DE69006565T3

DE69006565T3 - Tampon, insbesondere für die weibliche Hygiene, Verfahren und Vorrichtung für dessen Herstellung.

Info

Publication number: DE69006565T3
Application number: DE69006565T
Authority: DE
Inventors: Axel Friese; Stefan Simon
Original assignee: McNeil PPC Inc
Current assignee: Johnson and Johnson GmbH
Priority date: 1989-10-12
Filing date: 1990-10-11
Publication date: 2004-08-05
Anticipated expiration: 2010-10-12
Also published as: PT95571B; ATE101333T1; EP0422660B2; NO179033B; SK280197B6; GR900100739A; AU6399390A; JP3085968B2; EP0422660A1; CS490690A3; ZM4690A1; HUT58991A; CA2027339C; DE3934153C2; GR1002302B; BR9005093A; US6889409B2; AU629700B2; PT95571A; NO904394L

Description

Die Erfindung betrifft einen Tampon, insbesondere für die Frauenhygiene, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen des Tampons gemäß dem Oberbegriff der Patentansprüche 6 und 13.
Ein Tampon der genannten Gattung ist aus der DE-AS 14 91 161 bekannt. Dieser Tampon hat sich wegen seiner hohen Absorptionsfähigkeit, Flüssigkeitsrückhaltefähigkeit, Absorptionsgeschwindigkeit und Stand- bzw. Knickfestigkeit in der Praxis bewährt. Dabei weist der Tampon durch spitze Preßbacken verursachte Längsrillen auf, an deren beiden Seiten jeweils Längsrippen entstehen, die bei einem anschließenden Preßvorgang mittels Preßbacken mit teilzylindrischen Preßflächen auf die etwa zylindrische Endform des Tampons gepreßt sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde den Tampon der obengenannten Gattung so zu verbessern, daß die bisher erreichte Absorptionsfähigkeit und Absorptionsgeschwindigkeit des Tampons im wesentlichen erhalten bleibt, aber die spezifische Absorptionsfähigkeit des Tampons erhöht wird.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 enthaltenen Merkmale. Es hat sich überraschend gezeigt, daß sich mit einem Tampon dieser Merkmale eine merkliche Erhöhung der spezifischen Absorptionsfähigkeit (ml/g) unter Beibehaltung der bisher erzielten Absorptionsfähigkeit und Absorptionsgeschwindigkeit bei einem überraschend geringeren Einsatz an Fasermaterial erreichen läßt. Diese Wirkung ist auf eine gröbere Kapillarstruktur des Fasermaterials in der Außenschicht des Tampons zurückzuführen.
So wurde gefunden, daß ein aus 100% Rayonfasern bestehender Tampon gemäß der Erfindung mit einem Gewicht von 2,4 g ohne Rückholband eine spezifische Absorptionsfähigkeit von 4,8 ml/g bei einer Absorptionsgeschwindigkeit von 1,9 ml/s aufweisen kann. Die Absorptionsfähigkeit eines solchen Tampons kann bei einem statischen Gegendruck von 20 mbar 11,3 ml erreichen. Bei einem, den praktischen Gebrauchsbedingungen äußerst nahekommenden Versuch mit pulsierendem Gegendruck von 20 bis 110 mbar kann die Absorptionsfähigkeit des erfindungsgemäßen Tampons 8,0 ml und die spezifische Absorptionsfähigkeit 3,4 ml/g betragen.
Der Durchmesser des Tampons ist den üblichen physiologischen Bedingungen entsprechend auf zwischen 13 und 15 mm festgelegt, wobei der zentrale Faserkern vorzugsweise einen Durchmesser von 4 bis 8 mm aufweisen kann. Auf diese Weise läßt sich eine hohe Knickfestigkeit des Tampons erreichen, während gleichzeitig die weiche Oberfläche des Tampons eine angenehme Handhabung des Tampons gewährleistet.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung dieses Tampons mit den im Oberbegriff des Patentanspruchs 6 enthaltenen Merkmalen. Ein Verfahren dieser Art ist aus der bereits genannten DE-AS 14 91 161 bekannt.
Gemäß der Erfindung wird dieses Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Tampons durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 6 enthaltenen Merkmale verbessert.
Die Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung zur Herstellung des Tampons sowie zur Durchführung des o. g. Verfahrens mit den im Oberbegriff des Patentanspruchs 13 enthaltenen Merkmalen. Eine Vorrichtung dieser Gattung ist ebenfalls aus der DE-AS 14 91 161 bekannt. Erfindungsgemäß wird diese bekannte Vorrichtung durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 13 enthaltenen Merkmale im Sinne einer optimalen Herstellung des erfindungsgemäßen Tampons verbessert. Die Tatsache, daß ausschließlich Preßschneiden an den Stirnflächen der segmentförmigen Preßbacken und der Schiebeplatten vorgesehen sind, gewährleistet eine nur teilweise Pressung des Wickelrohlings zu einem Vorformling, der anschließend lediglich einer schwachen konzentrischen Formgebung in dem nachgeschalteten Formwerkzeug unterworfen wird, durch die eine glatte, weiche, ästhetisch ansprechende Oberfläche des Tampons geschaffen wird, die aber trotz des geringeren Einsatzes an Fasermaterial eine merklich erhöhte spezifische Absorptionsfähigkeit des Tampons ermöglicht, ohne daß der Tampon an absoluter Absorptionsfähigkeit gegenüber dem genannten bekannten Tampon einbüßt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird durch die in den Unteransprüchen genannten Merkmale vorteilhaft weitergebildet.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der schematischen Zeichnung eines Ausführungsbeispiels eines Tampons, sowie einer Vorrichtung zur Herstellung desselben näher erläutert. Es zeigen:
1 den erfindungsgemäßen Tampon in einem mittleren Längsschnitt gemäß Schnittlinie I-I in 2,
2 einen Querschnitt II-II gemäß 1,
3 einen Querschnitt durch den Vorformling gemäß Linie III-III in 8,
4 ein Querschnitt des Tampons in vergrößerter Darstellung,
5 eine schematische Ansicht einer Vorformpresse im geöffneten Zustand mit darin angeordnetem Wickelrohling,
6 und 7 eine getrennte Schließbewegung der Preßwerkzeuge, wobei 6 eine erste Preßfläche der Vorformpresse mit geschlossenen Preßsegmenten zeigt, während eine zweite, endgültige Preßfläche der Vorformpresse in 7 dargestellt wird, in der die Schiebeplatten in der geschlossenen Stellung gezeigt werden, wobei alle Preßwerkzeuge den darin angeordneten Vorformling umschließen, und
8 und 9 eine alternative Folge von Bewegungen der Preßwerkzeuge, wobei die Preßsegmente und die Schiebeplatten gleichzeitig in die geschlossene Stellung bewegt werden; 8 zeigt eine Zwischenphase des Preßverfahrens und 9 die vollständig geschlossenen Preßwerkzeuge mit dem darin angeordneten Vorformling, und
10 eine teilweise geschnittene Seitenansicht der Vorrichtung zum Herstellen des Tampons mit der Vorformpresse und dem nachgeschalteten Formwerkzeug.
In 1 und 2 ist ein Tampon 10 für die Frauenhygiene gezeigt, der aus einem durch Aufwickeln eines Längenabschnitts aus ggf. genadeltem Faservlies geformten, etwa zylindrischen Rohling 11 gebildet ist. Das Vlies kann aus natürlichen oder künstlichen Fasern oder auch aus einer Mischung solcher Fasern bestehen. Als natürliche Fasern kommen vorzugsweise solche aus Baumwolle in Frage. Rayon- oder andere Kunstfasern sind ebenfalls sehr geeignet. Die Umfangsfläche dieses Wickelrohlings ist in an sich bekannter Weise auf einer geraden Anzahl von mindestens sechs, vorzugsweise acht, in Umfangsrichtung des Wickelrohlings 11 benachbarten Abschnitten radial zur Mittellängsachse des Wickelrohlings gepreßt.
Erfindungsgemäß handelt es sich bei diesen Umfangsabschnitten des Wickelrohlings 11 um ausschließlich schmale, streifenförmige, in gleichen Winkelabständen α voneinander angeordnete Abschnitte 12, 13 der Umfangsfläche 14 des Wickelrohlings 11, die zu einem Vorformling 15 in 3, 7 und 8 gepreßt sind. Der Vorformling 15 besteht, im Querschnitt gesehen, aus einem zentralen, etwa kreisförmigen Faserkern 16 hoher Verdichtung und Stand- oder Knickfestigkeit sowie aus sich aus dem Faserkern 16 radial nach außen erstreckenden Längsrippen 17 von gegenüber dem Faserkern weicheren Faserstruktur und entsprechend gröberer Kapillarstruktur (3). Die Längsrippen 17 sind durch nach außen offene Längsnuten 18 voneinander getrennt. Ausschließlich die weichen Längsrippen 17 des Vorformlings 15 sind einem schwachen, gleichmäßigen zur Mittellängsachse 19 des Vorformlings 15 radialen Druck ausgesetzt worden, derart, daß die radial äußeren Enden 20 der Längsrippen 17 eine weiche, im wesentlichen glattzylindrische Oberfläche kleineren Durchmessers entsprechend der Endform des Tampons 10 bilden.
Es wurde gefunden, daß der erfindungsgemäße Tampon im Vergleich zu bekannten Tampons eine um 100% höhere Stabilität aufweist. Ferner hat sich gezeigt, daß etwa 10% der für den Tampon eingesetzten Fasern einge spart werden können, ohne daß eine nennenswerte, wenn überhaupt, Beeinträchtigung der Absorptionsfähigkeit eintritt. Im Gegenteil, die Absorptionsgeschwindigkeit liegt im oberen Bereich bekannter Tampons, während die spezifische Absorptionsfähigkeit gegenüber bekannten Tampons merklich erhöht ist.
Die nachstehende Tabelle verdeutlicht einen Vergleichsversuch des erfindungsgemäßen Tampons aus einem genadelten Vlies, das zu 100% aus Rayonfasern der Firma Hoechst AG besteht, und einem im Handel unter der Handelsbezeichnung „Standard o.b." erhältlichen Tampon: Tabelle
Die in Zeile 2 der Tabelle angegebenen Werte für die Absorptionsfähigkeit wurden in einem Prüfgerät ermittelt, in dem der Tampon von einer elastischen Membran umgeben ist, die auf den Tampon einen statischen Gegendruck ausübt, während ein Ende des Tampons mit Wasser beträufelt wird. Dabei ergab sich die aus Zeile 3 der Tabelle ersichtliche spezifische Absorptionsfähigkeit der Flüssigkeit in ml/g Fasermaterial des Tampons.
Bei dieser Prüfanordnung wurde die aus Zeile 4 hervorgehende Absorptionsgeschwindigkeit ermittelt. Die Werte zeigen, daß bei einem um ca. 10% verminderten Gewicht des erfindungsgemäßen Tampons die Absorptionsfähigkeit des Tampons gegenüber dem bekannten Tampon nicht wesentlich vermindert ist, die Absorptionsgeschwindigkeit an der oberen Grenze des bekannten Tampons liegt und die spezifische Absorptionsfähigkeit merklich höher liegt als bei dem bekannten Tampon. Da die spezifische Absorptionsfähigkeit eine bessere Ausnutzung der Saugfähigkeit des Fasermaterials pro Gewichtseinheit ausweist, ist ersichtlich, daß der erfindungsgemäße Tampon infolge des geringeren Materialgewichtes preiswerter hergestellt werden kann.
In den Zeilen 5 und 6 der Tabelle sind Werte für die Absorptionsfähigkeit und die spezifische Absorptionsfähigkeit aufgeführt, die in einer Prüfanordnung ermittelt wurden, die Testbedingungen ermöglicht, wie sie beim Tragen des Tampons tatsächlich auftreten.
Das mit ABTS, entsprechend Absorptive Behaviour Test System, bezeichnete System ist computergestützt und dient zur Erfassung und Verarbeitung von Meßdaten bezüglich des Absorptionsverhaltens von absorbierenden Produkten sowie zur Steuerung des Prüfablaufs.
Der Test des Tampons findet unter folgenden Bedingungen statt, die, wie erwähnt, annähernd in vivo auftreten:

– chemisch/physikalische Zusammensetzungen des Testfluids
– räumliche Anordnung des Produktes z. B. (Neigung)
– Positionierung des Produktes in der Meßzelle
– Stärke des Flusses
– Unterbrechung (Start/Stop) des Flusses
– Druckvariante

Der Prüfablauf ist automatisch software-gesteuert und ermöglicht einen Dialog zwischen Operator und System. Die Meßdaten werden automatisch erfaßt, wobei deren Auswertung nach statistischen Gesichtspunkten erfolgt. Der Prüfablauf für jede Stichprobe kann anhand einer Meßkurve auf einem Bildschirm verfolgt und ggf. automatisch ausgedruckt werden. Ferner wird die Flüssigkeitsverteilung im Produkt qualitativ und quantitativ dargestellt. Ferner kann das Leckage-Verhalten des Tampons überprüft werden. Mit Leckage ist das Phänomen gemeint, daß Menstruationsflüssigkeit zwischen Körperwand und Tampon hindurchtreten kann. Die Zufuhr der Versuchsflüssigkeit zu dem Tampon erfolgt ausschließlich drucklos, da der Flüssigkeitsspiegel in Höhe des Versuchstampons liegt. Die Flüssigkeit wird daher ausschließlich durch die Benetzung des Tampons und die durch die Kapillarkräfte desselben verursachte Dochtwirkung sowie durch den der Praxis nachempfundenen pulsierenden Gegendruck auf den Tampon in diesen angesaugt.
Die mit dieser Testeinrichtung ABTS ermittelten Werte in Zeilen 5 und 6 der Tabelle veranschaulichen, daß die Absorptionsfähigkeit des Tampons bei dem angegebenen pulsierenden Gegendruck nur geringfügig kleiner ist als beim Vergleichstampon, aber auch hier die spezifische Absorptionsfähigkeit des erfindungsgemäßen Tampons pro Gramm Fasermaterial um etwa 10% höher liegt als bei dem Vergleichstampon.
Der Durchmesser des erfindungsgemäßen Tampons beträgt in seiner Endform zwischen 13 und 15 mm. Der zentrale Faserkern 16 hat dabei einen Durchmesser von etwa 4 bis 8 mm.
4 zeigt in vergrößerter Darstellung die Faserstruktur des erfindungsgemäßen Tampons im Querschnitt. Es ist deutlich der zentrale Faserkern 16 erkennbar, von dem sich acht Längsrippen 17 nach außen erstrecken, die sich mit ihren äußeren Enden 20 berühren. Der Tamponquerschnitt zeigt außerdem, daß die lockere Faserstruktur mit seiner gröberen Kapillarstruktur der Längsrippen 17 trotz des konzentrischen Drucks, dem diese Längsrippen bei der Herstellung der Endform des Tampons ausgesetzt werden, beibehalten ist. Dagegen gewährleistet der eine hohe Faserverdichtung aufweisende Faserkern 16 eine gegenüber dem Vergleichstampon doppelt so hohe Stand- oder Knickfestigkeit, die bei Verwendung des Tampons als Digitaltampon von großer Bedeutung ist.
In den Figuren ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung des Tampons veranschaulicht. Diese Vorrichtung besteht gemäß 5 bis 7 aus zwei Gruppen von insgesamt acht von einer zur Pressenachse 21 senkrechten Ebene angeordneten Preßwerkzeugen, wobei die erste Gruppe der Preßwerkzeuge Preßsegmente 22 bildet. Die Seitenflanken 23 dieser vier Preßsegmente 22 bilden in der in 6 gezeigten Schließstellung Führungsflächen für je eines der vier Preßwerkzeuge der zweiten Gruppe, die als Schiebeplatten 24 ausgebildet sind. Dabei dienen die Preßsegmente 22 und die Schiebeplatten 24 als Vorformpresse zum Wickeln des Wickelrohlings 11 zu dem Vorformling 15 in 7. Zum Pressen des Rohlings dienen ausschließlich Preßschneiden 27, die von den Stirnflächen 25 bzw. 26 der Preßsegmente 22 und der Schiebeplatten 24 vorstehen. Aus 5 bis 7 ist ersichtlich, daß die Preßschneiden von den Stirnflächen 25 bzw. 26 der Preßsegmente 22 und Schiebeplatten 24 in gleichen Winkelabständen und auf gleicher Länge vorstehen. Die Form und die Abmessungen aller Preßschneiden sind identisch. Daher sind die Preßschneiden auch mit den gleichen Preßflächen 28 an ihrem Vorderende versehen, die im dargestellten Ausführungsbeispiel jeweils parallel zur Pressenachse verlaufen und nach außen nach Art eines Halbzylinders gewölbt sind.
Im Ausführungsbeispiel beträgt die zur Pressenachse 21 radiale Länge bzw. Breite der Preßschneiden 27 10 bzw. 2 mm. Im geschlossenen Zustand der Vorformpresse nehmen die Preßflächen 26 der Preßschneiden 27 eine lichten Abstand von 4 mm von der Pressenachse 21 ein (7). Dieser Abstand kann auch geringer sein, z. B. 2 mm.
Im Gegensatz zu der synchronen Schließbewegung der Preßsegmente 22 und der Schiebeplatten 24 radial zur Pressenachse bzw. dem Wickelrohling gemäß 6 und 7 zeigt 8 eine Zwischenphase dieser Schließbewe gung sämtlicher Preßwerkzeuge, während die endgültige Schließposition in 9 gezeigt ist, wobei diese Position der Endabmessung des Vorformlings 15 entspricht. Die gleichzeitige Preßbewegung der Preßsegmente 22 und der Schiebeplatten 24 hat den Vorteil, daß die geometrische Gleichmäßigkeit der streifenförmigen, auf dem Umfang angeordneten Abschnitte 12 und 13 des Vorformling 15 verstärkt wird. Wenn der Tampon durch eine Flüssigkeit benetzt wird, wird der Tampon zu einer stärker kreisförmigen Form expandieren als im Fall der aufeinanderfolgenden Bewegung der Preßwerkzeuge, die in 6 und 7 dargestellt ist.
Die Preßflächen können ggf. aber auch eine untereinander unterschiedliche Form aufweisen. Die Schiebeplatten können ggf. auch andersartig, z. B. kantig, pfeil- oder tropfenförmig ausgebildet sein. Wesentlich ist, daß sie lediglich einen schmalen, etwa einer Mantellinie entsprechenden Umfangsabschnitt des Rohlings beaufschlagen und pressen. Ferner kann der Bewegungsablauf der beiden Gruppen von Preßwerkzeugen ggf. auch gleichzeitig oder unterbrochen in Vor- und Nachformung sowie zwischen diesen beiden Bewegungsvorgängen abwechselnd stattfinden. So kann es von Bedeutung sein, entsprechend dem Verfahren der DE-AS 14 91 161 sämtliche Preßwerkzeuge zunächst nur bis zu dem Umfang des Rohlings 11 gleichzeitig zu schließen, um den Rohling gegenüber der Pressenachse 21 so genau wie möglich zu zentrieren, ehe der eigentliche Preßvorgang einsetzt, um sicher zu stellen, daß der zentrale Faserkern 16 genau in der Mitte des Tampons 10 zu liegen kommt. Dies ist zur Erzielung einer höchstmöglichen Knick- oder Standfestigkeit des Tampons vor allem dann anzustreben, wenn dieser als Digitaltampon verwendet werden soll.
Der beschriebenen Vorformpresse ist gemäß 10 ein feststehendes, konisches Formwerkzeug 29 nachgeschaltet. Dieses Formwerkzeug 29 ist koaxial zur Pressenachse 21 angeordnet. Die Eintrittsöffnung 30 des Formwerkzeugs hat einen Durchmesser, welcher der Öffnung der Vorformpresse in dem in 7 gezeigten geschlossenen Zustand ihrer Preßwerkzeuge in etwa entspricht. Die Innenfläche 31 ist zu der zylindrischen Austrittsöffnung 32 hin entsprechend einem stumpfen Kreiskegel verjüngt, wobei der Querschnitt der Austrittsöffnung 32 dem Endquerschnitt des fertigen Tampons 10 entspricht. An der Eingangsseite der Vorformpresse ist ein Stössel 33 angeordnet, der zum Einführen des Wickelrohlings 11 in die Vorformpresse sowie zum Ausstoßen des Vorformlings 15 durch das Formwerkzeug 29 hindurch dient. Der Stössel 33 ist zu diesem Zweck koaxial zur Pressenachse 21 hin und her bewegbar angeordnet. Stössel dieser Art sind in der Technik bekannt, so daß auf die Darstellung der Antriebselemente für den Stössel verzichtet werden kann.
Die Herstellung des erfindungsgemäßen Tampons mit der vorstehend beschriebenen Vorrichtung wird nach folgendem Verfahren durchgeführt: Der im wesentlichen zylindrische Wickelrohling 11 wird ausschließlich auf den schmalen, streifenförmigen, in gleichen Winkelabständen voneinander angeordneten Abschnitten 12 bzw. 13 der Umfangsfläche des Wickelrohlings zu dem Vorformling 15 gepreßt, der, im Querschnitt gesehen, aus dem zentralen, etwa kreisförmigen Faserkern 16 hoher Verdichtung und Knick- bzw. Standfestigkeit und sich von dem Faserkern 16 radial nach außen erstreckenden Längsrippen 17 von weicherer Faserstruktur besteht. Die Längsrippen 17 sind dabei durch die nach außen offenen Längsnuten 18 voneinander getrennt. Danach werden ausschließlich die weichen Längsrippen 17 des Vorformlings 15 einem schwachen, gleichmäßigen, zur Mittellängsachse des Vorformlings radialen Druck so lange ausgesetzt, bis die äußeren Enden der Längsrippen eine weiche, im wesent lichen glattzylindrische Oberfläche kleineren Durchmessers entsprechend der Endform des Tampons 10 gebildet haben. Wie erwähnt, wird der Wickelrohling 11 vorzugsweise vor dem eigentlichen Pressen durch gleichzeitiges konzentrisches Schließen der Preßsegmente 22 und der Schiebeplatte 24 bis etwa auf den Umfang des Wickelrohlings gegenüber der Pressenachse 21 der Vorformpresse zentriert.
Nach dem Pressen des Vorformlings wird dieser mittels des Stössels 33 durch das Formwerkzeug 29 hindurch ausgestoßen und dabei auf das Endmaß des Tampons gebracht, das durch die Austrittsöffnung 32 des Formwerkzeugs 29 bestimmt ist.

Claims

Tampon, insbesondere für die Frauenhygiene, der aus einem durch Aufwickeln eines Längenabschnitts aus bandförmigem Faservlies geformten, etwa zylinderischen Rohling gebildet ist, dessen Umfangsfläche auf einer geraden Anzahl von mindestens sechs in Umfangsrichtung des Wickelrohlings benachbarten Abschnitten radial zur Mittellängsachse des Rohlings gepresst ist, dadurch gekennzeichnet, dass ausschließlich schmale, streifenförmige, in gleichen Winkelabständen voneinander angeordnete Abschnitte der Umfangsfläche des Wickelrohling zu einem Vorformrohling gepresst sind, der, im Querschnitt gesehen, aus einem zentralen, etwa kreisförmigen Faserkern (16) hoher Verdichtung und Knickfestigkeit und sich von dem Faserkern radial nach außen erstreckenden Längsrippen (17) von weicherer Faserstruktur mit gröberer Kapillarstruktur besteht, die durch nach außen offene Längsnuten (18) voneinander getrennt sind, und dass danach ausschließlich die weichen Längsrippen (17) des Vorformlings (15) einen schwachen, gleichmäßigen, zur Mittellängsachse des Vorformlings (15) radialen Druck ausgesetzt wurden, derart, dass sich nur die äußeren Enden der Längsrippen (17) berühren, um eine weiche, im wesentlichen glattzylinderische Oberfläche kleineren Durchmessers unter Beibehaltung der größeren Kapillarstruktur entsprechend der Endform des Tampons zu bilden (10).
Tampon nach Anspruch 1, dessen Rohling aus einem genadelten Vliesband aus 100% Rayonfaser gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Tampon mit einem Gewicht von 2,4 g ohne Rückholband eine spezifische Absorptionsfähigkeit von 4,8 ml/g bei einer Absorptionsgeschwindigkeit von 1,9 ml/s aufweist.
Tampon nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Absorptionsfähigkeit des Tampons bei einem statischen Gegendruck von 20 mbar 11,3 ml beträgt.
Tampon nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Absorptionsfähigkeit des Tampons bei einem pulsierenden Gegendruck von 20 bis 110 mbar 8,0 ml und die spezifische Absorptionsflähigkeit 3,4 ml/g betragen.
Tampon nach einem der Anspürche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser des Tampons in seiner Endform zwischen 13 und 15 mm beträgt, wobei der zentrale Faserkern einen Durchmesser von 4 bis 8 mm aufweist.
Verfahren zum Herstellen des Tampons nach den Ansprüchen 1 bis 5, bei dem ein im wesentlichen zylinderischer Rohling durch Aufwickeln eines Längenabschnitts aus bandförmigem Faservlies geformt wird, dessen Umfangsfläche auf einer geraden Anzahl von mindestens sechs in Umfangsrichtung des Wickelrohlings benachbarten Abschnitten radial zur Mittellängsachse des Rohlings gepresst wird, dadurch gekennzeichnet, dass ausschließlich schmale, streifenförmige, in gleichen Winkelabständen voneinander angeordnete Abschnitte der Umfangsfläche des Wickelrohlings zu einem Vorformling gepresst werden, der, im Querschnitt gesehen aus einem zentralen, etwa kreisförmigem Faserkern hoher Verdichtung und Knickfestigkeit und sich von dem Faserkern radial nach außen erstreckenden Längsrippen von weicherer Faserstruktur mit gröberer Kapillarstruktur besteht, die durch nach außen offene Längsnuten voneinander getrennt sind, und dass danach ausschließlich die weichen Längsrippen des Vorformlings einem schwachen, gleichmäßigen, zur Mittellängsachse des Vorformlings radialen Druck solange ausgesetzt werden, bis sich nur die äußeren Enden der Längsrippen berühren, um eine weiche, im wesentlichen glattzylinderische Oberfläche kleineren Durchmessers unter Beibehaltung der gröberen Kapillarstruktur entsprechend der Endform des Tampons zu bilden.
Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Wickelrohling vor dem Pressen zentriert wird.
Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorformling zur Formgebung bewegt wird.
Vorrichtung zur Herstellung des Tampons nach einem der Ansprüche 1 bis 5 sowie zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 6 bis 8, bestehend aus zwei Gruppen von insgesamt mindestens sechs in einer zur Pressenachse senkrechten Ebene angeordneten Presswerkzeugen, wobei die erste Gruppe der Presswerkzeuge Presssegmente bildet, deren Seitenflanken in der Schließstellung der Presssegmente für je eines der Presswerkzeuge der zweiten Gruppe Führungsflächen bilden, die als Schiebeplatten ausgebildet sind, wobei die Stirnflächen der Presswerkzeuge beider Gruppen im geschlossenen Zustand eine im wesentlichen zylinderische Pressfläche bilden, dadurch gekennzeichnet, dass die Presssegmente (22) und die Schiebeplatten (24) eine Vorformpresse zum Pressen eines Vorformlings (15) bilden, wobei von den Stirnflächen (25, 26) der Presssegmente (22) und der Schiebeplatten (24) Pressschneiden (27) vorstehen, und dass der Vorformpresse ein feststehendes, konisches Formwerkzeug (29) nachgeschaltet ist, dass koaxial zur Pressenachse angeordnet ist und dessen Eintrittsöffnung (30) nach dem Durchmesser der Öffnung der Vorformpresse im geschlossenen Zustand ihrer Presswerkzeuge (22, 24) und deren Austrittsöffnung (32) dem Endquerschnitt des fertigen Tampons (10) entsprechend bemessen ist.
Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Pressschneiden (27) von den Stirnflächen (25, 26) der Presssegmente (22) und Schiebeplatten (24) in gleichen Winkelabständen (α) auf gleicher Länge vorstehen.
Vorrichtung nach den Ansprüchen 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass alle Pressschneiden (27) die gleichen Pressflächen (28) aufweisen.
Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Pressenachse (21) parallele Pressfläche (28) der Pressschneiden (27) nach außen gewölbt ist.
Vorrichtung nach den Ansprüchen 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Pressschneiden (27) Pressflächen (28) unterschiedlicher Form aufweisen.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Pressenachse (21) radiale Länge bzw. Breite der Pressschneiden (27) 10 bzw. 2 mm beträgt.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass im geschlossenen Zustand der Presse die Pressflächen (28) der Pressschneiden (26) einen lichten Abstand von 2 bis 4 mm von der Pressenachse (21) einnehmen.
Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das konische Formwerkzeug (29) eine Eintrittsöffnung (30) mit einem Durchmesser von 20 nun und eine Austrittsöffnung (32) von 13 mm aufweist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass sämtliche Presswerkzeuge (22, 24) zunächst bis auf etwa den Durchmesser des Wickelrohlings (11) konzentrisch zur Pressenachse (21) schließbar sind und anschließend die Presssegmente (22) der ersten Gruppe gleichzeitig konzentrisch in die Schließstellung bewegbar sind und daraufhin die Schiebeplatten (24) der zweiten Gruppe bis auf das Endmaß des Vorformlings (15) bewegbar sind.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Presswerkzeuge (22) und die Schiebeplatten (24) gleichzeitig konzentrisch relativ zu der Pressenachse (21) in die Schließstellung, die dem endgültigen Durchmesser des Vorformlings (15) entspricht, bewegbar sind.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass an der Eingangsseite der Vorformpresse ein Stössel (33) angeordnet ist, der zum Ausstoßen des Vorformlings (15) aus der Vorformpresse und zum Hindurchstoßen des Vorformlings durch das konische Formwerkzeug (29) axial hin und her bewegbar ist.