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Die vorliegende Erfindung betrifft
die Verwendung von Übergangsmetallen
als Spurstoffe bzw. Tracer, um die Änderung der Menge an Behandlungschemikalien
unter statischen und sich ändernden
Betriebsbedingungen von Flüssigkeitssystemen
zu quantifizieren und die Feedraten von Behandlungschemikalien in
Flüssigkeitssysteme
zu steuern. Weiters kann die Übergangsmetall-Konzentration
dazu dienen, wichtige Eigenschaften des Systems, z.B. das Gesamtvolumen
und die Menge einer Flüssigkeit,
die in das Flüssigkeitssystem
eintritt und/oder es verläßt, zu quantifizieren.
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In einem System, in dem sich eine
Flüssigkeitsmenge
befindet, der ein Behandlungsmittel beigegeben wird, ist die Aufrechterhaltung
der korrekten Zufuhrmenge des Mittels für eine optimale Leistung wesentlich. Eine
inkorrekte Feedrate des Behandlungsmittels kann zu ernsten Problemen
führen.
Beispielsweise kann es auf Wärmetauscher-Oberflächen in
Kühlwassersystemen
rasch zu Korrosions- und
Ablagerungsbildung kommen, wenn man mit inkorrekten Mengen an Behandlungsmittel
arbeitet. Ein herkömmliches
Verfahren zum Abschätzen
der Konzentration eines Behandlungsmittels konzentriert sich auf
die Messung der Menge einer Wirkstoffkomponente in der Behandlungsformulierung
(z.B. polymerer Kesselsteinhemmer, Phosphat oder Organophosphat).
Dieses Verfahren ist jedoch aufgrund eines oder mehrerer der folgenden
Probleme oft unzufriedenstellend:
- – Hintergrund-Interferenzen
von der Systemflüssigkeit
oder in der Flüssigkeit
enthaltenen Materialien;
- – analytische
Verfahren erfordern sperrige und kostspielige Geräte;
- – zeitaufwendige,
arbeitsintensive Analysen sind mit kontinuierlicher Überwachung
unverträglich;
und
- – ungenaue
Ablesungen sind das Ergebnis des Abbaus oder der Ablagerung der
Wirkstoffkomponente innerhalb des Systems.
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Ein alternatives Verfahren zur Bestimmung
der Feedraten des Behandlungsmittels ist das Hinzufügen von
Tracerverbindungen zur Formulierung oder zum System. Dieses Verfahren
hilft bei der Umgehung von Problemen mit Abbau, Ablagerung und Hintergrundinterferenzen,
die üblicherweise
auftreten, wenn die Menge eines Wirkbestandteils in einer Behandlungsformulierung
gemessen wird. Die Quantifizierung niedriger Tracermengen vergrößert jedoch
im allgemeinen die Probleme in Zusammenhang mit teuren Geräten und
zeitaufwendigen Prüfverfahren.
Zusätzliche
zu berücksichtigende
Faktoren sind die Kosten und die Umweltverträglichkeit des Tracers. Beispielsweise
sind radioaktive Tracer bei sehr niedrigen Werten nachweisbar, doch in
der Regel teuer und aus Umwelt- und Gesundheitsgründen inakzeptabel.
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Schließlich dienen als Marken oder
Tracer ausgewählte
Verbindungen als Indizien für
andere in einem wäßrigen Sytem
vorhandene Chemikalien. Diese Marken oder Tracer werden anhand bestimmter
Kriterien ausgewählt.
Beispielsweise können
bestimmte Tracer durch elektronische Geräte in kontinuierlicher oder halb-kontinuierlicher
Weise nachgewiesen werden. Bestimmte Tracer liefern Konzentrationsmessungen,
die genau und wiederholbar sind und/oder in vielen unterschiedlichen
Wasserarten (d.h. rein, trüb,
hart, weich usw.) und Variationen dieser Wasserarten durchgeführt werden
können.
Zur Erreichung dieser Ziele ist der ausgewählte Tracer vorzugsweise nicht
in großen
Mengen in den untersuchten Wasserarten vorhanden. Außerdem müssen die
ausgewählten
Tracer durch Tests quantifizierbar sein, die durch andere chemische
Verbindungen, die normalerweise in dem zu untersuchenden Wasser
vorhanden sind, nicht beeinträchtigt
oder verfälscht
werden. Die ausgewählten
Tracer sind vorzugsweise im Behandlungswasser inert und stabil und
reduzieren nicht die Aktivität
der Behandlungschemikalien selbst.
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Die Tracer müssen in dem zu untersuchenden
Wasser löslich
und mit den Behandlungschemikalien hinsichtlich Bildung, Lagerung,
Gefrier-Auftau-Erholung usw. kompatibel sein. Vor allem dürfen die
Tracer aber im Vergleich zu den Behandlungschemikalien lediglich
in einem minimalen Ausmaß in
dem Kesselstein der Geräte
eingebaut werden. Der Einbau ist die Übertragung des Tracers vom
behandelten wäßrigen System
auf die Oberflächen
der Systemausrüstung.
Schließlich
sollten die Tracer im Falle ihrer Abführung keine wie immer gearteten
Umweltprobleme darstellen. Zur Vermeidung kostspieliger Entsorgungsverfahren
ist es vorzuziehen, daß der
Tracer in ausreichend niedrigen Mengen funkionell ist, sodaß das Abführen kein
Gesundheitsrisiko darstellt. Der Tracer ist bei hohen Konzentrationen
vorzugsweise nichttoxisch. Der Tracer muß ausreichend sicher sein,
sodaß seine
Verwendung bei den erwünschten
Konzentrationen allen staatlichen Vorschriften entspricht.
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Chrom VI (z.B. Dichromat, Cr2O7
–2)
wurde in Kühlwassern
in industriellen Kühlwassersystemen
als Tracer eingesetzt, siehe auch US-A-4.406.811. Die amerikanische
Umweltschutzbehörde
EPA und die OSHA (Behörde
zum Umgang mit Berufssicherheitsrisken) haben jedoch die Verwendung
von Chrom VI in der Industrie eingeschränkt. Chrom VI ist weiterhin
ein reaktives Oxidationsmittel, sodaß alternative Tracerverbindungen notwendig
sind.
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Wimpenny, "Water Tracing in Treatment of Industrial
Effluent", Hrsg.
Callely et al., New York, 1976, S. 346–375 erörtert verschiedene Tracer,
darunter Radioisotope, zum Einsatz in Wasserwegen.
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Die US-A-4.264.329 zeigt die Verwendung
eines 2n-EDTA-Komplex zur Quanti-fizierung von Substanzen in Wassersystemen,
spezifisch F in Wasserzuleitungen. Dabei ist wie in Hatch, "Inhibition of cooling
waters", in Corrosion
Inhibitors, Hrsg. Nathan, 1981, S. 126–145, Zink in großen Mengen
vorhanden und wird in diesem System verbraucht.
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In Corrosion 85, Dokument 133 (1985)
erörtern
Franco et al. die Beziehung zwischen Molybdän-Konzentration und Korrosionsraten
in einem offenen rezirkulierenden Kühlsystem. Molybdän wurde
als Rückstände gemessen.
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In "The Journal of the Cooling Tower Institute", Band 8, Nr. 1,
umfasst die Erwähnung
von Molybdat als Korrosionsinhibitor auf S. 15, daß die Messung
von Molybdän-Rückständen zu
einer besseren Steuerung organischer Behandlungsprogramme beitrug
als der HEDP-Tropfentest.
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In Énergia és Atomtechnika, Band XXXI,
1978, S. 80, bemerkt Szago, das Natrium-metavanadat zur Erzeugung
einer statischen Schutzschicht in Kesselsystemen vor dem Abschalten
beitrug.
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Die vorliegende Erfindung beruht
auf der Entdeckung neuer Tracerverbindungen, die den oben angeführten Kriterien
entsprechen.
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Man entdeckte, dass Vanadium und
Kobalt die Kriterien zur Verwendung als Tracer erfüllen. Es
stellte sich heraus, dass sie nur in minimalem Ausmaß in den
Kesselstein der Geräte
eingebaut werden und typischerweise viel weniger eingebaut werden
als die in den Flüssigkeitssystemen
verwendeten Behandlungschemikalien. Die Messung der Konzentration
dieser Übergangsmetalle
liefert genauere Informationen über
das Flüssigkeitsvolumen
und die Menge des zum Flüssigkeitssystem
hinzugefügten
Behandlungsmittels. Als Folge bietet die vorliegende Erfindung Verfahren
zur Verwendung dieser Übergangsmetalle
als Tracer.
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Es stellte sich heraus, dass diese Übergangsmetalle
einen langsameren Einbau in Ablagerungen im System als Crom VI zeigen.
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Es stellte sich heraus, daß natürliche Quellen
von Makeup-Wasser im Vergleich zu Nicht-Übergangsmetallen sehr geringe
Konzentrationen an Übergangsmetallen
aufweisen. Beispielsweise sind Aluminium und Natrium Nicht-Übergangsmetalle,
die oftmals – wie
sich herausstellte – in
hohen Hintergrundmengen in Makeup-Wasser vorhanden sind. Die vorliegende
Erfindung betrifft Übergangsmetalle,
die niedrige Hintergrundmengen im Makeup-Wasser der meisten industriellen
Kühlwassersysteme
aufweisen, wodurch die Verwendung niedrigerer Konzentrationen möglich ist.
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Die Übergangsmetalle Chrom VI und
Blei sind von den in der vorliegenden Erfindung verwendeten ausgeschlossen,
da ihre Verwendung durch Regierungsbehörden eingeschränkt ist.
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Erklärung der Abbildungen:
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1 ist
eine schematische Darstellung eins Kühlwassersystems, genauer gesagt
eines Pilotkühlturms.
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2 ist
eine Darstellung der wirkungsvollen Konzentration von Rezirkulationswasser
im Verlauf der Zeit.
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3 ist
eine Darstellung der Auswirkung der Beigabe von Tracern zu großen Flüssigkeitsvolumen, worin
das wirkungsvolle Volumen viel geringer als das tatsächliche
Volumen ist.
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4 ist
ein Graph der chemischen Behandlungskonzentrations-Bestimmungen
bei Vanadat-Tracer und Dichromat-Tracer (Cr2O7
–2, worin Chrom formell
einen Oxidationszustand von +6 aufweist ) in einem Pilotkühlturm.
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Ein Ziel der vorliegenden Erfindung
besteht darin, zumindest einige der oben angeführten Probleme zu lösen, indem
eine Übergangsmetall-Verbindung
als Tracer in eine Behandlungsformulierung für das Wasser industrieller
Verfahren eingebaut wird, um eine quantitative Messung und Steuerung
der Feedrate und Leistung der Behandlungschemikalien zu ermöglichen.
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Der hierin verwendete Ausdruck "Übergangsmetall-Verbindung" umfaßt Übergangsmetallionen,
Oxyanionen, Kationen und zugehörige
wasserlösliche
Komplexe. Dieser Ausdruck umfaßt
auch jene Verbindungen, die diese Ionen, Kationen, Oxyanionen und
Komplexe in Wasser bilden. Die wasserlöslichen Spezies eignen sich
besonders für
quantitative Messungen. Diese Messung erlaubt die errechnete Steuerung
der Feedrate von Wasser und Wasserbehandlungs-Chemikalien in Fluidsystemen
wie z.B. für
industrielle Prozeßwässer.
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Die meisten Industrieverfahren sehen
die Verwendung von wäßrigen Systemen
vor, die vor ihrer Abgabe an die Umgebung behandelt, zum System
oder Verfahren wieder rückgeführt oder
dem System oder Verfahren zugeführt
werden müssen.
Vorzugweise befaßt
sich die vorliegende Erfindung mit wäßrigen Systemen, die unter
anderem Haushaltsabwasser-, Prozeßabwasser-, Kühlwasser-,
Heizkesselwasser- oder beliebige andere wäßrige Systeme umfassen, die
vor der Verwendung in einem Verfahren, während der Verwendung in einem
Verfahren oder vor der Abgabe an die Umgebung physikalisch oder
chemisch behandelt werden, wo erforderlich ist, die Auswirkungen der
physikalischen der chemischen Behandlung zu quantifizieren. Die
vorliegende Erfindung kann auch in einem breiten Bereich wäßriger,
gemischt wäßriger/nichtwäßriger oder
nichtwäßriger Flüssigkeitssysteme
Anwendung finden, wo das Ausmaß der
physikalischen oder chemischen Behandlung die Leistung des Systems
beeinflußt.
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Das bevorzugteste wäßrige Systeme
der Erfindung sieht die Behandlung von in Kühlsystemen verwendetem Kühlwasser
vor. Die in Industrieverfahren zum Einsatz kommenden Kühlsysteme
enthalten üblicherweise
mehrere Wasserflußwege
durch Wärmetauscher,
mehrere Quellen von "Makeup-" und "Blowdown-"Wasser und eine Steuerung
zur Aufrechterhaltung der erwünschten
Verfahrensbedingungen. Zu diesen zählen korrekte Konzentrationen
chemischer Behandlungmittel, die Temperatur, die Wasserflußrate, die
Wasserqualität
und der pH-Wert. Eine vereinfachte Version eines industriellen Kühlwassersystems
ist ein in 1 dargestellter
Pilotkühlturm
(PCT).
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In Pilotkühltürmen wird Energie durch das
Rezirkulationskühlwasser
von der Prozeßseite
des Systems, wo eine höhere
Temperatur herrscht, über
einen Wärmetauscher
(
5) abgezogen. Zur Aufrechterhaltung der Effizienz dieser
Wärmeübertragung
wird Energie durch Verdampfungskühlen
des Rezirkulationswassers im Kühlturm
(
10) abgeführt.
Die Verdampfung (E) des Kühlwassers
führt zur
Konzentration der suspendierten und aufgelösten Feststoffe im gekühlten Wasser
(
15). Das Konzentrationsverhältnis (CR) ist ein Maß der erhöhten Menge
an aufgelöstem
und suspendiertem Material in einem System (Gl. 1), worin CR ≥ 1,0.
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Die Wärmetauscher-Oberflächen müssen zur
Aufrechthaltung des Wirkungsgrads sauber bleiben. Die Ablagerung
von Feststoffen und die Korrosion der Wärmetauscher- Oberflächen sind die am häufigsten
anzutreffenden Probleme. Kühlwassersysteme
enthalten üblicherweise
hoch übersättigte Werte
an Kesselsteinsalzen.
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Die Ablagerung von Feststoffen im
gesamten System (insbesondere an Metall-Wärmetauschern)
tritt ein, wenn nicht eine oder mehrere chemische Behandlungsmittel
(CT) wie z.B. Kesselsteinhemmer aus der Quelle (25) zugegeben
werden. Zur Verhinderung der Korrosion von Metall-Wärmetauschern
und Wassertransportleitungen enthalten chemische Behandlungsmittel üblicherweise
Korrosionshemmer. Wenn die Feedrate der chemischen Behandlungsmittel
zu hoch oder zu niedrig ist, kann es an den Wärmetauschern und im gesamten
System zu starker Kesselsteinbildung und Korrosion kommen.
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Es ist entscheidend, daß die Menge
der aufgelösten
und suspendierten Feststoffe, das Gesamtvolumen der Systemflüssigkeit
und die Konzentration der chemischen Behandlung zwischen bestimmten
Werten gehalten wird, um für
eine wirtschaftliche Verwendung des Wassers, eine wirkungsvolle
Wärmeübertragung, minimales
Fouling des gesamten Kühlsystems
und geringe Betriebskosten zu sorgen. Zur Aufrechterhaltung des
Konzentrationsverhältnisses
(CR) innerhalb eines annehmbaren Bereichs muß Wasser, das eine "hohe" Konzentration an
Verunreinigung enthält,
aus dem System entfernt (unter dem Sammelbegriff "Blowdown" (B) definiert) und
durch Wasser ersetzt werden, das eine "geringe" Konzentration an Verunreinigungen enthält (unter
dem Sammelbegriff "Makeup" (M) definiert).
Die Werte des Konzentrationsverhältnisses,
der Verdampfung, des Blowdown- und Makeup-Wassers sind aufgrund
der Änderungen
des Wetters, der Betriebsbedingungen der Industrieanlage und der
Qualität
des Makeup-Wassers
variabel. Diese Faktoren stehen alle in Zusammenhang miteinander,
wobei eine Änderung
irgendeines der Faktoren durch entsprechende Änderungen in den anderen Betriebsparametern
ausgeglichen werden muß.
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Zusätzlich zu den dynamischen Betriebsbedingungen
eines Kühlwassersystems
gibt es üblicherweise andere
bedeutsame Variablen und unbekannte Faktoren. Beispielsweise kann
Blowdown-Wasser (B) auf unterschiedliche Weise (manchmal nicht ausreichend
definiert) aus dem Kühlsystem
entfernt werden. Die Rate, mit der Wasser spezifisch aus dem Kühlwassersystem
gepumpt wird, wird als "gesteuerter
Wasser-Blowdown" definiert.
Der gesteuerte Wasser-Blowdown ist aufgrund praktischer Schwierigkeiten
bei der Messung großer Wasservolumina
nicht immer genau bekannt. Außerdem
werden schlecht definierte Mengen an Rezirkulationswasser (nicht
erklärte
Systemverluste) üblicherweise
aus dem Kühlwassersystem
entfernt, um in anderen Bereichen der Industrieanlage verwendet
zu werden (als "ungesteuerter
Anlagen-Blowdown" definiert).
Das Auslecken von Rezirkulationswasser und das Driften der Flüssigkeitströpfchen aus
dem Kühlturm
tragen auch zu unerklärten
Systemverlusten bei. Eine ähnliche
Situation kann beim Makeup-Wasser eintreten, wo die gesamte Makeup-Wasserrate
(M) die kombinierte Rate ist, mit der Makeup-Wasser und Flüssigkeit,
die aus anderen Quellen stammt, in das Rezirkulationssystem gepumpt
wird. Die Feedrate des chemischen Behandlungsmittels in das Kühlwassersystem
beruht üblicherweise
auf geschätzten
Werten für
Rezirkulationswasser-Blowdown und Makeup-Wasser, das in das Rezirkulationssystem
gepumpt wird, wobei dies bedeutet, daß es hinsichtlich der Konzentration
des chemischen Behandlungsmittels eine beträchtliche Ungewißheit geben kann.
Wenn sich die Betriebsbedingungen des Kühlwassersystems ändern, sollte
die Feedrate des chemischen Behandlungsmittels angepaßt werden.
Diese Anpassungen können
erfolgen oder nicht, je nach der Sorgfalt bei der Überwachung
und Kontrolle des Kühlwassersystems.
Selbst wenn die Feedraten angepaßt werden, reagiert die Konzentration
des chemischen Behandlungsmittels im allgemeinen langsam auf die Änderung.
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Wenn ein System, das 3,785 Millionen
Liter enthält,
eine gesamte Blowdown-Rate von 1135,5 Litern/min aufweist und die
Behandlungsmittel-Feedrate von 50 auf 100 ppm erhöht wird,
sind etwa 38,5 Stunden erforderlich, um nur die Hälfte dieser Änderung
(25 ppm-Zunahme der Behandlungsmittel-Konzentration) zu erreichen,
vorausgesetzt, dass keine anderen Schwankungen oder Änderungen
im System auftraten. Für sehr
große
Volumina und geringe Blowdown-Werte kann die Reaktionszeit in Tagen
oder Wochen gemessen werden. In anderen Fällen können Änderungen rasch eintreten,
z.B. beim absichtlichen (oder unabsichtlichen) Ausspülen des
Systems. Daher ist wichtig, daß eine
gute Steuerung und genaue Überwachung
des Systems aufrechterhalten werden.
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Ein weiterer wichtiger Betriebsparameter,
der quantifiziert werden sollte, ist der Haltezeitindex (holding time
Index, HTI), ein Maß der
Halbwertszeit einer chemischen Spezies innerhalb des Systems.
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Unter schweren Betriebsbedingungen
ist es wichtig, den HTI zu optimieren, um einen möglichen
Abbau von Komponenten im chemischen Behandlungsmittel zu verringern,
ohne die Betriebskosten deutlich zu erhöhen.
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Aufgrund aller Betriebsbeschränkungen
und Ungewißheiten
in Kühlwassersystemen
ist die Notwendigkeit einer raschen Bestimmung und fortlaufenden Überwachung
der Konzentration chemischer Behandlungsmittel offenkundig. Die
Zugabe eines Tracers zum chemischen Behandlungsmittel erlaubt die
genaue Bestimmung aller bekannten, ungenau bekannten und variablen
Betriebsbedingungen oder "Parameter", die mit der Zusammensetzung
des flüssigen
Systems variieren; Beispiele sind das derzeitige Volumen eines flüssigen Systems,
die Volumsänderungen
eines derartigen Systems, die Menge des zum System hinzugefügten Behandlungsmittels,
die Änderungen
der Konzentration des Behandlungsmittels und die Lebensdauer des
Behandlungsmittels innerhalb des Systems.
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Diese Übergangsmetalle weisen Verbindungen
auf, die in wäßrigen Systemen
in Form von Ionen, Oxyionen, Kationen oder Komplexen löslich sind.
Es stellte sich heraus, daß die Übergangsmetall-Verbindungen
eine geringe Hintergrund-Präsenz
innerhalb des Makeup-Wassers bei im wesentlichen allen industriellen Kühltürmen aufweisen,
wodurch ihre Verwendung als Tracer sehr wirtschaftlich und wirkungsvoll
ist.
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Eine Untersuchung des Systemwassers,
das in industriellen Rezirkulations-Kühlwassersystem
verwendet wird, legt nahe, daß die
Hintergrund-Präsenz
der Übergangsmetall-Verbindungen
in diesem Wasser im allgemeinen weniger als 1 ppm beträgt. Die
Hintergrundwerte der meisten Übergangsmetall-Verbindungen in
zumindest 80% der untersuchten Systemwässer waren unter 0,1 ppm. Es
gab einige Ausnahmen wie z.B. Zink und Eisen; als Klasse zeigten Übergangsmetalle
eine geringere Hintergrund-Präsenz
in diesem. Wasser als andere Metalle wie z.B. Aluminium, Lithium,
Bor und Strontium.
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Die Übergangsmetall-Verbindungen
sind jene, die in wäßrigen Flüssigkeitssystemen
löslich
sind und Hintergrundmengen von weniger als 0,01 ppm innerhalb von
80% der untersuchten Wässer
zeigen.
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Diese Übergangsmetall-Verbindungen
sind jene von Kobalt und Vanadium.
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Es ist wichtig, daß der Tracer
eine geringe Hintergrund-Präsenz
im Makeup-Wasser aufweist, um die Menge zu einzuschränken, deren
Zugabe erforderlich ist, um wirkungsvoll als Tracer zu funktionieren.
Es ist vorzuziehen, daß der
Hintergrundwert eines Tracers nicht mehr als 10% des Signals liefert,
das die Menge des Übergangsmetalls
in einer Probe quantifiziert.
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Bestimmte Übergangsmetalle sind als in
geringen Mengen toxisch bekannt, und es wurde die öfters die
Frage gestellt, ob sie für
Menschen ein Gesundheitsrisiko darstellen (d.h. als Karzinogene,
Mutagene usw.). Blei beispielsweise gilt schon seit langer Zeit
als in sehr geringen Mengen toxisch, weshalb seine Verwendung in
Benzin eingeschränkt
wurde. Andere Spezies, deren Einsatz zu gesundheitsspezifischen
Fragen Anlaß gibt,
sind Cadmium und Quecksilber. Jedes ausgewählte Übergangsmetall (und die verwendete
Menge) muß den
staatlichen Richtlinien entsprechen. Die Verwendung von Chrom VI
wurde kürzlich
durch die EPA und andere Regierungsbehörden geregelt. Daher gelten
Blei, Cadmium, Quecksilber und Chrom VI zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung als ungeeignet.
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Andere Übergangsmetall-Verbindungen
werden nicht bevorzugt, da sie entweder in hohen Hintergrund-Mengen
im Makeup-Wasser für
Kühlwassersysteme
vorhanden sind oder eine schlechte. Löslichkeit in wäßrigen Flüssigkeitssystemen
aufweisen. Beispiele für Übergangsmetall-Verbindungen, die
aufgrund ihrer Unlöslichkeit
in wäßrigen Systemen
oder sehr geringen Löslichkeit
ausgeschlossen sind, sind jene von Zirkonium und Silber.
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Die für ein bestimmtes System ausgewählte Übergangsmetall-Verbindung
muß im
Sytem löslich
sind, d.h. sie muß ionisiert
werden oder zu löslichen
Ionen, Kationen usw. dissoziieren. Außerdem sollte der Übergangsmetallverbindungs-Tracer
innerhalb der durch Regierungsbehörden festgelegten Richtlinien
ausgewählt werden.
Beispielsweise schränkten
die OSHA und die EPA die Verwendung von Chrom VI in der Industrie
dahingegehend ein, daß seine
Verwendung als Tracer nicht in allen Fällen tolerierbar ist. Bei der
Auswahl einer Übergangsmetall-Verbindung
zur Verwendung in einer reduzierenden Umgebung kann es wünschenswert sein,
Metallionen auszuwählen,
die sich in ihrem niedrigsten Oxidationszustand befinden, schwache
Oxidationsmittel sind oder kinetisch gegenüber Reduktion stabilisiert
sind, sodaß die
Metalltracer-Ionen bei ihrer Verwendung nicht reduziert werden.
Diese Umwandlung kann den Nachweis solcher Übergangsmetalle beeinträchtigen.
Beispielsweise kann Cr+6 leicht zu Cr+3 reduziert und als Cr+3 in
nachfolgenden Quantifizierungsversuchen unbemerkt bleiben. Andererseits
ist Vanadium (V+5, hierin auch als Vanadium
V bezeichnet) in Kühlwasser-Anwendungen
ein schwaches Oxidationsmittel und neigt dazu, der Reduktion zu
niedrigeren Oxidationszuständen
zu widerstehen, die durch das Analyseverfahren nicht nachgewiesen
würden.
Zudem sind höhere
Oxidationszustände über Vanadium
V hinausgehend nicht bekannt, weshalb nicht zu befürchten ist,
daß V+5-Tracer zu höheren Oxidationszuständen umgewandelt
werden, die durch das Analyseverfahren nicht nachgewiesen würden. Da
sich Vanadium V bereits in seinem höchsten Oxidationszustand befindet,
besteht keine Gefahr, daß es
oxidiert wird.
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Lösliche Übergangsmetall-Verbindungen
werden in wirkungsvoller Weise als chemische Kühlwasser-Behandlungstracer
eingesetzt, um die leichte und genaue Bestimmung chemischer Feedraten
zu ermöglichen.
Diese Übergangsmetall-Tracer
können
dem wäßrigen System
direkt zugegeben werden, werden aber vorzugsweise einer Behandlungsformulierung
als Kesselstein- oder Korrosionshemmer zugegeben. Die Zugabe von
Tracerverbindungen zu flüssigen
Systemen ist ein sehr nützliches
diagnostisches Werkzeug zur Quantifizierung von Systemeigenschaften
und Identifizierung und Quantifizierung von Problemen innerhalb
des Systems. Die Zugabe eines Tracers zu Behandlungsformulierungen
ist für
die Messung der Behandlungskonzentration und -effizienz sehr nützlich.
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Die erfindungsgemäßen Übergangsmetall-Verbindungen
bieten als Tracer eine Reihe an Vorteilen. Fast alle zeigen äußerst geringe
Hintergrundmengen in Makeup-Wasser, sodaß die Interferenz minimal ist.
Sie stellen aufgrund ihrer geringen Toxizität bei den sehr niedrigen Mengen,
in denen sie als Tracer in den meisten Kühlsystemen vorliegen müssen, kein
Gesundheitsrisiko dar. Weiters sind die meisten Übergangsmetall-Verbindungen in der
Form von Ionen, Kationen, assoziierten Komplexen usw. ausreichend
inert, stabil und in einer Kühlwasserumgebung
löslich.
Die Übergangsmetall-Verbindungen
sind typischerweise stabiler als die Behandlungsmittel, für die sie
die Spurverbindungen sind.
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Mittels eines empfindlichen, analytischen
Verfahrens, vorzugweise der Kolorimetrie, dient die gemessene Konzentration
der Übergangsmetall-Verbindung
zur Bestimmung der Menge an Behandlungsmitteln. Andere mögliche Verfahren
zum Nachweis der Übergangsmetall-Konzentration
sind ionenselektive Elektroden, die fluorimetrische Analyse und
die voltametrische Analyse sowie andere herkömmliche Verfahren zum Nachweisen
von Ionen.
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Wie bereits erwähnt, ist das bevorzugte Verfahren
zum Nachweis von Übergangsmetallen
ein kolorimetrisches Verfahren. Die Kolorimetrie umfaßt die Bestimmung
einer Substanz anhand ihrer Fähigkeit
zur Absorption sichtbaren Lichts. Visuelle kolorimetrische Verfahren
beruhen auf einem Vergleich einer Blindlösung oder bekannten Lösung bekannter
Konzentration mit jener einer Probe unbekannter Konzentration. Bei
spektrophotometrischen Verfahren wird das Verhältnis der Intensitäten der
auftreffenden und der durchgegangenen Lichtstrahlen bei einer spezifischen
Wellenlänge
mittels eines Detektors wie z.B. einer Photozelle oder eines SEV-Rohrs
gemessen.
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Die molekulare Absorption im ultravioletten
und sichtbaren Bereich hängt
von der elektronischen Struktur des Moleküls ab. Die absorbierte Energie
hebt die Elektronen von Orbitalen eines niedrigereren Energiezustands
auf Orbitale eines höhereren
Energiezustands an. Da nur bestimmte Zustände in jedem Molekül möglich sind
und die Energiedifferenz zwischen jedem Grund- und Erregungszustand
der zugeführten
Energie entsprechen muß,
können
nur bestimmte Frequenzen absorbiert werden. Wenn eine Frequenz gefunden
wird, die durch das Molekül
absorbiert wird, ist die Intensität der auftreffenden Energie
größer als
die Intensität
der austretenden Energie. Die Einstrahlenergie wird als Strahlungsenergie
definiert, die auf eine Flächeneinheit innerhalb
einer Zeiteinheit auftrifft. Die Durchlässigkeit ist als Abstrahlenergie
nach dem Passieren der absorbierenden Lösung und Zellenwand dividiert
durch die Einstrahlenergie definiert [siehe Bauer, Christian und O'Reilly: "Instrument Analysis" (1978)].
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Typischerweise wird bei der Messung
der Durchlässigkeit
einer Probe eine Blindprobe gebildet, die alle Reagentien in Lösung ausgenommen
der Verbindung von Interesse enthält. Danach wird die Meßvorrichtung
für die
Blindprobe auf 100% eingestellt. Anschließend ist jede Ablesung der
tatsächlichen
Probe das tatsächliche
Adsorptionsvermögen
ohne jeden Einfluß durch
die Meßzelle
oder die Reagenslösung.
Die Intensität der
in einer dünnen
Materialschicht absorbierten Strahlung hängt von der absorbierenden
Substanz und der Frequenz der auftreffenden Strahlung ab und ist
proportional zur Dicke der Schicht. Bei einer bestimmten Konzentration
der absorbierenden Substanz führt
die Summenbildung über
eine Reihe dünner
Schichten oder die Integration über
eine endliche Dicke zu einer exponentiellen Beziehung zwischen abgestrahlter
Intensität
und Dicke. Dem Beerschen Gesetz zufolge ist die Strahlungsmenge,
die durch eine Lösung
oder ein Medium absorbiert oder durchgelassen wird, eine Exponentialfunktion
der Konzentration der vorhandenen absorbierenden Substanz und der
Länge des
Strahlungswegs durch die Probe hindurch. Daher sollte das Auftragen
des Absorptionsvermögens
(entspricht -log((%T/100)) über
der Konzentration eine gerade Linie ergeben, die durch den Ursprung
führt.
Bei der Messung bekannter Konzentrationen einer Verbindung kann
eine Eichkurve – oder in
diesem Fall eine gerade Linie – der
bekannten Konzentration über
dem Absorptionsvermögen
aufgetragen werden. Schließlich
kann man die Proben unbekannter Konzentration mit der Eichkurve
vergleichen, um die Konzentration zu bestimmen.
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In den sichtbaren und ultravioletten
Bereichen eignen sich spektrophotometrische Verfahren zur quantitativen
Bestimmung vieler Tracersubstanzen, insbesondere anorganischer Elemente.
Das Grundprinzip der quantitativen Absorptions-Spektroskopie besteht
im Vergleich des Absorptionsausmaßes einer Probenlösung mit
jenem einer Reihe an Standards bei Bestrahlung bei einer ausgewählten Wellenlänge.
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In vielen Fällen zeigt die Probenverbindung
in den bereitgestellten Wellenlängenbereichen
keine ausgeprägte
Strahlungsabsorption, oder die Absorption ist so schwach, daß es wünschenswert
ist, einen lichtabsorbierenden Tracer oder zumindest eine besser
lichtabsorbierende Substanz zu bilden, indem die betreffende Verbindung
mit anderen Reagentien umgesetzt wird. Die Reagentien sollten in
ihren Reaktionen selektiv sein und keine störenden absorbierenden Spezies
mit Fremdsubstanzen bilden, die wahrscheinlich vorhanden sind.
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Einige der Faktoren, die man bei
der Bildung von lichtabsorbierenden Verbindungen aus Tracer-Ionen beachten
sollte, sind: pH-Wert, Reagenskonzentration, Zeit, Temperatur, Mischreihenfolge
der Reagentien, Stabilität,
verfügbare
Maskierungsmittel, organisches Lösungsmittel
und Salzkonzentration.
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Der pH-Wert spielt bei der Komplexbildung
eine sehr wichtige Rolle. Die Einstellung des pH-Werts oder die
Verwendung eines Puffers eliminiert oft bestimmte störende Reaktionen.
Außerdem
sind einige Übergangsmetalle
bei hohen pH-Werten unlöslich.
Ein solches Metall ist Kobalt, doch es kann durch Senken des pH-Werts
erneut solubilisiert werden.
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Die erforderliche Reagensmenge wird
durch die Zusammensetzung des gebildeten absorbierenden Komplexes
bestimmt. Eine optimale Konzentration von Reagentien sollte ermittelt
werden, da entweder zu viel oder zu wenig Reagens eine Abweichung
vom Beerschen Gesetz bewirken könnte.
Die Bildung des absorbierenden Komplexes kann langsam oder schnell
erfolgen, wobei Farbentwicklungszeiten von einigen Sekunden bis
zu mehreren Stunden reichen. Bei Verfahren, bei denen die Zeit eine
wesentliche Rolle spielt, ist ein rasch reagierendes Komplexierreagens
wichtig. Außerdem
werden die Reaktionsraten oft durch die Temperatur beeinflußt. Bestimmte Reaktionen
erfordern eine erhöhte
Temperatur, um die zur vollständigen
Farbentwicklung notwendige Zeitdauer zu verkürzen.
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Häufig
ist es wichtig, die Reagentien in einer genauen Reihenfolge zuzugeben,
da andernfalls eine vollständige
Farbentwicklung unmöglich
ist oder störende
Reaktionen auftreten könnten.
Beispielsweise muß vor
der hochselektiven Farbreaktion von Kobalt(III)-nitriltriacetat
in Gegenwart von Wasserstoffperoxid die Bildung des Kobalt(II)nitriltriacetat-Komplexes
stattfinden. Wenn der gebildete absorbierende Komplex nicht sehr stabil
ist, sollte die Messung des Absorptionsvermögens möglichst bald erfolgen. Wenn
der absorbierende Komplex lichtempfindlich ist, sollte man zur Vermeidung
seiner photochemischen Zersetzung Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.
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Die Gegenwart von Maskierungsmitteln
ist zur Verhinderung des Komplexierens anderer Reagentien oft erforderlich.
Viele organische Reagentien oder Komplexe sind in Wasser nur gering
löslich.
In solchen Fällen
ist es notwendig, ein unvermischbares organisches Lösungsmittel
zuzugeben, um die Fällung
zu vermeiden oder die Farbentwicklung zu fördern. Schließlich ist
zu beachten, daß hohe
Konzentrationen an Elektrolyten oft das Absorptionsspektrum einer
Verbindung beeinflussen.
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Die Konzentrationen an Übergangsmetall-Verbindungen – wenn sie
einem wäßrigen System
als Tracer beigegeben werden – können von
parts per trillion (ppt) bis zu parts per million (ppm) variieren.
Der Nachweis dieser Verbindungen kann auf Momentbasis oder kontinuierlicher
Basis mit billiger tragbarer Ausrüstung durch Routineverfahren
erfolgen. Außerdem
können
mehrere Tracer gleichzeitig verwendet werden, wobei man Übergangsmetall-Verbindungen
mit den geeigneten Spektraleigenschaften oder andere Tracer auswählt. Es
können
als solche verschiedene Kombinationen an Übergangsmetallen und Behandlungsmittel-Zufuhren innerhalb
eines Flüssigkeitssystems
quantifiziert werden. Beispielsweise kann man innerhalb eines Flüssigkeitssystems
mehrere einzelne Behandlungsmittel verwenden, die unterschiedliche Übergangsmetall-Verbindungen
enthalten. In diesem Fall kann jede Übergangsmetall-Verbindung und
die entsprechende einzelne Konzentration jedes der Behandlungsmittel
quantifiziert werden. Neben der Möglichkeit, Komplexkombinationen
der Behandlungsmittel-Zufuhren zu quantifizieren, stehen Übergangsmetall-Verbindungen
zur Verfügung, die
umweltverträglich
sind, durch die Flüssigkeitssysteme
nicht abgebaut oder darin abgelagert werden und zu niedrigen Kosten
verfügbar
sind.
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Die Erfindung kann allgemein angewendet
werden durch:
Einbau der Übergangsmetall-Verbindungen
in chemische Behandlungsmittel-Zusammensetzungen,
die andere Komponenten enthalten, wobei das Behandlungsmittel dem
Flüssigkeitssystem
zugeführt
wird, um die richtige Funktionsweise dieses Systems aufrechtzuerhalten;
oder durch
Zugabe von 1 bis 6 (oder noch mehr) chemische Behandlungsmitteln,
die die Übergangsmetall-Verbindungen enthalten,
direkt in das Flüssigkeitssystem
oder in die zum System führende
Flüssigkeitszufuhr.
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2A–2C zeigen die Funktionsweise
des Wasserbehandlungsmittel-Programms auf molekularer Ebene als
Funktion der Zeit. In 2A enthält die Konzentration
des chemischen Behandlungsmittels (CT) Phosphor (P'), Polymer (P) und
Tracer (T). Dieses chemische Behandlungsmittel wird über eine
Zufuhrleitung langsam in das rezirkulierende Kühlwasser eingebracht, wo das
Behandlungsmittel rasch verdünnt
und im ganzen System verteilt wird. Wenn die Betriebsbedingungen
des Kühlwassersystems
konstant bleiben, würde die
Zugabe und die Entfernung von Behandlungsmittel aufgrund des Blowdowns
(B) von Rezirkulationswasser ins Gleichgewicht kommen. Die Konzentration
des chemischen Behandlungsmittels und seiner Komponenten sollte
im Idealfall unverändert
bleiben. Diese Situation tritt jedoch nie ein. Mit Fortdauer der
Zeit (2B)–2C können zusätzliche Mengen an Polymer und
phosphorhaltige Verbindungen aufgrund der Ablagerung und der Bildung
eines Schutzfilms auf Metallflächen
und chemisch-biologischen Zersetzungsprozessen aus dem Rezirkulationswasser
verschwinden. Änderungen
der Betriebsbedingungen (Blowdown-Rate, Konzentrationsverhältnis, Produkt-Feedrate
u.a.) beeinflussen die Konzentration der Behandlungskomponenten.
Ohne einen Tracer kann die Analyse des Rezirkulationswassers die
aktuellen Konzentrationen einiger Behandlungsmittel-Komponenten messen
(unter der Annahme, daß ein
Analyseverfahren existiert), kann jedoch die ursprüngliche
Feedrate des Behandlungsmittel-Programms nicht direkt anzeigen.
Die Verwendung eines Tracers zur Quantifizierung und Steuerung der
Feedrate ist eine wertvolle Bereicherung aktueller Wasserbehandlungsmittel-Programme.
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2A–2C zeigen auch, wie die Zugabe
eines inerten Tracers eine exakte Bestimmung der Behandlungsmittel-Feedrate
und Behandlungsmittel-Effizienz trotz der Ablagerung anderer Komponenten
im chemischen Behandlungsmittel ermöglicht. Man nehme an, daß die Feedrate
der Formulierung 100 ppm beträgt. Wenn
es in den Wärmetauschern
zu Ablagerung käme,
könnten
40% der phosphorhaltigen Spezies aus dem Rezirkulationswasser verlorengehen,
doch wenig oder überhaupt
nichts des Übergangsmetall-Tracers
würde verschwinden.
Die gesamte Phosphor-Konzentration würde anzeigen, daß nur 60
ppm des Produkts vorhanden sind. Der Übergangsmetall-Ionen-Tracer würde jedoch
genauer auf eine Formulierungs-Feedrate von 100 ppm und darauf hindeuten,
daß sich
eine Verlustmenge phosphorhaltiger Komponenten ablagerte, die einer 40
ppm-Zufuhr der Formulierung entsprach. Die Bestimmung von Verlustraten
einer oder mehrerer aktiver Komponenten des Behandlungsmittels ist
ein direktes Maß der
Behandlungsmittel-Effizienz.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Bewertung
von Übergangsmetall-Verbindungen
als Tracer-Zusammensetzungen
umfaßt
den Vergleich ihres gemessenen Anreicherungs-Verhältnisses
in Ablagermengen (deposit enrichment ration, DER) (GL.2) mit den
DER-Werten für die aktiven
Komponenten.
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Der DER-Wert des Tracers, der gemäß vorliegenden
Erfindung eingesetzt wird, ist niedriger als jener aktiver und leicht
analysierter Komponenten der Behandlungsmittel-Formulierung, je
niedriger die DER-Werte unter kesselsteinbildenden Bedingungen,
desto besser. Während
niedrige DER-Werte
wünschenswert
sind, sollte auch die Tracerverbindung eine gute Stabilität aufweisen
und sich während
der Verwendung nicht zersetzen. Beispielsweise ist bekannt, daß Vanadium
auf pH-Veränderungen
günstiger
als Chrom VI reagiert (siehe 4).
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Bedeutende Systemeigenschaften vieler
industrieller Systeme (Gesamtvolumen, Blowdown- und Makeup-Raten,
Haltezeitindex, Behandlungsmittel-Feedraten u.a.) sind nur ungenau
bekannt, variabel und manchmal von Natur aus unvorhersagbar. Mangelndes
Wissen über
diese Faktoren kann zu ernsten Ablagerungs- und Korrosionsproblemen
im gesamten Kühlwassersystem
führen.
Insbesondere können
die Über- oder
Untererfüllung
des Behandlungsmittel-Programms oder der unsachgemäße Betrieb
des Kühlwassersystems
zu einem deutlichen Verlust der Behandlungsmittel-Komponent(en)
führen
und die Wärmeübertragung innerhalb
eines Kühlwassersystems
negativ beeinflussen. Außerdem
enthalten Wasserbehandlungsmittel-Programme üblicherweise eingeschränkt verwendbare
oder toxische Materialien wie z.B. Phosphat oder Chromat. Die übermäßige Zufuhr
von Behandlungsmitteln kann gefährlich
sein und die Einhaltung staatlicher Abwasser-Beschränkungen an Industriestandorten
erschweren. Die Verwendung der hierin angeführten Übergangsmetall-Tracer ist ein äußerst wünschenswertes
Mittel zur genauen Bestimmung, laufenden Überwachung und Steuerung von
Kühlwassersystem-Eigenschaften und
Behandlungsmittel-Feedraten innerhalb erwünschter Grenzwerte.
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Vorzugsweise werden die chemischen
Zufuhr-Tracer in industriellen Kühlwassersystemen
eingesetzt. Es gibt jedoch zahlreiche Beispiele industrieller Systeme,
worin ein chemisches Behandlungsmittel einer sich bewegenden Flüssigkeit
in einer oder mehreren Behälterstrukturen
und zugehörigen Übertragungsleitungen zugegeben
wird, um den korrekten Betrieb des Systems zu gewährleisten.
In vielen Fällen
sind die Konzentration, die Feedrate und die Effizienz des chemischen
Behandlungsmittels nicht genau bekannt, und die Systemeigenschaften
(Gesamtvolumen, Makeup- und Blowdown-Raten, Haltezeitindex usw.)
werden geschätzt, sind
variabel oder unbekannt. Die Systeme können allgemein in drei Hauptkategorien
eingeteilt werden: geschlossen, offen und einmaliger Durchgang.
In jedem Fall kann die Erfindung in wirkungsvoller Weise dazu dienen,
die Konzentration und Effizienz des chemischen Behandlungsmittels
sowie die Betriebsbedingungen und unbekannten Eigenschaften eines
Systems zu bestimmen und laufend zu überwachen.
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In einem "geschlossenen" System bleibt das flüssige und
chemische Behandlungsmittel im allgemeinen im System, wobei minimale
Flüssigkeitsmengen
hinzugefügt
oder abgeleitet werden. Übliche
Beispiele geschlossener Systeme sind kontinuierliche Gießverfahren
in der Metallurgie, Kühleinheiten
und Klimageräte, Radiatoreinheiten
und Rezirkulations-Kühlwassersysteme
in Bereichen, wo die Wasserverwendung oder Chemikalienabführung stark
eingeschränkt
ist. In diesen Systemen kann das Behandlungsmittel durch chemisch/mikrobiellen
Abbau, Ablagerungs/Korrosionsvorgänge, Leckstellen im System
und geringe Abflüsse verlorengehen.
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Die üblichen Eigenschaften "offener" Systeme liegen darin,
daß variable
und signifikante Mengen an Flüssigkeit
(Makeup) und chemischem Behandlungsmittel hinzugefügt und aus
der Arbeitsflüssigkeit
abgeleitet werden (Blowdown). Das System kann unter Druck arbeiten
und Flüssigkeits-Verdampfungsverlusten
ausgesetzt werden. Typische Beispiele offener Systeme sind Kessel,
Gas- und Luftwäscher,
städtische
Kläranlagen,
Metallverarbeitungs- und -herstellungsverfahren, Spritzlackierungskabinen,
Zellstoff- und Papiererzeugung u.a. Das chemische Behandlungsmittel
kann durch Systemausflüsse
und -leckstellen, Ablagerungs/Korrosionsvorgänge, Adsorption an Teilchenmaterial,
chemisch/mikrobiellen Abbau usw. verlorengehen.
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Systeme des "einmaligen Durchgangs" umfassen im allgemeinen
eine Flüssigkeit
und ein chemisches Behandlungsmittel, die einem System zugegeben
werden, einmal durch das System hindurchgehen und dann als Ausfluß abgeleitet
oder in ein anderes System befördert
werden. Es sind in diesen Systemen viel größere Wassermengen erforderlich
als in vergleichbaren "geschlossenen" oder "offenen" Rezirkulationssystemen.
Typische Beispiele von Systemen des einmaligen Durchgangs sind Klär- und Filtrationseinheiten,
Mineralwaschung und -anreicherung, Kessel und Kühlverfahren für Energieversorgungs-Unternehmen und industrielle Prozeßströme.
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In jeder der obigen Situationen wird
das chemische Behandlungsmittel, das eine bekannte Menge an Tracer-Übergangsmetall
enthält,
zum Flüssigkeitssystem
hinzugefügt
und darin verteilt. Die Flüssigkeit
kann innerhalb des Systems oder seines Ausflusses an jeder Zugabestelle
probenweise oder laufend überwacht werden.
Durch Vergleichen des Adsorptionsvermögens der Systemflüssigkeit
mit einer Standardlösung,
die eine bekannte Konzentration an chemischem Behandlungsmittel
und Übergangsmetall
enthält,
kann man die Konzentration des chemischen Behandlungsmittels im
Flüssigkeitssystem
bestimmen. Durch Ermittlung der Übergangsmetall-Konzentration
an verschiedenen Stellen im System kann man weiters die Gleichmäßigkeit der
Verteilung des chemischen Behandlungsmittels und die Gegenwart eines
niedrigen Flüssigkeitsflusses und
stehender Bereiche innerhalb des Systems quantifizieren.
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Bereiche mit stehendem oder niedrigem
Flüssigkeitsfluß sind trotz
der kontinuierlichen Zugabe und Ableitung von Flüssigkeiten) einigen Systemen
inhärent.
Beispielsweise sehen Anwendungen auf dem Ölfeld (Bohren, sekundäre und tertiäre Gewinnungsverfahren
usw.) die Zugabe eines oder mehrerer chemischer Behandlungsmittel
zu einer Flüssigkeit
vor, die langsam in einige Abschnitte eines größeren Systems eindringt. 3 zeigt, daß zwar das
echte Gesamtvolumen (Z) dieses Systems nicht genau bestimmbar ist,
das wirksame Arbeitsvolumen (S) und die durchschnittliche Konzentration
des chemischen Behandlungsmittels aber durch Vergleichen der Tracer-Konzentration
in der in das System eintretenden (I + T) und aus dem System austretenden
(D + T) Flüssigkeit
quantifiziert werden können.
Durch Vergleichen der einzelnen Konzentrationen der Behandlungsmittel-Komponenten
und des Übergangsmetall-Tracers
kann man die Effizienz und den Abbau des Behandlungsmittels und
seiner Komponenten bestimmen.
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Auf der Grundlage der oben beschriebenen
Techniken kann man viele Betriebsparameter (Gesamtvolumen, Haltezeitindex,
Blowdown-Rate, unberücksichtigte
Systemverluste, Effizienz des chemischen Behandlungsmittels usw.)
in einer Vielzahl von Systemen exakt bestimmen.
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Die erfolgreiche Verwendung der oben
beschriebenen Übergangsmetall-Ionentracer
wurde in zahlreichen Systemen unter Beweis gestellt. Die folgenden
Beispiele veranschaulichen bestimmte Ausführungsformen der Erfindung.
Es ist zu beachten, daß nicht
alle Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung in dieser Ausführlichkeit beschrieben sind.
Es folgt die Erklärung
eines typischen Eichverfahrens. Zur Eichung eines Spektrophotometers
zur Messung des Co(II)-Konzentration wurde eine Reihe von Lösungen mit
bekannten Gehalten an Co(II) gebildet.
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Spektrometer-Eichverfahren
für Co
II
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Die Proben der Kobaltlösungen in
Tabelle 1 stammten aus einer 100 ppm Stammlösung aus Co(NO
3)6H
2O und wurden mit Wasser zu den in Tabelle
1 angeführten
Konzentrationen verdünnt.
15 ml-Proben der Stammlösung
wurden mit einer Maskenmischung und einem Farbreagens vermischt.
Die Maskenmischung bestand aus einer wäßrigen Natriumcitrat- und Natriumsulfit-Lösung. Die
Lösung
des Farbreagens (PAR) bestand aus 1–3 Tropfen 0,1 N Natriumhydroxid
in etwa 50 ml 0,2% reinen Pyridylazoresorcins in Wasser. Nur der
ersten Probe wurden 10 Tropfen Ethylendiamintetraessigsäurelösung (EDTA)
zugegeben, um eine 100%-ige Verdünnung
bei 530 nm zu simulieren. Die EDTA-Lösung bestand aus 5 gm Na
2 EDTA in 100 ml Wasser, wobei der pH mit
NaOH auf 9 eingestellt wurde.
TABELLE
1
Eichdaten für
Kobalt (II)
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Die Durchlässigkeit wurde mit einem Spectrometer
2000 von Bausch und Lomb bei einer Wellenlänge von 530 nm gemessen. Die
Daten aus Tabelle 1 dienten zur Erstellung einer Eichkurve. Die
Tracer-Konzentration der Proben unbekannter Tracer-Konzentration wurde
durch den Vergleich mit der anhand der obigen Daten erstellten Kurve
bestimmt.
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BEISPIEL 1
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Verwendung eines Produktzufuhr-Tracers
aus einer Kobalt-(Co2+)-Verbindung im Rezirkulations-Wassersystem
-
Die Versuche erfolgten in einer integrierten
Scalingeinheit (ISU), die zur Simulierung eines industriellen Kühlwassersystems,
z.B. des schematisch in 1 dargestellten
Pilotkühlturms,
diente. Die ISU enthält ein
7l-System, das ausgebildet ist, kontinuierliche Ströme an Wasser,
chemischem Behandlungsmittel und verschiedenen Tracern aufzunehmen.
Dies minimiert Konzentrationsschwankungen von Komponenten während des
Versuchs. Die Ströme
werden durch Spritzpumpen eingebracht, die konzentriertes Zufuhrmaterial
aus einer Stammlösung
einpumpen, die in einer ausreichenden Menge hergestellt wurde, um
während
der gesamten Versuchsdauer vorhanden zu sein. Die ISU ist ein Rezirkulations-Wassersystem,
das ein Wärmetauscher-Metallrohr
enthält
und zur Simulierung von Kühlwassersystemen
dient.
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Kontinuierlichem Blowdown wird durch
die laufende Zugabe von Makeup-Wasser und chemischem Behandlungsmittel
Rechnung getragen. Diese Versuche dienten dazu, Daten zu sammeln,
die einen Vergleich eines Kobalt-Tracers unter verschiedenen simulierten
Behandlungsbedingungen mit Tracern bekannter Leistung ermöglichen.
Es wird hier vorwiegend ein Kobalt-Tracer durch Vergleich seiner
Leistung mit anderen verfügbaren
Verfahren des Nachweises chemischer Behandlungsmittel bewertet.
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Den Prozentsatz der erwarteten Zufuhr
erhält
man durch Dividieren der beobachteten Tracermenge durch die erwartete
Tracermenge im System multipliziert mit 100%. Die erwartete Tracermenge
wird durch ein Massengleichgewicht des hinzugefügten konzentrierten Chemikalien-Feeds,
des hinzugefügten
Makeup-Wassers und des verlorenen Blowdown-Wassers errechnet.
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Vergleich von Kobalt-Co+2-Tracer mit Acrylsulfonsäure-Fluoreszenz-Tracer
und aktive Phosphatanalyse
-
Dieses Beispiel dient dazu, Co+2 als Tracer mit Fluoreszenz-Tracern zu
vergleichen und der direkten Messung des aktiven Phosphat-Behandlungsmittels.
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Die ISU wurde gestartet und zwei
Spritzpumpen aktiviert. Die erste Pumpe injizierte ein Gemisch aus 57,3
Gew.-% entionisiertem Wasser, 1,1 Gew.-% Arylsulfonsäure-Fluoreszenz-Tracer,
36,6 Gew.-% Terpolymer auf Acrylsäure-Basis und 1,0 Gew.-% Co
+2 als Co(NO
3)
2 · 6H
2O (5 Gew.-%). Die zweite Pumpte injizierte als Überlagerung
ein Gemisch aus entionisiertem , Wasser, Kaliumhydroxid, Phosphatverbindungen,
Tetrakaliumpyrophosphat und Phosphorsäure. Das aus der ersten Pumpe
injizierte Gemisch wurde im Systemwasser auf 126,8 ppm verdünnt. Das
aus der zweiten Pumpe injizierte Gemisch wurde im Systemwasser auf
170,3 ppm verdünnt.
Abgreifproben wurden hinsichtlich des gesamten Phosphors, Fluoreszenz-Tracers
und Co
+2 analysiert. Tabelle 2 zeigt die
Resultate. Die Durchlässigkeit
wurde mittels Spektrophotometrie mit einem Spectrometer 2000 von
Bausch und Lomb bestimmt. Die Blindprobe enthielt entionisiertes
Wasser, EDTA, eine Maskenmischung und Indikator. Die Maskenmischung
war eine wäßrige Natriumcitrat-
und Natriumsulfit-Lösung.
Das Farbreagens war eine oben beschriebene PAR-Lösung. TABELLE
2
Errechnete Konzentration der chemischen Zufuhr auf der Grundlage
von Tracern
-
Der Zweck der folgenden Analyse liegt
darin, die Differenz zwischen Co+2-Ablesungen
und Fluoreszenz-Tracer-Ablesungen und einer oder mehreren aktiven
Komponenten des Behandlungsmittels zu messen.
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Analyse zur
Bestimmung des Chemikalien-Feeds
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Nach dem Ablauf von 63,75 Stunden
wurden die Spritzenpumpen gestartet. Anschließend stellte man einen sofortigen
Anstieg der gemessenen Co+2-Ionenkonzentration
sowie der Fluoreszenz-Tracer-Konzentration und des aktiven Phosphats
fest. Als nächstes
wurde die Wirkung einer hohen pH-Veränderung bewertet, als der pH-Wert
des Systems auf 8,3 erhöht
wurde. Die gemessene Co+2-Ionenkonzentration
fiel auf 0,119 ppm Co+2, was 36,2% der erwarteten
Zufuhr entsprach. Zu diesem Zeitpunkt blieb die Fluoreszenz-Tracer-Konzentration
relativ hoch und entsprach einer Konzentration von 116,5 ppm des
Behandlungsmittels. Als der pH-Wert nach
einer abgelaufenen Zeit von 117 Stunden auf einen normalen Betriebswert
(pH 7,2) gesenkt wurde, stieg die gemessene Co+2-Ionenkonzentration
auf einen entsprechenden Wert von 103,9% des erwarteten Chemikalien-Feeds.
Der Abfall des pH-Werts auf unterhalb von 8 ließ die Löslichkeit des Co+2 im
System drastisch ansteigen. Sehr gute Ergebnisse wurden mit Co+2 erzielt, sobald der pH-Wert während einer
abgelaufenen Zeit von etwa 136,5 Stunden bis zu einer abgelaufenen
Zeit von etwa 279 Stunden auf einem Wert von unter 8 gehalten wurde.
Während
dieses Zeitraums wurde ein 3364 Grammkalorien/cm2/h-Heizgerät eingeschaltet, um
die Badtemperatur auf 38°C
zu erhöhen
und eine Wärmeübertragungs-Oberfläche zu bilden,
wodurch Ablagerungswachstum einsetzen konnte. Nach einem abgelaufenen
Zeitraum von etwa 279 Stunden bis zum Ende des Versuchs wurde ein
6781 Grammkalorien/cm2/h-Heizgerät eingeschaltet,
um die Badtemperatur auf 49°C
zu erhöhen,
wobei mit dem Co+2-Tracer nach wie vor gute
Ergebnisse erzielt wurden. Die Konzentration des chemischen Behandlungsmittels
steigt mit der Zeit aufgrund der konstanten Verdampfung des Betriebswassers
während
des Versuchs langsam an.
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Die Konzentration des Co+2-Ions
wurde durch das oben beschriebene kolorimetrische Verfahren bestimmt.
Die Konzentration des Fluoreszenz-Tracers wurde durch den Vergleich
der Proben mit einer Eichkurve der Tracer-Konzentration gegenüber der
Emission bestimmt [siehe J.R. Lakowicz; "Principles of Fluorescence Spectroscopy" (1983)]. Der gesamte
Phosphorgehalt wurde durch Persulfatoxidation der Organophosphor-Spezies
zu Orthophosphat und anschließende
Bildung von blauem Phosphormolybdatkomplex bestimmt, der mittels
Spektrophotometrie quantifiziert wurde [siehe M.C. Rand: "Standard Methods
for the Examination of Water and Wastewater", 14. Ausgabe (1975)]. Alle Konzentrationen
von Tracern und phosphorhaltigen Spezies sind als % der erwarteten
Chemikalien-Feed-Konzentration ausgedrückt.
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Diese Analyse zeigt, daß eine Kobaltverbindung
als Tracer funktionieren und die chemische Behandlungsmittel-Feedrate
bei einem pH-Wert von ≤ 8
genau bestimmen kann. Die Analyse beweist, daß Kobaltverbindungen den bewährten Fluoreszenz-Tracern folgen können und
bei der Bestimmung von Behandlungsmittel-Feedraten im Vergleich
zu direkter Messung des Behandlungsmittels überlegen sind (z.B. gesamte
Phosphorkonzentration). Diese Analyse zeigt weiters, daß das Co+2 in Gegenwart aktiver chemischer Behandlungsmittel,
anderer Tracer und anderer Verbindungen und Komplexe, die man typischerweise
in Industriewasser vorfindet, genau quantifizierbar ist.
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Ablagerungsanalyse
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Die Stelle mit schwerster Kesselsteinablagerung
wurde aus einem Wärmetauscher
aus rostfreiem Stahl innerhalb der ISU entfernt. Die weiße Ablagerung
löste sich
leicht in HCI auf. Tabelle 3 zeigt das Ablagerungs-Anreicherungs-Verhältnis (DER)
der verschiedenen Komponenten im Kesselstein.
TABELLE
3
DER der Kesselsteinbildung innerhalb der ISU für verschiedene
Verbindungen
-
Die Daten des Anreicherungsverhältnisses
zeigen, daß das
Co+2-Ion eine geringere Neigung zur Ablagerung
im oben beschriebenen System aufweist als die Komponenten der aktiven
Behandlungsmittel-Formulierung und die Nebenprodukte wie Orthophosphat,
Pyrophosphat, Gesamt-Phosphat und HEDP. Daher ist die Chemikalien-Feed-Bestimmung mittels
eines Co+2-Ions innerhalb der Gegenwart
der oben angeführten
aktiven Behandlungsmittel-Formulierung annehmbar. Man beachte auch,
daß das
Co+2-Ionenanreicherungs-Verhältnis in
dieser Analyse täuschend
hoch ist, da das System auf einen pH-Wert von über 8 gebracht wurde, wodurch
eine gewisse Fällung
des Co+2-Ions eintrat.
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BEISPIEL 2
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Ein Versuch erfolgte in einer integrierten
Scalingeinheit (ISU), die der Simulierung eines industriellen Kühlwassersystems
diente, wobei das chemische Behandlungsmittel im Feed mit Beispiel
1 identisch war.
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Vergleich von Kobalt-Ionentracer(Co+2) mit Arylsulfonsäure-Fluoreszenz-Tracer, Lithiumionen-Tracer
und aktiver Phosphatanalyse
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Die ISU wurde gestartet und zwei
Spritzenpumpen aktiviert. Die erste Pumpe injizierte eine wäßrige Lösung aus
71,50 Gew.-% entionisiertem Wasser, 0,37 Gew.-% wäßrigem Natriumhydroxid
(50 Gew.-% wäßrig), 14,44
Gew.-% wäßrigem Kaliumhydroxid
(45 Gew.-% wäßrig), 5,41
Gew.-% wäßrigem Tetrakaliumpyrophosphat
(40 Gew.-% wäßrig), 4,86
Gew.-% Phosphorsäure
(25 Gew.-% wäßrig), 2,12
Gew.-% wäßrigem Natriumtolyltriazol
(50 Gew.-% wäßrig), 1,21
Gew.-% wäßriger HEDP
(40 Gew.-% wäßrig) und
0,10 Gew.-% Arylsulfonsäure-Fluoreszenz-Tracer.
Die zweite Pumpe injizierte ein Gemisch aus 94,35 Gew.-% entionisiertem Wasser;
4,57 Gew.-% eines Terpolymers bestehend aus einer Acrylsäure-Basis,
Acrylamid und Acrylamidomethansulfonsäure; 0,63 Gew.-% Co(NO
3 )
2 · 6H
2O (1,0 Gew.-% Co
+2)
und 0,45 Gew.-% LiCl (0,6 Gew.-% Li
+). Das
aus der ersten Pumpe injizierte Gemisch wurde im System mit Wasser
auf 132,3 ppm verdünnt.
Das aus der zweiten Pumpe injizierte Gemisch wurde im gleichen System
mit dem gleichen Wasser auf 171,3 ppm verdünnt. Abgreifproben wurden hinsichtlich
des Gesamt-Phosphors, Fluoreszenz-Tracers, Lithium-Tracers und Co
+2-Tracers analysiert. Tabelle 4 zeigt die
Ergebnisse. Die Durchlässigkeit
wurde mit einem Spectrometer 2000 von Bausch und Lomb bestimmt.
Tabelle
4
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Der Zweck der folgenden Analyse besteht
darin, die Co+2-Tracer-Ablesungen, Fluoreszenz-Tracer-Ablesungen,
Lithiumionen-Tracer-Ablesungen und andere aktive Komponenten des
Behandlungsmittels zu vergleichen.
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Analyse zur Bestimmung
des Chemikalien-Feeds
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Für
die ersten etwa 185 Stunden des Pumpenbetriebs wurde der pH-Wert
auf 7,0 ± 0,3
gehalten. Kesselsteinbildung und Korrosion wurden auf dem Wärmetauscherrohr
beobachtet. Die Spurwerte für
Lithiumionen-Tracer, Fluoreszenz-Tracer und Co+2 lagen
dabei dicht nebeneinander, während
das aktive Phosphat nachhinkte. Unter diesen Bedingungen wurden
die Tracer in einem nicht signifikanten Ausmaß in die Kesselsteinablagerungen
eingebaut. Der gesamte Fe-Gehalt im Kühlwassser lag im Bereich von
0,5 bis 0,6 ppm. Nach einer abgelaufenen Zeit von 185,58 Stunden
hatte sich der pH-Wert auf 8,0 erhöht, bei dem – wie oben erwähnt – Co+2 ausfällt.
Wie erwartet fielen die Co+2-Werte ab. Nur
die Spurwerte von Lithium und Arylsulfonsäure lagen nahe bei 100% des
erwarteten Feeds.
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Die Konzentration jeder Komponente
wurde wie in Beispiel 1 bestimmt. Die Konzentration des Lithiumions
wurde mittels herkömmlicher
Atomabsorptionsspektroskopie bestimmt. Alle Konzentrationen von
Tracern und phosphorhaltigen Spezies sind als % des erwarteten Chemikalien-Feeds
ausgedrückt.
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Diese Analyse zeigt, daß mit Hilfe
eines Co+2-Ions die Feedrate des chemischen
Behandlungsmittels genau ermitteln kann. Die Analyse belegt, daß Co+2-Ionen den bewiesenen Fluoreszenz-Tracern
folgen und im Vergleich zu derzeit angewendeten Verfahren zur Bestimmung
der Behandlungsmittel-Feedraten eine ausgezeichnete Leistung aufweisen:
Diese Analyse zeigt, daß die
Co+2-Ionen in Gegenwart von aktiven chemischen
Behandlungsmitteln, anderen Tracern und anderen Verbindungen und
Komplexen, die man üblicherweise
in Industriewasser vorfindet, genau quantifizierbar sind.
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Beispiele 1–2 – Schlußfolgerung
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Da das Co+2-Ion
bei einem pH-Wert unterhalb von 8 löslicher wird, kann es wünschenswert
sein, Kobalt-Tracer in Wasserbehandlungssystemen mit pH-Werten von
weniger als 8 zu verwenden. Ionen, Elemente und Verbindungen, die
man üblicherweise
in industriellen Kühlwassersystemen
vorfindet (d.h. Ca+2, Mg+2, CHO3, CO3
2–,
PO4
–3, P2O7
–2, Polymer- und Hydroxyethandiphosphonsäure), üben keinen
Einfluß auf
die Leistung von Co+2-Ionen als Gesamtprodukt-Feed-Tracer
aus. Trotzdem müssen
Ionen, die auf das Farbreagens reagieren (d.h. Kupfer- und Eisenionen)
zur Verhinderung falscher Ablesungen maskiert werden.
-
Beispiel 3
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Verwendung von VO3
– als Produktfeed-Tracer
im Pilotkühlturm
(PCT)
-
Ein Versuch erfolgte auf einem Pilotkühlturm (PCT),
der zur Simulation eines industriellen Kühlwassersystems diente. Der
PCT weist ein Fassungsvermögen
von 50 Litern auf, das ausgebildet ist, das Rezirkulationswasser,
den chemischen Behandlungsmittel-Feed, die Ablagerungsbildung und
Korrosion auf Wärmetauschern,
Blowdown und Makeup und die Verdampfungskühlung aus einer Turmfüllung zu
simulieren. Der Versuch diente dazu, Daten bereitzustellen, die
einen Vergleich eines Vanadations (VO3
–)
als Tracer unter verschiedenen simulierten Behandlungsbedingungen
mit einem herkömmlichen
Chemikalienfeed-Bestimmungsverfahren
ermöglichen.
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Alternative
Analyse einer Probe
-
Wie beim Eichverfahren beschrieben,
kann ein Pyridylazoresorcin- (PAR) Farbreagens erfolgreich als Indikator
mit Kobalt(II)-Ionen verwendet werden, wenn Hintergrund-Ionen mit einer Natriumcitrat-
und Natriumsulfitlösung
maskiert werden. Bei der Probenentnahme auf VO3
– wird
die Probe bei pH 5,5 gepuffert. Der Puffer wandelt VO3
– zu
VO2
+ um, das vollständig mit
der PAR-Lösung
reagiert. VO2
+ reagiert
aber auch mit herkömmlichen
Maskierungsmitteln. Daher ist VO2
+ nicht nachweisbar, wenn Maskierungsmittel
vorhanden sind.
-
Um die Verwendung von Maskierungsmitteln überflüssig zu
machen, kann man H2O2 zu
einer Probenlösung
vor dem PAR-Farbreagens hinzufügen,
um 2 : 1-Diperoxyvanadat, (VO(O2)2
-) zu bilden, das
mit der PAR-Lösung
nicht reagiert. Bei einer weiteren Probe werden die VO2
+-Ionen vollständig mit der PAR-Lösung reagieren
gelassen. Die Differenz der Durchlässigkeit zwischen den beiden
Proben ist ein Indikator für
die Konzentration der in der Probe vorhandenen Vanadiumionen.
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Vergleich von Vanadationen-Tracern
(VO3
–) mit aktiver Phosphatanalyse
-
Eine einzelne Wasserbehandlungsmittel-Formulierung
enthielt 54,55 Gew.-% entionisiertes Wasser, 16,1 Gew.-% wäßriges Natriumhydroxid
(50 Gew.-% wäßrig), 7,0
Gew.-% Aminotris (Methylenphosphorsäure) (Dequest 2000, hergestellt
durch Monsanto), 12,0 Gew.-% Organophosphonkarbonsäure (50
Gew.-% wäßrig), 4,7
Gew.-% Natriumtolyltriazol
(50 Gew.-% wäßrig), 2,5
Gew.-% Fettdikarbonsäure
(Diacid 1550, vertrieben durch WestVaco), 2,0 Gew.-% Tensid und
1,15 Gew.-% Ammoniummetavanadat, wobei der VO
3
–-Tracer-Anteil bei
einem Produktanteil von 100 ppm bei 0,5 ppm V gehalten wurde. Die
PCT-Versuchsergebnisse sind in Tabelle 5 zusammengefaßt. TABELLE
5
** Typischerweise wird das
Produkt anfänglich
zu 200 ppm, d.h. bei einem doppelt so hohen Wert wie die angeführte Aufrechthaltungsprodukt-Feedrate
von 100 ppm, hinzugefügt.
Die Konzentration des Behandlungsmittels im System fällt mit
der Behandlungsmittel-Feedrate (auf der Grundlage von Blowdown/Spritzenmessungen)
nach etwa 150 Stunden zusammen.
-
Die VO3
–-Ionen
wurden durch den Vergleich von durchgelassenem Licht mit Proben
bekannter Konzentration wie oben in der alternativen Probenanalyse
quantifiziert. Zusätzlich
wurde die Produkt-Feedrate aus den Spritzenpumpen- und Blowdown-Messungen errechnet.
Der Anteil des aktiven Phosphats wurde durch Persulfatoxidation
von Organophosphorspezies zu Orthophosphat und anschließende Bildung
von blauem Phosphormolybdatkomplex bestimmt, der mittels Photometrie
quantifiziert wurde [siehe M.C. Rand: "Standard Methods for the Examination
of Water and Wastewater" 14,
Ausgabe (1975)]
-
Der Vergleich der Behandlungsmittel-Feedrate
im System (vorausgesagt durch die VO3
–-Ionen) gegenüber der
Messung des aktiven Phosphats zeigt die weitaus höhere Genauigkeit
der Messung von VO3
–-Ionen
gegnüber
dem Phosphatverfahren. Nach einer abgelaufenen Zeit von 324,67 Stunden
zeigte das aktive Phosphatverfahren 30 ppm weniger als die genaue
Spritzenpumpen- und Blowdown-Berechnung. Der Unterschied in den
Werten ergibt sich aus der Ablagerung der Organophosphor-Komponenten
des Behandlungsmittels auf die Wärmetauscherrohre.
Zur gleichen Zeit ergab die quantitative Messung der VO3
–-Ionen
nur 7 ppm weniger als der errechnete Produktwert auf der Basis der
Blowdown/Spritzenfeed-Messungen. Der Unterschied zwischen dem bzw.
den VO3
–-Ionenwert(en)
und dem Gesamt-Phosphoranteil ist ein guter Indikator der Effizienz
des Behandlungsmittels, da er quantifiziert, wie viel der aktiven
phosphorhaltigen Komponenten innerhalb des Systems durch Ablagerungs-
und Korrosionsvorgänge
verlorengeht. In Betrieb eines "idealen" Systems würden alle Phosphor-
und VO3
–-Ionenwerte
eine identische Behandlungsmittel-Konzentration anzeigen.
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Vergleich von Vanadationen-Tracern
(VO3
–) mit Chromationen-Tracern
(Cr2O7
–2)
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Eine einzelne Wasserbehandlungsmittel-Formulierung
enthielt 53,15 Gew.-% entionisiertes Wasser, 16,1 Gew.-% Natriumhydroxid
(50 Gew.-% wäßrig), 7,0
Gew.-% Aminotris (Methylenphosphorsäure) (Dequest
TM 2000,
hergestellt durch Monsanto), 12,0 Gew.-% Organophosphonkarbonsäure (50
Gew.-% wäßrig), 4,7 Gew.-%
Natriumtolyltriazol (50 Gew.-% wäßrig), 2,5
Gew.-% Fettdikarbonsäure
(Diacid
TM 1550, vertrieben durch WestVaco),
2,0 Gew.-% Tensid, 1,4 Gew.-% Natriumdichromatdihydrat und 1,15
Gew.-% Ammoniummetavanadat, wobei der VO
3
–-Tracer-Wert bei 0,5
ppm V bei einer Produktmenge von 100 ppm gesteuert wurde. Die PCT-Versuchsergebnisse
sind in Tabelle 6 zusammengefaßt. TABELLE
6
Bestimmung der Konzentration des Chemikalien-Feeds auf der
Basis der VO
3
–-Konzentration und Cr
2O
7
–2-Konzentration
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Die unbekannten Mengen von VO3
–- und Cr2O7
–2-Ionen wurden durch
den Vergleich von durchgelassenem Licht mit Proben bekannter Konzentration
quantifiziert. Die Durchlässigkeit
wurde mit einem Spectrometer 2000 von Bausch und Lomb bestimmt.
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Der Vergleich der Behandlungsmittel-Feedrate
im System (vorausgesagt durch die VO3
–-Ionen) gegenüber der
Messung des Cr2O7
–2-Tracers
zeigt die weitaus höhere
Genauigkeit der Messung von VO3
–-Ionen gegenüber Cr2O7
–2-Ionen,
wenn pH-Sprünge
auftreten. Die in Tabelle 5 gezeigten Daten zeigen einen Säuresprung
an, der nach einer abgelaufenen Zeit von 210,92 Stunden eingeleitet
wurde. Der niedrige pH-Wert verursacht ein rasches Ansteigen der
Weichstahl-Korrosionsrate des Wärmetauschers,
wobei dies bekanntermaßen
Verluste des Dichromat-Tracers bewirkt. Das Vanadat ist gegenüber diesem
Verlust deutlich widerstandsfähiger
als Dichromat, wie dies aus 4 ersichtlich
ist. Aus 4 geht ebenfalls
hervor, daß sich
der Vanadat-Tracer rascher erholt als das Dichromat.
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Beispiel 3 – Schlußfolgerung
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Die Vorteile der Verwendung von Vanadium-Verbindungen
sind wie folgt:
Vanadium-Oxyanionen (VO3
–)
neigen nicht zur Ausfällung
mit anderen Feststoffen, die bei einem pH-Wert zwischen 7 und 9
gebildet werden.
Vanadium-Oxyanionen (VO3
–)
sind gegenüber
Ausfällung
in der Gegenwart von korrodierenden Weichstahl-Wärmetauscherrohren widerstandsfähig.
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Beispiel 4
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Mehrere Übergangsmetall-Ionen wurden
in wäßrigen Systemen
bei pH 9,3 und 7,0 bewertet. Die Leistung jedes Ions und Oxyions
wurde durch die folgende Gleichung bestimmt:
worin:
FS
= Konzentration von Metallion (ppm) in filtrierter Probe nach Hindurchschicken
durch einen 0,45 μm-Filter
US
= Anfangskonzentration des Übergangsmetall-Ions
(ppm) in unfiltrierter Probe
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Ein Maximalwert der Ausbeute (100%)
zeigt, daß das Übergangsion
im System bei einem bestimmten pH-Wert vollständig löslich war. Die Ergebnisse sind
in den nachstehenden Tabellen 7 und 8 angeführt.
TABELLE
7
Leistungsvergleiche von Übergangsmetall-Tracern
(bei pH 7)
TABELLE
8
Leistungsvergleiche von Übergangsmetall
als Tracer (bei pH 9,3)
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Wie aus Tabellen 7 und 8 ersichtlich,
zeigen Vanadium (VO3
–)
und Chrom (Cr+3) eine ausgezeichnete Löslichkeit
in beiden Systemen, während
andere Übergangsmetalle
wie z.B. Zink (Zn+2), Yttrium (Y+3), Nickel (Ni+2)
und Kobalt (Co+2) für Systeme mit einem pH von
7,0 besser geeignet sind als für
jene mit einem pH von 9,3. Die Löslichkeit
bei einem niedrigeren pH-Wert bedeutet für diese Übergangsmetalle einen Vorteil
gegenüber
Nicht-Übergangsmetallen
wie z.B. Aluminium (Al+3), die – wie aus
Tabelle 7 ersichtlich – bei
pH 7 nicht so löslich
sind. Weiters zeigen Tabellen 7 und 8, daß Silber (Ag+)
und Zirkonium (Zr+4) weder bei pH 7 noch
9,3 geeignet sind.