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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich im allgemeinen auf Lipidderivate
von antiviralen Agenzien. Spezifischer gesehen bezieht sie sich
auf Lipidprodrugs (Prodrug = Arzneivorstufe) von Phosphonsäuren und auf
deren Anwendung bei der Behandlung von viralen Infektionen.
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Phosphonacetat
und Phosphonformiat wurden 1924 zum ersten Mal synthetisiert (Nylén, Chem.
Berichte 57: 1023); jedoch wurde die Fähigkeit dieser Verbindungen,
virale Enzyme selektiv zu hemmen, nicht sofort nachgewiesen. Helgstrand
et al. offenbarten in Science 201: 819–821 (September 1, 1978), dass
sowohl die Phosphonessigsäure
als auch die Phosphonameisensäure,
mehrere DNA Polymerasen hemmen und dass sie vorzugsweise mehrere
virale DNA Polymerasen hemmen. Das Phosphonformiat und das Phosphonacetat sind
gegenwärtig
dafür bekannt,
dass sie die DNA Polymerasen von vielen Viren selektiv hemmen, mit
inbegriffen sind der menschliche Cytomegalovirus (HCMV), der Herpes
Simplex Virus (HSV) und die reverse Transkriptase von dem Virus
der menschlichen Immunschwächekrankheit
(HIV). Chrisp und Clissold überprüfen in (1991)
Drugs 41: 104 die Pharmakologie dieser Agenzien. Phosphonacetat
ist zu toxisch für
die Verwendung bei den Menschen, aber Phosphonformiat (Foscavir,
Astra) ist für
den Einsatz beim Menschen zugelassen worden, und zwar bei HCMV-infizierten
AIDS Patienten. Es ist jedoch nicht sehr wirksam, es erfordert eine
länger
dauernde, intravenöse
Verabreichung und es besitzt eine wesentliche Toxizität gegenüber der
Niere und gegenüber
anderen Organen. In den U.S. Patenten No. 4,215,113; 4,339,445;
4,665,062; 4,771,041 lehren Ericksson et al. den Gebrauch der Phosphonameisensäure als
das selektive Agens bei der Behandlung von viralen Infektionen,
mit inbegriffen sind der Herpesvirus vom Typ I und vom II und der
Cytomegalovirus, bei der Behandlung von dem durch einen Virus verursacht
Krebs, und auch bei der Bekämpfung einer
durch onkogene Viren verursachten Transformation von Zellen.
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Abgeleitete
Formen von Phosphonsäuren
und pharmazeutischen Formulierungen, welche diese Verbindungen enthalten,
sind bekannt. Das U.S. Patent No. 5,072,032 von McKenna offenbart
Thiophosphonsäuren;
die Patente No. 4,386,081 und 4,591,583 von Helgstrand et al. offenbaren
Phosphonameisensäureester der
Alkyl-, Alkylen-, Alkoxy- und anderer verwandter zyklischer und
aromatischer Gruppen und bei einigen von diesen Verbindungen hat
man gezeigt, dass sie den Herpesvirus und die Funktionen und die
intrazellulare Vermehrung des Influenzavirus hemmen. Das U.S. Patent
No. 5,194,654 von Hostetler offenbart Phospholipidderivate von Phosphonsäuren, ihre
Einbindung in Liposome und ihren Gebrauch als selektive, antivirale
und antiretrovirale Agenzien.
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Es
besteht ein fortdauernder Bedarf an weniger toxischen, stärker selektiven
und besser wirksamen antiviralen Prodrugs der Phosphonsäuren.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Gemäß der Erfindung
werden Verbindungen geliefert, welche die Struktur [I] und die Substituenten
R1, R2, R3, Y, Z, A+, X, m und n aufweisen,
so wie dieselben hier definiert werden. Gemäß einer bevorzugten Ausführung der
Erfindung hat m den Wert 0. In noch einer anderen bevorzugten Ausführung besteht
X aus Sauerstoff.
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Gemäß anderen
bevorzugten Ausführungen
der Erfindungen ist R1 eine O-Alkylgruppe; insbesondere bevorzugt
sind Verbindungen, bei denen R1 eine O-Octadecylgruppe ist. Auch
werden Verbindungen bevorzugt, bei denen R2 eine O-Benzylgruppe oder
eine OCH3 Gruppe ist.
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In
noch einer anderen bevorzugten Ausführung sind Z1 und
Z2 unabhängig
voneinander R3 wobei R3 eine Methylgruppe ist. Besonders bevorzugte
Verbindungen sind 1-O-Octadecyl-1,3-propandiol-3-phosphonsäuren; 1-O-Octadecyl-1,3-propandiol-3-thiophosphonsäuren; 1-O-Octadecyl-2-O-methyl-sn-glycero-3-phosphonsäuren; 1-O-Octadecyl-2-O-methyl-sn-glycero-3-thiophosphonsäuren; 1-O-Octadecyl-2-O-benzyl-sn-glycero-3-phosphonsäuren; 1-O-Octadecyl-2-O-benzyl-sn-glycero-3-thiophosphonsäuren; 1-O-Octadecyl-sn-glycero-3-phosphonsäure-ethylester;
1-O-Octadecyl-sn-glycero-3-thiophosphonsäureethylester; 1,2-Dimyristoyl-sn-glycero-3-thiophosphonsäureethylester;
1,2-Dimyristoyl-sn-glycero-3-phosphonsäureethylester;
1,2-Dimyristoyl-sn-glycero-3-thiophosphonsäureethylester;
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung werden Verbindungen geliefert mit der
allgemeinen Struktur nach der Formel [II], in welcher R1, R2, R3,
Y, Z, A+, m und n so ausgebildet sind wie
dies hierin definiert wird. Bevorzugte Verbindungen unter dieser
Gruppe sind 1-O-Octadecyl-sn-glycero-3-phosphonacetate; und
1-O-Octadecyl-2-O-benzyl-sn-glycero-3-phosphonformiate.
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Gemäß einem
noch anderen Aspekt der Erfindung werden 2-Kohlenstoffanaloge von den Verbindungen
nach der Erfindung mit der Struktur gemäß der Formel [III] oder der
Formel [IV] geliefert. Bevorzugte Verbindungen gemäß dieser
Ausführungsform
sind 1-O-Octadecyl-1,2-ethandiol-2-phosphonacetat; 1-O-Octadecyl-1,2-ethandiol-2-phosphonformiat;
1-O-Octadecyl-1,2-ethandiol-(C)-phosphonformiat;
und; 1-O-Octadecyl-1,2-ethandiol-(C)-phosphonacetat.
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Gemäß einem
noch weiteren Aspekt der Erfindung werden Liposome oder andere Lipidvesikel
geliefert, welche zu einem Teil aus einer Verbindung gemäß der Erfindung
gebildet worden sind. Die Erfindung liefert auch Verfahren zur Behandlung
einer viralen oder retroviralen Infektion bei einem Säugetier,
einschließlich der
Verabreichung einer wirksamen Menge einer Verbindung gemäß der Erfindung
an ein Säugetier.
Diese Verfahren können
weiterhin die Co-Verabreichung
eines antiviralen Nukleosid-Analoges, eines Inhibitors einer viralen
Protease oder eines anderen antiviralen Agens umfassen.
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Es
ist ein Ziel der Erfindung, Lipidprodrugs der Phosphonsäuren zu
liefern, welche ihre pharmakologischen Wirkungen der Elternverbindungen
beibehalten. Man hat in unerwarteter Weise herausgefunden, dass die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung vorteilhafte, pharmakologische
Wirkungen im Vergleich zu bisher bekannten Prodrugs dieses Typs
aufweisen. Die Erfindung liefert demgemäß eine Reihe von verbesserten Prodrugs
des Phosphonformiats und des Phosphonacetats und ihrer Analogen,
welche im Vergleich zu den Elternverbindungen wesentliche Erhöhungen ihrer
antiviralen Aktivität
gegenüber
dem menschlichen Cytomegalovirus (HCMV), gegenüber dem Herpes Simplex Virus
(HSV) und gegenüber
dem Virus der menschlichen Immunschwächekrankheit (HIV-1) aufweisen.
Diese erhöhte
antivirale Aktivität
kann in einer Zellkultur zum Beispiel mit Hilfe der in vitro Suszeptibilitätsversuche
(Empfindlichkeitstests) demonstriert werden, so wie sie in den Beispielen
17 bis 20 beschrieben werden.
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Die
Verbindungen der Erfindung besitzen die allgemeine Formel [I]:
in welcher;
R1 eine
O-Alkylgruppe oder eine S-Alkylgruppe darstellt, in welcher die
Alkylgruppe eine lineare oder eine verzweigte, eine substituierte
oder eine nicht substituierte C
1- bis C
24-Gruppe mit 0 bis 6 Doppelbindungen aufweist;
oder
R1 eine O-Acylhälfte
oder eine S-Acylhälfte
darstellt, in welcher die Acylgruppe eine lineare oder eine verzweigte,
eine substituierte oder eine nicht substituierte C
1-
bis C
24-Gruppe mit 0 bis 6 Doppelbindungen
aufweist;
Y aus HC-R2 besteht;
m gleich 0 oder einer ganzen
Zahl zwischen 1 und 6 ist;
ein jedes R2 unabhängig ausgewählt wird
aus der Gruppe, die besteht aus R1, linearen oder verzweigten, substituierten
oder nicht substituierten N-Acyl, N-Alkyl und N-Dialkyl mit C
1-
bis C
24-Gruppen, wobei eine jede Acyl- oder
Alkylgruppe zwischen 0 und 6 Doppelbindungen besitzt; OH; H; OCH
3; O-Benzyl; SH; SCH
3;
und NH
2; oder
R2 ausgewählt wird
aus der Gruppe, die besteht aus Fluor, Chlor, Iod und Brom;
Z
1 und Z
1 unabhängig voneinander
sind R3; oder O
– A
–,
in welchen;
R3 ausgewählt
wird aus der Gruppe von Alkoholen, bestehend aus substituierten
oder nicht substituierten linearen C
1- bis
C
6-Alkylgruppen; substituierten oder nicht
substituierten verzweigten C
3- bis C
6-Alkylgruppen; -CH
2Ph;
und CH
3(CH
2)
nNH
2, in welchen
n gleich 0 bis 8 ist; oder
R3 ausgewählt wird aus der Gruppe bestehend
aus (CH
3)
3N*CH
2CH
2OH; HOCH
2CH
2NH
2; HOCH
2CH(NH
2)CO
2H; C
6H
12O
6; CH
2OHCHOHCH
2OH; Pentosen, Hexosen und den entsprechenden
Alkoholen derselben;
A
+ ausgewählt wird
aus der Gruppe bestehend aus Na
+, K
+, H
+, NH
4 +, Aminen, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus den Mono-, Di- und Trialkylaminen und anderen
physiologisch annehmbaren Kationen;
X aus O, S oder Se besteht;
und
n gleich 0 oder 1 ist;
vorausgesetzt, dass, wenn X
gleich O ist, dann sind Z1 und Z2 gleich O
–A
+ und m = 0, R2 ist nicht OH oder eine aliphatische
C
2-C
24 Gruppe in
einer O-Acyl-, O-Alkyl-, S-Acyl-
oder S-Alkylbindung.
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Alternativ
weisen die Verbindungen der Erfindung die allgemeine Formel [II]
auf:
in welcher R1, R2, R3, Y,
Z
1, Z
2 und A
+, X, m und n so sind wie dies oben definiert
worden ist. Die Verbindungen der Formel II unterscheiden sich von
denen der Formel I dadurch, dass sie einen Phosphonsäureanteil
aufweisen, welcher an den Lipidanteil eher durch eine Carboxylbindung
als durch eine Phosphatbindung gekoppelt ist. Die Erfindung enthält auch
Lipidderivate der Phosphonsäuren,
welche substituierte Ethandiole der allgemeinen Formel [III] sind:
in welcher R1, R2, R3, Y,
Z
1, Z
2, X, m und
n so sind wie dies oben definiert worden ist. Diese Arten auf der Basis
von Ethandiol können
an die Phosphonsäuren
durch eine Kohlenstoffbindung gebunden werden, und diese Verbindungen
entsprechen der allgemeinen Formel [IV]:
in welcher R1, R2, R3, Y,
Z
1, Z
2, X, m und
n so sind wie dies oben definiert worden ist.
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Synthese von
verbesserten Prodrugs der Phosphonsäuren
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Die
Verbindungen, welche synthetisiert werden, sind in dem Schema I
aufgeführt
mit den verschiedenen Substituenten an C1, C2 und C3 des Glycerols,
und in ähnlicher
Weise sind Verbindungen in den Schemata II und III aufgeführt für Verbindungen,
bei denen (Y)m durch (CH-R2)m und
m >= 1 dargestellt
ist.
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Identifizierung
der Startmaterialien und Produkte
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Die
Phosphonsäuren,
an die verschiedene Lipidanteile bei der Herstellung von Lipidprodrugs
gemäß der Erfindung
gekoppelt werden, werden durch Acronyme wie folgt bezeichnet:
n
= 0, X = O (PFA) Phosphonameisensäure
n = 0, X = S (PFSA)
Thiophosphonameisensäure
n
= 0, X = Se (PFSeA) Selenphosphonameisensäure
n = 1, X = O (PAA)
Phosphonessigsäure
n
= 1, X = S (PASA) Thiophosphonessigsäure
n = 1, X = Se (PASeA)
Selenphosphonessigsäure
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Die
verschiedenen Lipidprodrugderivate werden hier durch Acronyme bezeichnet,
welche von den oben erwähnten
abgeleitet sind und welche in den Legenden der Tabellen I–IV definiert
werden.
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Syntheseverfahren
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Die
oben aufgelisteten Lipidprodrugs der Phosphonsäuren werden gemäß den in
den Beispielen 1–16 beschriebenen
Verfahren hergestellt. Ein Syntheseflussdiagramm, welches besonders
relevant für
die Synthese von Verbindungen ist, bei denen m = 0 und Y nicht vorhanden
ist, wird in dem Schema I bekannt gemacht; Flussdiagramme, welche
besonders relevant für
chemische Synthesen von Verbindungen sind, bei denen m > 0 und Y vorhanden
ist, sind in den Schemata II und III bekannt gemacht worden.
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Antivirale
Aktivität
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Die
antivirale Aktivität
von verschiedenen Lipidderivaten der Phosphonsäuren gemäß der Erfindung wurde bestimmt
in Kulturen von menschlichen Zelllinien, die mit HCMV, HSV oder
HIV-1 infiziert wurden, wie in Beispiel 17 beschrieben. Die Ergebnisse
sind in den Tabellen I–IV
gezeigt. Der vorhergesagte Wert des in vitro Empfindlichkeitstests
für virale
Infektionen wird diskutiert von Kern, ER (1990) Preclinical evaluation
of antiviral agents: In vitro and animal testing. Galasso, G. et
al. eds. Antiviral Agents and Viral Disease of Man, 3rd Edition,
Raven Press, NY pp. 87–123.
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Die
am meisten bevorzugten Verbindungen, welche eine stark erhöhte antivirale
Aktivität
aufweisen (Tabellen I–IV),
haben 1-O-Alkylgruppen an R1, und Hydroxyl-, Wasserstoff-, O-Methyl-
oder O-Benzylgruppen an R2.
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Die
antivirale Aktivität
der verbesserten Prodrugs aus Phosphonsäure gegen die von dem menschlichen
Cytomegalovirus MRC5 infizierten Fibroblastzellen der menschlichen
Lunge wird in den Tabellen I und II gezeigt. Die am meisten bevorzugten
Prodrugs des Phosphonformiats (Tabelle I) weisen bemerkenswerte
Zunahmen ihrer antiviralen Aktivität auf. Ehemalige Versuche mit
Fibroblastzellen werden in den Tabellen I und II gezeigt. Die am
meisten bevorzugten Prodrugs des Phosphonformiats (Tabelle I) weisen
bemerkenswerte Zunahmen ihrer antiviralen Aktivität auf. Ehemalige
Versuche, Prodrugs des Phosphonformiats mit einer erhöhten Aktivität zu produzieren,
haben einige Verbindungen identifiziert, welche sehr kleine Zunahme
ihrer Aktivität
aufweisen, aber keine Verbindung, bei der die Zunahme der Aktivität gegenüber PFA
größer als
das 1,9 fache ist, wurde bisher gezeigt (Norén, J. O., et al., J. Med.
Chem., 26: 264–270,
1983). Die aktivsten PFA Prodrugs, B-PFA, BB-PFA und MB-PFA, weisen
107-, 72- und 38-fache Zunahmen der Aktivität auf. Das 3B-PFA Stereoisomer
und (rac) B-PFA, eine Mischung der Stereoisomere, waren im wesentlichen äquivalent
zu B-PFA, was einen
Hinweis darauf liefert, dass beide Stereoisomere des Glycerols ein
sehr hohes Ausmaß an antiviraler
Aktivität
aufweisen. Eine Reihe von Analogen mit einem Wasserstoff an R2 und
mit 16 bis 22 Kohlenstoffalkyl(oxy)ethern an R1 waren auch in einem
hohen Maße
aktiv mit den 51- bis 124-fachen Zunahmen der Aktivität gegenüber PFA.
Die aktivste von diesen Verbindungen war das 1-O-Oleylpropandiol-3-PFA,
welches die HCMV Replikation um 50% bei 0,37 μM hemmte. Die oben erwähnten Verbindungen
stellen die aktivsten, PFA enthaltenden Verbindungen dar, über die
bis jetzt berichtet worden ist. Diese Verbindungen haben eine 1-O-Alkylgruppe
an der R1 Position des Glycerols und entweder einen Hydroxyl-, -O-Benzyl-
oder -O-Methyl- oder
Wasserstoffteil an der R2 Position. Prodrugs mit einem H, einem
Halogen. oder einer Aminoverbindung an R2 werden auch in einem hohen
Maße aktiv
sein und eine Substitution an X von S oder Se für O wird ähnliche Ergebnisse liefern.
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BB-PFA-OEt
und B-PFA-OMe bewahren eine wesentliche Aktivität (16-fache Zunahme gegenüber PFA)
mit einem Carboxyethyl- oder Carboxymethylester an der R3 Position.
Andere Estersubstituenten an R3, welche eine ausgezeichnete Aktivität liefern
werden, schließen
mit ein Benzyl, Cholin, Ethanolamin, Glycerol und Inositol. Diese
Verbindungen können
leichter als Carboxyethylester in aktive Arzneistoffe innerhalb
der Zielzellen umgewandelt werden.
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Ähnliche
Ergebnisse wurden in menschlichen mit dem Cytomegalovirus infizierten
Zellen mit der in der Tabelle II gezeigten Reihe von Verbindungen
mit Phosphonacetat erzielt. Hier war die Größenordnung der Aktivität leicht
verschieden bei B-PAA, MB-PAA und BB-PAA zeigen 100-, 36- und 24-fache
Zunahmen der Aktivität,
verglichen mit einem freien PAA. Wenn die Phosphonessigsäure mit
Glycerol an dem sn-3 Hydroxyl
in einer Carboxyesterverbindung verbunden wird, wie in BB-(C)-PAA,
dann wird eine fast volle antivirale Aktivität bewahrt (16-fache Zunahme
vs PAA). Glycerol-PAA Derivate mit zwei Acylketten (DMG-PAA) oder
mit zwei Phosphorresten und zwei Acylestern (DMP-PAA und DPP-PAA)
zeigten keine wesentlich angestiegene Aktivität (jeweils die 1,2-, 0,24-
und 0,28-fache Aktivität
von PAA).
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Die
verbesserten PFA Prodrugs zeigen auch eine stark angestiegene Aktivität gegenüber PFA
bei den vom Herpes Simplex Virus-1 infizierten Fibroblasten der
menschlichen Lunge (Tabellen III). MB-PFA, B-PFA und BB-PFA sind
72-, 43- und 34-mal
aktiver als PFA und sie stellen die aktivsten PFA Derivate dar,
von den bis jetzt berichtet worden ist. Die Größenordnung der Aktivität ist leicht
verschieden von jener, welche bei dem menschlichen Cytomegalovirus
beobachtet worden ist; MB-PFA ist die aktivste Verbindung, gefolgt
von P-PFA und BB-PFA. Ähnliche
Ergebnisse wurden mit den von dem menschlichen Immunschwächevirus-1
infizierten Zellen in vitro erzielt (Tabelle IV). Mit HIV-1, MB-PFA
und 3B-PFA waren es die aktivsten Verbindungen, gefolgt von (rac)
B-PFA, Thio-ODG-PFA, Thio-HDG-PFA und B-PFA; die Verbindungen waren
222-, 166-, 102-, 57-, 48- und 37-fach aktiver als PFA in HIV infizierten
HT4-6C Zellen und sie stellen die aktivsten anti-HIV Derivate von
den berichteten PFA dar. MB-PFA war in einem statistisch signifikanten
Ausmaß aktiver
als B-PFA (Tabelle IV).
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Therapie von
Viralen Krankheiten
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Die
hier offenbarten Lipidderivate der Phosphonsäuren sind nützlich bei der Behandlung von
Krankheiten, welche kausal ausgelöst worden sind durch Viren,
wie etwa der Influenzavirus, der Herpes Simplex Virus (HSV), der
menschliche Herpes Virus 6, der Cytomegalovirus (CMV), der Hepatitis
B Virus, der Epstein-Barr Virus (EBV) und der Varicella Zoster Virus
(VZV). Sie sind ebenso nützlich
bei der Behandlung von AIDS und von anderen retroviralen Krankheiten.
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Lipidderivate
von antiviralen Phosphonsäuren
können
zur Behandlung von empfindlichen Virusinfektionen beim Menschen
und bei Säugetieren
oben auf der Oberfläche
der Haut, der Augen oder der Schleimhaut (Mukosa) angewandt werden
oder im Innern des Körpers.
Sie können
intern eingeführt
werden, zum Beispiel oral, intratracheal oder anderweitig auf dem
Lungenweg, durch den Darm (enteral), rektal, nasal, vaginal, lingual,
intravenös,
intraarteriell, intramuskulär,
intraperitoneal, intradermal (in die Haut) oder subkutan (unter der
Haut). Die gegenwärtigen
pharmazeutischen Zubereitungen können
das aktive Agens alleine enthalten oder sie können weitere pharmazeutisch
wertvolle Substanzen enthalten. Zum Beispiel können die Formulierungen, welche
Lipidprodrugs von Phosphonsäure
der Erfindung enthalten, zusätzlich
ein anderes antivirales Agens umfassen, wie zum Beispiel einen viralen
Proteinaseinhibitor oder ein antivirales Nukleosid-Analog. Sie können weiterhin
einen pharmazeutisch akzeptablen Träger aufweisen.
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Lipidderivate
von antiviralen Agenzien können
eine erweiterte antivirale Wirkung haben, verglichen mit den lipidfreien
Agenzien; daher bieten sie therapeutische Vorteile als Arzneimittel,
sogar dann, wenn sie nicht in Liposomen mit eingebunden sind. Diese
antiviralen Agenzien von Phosphonsäureprodrugs können alleine oder
in Verbindung mit antiviralen Nukleosiden verwendet werden, wie
sie in herkömmlicher
Weise verabreicht werden. Der Einsatz der Kombinationstherapie kann
die dahingehende Neigung erheblich verringern, dass gegenüber Arzneimitteln
resistente HIV Mutantenstämme
auftreten, und derselbe würde
daher die Wahrscheinlichkeit erhöhen,
eine progressive Verlaufsform der HIV Infektion zu stoppen. Das
gleiche Argument würde gleichwertig
gut gelten hinsichtlich der Behandlung von Infektionen durch den
Cytomegalovirus oder durch den Herpes Virus unter Berücksichtigung
der Wahrscheinlichkeit, dass sich resistente Stämme entwickeln.
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Formulierungen
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Pharmazeutische
Zubereitungen, welche Lipidderivate von antiviralem Phosphonsäuren enthalten, werden
durch herkömmliche
Verfahren des Auflösens
und des Gefriertrocknens hergestellt, um von annähernd 0,1% bis zu 100%, vorzugsweise
von annähernd
1% bis zu 90% des aktiven Ingrediens zu enthalten. Dieselben können hergestellt
werden als Salben, als Unguentum, als Arzneimittel, als Kapseln,
als Pulver oder als Sprays zusammen mit wirksamen Arzneistoffträgern, Vehikeln
(Trägern),
Verdünnern,
Geruchs- oder Geschmacksverbesserern, um sie gaumengerecht oder
angenehm zum Gebrauch zu gestalten.
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Formulierungen
für die
orale Aufnahme liegen vor in der Form von Tabletten, Kapseln, Pillen,
Ampullen mit dem pulverförmigen
aktiven Agens, oder als ölige
oder als wässrige
Suspensionen oder als Lösungen.
Tabletten oder andere nicht flüssige
orale Zusammensetzungen können
enthalten; annehmbare Arzneistoffträger, welche gemäß dem Stand
der Technik bei der Herstellung von pharmazeutischen Zusammensetzungen bekannt
sind und welche Verdünner
wie Lactose oder Calciumcarbonat enthalten; Agenzien zum Abbinden, wie
Gelatine oder Stärke;
und eines oder mehrere Agenzien können ausgewählt werden aus der Gruppe bestehend
aus Süßstoffagenzien,
Geschmacksagenzien, Farb- oder Konservierungsagenzien, um eine gaumengerechte
Zubereitung zu liefern. Darüber
hinaus können
solche oralen Zubereitungen über
bekannte Techniken mit einer Beschichtung versehen werden, um eine
Desintegration und Absorption in dem Intestinaltrakt weiter zu verzögern. Die
Zubereitungen können
auch Salze der Gallensäuren
und Detergenzien umfassen.
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Wässrige Suspensionen
können
das aktive Ingrediens in einer Zumischung mit pharmazeutisch annehmbaren
Arzneistoffträgern
enthalten, welche suspendierende Agenzien umfassen, wie etwa Methylzellulose;
und Agenzien zum Benetzen, wie etwa Lecithin, Lysolethicin oder
langkettige Fettalkohole. Jene wässrigen Suspensionen
können
auch Konservierungsmittel, Farbzusatzstoffe, Geschmacksstoffe und
Süßstoffagenzien in Übereinstimmung
mit industriellen Standards enthalten.
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Zubereitungen
für eine örtliche
und eine lokale Anwendung umfassen Aerosolsprays, Lotionen, Gele und
Salben in pharmazeutisch annehmbaren Arzneistoffträgern, welche
niedere aliphatische Alkohole, Polyglykole wie etwa Glycerol, Polyethylenglykol,
Ester der Fettsäuren, Öle und Fette
und Silicone enthalten können.
Die Zubereitungen können
weiterhin Antioxidantien umfassen, wie etwa Ascorbinsäure oder
Tocopherol, und Konservierungsmittel, wie etwa p-Hydroxybenzoesäureester.
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Parenterale
Zubereitungen umfassen insbesondere sterile oder sterilisierte Produkte.
Einspritzbare Zusammensetzungen können geliefert werden, welche
die aktive Verbindung enthalten und irgendeinen der gut bekannten
einspritzbaren Träger.
Diese können
Salze enthalten zur Steuerung des osmotischen Druckes.
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Liposomale
Formulierungen
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Wenn
erwünscht,
können
die Verbindungen in die Liposomen mit eingebunden werden durch irgendeines
der mitgeteilten Verfahren zur Herstellung von Liposomen für den Gebrauch
bei der Behandlung viraler Krankheiten wie etwa von HCMV, HSV und
HIV-1, ohne aber auf diese beschränkt zu sein. Die vorliegende Erfindung
kann die antiviralen Phosphonsäurederivate,
welche oben erwähnt
worden sind und welche in Liposomen mit eingebunden worden sind,
dazu verwenden, um diese Verbindungen auf Macrophagen, Monozyten,
andere Zellen und Gewebe und Organe zu lenken, welche die liposomale
Zusammensetzung aufnehmen. Die in ein Liposom mit eingebundenen
Phosphonsäurederivate
gemäß der Erfindung
können
dafür eingesetzt werden,
um HCMV, HSV oder AIDS Patienten durch eine parenterale Verabreichung
zu behandeln, wodurch die Lieferung und Verabreichung der antiviralen
Verbindung an Macrophagen und Monozyten, ein wichtiges Reservoir
von viralen Infektionen, erweitert wird. Dies wird den wirkungsvollen
Gebrauch von niedrigeren Dosen der veränderten Phosphonsäuren ermöglichen,
wodurch die Toxizität
der Verbindung vermindert wird. Liganden können auch mit eingebunden werden,
um die Spezifität
der Liposomen weiter zu fokussieren.
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Die
beschriebenen Derivate besitzen einige einzigartige und neue Vorteile
gegenüber
den liposomalen, wasserlöslichen
Phosphonformiaten. Erstens können
sie in Liposomen in viel größeren Verhältnissen
von Arzneimittel zu Lipid formuliert werden, weil sie in die Wand
des Liposoms mit eingebunden sind anstatt dass sie in dem wässrigen
Kernbereich angeordnet sind. Zweitens lecken die Liposomen, welche
die oben erwähnten,
lipophilen Phosphonformiatderivate enthalten, nicht während der
Speicherung, vorausgesetzt, eine verbesserte Produktstabilität ist vorhanden.
Weiterhin können
diese Zusammensetzungen lyophilisiert, bei Raumtemperatur trocken
gespeichert, und für
den Gebrauch wiederhergestellt werden, vorausgesetzt es ist eine
verbesserte Lagerfähigkeit
vorhanden. Dieselben erlauben auch eine wirkungsvolle Einbindung
antiviraler Verbindungen in liposomale Formulierungen ohne einen
nennenswerten Abfall der aktiven Verbindung. Ein weiterer Vorteil
besteht darin, dass die bei der in vivo Behandlung verwendeten Zusammensetzungen
einen größeren Prozentsatz
des verabreichten, antiviralen Lipid-phosphonsäure Konjugats dazu veranlassen
das beabsichtigte Ziel zu erreichen. Zur gleichen Zeit vermindert
die Verwendung der Zusammensetzungen die Menge, welche von der Niere
und von den Knochen aufgenommen wird, wodurch die toxischen Nebenwirkungen
der Phosphonsäurearznei
vermindert wird. Die toxischen Nebenwirkungen der Phosphonformiate
können
weiter vermindert werden, indem man die Liposomen, in denen die
Phosphonformiate enthalten sind, gezielt auf die tatsächlichen
oder potentiellen Stellen der Infektion lenkt, indem man Liganden
in die Liposomen mit einbindet. Das in das Liposom eingebundene,
Lipid-phosphonsäure
Konjugat wird den Patienten durch irgendeines der bekannten Verfahren
verabreicht, welche zur Verabreichung von Liposomen verwendet werden.
Die Liposomen können
intravenös
verabreicht werden, intraperitoneal, intramuskulär, intravitreal oder subkutan
als eine gepufferte, wässrige
Lösung.
Irgendein, pharmazeutisch annehmbarer, wässriger Puffer oder ein anderer
Arzneistoffträger
kann so lange verwendet werden, wie derselbe die Liposomenstruktur
oder die Aktivität
des Analogs der Lipidphosphonsäure
nicht zerstört.
Ein geeigneter wässriger
Puffer ist isotonisches Sorbitol, welches 5 mM Natriumphosphat mit
einem pH Wert von etwa 7,4 enthält
oder andere physiologische gepufferte Salzlösungen.
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Die
therapeutisch wirkungsvolle Menge der Lipidderivate wird bestimmt
durch eine Referenz auf die empfohlenen Dosierungen der aktiven,
antiviralen Phosphonsäure,
wobei man im Gedächtnis
behalten soll, dass bei der Auswahl der geeigneten Dosis in irgendeinem
spezifischen Fall dem Gewicht des Patienten, seiner allgemeinen
Gesundheit, seinem Stoffwechsel, seinem Alter und anderen Faktoren
Beachtung geschenkt werden muss, welche die Antwortreaktion auf
das Arzneimittel beeinflussen. Die Dosis für ein Säugetier, einschließlich des
Menschen, kann variieren, abhängig
von dem Ausmaß und
von der Stärke
der Infektion und von der Aktivität der verabreichten Verbindung.
Dosierungsgrade der liposomalen Lipidanalogen der Phosphonsäuren werden
etwa dieselben sein wie diejenigen für die Phosphonsäuren selbst.
Dosierungsgrade für die
Phosphonsäuren
durch eine herkömmliche
Verabreichung mittels intravenöser
Infusion sind gut eingeführt (Lambert,
R., et al. (1989) J. Med. Chem. 32: 367–374; Szoka, F. und Chu, C-J.,
Antimicrobial Agents and Chemotherapy: 32 (6) 858–864 (1988);
Ericksson et al. U.S. Patent No. 4,771,041). Foscarnet wird durch
eine i. v. Infusion bei 200 mg/kg/Tag für die Behandlung von HCMV beim
Menschen eingesetzt.
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Die
Prodrugs der Phosphonsäure
gemäß dieser
Erfindung werden dem Patienten auf einer täglichen Basis in einer oralen
Dosis von etwa 0,1 mg/kilogramm bis 1000 mg/kilogramm und mehr verabreicht,
vorzugsweise von etwa 1 mg/kilogramm bis etwa 400 mg/kilogramm.
Die parenterale Dosis wird zweckmäßiger Weise 20 bis 100% der
oralen Dosis sein.
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Liposomherstellung
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Nach
der Synthese und Reinigung wird das Lipidderivat der Phosphonsäure in die
Liposomen oder in einen anderen geeigneten Träger mit eingebunden. Die Einbindung
kann gemäß den gut
bekannten Verfahren zur Liposomherstellung ausgeführt werden,
wie etwa durch die Sonikation und die Extrusion. Geeignete, herkömmliche
Verfahren zur Liposomherstellung schließen solche Verfahren mit ein,
ohne aber auf diese beschränkt
zu sein, welche offenbart worden sind von Bangham et al. (Bangham,
A. D., Standish, M. M. und Watkins, J. C. (1965) J. Mol. Biol.,
23: 238–252.)
Olson, et al. (Olson, F., Hunt, C. A. Szoka, F. C., Vail, W. J.
und Papahadjapoulos, D. (1979) Biochim, Biophys. Acta, 557: 9–23.), Szoka,
F. und Papahadjapoulos, D. (1978) Proc. Nat. Acad. Sci. 75: 4194–4198, Mayhew,
E. et al. (1984) 775: 169–175),
Kim, S. et al. (1983) Biochim. Biophys. Act, 728: 339: 348, und
Mayer, et al. (1986) Biochim. Biophys. Acta, 858: 161–168.
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Die
Liposomen können
hergestellt werden aus den Lipidderivaten der Phosphonsäuren alleine
oder in Kombination mit irgendeinem der herkömmlichen, synthetischen oder
natürlichen
Phospholipidliposommaterialien, einschließlich der Phospholipide aus
natürlichen
Quellen, wie etwa aus dem Ei oder aus pflanzlichen oder tierischen
Quellen, wie etwa Phosphatidylcholin, Phosphatidylethanolamin, Phosphatidylglyzerin,
Sphingomyelin, Phosphatidylserin oder Phosphatidylinositol. Synthetische
Phospholipide, welche auch verwendet werden können, schließen mit
ein, sind aber nicht auf diese beschränkt: Dimyristoylphosphatidylcholin,
Dioleoylphosphatidylcholin, Dipalmitoylphosphatidylcholin und Distearoylphosphatidylcholin
und die entsprechenden synthetischen Phosphatidylethanolamine und
Phosphatidylglyzerine. Cholesterin oder andere Sterine, Cholesterinhemisuccinat,
Glycolipide, Cerebroside, Fettsäuren,
Ganglioside, Shingolipide, 1,2-bis(Oleoyloxy)-3-(trimethylammoniumpropan (DOTAP), N-[1-(2,3-dioleoyl)propyl]-N,N,N-trimethylammoniumchlorid (DOTMA),
und andere kationische Lipide können
in die Liposomen mit eingebunden werden, wie es den Experten auf
diesem Gebiet bekannt ist. Die relativen Mengen des in den Liposomen
verwendeten Phospholipids und der Zusatzstoffe (Additive) können verändert werden,
wenn dies erwünscht
ist. Die bevorzugten Bereiche reichen von etwa 60 bis zu 90 Molprozent
des Phospholipids; Cholesterin, Cholesterinhemisuccinat, Fettsäuren oder
kationische Lipide können
in Mengen verwendet werden, welche von 0 bis zu 50 Molprozent reichen. Die
Mengen der antiviralen Phosphonsäuren,
welche in die Lipidschicht der Liposomen mit eingebunden worden
sind, können
variiert werden, wobei die Konzentration ihrer Lipide von etwa 0,01
bis zu etwa 50 Molprozent reicht.
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Unter
Verwendung herkömmlicher
Verfahren können
annähernd
20 bis 30% der freien Phosphonsäure,
welche in der Lösung
vorhanden ist, in den Liposomen eingefangen und festgehalten werden;
somit gehen annähernd
70 bis 80% der aktiven Verbindung als Abfall verloren. Im Gegensatz
dazu wird dort, wo die Lipidphosphonsäure in die Liposomen mit eingebunden
wird, praktisch im Grunde die gesamte antivirale Verbindung in die
Liposomen mit eingebunden und es geht im wesentlichen nichts von
der aktiven Verbindung als Abfall verloren.
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Die
Liposomen mit den obigen Formulierungen können für ihre bezweckten Ziele noch
spezifischer hergestellt werden mit der Einbindung von monoklonalen
Antikörpern
oder von anderen Liganden, welche spezifisch für eine Zielstelle sind. Zum
Beispiel können
monoklonale Antikörper
gegenüber
dem CD4 (T4) Rezeptor in das Liposom mit eingebunden werden durch
eine Verbindung zu dem Phosphatidylethanolamin (PE), welches in
das Liposom durch das Verfahren von Leserman, L. et al. (1980) Nature
288: 602–604
mit eingebunden worden ist.
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EXPERIMENTELLE
VERFAHREN
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Die
unten beschriebenen chemischen Reaktionen werden im allgemeinen
offenbart mit den Ausdrücken
ihrer allgemeinen Anwendung bei der Herstellung von Lipidprodrugs
gemäß der Erfindung.
Gelegentlich kann die Reaktion nicht wie beschrieben auf ein jedes
Prodrug innerhalb des offenbarten Umfangs anwendbar sein. Die Verbindungen,
für welche
dies eintritt, werden von den Experten auf diesem Gebiet leicht
erkannt werden. In allen solchen Fällen können entweder die Reaktionen
erfolgreich durchgeführt
werden durch herkömmliche
Veränderungen,
welche den Experten auf diesem Gebiet bekannt sind, das heißt durch
einen Wechsel zu alternativen herkömmlichen Reagenzien, oder durch
eine Routineveränderung
der Reaktionsbedingungen. Alternativ werden andere hier offenbarte
oder andere herkömmliche
Reaktionen anwendbar sein auf die Herstellung der Verbindungen gemäß der Erfindung.
Bei allen Herstellungsverfahren sind alle Startmaterialien bekannt
oder sie sind leicht aus bekannten Startmaterialien herstellbar.
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Ohne
weitere Ausarbeitung glaubt man, dass ein Experte auf diesem Gebiet
unter Verwendung der vorher gegebenen Beschreibung die Erfindung
in ihrem vollsten Umfang ausnutzen kann. Die folgenden bevorzugten
Ausführungen
sind daher bloß zu
darstellerischen Zwecken konstruiert worden und sie dienen daher in
keiner Weise der Begrenzung auf den Rest der Offenbarung, in welcher
Weise auch immer. Alle in den Beispielen angezeigten Temperaturen
sind in Grad Celsius angegeben und sie sind unberichtigt.
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Die
vorliegende Erfindung wird unten im Detail unter Verwendung der
folgenden Beispiele beschrieben, aber die offenbarten Verfahren
sind für
die Herstellung aller Phosphonsäuren
anwendbar, welche durch den Umfang der Erfindung abgedeckt werden,
und sie sind nicht auf die Beispiele begrenzt.
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BEISPIEL 1
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Synthese der Analogen
von 1-O-Alkyl-2-halo-1,3-propandiol-3-phosphonformiat und der Analogen von
1-O-Alkyl-2-amino-1,3-propandiol-3-phosphonformiat
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Die
stereogesteuerte Synthese von Analogen von 1-O-Alkyl-2-halo-1,3-propandiol-3-phosphonformiat ist
in dem Schema 1 dargestellt. 2,3-Isopropylidin-sn-Glycerol führt über eine Behandlung mit dem
geeigneten Alkylmethansulfonat zu der Zwischenverbindung 2. Die
Entfernung der Isopropylidingruppe durch eine Behandlung mit Essigsäure mit
einer anschließenden
Tritylation mit Tritylchlorid und Pyridin führt zu der Verbindung 3 mit
einer freien 2-Hydroxylgruppe.
Die Behandlung von 3 mit n-Halosuccimid und Triphenylphosphin gemäß dem Verfahren
von Bose und Lal [(1973), Tetrahedron Lett. 40: 3937] wird zu der
Zwischenverbindung 4 führen.
Die Ersetzung der Hydroxylgruppe mit einem Halogen vollzieht sich
mit einer vollständigen
Inversion (SN2, Verschiebung) und mit einer
Ausbeuten von 65–95%.
Die Entfernung der Tritylgruppe mit Trifluoressigsäure in Dichlormethan
führt zu
der Haloverbindung 5. Die Reaktion von 5 mit Carbethoxyphosphodichloridat führt zu einem
Analog 6 der Phosphonameisensäure.
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Während dieses
Verfahren funktioniert wenn X aus Cl, Br und I besteht, ist ein
etwas verschiedener Ansatz für
das Analog erforderlich wenn X gleich F ist. Eine Behandlung der
Zwischenverbindung 3 mit Diphenyltrifluorphosphoran gemäß einem
von Kobayashi und seinen Mitarbeitern offenbarten Verfahren (1968, Chem.
Pharm. Bull. 16(9): 1784) führt
zu der Umwandlung des Alkohols 3 zu der Fluorverbindung 4 mit guten Ausbeuten.
Die auf die Fluoranalogen aus 6 folgenden Schritte sind identisch
mit den früher
beschriebenen Schritten.
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Die
Behandlung der in dem Schema I beschriebenen Bromzwischenverbindung
4 mit flüssigem
Ammoniak in einer Stahlbombe wird zu einer Aminierung an der Position
2 führen.
Die Behandlung der verbleibenden 2-Aminoverbindung mit Benzylbromid
wird die 2-Aminogruppe schützen.
Nachfolgende Schritte werden mit denen identisch sein, welche in
dem Schema I bis zu der Zwischenverbindung 6 beschrieben worden sind.
Die schützende
Benzylgruppe kann an diesem Punkt durch eine Hydrogenolyse mit Pd/C
entfernt werden.
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Die
Behandlung der Aminozwischenverbindung mit Acylchlorid wird zu der
N-Acylverbindung führen. Alternativ
wird die Behandlung der Bromzwischenverbindung 4 mit Mono- oder Dialkylamin
zu den Monoalkylamino- und den Dialkylaminoderivaten führen.
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Die
oben beschriebenen Verfahren können
ausgeführt
werden mit leicht verfügbaren
Startmaterialien, die Verfahrensweise ist gut dokumentiert und die
Experten auf diesem Gebiet können
die Veränderungen
erkennen, welche bei den Startmaterialien und bei den Verfahren
notwendig sind, um die 2-Aminoanalogen zu synthetisieren, die aufgelistet
worden sind.
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BEISPIEL 2
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Synthese von
Thiophosphonsäuren
und ihrer Lipidprodrugs
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Die
Thiophosphonameisensäure
wird gemäß dem Verfahren
von McKenna (U.S. Patent 5,072,032) synthetisiert durch die Reaktion
von Trimethylphosphonameisensäure
mit Lawesson's Reagens
[2,4-bis(4-Methoxyphenyl)-1,3-dithia-2,4-diphosphetan 2,4-disulfid]. Die Thiophosphonessigsäure wird
auch in einer ähnlichen
Art und Weise synthetisiert.
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Selenphosphonameisensäure kann
synthetisiert werden durch eine Behandlung von Trimethylphosphonameisensäure mit
elementarem Selen durch eine Anpassung von Verfahren, über die
berichtet worden ist von Stec und seinen Mitarbeitern (1976, Stec,
W. J., Okruszek, A und Michalski, J. J. Org. Chem. 41, 233) und
von Buina et al (1979, Buina, N. A.; Sibgatullina, F. G.; Neureldinor,
I. A. Izv. Akad. Nauksssr., Ser. Khim. 10, 2362). Selenphosphonessigsäure kann
auch in einer ähnlichen
Art und Weise synthetisiert werden. Die Selensäuren können dann zu den enstprechenden
Lipidprodrugs durch Verfahren umgewandelt werden, welche mit jenen
für die
Oxo- und Thioanalogen identisch sind.
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Die
Synthese von Batyl-Thiophosphonameisensäure (PFSA) wurde ausgeführt in einer ähnlichen
Art und Weise wie die Synthese der Batyl-Phosphonameisensäure, mit
einigen Veränderungen.
1-O-Octadecyl-2-O-benzyl-sn-Glycerol,
gekauft von Bachem (Basel, Schweiz), wurde unter Verwendung eines
Dicyclohexylcarbodiimids an den Thiophosphonameisensäureethylester
gekoppelt. Nach der Reinigung durch eine Silikatgelchromatographie
wurde der PFSA-Ethylester debenzyliert mit Pd/C und Cyclohexen.
Dieses Verfahren, über
das in (1977, J. Chem. Soc., Perkin Trans. 1, 490) berichtet worden
ist, kann für
die Hydrogenolyse von Schwefel enthaltenden Verbindungen verwendet
werden. Die PFSA wurde erzielt durch eine Basishydrolyse des debenzylierten
Esters. Batyl-Thiophosphonessigsäure
wurde in einer ähnlichen
Art und Weise synthetisiert.
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BEISPIEL 3
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Synthese von 1-O-Octadecyl-1,3-propandiol-3-phosphonformiat
und 1-O-Octadecyl-1,2-ethandiol-2-phosphonformiat
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Herstellung von 1-O-Octadecyl-1,3-propandiol
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1-O-Trityl-1,3-propandiol,
welches gemäß dem Verfahren
von Sela, et al. (1987) Nucleic Acids Research 15: 3124 synthetisiert
worden ist, wurde mit Octadecylmethansulfonat (NuCheck Prep, Inc.)
in Anwesenheit von Natriumhydrid in Dimethylformamid behandelt.
Das Produkt, 1-O-Octadecyl-3-O-tritylpropandiol, wurde
isoliert und durch eine Flashchromatographie gereinigt. Die schützende Tritylgruppe
wurde durch eine Behandlung mit Trifluoressigsäure in Dichlormethan entfernt,
um das 1-O-Octadecyl-1,3-propandiol zu ergeben.
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Es
wurde eine Lösung
von 1-O-Octadecylpropandiol (1 mmol) in Pyridin (15 ml) tropfenweise
unter Umrühren
hinzu gegeben zu einer Lösung
von Carbethoxyphosphodichloridat (1,6 mmol) in Chloroform (25 ml),
welche in einem Eissalzbad auf 0°C
abgekühlt
war. Der Mischung wurde es ermöglicht,
sich auf Raumtemperatur zu erwärmen
und sie wurde dann über
Nacht bei Raumtemperatur umgerührt.
Die Mischung wurde abgekühlt
und 1 ml Wasser wurde hinzugefügt.
Nach dem Umrühren
bei 0°C
während
einer Dauer von 2 Stunden wurde die Mischung im Vakuum konzentriert.
Das restliche Öl
wurde mittels einer Flashchromatographie mit Chloroformmethanol
95 : 5 als dem Elutionsmittel behandelt, um das Produkt zu ergeben,
nämlich 1-O-Octadecylpropandiol-3-ethylphosphonformiat.
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Der
Ethylester wurde in einer 1 : 1 Mischung von Ethanol und 0,1 N NaOH
(50 ml) aufgelöst
und während
einer Dauer von 15 Minuten mit Schallwellen behandelt. Die sich
daraus ergebende Mischung wurde bei 60°C in einem Ölbad während einer Dauer von 2 Stunden
umgerührt.
Die Mischung wurde gefiltert und das Filtrat wurde im Vakuum auf
den trockenen Zustand konzentriert. Der sich daraus ergebende Feststoff
wurde wieder in Wasser suspendiert, abgekühlt und gefriergetrocknet (lyophilisiert),
um als Ausbeute die Zielverbindung zu ergeben.
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Das
entsprechende Analog eines 1,2-Ethandiols kann hergestellt werden,
wie es in dem obigen Verfahren beschrieben worden ist, indem das
1-O-Trityl-1,2-ethandiol an die Stelle des Startmaterials gesetzt
wird.
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BEISPIEL 4
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Synthese von 1-O-Octadecyl-1,3-propandiol-3-phosphonacetat
und 1-O-Octadecyl-1,2-ethandiol-2-phosphonacetat
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Es
wurde eine Lösung
von Dicyclohexylcarbodiimid (DCC; 3 mmol) in CH2Cl2 (20 ml) tropfenweise unter Umrühren hinzu
zu einer Mischung von 1-O-Octadecyl-1,3-propandiol (1 mmol) und
Phosphonessigsäureethylester
(1,1 mmol) in Pyridin (50 ml) gegeben, welche in einem Eisbad auf
0°C abgekühlt war.
Der Mischung wurde bei 0°C
während
einer Dauer von 2 Stunden und dann über Nacht bei Raumtemperatur
umgerührt.
Die Mischung wurde auf den trockenen Zustand konzentriert und der
verbleibende Rest wurde mittels einer Flashchromatographie mit Chloroformmethanol
95 : 5 als dem Elutionsmittel behandelt, um als Ausbeute das 1-O-Octadecylpropandiol-3-phosphonacetatethylester
zu ergeben.
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Der
Ethylester wurde in einer 1 : 1 Mischung von 0,1 N NaOH und Ethanol
(50 ml) aufgelöst.
Die Mischung wurde während
einer Dauer von 15 Minuten mit Schallwellen behandelt und in einem Ölbad bei
60°C während einer
Dauer von 2 Stunden erwärmt.
Die Mischung wurde gefiltert und das Filtrat wurde im Vakuum konzentriert.
Der sich daraus ergebende Feststoff wurde in Wasser aufgelöst, abgekühlt und
gefriergetrocknet (lyophilisiert), um das Produkt als einen flaumigen,
weißen
Feststoff zu ergeben.
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Das
entsprechende Analog eines 1,2-Ethandiols kann hergestellt werden,
wie es in dem obigen Verfahren beschrieben worden ist, indem das
1-O-Trityl-1,2-ethandiol an die Stelle des Startmaterials gesetzt
wird.
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BEISPIEL 5
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Synthese von 1-O-Octadecyl-1,3-propandiol-3-thiophosphonformiat
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Es
wurde eine Lösung
von Dicyclohexylcarbodiimid (DCC; 3 mmol) in Dichlormethan tropfenweise
unter Umrühren
hinzu zu einer Mischung von 1-O-Octadecyl-1,3-propandiol (1 mmol)
und Ethylthiophosphonformiat (1,1 mmol) in Pyridin (50 ml) gegeben,
welche in einem Eissalzbad auf 0°C
abgekühlt
war. Die sich ergebende Mischung wurde bei 0°C während einer Dauer von 2 Stunden
und dann über
Nacht bei Raumtemperatur umgerührt.
Die Mischung wurde gefiltert und auf den trockenen Zustand im Vakuum
konzentriert. Der verbleibende Rest wurde über Silikatgel durch eine Flashchromatographie
behandelt, und zwar mit einem ansteigenden Gradienten an Methanol
in dem Chloroform als dem Elutionsmittel, um so ein reines Produkt
zu erzielen.
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Der
Produkt wurde in einer Mischung von Ethanol : 0,1 N NaOH (1 : 1,
50 ml) aufgelöst
und während einer
Dauer von 15 Minuten mit Schallwellen behandelt Die sich ergebende
Mischung wurde während
einer Dauer von 2 Stunden bei 60°C
erwärmt,
gefiltert und auf den trockenen Zustand konzentriert. Der verbleibende Rest
wurde in einer minimalen Menge an Wasser aufgelöst und gefriergetrocknet (lyophilisiert),
um die Zielverbindung als einen flaumigen Feststoff zu erhalten.
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BEISPIEL 6
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Synthese von 1-O-Octadecyl-1,3-propandiol-3-thiophosphonacetat
-
Es
wurde eine Lösung
von Dicyclohexylcarbodiimid (3,3 mol) tropfenweise unter Umrühren hinzu
zu einer Mischung von 1-O-Octadecyl-1,3-propandiol (1 mmol) und
Ethylthiophosphonacetat (1,1 mmol) in CH2Cl2 (50 ml) gegeben, welche in einem Eissalzbad
auf 0°C
abgekühlt
war. Die sich ergebende Mischung wurde über Nacht bei Raumtemperatur
umgerührt.
Die Mischung wurde auf den trockenen Zustand konzentriert und über Silikatgel
durch Flashchromatographie behandelt, und zwar mit Chloroform-Methanol (95 : 5)
als dem Elutionsmittel, um als Ausbeute ein reines Produkt zu erzielen.
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Der
Ethylester wurde in einer 1 : 1 Mischung von Ethanol und 0,1 N NaOH
(50 ml) aufgelöst
und während
einer Dauer von 15 Minuten mit Schallwellen behandelt. Die sich
ergebende Mischung wurde während einer
Dauer von 2 Stunden bei 60°C
erwärmt,
gefiltert und auf den trockenen Zustand konzentriert. Der verbleibende
Rest wurde in einer minimalen Menge an Wasser aufgelöst und gefriergetrocknet
(lyophilisiert), um eine reine Verbindung als einen flaumigen Feststoff
zu erzielen.
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BEISPIEL 7
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Synthese von 1-O-Octadecyl-2-O-methyl-sn-glycero-3-phosphonformiat
-
Es
wurde eine Lösung
von 1-O-Octadecyl-2-O-methyl-sn-Glycerol (1,0 mmol)
in Pyridine (15 ml) tropfenweise hinzu zu einer Lösung von
Carbethoxyphosphodichloridat (1,6 mmol) in Chloroform (20 ml) gegeben, welche
in einem Eissalzbad auf 0°C
abgekühlt
war. Die Mischung wurde bei Raumtemperatur über Nacht umgerührt. Die
Mischung wurde abgekühlt,
2 ml Wasser wurde hinzugefügt
und die resultierende Mischung wurde bei Raumtemperatur während einer
Dauer von 2 Stunden umgerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde dann im Vakuum konzentriert und der verbleibende
Rest wurde über
Silikatgel durch eine Flashchromatographie behandelt, und zwar mit
Chloroform Methanol als dem Elutionsmittel.
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Der
Ethylester wurde in einer 1 : 1 Mischung von Ethanol und 0,1 N NaOH
aufgelöst
und während
einer Dauer von 15 Minuten mit Schallwellen behandelt. Die Mischung
wurde während
einer Dauer von 2 Stunden unter Umrühren bei 60°C erwärmt, gefiltert und das Filtrat
verdunstete zum trockenen Zustand hin. Der verbleibende Rest wurde
aus 25% wässrigem
Ethanol rekristallisiert, um als Ausbeute ein reines Produkt zu
erzielen.
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BEISPIEL 8
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Synthese von 1-O-Octadecyl-2-O-methyl-sn-glycero-3-phosphonacetat
-
Es
wurde eine Lösung
von Dicyclohexylcarbodiimid (3,0 mmol) in CH2Cl2 (20 ml) tropfenweise unter Umrühren hinzu
zu einer Mischung von 1-O-Octadecyl-2-O-methyl-sn-Glycerol (1 mmol) und Phosphonessigsäureethylesterhydrochlorid
(1 mmol) in Pyridin (50 ml) gegeben, welche in einem Eissalzbad
auf 0°C
abgekühlt
war. Die resultierende Lösung
wurde bei Raumtemperatur über
Nacht umgerührt.
Nach dem Konzentrieren im Vakuum wurde der verbleibende Rest über Silikatgel
durch eine Flashchromatographie behandelt, und zwar mit einem Gradienten
von Methanol in Chloroform als dem Elutionsmittel, um 1-O-Octadecyl-2-O-methyl-sn-glycero-3-phosphonessigsäureethylester
als Ausbeute zu ergeben.
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Der
Ethylester wurde in einer 1 : 1 Mischung von Ethanol : 0,1 N NaOH
(50 ml) aufgelöst
und die resultierende Lösung
wurde während
einer Dauer von 15 Minuten mit Schallwellen behandelt. Die Lösung wurde dann
während
einer Dauer von 3 Stunden in einem Ölbad bei 70°C erwärmt. Die Lösung wurde abgekühlt, der resultierende
Feststoff wurde abgefiltert und mit kaltem Ethanol gewaschen. Dieser
Feststoff wurde im Vakuum getrocknet, um als Ausbeute ein reines
Produkt zu ergeben.
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BEISPIEL 9
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Synthese von 1-O-Octadecyl-2-O-methyl-sn-glycero-3-thiophosphonformiat
-
Es
wurde eine Lösung
von Dicyclohexylcarbodiimid (3 mmol) in CH2Cl2 (20 ml) tropfenweise unter Umrühren hinzu
zu einer Mischung von 1-O-Octadecyl-2-O-methyl-sn-Glycerol (1 mmol) und Ethylthiophosphonformiat
(1,1 mmol) in Dichlormethan (50 ml) gegeben, welche in einem Eissalzbad
auf 0°C
abgekühlt
war. Die resultierende Mischung wurde bei Raumtemperatur über Nacht
umgerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde gefiltert und im Vakuum auf den trockenen
Zustand konzentriert. Der verbleibende Rest wurde über Silikatgel durch
eine Flashchromatographie behandelt, und zwar mit einem wachsenden
Gradienten von Methanol in Chloroform als dem Elutionslösungsmittel,
um einen reinen 1-O-Octadecyl-2-O-methyl-sn-glycero-3-thiophosphonameisensäureethylester
als Ausbeute zu ergeben.
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Der
Ethylester wurde in einer 1 : 1 Mischung von Ethanol und 0,1 N NaOH
(50 ml) aufgelöst
und während
einer Dauer von 15 Minuten mit Schallwellen behandelt. Die Lösung wurde
während
einer Dauer von 2 Stunden bei 60°C
erwärmt,
gefiltert und das Filtrat auf den trockenen Zustand konzentriert.
Der verbleibende Rest wurde in einer minimalen Menge an Ester aufgelöst und gefriergetrocknet
(lyophilisiert), um die Zielverbindung als einen flaumigen Feststoff
zu erzielen.
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BEISPIEL 10
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Synthese von 1-O-Octadecyl-2-O-methyl-sn-glycero-3-thiophosphonacetat
-
Es
wurde eine Lösung
von Dicyclohexylcarbodiimid (DCC; 3 mmol) tropfenweise unter Umrühren hinzu
zu einer Mischung von 1-O-Octadecyl-2-O-methyl-sn-Glycerol (1 mmol) und Ethylthiophosphonacetat
(1 mmol) in Pyridin (50 ml) gegeben. Die Mischung wurde bei Raumtemperatur über Nacht
umgerührt.
Das Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt und der verbleibende Rest wurde über Silikatgel
durch eine Flashchromatographie behandelt, und zwar mit einem wachsenden
Gradienten von Methanol in Chloroform als dem Elutionsmittel, um
einen reinen 1-O-Octadecyl-2-O-methyl-sn-glycero-3-thiophosphonameisensäureethylester
zu erzielen.
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Der
Ethylester wurde in einer 1 : 1 Mischung von Ethanol und 0,1 N NaOH
(50 ml) aufgelöst.
Die Lösung
wurde während
einer Dauer von 15 Minuten mit Schallwellen behandelt und während einer
Dauer von 2 Stunden bei 65°C
umgerührt.
Die Lösung
wurde gefiltert und das Filtrat in dem Gefrierschrank abgekühlt. Der resultierende
Feststoff wurde abgefiltert, mit kaltem Ethanol gewaschen und im
Vakuum getrocknet, um als Ausbeute ein reines Produkt zu ergeben.
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BEISPIEL 11
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Synthese von 1-O-Octadecyl-2-O-benzyl-sn-glycero-3-thiophosphonameisensäureethylester
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Es
wurde eine Lösung
von Dicyclohexylcarbodiimid (3 mmol) in Dichlormethan (20 ml) tropfenweise unter
Umrühren
hinzu zu einer Lösung
von 1-O-Octadecyl-2-O-benzyl-sn-Glycerol
(1 mmol) und Ethylthiophosphonformiat (1 mmol) in Pyridin (50 ml)
gegeben, welche in einem Eissalzbad auf 0°C abgekühlt war. Die Mischung wurde
bei Raumtemperatur über
Nacht umgerührt.
Nach dem Konzentrieren im Vakuum wurde der verbleibende Rest über Silikatgel
durch eine Chromatographie behandelt, um als Ausbeute eine reine
Zielverbindung zu ergeben.
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BEISPIEL 12
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Synthese von 1-O-Octadecyl-sn-glycero-3-thiophosphonformiat
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1-O-Octadecyl-2-O-benzyl-sn-glycero-3-thiophosphonameisensäureethylester
(1 mmol) wurde in Ethanol (25 ml) gelöst. Pd/C (100 mg) und Cyclohexen
(5 ml) wurden zu der Lösung
hinzugefügt
und die Mischung wurde bei Raumtemperatur über Nacht umgerührt. Die
Mischung wurde gefiltert und das Filtrat wurde im Vakuum konzentriert.
Die Reinigung des verbleibenden Restes mittels einer Flashchromatographie
mit einem Gradienten von Methanol in Chloroform führte zu
dem debenzylierten Ethylester. Dieser Ester wurde in einer 1 : 1
Mischung von Ethanol und 0,1 NaOH (50 ml) aufgelöst und die Lösung wurde
während
einer Dauer von 15 Minuten mit Schallwellen behandelt. Nach dem
Erwärmen
während
einer Dauer von 2 Stunden bei 60°C
wurde die Lösung
gefiltert und das Filtrat im Vakuum konzentriert. Der verbleibende
Rest wurde in Wasser suspendiert, abgekühlt und gefriergetrocknet (lyophilisiert),
um als Ausbeute die Zielverbindung zu erhalten.
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BEISPIEL 13
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Synthese von 1-O-Octadecyl-2-O-benzyl-sn-glycero-3-thiophosphonessigsäureethylester
-
Es
wurde eine Lösung
von Dicyclohexylcarbodiimid (3 mmol) in Dichlormethan (20 ml) tropfenweise unter
Umrühren
hinzu zu einer Lösung
von 1-O-Octadecyl-2-O-benzyl-sn-Glycerol
(1 mmol) und Ethylthiophosphonacetat (1 mmol) in Pyridin (50 ml)
gegeben, welche in einem Eissalzbad auf 0°C abgekühlt war. Die Mischung wurde
bei Raumtemperatur über
Nacht umgerührt
und im Vakuum auf den trockenen Zustand konzentriert. Der verbleibende
Rest wurde mittels einer Flashchromatographie behandelt mit einem
Gradienten von Methanol in Chloroform als Elutionsmittel, um als
Ausbeute eine reine Zielverbindung zu ergeben.
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BEISPIEL 14
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Synthese von 1-O-Octadecyl-sn-glycero-3-thiophosphonacetat
-
Eine
Lösung
von 1-O-Octadecyl-2-O-benzyl-sn-glycero-3-phosphonessigsäureethylester
(1 mmol) in Ethanol (50 ml) wurde mit Pd/C (100 mg) und Cyclohexen
(5 ml) verbunden und das Gemisch wurde bei 60 psi Wasserstoff über Nacht
hydrogenisiert.
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Die
Mischung wurde gefiltert und das Filtrat wurde im Vakuum konzentriert.
Der verbleibende Rest wurde mittels einer Flashchromatographie mit
einem Gradienten von Methanol in Chloroform als Elutionsmittel behandelt,
um den debenzylierten Ethylester zu ergeben. Dieser wurde in einer
1 : 1 Mischung von Ethanol und 0,1 N NaOH (50 ml) aufgelöst und während einer
Dauer von 15 Minuten mit Schallwellen behandelt. Die Mischung wurde
während
einer Dauer von 2 Stunden bei 60°C
erwärmt.
Die Lösung
wurde gefiltert und im Vakuum konzentriert. Das Produkt wurde aus
wässrigem
Ethanol rekristallisiert.
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Die
folgenden Beispiele beziehen sich auf die Zwischenverbindung und
auf die Zielverbindungen, dabei sind sie so numeriert, wie es in
den Schemata II und III der Synthese gezeigt ist.
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BEISPIEL 15
-
Synthese von Phosphonsäurearten,
bei welchen Y = CH-OH, m = 1, R1 = Octadecyl (Verbindung #8 im Schema
II)
-
D-Erythrose,
1, (gekauft von Aldrich Chemical Company), wird über eine Behandlung mit NaH
und Benzylbromid in DMF bei –70°C die selektiv
geschützten
Arten von 4-O-Benzylerythrose, 2, ergeben. Eine Behandlung dieser
Zwischenverbindung mit Dimethoxypropan und Aceton mit Spurenelementen
einer Perchlorsäure
wird zu 2,3-di-O-Isopropylidin-4-O-benzylerythrose
3 führen.
Eine Reduktion der Verbindung 3 mit Natriumborhydrid führt zu dem
geschützten
Erythritol, 4. Eine Behandlung von 4 mit Octadecylmethansulfonat
ergibt das 1-O-Octadecyl-2,3,di-O-isopropylidin-4-O-benzylerythritol 5.
Eine Debenzylierung mit Pd/C und Wasserstoff, anschließend gefolgt
von einer DCC Kopplung mit Ethylphosphonformiat wird zu der Zwischenverbindung
7 führen.
Eine Auflösung
der Blockierung von 1 mit 10% TFA in CH2Cl2, anschließend gefolgt von einer Hydrolyse
mit einer Base ergibt die Zielverbindung 8.
-
BEISPIEL 16
-
Synthese von einem Derivat
eines Phosphonformiats, bei welchen R2 =
H, Y = CH-OH, R = Octadecyl, m = 2 (Verbindung 17 im Schema III)
-
Im
Handel erhältliche
D-Ribose, 9, (Sigma Chemical Co), wird über eine Behandlung mit Trimethylsilylmethylmercaptan
durch eine Anpassung eines Verfahrens von Evans und dessen Mitarbeitern
(Evans, D. A., Truesdale, L. K., Gimm, K. G., Nesbitt, S. L., J.
Am. Chem. Soc., 99, 5009, 1977) in das Dimethyldithioacetal 10 führen. Dies
schließt
die Ribose in der offenen Kettenkonformation fest ein. Die Behandlung
der geschützten
Ribose mit Benzylbromid in DMF bei –70°C wird zu einer selektiven Blockierung
der 5-Primärhydroxylgruppe
der Ribose führen,
was zu der Verbindung 11 führt. Über solch
ein selektives Blockieren ist in der Literatur erwähnt worden
(1987, Fukuzawa, A., Sato, H., Masamune, T. Tetrahedron Lett. 28,
4303). Die 2,3, und 4 Hydroxylgruppen an der an 1,5 derivatisierten
Ribose kann durch eine Behandlung mit Methoxymethylchlorid (1972,
Stark, G., Takashi, T. J. Am. Chem. Soc., 94, 7827) geschützt werden,
um die vollständig
geschützte Zwischenverbindung
12 der Ribose zu erhalten.
-
Das
Aldehyd an der C1 Stelle wird durch eine
Behandlung der Zwischenverbindung 12 mit AgNO3/Ag2O erzeugt (1977, Corey, E. J., Shibasaki,
M., Knolle, J., Sugahara, T. Tetrahedron Lett., 785), um die Verbindung
13 zu ergeben. Eine Reduktion mit Natriumborhydrid, anschließend gefolgt
von einer Alkylierung mit Octadecylmethansulfonat, ergibt 1-O-Octadecyl-2,3,4-tri-O-methoxymethyl-5-O-benzylribose
15.
-
Ein
Entfernen der Benzylgruppe durch eine Hydrierung mit Pd/C, anschließend gefolgt
von einer Kopplung mit Ethylphosphonformiat unter Verwendung von
Dicyclohexylcarbodiimid, ergibt als Ausbeute die Zwischenverbindung
16. Die Behandlung mit Essigsäure
entfernt die schützenden
Methoxymethylgruppen und die Behandlung mit der Basis führt zu der
Zielverbindung 17. SCHEMA
I
- R1
- -(CH2)nCH3, n = 7, 9, 11,
13, 15, 17
- Z
- Cl, Br, I, -OCH3, -NH2, -NH-R2,
-N-(R2)2
- R3
- -CH3,
-CH2CH3 und -CH2CH2CH3
- a
- NaH, DMF, R1-OSO2Me;
- b
- Essigsäure;
- c
- Tritylchlorid, Pyridin;
- d
- NaH, DMF, R2-Br;
- e
- TFA, CH2Cl2;
- f
- Cl2POCOOR3; H2O
SCHEMA
II
Beispiel: Synthese einer Analogen der Phosphonameisensäure Y =
CHOH, m = 1, R2 = OH, R1 = Octadecyl - i
- BnBr, NaH;
- ii
- DMP, H+;
- iii
- NaBH4;
- iv
- ROSO2Me
(R = Octadecyl), NaH;
- v
- H2,
Pd/C;
- vi
- DCC, Ethylphosphonformiat;
- vii
- TFA, CH2Cl2;
SCHEMA
III
Beispiel: Synthese einer Analogen der Phosphonameisensäure Y =
CHOR, m = 2, R2 = OH, R1 = Octadecyl - i
- MeSSiMe3,
ZnI2;
- ii
- BnBr, NaH;
- iii
- CH3OCH2Cl (Chlorid MOM), NaH, THF;
- iv
- AgNO3,
Ag2O;
- v
- NaBH4;
- vi
- ROSO2Me,
NaH;
- vii
- H2,
Pd/C;
- viii
- DCC, Ethylphosphonformiat;
- ix
- Essigsäure;
- x
- NaOH, Ethanol
-
BEISPIEL 17
-
Antivirale Aktivität von Prodrugs
der Phosphonsäure
in einer Zellkultur
-
Phosphonsäurederivate
mit Strukturen gemäß der Formel
I wurden auf ihre antivirale Aktivität in embryonalen Fibroblasten
der menschlichen Lunge (MRC-5) getestet oder in menschlichen, epitheloiden,
zervikalen Karzinomzellen (HeLa), welche den CD4 Rezeptor (HT4-6C)
exprimieren. HCMV (Stamm AD-169) und HSV-1 (Wildtyp) wurden benutzt,
um MRC-'5 Zellen
zu infizieren und HCMV- oder HSV-spezifische DNA wurde durch Verfahren
einer DNA Sonde (HybriwixTM, Diagnostic
Hybrids, Inc. Athens, OH) gemäß den Anweisungen des
Herstellers gemessen. Eine HIV Replikation wurde in den von HIV-1
infizierten HT4-6C Zellen unter Verwendung eines Plaque-Reduktionstests
zugänglich
gemacht (Larder, B. et al. (1990) Antimicrobial Agents Chemother.
34: 436).
-
Die
Cytotoxizität
von B-PFA und B-PAA in subkonfluenten MRC-5 Zellen wurde durch einen
Trypanblau-Ausschluss bewertet. Die toxische Dosis TD50 war > 1000 μM und für B-PAA
betrug sie 32–100 μM, was darauf
hinweist, dass die Verbindungen Selektivitätsindizes aufweisen, welche
sich auf 300 belaufen oder größer sind.
-
BEISPIEL 18
-
CMV antiviraler
Empfindlichkeitstest
-
Subkonfluente
MRC-5 Zellen in 24-Loch Kulturschalen wurden während einer Dauer von 24 Stunden vorbehandelt
mit verschiedenen Konzentrationen eines Arzneimittels in einem MEM
Medium, welches 2% FBS und Antibiotika enthielt. Das Medium wurde
entfernt und der Virus wurde in einer Verdünnung hinzu gegeben, welche
zu einer 3–4+
cytopathischen Wirkung (CPE = CytoPathic Effect) in fünf Tagen
bei den Vertiefungen der Kulturschalen ohne Arzneimittel führen wird.
Diese wurde absorbiert während
einer Dauer von 1 Stunde bei 37°C,
aufgesogen und mit den verdünnten
Arzneimittellösungen
ersetzt. Nach einer fünftägigen Inkubationszeit
wurde HCMV DNA im Triplikat quantifiziert durch eine Nukleinsäurehybridisierung
unter Verwendung eines CMV Antiviralen Suszeptibilitäts Testkits
von Diagnostic Hybrids, Inc. (Athens, OH). Das Medium wurde entfernt
und die Zellen wurden gemäß den Anweisungen
des Herstellers aufgelöst
(lysiert). Nach der Absorption des Lysats wurden die HybriwixTM Filter über Nacht bei 60°C hybridisiert.
Die HybriwixTM wurden während einer Dauer von 30 Minuten
bei 73°C
gewaschen und in einem Gammazähler
gezählt.
Die Ergebnisse werden als Prozentsatz der unbehandelten von HCMV
infizierten Kontrollzellen ausgedrückt.
-
BEISPIEL 19
-
HSV antiviraler
Empfindlichkeitstest
-
Subkonfluente
MRC-5 Zellen in 24-Loch Kulturschalen wurden geimpft, indem man
das Medium entfernte und indem man das HSV-1 Virus in einer Verdünnung hinzu
gab, welche zu einer 3–4+
CPE in 20–24 Stunden
bei den Vertiefungen der Kulturschalen ohne Arzneimittel führen wird.
Diese wurde absorbiert während
einer Dauer von 1 Stunde bei 37°C,
aufgesogen und ersetzt mit verschiedenen Konzentrationen an Arzneimitteln
in einem MEM Medium, welches 2% FBS und Antibiotika enthielt. Nach
einer Inkubationszeit von annähernd
24 Stunden wurde HSV DNA im Triplikat quantifiziert durch eine Nukleinsäurehybridisierung
unter Verwendung eines HSV Antiviralen Suszeptibilitäts Testkits
von Diagnostic Hybrids, Inc. (Athens, OH). Das Medium wurde entfernt
und die Zellen wurden gemäß den Anweisungen
des Herstellers aufgelöst
(lysiert). Nach der Absorption des Lysats wurden die HybriwixTM Filter über Nacht bei 60°C hybridisiert.
Die HybriwixTM wurden während einer Dauer von 30 Minuten
bei 73°C
gewaschen und in einem Gammazähler
gezählt.
Die Ergebnisse werden als Prozentsatz der unbehandelten von HSV
infizierten Kontrollzellen ausgedrückt.
-
BEISPIEL 20
-
HT4-6C Zellen
-
HT4-6C
Zellen und ein Plaque-Reduktionstest, CD4-exprimierende HeLa Zellen, HT4-6C Zellen
(Chesebro, B. und K. Wehrley (1988) J. Virology 62: 3779–3788) wurden
von Bruce Chesebro, Hamilton, Mont., erhalten. Die Wirkung der antiviralen
Verbindungen auf die HIV Replikation wurde durch einen Plaque-Reduktionstest
gemessen. Kurzum, es wurden Einschichtzellkulturen (Monolayers)
von HT4-6C Zellen mit 100 bis 300 PFU (Plaque Forming Unit = Plaque
Bildende Einheit) eines Virus pro Vertiefung in 24-Loch Mikroverdünnungslochplatten
infiziert. Verschiedene Konzentrationen eines Arzneimittels wurden
zu dem Kulturmedium hinzu gegeben, wobei Dulbecco's Modified Eagle
Medium 5% fötales
Rinderserum und Antibiotika enthielt, wie oben angemerkt. Nach drei
Tagen wurden die Einschichtzellkulturen mit 10% Formaldehydlösung in
einer phosphatgepufferten Salzlösung
fixiert und mit 0,25% Kristallviolett gefärbt, um die Virusplaques zu
visualisieren. Die antivirale Aktivität wurde bewertet als der Prozentsatz
von Kontrollplaques, gemessen in arzneimittelbehandelten Testproben.
-
TABELLE
I. ACTIVITÄT
DES MENSCHLICHEN ANTICYTOMEGALOVIRUS DER PHOSPHONFORMIATÄURE UND
VERSCHIEDENER PRODRUGS
-
Die
Werte sind Mittelwerte ± S.
D. (Quadratische Abweichung). Die Zahl in Klammern (n) ist die Zahl der
Replikate. Die p Werte als Funktion von PFA wurden bestimmt durch
den Student-Test der ungepaarten Mittelwerte unter Verwendung der
Statistischen Software Instat2 (Graph Pad Software, San Diego, CA).
n. d. – nicht
bestimmt.
-
ABKÜRZUNGEN:
PFA, Phosphonformiat; B-PFA, 1-O-Octadecyl-sn-glycero-3-phosphonformiat; BB-PFA,
1-O-Octadecyl-2-O-benzyl-sn-glycero-3-phosphonformiat;
B-PFA-OEt, Ethylester
des 1-O-Octadecyl-sn-glycero-3-phosphonformiats;
B-PFA-OMe, Methylester des 1-O-Octadecyl-sn-glycero-3-phosphonformiats; BB-PFA-OEt,
Ethylester des 1-O-Octadecyl-2-O-benzyl-sn-glycero-3-phosphonformiats;
MB-PFA, 1-O-Octadecyl-2-O-Methyl-sn-glycero-3-phosphonformiat;
DMG-PFA, 1,2-Dimyristoyl-sn-glycero-3-phosphonformiat; DMG-PFA-OEt, Ethylester
des 1,2-Dimyristoyl-sn-glycero-3-phosphonformiats;
3B-PFA, 3-O-Octadecyl-sn-glycero-1-PFA; (rac)B-PFA, 1-O-Octadecyl-rac-glycero-3-PFA;
HDP-PFA, 1-O-Hexadecylpropandiol-3-PFA;
ODP-PFA, 1-O-Octadecylpropandiol-3-PFA;
OLP-PFA, 1-O-Oleylpropandiol-3-PFA; DDP-PFA, 1-O-Dodecylpropandiol-3-PFA. IC50- – Konzentration
in μM des
Arzneimittels, welches die virale Replikation um 50% hemmt.
-
TABELLE
II. AKTIVITÄT
DES MENSCHLICHEN ANTICYTOMEGALOVIRUS DES PHOSPHONACETATS UND DER
PRODRUGS DES PHOSPHONACETATS
-
-
ABKÜRZUNGEN:
PAA, Phosphonacetat; B-PAA, 1-O-Octadecyl-sn-glycero-3-phosphonacetat; BB-PAA,
1-O-Octadecyl-2-O-benzyl-sn-glycero-3-phosphonacetat;
B-PAA-OEt, Ethylester des 1-O-Octadecyl-sn-glycero-3-phosphonacetats;
BB-PAA-OEt, Ethylester des 1-O-Octadecyl-2-O-benzyl-sn-glycero-3-phosphonacetats; BB-(C)-PAA, 1-O-Octadecyl-2-O-benzyl-sn-glycero-3-carboxymethylenphosphonat; MB-PAA,
1-O-Octadecyl-2-O-methyl-sn-glycero-3-phosphonacetat;
DMG-PAA, 1,2-Dimyristoyl-sn-glycero-3-phosphonacetat;
DMG-PAA-OEt, Ethylester des 1,2-Dimyristoyl-sn-glycero-3-phosphonacetats; DMP-PAA,
1,2-Dimyristoyl-sn-glycero-3-phosphophosphonacetat;
DMP-PAA-OEt, Ethylester des 1,2-Dimyristoyl-sn-glycero-3-phosphophosphonacetats; DPP-PAA, 1,2-Dipalmitoyl-sn-glycero-3-phosphophosphonacetat.
-
TABELLE
III. HEMMUNG DER REPLIKATION DES MENSCHLICHEN HERPES SIMPLEX VIRUS
1 DURCH EIN PHOSPHONFORMIAT UND DURCH DIE PRODRUGS DES PHOSPHONFORMIATS
-
Die
Werte sind Mittelwerte ± S.
D. (Quadratische Abweichung). Die Zahl in Klammern (n) ist die Zahl der
Replikate. Die p Werte als Funktion von PFA wurden bestimmt durch
den Student-Test unter Verwendung der Statistischen Software Instat2
(Graph Pad Software, San Diego, CA).
-
ABKÜRZUNGEN:
PFA, Phosphonformiat; B-PFA, 1-O-Octadecyl-sn-glycero-3-phosphonformiat; BB-PFA,
1-O-Octadecyl-2-O-benzyl-sn-glycero-3-phosphonformiat;
MB-PFA, 1-O-Octadecyl-2-O-Methyl-sn-glycero-3-phosphonformiat;
-
TABELLE
IV. ANTIVIRALE WIRKUNG DES PHOSPHONFORMIATS UND DER PRODRUGS DES
PHOSPHONFORMIATS AUF DIE REPLIKATION DES VIRUS-1 DER MENSCHLICHEN
IMMUNSCHWÄCHE-KRANKHEIT
IN DEN HT4-6C ZELLEN
-
Die
Werte sind Mittelwerte ± S.
D. (Quadratische Abweichung). Die Zahl in Klammern (n) ist die Zahl der
Replikate. Die p Werte als Funktion von PFA wurden bestimmt durch
den Student-Test der ungepaarten Mittelwerte unter Verwendung der
Statistischen Software Instat2 (Graph Pad Software, San Diego, CA).
n. d. – nicht
bestimmt. +p = 0,0373 aufgetragen gegen B-PFA.
-
ABKÜRZUNGEN:
PFA, Phosphonformiat; B-PFA, 1-O-Octadecyl-sn-glycero-3-phosphonformiat; BB-PFA,
1-O- Octadecyl-2-O-benzyl-sn-glycero-3-phosphonformiat;
MB-PFA, 1-O-Octadecyl-2-O-Methyl-sn-glycero-3-phosphonformiat; 3B-PFA, 3-O-Octadecyl-sn-glycero-1-PFA;
(rac)B-PFA, 1-O-Octadecyl-rac-glycero-3-PFA;
HPD-PFA, 1-O-Hexadecylpropandiol-3-PFA;
thio-ODG-PFA, 1-S-Octadecyl-sn-glycero-3-PFA;
thio-HDG-PFA, 1-S-Hexadecyl-sn-glycero-3-PFA. IC50 – Konzentration
in μM des
Arzneimittels, welches die virale Replikation um 50% hemmt.