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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft ein computerimplementiertes Verfahren zur Planung
einer orthopädischen Operation,
insbesondere einer Operation für
das Ersetzen von Hüft-
und Kniegelenken und auch ein Computerprogrammprodukt zur Verwendung
bei der Planung einer orthopädischen
Operation. Eine orthopädische
Operation umfaßt
das Ersetzen der beschädigten
oder verschlissenen Gelenke durch Prothesen oder Implantate. Es
ist wünschenswert,
eine gewisse voroperative Planung auszuführen, um eine Prothese auszuwählen, die
eine für
den Patienten passende Größe aufweist.
Typischerweise erfolgt dies durch Verwenden von Vorlagen bzw. Schablonen,
welche eine zweidimensionale Projektion einer dreidimensionalen
Prothese darstellen. Diese Schablonen liegen in der Form von vorgedruckten
Azetatfolien vor, die über
Röntgenbilder
des zu ersetzenden Gelenks gelegt werden. Diese Technik erlaubt
es einem Chirurgen eine geeignete Prothese aus den verfügbaren auszuwählen und
auch chirurgische Schnittlinien zu planen und die erforderliche
Ausrichtung der Prothese zu bestimmen. Auf das Röntgenbild mit seiner darübergelegten
Schablone nimmt ein Chirurg während
der Operation Bezug.
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Jedoch
gibt es eine Anzahl von Nachteilen, die mit dieser Schablonentechnik
verbunden sind. Im Allgemeinen liefert sie nur eine ungefähre Richtlinie für die Prothesengröße, da Röntgenbilder
einen Bereich von Vergrößerungen
aufweisen, der für
ein gegebenes Bild nicht mit den für die verfügbaren Schablonen angenommenen
Vergrößerungen übereinstimmen
kann. In jedem Fall kann die exakte Vergrößerung unbekannt sein. Die
Genauigkeit kann auch durch die Orientierung der in dem Bild gezeigten Knochen
verschlechtert sein; jeder Knochen, der in einer zu der Bildebene
nichtparallelen Ebene liegt, wird verkürzt erscheinen, so daß seine
Länge und Position
schwierig zu bestimmen sind.
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Alle
Ungenauigkeiten in dem Planungsprozeß können zu der Auswahl einer unpassenden
Prothese führen.
Dies kann zu einer erhöhten
Dauer der nachfolgenden Operation führen, da es sein kann, daß der Chirurg
eine alternative Prothese benötigt, oder
zusätzliche
oder weitere Schnitte über
die geplanten hinaus machen muß.
Auf die Dauer ist es wahrscheinlicher, daß eine schlecht ausgewählte Prothese
früh versagt
oder andere postoperative Komplikationen verursacht und zu einem
späteren Zeitpunkt
einen Ersatz erfordert.
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Alle
diese Faktoren führen
dazu, Kosten zu erhöhen,
da eine zusätzliche
Krankenhausbelegschaftszeit und Patientenbetreuung benötigt wird
und den Patienten auch vermehrt Schmerzen und Unannehmlichkeiten
verursacht werden.
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Folglich
ist es erwünscht,
ein verbessertes orthopädisches
Operationsplanungsverfahren bereitzustellen.
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DE 100 03 533 A1 beschreibt
ein Verfahren zur Planung einer orthopädischen Operation, insbesondere
einer Hüft-
oder Knieersatzoperation. Ein Bild eines Gelenks eines Patienten
wird angezeigt. Mittel werden bereitgestellt, um verschiedene Längen und
Winkel des Gelenks des Patienten in dem Patientenbild zu messen.
Eine kurze Liste von möglichen
Prothesen, gespeichert als 3 D-Modelle wird auf der Basis der gemessenen
Längen
und Winkel ausgewählt.
Eine Prothese wird aus der kurzen Liste ausgewählt und über das Patientenbild gelegt.
Die 3 D-Visualisierung
der Prothese kann dann in dem Patientenbild bearbeitet werden, um
die Geeignetheit der Prothese für
diesen Patienten abzuwägen.
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EP 1 188 421 A2 offenbart
die Auswahl einer künstlichen
Knochenvorlage basierend auf Merkmalpunkten, welche die Form des
Knochens darstellen und die auf dem Knochenbild, das von den Knochenbilddarstellungsmitteln
angezeigt wird, zugeordnet sind.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Entsprechend
ist ein erster Aspekt der vorliegenden Erfindung auf ein computerimplementiertes Verfahren
zur Planung einer orthopädischen
Operation gerichtet, mit:
Bereitstellen einer Sammlung von
Vorlagen bzw. Schablonen, die orthopädische Prothesen darstellen,
Anzeigen
eines Patientenbildes, welches anatomische Merkmale zeigt, die für die geplante
orthopädische
Operation relevant sind,
Skalieren des Patientenbildes gemäß einer
Benutzereingabe,
Anzeigen einer geometrischen Konstruktion,
die eine Mehrzahl von zusammenhängenden
Formen und Linien aufweist, die durch eine Mehrzahl von miteinander
in Bezug stehenden geometrischen Parameter definiert sind, über dem
Patientenbild,
einem Benutzer ermöglichen, die geometrische Konstruktion
durch Anpassen der geometrischen Parameter gemäß den anatomischen Merkmalen
des darunterliegenden Patientenbildes neu zu konfigurieren und
automatisches
Auswählen
mindestens einer Vorlage aus der Sammlung gemäß den von dem Benutzer angepaßten geometrischen
Parametern.
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Die
Vorteile eines computerimplementierten Verfahrens zur Planung einer
orthopädischen
Operation sind wesentlich. Es gibt derzeit ein großes Interesse
an der Entwicklung digitaler medizinischer Bildgebungstechniken,
einschließlich
digitaler Radiographie. Die resultierenden digitalen Bilder können in zentralen
Sammlungen in einem Krankenhaus gespeichert werden und auf sie kann
entweder von einer Computerworkstation, die in einem lokalen Computernetzwerk
in dem Krankenhaus angeordnet ist, oder von einer weiter entfernten
Vorrichtung durch Verwendung des Internet zugegriffen werden. Auch können sie
leicht und schnell zwischen Krankenhäusern übertragen werden, wenn Patienten
verlegt werden. Solche Merkmale sind gegenüber entsprechenden Arbeitsweisen
mit konventionellen Bildern wie zum Beispiel Röntgenfilmen, die nur in einer
einzigen Version existieren, teuer herzustellen sind, zeitaufwendig
zu übertragen
sind, zum Beispiel über
interne und externe Postnetzwerke, und anfällig gegenüber Verlust und Schäden sind,
vorteilhaft. Darüber
hinaus können
die Bilder selbst eine bessere Qualität aufweisen als die durch konventionelle
bildgebende Verfahren erhaltenen und in dem Fall der Radiographie können geringere
Dosen von Röntgenstrahlen
verwendet werden, was offensichtlich vorteilhaft für die Gesundheit
des Patienten ist.
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Neue
Systeme zum Bearbeiten dieser digitalen Bilder in einer Art, die
den meisten Nutzen aus ihnen zieht, wurden entwickelt. Die derzeit
bemerkenswertesten sind die Bildarchivierungs- und Kommunikationssysteme
(Picture Archiving and Communications Systems, PACS), die in Krankenhäusern eingeführt werden.
Dies sind Systeme, die digitale Bilder für ein ganzes Krankenhaus elektronisch
erfassen, verwalten, speichern und bereitstellen können. Bilder können direkt
von der digitalen Bildgebungsvorrichtung, die verwendet wird, um
sie aufzunehmen, in ein zentrales Archiv gespeichert werden. Jedes
Bild wird zusammen mit zugehöriger
Patienteninformation gespeichert und es kann von jeder mit dem Archiv
verbundenen Workstation aus oder möglicherweise entfernt über das
Internet oder ein Weitbereichsnetzwerk darauf zugegriffen werden.
Die Patientenbilder können
in einer Vielzahl von Dateiformaten gespeichert werden, wie zum
Beispiel .jpeg,.tiff, oder .gif. Die Verwendung eines Bildformats,
das mit dem DI-COM-Standard
kompatibel ist, wird bevorzugt, da dieses in Krankenhäuser weitverbreitet
zur Bearbeitung von digitalen Bildern verwendet wird.
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Diese
verbesserten Bilderzeugungs- und Speicherverfahren bringen die Notwendigkeit
mit sich, alte Techniken an die neuen digitalen Bilder anzupassen.
In dem Fall der Planung einer orthopädischen Implantationsoperation
muß ein
Chirurg, wenn er die konventionelle Vorlagen- bzw. Schablonentechnik
verwenden will, einen Ausdruck des relevanten digitalen Röntgenbildes
erzeugen. Dies ist teuer, langsam und macht viele der Vorteile des
digitalen Bildsystems zunichte. Umgekehrt ermöglicht es die Verwendung eines
Computers, um die Planung auszuführen,
verschiedene Nachteile der konventionellen Musterverwendung anzugehen,
so daß es
in einigen Fällen
vorteilhaft sein kann, eine Filmröntgenaufnahme in ein digitales
Bild umzuwandeln, so daß es möglich wird,
eine computerimplementierte Planung auszuführen.
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Durch
digitales Bearbeiten von Röntgenbildern
und Planungsverfahren auf dem Bildschirm wird es möglich, sowohl
die direkten Kosten von Filmen als auch die indirekten Kosten, wie
zum Beispiel Ausdruck, Verwaltung und Umweltkosten, zu vermeiden. Auf
lange Sicht wird die digitale Röntgen-
und Planungstechnologie viele Teleradiologieanwendungen ermöglichen.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
es, jede Vergrößerung des
Röntgenbildes
genau zu berücksichtigen
und zu korrigieren. Dies hilft eine Auswahl und nachfolgende Implantierung
einer Prothese mit einer falschen Größe zu vermeiden, wodurch die Wahrscheinlichkeit
erhöht
wird, daß die
Operation erfolgreich ist.
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Auch
ist es möglich,
sicher zu stellen, daß der
Chirurg zugriff auf Vorlagen aller zu einer gegebenen Zeit verfügbaren Prothesen
hat, durch Bereitstellen der Vorlagen in einer Sammlung, welche
auf dem Computer oder irgendwo anders auf einen zugehörigen Netzwerk
gespeichert sein kann. Die Sammlung kann leicht aktualisiert werden
und sie kann eine breite Auswahl von Vorlagen bereitstellen. Häufig lagert
ein Krankenhaus nur Prothesen eines oder zweier Hersteller, so daß die Sammlung
vorzugsweise so eingerichtet ist, daß nur eine Unteraus wahl der
vorhandenen Prothesen für
einen Nutzer in diesem Krankenhaus zugänglich ist, entsprechend den
von dem Krankenhaus verwendeten (und in vielen Fällen von diesem gelagerten).
Auch überwindet
die Verwendung digitaler Bilder in Verbindung mit digitalen Vorlagen
Schwierigkeiten, die von der Vergrößerung der Bilder herrühren, wie
zum Beispiel die Notwendigkeit eine breite Auswahl von Acetatvorlagen
bzw. -schablonen verschiedener Größen bereitzuhalten, um eine
Auswahl von Vergrößerungen
abzudecken.
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Die
Verwendung einer einstellbaren geometrischen Konstruktion führt einen
hohen Grad an Flexibilität
in das Planungsverfahren ein, dadurch, daß es dem Chirurgen ermöglicht wird,
die Konstruktion genau in allen Richtungen anzupassen. Dies unterstützt den
Chirurgen darin, eine präzise
Abbildung der Knochenstruktur des Patienten zu spezifizieren, welche
eine bessere Anpassung an die vorhandenen Prothesen ermöglicht.
Die geometrische Konstruktion kann spezifisch für und angepaßt an eine
Marke einer orthopädischen
Prothese sein, die zuvor von dem Benutzer ausgewählt wurde.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Patientenbild ein Röntgenbild.
Typischerweise verwenden Chirurgen Röntgenbilder, um orthopädische Operationen
zu planen. Jedoch ist die vorliegende Erfindung nicht auf die Verwendung
von Röntgenbildern
beschränkt.
Das Patientenbild kann alternativ jedes geeignete medizinische Bild
sein, das die anatomischen Merkmale von Interesse zeigt. Diese können Bilder
einschließen,
die durch Computertomographie oder Kernspinresonanz erhalten werden.
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Die
geometrischen Parameter können
Längen
und/oder Winkel aufweisen. Dies erlaubt es, anatomische Merkmale
auf eine Weise abzubilden, die den Charakteristiken der Prothesen
entspricht.
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Das
Verfahren kann darüber
hinaus vor dem automatischen Auswählen aufweisen:
Anzeigen
eines weiteren Patientenbildes, welches anatomische Merkmale zeigt,
die für
die geplante orthopädische
Operation relevant sind,
Skalieren des weiteren Patientenbildes
gemäß einer Benutzereingabe,
Anzeigen
einer erweiterten geometrischen Konstruktion, die durch eine Mehrzahl
von miteinander verbundenen weiteren geometrischen Parametern definiert
ist, über
dem weiteren Patientenbild und
einem Benutzer ermöglichen,
die weitere geometrische Konstruktion durch Anpassen der weiteren
geometrischen Parameter gemäß den anatomischen Merkmalen
des darunterliegenden weiteren Patientenbildes neu zu konfigurieren,
und
wobei das automatische Auswählen mindestens einer Vorlage
in Übereinstimmung
mit den geometrischen Parametern und den weiteren geometrischen Parametern
ist, die von dem Benutzer angepaßt wurden.
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Einige
orthopädische
Operationsverfahren können
hilfreich durch Berücksichtung
zweier alternativer Bilder der interessierenden anatomischen Merkmale
geplant werden. Sowohl die Prothesen als auch die Knochenstruktur
sind dreidimensional, so daß die
Berücksichtigung
der Knochenstruktur aus mehr als einer Ansicht zu der Auswahl einer
besser passenden Prothese führen
kann, da geometrische Parameter in drei Dimensionen bei der Vorlagenauswahl
verwendet werden können.
Zum Beispiel kann das Patientenbild eine Anterior-Posterior Ansicht sein,
das weitere Patientenbild kann eine medio-lateriale Ansicht sein.
Alternativ können
drei oder mehr Patientenbilder in dem Planungsverfahren verwendet werden.
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In
einer Ausführungsform
können
die geometrischen Parameter gemäß anatomischen
Merkmalen eines Femur angepasst werden, so daß eine automatische Auswahl
einer Vorlage ermöglicht
wird, die eine femurale Komponente einer Hüftprothese darstellt und/oder
eine Vorlage, die eine azitabuläre Komponente
einer Hüftprothese
darstellt. Das Verfahren ist gut für die Planung einer Hüftersatzoperation
geeignet, welche relativ einfach ausgeführt werden kann, wobei ein
einziges Röntgenbild
des Pelvis-Bereichs des Patienten verwendet wird, typischerweise
in einer Anterior-Posterior-Ansicht. Jedoch kann eine Hüftkorrekturoperation,
in der eine kaputte Prothese ersetzt wird, die Berücksichtigung von
zwei Patientenbildern erfordern.
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In
einer alternativen Ausführungsform
werden die geometrischen Parameter und die weiteren geometrischen
Parameter gemäß anatomischen Merkmalen
eines Kniegelenks ausgewählt,
so daß eine
automatische Auswahl von Vorlagen ermöglicht wird, die femurale oder
tibiale Komponenten einer Knieprothese darstellen. Die Planung einer
Knieersatzoperation erfordert typischerweise zwei senkrechte Bilder
des zu berücksichtigen
Kniegelenks, um ausreichende Parameter für eine gute Anpassung der zu
verwendenden Prothese bereitzustellen.
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In
einer Ausführungsform
kann das Verfahren darüber
hinaus vor dem automatischen Auswählen aufweisen:
Anzeigen
eines zweiten Patientenbildes, welches anatomische Merkmale zeigt,
die für
die geplante orthopädische
Operation relevant sind, und
Skalieren des zweiten Patientenbildes
gemäß einer Benutzereingabe,
wobei
das Anzeigen über
dem Patientenbild aufweist:
Anzeigen einer ersten Ansicht einer
geometrischen Konstruktion über
dem Patientenbild, wobei die geometrische Konstruktion eine Mehrzahl
von miteinander in Bezug stehenden Formen und Linien aufweist, die
durch eine Mehrzahl von miteinander in drei Dimensionen in Bezug
stehenden geometrischen Parametern definiert werden.
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Anzeigen
einer zweiten Ansicht der geometrischen Konstruktion über dem
Patientenbild, und wobei das einem Benutzer Ermöglichen, die geometrische Konstruktion
neu zu konfigurieren, aufweist:
einem Benutzer ermöglichen,
die geometrische Konstruktion gemäß den anatomischen Merkmalen
der darunterliegenden Patientenbilder durch Anpassen geometrischer
Parameter, die in den ersten und zweiten Ansichten anpaßbar sind,
neu zu konfigurieren.
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Das
Verfahren gemäß der vorgenannten Ausführungsform
ist gut für
eine komplexe Planung geeignet, wie zum Beispiel für eine Knieersatzoperation.
Wie oben erwähnt,
berücksichtigt
der Chirurg normalerweise mehrere Patientenbilder, welche aus verschiedenen
Richtungen aufgenommen sind, um eine gute Anpassung für ein Knieimplantat
zu erhalten, was aufwendig ist, wenn konventionelle Azetatvorlagen
verwendet werden. Gemäß dem oben
beschriebenen ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung können leicht
zwei Bilder betrachtet werden, durch Bereitstellen einer geometrischen
Konstruktion für
jedes Bild und Verwenden der geometrischen Parameter aus jedem,
um die Vorlage auszuwählen.
Die vorliegende Erfindung erreicht das gleiche Ergebnis durch den
alternativen Ansatz des Bereitstellen einer einzigen dreidimensionalen
geometrischen Konstruktion, die in jeder Bildrichtung als eine zweidimensionale
Projektion in dieser Richtung betrachtet wird. Die Knochenstruktur
des Patienten kann daher in allen relevanten Richtungen gleichzeitig
abgebildet werden ohne Fehlanpassung zwischen der Musterung der
zwei Bilder. Dieser Ansatz erlaubt die einfache Erstreckung des
Verfahrens auf weitere Bildrichtungen, da es keine Notwendigkeit
gibt, weitere individuelle Konstruktionen, insbesondere weitere
Projektionen der existierenden Konstruktionen, bereitzustellen.
Die computerimplementierte Skalierung erlaubt es, beide Bilder richtig
zu skalieren, wodurch alle Fehler eliminiert werden, die auftreten
können, wenn
die Bilder verschiedene Vergrößerungen
aufweisen.
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In
einer Ausführungsform
ist das Patientenbild eine Anterior-Posterior-Ansicht und das zweite Patientenbild
ist eine medio-laterale Ansicht.
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Die
geometrischen Parameter können
gemäß anatomischen
Merkmalen eines Femur und/oder einer Tibia angepasst werden, so
daß die Auswahl
einer Vorlage ermöglicht
wird, welche eine femurale Komponente einer Knieprothese darstellt und/oder
einer Vorlage, die eine tibiale Komponente einer Knieprothese darstellt.
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Alternativ
können
die geometrischen Parameter gemäß anatomischen
Merkmalen eines Femur angepaßt
werden, so daß eine
Auswahl einer Vorlage ermöglicht
wird, die eine femurale Komponente einer Hüftprothese darstellt.
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Gemäß eines
zweiten Aspekts der vorliegenden Erfindung wird ein Computerprogrammprodukt bereitgestellt,
welches maschinenlesbare Anweisungen trägt, so daß das Computersystem des dritten Aspekts
der Erfindung veranlaßt
wird, das Verfahren des ersten Aspekts der Erfindung auszuführen. Die maschinenlesbare
Befehle können
in einem Aufnahmemedium gespeichert werden, wie zum Beispiel einem
flüchtigen
oder nichtflüchtigen
Computerspeicher, magnetischen oder optischen Speichermedien. Die
maschinenlesbaren Befehle können
auch auf ein Übertragungsmedium
wie zum Beispiel ein kabelloses Übertragungsmedium,
ein leitendes Kabel oder ein optisches Kabel übertragen werden.
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Gemäß einem
dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Computersystem
zum Implementieren eines Verfahrens zum Planen einer orthopädischen
Operation bereitgestellt, mit:
einem Speicher, in dem gespeichert
ist:
eine Auswahl von Vorlagen, die orthopädische Prothesen darstellen,
und
Patientenbilder, die anatomische Merkmale zeigen, die für die geplante
orthopädische
Operation relevant sind,
einer Anzeigevorrichtung, die so betreibbar
ist, daß eines
der Patientenbilder dargestellt wird, und
einem Prozessor,
der so betreibbar ist, daß:
das
dargestellte Patientenbild gemäß einer
Benutzereingabe skaliert wird,
über dem Patientenbild eine
geometrische Konstruktion angezeigt wird, die eine Mehrzahl von
miteinander in Bezug stehenden Formen und Linien aufweist, die durch
eine Mehrzahl von miteinander in Bezug stehenden geometrischen Parametern
definiert sind,
es einem Benutzer ermöglicht wird, die geometrische Konstruktion
durch Anpassen der geometrischen Parameter gemäß den anatomischen Merkmalen
des dargestellten Patientenbildes neu zu konfigurieren und
mindestens
eine Vorlage aus der Sammlung gemäß den durch den Benutzer angepaßten geometrischen Parametern
automatisch ausgewählt
wird.
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In
einer Ausführungsform
ist die Anzeigevorrichtung darüber
hinaus so betreibbar, daß ein
weiteres der Patientenbilder dargestellt wird und
der Prozessor
darüber
hinaus so betreibbar ist, daß
das
dargestellte weitere Patientenbild gemäß einer Benutzereingabe skaliert
wird,
über
dem Patientenbild eine weitere geometrische Konstruktion dargestellt
wird, die durch eine Mehrzahl von weiteren miteinander in Bezug
stehenden geometrischen Parametern definiert ist,
es einem
Benutzer ermöglicht
wird, die weitere geometrische Konstruktion durch Anpassen der weiteren geometrischen
Parameter gemäß den anatomischen Merkmalen
des dargestellten weiteren Patientenbildes neu zu konfigurieren,
und
mindestens eine Vorlage aus der Sammlung gemäß den geometrischen
Parametern und den weiteren geometrischen Parametern, die durch
den Benutzer angepaßt
wurden, automatisch ausgewählt
wird.
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In
einer Ausführungsform
ist die Anzeigevorrichtung darüber
hinaus so betreibbar, daß sie
ein zweites der Patientenbilder anzeigt und
der Prozessor darüber hinaus
so betreibbar ist, daß vor
dem automatischen Auswählen:
das
angezeigte zweite Patientenbild gemäß einer Benutzereingabe skaliert
wird,
über
dem Patientenbild eine geometrische Konstruktion angezeigt wird,
durch Anzeigen einer ersten Ansicht einer geometrischen Konstruktion über dem
Patientenbild, wobei die geometrische Konstruktion eine Mehrzahl
von miteinander in Bezug stehenden Formen und Linien aufweist, die
durch eine Mehrzahl von in drei Dimensionen miteinander in Bezug
stehenden geometrischen Parametern definiert ist, und
Anzeigen
einer weiten Ansicht der geometrischen Konstruktion über dem
Patientenbild,
und es einem Benutzer ermöglicht wird, die geometrische
Konstruktion zu konfigurieren, dadurch daß es einem Benutzer ermöglicht wird,
die geometrische Konstruktion gemäß den anatomischen Merkmalen der
darunterliegenden Patientenbilder durch Anpassen geometrischer Parameter,
die in den ersten und zweiten Ansichten anpaßbar sind, neu zu konfigurieren.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Sammlung von Vorlagen so gespeichert, daß der Prozessor auf sie über das
Internet zugreifen kann. Diese Anordnung bietet eine zentrale Sammlung,
die von einem einzigen Provider verwaltet werden kann und auf die
durch Benutzer in allen Krankenhäusern mit
Internetzugang zugegriffen werden kann. Auf diese Weise kann die
Sammlung bequem für
alle Nutzer aktuell gehalten werden.
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Vorteilhafterweise
sind die Patientenbilder in einem Archiv gespeichert, das in einem
Bildarchivierung- und Kommunikationssystem vorgesehen ist.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Für ein besseres
Verständnis
der Erfindung und um zu zeigen wie diese ausgeführt werden kann, wird nun in
Form eines Beispiels auf die beiliegenden Zeichnungen Bezug genommen,
in denen:
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1 ein
Flußdiagramm
ist, welches Schritte in einem Verfahren zum Planen einer orthopädischen
Operation gemäß Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung darstellt,
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1(a) ein schematisches Diagramm eines Computernetzwerks
zeigt, das zum Implementieren des Verfahrens aus 1 geeignet
ist,
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2 einen
Screen-Shot eines Computerfensters zum Ausführen eines Skalierungsschritts
einer ersten Ausführungsform
des Verfahrens aus 1 zeigt,
-
3 einen
Screen-Shot eines Computerfensters zum Ausführen eines Planungsschritts
einer ersten Ausführungsform
des Verfahrens aus 1 zeigt,
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3(a) eine schematische Darstellung einer geometrischen
Konstruktion zeigt, die in dem Planungsschritt aus 3 verwendet
wird,
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4 einen
Screen-Shot eines Computerfensters zum Ausführen eines Vorlagenschritts
einer ersten Ausführungsform
des Verfahrens aus 1 zeigt,
-
5 einen
Screen-Shot eines Computerfensters zum Ausführen eines Planungsschritts
einer zweiten Ausführungsform
des Verfahrens aus 1 zeigt,
-
5(a) eine schematische Darstellung einer geometrischen
Konstruktion zeigt, die in dem Planungsschritt aus 5 verwendet
wird,
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6 einen
weiteren Screen-Shot eines Computerfensters zum Ausführen eines
Planungsschritts einer zweiten Ausführungsform des Verfahrens aus 1 zeigt,
-
6(a) eine schematische Darstellung einer geometrischen
Konstruktion zeigt, die in dem Planungsschritt aus 6 verwendet
wird,
-
7 einen
Screen-Shot eines Computerfensters zum Ausführen eines Vorlagenschritts
einer zweiten Ausführungsform
des Verfahrens aus 1 zeigt und
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8 einen
weiteren Screen-Shot eines Computerfensters zum Ausführen eines
Vorlagenschritts einer zweiten Ausführungsform des Verfahrens aus 1 zeigt.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG
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Erste Ausführungsform – Planung
einer Hüftersatzoperation
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Die
erste Ausführungsform
der Erfindung betrifft eine computerimplementierte Planung für eine Hüftersatzoperation.
Bei dieser Operation wird der Kopf des Femur durch ein Metallimplantat
ersetzt, das einen Schaft aufweist, der in den Kanal in dem Femur
(femorale Komponente) eingeführt
wird und/oder das Acetabulum in der Pelvis wird mit einem tassenförmigen Implantat
(acetabuläre
Komponente) aus Metall, Keramik oder Plastik ersetzt. In diesem
Beispiel basiert die Planung auf einem zuvor erhaltenen Röntgenbild
des Pelvisbereichs eines Patienten, obwohl auch durch alternative
Bildungsgebungstechniken erhaltene Bilder verwendet werden könnten.
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1 zeigt
die grundlegenden Schritte des Planungsverfahrens.
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In
Schritt S1, einem Eingabeschritt, wird ein Röntgenbild in ein Computersystem
geladen und einem Benutzer dargestellt. Das Computersystem weist
Software auf, die so betreibbar ist, daß sie verschiedenen Schritte
des Planungsverfahrens ausführt.
Das Röntgenbild
ist eine Anterior-Posterior Ansicht des Patienten (von vorne), welche
die anatomischen Merkmale zeigt, welche für die geplante Hüftersatzoperation
relevant sind, nämlich
die Pelvis und obere Teile der linken und rechten Femuren.
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Im
Schritt S2, einem Skalierungsschritt, wird das Röntgenbild gemäß einer
Benutzereingabe skaliert, so daß Dimensionen
der relevanten Knochen genau mit zugeordneten Größen von Prothesen verglichen
werden können.
Der Skalierungsschritt wird in einem Skalierungsfenster ausgeführt, das
durch das Computersystem angezeigt wird.
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In
Schritt S3, einem Planungsschritt, wird eine geometrische Konstruktion,
die durch eine Mehrzahl von miteinander in Bezug stehenden geometrischen
Parametern definiert ist, über
dem Röntgenbild
angezeigt. Der Benutzer konfiguriert die geometrische Konstruktion
durch Anpassen ihrer geometrischen Parameter gemäß den anatomischen Merkmalen
des darunterliegenden Bildes der Pelvis. Der Planungsschritt wird
in einem Planungsfenster ausgeführt,
das dem Benutzer durch das Computersystem angezeigt wird.
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In
Schritt S4, einem Vorlagenschritt, werden Vorlagen bzw. Schablonen
der prothetischen Komponenten über
dem Röntgenbild
angezeigt. Die Vorlagen sind skalierte Darstellung femoraler und
acetabulärer
Komponenten, die automatisch gemäß einem Prothesenauswahlal gorithmus
ausgewählt
wurden. Dieser Algorithmus wählt
die Vorlagen aus einer Vorlagensammlung oder Datenbank in Übereinstimmung
mit den von dem Benutzer in dem Planungsschritt eingestellten geometrischen
Parametern aus. Der Vorlagenschritt wird in einem Vorlagenfenster ausgeführt, das
dem Benutzer von dem Computersystem angezeigt wird. Es gibt auch
die Einrichtung, die es dem Benutzer erlaubt, aus dem Vorlagenfenster
zu dem Planungsfenster zurückzukehren
und die geometrische Konstruktion erneut anzupassen, zum Beispiel
wenn die angezeigte Vorlage eine offensichtlich nicht zufriedenstellende
Prothese darstellt. Diese iterative Möglichkeit ist durch den Rückkopplungspfeil,
der in 1 von Schritt S4 zu Schritt S3 führt, bezeichnet.
Es ist dem Benutzer auch möglich,
die Vorlage direkt anzuordnen und zu drehen.
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In
Schritt S5, einem Ausgabeschritt, wird die Operationsplanung abgeschlossen
und das Ergebnis der Planungsprozedur wird von dem Computersystem
ausgegeben. Dieses Ergebnis ist die Spezifikation einer Prothese
aus denjenigen, die von dem Prothesenauswahlalgrithmus als für den Patienten
geeignet bestimmt wurden.
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Jeder
der Schritte wird nun detaillierter diskutiert.
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Schritt S1 – Eingabe
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Der
Eingabeschritt umfaßt
das Erhalten einer digitalen Version des gewünschten Röntgenbildes und Darstellen
dieses auf einer Workstation zur Betrachtung durch den Benutzer.
Vorzugsweise hat die Workstation Zugriff auf ein Bildarchivierungs-
und Kommunikationssystem (Picture Archiving and Communication System,
PACS). Dieses ist ein krankenhausbasiertes Computersystem, welches
diagnostische Bilder verschiedenen Typs speichern kann (einschließlich Röntgenbilder,
Computertomographie- (CT-) Bilder, Kernspinresonanz- (MRI-) Bilder)
in einem digitalen Format, organisiert in einem einzigen zentralen
Archiv. Zu jedem Bild ist Patienteninformation, wie zum Beispiel
der Name und das Geburtsdatum des Patienten in dem Archiv gespeichert.
Das Archiv ist mit einem Computernetzwerk, welches mit einer Anzahl
von Workstations ausgestattet ist, verbunden, so daß Benutzer überall an
dem Krankenhausstandort wie erforderlich auf jedes Bild zugreifen
und es anschauen können.
Zusätzlich
kann es Benutzern außerhalb
des Standortes erlaubt sein, über
das Internet auf das Archiv zuzugreifen.
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Wenn
ein PACS-Archiv vorhanden ist, wird der Eingabeschritt dadurch ausgeführt, daß der Benutzer
auf das PACS-Archiv zugreift und das passende Röntgenbild auswählt. Die
Datei für
das Bild wird dann über
das Netzwerk zu der Workstation des Benutzers übertragen und das Bild wird
auf dem Monitor der Workstation angezeigt.
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Falls
kein PACS oder ein ähnliches
Archiv vorhanden ist, kann das digitale Röntgenbild auf einer CD-ROM
oder einer anderen computerlesbaren Speichervorrichtung bereitgestellt
werden oder direkt aus einer digitalen Radiographieaufnahmevorrichtung
heruntergeladen werden, welche Röntgenbilder in
einem digitalen Format aufnimmt. Wenn es erwünscht ist, ein Röntgenbild
zu verwenden, das in der konventionellen Weise auf Film aufgenommen wurde,
so ist es notwendig, das Filmbild in eine digitale Bilddatei umzuwandeln,
wobei ein Filmdigitalisierer verwendet wird. Das digitale Bild kann
dann auf einer computerlesbaren Speichervorrichtung gespeichert
werden oder für
einen zukünftigen
Zugriff in ein PACS-Archiv eingegeben werden.
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Es
ist ebenfalls notwendig, während
dem Eingabeschritt den Zugriff auf eine Sammlung oder Datenbank
einzustellen, die Details aller verfügbaren Prothesen enthält und daher
auf die Prozeduren, die geplant werden können. Die Datenbank kann auf
der Workstation angeordnet sein, auf welcher der Benutzer die Planung
ausführt
oder sie kann auf einem separaten Computersystem vorhanden sein,
das mit der Workstation über
ein Computernetzwerk, wie zum Beispiel ein Local Area Network oder über das Internet
verbunden ist. Die Datenbank kann von einem entfernten Ort aus heruntergeladen
und/oder über
solch ein Netzwerk auf der Workstation aktualisiert werden. Die
Datenbank kann durch Hinzufügen oder
Entfernen von Daten aktualisiert werden. Es ist wichtig, daß die Datenbank
aktuell gehalten wird, so daß der
Planungsprozeß nicht
zu der Auswahl einer Vorlage führt,
die nicht mehr die entsprechende Prothese darstellt, oder die Bezeichnungen
oder andere Informationen enthält,
die nicht mehr die entsprechende Prothese wiedergibt oder die von
dem Hersteller zurückgezogen
wurde. Vorlagen können
mit Verfallsdaten versehen werden, um dies zu erleichtern. In Abhängigkeit
davon wie die Datenbank verwaltet wird, kann es daher notwendig
sein, eine Verbindung mit der Datenbank beim Beginn jeder Planungssitzung
aufzubauen, so daß sichergestellt
ist, daß die
aktuellste Version der Datenbank verwendet wird. Um das Bereitstellen
der Datenbank an Benutzer in verschiedenen Krankenhäusern zu
vereinfachen, wird die Datenbank vorteilhafterweise durch einen
externen Provider kompiliert, verwaltet und aktualisiert. Die Datenbank
enthält
Details aller derzeit auf dem Markt befindlichen Prothesen und wird
für die
Verwendung in individuellen Krankenhäusern dadurch angepaßt, daß sie so
konfiguriert wird, daß ein Benutzer
nur auf Details von Prothesen zugreifen kann, die tatsächlich von
dem relevanten Krankenhaus bevorratet werden. Jedes Krankenhaus
kann mit einer oder mehreren Kopien der Datenbank versorgt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird
jedoch von dem externen Provider eine einzige zentrale Datenbank
verfügbar
gemacht und unterhalten und die Benutzer greifen über das
Internet auf sie zu. Ein Zugriff auf Vorlagen kann dabei auf legitimierte
Benutzer beschränkt
sein.
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1(a) zeigt ein beispielhaftes Computernetzwerk,
das verwendet werden kann, um eine Ausführungsform des Verfahrens der
vorliegenden Erfindung zu implementieren. Das Netzwerk 1 weist ein
Local Area Network in einem Krankenhaus 2 auf. Das Krankenhaus 2 ist
mit einer Anzahl von Workstations 16 ausgestattet, die
jede über
das Local Area Network Zugriff auf einen Computerserver 18 des Krankenhauses
haben, der eine dazugehörige
Speichervorrichtung 20 aufweist. Ein großes PACS-Archiv
ist auf der Speichervorrichtung 20 gespeichert, so daß Bilder
in dem Archiv an jeder der Workstations 16 betrachtet werden
können.
Auch ist eine Anzahl von medizinischen Bildgebungsvorrichtungen 8, 10, 12, 14 mit
dem Computerserver 18 des Krankenhauses verbunden. Mit
den Vorrichtungen 8, 10, 12, 14 aufgenommene
Bilder können
direkt in dem PACS-Archiv auf der Speichervorrichtung 20 gespeichert
werden. Das Local Area Network ist mit dem Internet 24 über einen
Internetserver 22 des Krankenhauses verbunden. Ein externer
Datenbankprovider 4 unterhält eine Datenbank von Prothesen
zur Verwendung in dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung.
Die Datenbank ist auf einem Server 28 des Provider gespeichert,
der mit dem Internet 24 über einen Internetproviderserver 30 verbunden
ist. Daher können
die Workstationbenutzer in dem Krankenhaus 2 über das
Internet 24 auf die Datenbank von Prothesen zugreifen.
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Die
Datenbank weist einen Eintrag oder eine Datei für jede vorhandene separierbare
Komponente einer Prothese auf, welche zur Verwendung infolge der
Verwendung des Planungsverfahrens ausgewählt werden könnte. In
der vorliegenden Ausführungsform
gibt es eine Serie von Dateien für
femorale Komponenten und eine Serie für acetabuläre Komponenten. Die Datei ist
als ein Objekt implementiert. Verschiedene Felder werden für jede Datei
bereitgestellt, so daß alle
Informationen, welche zur Auswahl der passendsten Prothese benötigt werden,
verfügbar
sind. Dies schließt
typischerweise eine breite Auswahl an Maßen und Winkeln ein, welche
die Form der prothetischen Komponente beschreiben, ihre bestimmungsgemäßen Verhältnisse
zu den Knochen und möglicherweise
die Materialen aus denen die Prothese hergestellt ist. Zusätzlich sollte
jeder Eintrag benutzerfreundliche Informationen umfassen, welche
jede Prothese identifiziert (z. B. durch den Herstellernamen und
eine Seriennummer) und die verständlich
ist, wenn sie am Ende der Planung an den Benutzer zurückgegeben
wird, um eine Beschaffung der benötigten Prothese zu ermöglichen. Auch
kann eine alternative Identifizierung eingeschlossen sein, wie zum
Beispiel eine eindeutige Codenummer für eine interne Computernetzwerkverwendung,
zum Beispiel Kommunikation mit einem Lagersteuerprogramm.
-
Jede
Datei in der Datenbank ist so strukturiert, daß sie einen Kopfteil aufweist,
welcher Identifikationsdaten des prothetischen Systems aufweist und
einen Hauptteil, welcher zwei Unterbereiche enthält. Ein prothetisches System
enthält
die prothetischen Komponenten und kann anderes Material, wie zum
Beispiel Messvorrichtungen, enthalten und stellt eine bestimmte
Pro- Produktauswahl
eines Herstellers dar. Jedes prothetische System kann in einer einzigen
Datei in der Datenbank verkörpert
sein. Ein Unterbereich des Hauptteils enthält Felddefinitionen, welche
die relevanten Eigenschaften der Prothese (wie zum Beispiel „femorale
Größe", „Versatzwinkel") definieren und
der andere Unterbereich enthält
Aufzeichnungen oder Werte für
jede Felddefinition. Die Datei kann auch graphische Anzeigen zur
Darstellung gegenüber
dem Benutzer und ein Verfallsdatum enthalten. Die Datei kann auch
Daten enthalten, welche die Röntgenansicht
und die Patientenseite (links/rechts) für welche die Datei passend
ist, aufweisen.
-
Zuletzt
muß der
Benutzer, bevor der Rest der Planungsprozedur erfolgen kann, Informationen
eingeben, die Planungen betrifft, welche ausgeführt werden sollen. Insbesondere
werden Details, ob die Operation auf der rechten oder der linken
Seite des Körpers
des Patienten ausgeführt
werden soll und der Typ der geplanten Operation, das heißt welche Prothese
implantiert werden soll, benötigt.
Dies ermöglicht
eine Darstellung der passenden geometrischen Konstrukte und Vorlagen
während
der Planungsprozedur. Auch muß der
Benutzer eine Auswahl von Prothesen angeben, die während der
Planung berücksichtigt
werden sollen, zum Beispiel Prothesen oder prothetische Systeme
von einem bestimmten Hersteller. Diese Einrichtung wird bereitgestellt,
da es viele Chirurgen bevorzugen mit nur einer oder zwei Marken
von Prothesen zu arbeiten, so daß es vorteilhaft ist, die Auswahl
entsprechend zu beschränken
bevor die Planung beginnt. All diese Information wird eingegeben,
wobei eine Standarddateninformationsbox auf dem Bildschirm dargestellt
wird, die den Benutzer nach den benötigten Daten fragt.
-
Schritt S2 – Skalierung
-
Nach
dem das Röntgenbild
dargestellt ist, wird es in einem Skalierungsschritt skaliert oder
kalibriert, so daß die
physikalischen Dimensionen der Knochenstruktur des Patienten bestimmt
werden können
und verwendet werden können,
um eine Prothese passender Größe auszuwählen.
-
Die
in den Röntgenbildern
gezeigten Knochen enthalten einen Grad an Vergrößerung, der bekannt sein kann
oder nicht. Dies kommt von der Tatsache, das der für die Aufnahme
des Bildes verwendete Röntgenstrahl
nicht kollimiert ist und durch einen Patienten mit einer gegebenen
Dicke hindurchtritt, so daß die
Knochen selbst niemals in direktem Kontakt mit der bildgebenden
Oberfläche
sind. Wenn die exakten Abstände
zwischen der bildgebenden Oberfläche,
den Knochen und der Röntgenquelle nicht
bekannt sind, ist der Grad an Vergrößerung ebenfalls unbekannt.
Um eine Skalierung in dem Fall zu ermöglichen, in dem die Vergrößerung nicht
bekannt ist, sollte das Röntgenbild
ein Referenzobjekt bekannter Größe in der
richtigen Ebene aufweisen, das heißt in der Ebene des Hüftgelenks.
Das Referenzobjekt kann jedes ge eignete Merkmal sein, das intransparent
für Röntgenstrahlen
ist und welches eine präzise
bekannte Größe aufweist.
Zum Beispiel kann eine präzise
gefertigte Scheibe aus Metall oder eine andere Referenzmarkierung
in dem Röntgensichtfeld
in der richtigen Ebene zu der Zeit angeordnet werden, wenn das Röntgenbild
aufgenommen wird. Alternativ kann der femorale Kopf eines Hüftersatzes,
der bereits am gleichen Patienten ausgeführt wurde, als das Referenzobjekt
verwendet werden, wenn die Spezifikation der femoralen Komponente bekannt
ist.
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Eine
Skalierung wird ausgeführt,
wobei ein Anzeigefenster, das Skalierungsfenster genannt wird, verwendet
wird, welches das Röntgenbild
zusammen mit Steuerungen anzeigt, um es dem Benutzer zu ermöglichen
den Skalierungsschritt auszuführen.
-
2 ist
ein Computer Screen-Shot des Skalierungsfensters. In dem mit 72 bezeichneten Röntgenbild
ist das Referenzobjekt eine zuvor implantierte Hüftprothese mit einem sphärischen
femoralen Kopf 67. Um die Skalierung auszuführen, wählt der
Benutzer eines von mehreren Skalierungswerkzeugen aus einer Werkzeugleiste 68.
Das Werkzeug zeigt eine einstellbare Form 66 über dem
Röntgenbild 72,
die von dem Benutzer bearbeitet werden kann (wobei eine Maus oder
eine andere Eingabevorrichtung verwendet wird), um die Größe und Form des
für die
Röntgenstrahlung
intransparenten Objekts anzupassen. In diesem Fall hat der Benutzer
ein Werkzeug 70 ausgewählt,
welches eine kreisförmige Form 66 vorgibt.
Nachdem der Benutzer die kreisförmige
Form 66 richtig auf dem Röntgenbild 72 angeordnet
und in der Größe angepaßt hat, öffnet der
Benutzer eine Dateneingabebox 76. Der Benutzer tippt dann
die tatsächliche
bekannte Größe des undurchsichtigen
Objekts in die Dateneingabebox 76 ein, in diesem Fall den
Durchmesser des sphärischen
femoralen Kopfes 67. Diese Information wird verwendet,
um das Bild 72 entsprechend zu skalieren, so daß jede Dimension,
die nachfolgend in Bezug auf das Bild definiert wird, berechnet
werden kann.
-
Andere
Skalierungswerkzeuge schließen
einen linearen Maßstab
ein, der entlang einer bekannten Breite oder Länge des undurchsichtigen Objekts angeordnet
werden kann und eine Rechteckform, die verwendet werden kann, um
ein rechteckiges undurchsichtiges Objekt zu markieren. Andere Formen können wie
erforderlich bereitgestellt werden.
-
Wenn
kein geeignetes undurchsichtiges Objekt in dem Röntgenbild enthalten war, muß die Vergrößerung durch
den Benutzer abgeschätzt
werden, wobei eine Kenntnis des bei der Aufnahme des Bildes in der
Radiologieabteilung des Krankenhauses verwendeten Protokolls verwendet
wird. Jedoch ist diese Technik weniger genau und fehlerlastiger
als die Verwendung eines undurchsichtigen Objekts zum Skalieren
des Bildes. Alternativ kann die Vergrößerung des Röntgenbildes
bekannt sein, so daß es nicht
notwendig ist, eines der anpaßbaren
Skalie rungswerkzeuge aus der Werkzeugleiste 68 zu verwenden
oder die Vergrößerung zu
schätzen.
In dem Fall geschätzter
oder bekannter Vergrößerung kann der
Benutzer die Vergrößerung als
eine Prozentzahl in ein Dateneingabefeld (nicht gezeigt) eingeben, und
diese Information wird verwendet, um das Bild zu skalieren. Ein
Prozentwert von hundert kann eingegeben werden, wenn das Eingabebild
bereits skaliert ist.
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Um
die Genauigkeit der Planung sicher zu stellen, muß der Benutzer
bestätigen,
daß die
zum Skalieren bereitgestellte Information (Größe oder Prozentsatz) richtig
ist, bevor der Rest der Planungsprozedur ausgeführt werden kann.
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Schritt S3 – Planung
-
3 zeigt
einen Screen-Shot eines Planungsfensters welches dem Benutzer angezeigt wird,
nachdem die Skalierung abgeschlossen ist. Das Planungsfenster weist
das Röntgenbild 72,
eine Benutzerauswahlpalette 79 zur Auswahl verschiedener
Planungswerkzeuge durch den Benutzer und Informationspaletten 77 auf,
welches Details von Prothesen in verfügbaren prothetischen Systemen
zeigen. Dem Benutzer können
in der Informationspalette 77 Anzeigefelder angezeigt werden,
welche die vorhandenen Prothesen darstellen. Der Benutzer kann in
diesem Schritt alternative prothetische Systeme auswählen.
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Der
Benutzer wählt
aus der Benutzerauswahlpalette 79 ein Planungswerkzeug
entsprechend der zu planenden Operation aus. In dem vorliegendem
Beispiel wurde daher ein Planungswerkzeug zum Planen einer Hüftersatzoperation
ausgewählt.
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Das
Planungswerkzeug legt eine geometrische Konstruktion 80 über das
Röntgenbild 72.
Die geometrische Konstruktion 80 weist eine Mehrzahl von
Formen und Linien auf, die durch geometrische Parameter entsprechend
der räumlichen
Information, die benötigt
wird, um geeignete Vorlagen auszuwählen, definiert sind. Wenn
die geometrische Konstruktion richtig über dem Röntgenbild angeordnet ist, können die
Abmessungen und die Ausgestaltung der Knochenstruktur des Patienten
aus der Größe der Konstruktion
und dem bekannten Maßstab
des Röntgenbildes
berechnet werden.
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3(a) zeigt die geometrische Konstruktion 80 detaillierter.
Im allgemeinen Computersprachgebrauch werden verschiedene hierin
beschriebene geometrische Konstruktionen als „wizards" bzw. Assistenten bezeichnet. In dem
vorliegendem Beispiel wird die geometrische Konstruktion daher als
Hüftassistent
bezeichnet und das in 3 und 3(a) gezeigte
Beispiel entspricht einem rechten Hüftgelenk. Ein Femur 50 und
ein Acetabulum 52 sind skizzen haft in 3(a) gezeigt, wobei der Assistent 80 an
einem entsprechenden Ort darüber
gelegt ist.
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Der
Hüftassistent 80 weist
einen Kreis 88 mit drei Bearbeitungswerkzeugen 90A, 90B, 90C auf. Das
Zentrum des Kreises 88 ist durch eine erste Linie 91 mit
einer zweiten Linie 86 verbunden, wobei die erste Linie 91,
unter einem festen Winkel A auf die zweite Linie 86 trifft,
der einem charakteristischen Winkel in der Auswahl von Prothesen,
die zur Betrachtung in dem Eingabeschritt S1 bezeichnet wurden,
entspricht. Die Zweite Linie 86 hat einen dazugehörigen Kasten 82 in
der Form eines Quadrats und ein Bearbeitungswerkzeug 84A, 84B, 84C und 84D in
jeder Ecke. Der Kasten 82 liegt über der zweiten Linie 86,
so daß die
zweite Linie 86 die Linien schneidet, wobei kurze Kanten
des Kastens 82 zwischen Bearbeitungswerkzeugen 84A und 84B und
zwischen 84C und 84D gebildet werden.
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Nachdem
der Benutzer den Assistenten 80 aus der Benutzerauswahlpalette 79 ausgewählt hat, wird
der Assistent 80 über
dem Röntgenbild 72 angezeigt.
Der Assistent 80 wird automatisch vertikal und horizontal
in einer anfänglichen
Position angeordnet, die nahe der richtigen Position liegt. Dies
wird erreicht durch Verwenden von vorbekanntem Wissen und Erfahrungen über das
typische Gesichtsfeld eines Röntgenbildes
des Pelvisbereichs, aufgenommen für den Zweck der Planung einer
Hüftersatzoperation.
Der Benutzer kann den Hüftassistenten 80 über das
Bild 72 ziehen und ihn durch Verwendung der Bearbeitungswerkzeuge
in der Größe ändern durch
Benutzen einer Maus oder einer ähnlichen
Vorrichtung. Zunächst
bearbeitet der Benutzer den Kasten 82 durch Ziehen jedes
der Eckwerkzeuge 84A bis 84D, so daß der Kasten 82 den
femoralen Kanal in dem Femur beschreibt. Der Zweck der Anordnung des
Kastens 82 ist es, die zweite Linie 86 (welche den
Kasten 82 so bewegt, daß sie immer die Kanten des
Kastens 84A bis 84B und 84C bis 84D zweimal schneidet)
richtig entlang der Länge
des Femur anzuordnen, so daß sie
der Längsachse
des Knochens folgt. Dies wird durch Anordnen des unteren Teils des Kastens 82 an
dem Punkt, an welchem der Femur aufgeweitet ist und des unteren
Endes der Box weit genug den Kanal hinunter, so daß die zweite
Linie 86 zufriedenstellend mit der Achse des Femur ausgerichtet
ist, erreicht.
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Der
Benutzer zieht dann den Kreis 88 über dem femoralen Kopf und
bearbeitet die Position und Größe des Kreises 88,
wobei die Werkzeuge 90A, 90B, 90C verwendet
werden, so daß der
Kreis 88 den femoralen Kopf umreißt.
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Jedesmal
wenn der Assistent 80 oder ein Teil davon neu angeordnet
oder in der Größe verändert wird,
wird ein Auswahlalgorithmus ausgeführt, der eine oder mehrere
Dateien aus der Datenbank auswählt,
welche geeignete Prothesen darstellen. Die Skalierung des Bildes
ver wendend, werden geometrische Parameter aus dem bearbeiteten Assistenten 80 entnommen.
Jeder dieser geometrischen Parameter entspricht Parametern, welche
die vorhandenen Prothesen beschreiben. Zum Beispiel entspricht die
Länge der
fangen Kanten 84A bis 84D des Kastens 82 der
Schaftgröße (Länge) der
zu implantierenden Knochenprothese, die Größe des Kreises 88 entspricht
der Größe der acetabulären Komponente
und der Abstand zwischen der Linie 86 und der Mitte des Kreises 88 wird
verwendet, um die physiologische Verschiebung des Patienten zu messen
(der kürzeste
Abstand zwischen der Rotationsachse des femoralen Kopfes und der
Achse des femoralen Schafts) und entspricht der Verschiebungsgröße der Prothese.
Jede Prothese hat eine dazugehörige
repräsentative
maßstäbliche Vorlage
bzw. Schablone, welche einen zweidimensionalen Umriß der Prothese
zeigt. Die Parameter der Prothesen sind in der Datenbank gespeichert,
die im dem Eingabeschritt verbunden wurde. Jede Prothese hat eine
Datei, welche passende Details hält,
die sie betreffen und alle relevanten Dimensionen und Details des
Herstellers und Teilenummern aufweist plus Daten, welche die entsprechende
Vorlage darstellen.
-
Der
Auswahlalgorithmus vergleicht jeden der geometrischen Parameter
des Assistenten wiederum mit dem äquivalenten Parameter für jede der
verfügbaren
Dateien, die prothetische Komponenten in der Datenbank darstellen
und wählt
eine oder mehrere prothetische Komponenten aus, welche am besten zu
den Assistentenparametern passen. Der Algorithmus kann spezifizierte
Toleranzniveaus für
bestimmte Parameter aufweisen, so daß er eine Auswahl von Prothesen
mit variierender Geeignetheit ausgeben kann. Zum Beispiel kann es
sein, daß die
bestimmten Patientendimensionen bedeuten, daß eine Prothese in der femoralen
Komponente gut paßt
und weniger in der acetabulären
Komponente, wohingegen eine alternative Prothese in der acetabulären Komponente
gut angepaßt
ist, aber weniger gut in der femoralen Komponente. Diese Verwendung
von Toleranzen bedeutet, daß der
Algorithmus beide Prothesen identifizieren wird.
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Details
der durch den Auswahlalgorithmus ausgewählten Prothesen werden dem
Benutzer in den Informationspaletten 77 angezeigt. Die
Paletten weisen Listen eines Bereichs von Werten jedes Prothesenparameters
auf. Die Parameterwerte der durch den Auswahlalgorithmus ausgewählten Prothesen
sind in den Listen hervorgehoben, zum Beispiel durch Schraffierung
des Textes. Eine weitere Bearbeitung des Assistenten 80 verursacht
eine erneute Ausführung
des Auswahlalgorithmus und die Informationspaletten 77 werden
dann aktualisiert, um die Ergebnisse dieser erneuten Ausführung anzuzeigen.
Auf diese Weise kann der Benutzer den Auswahlprozeß überwachen
und wird mit einer sofortigen visuellen Anzeige versorgt, wie eine
gegebene Manipulation des Assistenten 80 eine Prothesenauswahl
beeinflußt.
Nachdem der Benutzer zufrieden damit ist, daß die Position des Assistenten 80 die anatomischen
Merkmale des Patienten richtig wiedergibt, kann der Benutzer dann
auf einen Bildschirmsteuerungsknopf 92 klicken, um mit
dem Vorlagenschritt der Planungsprozedur fortzufahren.
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Schritt S4 – Vorlagen
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4 zeigt
einen Sreen-Shot eines Vorlagenfensters, das dem Benutzer in dem
Vorlagenschritt angezeigt wird. Das Röntgenbild 72 ist gezeigt,
welchem eine Vorlage bzw. eine Schablone einer Prothese überlagert
ist.
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Das
Vorlagenfenster weist eine Serie von Prothesenauswahlpaletten 98 auf,
die den Informationspaletten des Planungsfensters insofern ähnlich sind,
daß diese
Auswahlpaletten 98 eine Auswahl von Werten für jeden
Prothesenparameter auflisten. Die durch den Auswahlalgorithmus in
dem Planungsschritt ausgewählten
Prothesen sind in den Auswahlpaletten 98 als eine Reihe
von Empfehlungen dargestellt, identifiziert durch schraffierte Bereiche 100A und 100B,
welche über
den relevanten Werten liegen. Eine dunklere Schraffierung bezeichnet
die beste verfügbare Übereinstimmung
für diesen
Parameter, während
eine schwächere
Schraffierung weniger gute Übereinstimmungen
bezeichnet, welche dennoch in die Toleranzniveaus des Algorithmus
falten und daher als verwendbar betrachtet werden. Nicht schraffierte
Bereiche sind zur Verwendung nicht empfohlen, können aber dennoch durch den
Benutzer ausgewählt
werden, wobei eine klinische Einschätzung verwendet wird. Der Benutzer
wählt dann (wobei
eine Maus oder ähnliches
verwendet wird) einen Parameter aus jeder Prothesenauswahlpalette 98 aus,
wobei die schraffierten Bereiche 100A und 100B als
eine Hilfe verwendet werden, um eine geeignete Auswahl zu treffen.
Nachdem der Benutzer ausreichende Parameter aus den Auswahlpaletten 98 ausgewählt hat,
um eine bestimmte Prothese eindeutig zu identifizieren, werden die
Vorlagedaten aus der relevanten Datei und die Orientierung des Hüftassistenten
aus dem Planungsschritt verwendet, um die entsprechende Vorlage
in Position über
dem Femur und der Pelvis in dem Röntgenbild 72 abzubilden.
Die Vorlage besteht aus umrissenen Teilen, welche die femorale Komponente
der Prothese 94, auch bekannt als Schaft, und die acetabuläre Komponente 96 darstellen,
auch bekannt als eine acetabuläre Schale.
Wenn eine nichtausreichende Anzahl von Parametern ausgewählt ist,
gibt es keine ausreichende Informationen, um eine entsprechende
Datei eindeutig zu identifizieren, so daß zwei oder mehr Dateien gefunden
werden, die zu den von dem Benutzer ausgewählten Parametern passen. In
diesem Fall wird keine Vorlage angezeigt und der Benutzer über eine
Dialogbox informiert. Wenn dank einer falsch aussortierten Auswahl
von Parametern überhaupt keine
passende Datei gefunden werden kann, wird wieder keine Vorlage angezeigt
und der Benutzer ähnlich
informiert. Der Benutzer kann dann die Vorlage betrachten und eine
Entscheidung treffen, ob die Prothese, welche sie darstellt, geeignet
erscheint, basierend darauf wie gut die Vorlage mit der Knochen struktur
des Patienten, wie auf dem Röntgenbild 72 gezeigt,
ausgerichtet ist. Der Benutzer kann dann alternative Auswahlen aus
den Auswahlpaletten 98 treffen, um andere Vorlagen für den Zweck
eines Vergleichs anzuzeigen. Die femoralen und acetabulären Komponenten 94 und 96 der
Vorlagen können
durch Klicken und Ziehen neu angeordnet werden, um bei dem Entscheidungsfindungsprozeß zu helfen.
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Wenn
der Benutzer findet, daß keine
der in den Auswahlpaletten 98 empfohlenen Vorlagen eine zufriedenstellende Übereinstimmung
mit der Knochenstruktur des Patienten darstellt, kann der Benutzer
durch Anklicken einer Steuerung, die in dem Vorlagenfenster enthalten
ist zu dem Planungsfenster zurückkehren.
Der Hüftassistent
kann dann weiter bearbeitet werden und der Auswahlalgorithmus wird erneut
durchgeführt,
wobei die neuen Assistentenparameter verwendet werden, wobei die
Ergebnisse in den Informationspaletten 77 gezeigt sind.
Wenn sich der Benutzer nachfolgend zurück zu dem Vorlagenfenster bewegt,
werden die schraffierten Werte in den Auswahlpaletten 98 entsprechend
aktualisiert, so daß die
modifizierten Empfehlungen als durch den Auswahlalgorithmus ausgewählt angezeigt
werden. Die Auswahl von Prothesen und die Anzeige von entsprechenden
Vorlagen wird dann wie zuvor fortgesetzt.
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Um
bei der Auswahl einer geeigneten Prothese zu helfen, werden die
Werte in den Listen der Auswahlpaletten 98 in fettem oder
Standardtext angezeigt. Standardtext wird verwendet, um Werte darzustellen,
die in Verbindung mit bereits gewählten Werten anderer Parameter
nicht verfügbar
sind, dank der Auswahl von verfügbaren
Prothesen. Die Verwendung von Standardtext oder fettem Text wird
daher jedesmal aktualisiert, wenn ein Wert ausgewählt wird.
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Schritt S5 – Ausgabe
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Nachdem
sich der Benutzer für
eine bestimmte Vorlage entschieden hat und daher für ihre entsprechende
Prothese, zeigt er seine Auswahl durch Klicken auf einen geeignet
bezeichneten Knopf in dem Vorlagenfenster oder Menügegenstand
(nicht gezeigt). Diese Aktion löst
den letzten Schritt des Planungsprozesses aus, welcher der Ausgabeschritt
ist.
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Ein
Protokoll der Prothesenauswahl kann auf eine oder mehrere Weisen
ausgegeben werden, in Abhängigkeit
von dem System, mit welchem die Workstation verbunden ist. Ein Fenster
mit Ankreuzfeldern kann auf der Anzeige für den Benutzer zur Verfügung gestellt
werden, so daß angezeigt
wird, welche Ausgaben zu dieser Zeit benötigt werden.
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Vorzugsweise
erzeugt der Ausgabeschritt eine Ausgabedatei, welche die Prothesenauswahl zusammen
mit den Details des Patienten erfaßt. Die Prothese wird typischerweise
durch einen Herstellernamen und einer Seriennummer identifiziert,
obwohl ein bestimmtes Krankenhaus ein internes Identifikationssystem
verwenden könnte.
Zusätzliche
Information kann vorteilhaft in der Ausgabedatei enthalten sein,
wie zum Beispiel der Name eines Benutzers (Chirurgen), ein Datum
der Planung und ein vorgeschlagenes oder tatsächliches Operationsdatum.
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Der
Ausgabeschritt liefert dann die Ausgabedatei in der durch den Benutzer
bezeichneten Weise oder gemäß voreingestellter
Konfigurationen. Wenn die Workstation mit einem PACS-Archiv verbunden ist,
sollte die Datei in dem Archiv mit einer Verbindung (link) zu dem
relevanten Röntgenbild
abgelegt werden, so daß die
beiden Dateien falls notwendig zusammen wieder aufgefunden werden
können.
Alternativ oder zusätzlich
kann die Datei in einem getrennten Archiv oder einer Datenbank,
welche nicht mit der Röntgenbilddatei
verbunden ist, abgespeichert werden, welche auf der Festplatte der
verwendeten Workstation angeordnet sein kann oder auf einem alternativen
Datenspeichermedium, oder sie kann an einen anderen Computer übertragen
werden, zum Beispiel durch E-Mail. Wenn die Workstation mit einem
Drucker verbunden ist, entweder lokal oder über ein Netzwerk, kann die
Datei als ein Ausdruck zur Aufnahme in die Papierakte des Patienten oder
zur Verwendung als ein Merkzettel für andere Krankenhausmitarbeiter
ausgedruckt werden.
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Zusätzlich kann
die Datei vorzugsweise über ein
Netzwerk an eine Warenlagersteuerungsabteilung des Krankenhauses
verschickt werden, wo sie entweder manuell oder vorzugsweise mit
einem Computer mit Protokollen vorhandener Lager für Prothesen
verglichen werden kann. Auf diese Weise kann eine bestimmte Prothese
für eine
bestimmte Operation vorgemerkt werden oder es kann eine Lagerbestellung
erzeugt werden, wenn die Prothese nicht am Lager ist.
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Zweite Ausführungsform – Knieersatzoperationsglanung
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Die
zweite Ausführungsform
der Erfindung betrifft eine computerimplementierte Planung für eine Knieersatzoperation.
Bei einer solchen Operation wird die Kniekapsel geöffnet und
die Enden des Femur und der Tibia werden abgeschnitten und mit Implantaten
erweitert, die mit Zement in Position gehalten werden oder nicht.
Die femorale Komponente ist eine Metallschale und die tibiale Komponente
ist ein Metall- und Kunststoffdurchgriff.
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Diese
Ausführungsform
weist die gleichen Grundschritte wie die erste Ausführungsform
auf und die Planungsprozedur wird auf eine ähnlich Weise ausgeführt. Die
zwei Ausführungsformen
unterscheiden sich dadurch, daß die
Knieersatzplanung im allgemeinen auf zwei zuvor erhaltenen Röntgenbildern eines
Knies eines Patienten basiert, eines von der Seite (medio- laterale (ML-) Ansicht)
und eine von der Vorderseite (Anterior-Posterior-(AP-) Ansicht).
Anders als die Hüfte,
bei der genug Information im allgemeinen aus einem einzigen AP-Röntgenbild
erhalten werden kann, werden zwei verschiedene Ansichten des Knies
verwendet, um sicher zu stellen, daß die ausgewählte Prothese
eine ausreichend gute Passung aufweist. Die ML-Ansicht wird normalerweise verwendet,
um die femorale Komponente zu wählen und
auszuwählen
und die AP-Ansicht wird normalerweise verwendet, um die tibiale
Komponente zu wählen
und auszuwählen.
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Die
Bilder werden wie oben beschrieben gemäß Schritten 1 und 2 der Hüftersatzplanungsausführungsform
eingegeben und skaliert. Nachdem die zwei Röntgenbilder verfügbar und
skaliert sind, wird ein Planungsfenster angezeigt, welches eine
Ansicht eines der Röntgenbilder
aufweist und ein Planungswerkzeugauswähler um eine Auswahl einer
geometrischen Konstruktion oder eines Assistenten zu ermöglichen.
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Da
die Knieprothese aus zwei nicht miteinander verbundenen Teilen (die
femoralen und tibialen Komponenten) besteht, wird die Planung in
jeder der Röntgenbildansichten
ausgeführt
durch Verwenden zweier geometrischer Konstruktionen oder Assistenten,
die unabhängig
bearbeitbar sind. Diese werden als der femorale Assistent und der
tibiale Assistent bezeichnet und entsprechen der femoralen Komponente
bzw. der tibialen Komponente der Prothese. In der folgenden Beschreibung
werden die Assistenten im Bezug auf die ML- und AP-Ansichten bezeichnet. Innerhalb
jeder Ansicht sind die femoralen und tibialen Assistenten unabhängig voneinander.
Jedoch ist der femorale Assistent in der ML-Ansicht mit dem femoralen
Assistenten in der AP-Ansicht verbunden und ähnlich der tibiale Assistent
in jeder der beiden Ansichten. Die Natur dieser Beziehung wird später detaillierter
diskutiert.
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5 zeigt
einen Screen-Shot des Planungsfensters mit einem angezeigten ML-Röntgenbild 200. Sowohl
der femorale Assistent als auch der tibiale Assistent wurden ausgewählt, wobei
ein Planungswerkzeug 106 verwendet wurde, so daß der femorale
Assistent 102A der ML-Ansicht und der tibiale Assistent 104A der
ML-Ansicht in dem Röntgenbild 200 über dem
Knieknochen liegend angezeigt sind.
-
5(a) zeigt die femoralen und tibialen Assistenten 102A, 104A der
ML-Ansicht detaillierter. Ein darunterliegendes Bild eines Femur 54 und
einer Tibia 56 ist skizziert gezeigt, wobei die Assistenten 102A, 104A in
einer ungefähren
Position liegen. Der femorale Assistent 102A der ML-Ansicht
weist fünf gerade
Linien auf. Vier dieser Linien 202, 204, 205 und 206 sind
verbunden, um einen quadratischen Kasten zu bilden, wobei die Linie 202 sich über den Kasten
hinaus erstreckt. Die fünfte
Linie 203 erstreckt sich über den Kasten parallel zu
der Linie 204. Die relative Länge der Linien und die Winkel
zwischen diesen können
durch Ziehen an geeignet bereitgestellten Ziehpunkten bzw. Anfaßpunkten 106, 110 und 112 geändert werden.
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Die
ML-Ansicht des femoralen Assistenten 102A wird angeordnet
durch Verwenden des Ziehpunkts 106, um den gesamten Assistenten 102A so zu
bewegen, daß die
sich erstreckende Linie 102 an der antirioren Kante des
Femur angeordnet ist. Der Ziehpunkt 106 selbst ist entlang
der Linie 202 angeordnet, so daß wenn der Ziehpunkt 106 gerade über dem
Beginn der Patellafurche auf dem Femur angeordnet ist, der femorale
Assistent in etwa richtig plaziert ist. Diese Linie 202 wird
dann durch Ziehen mit den Ziehpunkt 110 so orientiert,
daß die
Linie 202 auf den anterioren femoralen Schaft proximal
zu dem Ziehpunkt, bewegt wird. Zuletzt wird die Ecke 112 zwischen
den Linien 204 und 206 so bearbeitet, daß die Linie 206 gerade
die distalen und anterioren Ränder
der Chondili berührt.
Der von den Linien 202, 204, 205 und 206 gebildete
Kasten umreißt
dann das Ende des Femur. Wenn der Assistent 102A richtig angeordnet
ist, stellt die Linie 203 die vorhergesagte chirurgische
Schnittlinie dar und die parallele Linie 204 liegt entlang
der physiologischen Lagerlauffläche des
Gelenks. Die Linie 205, die ebenfalls parallel zu der Linie 203 ist,
ist eine Meßlinie,
die einen geometrischen Parameter bereitstellt, welcher verwendet wird,
um eine in der Größe in etwa
passende femorale Komponente zu empfehlen.
-
Die
ML-Ansicht des tibialen Assistenten 104A weist eine tibiale
Schaftachsendefinitionslinie 118A auf, welche einen Ziehpunkt 116 an
jedem Ende aufweist und einen gestreckten rechtwinkligen Kasten 102A der
ebenfalls Ziehpunkte 121A und 121B an jedem Ende
aufweist. Die tibiale Schaftachsendefinitionslinie 118 liegt
unter einem Winkel zu den langen Seiten des Kastens 120A,
der durch einen charakteristischen Winkel der Auswahl von in dem
Eingabeschritt zur Berücksichtigung
ausgewählten
Prothesen definiert ist, bekannt als der posteriore Steigungswinkel.
Die ML-Ansicht des tibialen Assistenten 104A wird durch
Verwenden der Ziehpunkte 116 so angeordnet, daß die tibiale
Schaftachsendefinitionslinie 118 so bewegt wird, daß sie entlang
der Achse der Tibia angeordnet ist, durch Ausrichten dieser mit
dem geraden Teil der posterioren Kante der Tibia. Dann werden die
Ziehpunkte 121A und 121B verwendet, um den Kasten 120A in
eine Position zu ziehen, so daß die
Linie, welche die obere lange Seite des Kastens bildet, sich der
Kniegelenkslinie annähert. 5 zeigt
die passend angeordneten Assistenten der ML-Ansicht 102A, 104A.
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Der
Benutzer bezieht sich nun auf das AP-Röntgenbild durch klicken auf
einen geeignet bezeichneten Knopf in dem Planungsfenster, um dieses Bild
an die Stelle des ML-Röntgenbildes 200 zu
bringen. In einer alternativen Ausführungsform kann das Planungsfenster
beide Bilder gleichzeitig anzeigen.
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6 zeigt
einen Screen-Shot des Planungsfensters, wobei ein AP-Röntgenbild 210 angezeigt
ist. Sowohl der femorale als auch der tibiale Assistent wurden ausgewählt, wobei
das Planungsfenster 106 verwendet wurde, so daß der femorale
Assistent 102B für
die AP-Ansicht und der tibiale Assistent 104B für die AP-Ansicht
dem Röntgenbild 210 überlagert
dargestellt werden.
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6(a) zeigt den femoralen Assistenten 102B und
den tibialen Assistenten 104B der AP-Ansicht detaillierter.
Ein darunterliegendes Bild eines Femur 54 und einer Tibia 56 ist
im Umriß gezeigt,
wobei die Assistenten 102B und 104B in einer aproximierten
Position liegen. Der femorale Assistent 102B der AP-Ansicht
weist einen quadratischen Kasten 210 auf, der einen Ziehpunkt 130 in
jeder Ecke aufweist und einen im wesentlichen horizontal gestreckten
Kasten 134, welcher unter dem Kasten 210 angeordnet
ist. Der Assistent 102B wird durch Ziehen der Ziehpunkt 130 so
angeordnet, daß der
femorale Schaft umrissen wird, so daß die Achse des femoralen Schafts,
wie in 6 gezeigt, gebildet wird. Dieses gibt eine Mittenlinie
des femoralen Schafts, die entweder zentral oder leicht zu einer
Seite verschoben aus der interkondilaren Kerbe hervorgeht. Der Kasten 134 wird
dann durch den Benutzer so angeordnet, daß ihre obere horizontale Kante
der gewünschten
Position der distalen femoralen chirurgischen Schnittlinien entspricht,
die in der kommenden Operation verwendet werden. Zusätzlich muß der Benutzer
in einer Dialogbox den Valguswinkel des Patienten eingeben, der
zuvor durch physikalische Untersuchung des Patienten bestimmt wird
(der Valguswinkel ist der Winkel des Versatzes des Femur von der
gewichtstragenden Achse entlang des Beines). Dies bildet den finalen
Parameter, der für
diesen Assistenten benötigt
wird.
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Der
tibiale Assistent 104B der AP-Ansicht weist einen gestreckten
Kasten 120B und eine tibiale Schaftachsendefinitionslinie 118B auf.
Wie in dem tibialen Assistenten der ML-Ansicht ist der Winkel zwischen
dem Kasten 120B und der Linie 118B durch den posterioren
Steigungswinkel der zur Berücksichtigung
in dem Eingabeschritt bezeichneten Prothese definiert. Um den tibialen
Assistenten der AP-Ansicht 104B anzuordnen, klickt der
Benutzer auf die tibiale Schaftachsendefinitionslinie 118B und
zieht sie über die
Tibia, wobei die Ziehpunkte an einem Ende verwendet werden, um ihn
entlang der Mittellinie des tibialen Schaftes auszurichten. Der
Benutzer ordnet dann die Ziehpunkte eines Endes des gestreckten rechtwinkligen
Kastens 120B auf den medialen und den lateralen Rändern des
tibialen Plateaus an, so daß die
obere horizontale Linie 122 des gestreckten rechtwinkligen
Kastens 120B mit der physiologischen Lagerlaufflächenlinie
des Gelenks ausgerichtet ist oder die untere horizontale Linie 132 des
gestreckten rechtwinkligen Kastens 120B mit der vorhergesagten
chirurgischen Schnittlinie ausgerichtet ist. Eine klinische Einschätzung und
persönliche
Referenz wird verwendet, um zu bestimmen, wel che dieser Linien 122 oder 123 verwendet
wird, um den tibialen Assistenten 104B der AP-Ansicht passend anzuordnen.
Der Abstand zwischen den beiden Linien 122 und 123 ist
festgelegt und wird durch das von dem Benutzer ausgewählte prothetische
System bestimmt, da es jedes System erfordert eine chirurgische
Schnittlinie passend relativ zu der Lagerlauffläche des Gelenks auszuführen. 6 zeigt
die femoralen und tibialen Assistenten 102B, 104B der AP-Ansicht richtig angeordnet.
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Wenn
erwünscht,
kann der Benutzer zwischen den AP- und ML-Bildern wechseln oder
er kann beide gleichzeitig betrachten, um die Assistenten anzupassen
bis sie geeignet angeordnet sind. Wenn Anpassungen ausgeführt werden,
wird ein Auswahlalgorithmus, ähnlich
dem in der ersten Ausführungsform
verwendeten, ausgeführt,
um geeignete Prothesen aus einer Datenbank auszuwählen, wobei
Parameter, die von den Dimensionen und Positionen der bearbeiteten
Assistenten abgeleitet werden, verwendet werden. Die Datenbank ist
gleich der für
die Hüftersatzprothesen
beschriebenen, mit dem zusätzlichen
Merkmal, daß jede
Datei Bilddaten für zwei
Vorlagen einschließt,
die einen zeigen dem ML-Umriß der
Prothesen und die anderen zeigen den AP-Umriß. Die Ergebnisse des Auswahlalgorithmus erscheinen
in Informationspaletten 135 in dem Planungsfenster.
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Nachdem
der Benutzer mit den Positionen der Assistenten zufrieden ist, kann
der Planungsprozeß zu
dem Vorlagenschritt voranschreiten, welcher wie zuvor dadurch aktiviert
wird, daß der
Benutzer auf einen geeignet bezeichneten Knopf in den Planungsfenster
klickt, um sich zu einem Vorlagenfenster zu bewegen.
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In
dem Vorlagenfenster kann eines der beiden Röntgenbilder angezeigt werden
(oder alternativ können
beide gleichzeitig angezeigt werden). 7 zeigt
ein Vorlagenfenster, welches ein ML-Bild zeigt und 8 zeigt
ein Vorlagenfenster, welches ein AP-Bild zeigt. In dem Vorlagenfenster
werden dem Benutzer Auswahlpaletten 128 angeboten, welche für die beiden
Komponenten von Knieprothesen relevante Parameterwerte auflisten,
wobei die von dem Algorithmus zurückgegebenen Ergebnisse durch schraffierte
Bereiche empfohlen sind. Eine Auswahl eines Parameters aus jeder
Palette durch den Benutzer erlaubt es, die entsprechenden Vorlagen
dem Röntgenbild
zur Überprüfung durch
den Benutzer zu überlagern.
Die Vorlagen zeigen die femorale Komponente 124 und die
tibiale Komponente 126. Diese können unabhängig über das Bild gezogen und gedreht
werden, so daß der
Benutzer die Größe und Position überprüfen kann
bevor er eine endgültige Auswahl
einer Prothese trifft.
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Soweit
die Beziehung zwischen den Assistenten in den beiden Ansichten betroffen
ist, so kann diese auf verschiedene Weisen implementiert werden
und basiert auf der Tatsache, daß die Knieprothesenkomponenten
dreidimensional sind und Knochenmessungen in drei Dimensionen berücksichtigt werden
müssen,
um eine passende Prothese auszuwählen.
Zwei mögliche
Implementierungen werden nun beschrieben.
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In
der ersten Implementierung sind der femorale Assistent und der tibiale
Assistent jeweils dreidimensionale geometrische Konstruktionen,
die nicht miteinander in Beziehung stehen. Die AP- und ML-Ansichten
jedes Assistenten sind zweidimensionale Projektionen dieser Konstruktionen,
so daß in
jeder Ansicht jeder Assistent als eine zweidimensionale Ansammlung
von Linien und Formen erscheint, die miteinander verbunden sind.
Eine Bearbeitung in einer Ansicht bewegt daher entsprechende Teile
der dreidimensionalen Konstruktion, so daß die andere Projektion in
der anderen Ansicht entsprechend geändert wird. Daher können die
Assistenten in drei Dimensionen bearbeitet werden und genau der
abgebildeten Knochenstruktur angepaßt werden.
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Eine
zweite Implementierung verwendet zwei zweidimensionale geometrische
Konstruktionen für
die tibialen und femoralen Assistenten, eine Konstruktion für jede Ansicht.
In jeder Ansicht können
die Assistenten bearbeitet werden, aber es gibt keine entsprechende
Anpassung dieses Assistenten in der anderen Ansicht. Jede Ansicht
resultiert daher in der Bestimmung eines verschiedenen Satzes von
geometrischen Parametern. Die Beziehung wird auf dem Niveau der
Datenbank bereitgestellt, wobei die Datei für jede Prothese Parameter aufweist,
welche diese Prothese beschreiben. Diese Parameter entsprechen den
von jeder der beiden zweidimensionalen Assistenten bestimmten geometrischen
Parametern, so daß jeder
Datenbankeintrag mit beiden Ansichten des Assistenten verbunden
ist. Daher verursacht die Bearbeitung der Assistenten in einer Ansicht,
daß der Auswahlalgorithmus
die geometrischen Parameter mit denen in der Datenbank vergleicht
und möglicherweise
eine verschiedene Prothese auswählt
und empfiehlt.
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Weitere Ausführungsformen
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Obwohl
die vorliegende Erfindung detailliert in Bezug auf Hüft- und
vollständige
Knieersatzoperationen beschrieben wurde, ist sie nicht auf diese
beschränkt.
Sie kann auch zur Planung von Operationen für den Ersatz von anderen Gelenken,
einschließlich
kleinen Gelenken und Gelenken in der Wirbelsäule und der oberen Extremität verwendet werden,
wenn eine geeignete Datenbank von Prothesen bereitgestellt wird
und die geometrischen Konstruktionen so modifiziert werden, daß sie die
relevanten Messungen für
das in Frage stehende Gelenk abbilden.
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Obwohl
die beschriebenen ersten und zweiten Ausführungsformen ein bzw. zwei
Patientenbilder verwenden, gibt es keine Begrenzung der Anzahl von Ansichten,
die aufgenommen werden können.
Jedoch ist die Verwendung eines oder zweier Bilder, um eine orthopädische Operation
zu planen, typisch, wobei manchmal drei verwendet werden. Um eine
Planung mit der vorliegenden Erfindung auszuführen, wobei eine bestimmte
Anzahl von Bildern verwendet wird, muß eine entsprechende Anzahl
von Ansichten der Assistenten bereitgestellt werden (sie können verschiedene
zweidimensionale Projektionen eines einzigen dreidimensionalen geometrischen
Konstrukts sein oder separate Assistenten, die über die Parameter in der Datenbank
verbunden sind), zusammen mit Vorlagen, welche jede der passenden Umrisse
der Prothesen darstellen. Insbesondere kann die vorliegende Erfindung
zur Planung einer Hüftersatzoperation
mit ML-Patientenbildern verwendet werden, wenn die Datenbank ML-Vorlagen
der femoralen und acetabulären
Komponenten aufweist und eine ML-Ansicht des Hüftassistenten bereitgestellt
wird. Dies ist nützlich
bei der Planung einer Hüftrevisionsoperation,
die in dem Fall eines Versagens eines zuvor implantierten prothetischen
Hüftgelenks ausgeführt wird.
Die femorale Ersatzkomponente hat einen längeren Schaft als das Original.
Dies bedeutet, daß ein
ML-Patientenbild benötigt
wird, um eine gut passende Prothese zu identifizieren, da es notwendig
ist, eine Krümmung
in dem unteren Teil des Femur in der ML-Ebene zu berücksichtigen.