsform,
bei der das Profil des hinteren Teiles des Tieres mit Hilfe eines
Satzes von Fühlervorrichtungen 19 ermittelt
wird. Diese sind an einem Träger
angebracht, so daß sie
in Querrichtung nebeneinander angeordnet sind. Über zwei Zylinder 21, 22 ist der
Träger 20 als
Ganzes relativ zu dem Rahmen 1 höhenbewegbar. Die Fühlervorrichtungen 19 sind einzeln
höhenbewegbar,
so daß sie
sich selbst an das Profil des Rückens
des Tieres anpassen. Die Höhe
jeder Fühlervorrichtung 19 wird
von einem an der Fühlervorrichtung
befestigten Potentiometer in ein elektrisches Meßsignal umgewandelt. Der Steuercomputer
verarbeitet die Meßsignale
von jeder Fühlervorrichtung 19 zu
einem Profil. Der Träger 20 ist
als Ganzes in Längsrichtung
der Anlage bewegbar, wobei er an einer Schiene 7 geführt wird.
Dadurch können
stets die charakteristischten Punkte eines Tieres zur Ermittlung
des Körperkonditionsindex gemessen
werden, insbesondere die Vertiefungen im Bereich nahe dem Schwanzansatz,
dem Hüftknochen,
dem Hüftgelenk
und dem Hüftbein
einer Kuh, unabhängig
von den Abmessungen der Kuh. Um reibungslos über den Rücken der Tieres zu gleiten,
besteht die Kontaktfläche
einer Fühlervorrichtung 19 aus
einem drehbaren Element.
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Bei
einer nicht dargestellten Ausführungsform
ist anstelle von Fühlervorrichtungen
ein Ultraschall-Meßgerät an dem
Träger
20 befestigt.
Mit Hilfe der Zylinder
21 und
22 wird das Ultraschall-Meßgerät an den
Körper
der Kuh heranbewegt, vorzugsweise in der Nähe des Hüftbeins. Für eine gute Messung ist ein
guter Kontakt mit der Haut erforderlich. Mittels Bildanalyse wird
der Fettgehalt anhand des gemessenen digitalen Ultraschallbildes
der subkutanen Schichten ermittelt. Das Prinzip dieser Messung ist im
einzelnen in der US-Patent-Offenlegungsschrift
US 5960105 beschrieben.
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3 zeigt
eine erfindungsgemäße Anlage zum
Messen des Profils des Schwanzabschnittes einer Kuh. Der Träger 20 ist
mit einem Beutel 23 versehen, der mit einer Flüssigkeit,
wie z. B. Wasser, gefüllt
ist. Über
eine flexible Leitung ist der Beutel 23 mit einem Meßglas 25 verbunden,
das höher
angeordnet ist als der Beutel 23 und teilweise mit der
Flüssigkeit gefüllt ist.
Der Träger 20 ist
mit Zylindern 21, 22 verbunden, so daß der Beutel 23 in
vertikaler Richtung bewegt werden kann. Wenn sich ein Tier in der
Anlage aufhält,
wird der Beutel 23 aus der Ruhelage über dem Tier auf den Rücken des
Tieres befördert.
Zu diesem Zweck ist ein Anschlag 32 an dem Träger befestigt,
wobei der Anschlag 32 an der Wirbelsäule des Tieres anliegt. Der
Anschlag 32 ist als Rolle ausgeführt, so daß sich das Tier problemlos
in Längsrichtung
der Anlage relativ zu dem Profilmeßgerät bewegen kann. Der Beutel 23 nimmt
eine Form an, die dem Profil des Tieres entspricht. Entsprechend
dem Profil des Tieres nimmt der Beutel 23 eine andere Form
an und weist einen größeren oder
kleineren Inhalt auf, den sogenannten oberflächenbezogenen Inhalt. Ein kleinerer
bzw. ein größerer oberflächenbezogener
Inhalt bewirkt, daß mehr
bzw. weniger Flüssigkeit
in dem Meßglas 25 vorhanden
ist. Die Menge an Flüssigkeit
in dem Meßglas 25 liefert
so ein Maß für das Profil
und folglich für
den Fettgehalt des Tieres. In dem Meßglas 25 sind Elektroden 26 zur
Ermittlung der Höhe
des Flüssigkeitspegels 27 angeordnet.
Der Steuercomputer vergleicht die gemessene Höhe mit Daten aus einer Datentabelle.
Diese Daten wurden bei früheren
Messungen gewonnen, und Abweichungen davon liefern eine Anzeige über eine Änderung
des Fettgehalts. Es ist wichtig, daß die Messungen an dem Tier
jeweils an genau derselben Stelle durchgeführt werden. Da das Profilmeßgerät mit der
Vorrichtung 8 zum Folgen der Rückseite des Tieres verbunden
ist, kann jeweils an derselben Längenkoordinate
gemessen werden. Der Anschlag 32 stellt sicher, daß für jede Kuh
und für
jede Messung dieselbe Bezugshöhe
verwendet wird. In der Leitung 24 ist auch ein Durchflußmesser 28 angeordnet. Durch
Darstellung des gemessenen Durchflußvolumens gegen die Meßzeit kann
die gesamte Volumenänderung
ermittelt werden.
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In
dem Beutel ist eine Heizspirale 26 zum Erwärmen der
Meßflüssigkeit
angeordnet. Dadurch kann die Flüssigkeit
erwärmt
werden, bis sie eine Temperatur erreicht hat, die für das Tier
angenehm ist. Dadurch wird auch verhindert, daß die Meßflüssigkeit gefriert. Ein Gefrieren
kann auch durch Zusatz eines Frostschutzmittels zu der Flüssigkeit
verhindert werden.