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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein Verfahren zur Überwachung
der Prozessierung von β-Amyloidvorläuferprotein.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung derartiger
Verfahren für
die Diagnose, Prognose und Überwachung
der Reaktion auf eine Therapie der Alzheimer-Krankheit, und zum
Screenen und Bewerten von potentiellen Arzneimitteln für die Behandlung
der Alzheimer-Krankheit.
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Die
Alzheimer-Krankheit ist durch die Gegenwart von zahlreichen amyloiden
Plaques und neurofibrillären
Bündeln
(in hohen Maße
unlöslichen
Proteinaggregaten) gekennzeichnet, welche in den Gehirnen von Alzheimer
Krankheit-Patienten vorhanden sind, insbesondere in denjenigen Bereichen,
die an Gedächtnis
und Wahrnehmung beteiligt sind. Während es in der Vergangenheit
eine erhebliche wissenschaftliche Debatte gab, ob die Plaques und
Bündel
eine Ursache oder lediglich die Folge der Alzheimer-Krankheit sind,
deuten neuere Entdeckungen darauf hin, dass der amyloide Plaque
ein verursachender Vorläufer
oder Faktor ist. Insbesondere wurde entdeckt, dass die Produktion
von β-Amyloidpeptid,
einem Hauptbestandteil des amyloiden Plaque, aus Mutationen in dem
Gen resultieren kann, welches für
Amyloidvorläuferprotein
kodiert, ein Protein, das bei normaler Prozessierung das β-Amyloidpeptid
nicht erzeugt. Es wird derzeit angenommen, dass eine normale (nicht
pathogene) Prozessierung des β-Amyloidvorläuferproteins über Spaltung
durch eine putative ”α-Secretase” erfolgt,
welche zwischen den Aminosäuren
16 und 17 des Proteins spaltet. Es wird weiter angenommen, dass
pathogene Prozessierung über
eine putative ”β-Secretase” am Aminoterminus
des β-Amyloidpeptids
innerhalb des Vorläuferproteins
erfolgt.
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Die
Identifikation von Mutationen im Amyloidvorläuferprotein-Gen, welche familiäre, früh einsetzende Alzheimer-Krankheit
verursachen, ist der stärkste
Hinweis darauf, dass der Amyloidmetabolismus das zentrale Ereignis
in dem der Krankheit zugrunde liegenden pathogenen Prozess ist.
Vier veröffentlichte
Mutationen, welche die Krankheit hervorrufen, umfassen bezogen auf
die 770-Isoform, Valin717 zu Isoleucin (Goate
et al. (1991) Nature 349: 704–706),
Valin717 zu Glycin (Chartier Harlan et al.
(1991) Nature 353: 844–846),
Valin717 zu Phenylalanin (Murrell et al.
(1991) Science 254: 97–99),
und bezogen auf die 695-Isoform, eine Doppelmutation, welche Lysin595-Methionin596 zu
Asparagin595-Leucin596 verändert (Mullan
et al. (1992) Nature Genet. 1: 345–347), bezeichnet als die Schwedische
Mutation. Darüber
hinaus scheint β-Amyloidpeptid
für Hirnneuronen
toxisch zu sein, und neuronaler Zelltod ist mit der Krankheit assoziiert.
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Somit
wäre es
von erheblichem Wert für
die Diagnose, Prognose und therapeutische Überwachung der Alzheimer-Krankheit,
die zelluläre
Prozessierung von Amyloidvorläuferprotein überwachen
zu können.
Insbesondere wäre
es wünschenswert,
minimal invasive Vorgehensweisen zum Screenen und Bewerten von nachweisbaren
diagnostischen Markern in leicht erhältlichen Patientenproben, wie
etwa Serum, Zerebrospinalfluid (CSF) und dergleichen, zu identifizieren.
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Eine
Reihe von potentiellen diagnostischen Markern für Alzheimer-Krankheit ist vorgeschlagen
worden. Von besonderem Interesse für die vorliegende Erfindung
sind bestimmte Fragmente des Amyloidvorläuferproteins, umfassend Carboxy-terminale Fragmente
(wie etwa das β-Amyloidpeptid
selbst und Fragmente davon) und Amino-terminale Fragmente (wie etwa
bestimmte 25 kD, 105 kD und 125 kD Fragmente). Bisher hat sich keiner
der vorgeschlagenen Marker als verlässlich für die Diagnose vor dem Tod
oder die Überwachung
von Alzheimer-Krankheit erwiesen.
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Es
wäre somit
wünschenswert,
zusätzliche
und alternative diagnostische Marker für die Alzheimer-Krankheit zu
identifizieren. Derartige Marker sollten selbst und/oder in Kombination
mit anderen diagnostischen Markern und Verfahren geeignet sein.
Bevorzugt sollten die diagnostischen Marker in Körperfluiden, wie etwa CSF,
Blut, Plasma, Serum, Urin, Gewebe und dergleichen nachweisbar sein,
so dass minimal invasive diagnostische Verfahren verwendet werden
können.
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Von
weiterem Interesse für
die vorliegende Erfindung sind in vivo Verfahren zum Screenen von
Arzneimittelkandidaten auf die Fähigkeit,
die Produktion von β-Amyloidplaques zu
inhibieren oder zu verhindern. Es wäre wünschenswert, Verfahren zum
Screenen von Testverbindungen auf die Fähigkeit, Amyloidvorläuferprotein
in β-Amyloidpeptid
zu überführen, bereitzustellen.
Insbesondere wäre
es wünschenswert,
derartige Methoden auf metabolischen Wegen zu basieren, deren Beteiligung
an einer derartigen Überführung festgestellt
worden ist, wobei die Testverbindungen fähig wären, den metabolischen Weg,
welcher zu der Überführung führt, zu
unterbrechen oder zu stören.
Derartige Verfahren sollten rasch, wirtschaftlich, und zum Screenen einer
großen
Anzahl von Testverbindungen geeignet sein.
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2. Beschreibung des Standes
der Technik
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β-Amyloidpeptid
(auch bezeichnet als A4, βAP,
Aβ oder
AβP; siehe
US Patent Nr. 4,666,829 ,
und Glenner and Wong (1984) Biochem. Biophys. Res. Commun. 120:
1131–1135)
stammt von β-Amyloidvorläuferprotein
(βAPP) ab,
das in differenziell gespleissten Formen von 695, 751 und 770 Aminosäuren exprimiert wird.
Siehe Kang et al. (1987) Nature 325: 773–776; Ponte et al. (1988) Nature
331: 525–527;
und Kitaguchi et al. (1988) Nature 331: 530–532. Die normale Prozessierung
des Amyloidvorläuferproteins
beinhaltet eine proteolytische Spaltung an einer Stelle zwischen
den Resten Lys
16 und Leu
17 (nummeriert
wie in Kang et al. (1987), Nature 325: 773–776, für die νAP-Region, bei der Asp
597 Rest 1 ist), nahe der Transmembrandomäne, was
zu einer konstitutiven Sezernierung einer extrazellulären Domäne führt, welche
den Rest der β-Amyloidpeptidsequenz
enthält
(Esch et al. (1990) Science 248: 1122–1124). Dieser Weg scheint
zwischen vielen Spezies konserviert und in vielen Zelltypen vorhanden
zu sein. Siehe Weidemann et al. (1989) Cell 57: 115–126, und
Oltersdorf et al. (1990) J. Biol. Chem. 265: 4492–4497. Dieser
normale Weg spaltet innerhalb der Region des Vorläuferproteins,
welche dem β-Amyloidpeptid
entspricht, wodurch dessen Bildung anscheinend ausgeschlossen wird.
Es wurde eine andere konstitutiv sezernierte Form von βAPP festgestellt
(Robakis et al., Soc. Neurosci., October 26, 1993, Abstract No.
15.4, Anaheim, CA.), welche Carboxy-terminal mehr von der βAP-Sequenz
enthält
als die von Esch et al. (1990) Science 248: 1122–1124, beschriebene Form.
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Golde
et al. (1992), Science 255: 728–730,
stellten eine Reihe von Deletionsmutanten von Amyloidvorläuferprotein
her und beobachteten eine einzige Spaltstelle innerhalb der β-Amyloidpeptidregion.
Auf Basis dieser Beobachtung wurde postuliert, dass die Bildung
von β-Amyloidpeptid
keinen Sezernierungsweg umfasst. Estus et al. (1992), Science 255:
726–728,
lehren, dass die zwei größten in
Hirnzellen aufgefundenen Carboxy-terminalen proteolytischen Fragmente
von Amyloidvorläuferprotein
die gesamte β-Amyloidpeptidregion
enthalten.
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Die
PCT-Anmeldung
WO 92/00521 beschreibt
Verfahren zur Bewertung von Alzheimer-Krankheit auf Basis einer
Messung der Mengen von bestimmten löslichen 25 kD, 105 kD und 125
kD Derivaten von Amyloidvorläuferprotein
in Zerebrospinalfluid aus einem Patienten.
3 von
WO 92/00521 legt nahe,
dass eine Spaltung von Amyloidvorläuferprotein angrenzend an den
Aminoterminus von β-Amyloidpeptid
vorkommen könnte,
wobei ein lösliches
Amino-terminales Fragment produziert wird, aber in der Anmeldung
wird kein Nachweis oder eine Diskussion einer derartigen Spaltung
präsentiert.
Kennedy et al. (1992), Neurodegeneration 1: 59–64, präsentieren Daten für eine Form
von sezerniertem βAPP,
welche durch ihre Reaktivität
mit Antikörpern gegen
die Reste 527–540
von βAPP
und ein Fehlen von Reaktivität
mit Antikörpern
gegen die ersten fünfzehn Reste
von βAP
gekennzeichnet war. Es wurde kein direkter Nachweis bereitgestellt
um die Spaltstelle oder die Identität der Carboxyterminus der βAPP-Form
nahe zu legen. Die PCT-Anmeldung
WO
91/16628 beschreibt Verfahren zur Diagnostizierung der
Krankheit auf Basis eines Nachweises von Amyloidvorläuferproteinen
und Fragmenten davon unter Verwendung von Antikörpern gegen die Protease Nexin-2
oder Amyloidvorläuferprotein.
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Neuere
Veröffentlichungen
zeigen, dass lösliches β-Amyloidpeptid
von gesunden Zellen produziert wird, in Kulturmedien hinein (Haass
et al. (1992) Nature 359: 322–325),
und in CSF von Mensch und Tier (Seubert et al. (1992) Nature 359:
325–327).
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Palmert
et al. (1989) Biochem. Biophys. Res. Comm. 165: 182–188 beschreiben
drei mögliche
Spaltmechanismen für βAPP und präsentieren
einen Nachweis, dass die Spaltung von βAPP bei der Produktion von löslichen βAPP-Derivaten nicht an
Methionin
596 stattfindet.
US Patent Nr. 5,200,339 diskutiert
die Existenz von einem oder mehreren bestimmten proteolytischen
Faktoren, die mutmaßlich βAPP an einer
Stelle nahe des βAPP-Aminoterminus
spalten können.
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Sahasrabudhe
et al (1993) J. Biol. Chem. 268: 16699–16705 betrifft die enzymatische
Erzeugung des Aminoterminus des β-Amyloidpeptids
und diskutiert Experimente, die darauf abzielen, Enzyme zu identifizieren,
welche bestimmte synthetische Peptide spalten können.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Verfahren,
wie in den Ansprüchen
1, 2 und 8 definiert, zum Nachweis und der Überwachung eines Amino-terminalen
Fragments von β-Amyloidvorläuferprotein
(βAPP),
welches aus β-Secretase-Spaltung
resultiert, werden bereitgestellt. Das resultierende Fragment, nachstehend
hierin als ATF-βAPP
bezeichnet, kann in biologischen Proben nachgewiesen werden und
ist zur Überwachung
der Prozessierung von βAPP
in Tiermodellen geeignet. Insbesondere stellt die vorliegende Erfindung
eine Überwachung
der Prozessierung von βAPP
in vivo bereit, wobei die Gegenwart von ATF-βAPP in einer Probe aus einem
von Mensch verschiedenen Tier nachgewiesen wird, das transformiert
worden ist, so dass es die Schwedische Mutation von humanem βAPP exprimiert,
und wobei das ATF-βAPP
zwischen LEU596 und ASP597 in
der 695 Aminosäuren-Isoform,
bezogen auf die Nummerierung von Kang et al. (1987) Nature 325:
773–776,
gespalten worden ist. Die Schwedische Mutation resultiert aus einer
Substitution von LYS595-MET596,
die in der 695 Wildtypisoform von βAPP vorhanden sind, durch ASN595-LEU596
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Es
wurde festgestellt, dass die von Mensch verschiedenen Tiermodelle,
welche die humane Schwedische Mutation des βAPP-Gens exprimieren, besonders produktive
Erzeuger des Amino-terminalen Fragments davon sind. Das bedeutet,
von Mensch verschiedene Tiermodelle können die humane Schwedische
Mutation mit einer höheren
Häufigkeit
spalten, als sowohl das endogene βAPP
oder das humane Wildtyp-βAPP
gespalten werden. Es wird weiterhin angenommen, dass die intrazelluläre Prozessierung
der Schwedischen Mutation von humanem βAPP zu einer höheren Produktion
von ATF-βAPP
führt als
durch andere Mutationen des βAPP-Gens
produziert wird. Somit sind von Mensch verschiedene transgene Tiersysteme,
wie etwa transgene Mäuse,
welche die Schwedische Mutation von βAPP exprimieren, besonders geeignet
als Modelle zur Überwachung
der intrazellulären
Prozessierung von βAPP
sowie zum Screening nach Verbindungen auf die Fähigkeit, die Spaltung von βAPP in Folge
von β-Secretaseaktivität, die anscheinend
pathogene Form der βAPP-Prozessierung,
zu inhibieren oder zu modulieren.
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Die
Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Identifizierung von Inhibitoren
der β-Amyloidproduktion
bereit, wobei das Verfahren umfasst das Verabreichen einer Testverbindung
einem von Mensch verschiedenen Tier, welches transformiert worden
ist, so dass es die Schwedische Mutation von humanem β-Amyloidvorläuferprotein
(βAPP) exprimiert,
das Nachweisen der Menge eines zwischen Leu596 und
Asp597 gespaltenen Amino-terminalen Fragments
von βAPP
(ATF-βAPP)
in einer Probe aus dem von Mensch verschiedenen Tier, und das Vergleichen
der nachgewiesenen Menge an ATF-βAPP
mit einer in Abwesenheit der Testverbindung produzierten Kontrollmenge
an ATF-βAPP.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird das durch β-Secretasespaltung der Schwedischen
Mutation von βAPP
produzierte ATF-βAPP durch
eine Bindesubstanz nachgewiesen, welche spezifisch an ein Epitop
bindet, das an oder in der Nähe
des Carboxyterminus von ATF-βAPP
vorhanden ist, wobei das Epitop den Carboxy-terminalen Rest (LEU596), und bevorzugt die fünf Aminosäurereste, die am Carboxyterminus
von ATF-βAPP
vorhanden sind, umfasst. Es wurde festgestellt, dass die Bindung
zwischen Bindesubstanzen, wie etwa Antikörpern, gegen ein derartiges
C-terminales Epitop für
einen Nachweis der Schwedischen Form von ATF-βAPP in hoher Spezifität sorgt.
Bevorzugte Antikörper werden
gegen ein Peptid erzeugt, umfassend die fünf Reste des Carboxyterminus,
der durch β-Sectretasespaltung
des Schwedischen βAPP
freigelegt ist.
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In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zum Screening
nach Testverbindungen auf die Fähigkeit,
die Spaltung von βAPP
zu inhibieren oder zu modulieren bereit, wobei das Verfahren das
Verabreichen einer Testverbindung an eine Maus, die transformiert
worden ist, so dass sie die Schwedische Mutation von humanem βAPP exprimiert,
wobei das humane βAPP
in einer ausreichenden Menge zu ATF-βAPP prozessiert wird, um in
einem Hirnhomogenat der transformierten Maus nachgewiesen werden
zu können,
und das Nachweisen einer Änderung
der Prozessierung von βAPP
in der transformierten Maus, im Vergleich zu der Prozessierung in
Abwesenheit der Testverbindung, umfasst, wobei die Änderung
der Prozessierung von βAPP
nachgewiesen wird durch Messen einer Änderung der Menge an ATF-βAPP.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die 1A und 1B erläutern die
verschiedenen Isoformen von normalem βAPP bzw. die entsprechenden
Isoformen von ATF-βAPP.
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Die 2A, 2B und 2C sind
chemilumineszierende Gelmuster von Material, welches aus konditioniertem
Medium einer humanen fötalen
Hirnzellkultur stammt. Die Bahnen 1, 2 und 3 von jedem Gel stellen
das unbehandelte konditionierte Medium, das durch Reaktion mit einem
Antikörper,
welcher ein Epitop innerhalb der Reste 1–16 des β-Amyloidpeptids erkennt, abgereicherte
konditionierte Medium, bzw. das von diesem Antikörper entfernte Material dar.
Die Gelmuster A, B und C stellen die nachfolgenden Sonden dar: Antikörper anti-5
(der Stellen Amino-terminal zu der β-Amyloidpeptidregion auf βAPP erkennt);
Antikörper
92 (der gegen ein synthetisches Peptid erzeugt worden war, das in
dem C-terminalen Methionin endet, welches durch Spaltung von βAP aus βAPP freigelegt
worden ist); bzw. Antikörper
10D5 (ein monoklonaler Antikörper, der
ein Epitop von βAP
innerhalb der Reste 1–16
erkennt).
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3 ist
ein chemilumineszierendes Gelmuster, das durch Untersuchung von
humanem Lumbal-CSF erhalten wurde. Das CSF wurde mit Antikörper 92
getestet, entweder alleine (Bahn 1) oder nach Präinkubation mit verschiedenen
Peptiden, welche Variationen des C-Terminus von ATF-βAPP darstellen.
Eine signifikante Kompetition (Bindungsverringerung) wurde mit Peptiden
beobachtet, die mit dem C-terminalen
Methionin enden (Bahnen 3, 4, 6 und 7). Die Peptide waren wie folgt:
Bahn 1, kein kompetierendes Peptid zugegeben; Bahn 2, GSGLTNIKTEEISEVK;
Bahn 3, YSGLTNIKTEEISEVKM; Bahn 4, ISEVKM; Bahn 5 EISEVKMD; Bahn
6, CISEVKM; Bahn 7, YISEVKM. MW = Molekulargewichtsmarker (angegeben
in Kilodalton).
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4 ist
ein Autoradiogramm, das Elektrophoresegelmuster darstellt, die durch
Immunpräzipitation von
konditioniertem Medium aus verschiedenen Zelllinien erhalten wurden.
Das Material, das von humanen fötalen
Hirnkulturen sezerniert und mittels Antikörper 92 immunpräzipitiert
worden war (Bahn 11, am Pfeil) ist anscheinend kleiner als das von
Antikörper
C6C präzipitierte
Material (Bahn 10 am Pfeil). Antikörper C6C erkennt ein Epitop
innerhalb der Reste 1–16
von βAP.
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5 ist
ein Autoradiogramm, das Elektrophoresegelmuster darstellt, die durch
Immunpräzipitation von
konditioniertem Medium aus der humanen Zelllinie 293, welche mit
cDNA transfiziert worden war, die für sowohl normales als auch
Schwedisches βAPP
kodiert, erhalten wurden. Die Menge an ATF-βAPP Material, welche durch die
Schwedisch transfizierten Zellen sezerniert wird (Bahnen 11 und
12), ist qualitativ größer als die
von normalen βAPP
Transfektanten (Bahnen 9 und 10) produzierte Menge.
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6 ist
ein Immunblot, der die Spezifität
eines gegen die Schwedische Mutation von ATF-βAPP erzeugten monoklonalen Antikörpers zeigt
(nachstehend hierin als der Antikörper Schwedisch 192 bezeichnet).
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7A ist
eine Karte des Plasmids pNSEAPPswΔ3'.
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7B ist
eine Karte des Plasmids pNSEAPPsw.
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8 ist
ein Western Blot von löslichen
Fraktionen von Hirnhomogenaten von transgenen und nicht transgenen
(Kontrolle) Mäusen,
welche auf die Gegenwart von βAPP-Fragmenten
untersucht wurden.
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9 sind
Western Blots von Hirnhomogenaten von transgenen und nicht transgenen
(Kontrolle) Mäusen,
welche zeigen, dass der Antikörper
Schwedisch 192 nicht mit βAPP-Fragmenten
kreuzreagiert, die an der α-Secretasestelle
gespalten sind.
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BESCHREIBUNG DER SPEZIFISCHEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
vorliegende Erfindung resultiert aus der Identifikation eines sezernierten
Fragments von β-Amyloidvorläuferprotein
(βAPP).
das aus der Spaltung einer intakten β-Amyloidpeptidregion (βAP) aus dem
Vorläuferprotein
resultiert. Die sezernierten Fragmente umfassen den Amino-terminalen
Abschnitt von βAPP,
welcher nach einer derartigen Spaltung übrig bleibt und hierin nachstehend
als die Amino-terminale Fragmentform von βAPP (ATF-βAPP) bezeichnet wird. Es wird
angenommen, dass ATF-βAPP
das Produkt eines alternativen sezernierenden Prozessierungswegs
für βAPP ist,
der sogar in normalen (nicht erkrankten) Zellen vorhanden ist. Es
wird weiterhin angenommen, dass der alternative Sezernierungsweg
jedoch für
ein essentielles Ereignis in der Produktion von βAP in erkrankten Zellen von
Patienten verantwortlich sein kann, und dass abnormale Produktion
von ATF-βAPP
an Krankheiten in Zusammenhang mit βAP-Plaques beteiligt sein kann,
insbesondere Alzheimer-Krankheit und Down Syndrom. Somit stellt
die vorliegende Erfindung Verfahren zur Überwachung der zellulären Prozessierung
von βAPP
auf Basis des Nachweises und der Messung von ATF-βAPP
in biologischen Proben bereit.
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ATF-βAPP wird
identifiziert und erkannt durch spezifische Bindung an Antikörper, welche
gegen Peptide erzeugt wurden, die bestimmte Reste von βAPP umfassen,
die unmittelbar an die βAP-Region
angrenzen und für
normales βAPP
das Carboxy-terminale Methionin (in der 695-Isoform als Methionin596 nummeriert, wie nachstehend ausgeführt) umfassen.
Die Peptide umfassen üblicherweise
mindestens fünf
aufeinander folgende Reste bis zu und einschließlich Rest596,
und spezifische Verfahren zur Herstellung derartiger Antikörper sind nachstehend
ausgeführt.
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Nunmehr
unter Bezugnahme auf die 1A und 1B wird βAPP in drei
Isoformen aufgefunden, umfassend 695, 751 bzw. 770 Aminosäuren. Die
Isoform 695 ist die häufigste
in neuronalen Zellen, wobei die Isoformen 751 und 770 aus Insertionen
an Rest 289 der Isoform 695 resultieren (alle Nummerierungen der Isoform
695 sind gemäß Kang et
al (1987) Nature 325: 733–736).
ATF-βAPP
resultiert anscheinend aus einer proteolytischen Spaltung der verschiedenen βAPP-Isoformen an oder
innerhalb der fünf
Reste an der Amino-terminalen Seite des Aminoterminus der β-Amyloidpeptidregion
(βAP), der
zwischen den Resten 596 und 597 der Isoform 695 gelegen ist. Eine
derartige Spaltung führt
zu der Freilegung eines C-terminalen Rests, der üblicherweise Methionin596, Lysin595 oder
Leucin596 zumeist Methionin596 oder
Leucin596 ist, gezeigt als MET596 und
LEU596 in 1B. Das
Freilegen von LEU596 findet mit der β-Secretasespaltung
der Schwedischen Mutation von humanem βAPP in sowohl Mensch als auch
in Tiermodellen statt, wie nachstehend ausführlicher beschrieben. Es wird
erkannt werden, dass die C-terminalen
Reste natürlich
eine unterschiedliche Nummerierung haben würden, wenn das ATF-βAPP von einer
unterschiedlichen βAPP-Isoform
stammt. Insbesondere wäre
in den βAPP-Isoformen
751 bzw. 770 das C-terminale Methionin MET652 und
MET671, und das C-terminale Leucin wäre LEU651 und LEU670. Wie
hierin nachstehend und in den Ansprüchen verwendet bezeichnen Methionin596, Lysin595 und
Leucin596 allgemein die entsprechenden Reste
in allen anderen Isoformen oder Varianten von βAPP. Es wird derzeit angenommen,
dass der N-terminale Rest von ATF-βAPP in allen Isoformen LEU18 ist (basierend auf Prozessierung des Aminoterminus
von βAPP
in sezernierten Formen, die innerhalb der βAP-Region gespalten werden).
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann ATF-βAPP
in einer biologischen Probe aus einem Tiermodell, typischerweise
CSF, Blut, Serum, Plasma, Urin, Gewebe und dergleichen, nachgewiesen
und/oder gemessen werden. Nachweis und Messung können durch jede Technik bewirkt
werden, welche ATF-βAPP
von anderen βAPP-Fragmenten,
die in der Probe gefunden werden könnten, unterscheiden kann.
Günstig
können immunologische
Nachweistechniken verwendet werden, die Antikörper, Antikörperfragmente oder andere äquivalente
spezifische Bindesubstanzen verwenden, welche an ein für ATF-βAPP charakteristisches
Epitop binden und im Wesentlich frei von Kreuzreaktivität mit anderen βAPP-Fragmenten
sind. Besonders geeignet sind Antikörper und andere Bindesubstanzen,
welche an ein Epitop binden, das den C-terminalen Rest von ATF-βAPP umfasst,
der nach β-Secretasespaltung
der βAP-Region
freigelegt ist, z. B. Methionin596, Leucin596 oder Lysin595.
Es wurde herausgefunden, dass derartige C-terminal-spezifische Antikörper zwischen
dem ATF-βAPP
und verwandten βAPP-Fragmenten
unterscheiden können.
Alternativ können
immunologische Nachweistechniken auf isoliertem und gereinigtem
ATF-βAPP
unter Verwendung herkömmlicher
Techniken basieren. Die Herstellung von sowohl Antikörpern, die
für C-terminale
Reste spezifisch sind, als auch von gereinigtem und isoliertem ATF-βAPP werden
nachfolgend hierin beschrieben. Insbesondere geeignete Nachweistechniken
umfassen ELISA, Western Blotting, Radioimmunassay und dergleichen.
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Andere
Techniken zum Nachweis von ATF-βAPP,
welche nicht die Verwendung von ATF-βAPP-spezifischen Antikörpern und/oder
kompetierendem Antigen erfordern, können ebenfalls verwendet werden.
Beispielsweise kann zweidimensionale Gelelektrophorese verwendet
werden, um nah verwandte lösliche
Fragmente von βAPP
aufzutrennen. Antikörper,
die mit vielen oder all den Fragmenten kreuzreaktiv sind, können danach
verwendet werden, um die Gele zu untersuchen, wobei die Gegenwart
von ATF-βAPP
auf Basis seiner genauen Position auf dem Gel identifiziert wird.
Andere Techniken zum Nachweis von ATF-βAPP
sind ebenfalls dem Fachwissen zuzurechnen. Beispielsweise können die
sezernierten βAPP-Spezies,
welche die Amino-terminale Region von βAP enthalten, immunologisch
aus einer Probe entfernt werden, um ATF-βAPP zu isolieren (siehe 2A,
Bahn 2, und 5, Bahnen 11 und 12), welches
danach durch eine beliebige von verschiedenen Methoden, wie vorstehend
diskutiert, nachgewiesen werden kann.
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Antikörper, die
für ein
Epitop spezifisch sind, das für
das Wildtyp ATF-βAPP
charakteristisch ist, können
gegen ein geeignetes Antigen oder Hapten, umfassend die C-terminale
ATF-βAPP-Sequenz
einschließlich
des Methioninrests, hergestellt werden. Antikörper, die für ein Epitop spezifisch sind,
das für
die Schwedische Mutation von ATF-βAPP
charakteristisch ist, können
gegen ein geeignetes Antigen oder Hapten, umfassend die C-terminale
ATF-βAPP-Sequenz
einschließlich
des Leucinrests an Position 596, hergestellt werden. Synthetische
Peptide können
günstig
durch herkömmliche
Festphasetechniken hergestellt, an ein geeignetes Immunogen gekoppelt,
und zur Herstellung von Antiseren oder monoklonalen Antikörpern durch
herkömmliche Techniken
verwendet werden. Ein geeignetes synthetisches Peptid besteht aus
sechs Resten von ATF-βAPP (ISEVKM),
die an der unmittelbaren Amino-terminalen Seite von βAP gelegen
sind, und an ein Immunogen gekoppelt und zur Herstellung von spezifischen
Antikörpern,
wie im experimentellen Abschnitt ausführlich beschrieben, verwendet
werden können.
Andere geeignete Peptidhaptene umfassen üblicherweise mindestens fünf aufeinander
folgende Reste innerhalb von βAPP
an der unmittelbaren Amino-terminalen Seite von βAP, und können mehr als sechs Reste umfassen
(obwohl herausgefunden wurde, dass ein Peptid, das sechzehn Amino-terminale
Reste umfasste, Antiseren ergab, die unspezifischer waren). Die
25 Carboxy-terminalen Reste des normalen ATF-βAPP sind wie folgt (unter Verwendung
der Ein-Buchstaben Aminosäurebezeichnungen).
DRGLT | TRPGSGLTNI | KTEEISEVKM |
576 | 586 | 596 |
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Die
25 Carboxy-terminalen Reste der Schwedischen Mutation von βAPP sind
wie folgt:
DRGLT | TRPGSGLTNI | KTEEISEVNL |
576 | 586 | 596 |
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Synthetische
Polypeptidhaptene können
mittels der gut bekannten Merrifield Festphase-Synthesetechnik hergestellt
werden, bei der Aminosäuren
nacheinander zu einer wachsenden Kette hinzugefügt werden (Merrifield (1963)
J. Am. Chem. Soc. 85: 2149–2156).
Die Aminosäuresequenzen
können
auf der vorstehend angegebenen Sequenz von ATF-βAPP beruhen, oder sie können natürlich vorkommende
oder konstruierte mutierte Sequenzen verwenden. Beispielsweise hätten die
Peptide, welche die Schwedische Mutante nachahmen, Lysin595-Methionin596 durch
Asparagin595-Leucin596 substituiert,
und eine andere Substitution könnte
lediglich die Substitution von Methionin596 durch
Leucin596 umfassen. Ein bevorzugtes Peptid
umfasst die Carboxy-terminalen fünf
Aminosäuren
von Schwedischem ATF-βAPP:
SEVNL.
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Sobald
eine ausreichende Menge an Polypeptidhapten erhalten worden ist,
kann es an einen geeigneten immunogenen Träger konjugiert werden, wie
etwa Serumalbumin, Keyhole Limpet Hämocyanin, oder andere geeignete
Proteinträger,
wie allgemein beschrieben in Hudson and Hay, Practical Immunology,
Blackwell Scientific Publications, Oxford, Kapitel 1.3, 1980, dessen
Offenbarung durch Bezugnahme hierin aufgenommen wird.
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Sobald
eine ausreichende Menge des Immunogens erhalten worden ist, können durch
in vitro oder in vivo Techniken Antikörper hergestellt werden, die
für den
nach Abspaltung von βAP
aus ATF-βAPP
freigelegten C-terminalen Rest spezifisch sind. In vitro Techniken
umfassen das in Kontakt Bringen von Lymphozyten mit den Immunogenen,
während
in vivo Techniken die Injektion der Immunogene in einen geeigneten
Wirbeltierwirt erfordern. Geeignete Wirbeltierwirte sind nicht-human,
umfassend Mäuse,
Ratten Kaninchen, Schafe, Ziegen und dergleichen. Immunogene werden
dem Tier nach einem vorbestimmten Behandlungsplan injiziert, und
den Tieren wird in regelmäßigen Abständen Blut
entnommen, wobei das entnommene Blut nachfolgender Entnahmen verbesserten
Titer und verbesserte Spezifität
hat. Die Injektionen können
intramuskulär,
intraperitoneal, subkutan oder dergleichen erfolgen, und ein Adjuvans,
wie etwa inkomplettes Freund Adjuvans, wird verwendet werden.
-
Falls
gewünscht,
können
monoklonale Antikörper
erhalten werden durch Herstellung immortalisierter Zelllinien, welche
Antikörper
mit der gewünschten
Spezifität
produzieren können.
Derartige immortalisierte Zelllinien können auf verschiedene Weisen
hergestellt werden. Auf günstige
Weise wird ein kleines Wirbeltier wie etwa eine Maus durch das oben
beschriebene Verfahren mit dem gewünschten Immunogen hyperimmunisiert.
Das Wirbeltier wird danach getötet, üblicherweise
mehrere Tage nach der Schlussimmunisierung, die Milzzellen werden entfernt,
und die Milzzellen werden immortalisiert. Die Art der Immortalisierung
ist nicht kritisch. Die derzeit gebräuchlichste Technik ist Fusion
mit einem Myelomzell-Fusionspartner,
wie zuerst von Kohler und Milstein (1975) Nature 256: 495–497 beschrieben.
Andere Techniken umfassen EBV-Transformation, Transformation mit
nackter DNA, z. B. Onkogenen, Retroviren, etc., oder jedes andere
Verfahren, das für
Stabilität
der Zelllinie und Produktion von monoklonalen Antikörpern sorgt.
Spezifische Techniken zur Herstellung von monoklonalen Antikörpern sind
beschrieben in Antibodies: A Laboratory Manual, Hrsg. Harlow und
Lane, Cold Spring Harbor Laboratory, 1988.
-
Zusätzlich zu
monoklonalen Antikörpern
und polyklonalen Antikörpern
(Antiseren) werden die Nachweistechniken der vorliegenden Erfindung
auch Antikörperfragmente
verwenden können,
wie etwa F(ab), Fv, V
L, V
H und
andere Fragmente. Es wird auch möglich
sein, rekombinant hergestellte Antikörper (Immunglobuline) und Variationen
davon, wie nunmehr in der Patentliteratur und der wissenschaftlichen
Literatur gut beschrieben, zu verwenden. Siehe beispielsweise
EPO 8430268.0 ;
EPO 85102665.8 ;
EPO 85305604.2 ;
PCT/GB85/00392 ;
EPO 85115311.4 ;
PCT/US86/002269 und die
japanische Anmeldung 85239543 .
-
Es
wäre auch
möglich,
andere rekombinante Proteine herzustellen, welche die Bindespezifität von Antikörpern, hergestellt
wie oben beschrieben, nachahmen.
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Isoliertes
und gereinigtes ATF-βAPP
wird üblicherweise
in einer im Wesentlichen reinen Form erhalten. ”Im Wesentlichen rein” bedeutet
mindestens etwa 50% w/w (Gewicht/Gewicht) oder eine höhere Reinheit, wobei
im Wesentlichen keine störenden
Proteine und Kontaminationen vorhanden sind. Bevorzugt wird das ATF-βAPP in einer
Reinheit von größer 50%
w/w, bevorzugt von 80% w/w oder darüber isoliert oder synthetisiert.
Das ATF-βAPP
kann aus einer natürlichen
Quelle mittels herkömmlicher
Proteinreinigungstechniken gereinigt werden, wobei homogene Zusammensetzungen
mit einer Reinheit von mindestens etwa 50% w/w durch die Verwendung
von Antikörpern,
hergestellt wie vorstehend beschrieben, unter Verwendung von herkömmlichen
Immunaffinität-Trenntechniken
gereinigt werden. Geeignete natürliche
Ausgangsmaterialien umfassen konditioniertes Medium aus ATF-βAPP produzierenden
Zelllinien, wie etwa fötalen
Hirnzellkulturen, und dergleichen. Alternativ kann das ATF-βAPP aus biologischen
Proben, die aus einem humanen Wirt erhalten werden, wie etwa CSF,
Serum und dergleichen isoliert werden. Geeignete Proteinreinigungstechniken
sind beschrieben in Methods in Enzymology, Vol. 182, Hrsg, Deutcher,
Academic Press Inc., San Diego, 1990.
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Antikörper und
gereinigtes ATF-βAPP,
hergestellt wie vorstehend beschrieben, können in verschiedenen herkömmlichen
immunologischen Techniken zum Nachweis von ATF-βAPP in biologischen Proben aus Tierproben
verwendet werden, zur Überwachung
von Krankheiten in Zusammenhang mit β-Amyloid und zum Arzneimittel-Screening.
Geeignete immunologische Techniken umfassen Immunassays, wie etwa
ELISA, Western Blot-Analysen und dergleichen. Zahlreiche spezifische
immunologische Nachweistechniken sind in Antibodies: A Laboratory
Manual, Hrsg. Harlow und Lane, Cold Spring Harbor Laboratory, 1988,
beschrieben.
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In ähnlicher
Weise kann auch eine in vitro Überwachung
von ATF-βAPP
in Tiermodellen der Alzheimer-Krankheit, wie hierin offenbart, zum
Screening von Testverbindungen im Hinblick auf therapeutische Wirksamkeit
verwendet werden (üblicherweise
zum Testen von Verbindungen, die zuvor in einem in vitro Screening identifiziert
wurden). Die Testverbindung bzw. die Testverbindungen werden dem
Tier verabreicht, und der Gehalt an ATF-βAPP oder das Verhältnis von
ATF-βAPP
zu anderen βAPP-Fragmenten
wird beobachtet. Diejenigen Verbindungen, die den Gehalt an ATF-βAPP oder
das Verhältnis
von ATF-βAPP
zu anderen βAPP-Fragmenten verringern,
würden
als Kandidaten für
eine weitergehende Bewertung erachtet.
-
Die
Tiermodelle für
die β-Sectretasespaltung
von βAPP
sind von Mensch verschiedene transgene Tiere, welche die Schwedische
Mutation des βAPP-Gens
exprimieren, wie vorstehend beschrieben. Es wurde festgestellt,
das derartige transgene Tiere, insbesondere transgene Mäuse, große Mengen
an ATF-βAPP
produzieren, welche mittels der erfindungsgemäßen Verfahren nachgewiesen
werden können.
Insbesondere wurde festgestellt, dass die Schwedische βAPP-Mutation Mengen an
ATF-βAPP
produziert, die üblicherweise mindestens
zweifach höher
sind als bei humanem Wildtyp-βAPP,
das in Tieren exprimiert wird.
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Üblicherweise
ist die Produktion signifikant höher,
wobei sie typischerweise mindestens zweifach höher ist. Mit derart erhöhten Gehalten
der ATF-βAPP-Produktion wird die Überwachung
der β-Secretaseaktivität unter
verschiedenen Bedingungen erheblich erleichtert. Insbesondere wird
ein Screening nach Arzneimitteln und anderen Therapien zur Inhibition
der β-Secretaseaktivität (und somit
zur Inhibition der βAPP-Produktion) in
von Mensch verschiedenen Tiermodellen, welche die Schwedische Mutation
von humanem βAPP
exprimieren, erheblich vereinfacht.
-
Die
Verwendung von Tiermodellen zum Screening nach Arzneimitteln auf
eine Inhibitionsaktivität
der β-Secretase
wird oftmals durchgeführt
werden nachdem in vitro Zellkultur-Screeningtechniken durchgeführt worden
sind. Arzneimittel, welche in in vitro Screening als viel versprechend
erschienen sind, können
dann Testtieren, die von Mensch verschieden sind, wie etwa Testmäusen, die
transgen sind und die Schwedische Mutation von humanem βAPP exprimieren,
verabreicht werden. Besondere Techniken zur Herstellung von transgenen
Mäusen,
welche die Schwedische Form von βAPP
exprimieren, sind nachstehend hierin im experimentellen Abschnitt
beschrieben. Es wird erkannt werden, dass die Herstellung von anderen,
von Mensch verschiedenen transgenen Tieren, welche das Schwedische
humane βAPP
exprimieren, in einfacher Weise bewirkt werden kann, umfassend Ratten,
Hamster, Meerschweinchen, Kaninchen und dergleichen.
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Die
Wirkung der Testverbindung auf die ATF-βAPP-Produktion in Testtieren
kann in verschiedenen Proben aus den Testtieren gemessen werden.
Im experimentellen Abschnitt ist der Nachweis von ATF-βAPP in Hirnhomogenaten
ausführlich
beschrieben. Der Nachweis von ATF-βAPP in Hirnhomogenaten ist beispielhaft,
aber nicht notwendigerweise bevorzugt. In manchen Fällen wird
es vorteilhaft sein, das ATF-βAPP
in anderen Proben zu messen, wie etwa Zerebrospinalfluid, Blut und
dergleichen, die aus dem Testtier erhalten werden können ohne
das Tier zu opfern.
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In
allen Fällen
wird es notwendig sein, einen Kontrollwert zu erhalten, der charakteristisch
für das
Niveau der ATF-βAPP-Produktion
in dem Testtier in der Abwesenheit einer (oder mehrerer) Testverbindungen ist.
In Fällen,
bei denen das Tier geopfert wird, wird es notwendig sein, einen
Mittelwert oder einen typischen Wert von anderen, von Mensch verschiedenen
Testtieren, die transgen modifiziert worden sind, so dass sie die Schwedische
Mutante von humanem βAPP
exprimieren, die jedoch keine Testverbindung oder irgendwelche andere
Substanzen verabreicht bekommen haben, von denen erwartet würde, dass
sie das Niveau der ATF-βAPP-Produktion
beeinflussen, als derartige Kontrollwerte zugrunde zu legen. Sobald
ein derartiges Kontrollniveau bestimmt worden ist, können Testverbindungen
zusätzlichen
Testtieren verabreicht werden, wobei eine Abweichung vom mittleren
Kontrollwert darauf hindeutet, dass die Testverbindung eine Wirkung
auf die β-Secretaseaktivität in dem
Tier hat. Testverbindungen, die als positiv eingestuft werden, d.
h. mit einer vermutlich vorteilhaften Wirkung bei der Behandlung
von Alzheimer-Krankheit oder anderen Zuständen in Zusammenhang mit β-Amyloid,
werden diejenigen sein, welche das Niveau der ATF-βAPP-Produktion
um bevorzugt mindestens 20%, stärker
bevorzugt um mindestens 50% und am meisten bevorzugt um mindestens
80% erniedrigen können.
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Die
Testverbindungen können
jedes Molekül,
jede Verbindung oder andere Substanz sein, welche zu der Zellkultur
zugegeben oder dem Testtier verabreicht werden kann ohne die Lebensfähigkeit
der Zellen oder des Tiers wesentlich zu beinträchtigen. Geeignete Testverbindungen
können
kleine Moleküle,
biologische Polymere, wie etwa Polypeptide, Polysaccharide, Polynukleotide
und dergleichen sein. Die Testverbindungen werden dem Kulturmedium
typischerweise in einer Konzentration im Bereich von etwa 1 nM bis
1 mM, üblicherweise
von etwa 10 μM
bis 1 mM zugesetzt. Die Testverbindungen werden typischerweise in
einer Dosierung im Bereich von 1 ng/kg bis 10 mg/kg, üblicherweise
von 10 μg/kg
bis 1 mg/kg verabreicht.
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Testverbindungen,
welche die Sezernierung oder die tierische Produktion von ATF-βAPP inhibieren können, werden
als Kandidaten für
weitere Bestimmungen bezüglich
der Fähigkeit,
die β-Amyloidproduktion in
Tieren und Menschen zu blockieren, erachtet. Eine Inhibition der
Sezernierung oder Produktion deutet darauf hin, dass die Spaltung
von βAPP
am Aminoterminus von βAP
wahrscheinlich mindestens zum Teil blockiert wurde, wodurch die
Menge eines zur Überführung in β-Amyloidpeptid
zur Verfügung
stehenden Prozessierungsintermediats verringert wird.
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Die
nachfolgenden Beispiele werden als Erläuterung, nicht als Einschränkung präsentiert.
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EXPERIMENTELLER TEIL
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Materialien und Methoden
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1. Herstellung von Antikörper und
Affinitätsmatrix
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Der
monoklonale Antikörper
6C6 wurde auf die gleiche Weise erzeugt und gescreent wie der Antikörper 10D5
(Hyman et al. (1992) J. Neuropath. Exp. Neurol. 51: 76), unter Verwendung
eines synthetischen, die βAP-Reste
1–28 enthaltenden
Peptids, konjugiert an Serumalbumin aus Kaninchen als dem Immunogen.
Sowohl 10D5 als auch 6C6 erkennen ein Epitop innerhalb der ersten
16 Aminosäuren
der βAP-Sequenz.
6C6 war in Immunpräzipitation
wirksamer als 10D5 und wurde als ein Abfangantikörper verwendet. Zur Herstellung von
6C6-Harz wurden 4 ml Affigel®10 (Bio-Rad Laboratories,
Hercules, CA) mit kaltem Wasser gewaschen und mit 3 ml 6C6 (12,5
mg/ml in PBS (2,7 mM KCl, 1,5 mM KH2PO4, 8,1 mM Na2HPO4, 137 mM NaCl, pH 7,5), 0,5 M NaCl) kombiniert.
Die Kopplung erfolgte über
Nacht bei 4°C
unter sanftem Schütteln.
Danach wurden 400 μl
1 M Tris, pH 8,0, zugegeben und das Schütteln wurde 40 Minuten fortgesetzt.
Das Harz wurde danach vor Verwendung ausgiebig mit TTBS (137 mM
NaCl, 5 mM KCl, 25 mM Tris, 0,5% Tween®20,
pH 7,5) gewaschen. Der Antikörper
7H5 ist ebenfalls in Hyman et al (1992) J. Neuropath. Exp. Neurol.
51: 76 beschrieben. Antikörper
anti-5 wurden gegen βAPP
444–592
(Oldersdorf et al. (1989) Natrue 341: 144–147 und (1990) J. Biol. Chem.
265: 4492–4497
erzeugt.
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Antikörper (bezeichnet
als Antikörper
92) wurden gegen ein synthetisches Peptid erzeugt, welches die Reste
591–596
von βAPP
(wie in Kang et al. (1987), Nature 325: 773–776 nummeriert) umfasste.
Das Peptid (N-acetyl-CISEVKM) wurde an Serumalbumin aus Kaninchen
konjugiert, das mit Sulfomaleimidobenzoyl-N-hydroxysuccinimidester aktiviert worden
war, wobei ein Immunogen gebildet wurde. Mittels Standardmethodiken
wurden in Kaninchen Antikörper
gegen das Immunogen erzeugt. Während
jeder Animpfung erhielten die Kaninchen subkutan 5 μg Immunogen
in 0,1 ml Injektionen an etwa 10 Stellen (50 μg/Boost). Das gleiche Peptid
wurde an Sulfo-linkTM-Gel (Pierce Chemical
Co., Rockford, IL) gekoppelt, für
die Affinitätsreinigung
von Antikörpern
aus der IgG-Fraktion.
-
Eine
ausführlichere
Beschreibung der Herstellung von Antikörper 92 ist wie folgt. Kaninchen-Serumalbumin
(12,3 g) wurde 20 min bei 0°C
mit 13 mg Sulfomaleimidobenzoyl-N-hydroxysuccinimidester in 1,25
ml 0,05 M KH2PO4,
pH 7,0 inkubiert. Das Gemisch wurde unmittelbar danach einer Gelfiltration über eine
1 × 75 cm
Säule SephadexTM G-10, die mit Phosphatpuffer äquilibriert
war, unterzogen. Der Proteineluent im Ausschlussvolumen wurde gepoolt
und sofort mit 30 mg N-acetyl-CISEVKM-Peptid
kombiniert, das mittels automatisierter Festphase-Standardmethodiken
synthetisiert worden war. Die Kopplungsreaktion (Volumen 20 ml) wurde über Nacht
laufen gelassen und wurde danach für die Erzeugung von Antikörpern an
eine kommerzielle Einrichtung gesandt. Das Injektionsprotokoll bestand
darin, das Antigen in einem gleichen Volumen von komplettem Freund
Adjuvans zu emulgieren, und insgesamt 50 μg Antigen in 0,1 ml Aliquots
an etwa 10 Stellen subkutan zu injizieren. Alle drei Wochen danach
wurde mittels eines identischen Protokolls, außer dass inkomplettes Freund
Adjuvans als der Emulgator verwendet wurde, eine Boosterinjektion
verabreicht. Eine Woche nach jeder Injektion wurde den Kaninchen
Blut entnommen und das Serum durch Reaktion auf Peptid in einem ELISA
auf den Titer untersucht. Das IgG aus den positiv reagierenden Seren
wurde durch Präzipitation
mit 50% (NH4)2SO4 (zweimal) gereinigt und gegen PBS dialysiert.
Das Peptid N-acetyl-CISEVKM wurde unter Verwendung der Empfehlungen
des Herstellers an Sulfo-linkTM-Gel (Pierce
Chemical Co., Rockford, IL) gekoppelt, um ein Affinitätsharz für die Reinigung
der Peptid-spezifischen Antikörper
zu erzeugen. Die IgG-Fraktion wurde auf die Säule aufgetragen, und nach Durchwaschen
des nicht spezifisch gebundenen Materials mit PBS wurden die Antikörper mit
0,1 M Glycin, pH 2,5, 0,5 M NaCl, eluiert und danach vor dem Einfrieren
gegen PBS dialysiert.
-
Der
Antikörper
Schwedisch 192 wurde gegen ein synthetisches Peptid, das aus den
Resten 590–596 der
Schwedischen βAPP-Sequenz
zusammengesetzt war, erzeugt. Zusätzlich zu der βAPP-Sequenz
wurden zwei Glycine und ein Cystein als ein Abstandhalter und ein
Linker hinzugefügt,
was die nachfolgende Sequenz ergibt: CGGEISEVNL. Das Peptid wurde
an ein kommerziell erhältliches,
Maleimidaktiviertes kationisiertes Rinderserumalbumin (Pierce Imject
Supercarrier Immune Modulator, nachstehend hierin als cBSA bezeichnet) konjugiert.
Antiserum wurde erzeugt unter Befolgung des vorstehend für den Antikörper 92
beschriebenen Injektionsschemas.
-
Im
Allgemeinen wurde cBSA in entionisiertem Wasser auf eine Konzentration
von 10 mg/ml resuspendiert. Eine gleiche Milligramm-Menge Peptid
wurde zu dem Träger
zugegeben, und es wurde vier Stunden bei Raumtemperatur gemischt.
Das Konjugat wurde danach ausgiebig gegen Dulbecco's Phosphat-gepufferte Salzlösung ohne
Calcium und Magnesium dialysiert.
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Das
Konjugat wurde auf einem vorgegossenen 6% Novex Tris-Glycin-Gel
mit dem Ausgangs-cBSA verglichen. Die erfolgreiche Konjugation wurde
durch eine sichtbare Verschiebung zu einem höheren Molekulargewicht hin
angezeigt.
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2. Humane fötale Hirnzellkultur
-
Fötale Nervengewebeproben
wurden aus 12–14
Wochen alten toten Föten
erhalten. Proben der Großhirnrinde
wurden zweimal mit Hank's
ausgewogener Salzlösung
(Hank's Balanced
Saline Solution, HBSS) gewaschen. Hirnrindengewebe (2–3 Gramm)
wurde in 10 ml kalte HBSS gegeben, wozu 1 mg DNase (Sigma Chemical
Co., St. Louis, MO, D3427) zugegeben wurde. Die verriebene Suspension
wurde durch Nitex Nylonfilter von 210 μm und danach 130 μm filtriert,
wie von Pulliam et al. (1984) J. Virol. Met. 9: 301 beschrieben.
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Zellen
wurden mittels Zentrifugation geerntet und in Nervenmedium (MEM
mit einem Zusatz von 10% fötalem
Rinderserum, 1% Glucose, 1 mM NaPyruvat, 1 mM Glutamin, 20 mM KCl)
resuspendiert. Polyethylenimin-beschichtete 100 mm Schalen wurden
mit 1,5 × 107 Zellen in 8 ml Nervenmedium angeimpft.
Das Medium wurde zwei Mal pro Woche ausgetauscht. Alle Kulturen
in dieser Untersuchung wurden mindestens 30 Tage in vitro wachsen
gelassen. Für
Serum-freie Wachstumsbedingungen wurden Kulturen in definiertes
Medium (DMEM, ergänzt
mit 5 μg/ml
Rinderinsulin, 0,1 mg/ml Humantransferrin, 0,1 mg/ml BSA Fraktion
V, 0,062 μg/ml
Progesteron, 1,6 μg/ml
Putrescin, 0,039 μg/ml
Natriumselenit, 0,042 μg/ml
Thyroxin und 0,033 μg/ml
Trijod-L-thyronin) überführt und
nach 3 Tagen wurde der Überstand
geerntet.
-
Konditioniertes
Medium (10 ml) von den Zellen wurde geentet. EDTA (5 mM), Leupeptin
(10 μg/ml)
und Tris-HCl (20 mM, pH 8,0) wurden in der angegebenen Endkonzentration
zu jeder 10 ml Probe zugegeben, und die Probe wurde 20 Minuten bei
4°C mit
30.000 G zentrifugiert. Der resultierende Überstand wurde in zwei gleiche
Aliquots aufgeteilt, zu einem der Aliquots wurde 6C6-Harz zugegeben
(200 μl
Harz mit etwa 5 mg/ml gebundenem 6C6). Beide Aliquots wurden 6 Stunden
bei 4°C
sanft gemischt, das Harz wurde pelletiert und ein zweites 200 μl Aliquot
Harz wurde zugegeben. Die Proben wurden über Nacht bei 4°C weiter
gemischt. Die vereinigten Harze wurden zweimal mit TTBS gewaschen,
danach zweimal kurz extrahiert, mit ein-ml Aliquots von 0,1 M Glycin,
0,1 M NaCl, pH 2,8.
-
Das
aus dem Harz extrahierte Material, das durch das Harz abgereicherte
Medium und das Ausgangsmedium wurden einzeln mit 10% TCA (Trichloressigsäure) eine
Stunde bei 0°C
präzipitiert,
die Pellets mit Aceton gewaschen und danach in 150 μl SDS-PAGE
Probenpuffer unter reduzierenden Bedingungen resuspendiert und gekocht.
Jede Probe (25 μl)
wurde einer SDS-PAGE
unter Verwendung von 10–20%
Tricingelen (Novex) unterzogen. Die Proteine wurden über Nacht
bei 40 V auf ProBlot PVDF-Membranen transferiert. Die Sichtbarmachung
der immunreaktiven Proteine verwendete das TROPIX Chemilumineszenzsystem
gemäß den Herstellerangaben
für das
AMPPD-Substrat. Verwendete Konzentrationen für Primärantikörper waren: anti-5, 0,1 μg/ml; 92,
2 μg/ml;
10D5, 2 μg/ml.
-
3. Kultur von humanen 293 Zellen
-
Humane
293 Zellen (ATCC No. CRL-1573) wurden modifiziert, so dass sie APP überexprimierten
(Selkoe et al. (1988) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85: 7341). Zellen
wurden vor Verwendung in 10 cm Schalen bis zur Subkonfluenz wachsen
gelassen. Metabolische Markierung und Immunpräzipitation wurden im Wesentlichen
durchgeführt
wie früher
in Oltersdorf et al. (1989) Nature 341: 144 und (1990) J. Biol. Chem.
265: 4492 beschrieben. In kurzen Worten, wurde die Markierung in
10 cm Schalen durchgeführt.
Zellen wurden in Methionin-freiem Medium gewaschen, 20 Minuten in
2 ml Methionin-freiem Medium, das mit 0,5 mCi 35S-Methionin ergänzt war,
inkubiert, in Vollmedium gewaschen, und 2 Stunden in 3 ml Vollmedium
inkubiert. Konditioniertes Medium wurde gesammelt und mit 3000 G
während
10 Minuten, gefolgt von Präabsorption
mit Protein A-Sepharose® (Pharmacia, Piscataway,
NJ) geklärt.
Die Immunpräzipitation
wurde mit 1,5 mg Protein A-Sepharose® pro
Probe durchgeführt.
Antikörper
anti-5 wurde in einer Menge von 2 μg pro Probe verwendet, 6C6,
7H5 und 92 wurden in einer Menge von 10 μg pro Probe verwendet. 5 mg
anti-Maus IgG aus Kaninchen wurden mit 6C6 und 7H5 sowie in den
Kontrollproben verwendet. Präzipitate
wurden vier Mal in TBS (137 mM NaCl, 5 mM KCl, 25 mM Tris, pH 7,5),
0,1% NP40, 5 mM EDTA, 1 mM PMSF, 10 μg/ml Leupeptin gewaschen. SDS-PAGE
wurde auf 5% Laemmli-Gelen durchgeführt.
-
4. Kultur von humanen, mit der Schwedischen
Mutation transfizierten 293 Zellen
-
Zwei
Vertiefungen mit humanen 293 Nierenzellen in einer Schale mit 6
Vertiefungen wurden transient mit Plasmidvektoren transfiziert,
die entweder normales humanes βAPP
oder die Schwedische Mutationsvariante von βAPP exprimierten, unter Verwendung
von DOTAP-vermittelter Transfektion wie vom Hersteller (Boehringer
Mannheim) beschrieben. Nach 40 Stunden wurden die Zellen in Methionin-freies
DME, enthaltend 10% fötales
Kälberserum,
eingebracht und 20 Minuten später
wurden sie 35 Minuten mit 200 μCi/ml 35S-Methionin markiert. Die Zellen wurden
danach zurück
in normales DME Medium, enthaltend 10% fötales Kälberserum, gebracht und weitere
2,5 Stunden inkubiert. Das Medium wurde von den Zellen abgenommen
und 15 Minuten bei 1000 G zentrifugiert, um alle Zellen zu entfernen.
Die Überstände wurden
in zwei Hälften
aufgeteilt, und eine Hälfte
wurde gemäß Standardmethoden
mit dem Antikörper
anti-5 immunpräzipitiert.
Die andere Hälfte
wurde über
Nacht mit 6C6 Antikörper,
an Agarose gekoppelt, inkubiert und das an die 6C6-Agarose gebundene
Material wurde durch Zentrifugation abgetrennt. Das verbleibende
Material wurde danach mit Antikörper anti-5
immunpräzipitiert.
Die gesamten anti-5 Immunpräzipitate
(α5+), 6C6-gebundenen
Präzipitate
(6C6+) und 6C6 nicht-reaktiven, anti-5 reaktiven Immunpräzipitate
(6C6–, α5+) wurden
auf einem 5% Laemmli-Gel gefahren und immunreaktive Proteine wurden
mittels Autoradiographie sichtbar gemacht.
-
5. Spezifität des Antikörpers Schwedisch 192
-
Konditioniertes
Medium von 293 Nierenzellen, die stabil transfiziert worden waren,
so dass sie das Schwedische βAPP-Protein überexprimieren,
wurde gesammelt. Ein-Milliliter Aliquots wurden zu entweder 100 μl immobilisiertem
6C6-Affinitätsharz (siehe
oben) oder 100 μl
Heparin-Agarose (Sigma) zugegeben. Die Reaktion mit dem 6C6-Harz
war 5 Stunden bei 4°C,
die Heparin-Agarose wurde 30 Minuten bei 4°C reagiert. Nach der Inkubation
wurden die Harze mit TTBS gewaschen und danach wurden 100 μl 2 × SDS-PAGE
Probenpuffer zu jeder Probe zugegeben, die Proben wurden gekocht
(5 Minuten) und kurz zentrifugiert. Zwanzig μl der Proben wurden auf 6% SDS-Polyacrylamidgele
aufgetragen und einer Elektrophorese unterzogen. Die Proteine wurden
wie vorstehend beschrieben auf ProBlot® Membranen
transferiert. Die Proben wurden mit den nachfolgenden Antikörpern getestet:
6C6 (vorstehend beschrieben), Schwedisch 192 (siehe oben) oder 8E5 (ein
monoklonaler Antikörper,
der ein Epitop von βAPP
in der Region der Aminosäuren
444–592
erkennt, unter Verwendung der Nummerierung der 695-Form). Alle Antikörper wurden
bei der Untersuchung des Immunblots in einer Konzentration von 2 μg/ml verwendet.
Die Sichtbarmachung von immunreaktivem Material wurde erreicht unter
Verwendung des Amersham ECL®-Systems gemäß den Empfehlungen
des Herstellers. Blockieren und Antikörperverdünnungen wurden unter Verwendung
von 5% Magermilchpulver (Carnation) in TTBS gemacht.
-
6. Transgene Mäuse
-
Transgene
Mäuse wurden
unter Verwendung der in 7 gezeigten
Plasmide (NSEAPPsw und NSEAPPswΔ3') erzeugt. Diese
Plasmide enthalten die 751-Form von βAPP, welche die Schwedische
Mutation (KM zu NL an den Positionen 595 und 596 der 695-Form) enthält. Der
Nerven-spezifische Enolase-Promotor treibt
die Expression an und stellt eine Spleißsequenz bereit. Die Ratte-NSE-Promotor- und
Spleißsequenzen stammten
von pNSE6 (Okayama and Berg (1982) Mol. Cell. Biol. 2: 161–170). Dieser
Vektor enthält
das 4,2 kb BgIII-Fragment der Ratte-NSE-Promotorregion (das stromaufwärts der
BgIII-Stelle beginnt und sich bis zu der BgIII-Stelle im zweiten
Intron fortsetzt), kloniert in die BamHI-Stelle des Vektors pSP65
(Promega). Die vom Vektor stammende XbaI-Stelle am 5'-Ende des Promotors
definierte das 5'-Ende
des verwendeten Promotors, und das die NSE-Translation initiierende ATG, das im
zweiten Intron liegt, wurde an das βAPP-initiierende ATG fusioniert.
-
NSEAPPsw
enthält
auch eine Spleißsequenz
aus SV40 in der 3'-Region
des Gens. Diese Spleißsequenz
stammte von dem Okayama/Berg-Vektor pL1, und ist eine Fusion der
späten
16 s und 19 s Messagespleißsequenzen
(Forss-Petter et al. (1990) Neuron 5: 187–197). Polyadenylierung wird
von SV40-Sequenzen bereitgestellt.
-
Transgene
Mäuse,
welche diese Plasmidsequenzen enthielten, wurden unter Verwendung
von Standardtechniken erzeugt. Das NotI-Fragment, das die vorstehend
beschriebene Expressionskassette enthält, wurde gereinigt und in
Eier injiziert, die von einer C57B1/DBA Hybridmaus erhalten worden
waren. Die Eier wurden pseudoschwangeren Mäusen implantiert und der Nachwuchs
wurde danach mittels PCR, Slot Blot und Southern-Analyse auf die
Gegenwart von Plasmidsequenzen in Schwanz-DNA gescreent. Die derart
erzeugten Gründermäuse wurden
auf Expression von humanem βAPP
durch Analyse ihres F1 transgenen Nachwuchses gescreent. Hirne von
den F1-Tieren wurden mit einem Hand-Homogenisator (Polytron PT122B, Kinematica
AG) homogenisiert, entweder in SDS-Puffer (2% SDS, 20 mM Tris pH 8,0, 150
mM NaCl, 10 mM EDTA), oder in NP40-Puffer (1% NP40, 50 mM Tris, pH 7,5,
10 mM EDTA, und ein Cocktail von Proteaseinhibitoren, enthaltend
5–10 μg/ml Leupeptin,
2–4 μg/ml Pepstatin
A, 5–10 μg/ml Aprotinin
und 1–2
mM PMSF) homogenisiert. Die SDS-Lysate wurden für eine Western-Analyse direkt
auf Gele aufgetragen. Die NP40-Homogenate wurden 10 Minuten bei
55.000 UpM in einer Beckmann Ultrazentrifuge (Rotor T1100.3) zentrifugiert, und
die Überstände wurden
für eine
Western-Analyse auf Gele aufgetragen. Die Western-Analyse wurde
nach Standardverfahren durchgeführt,
entweder unter Verwendung von Antikörper anti-5 (0,4 μg/ml) oder
von Antikörper
8E5 (5 μg/ml),
um das humanspezifische βAPP
nachzuweisen. Diejenigen Linien, die relativ hohe βAPP-Gehalte
exprimierten, wurden für
weitere Analyse ausgewählt.
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Dies
umfasste die Linien Hillary 14, Chelsea 32 und Chelsea 58. Die hierin
beschriebenen Experimente wurden mit heterozygoten Tieren dieser
Linien durchgeführt,
welche durch Kreuzen von Tieren, die das Transgen enthielten, mit
Wildtyp-Tieren, und Screenen des Nachwuchses auf die Gegenwart des
Transgens, erhalten wurden. In ähnlicher
Weise können
homozygote Tiere aus einer ausgewählten Anzahl von Linien verwendet
werden.
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Beschreibung der experimentellen
Figuren
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2: Nachweis
von verkürztem βAPP in konditioniertem
Medium aus humanen Hirnzellgemischkulturen.
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Probe
1 ist das konditionierte Medium aus Kultur; Probe 2 ist das an 6C6-reaktivem βAPP abgereicherte
Medium; und Probe 3 ist das aus dem 6C6-Harz extrahierte Material.
Gelmuster A wurde mit anti-5 Antikörpern getestet, die gegen die βAPP-Sequenz
444–592
erzeugt worden waren (Oltersdorf et al. (1989) Nature 341: 144–147, und
(1990) J. Biol. Chem. 265: 4492–4497).
Gelmuster B wurde mit Antikörper
92, beschrieben im Abschnitt Materialien und Methoden, getestet.
Gelmuster C wurde mit 10D5 getestet, einem monoklonalen Antikörper, der
ein Epitop innerhalb der βAP-Reste
1–16 erkennt,
wie im Abschnitt Materialien und Methoden beschrieben. Die in C2
und C3 auftretenden Banden mit niedrigerem Molekulargewicht wurden
in C1 nicht beobachtet und stammen aus dem 6C6-Harz und werden von
einem Ziege-anti-Maus IgG-alkalische Phosphatase-Konjugat erkannt,
unabhängig
von einem Primärantikörper (Daten
nicht gezeigt).
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3: Spezifität von Antikörper 92.
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Ein
Milliliter einer humanen Lumbal-CSF-Probe, die von einem 75 Jahre
alten Mann erhalten worden war, wurde mit 10% TCA präzipitiert,
um eine zehnfache Aufkonzentrierung zu bewirken, und wurde wie in 2 beschrieben weiter bearbeitet, außer dass
die Geltasche ein 4 cm Schlitz war. Der Antikörper 92 wurde in 0,5 ml TTBS
auf 6,7 μg/ml
verdünnt,
in der Gegenwart von verschiedenen potentiell kompetierenden Peptiden,
jedes mit einer annähernden
Konzentration von 60 μM,
während
10 Stunden bei 4°C
unter sanftem Mischen. Der Antikörper
wurde danach vor Inkubation mit Streifen des Blots von aus CSF stammendem
Material achtfach in 1% Gelatine/TTBS verdünnt und weiter bearbeitet wie
in 2 beschrieben. Die kompetierenden Peptide
waren wie folgt: Bahn 1, kein kompetierendes Peptid zugegeben; Bahn
2, GSGLTNIKTEEISEVK; Bahn 3, YSGLTNIKTEEISEVKM; Bahn 4, ISEVKM;
Bahn 5 EISEVKMD; Bahn 6, CISEVKM; Bahn 7, YISEVKM. MW = Molekulargewichtsmarker
(angegeben in Kilodalton).
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4: Molekulargewichtsheterogenität von sezernierten
Formen von APP in Immunpräzipitation,
nachgewiesen durch Antikörper
gegen unterschiedliche C-Termini in Zelllinien und primären humanen
fötalen
Hirnkulturen.
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Antikörper: anti-5:
Bahnen 3, 6, 9; 6C6 (gerichtet gegen βAP-Peptidreste 1–16): Bahnen
4, 7, 10; Antikörper
92 (gegen die APP-Aminosäuren
591–596):
Bahnen 5, 8, 11; 7H5 (gegen APP-KPI): Bahn 12. Zellen: linkes Gelmuster
(Bahnen 1 und 3–5):
stabil mit APP 695 transfizierte 293 Zellen; mittleres Gelmuster
(Bahnen 2 und 6–8):
stabil mit APP 751 transfizierte 293 Zellen; rechtes Gelmuster (Bahnen
9–13):
humane fötale
Hirnkulturen. Kontrollen: Bahnen 1, 2 und 13: Kaninchen-anti-Maus-IgG-Antikörper. Pfeile:
ein Beispiel eines Molekulargewichtsunterschieds zwischen sezernierten
Formenvon APP, die von den Antikörpern
6C6 und 92 erkannt werden. SDS-PAGE wurde auf einem 5% Laemmli-Gel
durchgeführt.
MW = Molekulargewichtsmarker (angegeben in Kilodalton).
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5: Nachweis
von verkürztem βAPP in konditioniertem
Medium aus humanen, mit der Schwedischen Mutation transfizierten
293 Zellen.
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5 zeigt
die Ergebnisse von doppelten Transfektionen für sowohl die normale als auch
die Schwedische Form. Die Bahnen 1–4 sind α5+; die Bahnen 5–8 sind
6C6+; und die Bahnen 9–12
sind 6C6–, α5+ Proben.
Die Bahnen 1, 2, 5, 6, 9 und 10 sind von normalem βAPP; die
Bahnen 3, 4, 7, 8, 11 und 12 sind von Schwedischem βAPP. Die
Schwedische Mutation führt
zu einer erhöhten
Produktion von ATF-βAPP,
da die Bahnen 11 und 12 mehr ATF-βAPP
Material enthalten als die Bahnen 9 und 10.
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6: Immunblot,
der die Spezifität
des Antikörpers
Schwedisch 192 zeigt.
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6 zeigt
einen Immunblot, der die Spezifität des Antikörpers Schwedisch 192 zeigt.
Die Bahnen 1, 3, 5 enthalten aus Heparin-Agarose eluiertes Material.
Die Bahnen 2, 4, 6 enthalten aus dem 6C6-Harz eluiertes Material.
Die Bahnen 1 und 2 wurden mit Antikörper 8E5 getestet; die Bahnen
3 und 4 wurden mit dem Antikörper
Schwedisch 192 getestet; die Bahnen 5 und 6 wurden mit Antikörper 6C6
getestet.
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7A und 7B:
Plasmidkarten.
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Die 7A und 7B sind
Plasmidkarten von pNSEAPPswΔ3' bzw. pNSEAPPsw,
welche zur Herstellung von transgenen Mäusen verwendet werden, wie
vorstehend beschrieben.
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8: Western
Blot.
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8 ist
ein Western Blot von löslichen
Fraktionen von transgenen und Kontrolltierhirnen, welche auf die
Gegenwart von sezernierten, mit dem Antikörper Schwedisch 192 reaktiven βAPP-Fragmenten
getestet wurden. Bahn 1: Molekulargewichtsmarker; Bahn 2: nicht-transgene
Linie; Bahn 3: transgene Linie.
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9: Western
Blot.
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9 sind
Western Blots von Hirnhomogensten von transgenen (+) und nicht-transgenen
(–) Tieren, an βAPP-Formen
abgereichert, welche mit dem Antikörper 6C6 reaktiv sind, getestet
mit Antikörper
8E5 (Gelmuster A) und Antikörper
Schwedisch 192 (Gelmuster B).
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Ergebnisse
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Der
monolionale Antikörper
6C6, der ein βAP-Epitop
innerhalb der Reste 1–16
erkennt, wurde dazu verwendet, um bestimmte βAPP-Fragmente aus verschiedenen
Proben auf immunologische Weise zu entfernen. Der monoklonale Antikörper 6C6
wurde an ein Harz gekoppelt (wie vorstehend beschrieben) und wurde mit
dem konditionierten Medium von humanen fötalen Hirnzellkulturen wie
vorstehend beschrieben inkubiert. Wie ersichtlich ist (2, Bahn C2) entfernt dieses Harz das βPAP 1–6 enthaltende βAPP wirksam
aus dem konditionierten Medium der Zellkultur. Es wird jedoch eine
erhebliche βAPP-Immunreaktivität nicht
durch das Harz abgefangen, wie durch den Antikörper anti-5 nachgewiesen, der
gegen ein Epitop N-terminal zu der βPAP-Region gerichtet ist (2, Bahn A2).
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Um
diese Form von βAPP
zu charakterisieren, erzeugten wir Antikörper gegen ein synthetisches
Peptid, welches die βAPP-Reste
591–596
umfasste (wie vorstehend beschrieben). Es wurde festgestellt, dass
dieser Antikörper
(bezeichnet als 92) die von dem Harz nicht abgefangenen βAPP-Spezies
erkennt (2, Bahn B2), aber überraschenderweise
nicht mit der sezernierten Form von βAPP, welche die βAP-Sequenz
1–16 enthält, reagierte
(Bahn B3).
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Die
Erklärung
für dieses
Fehlen an Kreuzreaktivität
scheint darin zu liegen, dass der Antikörper 92 ein Epitop in βAPP, umfassend
das Carboxy-terminale Methionin, entsprechend Rest 596, erkennt.
Demgemäß untersuchten
wir die Fähigkeit
von verschiedenen synthetischen Peptiden, die mit 92 erzeugte Immunreaktivität zu blockieren.
Wie aus 3 ersichtlich ist, blockieren
Peptide mit einer Sequenz auf Basis von βAPP, welche mit dem Äquivalent
von Methionin 596 enden, im Wesentlichen die Reaktion von 92, während Peptide,
die an ihren Carboxytermini eine Aminosäure länger oder kürzer sind, eine vergleichsweise
unwirksame Kompetition zeigen. In Zellkulturüberständen (Daten nicht gezeigt)
und in CSF wurde das gleiche Peptidkompetitionsmuster beobachtet.
Eine Reihe von Pulse-Chase-Experimenten zeigte, dass nachweisbare
Mengen eines von Antikörper
92 immunpräzipitierbaren
Materials von 293 Zellen produziert werden, die entweder die 695
oder die 751 Isoform von βAPP überexprimieren
(4, Bahnen 5 und 8). Ähnliche Experimente an humanen
fötalen
Hirnzellkulturen zeigen, dass durch 92 immunpräzipitierbares Material von
6C6-reaktivem βAPP
durch niederprozentige (5%) SDS-PAGE aufgetrennt werden kann (4,
Bahnen 9–11).
In den fötalen
Hirnzellkulturen tritt die alternative Prozessierung von Kunitz-Protease
inhibitorische Domäne
(KPI)-enthaltenden βAPP-Formen
in geringerem Umfang auf, obwohl bei den Immunpräzipitationen von Antikörper 92
und dem anti-KPI-Antikörper
7H5 schwache comigrierende Banden beobachtet werden (Bahnen 11,
12).
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Die
Fähigkeit,
die von den Antikörpern
92 und 6C6 präzipitierbaren
Materialien in Hirngemischkulturen aufzutrennen, beruht zumindest
zum Teil darauf, dass nahezu gleiche Mengen der jeweiligen Formen
produziert werden, im Vergleich zu der Situation in 293 Zellen.
Estus et al. (1992) Science 255: 726–728, beobachteten, dass Humanhirn
im Vergleich zu anderen Geweben eine relativ höhere Menge des potentiell amyloidogenen
Carboxy-terminalen Fragments enthält, welches auf Basis seiner
Größe anscheinend
am oder in der Nähe
des Aminoterminus von βAP
beginnt.
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Die
zeitliche Übereinstimmung
des Auftretens von βAPP-Materialien,
welche von Antikörper
92 und 6C6 präzipitierbar
sind, spricht gegen die Wahrscheinlichkeit eines zweiten proteolytischen
Ereignisses nach der Sezernierung, insbesondere da längere Chase-Zeiträume nicht
zu einer bemerkbaren Veränderung
des Verhältnisses
der 92- und der 6C6-reaktiven Spezies führen (Daten nicht gezeigt).
Die Auflösung
der sezernierten Formen mittels SDS-PAGE, gekoppelt mit dem vollständigen Fehlen
einer immunologischen Kreuzreaktivität dieser Spezies, demonstriert
weiter die Existenz eines alternativen Sezernierungswegs. Die alternative
Spaltstelle wurde als die β-Secretase-Stelle
bezeichnet, um hervorzuheben, dass die Spaltung Amino-terminal von βAP stattfindet,
im Gegensatz zu der von Esch et al. (1990) Science 248: 1122–1124, beschriebenen Spaltung,
welche innerhalb des βAP
stattfindet.
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Wie
aus 6, Bahn 4, ersichtlich ist, erkennt der Antikörper Schwedisch
192 die 6C6-reaktive Form von βAPP
nicht nennenswert, trotz der Tatsache, dass in Bahn 4, verglichen
mit Bahn 3, insgesamt mehr βAPP vorhanden
ist (vergleiche die Bahnen 1 und 2). Dieses Fehlen von Reaktivität mit βAPP-Formen,
welche die βAP-Teilsequenz (6C6-reaktiv)
enthalten, legt nahe, dass der Antikörper Schwedisch 192 βAPP erkennt,
das am oder in der Nähe
des Aminoterminus von βAP
gespalten ist, aber nicht, wenn βAPP
sich über
diese Region hinaus erstreckt.
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Um
die Eignung dieses Ansatzes als ein Tiermodell zu verifizieren,
wurden lösliche
Fraktionen von transgenen Tierhirnen auf die Gegenwart der ”92”-Form des
sezernierten βAPP
getestet (8). Diese Form wird als ein
Nebenprodukt der βAP-Produktion produziert,
und eine Inhibition der Produktion dieser Form in kultivierten Zellen
geht einher mit einer Inhibition der Spaltung am N-Terminus von βAP, der von β-Secretase gespaltenen
Stelle.
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Hirne
von transgenen (Hillary 14, Schwedisch) oder nicht-transgenen Mäusen wurden
zusammen mit dem vorstehend beschriebenen Proteaseinhibitor-Cocktail
in 50 mM Tris, 10 mM EDTA homogenisiert und 10 min bei 55.000 UpM
zentrifugiert, wie vorstehend beschrieben. Der Überstand wurde mittels Western
Blot analysiert, unter Verwendung des Antikörpers Schwedisch ”192”, der nur
mit der von β-Secretase produzierten
sezernierten Form von βAPP
reagiert. Für
die Western-Analyse
wurden Proteine auf einem 6% SDS-PAGE Gel (von Novex) aufgetrennt
und danach mittels Standardtechniken auf ImmobilonP transferiert.
Der Filter wurde unter Verwendung von Standardtechniken mit 2 μg/ml Antikörper Schwedisch ”192” inkubiert,
und der gebundene Antikörper
wurde unter Verwendung des Amersham ECL-Kits sichtbar gemacht. Wie
in 8, Bahn 3, gezeigt gab es in dem Überstand
von dem transgenen Tier eine ganze Menge nachweisbares, ”192”-reaktives Material.
Das Hirnhomogenat des nicht-transgenen Tiers enthielt eine geringe
Menge an immunreaktivem Material mit einer geringfügig höheren Mobilität auf dem
Gel als das für
das transgene Tier spezifische Material (Bahn 1). Dieses Material
ist vermutlich nicht βAPP-verwandt,
da es nicht mit anderen βAPP-Antikörpern (z. B.
anti-5) hybridisiert.
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In
Gewebskultursystemen kreuzreagiert der Antikörper Schwedisch 192 nicht mit
sezerniertem βAPP, das
an der α-Secretasestelle
an Position 17 in der Mitte der βAP-Sequenz
gespalten ist. Um nachzuweisen, dass dies auch für die Mausmodelle zutrifft,
wurden Hirnhomogenste an den α-Secretase-gespaltenen βAPP-Formen
abgereichert, unter Verwendung von Harz-gebundenem 6C6-Antikörper, der
für die
ersten 16 Aminosäuren
von βAP
spezifisch ist und daher mit dem Amino-terminalen Fragment des α-Secretase-gespaltenen
sezernierten βAPP-Fragments
reagiert, aber nicht mit dem kürzeren β-Secretase-gespaltenen
sezernierten βAPP-Fragment.
Das Harz wurde hergestellt unter Verwendung von Actigel-ALS, gekoppelt
in Suspension wie vom Hersteller (Sterogene) beschrieben. Ein Überschuss
an Harz-Antikörper
wurde mit den Hirnhomogensten von Tieren, die das Transgen enthielten
oder nicht, für
eine anfängliche
Inkubation von 3 Stunden bei 4°C
unter Schütteln
inkubiert, und gebundenes und ungebundenes Material wurden mittels
einminütiger Zentrifugation
bei 14.000 UpM voneinander abgetrennt. Der Überstand wurde nochmals 16
Stunden bei 4°C mit
einem Überschuss
an Harz-gekoppeltem 6C6 inkubiert, und erneut zentrifugiert um das
ungebundene Material abzutrennen. Material, das während der
ersten Inkubation band, und Material, das nicht an den Harz-gekoppelten 6C6 band,
wurden mittels Western Blot unter Verwendung der Antikörper 8E5
und Schwedisch 192 analysiert (9).
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Homogenate
von transgenen (+) oder nicht-transgenen (–) Mäusen wurden mit 8E5 (Gelmuster
A) oder Schwedisch 192 (Gelmuster B) getestet. Bahn 1 bezeichnet
Gesamthomogenat, Bahn 2 bezeichnet die Fraktion, die nicht an das
6C6-Harz band (d. h. die an dem α-Secretase-gespaltenen βAPP-Fragment
abgereichert ist), und Bahn 3 bezeichnet die Fraktion, die an den
Harz-gekoppeltem 6C6 band (d. h. die das α-Secretase-gespaltene βAPP-Fragment
beinhaltet). Keines der gebundenen βAPP, identifiziert durch ihre
Reaktion mit Antikörper
anti-5, jreuzreagierte mit dem Antikörper Schwedisch 192. Ungebundenes
Material, identifiziert durch Reaktivität mit anti-5, reagierte mit
dem Antikörper
Schwedisch 192.
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Somit
stellt die vorliegende Erfindung ein brauchbares Tiermodell bereit,
um die Prozessierung von βAPP
zu βAP und
verwandten Fragmenten zu untersuchen, und stellt weiterhin ein günstiges
System zum Screening nach Inhibitoren der β-Secretaseaktivität und/oder Arzneimitteln, welche β-Secretaseaktivität modulieren,
bereit.
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Obwohl
die vorstehende Erfindung im Detail beschrieben wurde um das Verständnis zu
erleichtern, wird offensichtlich sein, dass bestimmte Modifikationen
innerhalb des Umfangs der beigefügten
Ansprüche vorgenommen
werden können. SEQUENZPROTOKOLL