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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Nukleinsäureenzyme oder katalytische
(enzymatisch aktive) DNA-Moleküle,
welche in der Lage sind, andere Nukleinsäuremoleküle, insbesondere RNA, zu spalten.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch Zusammensetzungen, welche
die offenbarten enzymatisch aktiven DNA-Moleküle enthalten, und Verfahren
der Herstellung und Verwendung solcher Enzyme und Zusammensetzungen.
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HINTERGRUND
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Der
Bedarf an Katalysatoren, die außerhalb
ihres nativen Umfelds arbeiten oder Reaktionen katalysieren, die
nicht in der Natur vorkommen, hat zur Entwicklung der Technologie
der „Enzymtechnik" geführt. Die übliche Weg,
der bei der Enzymtechnik eingeschlagen wird, ist ein Ansatz der „rationalen
Konzeption", der
auf dem Verständnis
natürlicher
Enzyme basiert, um die Konstruktion neuer Enzyme zu unterstützen. Leider
sind die Kenntnisse in den Gebieten der Proteinstruktur und – chemie
nicht ausreichend, um die Herstellung neuer biologischer Katalysatoren
zur Routine zu machen.
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Unlängst wurde
ein anderer Ansatz zur Entwicklung neuer Katalysatoren angewendet.
Dieses Verfahren umfasst die Herstellung eines heterogenen Pools
aus Makromolekülen
und die Anwendung eines in-vitro-Selektionsverfahrens, um Moleküle, welche
die gewünschte
Reaktion katalysieren, aus diesem Pool auszuwählen. Die Selektion von Katalysatoren
aus einem Pool von Makromolekülen
ist nicht von einem umfassenden Verständnis ihrer strukturellen und
chemischen Eigenschaften abhängig.
Entsprechend wurde dieses Verfahren „irrationale Konzeption" genannt (Brenner
and Lerner, PNAS USA 89: 5381–5383
(1992)).
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Die
meisten Bemühungen,
die bis heute der rationalen Konzeption von enzymatisch aktiven
RNA-Molekülen
oder Ribozymen galten, haben nicht zu Molekülen mit fundamental neuen oder
verbesserten katalytischen Funktionen geführt. Die Anwendung der irrationalen
Konzeptionsverfahren durch einen Prozess, den wir als „gerichtete
molekulare Evolution" oder „in-vitro-Evolution" beschrieben haben,
und welcher nach dem Muster der Darwinschen Evolution von Organismen
in der Natur abläuft,
hat jedoch das Potenzial, zur Herstellung von DNA-Molekülen zu führen, welche
gewünschte
funktionale Eigenschaften haben.
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Diese
Technik wurde mit unterschiedlichem Erfolg auf RNA-Moleküle in Lösung (vgl.
z. B. Mills et al., PNAS USA 58: 217 (1967), Green, et al., Nature
347: 406 (1990); Chowrira et al., Nature 354: 320 (1991), Joyce,
Gene 82: 83 (1989), Beaudry und Joyce, Science 257: 635–641 (1992),
Robertson and Joyce, Nature 344: 467 (1990)) sowie auf RNAs, die
an einen Liganden gebunden sind, der an einen festen Untergrund
gebunden ist (Tuerk et al., Science 249: 505 (1990), Ellington et
al., Nature 346: 818 (1990)) angewendet. Sie wurde auch auf Peptide,
die direkt an einen festen Untergrund gebunden waren (Lam, et al.,
Nature 354: 82 (1991)), und auf Peptidepitope, die innerhalb eines
viralen Hüllprotein
exprimiert wurden (Scott et al., Science 249: 386 (1990), Devlin
et al., Science 249: 249 (1990), Cwirla et al., PNAS USA 87: 6378
(1990)), angewendet.
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Es
ist mehr als ein Jahrzehnt her, dass die katalytische RNA entdeckt
wurde (Kruger et al., Cell 31: 147–157 (1982), Guerrier-Takada
et al., Cell 35: 849–857
(1983)). Die Liste der bekannten, natürlich vorkommenden Ribozyme
wächst
weiter (vgl. Cech in The RNA World, Gesteland & Atkins (Hrsg.), S. 239–269, Cold Spring
Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, NY (1993), Pyle, Science
261: 709–714
(1993), Symons, Curr. Opin. Struct. Biol. 4: 322–330 (1994)) und wurde in den
letzten Jahren durch synthetische, durch in vitro-Evolution erhaltene
Ribozyme erweitert. (Vgl. z. B. Joyce, Curr. Opin. Struct. Biol.
4, 331–336
(1994), Breaker & Joyce,
Trends Biotech. 12: 268–275
(1994), Chapman & Szostak,
Curr. Opin. Struct. Biol. 4: 618–622 (1994).)
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Yang
et al., Biochemistry 31, 5005–5009
(1992), haben die minimalen Ribonukleotid-Anforderungen von Hammerkopf-Ribozymen
untersucht und kamen zu dem Schluss, dass ein überwiegend aus DNA bestehendes
Analog eines ausschließlich
aus RNA bestehenden Ribozyms einige kritische Ribonukleotidreste
im aktiven Zentrum benötigt,
um die endonukleolytische Aktivität zu bewahren.
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Es
erscheint vernünftig,
anzunehmen, dass auch DNA katalytische Aktivität haben kann, wenn man bedenkt,
dass sie zum größten Teil
dieselben funktionellen Gruppen wie RNA enthält. Mit Ausnahme bestimmter
viraler Genome und Replikationszwischenprodukte tritt jedoch beinahe
die gesamte DNA in biologischen Organismen als vollständiger Doppelstrang
auf, was verhindert, dass sie eine komplexe Sekundär- und Tertiärstruktur
annimmt. Es ist daher nicht überraschend,
dass DNA-Enzyme nicht in der Natur gefunden wurden.
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Chartraud
et al. postulieren und beschreiben ein katalytisches DNA-Molekül in RNA
Processing, Band 77, Mai 1994, XP002119603; es werden jedoch sehr
wenige Details bereitgestellt.
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Bis
zum Aufkommen der vorliegenden Erfindung wurde die Konzeption, die
Synthese und die Verwendung von katalytischen DNA-Molekülen mit
Nukleotid spaltenden Fähigkeiten
nicht offenbart oder gezeigt. Daher sind die hier offenbarten Entdeckungen
und Erfindungen besonders dahingehend von Bedeutung, dass sie das
Potenzial der in-vitro-Evolution als ein Mittel der zunehmend effizienteren
Gestaltung katalytischer Moleküle,
einschließlich
enzymatisch aktiver DNA-Moleküle,
welche andere Nukleinsäuren,
insbesondere RNA, spalten, hervorheben.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung zieht daher ein synthetisches oder verändertes
(d. h. nicht natürlicherweise vorkommendes)
katalytisches DNA-Molekül
(oder enzymatisch aktives DNA-Molekül), das in der Lage ist, eine Substrat-Nukleinsäure (NA)-Sequenz
an einer definierten Spaltstelle zu spalten, in Betracht. Die Erfindung zieht
auch ein enzymatisch aktives DNA-Molekül mit einer Endonukleaseaktivität in Betracht.
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In
einer bevorzugten Variation ist die Endonukleaseaktivität spezifisch
für eine
Nukleotidsequenz, welche eine Spaltstelle definiert, die eine einzelsträngige Nukleinsäure in einer
Substrat-Nukleinsäuresequenz umfasst.
In einer anderen bevorzugten Variation ist die Spaltstelle eine
doppelsträngige
Nukleinsäure.
In ähnlicher
Weise können
Substrat-Nukleinsäuresequenzen
einzelsträngig,
doppelsträngig,
teilweise einzel- oder doppelsträngig,
mit einer Schleife oder eine beliebige Kombination davon sein.
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In
einer anderen in Betracht gezogenen Ausführungsform umfasst die Substrat-Nukleinsäure ein
oder mehrere Nukleotidanaloga. In einer Variation ist die Substrat-Nukleinsäuresequenz
ein Teil eines größeren Moleküls oder
daran angebunden.
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In
verschiedenen Ausführungsformen
wird das größere Molekül aus einer
Gruppe, bestehend aus RNA, modifizierter RNA, DNA, modifizierter
DNA, Nukleotidanaloga oder Gemischen davon, ausgewählt. In einem
anderen Beispiel umfasst das größere Molekül eine Zusammensetzung
aus einer Nukleinsäuresequenz und
einer nicht aus Nukleinsäure
bestehenden Sequenz.
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In
einer anderen Ausführungsform
zieht die Erfindung in Betracht, dass eine Substrat-Nukleinsäuresequenz
ein Nukleotidanalog oder mehrere Nukleotidanaloga umfasst. Eine
weitere Variation zieht in Betracht, dass die einzelsträngige Nukleinsäure RNA,
DNA, modifizierte RNA, modifizierte DNA, ein Nukleotidanalog oder
mehrere Nukleotidanaloga oder eine beliebige Zusammensetzung davon
sein kann. In einer Ausführungsform
der offenbarten Erfindung umfasst die Endonukleaseaktivität die hydrolytische
Spaltung einer Phosphoresterbindung an der Spaltstelle.
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In
verschiedenen bevorzugten Ausführungsformen
sind die erfindungsgemäßen katalytischen DNA-Moleküle ganz
oder teilweise einzelsträngig.
Diese katalytischen DNA-Moleküle
können
vorzugsweise eine Vielzahl von Formen annehmen, die mit ihrer katalytischen
Aktivität
konsistent sind. Daher umfasst in einer Variation ein erfindungsgemäßes katalytisches
DNA-Molekül
eine oder mehrere Haarnadelschleifenstrukturen. In noch einer anderen
Variation kann ein katalytisches DNA-Molekül eine Form annehmen, die ähnlich zu „Hammerkopf"-Ribozymen ist. In
noch anderen Ausführungsformen
kann ein katalytisches DNA-Molekül eine
Konformation annehmen, die ähnlich
zu der von Ribozymen aus Tetrahymena thermophila ist, d. h. solche,
die aus Introns der Gruppe I abgeleitet sind.
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In ähnlicher
Weise sind die bevorzugten erfindungsgemäßen katalytischen DNA-Moleküle in der
Lage, eine ortspezifische Endonukleaseaktivität zu zeigen, unabhängig von
der ursprünglichen
Orientierung des Substratmoleküls.
Daher ist in einer bevorzugten Ausführungsform ein erfindungsgemäßes enzymatisch
aktives DNA-Molekül
in der Lage, eine Substrat-Nukleinsäuresequenz zu spalten, die
vom enzymatisch aktiven DNA-Molekül getrennt ist – d. h.
sie ist nicht mit dem DNAzym verbunden. In einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
ist ein enzymatisch aktives DNA-Molekül in der Lage, eine gebundene
Substrat-Nukleinsäuresequenz
zu spalten – d.
h. sie ist in der Lage, eine der Selbstspaltung ähnliche Reaktion durchzuführen.
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Die
Erfindung zieht auch enzymatisch aktive DNA-Moleküle (katalytische
DNA-Moleküle, Desoxyribozyme
oder DNAzyme) mit Endonukleaseaktivität in Betracht, wobei die Endonukleaseaktivität das Vorhandensein
eines divalenten Kations benötigt.
In verschiedenen bevorzugten alternativen Ausführungsformen wird ein divalentes
Kation aus der Gruppe, bestehend aus Pb2+,
Mg2+, Mn2+, Zn2+ und Ca2+ ausgewählt. Eine andere
Variation zieht in Betracht, dass die Endonukleaseaktivität die Gegenwart
eines monovalenten Kations benötigt.
In solchen alternativen Ausführungsformen
wird das monovalente Kation vorzugsweise aus der Gruppe, bestehend
aus Na+ und K+ ausgewählt.
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In
verschiedenen bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung umfasst ein enzymatisch aktives DNA-Molekül eine Nukleotidsequenz,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO 3, SEQ ID NO 14, SEQ ID
NO 15, SEQ ID NO 16, SEQ ID NO 17, SEQ ID NO 18, SEQ ID NO 19, SEQ
ID NO 20, SEQ ID NO 21 und SEQ ID NO 22. In anderen bevorzugten
Ausführungsformen
umfasst ein erfindungsgemäßes katalytisches
DNA-Molekül
eine Nukleotidsequenz, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO 23, SEQ ID NO 24, SEQ ID
NO 25, SEQ ID NO 26, SEQ ID NO 27, SEQ ID NO 28, SEQ ID NO 29, SEQ
ID NO 30, SEQ ID NO 31,SEQ ID NO 32,SEQ ID NO 33,SEQ ID NO 34,SEQ
ID NO 35,SEQ ID NO 36, SEQ ID NO 37, SEQ ID NO 38 und SEQ ID NO
39.
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Eine
andere bevorzugte Ausführungsform
zieht in Betracht, dass ein erfindungsgemäßes katalytisches DNA-Molekül eine Nukleotidsequenz,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO 50 und SEQ ID NO 51, umfasst.
In noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform umfasst ein erfindungsgemäßes katalytisches
DNA-Molekül
eine Nukleotidsequenz, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus den SEQ ID NOS 52 bis 101. Wie hier
offenbart, werden katalytische DNA-Moleküle mit Sequenzen, die im Wesentlichen zu
den hier offenbarten ähnlich
sind, ebenfalls in Betracht gezogen. Daher kann eine große Vielfalt
an Substitutionen, Deletionen, Insertionen, Duplikationen und anderen
Mutationen mit den hier beschriebenen Molekülen durchgeführt werden,
um eine Vielzahl anderer nützlicher
enzymatisch aktiver DNA-Moleküle
zu schaffen; solange die Moleküle
eine ortspezifische Spaltungsaktivität, wie hier offenbart, zeigen,
liegen sie innerhalb der Grenzen dieser Offenbarung.
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In
einer weiteren Variation der vorliegenden Erfindung hat ein erfindungsgemäßes enzymatisch
aktives DNA-Molekül
vorzugsweise eine Substratbindungsaffinität von etwa 1 μM oder weniger.
In einer anderen Ausführungsform
bindet das erfindungsgemäße enzymatisch
aktive DNA-Molekül
Substrat mit einer KD von weniger als 0,1 μM.
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Die
vorliegende Erfindung offenbart auch enzymatisch aktive DNA-Moleküle mit nützlichen
Umsatzgeschwindigkeiten. In einer Ausführungsform ist die Umsatzgeschwindigkeit
geringer als 5 h–1; in einer bevorzugten
Ausführungsform
ist die Geschwindigkeit geringer als 2 h–1;
in einer stärker
bevorzugten Ausführungsform ist
die Geschwindigkeit geringer als 1 h–1;
in einer noch stärker
bevorzugten Ausführungsform
ist die Umsatzgeschwindigkeit etwa 0,6 h–1 oder
weniger.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
zeigt ein erfindungsgemäßes enzymatisch
aktives DNA-Molekül
eine nützliche
Umsatzgeschwindigkeit, wobei die kobs weniger
als 1 min–1,
vorzugsweise weniger als 0,1 min–1,
stärker
bevorzugt weniger als 0,01 min–1 und noch stärker bevorzugt
weniger als 0,005 min–1 ist. In einer Variation
ist der Wert von kobs etwa 0,002 min–1 oder
weniger.
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Die
vorliegende Erfindung zieht auch Ausführungsformen in Betracht, in
denen die katalytische Geschwindigkeit der offenbarten DNA-Enzyme
voll optimiert ist. Daher ist in verschiedenen bevorzugten Ausführungsformen
die Km für
Reaktionen, die durch die Anwesenheit von Mg2+ verstärkt werden,
etwa 0,5–20
mM, vorzugsweise etwa 1–10
mM und noch stärker
bevorzugt etwa 2–5
mM.
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Die
vorliegende Erfindung zieht auch eine Ausführungsform in Betracht, wobei
die Nukleotidsequenz, welche die Spaltstelle definiert, mindestens
ein Nukleotid umfasst. In verschiedenen anderen bevorzugten Ausführungsformen
ist ein erfindungsgemäßes katalytisches
DNA-Molekül
in der Lage, eine Nukleotidsequenz, welche eine Spaltstelle von
zwei oder mehr Nukleotiden definiert, zu erkennen und zu spalten.
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In
verschiedenen bevorzugten Ausführungsformen
umfasst ein erfindungsgemäßes enzymatisch
aktives DNA-Molekül
einen konservierten Kern, der durch eine oder mehrere Substratbindungsregionen
flankiert wird. In einer Ausführungsform
umfasst ein enzymatisch aktives DNA-Molekül erste und zweite Substratbindungsregionen.
In einer anderen Ausführungsform
umfasst ein enzymatisch aktives DNA-Molekül zwei oder mehr Substratbindungsregionen.
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Wie
zuvor festgestellt, können
bevorzugte erfindungsgemäße katalytische
DNA-Moleküle auch
einen konservierten Kern umfassen. In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst der konservierte Kern eine oder mehrere konservierte Regionen.
In anderen bevorzugten Variationen umfassen die eine oder mehreren
konservierten Regionen eine Nukleotidsequenz, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus CG, CGA, AGCG, AGCCG, CAGCGAT, CTTGTTT
und CTTATTT (vgl. z. B. 3).
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung umfasst ein erfindungsgemäßes enzymatisch aktives DNA-Molekül weiterhin
eine oder mehrere variable oder Spacer-Nukleotide zwischen den konservierten
Regionen im konservierten Kern. In einer anderen Ausführungsform
umfasst ein erfindungsgemäßes enzymatisch aktives
DNA-Molekül
weiterhin eine oder mehrere variable oder Spacer-Nukleotide zwischen
dem konservierten Kern und der Substratbindungsregion.
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In
einer Variation umfasst die erste Substratbindungsregion vorzugsweise
eine Nukleotidsequenz, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus CATCTCT, GCTCT, TTGCTTTTT, TGTCTTCTC,
TTGCTGCT, GCCATGCTTT (SEQ ID NO 40), CTCTATTTCT (SEQ ID NO 41),
GTCGGCA, CATCTCTTC, und ACTTCT.
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In
einer anderen bevorzugten Variation umfasst die zweite Substratbindungsregion
eine Nukleotidsequenz, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus
TATGTGACGCTA (SEQ ID NO 42),
TATAGTCGTA (SEQ ID NO 43). ATAGCGTATTA, (SEQ ID NO 44), ATAGTTACGTCAT
(SEQ ID NO 45). AATAGTGAAGTGTT (SEQ ID NO 46), TATAGTGTA. ATAGTCGGT,
ATAGGCCCGGT SEQ ID NO 47), AATAGTGAGGCTTG (SEQ ID NO 48), und ATGNTG.
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In
verschiedenen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung variieren die Substratbindungsregionen
in der Länge.
Daher kann z. B. die Substratbindungsregion von einem einzelnen
Nukleotid bis zu Dutzenden von Nukleotiden umfassen. Es ist jedoch
selbstverständlich,
dass die Substratbindungsregionen von etwa 3–25 Nukleotiden Länge, vorzugsweise
etwa 3–15
Nukleotiden Länge
und stärker
bevorzugt etwa 3–10 Nukleotiden
Länge,
besonders bevorzugt werden. In verschiedenen Ausführungsformen
sind die einzelnen Nukleotide der Substratbindungsregionen in der
Lage, komplementäre
Basenpaare mit den Nukleotiden der Substratmoleküle zu bilden; in anderen Ausführungsformen
werden nicht komplementäre
Basenpaarungen gebildet. Es wird auch in Betracht gezogen, dass
ein Gemisch aus komplementärer
und nicht komplementärer Basenpaarung
in den Geltungsbereich der offenbarten Ausführungsformen der Erfindung
fällt.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
kann ein erfindungsgemäßes katalytisches
DNA-Molekül
weiterhin eine dritte Substratbindungsregion umfassen. In einigen
bevorzugten Ausführungsformen
umfasst die dritte Region eine Nukleotidsequenz, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus TGTT, TGTTA und TGTTAG. Eine andere bevorzugte
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung offenbart ein enzymatisch aktives DNA-Molekül, welches
weiterhin eine oder mehrere variable oder „Spacer"-Regionen zwischen den Substratbindungsregionen
umfasst.
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In
einer anderen offenbarten Ausführungsform
zieht die vorliegende Erfindung ein gereinigtes synthetisches enzymatisch
aktives DNA-Molekül,
welches von anderen DNA-Molekülen
und Oligonukleotiden getrennt wurde, in Betracht, wobei das enzymatisch
aktive DNA-Molekül
Endonukleaseaktivität
hat, wobei die Endonukleaseaktivität spezifisch für eine Nukleotidsequenz
ist, die eine Spaltstelle, umfassend einzel- oder doppelsträngige Nukleinsäure, in
einer Substrat-Nukleinsäuresequenz
definiert. In einer Variation wird ein synthetisches (oder verändertes)
enzymatisch aktives DNA-Molekül
mit einer Endonukleaseaktivität
offenbart, wobei die Endonukleaseaktivität spezifisch für eine Nukleotidsequenz
ist, die eine im Wesentlichen aus einer einzel- oder doppelsträngigen Region
einer Substrat-Nukleinsäuresequenz
bestehende Spaltstelle definiert.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
zieht die Erfindung ein enzymatisch aktives DNA-Molekül in Betracht,
welches ein Desoxyribonukleotidpolymer mit einer katalytischen Aktivität zur Hydrolyse
eines Nukleinsäure
enthaltenden Substrats zur Produktion von Substrat-Spaltprodukten
umfasst. In einer Variation findet die Hydrolyse in einer ortspezifischen
Art und Weise statt. Wie zuvor erwähnt, kann das Polymer einzelsträngig, doppelsträngig oder
eine Kombination von beiden sein.
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Die
Erfindung zieht weiterhin in Betracht, dass das Substrat eine Nukleinsäuresequenz
umfasst. In verschiedenen Ausführungsformen
umfasst das Nukleinsäuresequenz-Substrat
RNA, modifizierte RNA, DNA, modifizierte DNA, ein Nukleotidanalog
oder mehrere Nukleotidanaloga oder Gemische von beliebigen der Vorstehenden.
Eine Ausführungsform
zieht in Betracht, dass das Substrat ein einzelsträngiges Segment
umfasst; noch eine andere Ausführungsform
zieht in Betracht, dass das Substrat doppelsträngig ist.
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Die
vorliegende Erfindung zieht auch ein enzymatisch aktives DNA-Molekül, umfassend
ein Desoxyribonukleotidpolymer mit katalytischer Aktivität, zur Hydrolyse
eines Nukleinsäure
enthaltenden Substrats zur Produktion eines Spaltprodukts in Betracht.
In einer Variation hat das enzymatisch aktive DNA-Molekül eine effektive
Bindungsaffinität
für das
Substrat und ihm fehlt eine effektive Bindungsaffinität für das Spaltprodukt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
offenbart die Erfindung ein nicht natürlicherweise vorkommendes enzymatisch
aktives DNA-Molekül,
umfassend eine Nukleotidsequenz, welche einen konservierten Kern, flankiert
von Erkennungsdomänen,
variablen Regionen und Spacer-Regionen definiert. Daher definiert
in einer bevorzugten Ausführungsform
die Nukleotidsequenz eine erste variable Region, die angrenzend
oder benachbart zum 5'-Terminus
des Moleküls
ist, eine erste Erkennungsdomäne,
die sich 3'-terminal
der ersten variablen Region befindet, eine erste Spacer-Region,
die sich 3'-terminal
der ersten Erkennungsdomäne
befindet, eine erste konservierte Region, die sich 3'-terminal der ersten
Spacer-Region befindet, eine zweite Spacer-Region, die sich 3'-terminal der ersten
konservierten Region befindet, eine zweite konservierte Region,
die sich 3'-terminal der zweiten
Spacer-Region befindet, eine zweite Erkennungsdomäne, die
sich 3'-terminal
der zweiten konservierten Region befindet, und eine zweite variable
Region, die sich 3'-terminal
der zweiten Erkennungsdomäne
befindet.
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In
einer anderen Ausführungsform
definiert die Nukleotidsequenz vorzugsweise eine erste variable Region,
die angrenzend oder benachbart zum 5'-Terminus des Moleküls ist, eine erste Erkennungsdomäne, die
sich 3'-terminal
der ersten variablen Region befindet, eine erste Spacer-Region,
die sich 3'-terminal
der ersten Erkennungsdomäne
befindet, eine erste konservierte Region, die sich 3'-terminal der ersten
Spacer-Region befindet, eine zweite Spacer-Region, die sich 3'-terminal der ersten
konservierten Region befindet, eine zweite konservierte Region,
die sich 3'-terminal der zweiten
Spacer-Region befindet, eine zweite Erkennungsdomäne, die
sich 3'-terminal
der zweiten konservierten Region befindet, eine zweite variable
Region, die sich 3'-terminal
der zweiten Erkennungsdomäne
befindet, und eine dritte Erkennungsdomäne, die sich 3'-terminal der zweiten
variablen Region befindet.
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In
einer Variation des Vorstehenden beinhaltet das Molekül eine konservierte
Kernregion, die durch zwei Substratbindungsregionen flankiert wird;
in einer anderen umfasst die konservierte Kernregion eine oder mehrere
konservierte Domänen.
In anderen bevorzugten Ausführungsformen
umfasst die konservierte Kernregion weiterhin ein oder mehrere variable
Spacer-Nukleotide. In noch einer anderen Ausführungsform umfasst ein erfindungsgemäßes enzymatisch
aktives DNA-Molekül
eine oder mehrere Spacer-Regionen.
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Die
vorliegende Erfindung zieht weiterhin eine breite Vielfalt von Zusammensetzungen
in Betracht. Zum Beispiel werden Zusammensetzungen, umfassend ein
enzymatisch aktives DNA-Molekül,
wie hier vorstehend beschrieben, offenbart und in Betracht gezogen.
In einer alternativen Ausführungsform
umfasst eine erfindungsgemäße Zusammensetzung
zwei oder mehr Populationen enzymatisch aktiver DNA-Moleküle, wie vorstehend
beschrieben, wobei jede Population enzymatisch aktiver DNA-Moleküle in der
Lage ist, eine unterschiedliche Sequenz in einem Substrat zu spalten.
In einer anderen Variation umfasst die Zusammensetzung zwei oder
mehr Populationen enzymatisch aktiver DNA-Moleküle, wie hier vorstehend beschrieben,
wobei jede Population enzymatisch aktiver DNA-Moleküle in der
Lage ist, ein unterschiedliches Substrat zu erkennen. In verschiedenen
Ausführungsformen
wird es auch bevorzugt, dass die Zusammensetzungen ein monovalentes oder
divalentes Kation umfassen.
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Die
vorliegende Erfindung zieht weiterhin Verfahren zur Herstellung,
Selektion und Isolierung erfindungsgemäßer enzymatisch aktiver DNA-Moleküle in Betracht.
In einer Variation umfasst ein Verfahren zur Selektion enzymatisch
aktiver DNA-Moleküle, welche
eine Nukleinsäuresequenz
(z. B. RNA) an einer spezifischen Stelle spalten, die folgenden
Schritte: (a) Erhalt einer Population möglicher enzymatisch aktiver DNA-Moleküle – ganz gleich,
ob die Sequenzen natürlich
vorkommen oder synthetisch sind – und vorzugsweise sind sie
einzelsträngige
DNA-Moleküle,
(b) Beimengung von nukleotidhaltigen Substratsequenzen mit der vorstehend
erwähnten
Population von DNA-Molekülen,
um eine Beimengung zu bilden, (c) Erhalten der Beimengung für eine ausreichende
Zeitspanne und unter vorab bestimmten Reaktionsbedingungen, um den
möglichen
enzymatisch aktiven DNA-Molekülen
in der Population zu erlauben, Substratsequenzen zu spalten, um dadurch
Substrat-Spaltprodukte
zu produzieren, (d) Trennung der Population von DNA-Molekülen von
den Substratsequenzen und den Substratspaltprodukten und (e) Isolierung
von DNA- Molekülen, welche
Substrat-Nukleinsäuren
(z. B. RNA) an einer spezifischen Stelle spalten, aus der Population.
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In
einer weiteren Variation des vorstehenden Verfahrens sind die DNA-Moleküle, welche
Substrat-Nukleinsäuresequenzen
an einer spezifischen Stelle spalten, mit einem immobilisierenden
Mittel markiert. In einem Beispiel umfasst das Mittel Biotin.
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In
noch einer anderen Variation des zuvor erwähnten Verfahrens beginnt man
mit der Auswahl einer Sequenz – z.
B. eine zuvor bestimmte „Ziel"-Nukleotidsequenz – die man
unter Verwendung eines enzymatisch aktiven DNA-Moleküls, das
für diesen
Zweck verändert
wurde, zu spalten wünscht.
Daher wird in einer Ausführungsform
die vorab ausgewählte
(oder vorab bestimmte) „Ziel"-Sequenz verwendet,
um eine Population von DNA-Molekülen
zu schaffen, welche in der Lage sind, Substratnukleinsäuresequenzen
an einer spezifischen Stelle durch Anheftung oder „Anhängen" an eine Desoxyribonukleinsäuresequenz,
die eine oder mehrere zufallsveränderte
Sequenzen oder Segmente enthält,
zu spalten. In einer Variation ist die zufallsveränderte Sequenz
etwa 40 Nukleotide lang; in einer anderen Variation ist die zufallsveränderte Sequenz
etwa 50 Nukleotide lang. Zufallsveränderte Sequenzen, welche 1–40, 40–50 und
50–100
Nukleotide lang sind, werden auch von der vorliegenden Erfindung
in Betracht gezogen.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die zur Erstellung einer Population
enzymatisch aktiver DNA-Moleküle
verwendete Nukleotidsequenz aus einer Gruppe, bestehend aus SEQ
OD NO 4, 23, 50 und 51, ausgewählt.
In einer anderen Ausführungsform
umfasst die „Ziel"- oder „Substrat"-Nukleotidsequenz
eine Sequenz von einem oder mehreren Ribonukleotiden – vgl. z.
B. die relevanten Anteile von SEQ ID NOS 4 und 23 und SEQ ID NO
49. Es wird auch von der vorliegenden Erfindung in Betracht gezogen,
dass eine nützliche „Ziel"- oder „Substrat"-Nukleotidsequenz
DNA, RNA oder ein Gemisch davon umfassen kann.
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Die
Erfindung zieht auch Verfahren, wie vorstehend beschrieben, in Betracht,
worin der Isolierungsschritt weiterhin umfasst, dass die markierten
DNA-Moleküle
einer festen Oberfläche,
an die Avidin geknüpft ist,
ausgesetzt werden, wodurch die markierten DNA-Moleküle an die
feste Oberfläche
angeheftet werden. Wie zuvor kann das Substrat RNA, DNA, ein Gemisch
der beiden oder ein Nukleotidsequenzen umfassendes Molekül sein.
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Die
vorliegende Erfindung zieht auch ein Verfahren zur spezifischen
Spaltung einer Substratnukleinsäure
an einer bestimmten Spaltstelle in Betracht, umfassend die Schritte
des (a) Bereitstellens eines enzymatisch aktiven DNA-Moleküls, das
in der Lage ist, eine Substratnukleinsäuresequenz an einer spezifischen Spaltstelle
zu spalten und (b) des Inkontaktbringens des enzymatisch aktiven
DNA-Moleküls
mit der Substrat-Nukleinsäuresequenz,
um eine spezifische Spaltung der Nukleinsäuresequenz an der Spaltstelle
zu bewirken. In einer Variation ist das enzymatisch aktive DNA-Molekül ein nicht
natürlicherweise
vorkommendes (oder synthetisches) DNA-Molekül. In einer anderen Variation
ist das enzymatisch aktive DNA-Molekül einzelsträngig.
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In
noch einer anderen Variation des vorstehenden Verfahrens umfasst
das Substrat eine Nukleinsäure.
In verschiedenen Ausführungsformen
umfasst die Substratnukleinsäure
RNA, modifizierte RNA, DNA, modifizierte DNA, ein Nukleotidanalog
oder mehrere Nukleotidanaloga oder Gemische von beliebigen der vorstehend
Genannten. In noch einer anderen Ausführungsform wird die spezifische
Spaltung durch die Endonukleaseaktivität des enzymatisch aktiven DNA-Moleküls bewirkt.
Die Änderung
der Reaktionsbedingungen – z.
B. die Anpassung von pH-Wert,
Temperatur, Prozentsatz der Kationen, Prozentsatz des Enzyms, Prozentsatz des
Substrats und Prozentsatz des Produkts – wird hier ebenfalls in Betracht
gezogen.
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Die
vorliegende Erfindung zieht auch ein Verfahren zur Spaltung einer
Phosphoesterbindung, umfassend (a) die Beimengung eines katalytischen
DNA-Moleküls, welches
in der Lage ist, eine Substratnukleinsäuresequenz an einer spezifischen
Spaltstelle zu spalten, mit einem eine Phosphoesterbindung enthaltendem Substrat,
um eine Reaktionsbeimengung zu bilden und (b) Erhalten der Beimengung
unter vorab bestimmten Reaktionsbedingungen, um den enzymatisch
aktiven DNA-Molekülen
zu erlauben, die Phosphoesterbindung zu spalten, um dadurch eine
Population von Substratprodukten zu produzieren. In einer Ausführungsform
ist das enzymatisch aktive DNA-Molekül in der Lage, die Phosphoesterbindung
in einer ortspezifischen Art und Weise zu spalten. In einer anderen
Ausführungsform
umfasst das Verfahren weiterhin die Schritte der (c) Trennung der
Produkte vom katalytischen DNA-Molekül und (d) der Zugabe von zusätzlichem
Substrat zum enzymatisch aktiven DNA-Molekül, um eine neue Reaktionsbeimengung
zu erhalten.
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Die
vorliegende Erfindung zieht auch Verfahren zur Veränderung
von enzymatisch aktiven DNA-Molekülen, welche Phosphoesterbindungen
spalten, in Betracht. Ein beispielhaftes Verfahren umfasst die folgenden
Schritte: (a) Erhalt einer Population von einzelsträngigen DNA-Molekülen, (b)
Einführung
einer genetischen Variation in die Population, um eine abweichende
Population herzustellen, (c) Auswahl von Individuen aus der abweichenden
Population, welche die vorab bestimmten Auswahlkriterien erfüllen, (d)
Trennung der ausgewählten
Individuen vom Rest der abweichenden Population und (e) Amplifizierung
der ausgewählten
Individuen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 verdeutlicht
ein selektives Amplifizierungsschema zur Isolierung von DNAs, welche
einen Ziel-RNA-Phosphoester spalten. Wie gezeigt, wird die doppelsträngige DNA,
welche einen Abschnitt von 50 zufälligen Nukleotiden (das Molekül, das oberhalb
mit „N50" bezeichnet
ist) enthält,
unter Anwendung eines 5'-biotinylierten DNA-Primers,
welcher am 3'-Ende
durch ein Adenosin-Ribonukleotid (rA) terminiert wird, durch PCR
amplifiziert. (Die Biotin-Markierung wird durch den eingekreisten
Buchstaben „B" angezeigt). Dieser
Primer wird durch die Taq-Polymerase
verlängert,
um ein DNA-Produkt zu erhalten, welches ein einzelnes eingebettetes
Ribonukleotid enthält.
Die entstehende doppelsträngige
DNA wird auf einer Streptavidinmatrix immobilisiert und der nicht
biotinylierte DNA-Strang wird durch Waschen mit 0,2 N NaOH entfernt.
Nachdem die Säule
mit einer gepufferten Lösung
erneut äquilibriert
wurde, wird die Säule
mit derselben Lösung
mit hinzugefügtem
1 mM PbOAc gewaschen. DNAs, welche eine Pb2+-abhängige Selbstspaltung
unterlaufen, werden von der Säule
freigesetzt, im Elutionsmittel gesammelt und durch PCR amplifiziert.
Die PCR-Produkte werden dann verwendet, um die nächste Runde der selektiven
Amplifizierung zu beginnen.
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2 stellt
die selbstspaltende Aktivität
der Ausgangspools der DNA (G0) und der Populationen dar, welche
nach der ersten bis fünften
Runde der Selektion (G1–G5)
in Gegenwart von Bleikation (Pb2+) erhalten wurden.
Das Symbol Pre repräsentiert
die 108 Nukleotide lange Vorläufer-DNA
(SEQ ID NO 4), Clv das 28 Nukleotide lange 5'-Spaltprodukt (SEQ ID NO 5) und M den
Primer 3a (SEQ ID NO 6), welcher in der Länge dem 5'-Spaltprodukt entspricht.
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3 stellt
die Sequenzalignment von individuellen Varianten dar, welche nach
fünf Runden
der Selektion aus der Population isoliert wurden. Die festgelegte
Substratdomäne
wird oben gezeigt, wobei das Ziel-Riboadenylat mittels eines umgedrehten
Dreiecks identifiziert wird. Substratnukleotide die üblicherweise an
angenommenen Basenpaarwechselwirkungen beteiligt sind, werden durch
senkrechte Balken angezeigt. Sequenzen, die den 50 ursprünglich zufallsveränderten
Nukleotiden entsprechen, sind antiparallel zur Substratdomäne ausgerichtet.
Alle Varianten enden am 3'-Ende
mit der festgelegten Sequenz 5'-CGGTAAGCTTGGCAC-3' (nicht gezeigt,
SEQ ID NO 1). Nukleotide innerhalb der ursprünglich zufallsveränderten
Region, von welchen angenommen wird, dass sie Basenpaarungen mit
der Substratdomäne
ausbilden, werden an der rechten und linken Seite der Figur angegeben;
die vermutlichen Basenpaar-bildenden Regionen der enzymatisch aktiven
DNA-Moleküle
sind individuell in jeder gezeigten Sequenz eingerahmt. Konservierte
Regionen werden durch zwei große,
in der Mitte befindliche Kästen
dargestellt.
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Die 4A und 4B stellen
die durch DNA katalysierte Spaltung eines RNA-Phosphoesters in einer intermolekularen
Reaktion dar, die mit einem katalytischen Umsatz voranschreitet. 4A ist eine schematische Darstellung des Komplexes,
der zwischen dem 19-mer-Substrat (3'-TCACTATrAGGAAGAGATGG-5', SEQ ID NO 2) und
einem 38-mer-DNA-Enzym (5'-ACACATCTCTGAAGTAGCGCCGCCGTATAGTGACGCTA-3', SEQ ID NO 3) gebildet
wird. Das Substrat enthält
ein einzelnes Adenosin-Ribonukleotid („rA", neben dem Pfeil), flankiert von Desoxyribonukleotiden.
Das synthetische DNA-Enzym ist ein 38-Nukleotid-Anteil der in 3 gezeigten,
am häufigsten
vorkommenden Variante. Hochkonservierte Nukleotide, die innerhalb
der vermutlichen katalytischen Domäne lokalisiert sind, sind „eingerahmt". Wie dargestellt,
ist eine konservierte Sequenz „AGCG", während eine
andere „CG" ist (gelesen in
5'-3'-Richtung).
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4B zeigt eine Eadie-Hofstee-Auftragung, die zur
Bestimmung von Km (negative Steigung) und
Vmax (y-Achsenabschnitt) für die durch
DNA katalysierte Spaltung von [5'-32P]-markiertem Substrat unter Bedingungen,
die zu denen identisch sind, die während der in-vitro-Selektion
angewendet werden, verwendet wird. Anfängliche Spaltungsgeschwindigkeiten
wurden für
Reaktionen bestimmt, die 5 nM DNA-Enzym und entweder 0,125, 0,5,
1, 2 oder 4 μM
Substrat enthielten.
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5 ist
eine photographische Darstellung, die ein Polyacrylamidgel zeigt,
welches eine spezifische Endoribonukleaseaktivität von vier Familien ausgewählter katalytischer
DNAs aufzeigt. Die Auswahl einer Pb2+-abhängigen Familie
von Molekülen
wurde nebeneinander als Kontrolle wiederholt (erste Gruppe). In
der zweiten Gruppe wurde Zn2+ als Kation
verwendet, in Gruppe drei ist das Kation Mn2+ und
in der vierten Gruppe ist das Kation Mg2+.
Eine fünfte
Stelle auf dem Gel besteht allein aus dem Spaltprodukt als Größenstandard.
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Wie
erwähnt,
gibt es drei Spuren innerhalb der zuvor erwähnten vier Gruppen. In jeder
Gruppe von drei Spuren zeigt die erste Spur das Fehlen der Aktivität der ausgewählten Population
in Abwesenheit des Metallkations, die zweite Spur zeigt die beobachtete
Aktivität
bei Vorhandensein des Metallkations und die dritte Spur zeigt das
Fehlen von Aktivität
im Ausgangspool (G0).
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Die 6A und 6B stellen
zweidimensionale Darstellungen eines katalytischen „Vorläufer"-DNA-Moleküls beziehungsweise
eines von mehreren katalytischen DNA-Molekülen, welche durch die hier offenbarten
selektiven Amplifikationsverfahren erhalten wurden, bereit. 6A stellt ein exemplarisches Molekül aus dem
Ausgangspool dar und zeigt die gesamte Konfiguration der Moleküle, die
durch SEQ ID NO 23 repräsentiert
werden. Wie dargestellt, flankieren verschiedene komplementäre Nukleotide
die zufällige (N40)-Region. 6B ist
eine schematische Darstellung eines der Mg2+-abhängigen katalytischen
DNA-Moleküle
(oder „DNAzyme"), welche durch die
hier beschriebenen Verfahren hergestellt werden. Die Lokalisation der
Ribonukleotide in der Substratnukleinsäure wird durch den Pfeil in
beiden 6A und 6B angezeigt.
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7 stellt
einige der Ergebnisse aus zehn Runden der selektiven in-vitro-Amplifizierung dar,
welche im Wesentlichen, wie im nachstehenden Beispiel 5 beschrieben,
durchgeführt
wird. Wie gezeigt, traten zwei Stellen und zwei Familien von Katalysatoren
als diejenigen hervor, welche die effizienteste Spaltung der Zielsequenz
zeigten. Die Spaltungsbedingungen waren im Wesentlichen, wie in 7 angegeben,
nämlich
10 mM Mg2+, pH 7,5 und 37°C. Daten,
die erhoben wurden, nachdem die Reaktion für 2 Stunden gelaufen war, werden gezeigt.
Es wird die Spaltung (%), aufgetragen gegen die Anzahl der Generationen
(hier 0 bis 10), gezeigt. Die Zahl/das Vorherrschen der katalytischen
DNA-Moleküle,
die in der Lage sind, die Zielsequenz an den angegebenen Stellen
im Substrat zu spalten, ist durch die senkrechten Balken angegeben,
wobei die Spaltung bei GIUAACUAGAGAU durch g estreifte Balken gezeigt
und die Spaltung bei GUAACUAIGAGAU durch die offenen (leicht schattierten)
Balken dargestellt wird.
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8 stellt
die Nukleotidsequenzen, Spaltstellen und Umsatzgeschwindigkeiten
von zwei erfindungsgemäßen katalytischen
DNA-Molekülen,
Klone 8–17
und 10–23,
dar. Die Reaktionsbedingungen waren, wie gezeigt, nämlich 10
mM Mg2+, pH 7,5 und 37°C. Das DNAzym, welches als Klon
8–17 identifiziert
wurde, ist auf der linken Seite dargestellt, wobei die Spaltstelle
des RNA-Substrats durch einen Pfeil gekennzeichnet ist. Die Substratsequenz
(5'-GGAAAAAGUAACUAGAGAUGGAAG
3') – welche
vom DNAzym getrennt ist (d. h. die intermolekulare Spaltung wird
gezeigt) – ist
als solche markiert. In ähnlicher
Weise wird das hier als 10–23 identifizierte
DNAzym auf der rechten Seite gezeigt, wobei die Spaltstelle des
RNA-Substrats durch
den Pfeil gekennzeichnet ist. Wiederum wird die Substratsequenz
angezeigt. Für
das Enzym 8–17
war die Umsatzgeschwindigkeit etwa 0,6 h–1,
für das
Enzym 10–23
war die Umsatzgeschwindigkeit etwa 1 h–1.
Nicht komplementäre
Paarungen werden mit einem ausgefüllten Kreis (•) angezeigt,
während
komplementäre
Paarungen mit einer senkrechten Linie (|) angezeigt werden.
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9 stellt
weiterhin die Nukleotidsequenzen, Spaltstellen und Umsatzgeschwindigkeiten
von zwei erfindungsgemäßen katalytischen
DNA-Molekülen, Klone
8–17 und
10–23,
dar. Die Reaktionsbedingungen waren, wie gezeigt, nämlich 10
mM Mg2+, pH 7,5 und 37°C. Wie in 8 wird
das DNAzym, welches als Klon 8–17
identifiziert wurde, auf der linken Seite dargestellt, wobei die
Spaltstelle des RNA-Substrats durch einen Pfeil gekennzeichnet ist.
Die Substratsequenz (5'-GGAAAAAGUAACUAGAGAUGGAGG-3') – welche
vom DNAzym getrennt ist (d. h. die intermolekulare Spaltung wird
gezeigt) – ist
als solche markiert. In ähnlicher
Weise wird das hier als 10–23
identifizierte DNAzym auf der rechten Seite gezeigt, wobei die Spaltstelle
des RNA-Substrats durch den Pfeil gekennzeichnet ist. Wiederum wird
die Substratsequenz angezeigt. Für
das Enzym 8–17
war kobs etwa 0,002 min–1;
für das
Enzym 10–23
war kobs etwa 0,01 min–1.
Nicht komplementäre Paarungen
werden mit einem ausgefüllten
Kreis (•)
angezeigt, während
komplementäre
Paarungen mit einer senkrechten Linie (|) angezeigt werden.
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GENAUE BESCHREIBUNG
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A. Definitionen
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Wie
er hier gebraucht wird, wird der Begriff „Desoxyribozym" verwendet, um eine
DNA enthaltende Nukleinsäure
zu beschreiben, welche in der Lage ist, als ein Enzym zu funktionieren.
In der vorliegenden Offenbarung umfasst der Begriff „Desoxyribozym" Endoribonukleasen
und Endodesoxyribonukleasen, obwohl Desoxyribozyme mit Endoribonukleaseaktivität besonders
bevorzugt werden. Andere Begriffe, welche hier mit Desoxyribozym
austauschbar verwendet werden, sind „enzymatisch aktives DNA-Molekül", „DNAzym" oder „katalytisches
DNA-Molekül", wobei diese Begriffe
alle so verstanden werden sollten, dass sie enzymatisch aktive Teile
davon umfassen, ganz gleich, ob sie synthetisch hergestellt werden
oder von Organismen oder anderen Quellen stammen.
-
Der
Begriff „enzymatisch
aktive DNA-Moleküle" umfasst auch DNA-Moleküle, welche
eine Komplementarität
in der Substrat-bindenden Region zu einem spezifizierten Oligonukleotid-Ziel
oder -Substrat aufweisen; solche Moleküle haben auch eine enzymatische
Aktivität,
welche wirksam ist, ein Oligonukleotidsubstrat spezifisch zu spalten.
Anders ausgedrückt
ist das enzymatisch aktive DNA-Molekül in der Lage, das Oligonukleotidsubstrat
intermolekular zu spalten. Diese Komplementarität bewirkt, dass eine ausreichende
Hybridisierung des enzymatisch aktiven DNA-Moleküls an das Substrat-Oligonukleotid
ermöglicht
wird, um zu ermöglichen,
dass die intermolekulare Spaltung des Substrats stattfindet. Während einhundert
Prozent (100%) Komplementarität
bevorzugt werden, ist eine Komplementarität im Bereich von 75–100% ebenfalls
nützlich
und wird durch die vorliegende Erfindung in Betracht gezogen.
-
Erfindungsgemäße enzymatisch
aktive DNA-Moleküle
können
alternativ so beschrieben werden, dass sie Nuklease- oder Ribonukleaseaktivität aufweisen.
Diese Begriffe können
hier austauschbar verwendet werden.
-
Der
Begriff „enzymatisch
aktive Nukleinsäure", so wie er hier
gebraucht wird, umfasst enzymatisch aktive RNA- oder DNA-Moleküle, enzymatisch
aktive RNA-DNA-Polymere
und enzymatisch aktive Anteile oder Derivate davon, obwohl enzymatisch
aktive DNA-Moleküle
eine besonders bevorzugte Klasse enzymatisch aktiver Moleküle gemäß der vorliegenden
Erfindung sind.
-
Der
Begriff „Endodesoxyribonuklease", so wie er hier
gebraucht wird, ist ein Enzym, welches in der Lage ist, ein Substrat,
welches vorwiegend aus DNA besteht, zu spalten. Der Begriff „Endoribonuklease", so wie er hier
gebraucht wird, ist ein Enzym, welches in der Lage ist, ein Substrat,
welches vorwiegend aus RNA besteht, zu spalten.
-
Wie
er hier gebraucht wird, wird der Begriff „Basenpaar" (Bp) allgemein verwendet, um eine Partnerschaft
von Adenin (A) mit Thymin (T) oder Uracil (U) oder von Cytosin (C)
mit Guanin (G) zu beschreiben, obwohl es anerkannt werden sollte,
dass weniger übliche
Analoga der Basen A, T, C und G (sowie U) gelegentlich an den Basenpaarungen
beteiligt sein können.
Nukleotide, welche sich normalerweise paaren, wenn DNA oder RNA
eine doppelsträngige
Konfiguration einnehmen, können
hier auch als „komplementäre Basen" bezeichnet werden.
-
„Komplementäre Nukleotidsequenz" bezieht sich allgemein
auf eine Sequenz von Nukleotiden in einem einzelsträngigen Molekül oder Segment
von DNA oder RNA, welches ausreichend komplementär zu einem anderen einzelnen
Oligonukleotidstrang ist, um spezifisch unter Ausbildung einer dann
folgenden Wasserstoffbindung daran zu hybridisieren.
-
„Nukleotid" bezieht sich allgemein
auf eine monomere Einheit von DNA oder RNA, bestehend aus einem
Zuckerrest (Pentose), einer Phosphatgruppe und einer stickstoffhaltigen
heterozyklischen Base. Die Base ist über den glycosidischen Kohlenstoff
(1'-Kohlenstoff
der Pentose) mit dem Zuckerrest verknüpft und diese Kombination von
Base und Zucker ist ein „Nukleosid". Wenn das Nukleosid
eine Phosphatgruppe enthält,
die mit der 3'-
oder 5'-Position
der Pentose verbunden ist, wird es als Nukleotid bezeichnet. Eine
Sequenz von funktionell verknüpften
Nukleotiden wird typischerweise hier als eine „Basensequenz" oder „Nukleotidsequenz" einschließlich ihrer
grammatikalischen Äquivalente
bezeichnet und wird hier durch eine Formel repräsentiert, deren Orientierung
von rechts nach links in der konventionellen Richtung von 5'-Terminus zum 3'-Terminus ist, wenn
nicht anders angegeben.
-
„Nukleotidanalog" bezieht sich im
Allgemeinen auf ein Purin- oder Pyrimidin-Nukleotid, welches sich strukturell
von A, T, G, C oder U unterscheidet, aber hinreichend ähnlich ist,
um das normale Nukleotid im Nukleinsäuremolekül zu ersetzen. Wie er hier
gebraucht wird, umfasst der Begriff „Nukleotidanalog" geänderte Basen,
andere oder unübliche
Zucker (d. h. andere Zucker als die „übliche" Pentose) oder eine Kombination der
beiden. Eine Auflistung der beispielhaften Analoga, in denen die
Base geändert
wurde, wird im hier nachstehenden Abschnitt C bereitgestellt.
-
„Oligonukleotid
oder Polynukleotid" bezieht
sich allgemein auf ein Polymer aus einzel- oder doppelsträngigen Nukleotiden.
Wie es hier gebraucht wird, umfasst „Oligonukleotid" und seine grammatikalischen Äquivalente
den vollen Umfang an Nukleinsäuren.
Ein Oligonukleotid bezieht sich typischerweise auf ein Nukleinsäuremolekül, welches
aus einem linearen Strang aus Ribonukleotiden besteht. Die genaue
Größe hängt von
vielen Faktoren ab, welche wiederum von den endgültigen Bedingungen der Verwendung
abhängen,
wie es im Fachgebiet wohlbekannt ist.
-
Wie
er hier verwendet wird, beabsichtigt der Begriff „physiologische
Bedingungen" Reaktionsbedingungen
vorzuschlagen, welche jene, die in Säugerorganismen, insbesondere
Menschen, gefunden werden, nachahmen. Während, wie nachstehend genauer
beschrieben wird, Variablen wie Temperatur, Verfügbarkeit von Kationen und pH-Bereiche
variieren können,
umfassen „physiologische
Bedingungen" allgemein
eine Temperatur von etwa 35–40°C, wobei
37°C besonders
bevorzugt wird, sowie einen pH-Wert von etwa 7,0–8,0, wobei 7,5 besonders bevorzugt
wird, und umfassen weiterhin die Verfügbarkeit von Kationen, vorzugsweise divalenten
und/oder monovalenten Kationen, wobei eine Konzentration von etwa
2–15 mM
Mg2+ und 0–1,0 M Na+ besonders
bevorzugt wird. „Physiologische
Bedingungen", wie
hier gebraucht, kann wahlweise die Anwesenheit von freiem Nukleosid-Kofaktor
umfassen. Wie zuvor erwähnt,
werden die bevorzugten Bedingungen nachstehend genauer beschrieben.
-
B. Enzymatisch aktive
DNA-Moleküle
-
In
verschiedenen Ausführungsformen
kann ein erfindungsgemäßes enzymatisch
aktives DNA-Molekül
eine oder mehrere Modifikationen oder Mutationen einschließlich Additionen,
Deletionen und Substitutionen kombinieren. In alternativen Ausführungsformen
können
solche Mutationen oder Modifikationen unter Verwendung von Verfahren,
welche zufällige
oder spezifische Mutationen oder Modifikationen hervorbringen, hergestellt
werden. Diese Mutationen können
zum Beispiel die Länge
oder die Nukleotidsequenz einer Schleife, einer Spacer-Region oder
der Erkennungssequenz (oder Domäne)
verändern.
Eine oder mehrere Mutationen innerhalb eines katalytisch aktiven
enzymatischen DNA-Moleküls
können
mit der/den Mutation/en innerhalb eines zweiten katalytisch aktiven
enzymatischen DNA-Moleküls
kombiniert werden, um ein neues enzymatisch aktives DNA-Molekül, enthaltend
die Mutationen beider Moleküle,
hervorzubringen.
-
In
anderen bevorzugten Ausführungsformen
kann ein erfindungsgemäßes enzymatisch
aktives DNA-Molekül
viele zufällige
Mutationen besitzen, welche unter Verwendung einer Vielzahl von
Verfahren, die dem Fachmann wohlbekannt sind, darin eingeführt werden.
Zum Beispiel werden die Verfahren, die von Cadwell und Joyce (PCR
Methods and Applications 2: 28–33
(1992)), mit einigen Modifikationen, wie in den folgenden Beispielen
beschrieben, besonders zur hier offenbarten Verwendung bevorzugt.
(Vgl. auch Cadwell und Joyce, PCR Methods and Applications 3 (Erg.):
S136–S140
(1994).) Gemäß diesem
modifizierten PCR-Verfahren
können
zufällige
Punktmutationen in die klonierten Gene eingeführt werden.
-
Die
zuvor erwähnten
Verfahren wurden zum Beispiel verwendet, um Gene, welche Ribozyme
codieren, einer Mutagenese mit einer Mutationsrate von 0,66% ± 0,13%
(95% Vertrauensintervall) pro Position, wie durch Sequenzanalyse
bestimmt wurde, ohne dass starke Präferenzen hinsichtlich des Typs
der Basensubstitution beobachtet wurden, zu unterziehen. Dies erlaubt
die Einführung
von zufälligen
Mutationen an einer beliebigen Stelle der erfindungsgemäßen enzymatisch
aktiven DNA-Moleküle.
-
Ein
anderes Verfahren, welches bei der Einführung von definierten oder
zufälligen
Mutationen nützlich ist,
wird bei Joyce und Inoue, Nucleic Acids Research 17: 711–722 (1989)
offenbart. Dieses letztere Verfahren schließt das Ausschneiden eines Matrizen
(codierenden)-Strangs aus einer doppelsträngigen DNA, die Rekonstruktion
des Matrizenstrangs mit Einschluss der mutagenen Oligonukleotide
und die anschließende
Transkription der teilweise fehlgepaarten Matrize ein. Dies erlaubt
die Einführung
von definierten oder zufälligen Mutationen
an einer beliebigen Stelle des Moleküls durch Einschluss von Polynukleotiden,
enthaltend bekannte oder zufällige
Nukleotidsequenzen an ausgewählten
Positionen.
-
Erfindungsgemäße enzymatisch
aktive DNA-Moleküle
können
von unterschiedlichen zweckdienlichen Längen und Faltungsmustern sein,
abhängig
vom Typ und der Funktion des Moleküls. Zum Beispiel können enzymatisch
aktive DNA-Moleküle von etwa
15 bis etwa 400 oder mehr Nukleotiden Länge sein, obwohl eine Länge, die
etwa 250 Nukleotide nicht überschreitet,
bevorzugt wird, um zu vermeiden, dass die therapeutische Nützlichkeit
von Molekülen
eingeschränkt
wird, dadurch dass sie zu groß oder
sperrig sind. In verschiedenen bevorzugten Ausführungsformen ist ein erfindungsgemäßes enzymatisch
aktives DNA-Molekül
mindestens etwa 20 Nukleotide lang und, während nützliche Moleküle eine
Länge von
100 Nukleotiden überschreiten
können,
sind bevorzugte Moleküle
im Allgemeinen nicht mehr als etwa 100 Nukleotide lang.
-
In
verschiedenen therapeutischen Anwendungen umfassen erfindungsgemäße enzymatisch
aktive DNA-Moleküle
die enzymatisch aktiven Teile von Desoxyribozymen. In verschiedenen
Ausführungsformen umfassen
erfindungsgemäße enzymatisch
aktive DNA-Moleküle
vorzugsweise nicht mehr als etwa 200 Nukleotide. In anderen Ausführungsformen
umfasst ein erfindungsgemäßes Desoxyribozym
nicht mehr als etwa 100 Nukleotide. In noch anderen bevorzugten
Ausführungsformen
sind erfindungsgemäße Desoxyribozyme etwa
20–75
Nukleotide lang, stärker
bevorzugt etwa 20–65
Nukleotide lang. Andere bevorzugte enzymatisch aktive DNA-Moleküle haben
eine Länge
von etwa 10–50
Nukleotiden.
-
In
anderen Anwendungen können
enzymatisch aktive DNA-Moleküle
Konfigurationen annehmen, die ähnlich
zu denen von „Hammerkopf"-Ribozymen sind.
Solche enzymatisch aktiven DNA-Moleküle sind vorzugsweise nicht
länger
als etwa 75–100
Nukleotide, wobei eine Länge
von etwa 20–50
Nukleotiden besonders bevorzugt wird.
-
Im
Allgemeinen gilt, wenn jemand beabsichtigt, Moleküle zur hier
offenbarten Verwendung zu synthetisieren, je größer das enzymatisch aktive
Nukleinsäuremolekül ist, desto
schwieriger ist es zu synthetisieren. Der Fachmann wird sicherlich
diese Einschränkungen
bei der Gestaltung verstehen. Nichtsdestotrotz verbleiben solche
größeren Moleküle innerhalb
des Umfangs der vorliegenden Erfindung.
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Es
versteht sich auch, dass ein erfindungsgemäßes enzymatisch aktives DNA-Molekül enzymatisch aktive
Teile eines Desoxyribozyms oder ein Desoxyribozym mit einer oder
mehreren Mutationen umfassen kann, z. B. sind eine oder mehrere
Basenpaar-bildende Sequenzen oder Spacer abwesend oder modifiziert, solange
solche Deletionen, Additionen oder Modifikationen nicht die Fähigkeit
des Moleküls
beeinträchtigen, als
Enzym zu arbeiten.
-
Die
Erkennungsdomäne
eines erfindungsgemäßen enzymatisch
aktiven DNA-Moleküls umfasst
typischerweise zwei Nukleotidsequenzen, welche eine katalytische
Domäne
flankieren, und enthält
typischerweise eine Sequenz von mindestens etwa 3 bis etwa 30 Basen,
vorzugsweise etwa 6 bis etwa 15 Basen, welche in der Lage sind,
an eine komplementäre
Sequenz von Basen innerhalb der Substratnukleinsäure zu hybridisieren, was dem
enzymatisch aktiven DNA-Molekül
seine hohe Sequenzspezifität
verleiht. Modifikation oder Mutation der Erkennungsstelle über wohlbekannte
Verfahren erlaubt es einem, die Sequenzspezifität eines enzymatisch aktiven
Nukleinsäuremoleküls zu ändern. (Vgl.
z. B. Joyce et al., Nucleic Acid Research 17: 711–712 (1989).)
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Erfindungsgemäße enzymatisch
aktive DNA-Moleküle
umfassen auch solche mit geänderten
Erkennungsstellen oder -domänen.
In verschiedenen Ausführungsformen
verleihen diese veränderten
Erkennungsdomänen
dem enzymatisch aktiven Nukleinsäuremolekül einzigartige
Sequenzspezifitäten,
einschließlich
solcher Erkennungsdomänen.
Die exakten Basen, die in der Erkennungsdomäne vorhanden sind, bestimmen
die Basensequenz, bei welcher die Spaltung stattfinden wird. Die
Spaltung der Substratnukleinsäure
findet innerhalb der Erkennungsdomäne statt. Diese Spaltung lässt eine
2'-, 3'-, oder 2',3'-zyklische Phosphatgruppe
an der Substratspaltungssequenz und ein 5'-Hydroxyl am Nukleotid, welches sich
ursprünglich
unmittelbar 3'-seitig
der Substratspaltungssequenz im ursprünglichen Substrat befand, zurück. Die
Spaltung kann durch Änderung
der in der Erkennungssequenz vorhandenen Basen (interne Leitsequenz)
auf eine Stelle der Wahl umgeleitet werden. Vgl. Murphy et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86: 9218–9222 (1989).
-
Darüber hinaus
kann es nützlich
sein, ein Polyamin zuzugeben, um die Erkennung und Bindung zwischen
dem enzymatisch aktiven DNA-Molekül und seinem Substrat zu erleichtern.
Beispiele für
nützliche
Polyamine umfassen Spermidin, Putrescin oder Spermin. Eine Spermidin-Konzentration
von etwa 1 mM kann in bestimmten Ausführungsformen wirksam sein,
während
Konzentrationen von etwa 0,1 mM bis etwa 10 mM ebenfalls nützlich sein
können.
-
In
verschiedenen alternativen Ausführungsformen
hat ein erfindungsgemäßes enzymatisch
aktives DNA-Molekül
eine verstärkte
oder optimierte Fähigkeit,
Nukleinsäuresubstrate
zu spalten, vorzugsweise RNA-Substrate. Wie der Fachmann anerkennen
wird, variiert die Geschwindigkeit einer Enzym-katalysierten Reaktion
abhängig
von der Substrat- und der Enzymkonzentration und pendelt sich allgemein
bei hohen Substrat- oder Enzymkonzentrationen ein. Um solche Effekte
zu berücksichtigen,
kann die Kinetik einer Enzym-katalysierten Reaktion mit den nachstehenden
Größen beschrieben
werden, welche die Reaktion definieren.
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Die
verstärkte
oder optimierte Fähigkeit
eines erfindungsgemäßen enzymatisch
aktiven DNA-Moleküls,
ein RNA-Substrat zu spalten, kann in einer Spaltungsreaktion mit
variierenden Mengen markierten RNA-Substrats bei Vorhandensein von
enzymatisch aktivem DNA-Molekül
bestimmt werden. Die Fähigkeit, das
Substrat zu spalten, wird allgemein durch die katalytische Geschwindigkeit
(kcat), geteilt durch die Michaelis-Konstante
(KM), definiert. Das Symbol kcat repräsentiert
die maximale Geschwindigkeit einer Enzymreaktion, wenn sich das
Substrat dem Sättigungswert
nähert.
KM repräsentiert
die Substratkonzentration bei der die Reaktionsgeschwindigkeit halbmaximal
ist.
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Zum
Beispiel können
die Werte für
KM und kcat in dieser
Erfindung durch Experimente bestimmt werden, in welchen die Substratkonzentration
[S] gegenüber
der Konzentration des enzymatisch aktiven DNA-Moleküls [E] im Überschuss
ist. Anfangsgeschwindigkeiten der Reaktion (v0) über einen
Bereich von Substratkonzentrationen werden aus der anfänglichen
linearen Phase geschätzt,
im Allgemeinen die ersten 5% der Reaktion oder weniger. Die Datenpunkte
werden durch die Methode der kleinsten Quadrate an eine theoretische Linie
angepasst, welche durch die Gleichung beschrieben wird: v = –KM(v0/[S]) + Vmax. Daher werden kcat und KM durch die Anfangsreaktionsgeschwindigkeit
v0 und die Substratkonzentration [S] bestimmt.
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In
verschiedenen alternativen Ausführungsformen
hat ein erfindungsgemäßes enzymatisch
aktives DNA-Molekül
eine verstärkte
oder optimierte Fähigkeit,
Nukleinsäuresubstrate
zu spalten, vorzugsweise RNA-Substrate. In bevorzugten Ausführungsformen
zeigt die verstärkte
oder optimierte Fähigkeit
eines enzymatisch aktiven DNA-Moleküls, RNA-Substrate zu spalten,
eine etwa 10- bis 109-fache Verbesserung
gegenüber
der nicht katalysierten Geschwindigkeit. In stärker bevorzugten Ausführungsformen
ist das erfindungsgemäße enzymatisch
aktive DNA-Molekül in der
Lage, RNA-Substrate in einer Geschwindigkeit zu spalten, welche
etwa 103- bis 107-fach
gegenüber
der „Vorläufer"-Spezies verbessert
ist. In noch stärker
bevorzugten Ausführungsformen
drückt
sich die verstärkte
oder optimierte Fähigkeit,
RNA-Substrate zu spalten, als eine 104- bis
106-fache Verbesserung gegenüber der
Vorläufer-Spezies
aus. Ein Fachmann wird anerkennen, dass die verstärkte oder
optimierte Fähigkeit
eines enzymatisch aktiven DNA-Moleküls, Nukleinsäuresubstrate
zu spalten, abhängig
von den Selektionszwängen,
welche während
des erfindungsgemäßen in-vitro-Evolutionsverfahrens
angewendet werden, variieren können.
-
Verschiedene
bevorzugte Verfahren zur Modifizierung von Desoxyribozymen und anderen
erfindungsgemäßen enzymatisch
aktiven DNA-Molekülen
und Nukleasen werden in den nachstehend Beispielen 1–3 weiter
beschrieben.
-
C. Nukleotidanaloga
-
Wie
vorstehend erwähnt,
bezieht sich der Begriff „Nukleotidanalog", wie er hier gebraucht
wird, allgemein auf ein Purin- oder Pyrimidinnukleotid, welches
sich strukturell von A, T, G, C oder U unterscheidet, jedoch ausreichend ähnlich ist,
um solche „normalen" Nukleotide in einem
Nukleinsäuremolekül zu ersetzen. Wie
er hier gebraucht wird, umfasst der Begriff „Nukleotidanalog" veränderte Basen,
andere (oder unübliche) Zucker,
veränderte
Phosphatrückgrate
oder beliebige Kombinationen dieser Änderungen. Beispiele für Nukleotidanaloga,
welche gemäß der vorliegenden
Erfindung nützlich
sind, umfassen jene in der folgenden Tabelle aufgeführten, von
denen sich die meisten in der anerkannten Liste der modifizierten
Basen bei 37 CFR § 1.822 finden.
-
-
-
Andere
nützlich
Analoga umfassen jene, welche in der veröffentlichten internationalen
Anmeldung Nr. WO 92/20823 beschrieben werden, oder Analoga, die
gemäß den hier
offenbarten Verfahren hergestellt wurden. Analoga, die in DeMesmaeker,
et al., Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 33: 226–229 (1994), DesMesmaeker, et
al., Synlett: 733–736
(Okt. 1993), Nielsen, et al., Science 254: 1497–1500 (1991) und Idziak, et
al., Tetrahedron Letters 34: 5417–5420 (1993) beschrieben werden,
sind ebenfalls gemäß der hier
offenbarten Erfindung nützlich.
-
D. Verfahren zur Veränderung
enzymatisch aktiver DNA-Moleküle
-
Die
vorliegende Erfindung zieht auch Verfahren zur Herstellung von Nukleinsäuremolekülen mit
einer vorab bestimmten Aktivität
in Betracht. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Nukleinsäuremolekül ein enzymatisch
aktives DNA-Molekül.
In einer anderen Variation ist die gewünschte Aktivität eine katalytische
Aktivität.
-
In
einer Ausführungsform
zieht die vorliegende Erfindung Verfahren zur Synthese von enzymatisch
aktiven DNA-Molekülen
in Betracht, welche dann „verändert" werden können, um
eine spezifische oder vorab bestimmte Reaktion zu katalysieren.
Verfahren zur Herstellung enzymatisch aktiver DNA-Moleküle sind
hier beschrieben; vgl. z. B. die hier nachstehenden Beispiele 1–3. In anderen
Ausführungsformen
kann ein erfindungsgemäßes enzymatisch
aktives DNA-Molekül
verändert
werden, um kleine Moleküle
oder Liganden wie Adenosintriphosphat (ATP) zu binden. (Vgl. z.
B. Sassanfar et al., Nature 364: 550–553 (1993).) In einer anderen
Ausführungsform
zieht die vorliegende Erfindung in Betracht, dass eine Population
enzymatisch aktiver DNA-Moleküle
mutagenisierenden Bedingungen unterzogen wird, um eine diverse Population
mutierter enzymatisch aktiver DNA-Moleküle herzustellen (welche alternativ „Desoxyribozyme" oder „DNAzyme" genannt werden können). Danach
werden enzymatisch aktive DNA-Moleküle mit den
gewünschten
Eigenschaften ausgewählt
und/oder von der Population getrennt und werden anschließend amplifiziert.
-
Alternativ
können
durch Änderung
der Länge
der Erkennungsdomänen
des enzymatisch aktiven DNA-Moleküls Mutationen in das enzymatisch
aktive DNA-Molekül eingeführt werden.
Die Erkennungsdomänen
des enzymatisch aktiven DNA-Moleküls assoziieren
mit einer komplementären
Sequenz von Basen innerhalb einer Substrat-Nukleinsäuresequenz.
Verfahren zur Änderung
der Länge
der Erkennungsdomänen
sind im Fachgebiet bekannt und umfassen zum Beispiel PCR; nützliche
Verfahren werden in den nachstehenden Beispielen näher beschrieben.
-
Die Änderung
der Länge
der Erkennungssequenzen eines enzymatisch aktiven DNA-Moleküls kann einen
wünschenswerten
Effekt auf die Bindungsspezifität
des enzymatisch aktiven DNA-Moleküls haben. Zum Beispiel kann
eine Steigerung der Länge
der Erkennungsdomänen
die Bindungsspezifität
zwischen dem enzymatisch aktiven DNA-Molekül und der komplementären Basensequenz
eines Oligonukleotids in einem Substrat erhöhen oder die Erkennung einer
bestimmten Sequenz in einem Hybridsubstrat verstärken. Zusätzlich kann eine Steigerung
der Länge
der Erkennungsdomänen
auch die Affinität
erhöhen,
mit der sie an das Substrat bindet. In verschiedenen Ausführungsformen
verleihen diese veränderten
Erkennungsdomänen
im enzymatisch aktiven DNA-Molekül
eine erhöhte
Bindungsspezifität
und -affinität
zwischen dem enzymatisch aktiven DNA-Molekül und seinem Substrat.
-
Es
wurde unlängst
festgestellt, dass bestimmte Oligonukleotide in der Lage sind, andere
Moleküle
als Oligonukleotide mit komplementären Sequenzen zu erkennen und
zu binden. Diesen Oligonukleotiden wird oft der Name „Aptamere" gegeben. Zum Beispiel
beschreiben Ellington und Szostak RNA-Moleküle, welche in der Lage sind,
an eine Vielzahl von organischen Farbstoffen zu binden (Nature 346:
818–822
(1990)), während Bock,
et al. ssDNA (einzelsträngige
DNA)-Moleküle
beschreiben, welche menschliches Thrombin binden (Nature 355: 564–566 (1992)).
In ähnlicher
Weise beschreiben Jellinek et al. RNA-Liganden für den basischen Fibroblasten-Wachstumsfaktor
(PNAS USA 90: 11227–11231
(1993)). Daher wird es weiterhin hier in Betracht gezogen, dass
die erfindungsgemäßen katalytisch
aktiven DNA-Enzyme gemäß der hier
beschriebenen Verfahren verändert
werden können,
um eine Vielzahl von Fähigkeiten
zu zeigen, welche typischerweise mit Aptameren assoziiert sind.
-
Ein
Fachmann sollte daher anerkennen, dass die erfindungsgemäßen enzymatisch
aktiven DNA-Moleküle
an einer beliebigen Nukleotidsequenz wie den Erkennungsdomänen durch
verschiedene hier offenbarte Verfahren, einschließlich PCR
und 3SR (von selbst weiterlaufende Sequenzreplikation -vgl. nachstehendes Beispiel
1) geändert
werden können.
Zum Beispiel können
zusätzliche
Nukleotide an das 5'-Ende
des enzymatisch aktiven DNA-Moleküls durch Einschluss zusätzlicher
Nukleotide angefügt
werden.
-
Erfindungsgemäße enzymatisch
aktive DNA-Moleküle
können
auch in einer eher nicht zufälligen
Art und Weise wie ortspezifische Mutagenese hergestellt oder verändert werden.
Zum Beispiel kann die ortspezifische Mutagenese im Wesentlichen,
wie bei Morinaga, et al., Biotechnology 2: 636 (1984) beschrieben,
modifiziert, wie hier beschrieben, zur Anwendung an Desoxyribozymen
ausgeführt
werden. Nützliche
Verfahren zur Veränderung
enzymatisch aktiver DNA-Moleküle
werden in den nachstehenden Beispielen näher beschrieben.
-
In
einer offenbarten Ausführungsform
umfasst ein erfindungsgemäßes enzymatisch
aktives DNA-Molekül
einen konservierten Kern, der von zwei Substratbindungs- (oder Erkennungs-)Domänen oder
Sequenzen, welche durch Basenpaarungswechselwirkungen mit dem Substrat
interagieren, flankiert wird. In verschiedenen Ausführungsformen
umfasst der konservierte Kern eine oder mehrere konservierte Domänen oder
Sequenzen. In einer anderen Variation umfasst das enzymatisch aktive
DNA-Molekül
weiterhin eine „Spacer"-Region (oder -Sequenz)
zwischen den Regionen (oder Sequenzen), welche an der Basenpaarung
beteiligt sind. In noch einer anderen Variation wird der konservierte
Kern in verschiedenen Abständen
durch eine oder mehrere weniger konservierte variable oder „Spacer"-Nukleotide „unterbrochen".
-
In
verschiedenen Ausführungsformen
besteht die Population der enzymatisch aktiven DNA-Moleküle aus mindestens
2 verschiedenen Typen von Desoxyribozym-Molekülen. Zum Beispiel haben die
Moleküle
in einer Variation unterschiedliche Sequenzen. In einer anderen
Variation sind die Desoxyribozyme Nukleinsäuremoleküle mit einer Nukleinsäuresequenz,
welche eine Erkennungsdomäne
definiert, die angrenzend oder benachbart zum 5'-Terminus der Nukleotidsequenz ist.
In verschiedenen alternativen Ausführungsformen können die
erfindungsgemäßen enzymatisch
aktiven DNA-Moleküle
weiterhin eine oder mehrere Spacer-Regionen, welche 3'-terminal der Erkennungsdomänen lokalisiert
sind, ein oder mehrere Schleifen, welche 3'-terminal der Erkennungsdomänen lokalisiert
sind, und/oder Spacer-Regionen umfassen. In anderen Variationen kann
ein erfindungsgemäßes Desoxyribozym
eine oder mehrere Regionen umfassen, welche in der Lage sind, an
andere Regionen desselben Moleküls
zu hybridisieren. Andere Charakteristika enzymatisch aktiver DNA-Moleküle, welche
gemäß der hier
offenbarten Verfahren hergestellt werden, werden hier an anderer
Stelle beschrieben.
-
In
anderen Ausführungsformen
umfassen mutagenisierende Bedingungen solche Bedingungen, welche
entweder definierte oder zufällige
Nukleotidsubstitutionen innerhalb eines enzymatisch aktiven DNA-Moleküls einführen. Beispiele
für typische
mutagenisierende Bedingungen umfassen Bedingungen, welche in anderen
Teilen dieser Spezifikation offenbart werden, und die Verfahren,
welche bei Joyce et al., Nucl. Acids Res. 17: 711–722 (1989),
Joyce, Gene 82: 83–87
(1989) und Beaudry und Joyce, Science 257: 635–41 (1992) beschrieben werden.
-
In
noch anderen Ausführungsformen
ist eine diverse Population von mutierten erfindungsgemäßen enzymatisch
aktiven DNA-Molekülen
eine solche, die mindestens 2 Nukleinsäuremoleküle enthält, die nicht exakt dieselbe
Nukleotidsequenz haben. In anderen Variationen wird dann aus solch
einer diversen Population ein enzymatisch aktives DNA-Molekül oder andere
enzymatisch aktive Nukleinsäuren
mit einer vorab bestimmten Aktivität auf Basis der Fähigkeit,
die vorab bestimmte Aktivität
auszuüben,
ausgewählt.
In verschiedenen Ausführungsformen
umfasst die vorab bestimmte Aktivität, ohne sie einzuschränken, eine
verstärkte katalytische
Aktivität,
eine verringerte KM, erhöhte Substratbindungsfähigkeit,
veränderte
Substratspezifität
und Ähnliches.
-
Andere
Parameter, welche als Aspekte der Enzymleistung angesehen werden
können,
umfassen katalytische Aktivität
oder Kapazität,
Substratbindungsfähigkeit,
Enzymumsatzgeschwindigkeit, Enzymsensitivität gegenüber Rückkopplungsmechanismen und Ähnliches.
In bestimmter Hinsicht kann die Substratspezifität als ein Aspekt der Enzymleistung
angesehen werden, insbesondere in Situationen, in welchen ein Enzym
in der Lage ist, zwei oder mehr kompetitierende Substrate zu erkennen
und zu binden, von denen jedes die Enzymleistung hinsichtlich der/des
anderen Substrate/s beeinflusst.
-
Die
Substratspezifität,
wie sie hier verwendet wird, kann sich auf die Spezifität eines
enzymatisch aktiven Nukleinsäuremoleküls für ein bestimmtes
Substrat beziehen, wie es hier beschrieben wird, wie eines, welches
nur Ribonukleotide, nur Desoxyribonukleotide oder eine Zusammensetzung
von beiden umfasst. Substratmoleküle können auch Nukleotidanaloga
umfassen. In verschiedenen Ausführungsformen
kann ein erfindungsgemäßes enzymatisch
aktives Nukleinsäuremolekül vorzugsweise
eine bestimmte Region eines hybriden oder nicht hybriden Substrats
binden.
-
Der
Begriff oder Parameter, welcher hier als „Substratspezifität" identifiziert wird,
kann auch die Sequenzspezifität
umfassen; d. h. ein erfindungsgemäßes enzymatisch aktives Nukleinsäuremolekül kann ein Nukleinsäuresubstrat
mit einer bestimmten Nukleinsäuresequenz „erkennen" und binden. Zum
Beispiel, wenn die Substraterkennungsdomänen eines erfindungsgemäßen enzymatisch
aktiven Nukleinsäuremoleküls nur an
Substratmoleküle
mit einer Serie von einem oder zwei Ribonukleotiden (z. B. rA) in
einer Reihe binden, dann wird das enzymatisch aktive Nukleinsäuremolekül dazu tendieren,
das Nukleinsäuresubstrat
ohne eine solche Sequenz nicht zu erkennen oder zu binden.
-
Im
Hinblick auf das Auswahlverfahren umfasst in verschiedenen Ausführungsformen
das Auswählen ein
beliebiges Mittel der physikalischen Trennung von mutierten enzymatisch
aktiven Nukleinsäuren
mit einer vorab bestimmten Aktivität aus einer diversen Population
mutierter enzymatisch aktiver Nukleinsäuremoleküle. Oftmals umfasst das Auswählen die
Trennung aufgrund der Größe, des
Vorhandenseins katalytischer Aktivität oder der Hybridisierung der mutierten
Nukleinsäure
an eine andere Nukleinsäure,
an ein Peptid oder ein anderes Molekül, welches entweder in Lösung oder
an eine feste Matrix angeheftet ist.
-
In
verschiedenen Ausführungsformen
ist die vorab bestimmte Aktivität
so, dass die mutierte enzymatisch aktive Nukleinsäure mit
der vorab bestimmten Aktivität
in irgendeiner Art und Weise aufgrund ihrer die Aktivität markiert
wird. Zum Beispiel kann die vorab bestimmte Aktivität eine enzymatisch
aktive DNA-Molekül-Aktivität sein,
wobei die Aktivität
der mutierten enzymatisch aktiven Nukleinsäure auf ihr Substrat bewirkt, dass
die mutierte enzymatisch aktive Nukleinsäure kovalent damit verbunden
wird. Die mutierte enzymatisch aktive Nukleinsäure wird dann aufgrund der
kovalenten Verknüpfung
ausgewählt.
-
In
anderen Ausführungsformen
umfasst das Auswählen
der mutierten enzymatisch aktiven Nukleinsäure mit einer vorab bestimmten
Aktivität
die Amplifizierung der mutierten enzymatisch aktiven Nukleinsäure (vgl.
z. B. Joyce, Gene 82: 83–87
(1989), Beaudry und Joyce, Science 257: 635–41 (1992)). Andere Verfahren des
Auswählens
eines enzymatisch aktiven Nukleinsäuremoleküls mit einer vorab bestimmten
Eigenschaft oder Aktivität
werden im Beispielteil beschrieben.
-
E. Zusammensetzungen
-
Die
Erfindung zieht auch Zusammensetzungen, enthaltend eine(n) oder
mehrere Typen oder Populationen erfindungsgemäßer enzymatisch aktiver DNA-Moleküle, in Betracht;
z. B. können
verschiedene Typen oder Populationen verschiedene Nukleotidsequenzen
erkennen und spalten. Die Zusammensetzungen können weiterhin ein Ribonukleinsäure enthaltendes
Substrat umfassen. Erfindungsgemäße Zusammensetzungen
können
weiterhin das Blei-Ion, Magnesium-Ion oder andere divalente oder
monovalente Kationen, wie hier diskutiert, umfassen.
-
Vorzugsweise
ist das enzymatisch aktive DNA-Molekül in einer Konzentration von
etwa 0,05 μM
bis etwa 2 μM
vorhanden. Typischerweise ist das enzymatisch aktive DNA-Molekül in einem
Konzentrationsverhältnis
von enzymatisch aktivem DNA-Molekül zu Substrat von etwa 1:5
bis etwa 1:50 vorhanden. Stärker
bevorzugt ist das enzymatisch aktive DNA-Molekül in der Zusammensetzung in
einer Konzentration von etwa 0,1 μM
bis etwa 1 μM
vorhanden. Sogar noch stärker
bevorzugt enthalten Zusammensetzungen das enzymatisch aktive DNA-Molekül in einer
Konzentration von etwa 0,1 μM
bis etwa 0,5 μM.
Vorzugsweise ist das Substrat in der Zusammensetzung in einer Konzentration
von etwa 0,5 μM
bis etwa 1000 μM
vorhanden.
-
Ein
Fachmann wird verstehen, dass es viele Quellen von Nukleinsäure enthaltenden
Substraten gibt, einschließlich
der natürlich
vorkommenden und synthetischen Quellen. Quellen von geeigneten Substraten umfassen
ohne Beschränkung
eine Vielzahl von viralen und retroviralen Mitteln, einschließlich HIV
1, HIV-2, HTLV-I und HTLV-II.
-
Andere
geeignete Substrate umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein, virale und retrovirale
Mittel, einschließlich
solche, die Picornaviren, Hepadnaviridae (z. B. HBV, HCV), Papillomaviren
(z. B. HPV), Gammaherpesvirinae (z. B. EBV), Lymphocryptoviren,
Leukämieviren
(z. B. HTLV-I und -II), Flaviviren, Togaviren, Herpesviren (einschließlich Alphaherpesviren
und Betaherpesviren), Cytomegalieviren (CMV), Influenzaviren und
Viren und Retroviren, welche zu Immunschwächeerkrankungen oder -syndromen
(z. B. HIV-1 und -2) beitragen, umfassen oder durch sie produziert
werden. Zusätzlich
umfassen geeignete Substrate virale und retrovirale Mittel, welche
nicht-menschliche Primaten und andere Tiere infizieren, einschließlich und
ohne Beschränkung
darauf, die Affen- und Katzen-Immunschwächeviren und Rinder-Leukämieviren.
-
Magnesium-Ionen,
Blei-Ionen oder andere geeignete monovalente oder divalente Kationen
können auch,
wie zuvor beschrieben, in einer Konzentration im Bereich von etwa
1–100
mM in der Zusammensetzung vorhanden sein. Stärker bevorzugt ist das vorab
ausgewählte
Ion in der Zusammensetzung in einer Konzentration von etwa 2 mM
bis etwa 50 mM vorhanden, wobei eine Konzentration von etwa 5 mM
besonders bevorzugt wird. Ein Fachmann wird verstehen, dass die
Ionenkonzentration nur durch die Grenzen der Löslichkeit seiner Quelle (z.
B. Magnesium) in wässriger
Lösung
und durch den Wunsch, das enzymatisch aktive DNA-Molekül in derselben
Zusammensetzung in einer aktiven Konformation vorliegen zu haben,
eingeschränkt
wird.
-
Die
Erfindung zieht auch Zusammensetzungen, enthaltend ein erfindungsgemäßes enzymatisch
aktives Nukleinsäuremolekül, hybride
Desoxyribonukleotid-Ribonukleotid-Moleküle und Magnesium- oder Blei-Ionen
in Konzentrationen, wie vorstehend beschrieben, in Betracht. Wie
vorstehend erwähnt, können andere monovalente
oder divalente Ionen (z. B. Ca2+) anstelle
des Magnesiums verwendet werden.
-
Ebenfalls
durch die vorliegende Erfindung in Betracht gezogen werden Zusammensetzungen,
enthaltend ein erfindungsgemäßes enzymatisch
aktives Nukleinsäuremolekül, ein Nukleinsäure enthaltendes
Substrat (z. B. RNA) und ein vorab ausgewähltes Ion in einer Konzentration,
die größer als
etwa 1 millimolar ist, wobei das Substrat länger als die auf dem enzymatisch
aktiven DNA-Molekül
vorhandenen Erkennungsdomänen
ist.
-
In
einer Variation umfasst die Zusammensetzung einen Komplex aus enzymatisch
aktivem Molekül-Substrat,
wobei die Basenpaarung zwischen einem enzymatisch aktiven DNA-Molekül und seinem
Substrat zusammenhängend
ist. In einer anderen Ausführungsform
wird die Basenpaarung zwischen einem enzymatisch aktiven DNA-Molekül und seinem
Substrat durch eine oder mehrere nicht komplementäre Paare
unterbrochen. In einer Vielzahl von alternativen Ausführungsformen
kann eine erfindungsgemäße Zusammensetzung
weiterhin ein monovalentes Kation, ein divalentes Kation oder beides
umfassen.
-
In
einer anderen Variation ist ein erfindungsgemäßes enzymatisch aktives DNA-Molekül in der
Lage, effizient in Gegenwart oder Abwesenheit eines divalenten Kations
zu funktionieren. In einer Variation ist ein divalentes Kation anwesend
und umfasst Pb2+, Mg2+,
Mn2+, Zn2+ oder
Ca2+. Alternativ ist ein erfindungsgemäßes enzymatisch
aktives Nukleinsäuremolekül in der
Lage, effizient in Gegenwart oder Abwesenheit von monovalenten Kationen
zu funktionieren. Es wird vorhergesehen, dass monovalente oder divalente
Kationenkonzentrationen ähnlich
denen, welche hier für
Pb2+ oder Mg2+ beschrieben
werden, nützlich
sein werden, wie hier offenbart wird.
-
Optional
können
monovalente Kationen auch zusätzlich
oder als „Alternative" zu divalenten Kationen vorhanden
sein. Zum Beispiel können
monovalente Kationen wie Natrium (Na+) oder
Kalium (K+), entweder als dissoziierte Ionen
oder in Form von dissoziierbaren Verbindungen wie NaCl oder KCl
vorhanden sein.
-
In
einer Ausführungsform
reicht die Konzentration des in der Zusammensetzung vorhandenen
monovalenten Kations von 0–1,0
M. In einer anderen Ausführungsform
ist ein monovalentes Kation in einer Konzentration im Bereich von
0–200
mM vorhanden. In anderen Ausführungsformen
sind monovalente Kationen in einer Konzentration in einem Bereich
von 1–100
mM vorhanden. Alternativ reicht die Konzentration monovalenter Kationen
von etwa 2 mM–50
mM. In noch anderen Ausführungsformen
reicht die Konzentration von etwa 2 mM–25 mM.
-
F. Verfahren zur Verwendung
enzymatisch aktiver DNA-Moleküle
-
Die
Verfahren zur Verwendung enzymatisch aktiver DNA-Moleküle, wie
sie hier offenbart werden, sind zahlreich. Wie zuvor diskutiert,
haben die Moleküle,
die in der Lage sind, benachbarte Nukleinsäuren verknüpfende Bindungen (z. B. Phosphoesterbindungen),
zu spalten, vielfältige
Verwendungen, umfassend eine breite Vielzahl von Anwendungen. Zum
Beispiel sind enzymatisch aktive DNA-Moleküle mit den hier offenbarten
Fähigkeiten,
Strukturen und/oder Funktionen nützlich
in pharmazeutischen und medizinischen Produkten (z. B. für die Wundreinigung,
Auflösung
von Blutgerinnseln etc.) sowie in Haushaltsmitteln (z. B. Detergenzien,
Zahnhygieneprodukten, Fleischzartmachern). Die industrielle Nutzung
der hier offenbarten Verbindungen, Zusammensetzungen und Verfahren
wird auch in Betracht gezogen und liegt sehr wohl innerhalb des
Umfangs der Erfindung.
-
Die
vorliegende Erfindung beschreibt auch nützliche Verfahren zur Spaltung
einer beliebigen einzelsträngigen,
schleifenförmigen,
teilweise oder vollständig
doppelsträngigen
Nukleinsäure;
die Mehrzahl dieser Verfahren wenden die neuen, erfindungsgemäßen enzymatisch
aktiven Nukleinsäuren
an. In verschiedenen Ausführungsformen
umfasst das einzelsträngige
Nukleinsäure-Segment
oder der einzelsträngige
Nukleinsäure-Anteil
des Substrats (oder das gesamte Substrat selbst) DNA, modifizierte
DNA, RNA, modifizierte RNA oder Zusammensetzungen davon. Vorzugsweise
muss das Nukleinsäuresubstrat
nur einzelsträngig
an oder in der Nähe
der Substratspaltungssequenz sein, so dass ein erfindungsgemäßes enzymatisch
aktives Nukleinsäuremolekül mittels
der Erkennungssequenz des Enzyms an die Substratspaltstelle hybridisieren
kann.
-
Ein
Nukleinsäuresubstrat,
welches durch ein erfindungsgemäßes Verfahren
gespalten werden kann, kann chemisch synthetisiert oder enzymatisch
hergestellt werden oder es kann aus verschiedenen Quellen wie Phagen,
Viren, prokaryontischen oder eukaryontischen Zellen, einschließlich Tierzellen,
Pflanzenzellen, Hefezellen und Bakterienzellen, isoliert werden.
Chemisch synthetisierte einzel- und doppelsträngige Nukleinsäuren sind
im Handel von vielen Quellen erhältlich,
einschließlich,
ohne Beschränkung
darauf, Research Genetics (Huntsville, AL).
-
RNA-Substrate
können
auch unter Verwendung eines Applied Biosystems (Foster City, CA)-Oligonukleotid-Synthesegeräts gemäß der Gebrauchsanleitung
des Hersteller synthetisiert werden. Einzelsträngige Phagen sind auch eine
Quelle für
Nukleinsäuresubstrate.
(Vgl. z. B. Messing et al., PNAS USA 74: 3642–3646 (1977) und Yanisch-Perron
et al., Gene 33: 103–119
(1985)). Bakterienzellen, die einen einzelsträngigen Phagen enthalten, wären auch
eine verfügbare
Quelle geeigneter einzelsträngiger
Nukleinsäuresubstrate.
-
Einzelsträngige RNA,
die durch ein erfindungsgemäßes Verfahren
spaltbar ist, könnte
durch einen beliebigen der RNA-Viren wie Picornaviren, Togaviren,
Orthomyxoviren, Paramyxoviren, Rhabdoviren, Coronaviren, Arenaviren
oder Retroviren bereitgestellt werden. Wie zuvor festgestellt, kann
eine breite Vielfalt von prokaryontischen und eukaryontischen Zellen
ebenfalls eine ausgezeichnete Quelle für geeignete Nukleinsäuresubstrate
sein.
-
Die
erfindungsgemäßen Verfahren
können
auf einzelsträngige
Nukleinsäuren
oder einzelsträngige Bereiche
von schleifenförmigen
oder doppelsträngigen
Nukleinsäuren
angewendet werden, welche sich innerhalb einer Zelle befinden, einschließlich eukaryontischer,
prokaryontischer, Pflanzen-, Tier-, Hefe- oder Bakterienzellen.
Unter diesen Bedingungen könnte
ein erfindungsgemäßes enzymatisch
aktives Nukleinsäuremolekül (z. B.
ein enzymatisch aktives DNA-Molekül oder Desoxyribozym)
als antivirales Mittel oder als ein Regulator der Genexpression
fungieren. Beispiele für
solche Verwendungen von erfindungsgemäßen enzymatisch aktiven DNA-Molekülen werden
nachstehend weiter beschrieben.
-
In
der Mehrzahl der erfindungsgemäßen Verfahren
tritt die Spaltung von einzelsträngigen
Nukleinsäuren
am 3'-Terminus einer
vorab bestimmten Basensequenz auf. Diese vorab bestimmte Basensequenz
oder Substratspaltungssequenz enthält typischerweise 1 bis etwa
10 Nukleotide. In anderen bevorzugten Ausführungsformen ist ein erfindungsgemäßes enzymatisch
aktives Nukleinsäuremolekül in der
Lage, Nukleotide entweder stromaufwärts oder stromaufwärts und
stromabwärts
der Spaltstelle zu erkennen. In verschiedenen Ausführungsformen
ist ein enzymatisch aktives DNA-Molekül in der Lage, etwa 2–10 Nukleotide
stromaufwärts der
Spaltstelle zu erkennen; in anderen Ausführungsformen ist ein enzymatisch
aktives DNA-Molekül
in der Lage, etwa 2–10
Nukleotide stromaufwärts
und etwa 2–10
Nukleotide stromabwärts
der Spaltstelle zu erkennen. Andere bevorzugte Ausführungsformen
ziehen ein enzymatisch aktives DNA-Molekül in Betracht, welches in der
Lage ist, eine Nukleotidsequenz von bis zu etwa 30 Nukleotiden Länge zu erkennen,
wobei eine Länge
von bis zu etwa 20 Nukleotiden noch stärker bevorzugt wird.
-
Die
hier offenbarten Verfahren erlauben die Spaltung einer beliebigen
Nukleotidsequenz durch Änderung
der Nukleotidsequenz der Erkennungsdomänen des enzymatisch aktiven
DNA-Moleküls.
Dies erlaubt die Spaltung von einzelsträngigen Nukleinsäuren in
Abwesenheit einer Restriktionsendonukleasenstelle an der ausgewählten Position.
-
Ein
erfindungsgemäßes enzymatisch
aktives DNA-Molekül
kann von einem beliebigen Teil eines einzelsträngigen Nukleinsäuresubstrats,
welches an dem enzymatisch aktiven DNA-Molekül angeheftet bleibt, durch
ortspezifische Hydrolyse an der geeigneten Spaltstelle getrennt
werden. Die Trennung des enzymatisch aktiven DNA-Moleküls vom Substrat
(oder „Spaltprodukt") erlaubt dem enzymatisch
aktiven DNA-Molekül, eine
andere Spaltungsreaktion auszuführen.
-
Im
Allgemeinen wird das Nukleinsäuresubstrat
unter geeigneten Nukleinsäurespaltungsbedingungen – vorzugsweise
physiologische Bedingungen – mit
einer wirksamen Menge eines erfindungsgemäßen enzymatisch aktiven DNA-Moleküls behandelt.
Wenn das Nukleinsäuresubstrat
DNA umfasst, können
die Spaltungsbedingungen die Anwesenheit eines divalenten Kations
in einer Konzentration von etwa 2–10 mM umfassen.
-
Eine
wirksame Menge eines enzymatisch aktiven DNA-Moleküls ist die
Menge, die benötigt
wird, um eine vorab bestimmte Basensequenz, die innerhalb einer
einzelsträngigen
Nukleinsäure
vorhanden ist, zu spalten. Vorzugsweise ist das enzymatisch aktive
DNA-Molekül
in einem molaren Verhältnis
von DNA-Molekül zu
Substratspaltstellen von 1 zu 20 vorhanden. Dieses Verhältnis kann
abhängig
von der Länge
der Behandlung und der Effizienz des jeweiligen enzymatisch aktiven
DNA-Moleküls
unter den jeweiligen angewendeten Nukleinsäurespaltungsbedingungen variieren.
-
Daher
beinhaltet in einer bevorzugten Ausführungsform die Behandlung typischerweise
die Beimengung in wässriger
Lösung
des RNA enthaltenden Substrats und des Enzyms, um eine Spaltungsbeimischung zu
bilden und dann das Beibehalten der so unter RNA spaltenden Bedingungen
gebildeten Beimengung für eine
Zeitspanne, die ausreichend ist, damit das enzymatisch aktive DNA-Molekül das RNA-Substrat
an einer beliebigen der vorab bestimmten Nukleotidsequenzen in der
RNA spalten kann. In verschiedenen. Ausführungsformen wird auch eine
Quelle für
Ionen bereitgestellt – d.
h. monovalente oder divalente Kationen oder beides.
-
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wurde die Menge an Zeit, die notwendig
ist, um die einzelsträngige
Nukleinsäure
durch das enzymatisch aktive DNA-Molekül zu spalten, vorab bestimmt.
Die Menge an Zeit reicht von etwa 1 Minute bis etwa 24 Stunden und
variiert abhängig
von der Konzentration der Reaktanden und der Temperatur der Reaktion. Üblicherweise
ist die Zeitspanne von etwa 10 Minuten bis etwa 2 Stunden, so dass
das enzymatisch aktive DNA-Molekül
die einzelsträngige
Nukleinsäure
an einer beliebigen der vorab bestimmten vorhandenen Nukleotidsequenzen
spaltet.
-
Die
Erfindung zieht weiterhin in Betracht, dass die Nukleinsäure spaltenden
Bedingungen die Anwesenheit einer Quelle von divalenten Kationen
(z. B. PbOAc) in einer Konzentration von etwa 2–100 mM umfasst. Typischerweise
umfassen die Nukleinsäure
spaltenden Bedingungen ein divalentes Kation in einer Konzentration
von etwa 2 mM bis etwa 10 mM, wobei eine Konzentration von etwa
5 mM besonders bevorzugt wird.
-
Die
optimale, in die Nukleinsäure
spaltenden Bedingungen einzuschließende kationische Konzentration,
kann leicht durch Bestimmung der Menge der einzelsträngigen Nukleinsäure, die
bei einer bestimmten Konzentration gespalten wird, bestimmt werden.
Ein Fachmann wird verstehen, dass die optimale Konzentration abhängig vom
jeweils angewendeten enzymatisch aktiven DNA-Molekül variieren kann.
-
Die
vorliegende Erfindung zieht weiterhin in Betracht, dass die Nukleinsäure spaltenden
Bedingungen einen pH-Wert von etwa 6,0 bis etwa pH 9,0 umfasst.
In einer bevorzugten Ausführungsform
reicht der pH-Wert von etwa pH 6,5 bis pH 8,0. In einer anderen
bevorzugten Ausführungsform
strebt der pH-Wert physiologische Bedingungen an, d. h. der pH-Wert
ist etwa 7,0–7,8,
wobei ein pH-Wert von etwa 7,5 besonders bevorzugt wird.
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Ein
Fachmann wird anerkennen, dass die erfindungsgemäßen Verfahren über einen
weiten pH-Wert-Bereich funktionieren, solange der pH-Wert, welcher
für die
Spaltung von Nukleinsäuren
verwendet wird, so ist, dass das enzymatisch aktive DNA-Molekül in der
Lage ist, in der aktiven Konformation zu bleiben. Ein enzymatisch
aktives DNA-Molekül
in einer aktiven Konformation wird leicht durch seine Fähigkeit,
einzelsträngige
Nukleinsäure
an einer vorab bestimmten Nukleotidsequenz zu spalten, nachgewiesen.
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In
verschiedenen Ausführungsformen
umfassen die Bedingungen zur Spaltung von Nukleinsäure auch
eine Vielzahl an Temperaturbereichen. Wie zuvor erwähnt, werden
Temperaturbereiche, die mit physiologischen Bedingungen konsistent
sind, besonders bevorzugt, obwohl Temperaturbereiche, die mit industriellen
Anwendungen konsistent sind, hier auch in Betracht gezogen werden.
In einer Ausführungsform
reicht die Temperatur von etwa 15°C
bis etwa 60°C.
In einer anderen Variation umfassen die Nukleinsäure spaltenden Bedingungen
eine Temperatur im Bereich von etwa 30°C bis etwa 56°C. In noch
einer anderen Variation umfassen die Bedingungen zur Spaltung von
Nukleinsäure
eine Temperatur von etwa 35°C
bis etwa 50°C.
In einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Bedingungen zur Spaltung von Nukleinsäure einen
Temperaturbereich von etwa 37°C
bis etwa 42°C.
Die Temperaturbereiche, welche mit den Bedingungen zur Spaltung
von Nukleinsäure
konsistent sind, werden nur durch die gewünschte Spaltungsgeschwindigkeit
und die Stabilität des
jeweiligen enzymatisch aktiven DNA-Moleküls bei der jeweiligen Temperatur
eingeschränkt.
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In
verschiedenen Verfahren zieht die vorliegende Erfindung Bedingungen
zur Spaltung von Nukleinsäure,
einschließlich
das Vorhandensein von Polyamin, in Betracht. Polyamine, welche zur
Ausführung
der vorliegenden Erfindung nützlich
sind, umfassen Spermidin, Putrescin, Spermin und Ähnliche.
In einer Variation ist das Polyamin in einer Konzentration von etwa
0,01 mM bis etwa 10 mM vorhanden. In einer anderen Variation ist
das Polyamin in einer Konzentration von etwa 1 mM bis etwa 10 mM
vorhanden. Bedingungen zur Spaltung von Nukleinsäure können auch die Anwesenheit von
Polyamin in einer Konzentration von etwa 2 mM bis etwa 5 mM umfassen.
In verschiedenen bevorzugten Ausführungsformen ist das Polyamin
Spermidin.
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G. Vektoren
-
Die
vorliegende Erfindung zeichnet sich auch durch Expressionsvektoren
aus, einschließlich
eines Nukleinsäureabschnitts,
codierend ein erfindungsgemäßes enzymatisch
aktives DNA-Molekül,
welches innerhalb des Vektors gelegen ist, vorzugsweise in einer
Art und Weise, welche die Expression dieses enzymatisch aktiven
DNA-Moleküls
innerhalb einer Zielzelle (z. B. einer Pflanzen- oder Tierzelle)
erlaubt.
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Daher
umfasst im Allgemeinen ein erfindungsgemäßer Vektor bevorzugt ein Plasmid,
Cosmid, Phagemid, Virus oder einen Phagenvektor. Vorzugsweise umfassen
geeignete Vektoren einzelsträngige
DNA (ssDNA) – z.
B. zirkuläre
Phagemid-ssDNA. Es sollte auch anerkannt werden, dass erfindungsgemäße nützliche Vektoren
nicht zirkulär
sein müssen.
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In
einer Variation werden vorzugsweise Nukleotidsequenzen, welche jede
der zusätzlichen,
enzymatisch aktive DNA-Moleküle
codierende Sequenzen flankieren, bereitgestellt, deren Sequenzen
durch das erste enzymatisch aktive DNA-Molekül erkannt werden können. Die
dazwischen liegenden oder flankierenden Sequenzen umfassen vorzugsweise
mindestens 1 Nukleotid; stärker
bevorzugt sind die dazwischen liegenden oder flankierenden Sequenzen
etwa 2–20
Nukleotide lang, wobei Sequenzen von etwa 5–10 Nukleotiden Länge besonders
bevorzugt werden.
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Das
Anfügen
von Polynukleotidschwänzen
kann ebenfalls nützlich
sein, um das 3'-Ende
des erfindungsgemäßen enzymatisch
aktiven DNA-Moleküls
zu schützen.
Diese können
durch Anfügen
von polymeren Sequenzen durch Verwendung des Enzyms terminate Transferase
bereitgestellt werden.
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Ein
erfindungsgemäßer Vektor
umfasst zwei oder mehr enzymatisch aktive DNA-Moleküle. In einer Ausführungsform
hat ein erstes enzymatisch aktives DNA-Molekül eine intramolekulare Spaltungsaktivität und ist
in der Lage, Nukleotidsequenzen zu erkennen und zu spalten, um andere
enzymatisch aktive DNA-Sequenzen freizusetzen; d. h. es ist in der
Lage so funktionieren, dass es andere enzymatisch aktive DNA-Moleküle aus dem
Vektor „freisetzt". Zum Beispiel ist
ein Vektor vorzugsweise so konstruiert, dass, wenn das erste enzymatisch
aktive DNA-Molekül
exprimiert wird, dieses erste Molekül in der Lage ist, Nukleotidsequenzen
zu spalten, die zusätzliche
Nukleotidsequenzen flankieren, codierend ein zweites enzymatisch
aktives DNA-Molekül,
ein drittes enzymatisch aktives DNA-Molekül und so weiter. Angenommen,
dass das erste enzymatisch aktive DNA-Molekül (d. h. das „freisetzende" Molekül) in der
Lage ist, Oligonukleotidsequenzen intramolekular zu spalten, müssen die
zusätzlichen
(z. B. das zweite, dritte und so weiter) enzymatisch aktiven DNA-Moleküle (d. h.
das „freigesetzte" Molekül) nicht
die zum „freisetzenden" Molekül identischen
Eigenschaften besitzen. Zum Beispiel sind in einer Ausführungsform
die „freigesetzten" (d. h. das zweite,
dritte etc.) enzymatisch aktiven DNA-Moleküle in der Lage, spezifische
RNA-Sequenzen zu spalten, während
das erste („freisetzende") enzymatisch aktive
DNA-Molekül
Nukleaseaktivität
besitzt, welche ihm erlaubt, die „freigesetzten" Moleküle zu entlassen.
In einer anderen Ausführungsform
hat das „freigesetzte" enzymatisch aktive
DNA-Molekül
eine Amidbindung spaltende Aktivität, während das erste („freisetzende") enzymatisch aktive
DNA-Molekül
Nukleaseaktivität
besitzt.
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Alternativ
kann das erste enzymatisch aktive DNA-Molekül auf einem separaten Vektor
durch das zweite (und dritte, vierte etc.) enzymatisch aktive DNA-Moleküle) codiert
werden und kann intermolekulare Spaltungsaktivität besitzen. Wie hier festgestellt
wurde, kann das erste enzymatisch aktive DNA-Molekül ein selbstspaltendes
enzymatisch aktives DNA-Molekül
(z. B. ein Desoxyribozym) sein und das zweite enzymatisch aktive
DNA-Molekül
kann ein beliebiger gewünschter
Typ eines enzymatisch aktiven DNA-Moleküls sein. Wenn ein Vektor veranlasst
wird, DNA von diesen Nukleinsäuresequenzen
zu exprimieren, hat diese DNA die Fähigkeit unter geeigneten Bedingungen
jede der flankierenden Regionen zu spalten, um dadurch eine oder mehrere
Kopien des zweiten enzymatisch aktiven DNA-Moleküls freizusetzen. Wenn gewünscht, können mehrere
verschiedene zweite enzymatisch aktive DNA-Moleküle in dieselbe Zelle oder denselben
Träger
gebracht werden, um verschiedene Desoxyribozyme zu produzieren.
Es wird auch in Betracht gezogen, dass ein oder mehrere beliebige
Vektoren ein oder mehrere Ribozyme oder Desoxyribozyme in einer
beliebigen Kombination „freisetzender" oder „freigesetzter" enzymatisch aktiver
Nukleinsäuremoleküle umfassen,
solange eine solche Kombination das gewünschte Ergebnis erzielt: die
Freisetzung der enzymatisch aktiven Nukleinsäuremoleküle, welche in der Lage sind,
vorab bestimmte Nukleinsäuremoleküle zu spalten.
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Verfahren
zur Isolierung und Reinigung erfindungsgemäßer enzymatisch aktiver DNA-Moleküle werden
ebenfalls in Betracht gezogen. Zusätzlich zu den hier beschriebenen
Verfahren sind im Fachgebiet verschiedene Reinigungsverfahren (z.
B. solche, die HPLC verwenden) und chromatographische Isolierungsverfahren
verfügbar.
Vgl. z. B. die Verfahren, die in der internationalen Anwendung Nr.
WO 93/23569 beschrieben werden.
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Es
sollte sich auch verstehen, dass verschiedene Kombinationen der
hier beschriebenen Ausführungsformen
innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung liegen. Andere
Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus
den vorstehenden Beschreibungen, aus den folgenden Beispielen und aus
den Ansprüchen
ersichtlich.
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BEISPIELE
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Die
folgenden Beispiele verdeutlichen die vorliegende Erfindung, schränken sie
jedoch nicht ein.
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Beispiel 1
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In-vitro-Evolution von
enzymatisch aktiven DNA-Molekülen:
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Ein Überblick
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Die
Verfahren der in-vitro-Selektion und in-vitro-Evolution erlauben
es, neue Katalysatoren ohne die a priori-Kenntnis ihrer Zusammensetzung
oder Struktur zu isolieren. Solche Verfahren wurden angewendet,
um RNA-Enzyme mit neuen katalytischen Eigenschaften zu erhalten.
Zum Beispiel stammten Ribozyme, welche mit dem Blei-Kation eine
autolytische Spaltung unterlaufen, aus einem zufallsveränderten
Pool von tRNAPhe-Molekülen (Pan und Uhlenbeck, Biochemistry
31: 3887–3895
(1992)). Ribozym-Varianten der Gruppe I, welche DNA spalten können (Beaudry
und Joyce, Science 257: 635–641
(1992) oder welche eine veränderte Metallabhängigkeit
besitzen (Lehman und Joyce, Nature 361: 182–185 (1993)) wurden isoliert.
Beginnend mit einem Pool von zufälligen
RNA-Sequenzen wurden Moleküle
erhalten, welche eine Polymerase-ähnliche Reaktion katalysieren
(Bartel und Szostak, Science 261: 1411–1418 (1993)). Im vorliegenden
Beispiel wird die Verfeinerung spezifischer katalytischer Eigenschaften
eines entwickelten Enzyms durch Änderung
der Selektionszwänge
während
eines in-vitro-Evolutionsverfahrens beschrieben.
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Die
Darwinsche Evolution erfordert die wiederholte Durchführung von
drei Arbeitsgängen:
(a) die Einführung
einer genetischen Variation, (b) die Selektion von Individuen auf
Basis von einigen Kriterien der Tauglichkeit und (c) die Amplifizierung
von ausgewählten
Individuen. Jeder dieser Arbeitsgänge kann in vitro umgesetzt
werden (Joyce, Gene 82: 83 (1989)). Ein Gen kann durch chemische
Modifikation, Einbau von zufallsveränderten mutagenen Oligodesoxynukleotiden
oder ungenaue Vervielfältigung
durch eine Polymerase mutagenisiert werden. (Vgl. z. B. Cadwell
und Joyce, in PCR Methods and Applications 2: 28–33 (1992), Cadwell und Joyce,
PCR Methods and Applications 3 (Erg.): S136–S140 (1994), Chu et al., Virology
98: 168 (1979), Shortle et al., Meth. Enzymol. 100: 457 (1983),
Myers et al., Science 229: 242 (1985), Matteucci et al., Nucleic Acid
Res. 11: 3113 (1983), Wells et al., Gene 34: 315 (1985), McNeil
et al., Mol. Cell. Biol. 5: 3545 (1985), Hutchison et al., PNAS
USA 83: 710 (1986), Derbyshire et al., Gene 46: 145 (1986), Zakour
et al., Nature 295: 708 (1982), Lehtovaara et al., Protein Eng.
2: 63 (1988), Leung et al., Technigue 1: 11 (1989), Zhou et al.,
Nucl. Acids Res. 19: 6052 (1991).)
-
Das
Genprodukt kann zum Beispiel aufgrund seiner Fähigkeit, einen Liganden zu
binden oder eine chemische Reaktion auszuführen, ausgewählt werden.
(Vgl. z. B. Joyce id. (1989), Robertson und Joyce, Nature 344: 467
(1990), Tuerk et al., Science 249: 505 (1990).) Das Gen, welches
zu dem ausgewählten
Genprodukt gehört,
kann durch ein reziprokes Primerverfahren wie die Polymerasekettenreaktion
(PCR) amplifiziert werden. (Vgl. z. B. Saiki et al., Science 230:
1350–54
(1985), Saiki et al., Science 239: 487–491 (1988).)
-
Alternativ
kann die Nukleinsäureamplifizierung
unter Verwendung der von selbst ablaufenden Sequenzreplikation (3SR)
ausgeführt
werden. (Vgl. z. B. Guatelli et al., PNAS USA 87: 1874 (1990). Gemäß dem 3SR-Verfahren
können
Nukleinsäure-Zielsequenzen in
vitro unter isothermischen Bedingungen exponentiell amplifiziert
(repliziert) werden, wobei drei für die retrovirale Replikation
essenzielle enzymatische Aktivitäten verwendet
werden: (1) reverse Transkriptase, (2) RNase H und (3) eine DNA-abhängige RNA-Polymerase. Durch
Nachahmung der retroviralen Strategie der RNA-Replikation mittels
cDNA-Intermediaten werden durch diese Reaktion cDNA- und RNA-Kopien des
ursprünglichen
Ziels akkumuliert.
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Zusammengefasst,
wenn jemand die Entwicklung einer Population enzymatisch aktiver
DNA-Moleküle in
Erwägung
zieht, repliziert eine zusammenhängende
Serie von reverser Transkription und Transkriptionsreaktionen eine
RNA-Zielsequenz mittels cDNA-Intermediaten. Die entscheidenden Elemente
dieser Konzeption sind: (a) die Oligonukleotidprimer spezifizieren
beide das Ziel und enthalten 5'-Verlängerungen,
codierend die T7-RNA-Polymerasebindestelle, so dass die entstehenden
cDNAs kompetente Transkriptionsmatrizen sind, (b) die cDNA-Synthese kann bis
zur Vollendung beider Stränge
durch Abbau der Matrizen-RNA in dem Zwischenprodukt-RNA-DNA-Hybrid
durch RNase H fortschreiten und (c) die Reaktionsprodukte (cDNA
und RNA) können
als Matrizen für
nachfolgende Schritte fungieren, was die exponentielle Replikation
ermöglicht.
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Wenn
jemand enzymatisch aktive DNA-Moleküle entwickelt, sind verschiedene
kritische Elemente dieses Konzepts etwas anders, wie in diesen Beispielen
offenbart wird. Zum Beispiel (1) spezifizieren die Oligonukleotidprimer
das Ziel und werden vorzugsweise in irgendeiner Weise – z. B.
durch Biotinylieren – „markiert" oder gekennzeichnet,
so dass die entstandenen kompetenten Matrizenstränge leicht identifiziert werden
können
und (2) hängt
das verwendete in-vitro-Selektionsverfahren
vorzugsweise von der Identifizierung des günstigsten Freisetzungsmechanismus
ab.
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Ein
wesentliches Hindernis bei der Umsetzung der Darwin'schen in-vitro-Evolution ist die
Notwendigkeit, Mutation und Amplifikation, von denen beide den Genotyp
betreffen, mit Selektion, welche den Phänotyp betrifft, miteinander
zu verbinden. Im Fall der Nukleinsäureenzyme, für welche
Genotyp und Phänotyp
in demselben Molekül
verkörpert
sind, ist diese Aufgabe vereinfacht.
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A. Konzeption der enzymatisch
aktiven DNA-Moleküle
-
Es
ist wohlbekannt, dass einzelsträngige
DNA interessante Tertiärstrukturen
annehmen kann. Die Struktur einer „tDNA" erinnert zum Beispiel stark an die
der entsprechenden tRNA. (Vgl. Paquette et al., Eur. J. Biochem.
189: 259–265
(1990).) Weiterhin war es möglich,
die hohe Zahl von 31 von 35 Ribonukleotiden innerhalb eines Hammerkopf-Ribozyms
zu ersetzen, während
zumindest ein wenig der katalytischen Aktivität verblieb. (Vgl. Perreault
et al., Nature 344: 565–567
(1990), Williams et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 918–921 (1992),
Yang et al., Biochemistry 31: 5005–5009 (1992).)
-
In-vitro-Selektionsverfahren
wurden auf große
Populationen von DNAs mit zufälliger
Sequenz angewendet, was zu der Gewinnung von spezifischen DNA„Aptameren" führt, welche
einen Ziel-Liganden mit hoher Affinität binden (Bock et al., Nature
355: 564–566
(1992), Ellington & Szostak,
Nature 355: 850–852
(1992), Wyatt & Ecker,
PNAS USA 91: 1356–1360
(1994)). Unlängst
führten
zwei Gruppen die erste NMR-Strukturbestimmung eines Aptamers, einer
15-mer-DNA durch, welche eine G-Quartett-Struktur
bildet und das Protein Thrombin mit hoher Affinität bindet
(Wang, et al., Biochemistry 32: 1899–1904 (1993), Macaya et al.,
PNAS USA 90: 3745–3749
(1993)). Diese Befunde wurden durch eine Röntgen-kristallographische Analyse
bestätigt (Padmanabhan
et al., J. Biol. Chem. 268: 17651–17654 (1993)).
-
Die
Fähigkeit,
ein Substratmolekül
mit hoher Affinität
und Spezifität
zu binden, ist eine Voraussetzung für ein gutes Enzym. Zusätzlich muss
ein Enzym von wohlpositionierten funktionellen Gruppen, entweder
in sich selbst oder in einem Kofaktor, Gebrauch machen, um eine
bestimmte chemische Transformation voranzutreiben. Außerdem muss
das Enzym innerhalb des Verlaufs der Reaktion unverändert bleiben
und in der Lage sein, mit katalytischem Umsatz zu arbeiten. Einige
würden
außerdem
fordern, dass es ein informatorisches Makromolekül, bestehend aus Untereinheiten,
deren spezifische Anordnung für
die katalytische Aktivität verantwortlich
ist, sein soll. Während
diese Kriterien aus semantischen und chemischen Gründen zur
Debatte stehen, dienen sie dazu, zwischen Phänomenen zur Erhöhung der
chemischen Geschwindigkeit zu unterscheiden, die von einfachen Lösungsmitteleffekten
bis zu biologischen Enzymen, die an der Grenze der Substratdiffusion
arbeiten, reichen (Albery & Knowles,
Biochemistry 15: 5631–5640
(1976)).
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Wie
nachstehend genauer beschrieben wird, strebten wir danach ein allgemeines
Verfahren zur schnellen Gewinnung von DNA-Katalysatoren und DNA-Enzymen, ausgehend
von zufälligen
Sequenzen, zu entwickeln. Als anfängliches Ziel wählten wir
eine Reaktion, von der wir annahmen, dass sie sehr wohl im Rahmen
der Fähigkeit
von DNA liegt: die hydrolytische Spaltung eines RNA-Phosphodiesters,
unterstützt
durch einen divalenten Metall-Kofaktor. Dies ist dieselbe Reaktion,
die von einer Vielzahl von natürlich
vorkommenden RNA-Enzymen ausgeführt
wird, einschließlich
der Hammerkopf- und Haarnadelmotive. (Vgl. z. B. Forster A. C. & Symons R. H.,
Cell 49: 211–220
(1987), Uhlenbeck, Nature 328: 596–600 (1987), Hampel & Tritz, Biochemistry
28: 4929–4933
(1989)).
-
Es
wurde unlängst
gezeigt, dass man, ausgehend von einer zufallsveränderten
Genbank von tRNA-Molekülen,
Ribozyme erhalten kann, welche bei neutralem pH-Wert eine Pb2+-abhängige, ortspezifische RNA-Phosphoesteraseaktivität haben
(Pan & Uhlenbeck,
Biochemistry 31: 3887–3895
(1992), Pan & Uhlenbeck,
Nature 358: 560–563
(1992)). Dies ist analog zu der zufälligen selbstspaltenden Reaktion
der Hefe-tRNAPhe (Dirheimer & Werner, Biochimie
54: 127–144
(1972), welche von der spezifischen Koordination eines Pb2+-Ions an einer definierten Stelle innerhalb
der tRNA abhängt.
(Vgl. Rubin & Sundaralingam,
J. Biomol. Struct. Dyn. 1: 639–646
(1983), Brown et al., Biochemistry 24: 4785–4801 (1985).)
-
Wie
hier offenbart, umfassten unsere Ziele die Entwicklung von DNAs,
welche eine Pb2+-abhängige Spaltung eines bestimmten
RNA-Phosphoesters ausführen
konnten, die ursprünglich
innerhalb einer kurzen Leadersequenz, am 5'-Ende der DNA angeheftet, präsentiert
wurde und schließlich
innerhalb eines separaten Moleküls,
welches in einer intermolekularen Weise mit schnellem katalytischen
Umsatz gespalten werden kann, lokalisiert war. Diese Ziele wurden
erfolgreich erreicht, wie nachstehend weiter beschrieben wird.
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Es
wurden keine Vermutungen angestellt, wie die DNA mit dem Ziel-Phosphorester und
den umgebenden Nukleotiden in Wechselwirkung treten würde. Beginnend
mit einem Pool von etwa 1014 zufälligen 50-mer-Sequenzen,
ließ man
die in-vitro-Selektion ihren Gang gehen. Nach fünf Runden der Selektion, ausgeführt über vier
Tage, hatte die Population als Ganzes die Fähigkeit erreicht, den Ziel-Phosphoester in Gegenwart
von 1 mM Pb2+ in einer Geschwindigkeit von
etwa 0,2 min–1 zu
spalten. Dies ist eine etwa 105-fache Steigerung,
verglichen zur spontanen Spaltungsgeschwindigkeit unter denselben
Reaktionsbedingungen.
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Individuen
wurden aus der Population isoliert, sequenziert und auf katalytische
Aktivität
getestet. Basierend auf dieser Information wurde die Reaktion in
ein intermolekulares Format umgewandelt und dann vereinfacht, um
eine ortspezifische Spaltung eines 19-mer-Substrats durch ein 38-mer-DNA-Enzym
in einer Reaktion, die mit einer Umsatzgeschwindigkeit von 1 min–1 bei
23°C und
pH 7,0 in Gegenwart von 1 mM PbOAc abläuft, zu erlauben.
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B. In-vitro-Selektionsschema
-
Ein
Ausgangspool von etwa 1014 einzelsträngigen DNA-Molekülen wurde
hergestellt, von denen alle eine 5'-Biotin-Einheit enthielten, anschließend gefolgt
von einer festgelegten Domäne,
welche ein einzelnes Ribonukleotid, eine potenzielle katalytische
Domäne,
bestehend aus 50 zufälligen
Desoxyribonukleotiden, umfasst, und einer zweiten festgelegten Domäne, die
am 3'-Terminus liegt
(1).
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Der
Pool wurde durch ein verschachteltes PCR (Polymerasekettenreaktion)-Verfahren, beginnend
mit einer synthetischen DNA, welche 50 zufällige Nukleotide, flankiert
von Primer-Bindestellen, enthält,
konstruiert. Der Primer für
die verschachtelte PCR war ein 5'-biotinyliertes
synthetisches Oligodesoxynukleotid mit einem 3'-terminalen Adenosinribonukleotid.
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Oligonukleotide
mit Ribonukleotid am Ende primen effizient die von der Matrize dirigierte
Verlängerung im
Kontext der PCR (L. E. Orgel, persönliche Mitteilung), was in
diesem Fall zu einem Verlängerungsprodukt führt, welches
ein einzelnes eingebettetes Ribonukleotid enthält.
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1 stellt
ein selektives Amplifizierungsschema zur Isolierung von DNAs dar,
welche einen Ziel-RNA-Phosphoester spalten. Doppelsträngige DNA,
enthaltend einen Bereich von 50 zufälligen Nukleotiden, wird durch
PCR amplifiziert, indem ein 5'-biotinylierter
DNA-Primer angewendet wird (z. B. Primer 3–3a oder 3b), der am 3'-Ende durch Adenosin-Ribonukleotid
terminiert wird (repräsentiert
durch das Symbol „N" oder „rA", wobei sowohl N
als auch rA ein Adenosin-Ribonukleotid repräsentieren). Dieser Primer wird
durch die Taq-Polymerase verlängert,
um ein DNA-Produkt zu erhalten, welches ein einzelnes eingebettetes
Ribonukleotid enthält.
Die entstehende doppelsträngige
DNA wird auf einer Streptavidin-Matrix immobilisiert und der nicht
biotinylierte DNA-Strang wird durch Waschen mit 0,2 N NaOH entfernt.
Nach erneuter Äquilibrierung der
Säule mit
einer gepufferten Lösung
wird die Säule
mit derselben Lösung
mit zugegebenem 1 mM PbOAc gewaschen. DNAs, welche eine Pb2+-abhängige
Selbstspaltung unterlaufen, werden von der Säule freigesetzt, im Elutionsmittel
gesammelt und durch PCR amplifiziert. Die PCR-Produkte werden dann
verwendet, um die nächste
Runde der selektiven Amplifizierung einzuleiten.
-
Die
PCR-Produkte wurden über
eine Streptavidin-Affinitätsmatrix
gegeben, was zu einer nicht kovalenten Anheftung des 5'-biotinylierten Strangs
der Duplex-DNA führte.
Der nicht biotinylierte Strang wurde durch kurzes Waschen mit 0,2
NaOH entfernt und der gebundene Strang wurde in einem Puffer, enthaltend 0,5
M NaCl, 0,5 M KCl, 50 mM MgCl2 und 50 mM
HEPES (pH 7,0), bei 23°C äquilibriert.
Als nächstes
wurde 1 mM PbOAc in demselben Puffer bereitgestellt, was das Auftreten
einer Pb2+-abhängigen Spaltung am Ziel-Phosphoester
erlaubte, wodurch eine Untergruppe von DNAs aus der Strepavidin-Matrix
freigesetzt wurde. Im Prinzip könnte
eine individuelle DNA ihre eigene Freisetzung durch verschiedene
Mittel erleichtern, wie die Aufhebung der Wechselwirkung zwischen
Biotin und Streptavidin oder die Spaltung einer der Desoxyribonukleotidverknüpfungen.
Man dachte, dass, basierend auf der relativen Labilität dieser
Verknüpfung,
die Spaltung der Ribonukleosid-3'-O-P-Bindung
der wahrscheinlichste Mechanismus für die Freisetzung sein würde und
dass die Pb2+-abhängige hydrolytische Spaltung
es zulassen würde,
dass die Freisetzung schnellstens auftritt. Im Prinzip sollte jedoch
das in-vitro-Selektionsverfahren die günstigsten Freisetzungsmechanismen
sowie jene Individuen, die am besten in der Lage sind, diesen Mechanismus
auszuführen,
identifizieren.
-
DNA-Moleküle, welche
von der Matrix nach Zugaben von Pb2+ freigesetzt
wurden, wurden im Elutionsmittel gesammelt, durch Fällung mit
Ethanol konzentriert und einer verschachtelten PCR-Amplifizierung
unterworfen. Wie bei der Konstruktion des Ausgangspools von Molekülen verwendete
die erste PCR-Amplifizierung Primer, welche die zufällige Region
flankieren (Primer 1 und 2), und die zweite verwendete einen 5'-biotinylierten Primer
(Primer 3b), welcher ein 3'-terminates
Riboadenylat hat, wodurch der Ziel-RNA-Phosphoester wieder eingeführt wurde.
Das gesamte selektive Amplifizierungsverfahren benötigt 3–4 Stunden,
um abzulaufen.
-
Die
Moleküle
werden auf drei Arten während
jeder Runde dieses Verfahrens gereinigt: erstens, nach der PCR-Amplifizierung
durch zweimalige Extraktion mit Phenol und einmal mit Chloroform/Isoamylalkohol, dann
Fällung
mit Ethanol; zweitens, nach der Anheftung der DNA an Streptavidin,
durch Wegwaschen aller nicht biotinylierten Moleküle unter
stark denaturierenden Bedingungen und drittens, nach Elution mit
Pb2+, durch Fällung mit Ethanol. Es gibt
keinen Reinigungsschritt über
Gelelektrophorese und daher keinen Selektionsdruck, der die Moleküle auf eine
bestimmte Länge
einschränkt.
-
C. Selektion der katalytischen
DNA
-
Wir
führten
fünf aufeinanderfolgende
Runden der in-vitro-Selektion durch, wobei die Reaktionszeit nach
der Zugabe von Pb2+ stufenweise verringert
wurde, um die Stringenz der Selektion stufenweise zu erhöhen. Während der
Runden 1 bis 3 war die Reaktionszeit 1 Stunde, während Runde 4 war die Reaktionszeit
20 Minuten und während
Runde 5 war sie 1 Minute. Der Ausgangspool der einzelsträngigen DNAs
wurde, zusammen mit der Population von Molekülen, die nach jeder Runde der
Selektion erhalten wurden, auf selbstspaltende Aktivität unter
Bedingungen, die zu den während
der in-vitro-Selektion angewendeten identisch waren, getestet (vgl. 2).
-
Für diesen
Test wurden die Moleküle
eher mit einer 5'-32P- als mit einer 5'-Biotin-Einheit
hergestellt, was den Nachweis von sowohl dem Ausgangsmaterial als
auch dem 5'-Spaltprodukt
erlaubt. Nach einer 5-minütigen
Inkubation war keine nachweisbare Aktivität im Ausgangspool (G0) oder
in der Population, die nach den ersten oder zweiten Runden der Selektion
erhalten wurde, vorhanden. DNAs, die nach der dritten Runde (G3)
erhalten wurden, zeigten ein bescheidenes Aktivitätsniveau;
diese Aktivität
erhöhte
sich ständig
und erreichte etwa 50% Selbstspaltung für die DNAs, die nach der fünften Runde
der Selektion (G5) erhalten wurden. Die Spaltung wurde nur am Ziel-Phosphoester
nachgewiesen, sogar nach langen Inkubationszeiten. Diese Aktivität ging verloren,
wenn Pb2+ aus dem Reaktionsgemisch weggelassen
wurde.
-
2 stellt
die selbstspaltende Aktivität
des Ausgangspools von DNA (G0) und von Populationen dar, welche
nach der ersten bis fünften
Runde der Selektion (G1–G5)
erhalten wurden. Die Reaktionsgemische enthielten 50 mM MgCl2, 0,5 M NaCl, 0,5 M KCl, 50 mM HEPES (pH
7,0 bei 23°C)
und 3 nM [5'-32P]-markierte DNA, die bei 23°C für 5 Minuten
entweder in Gegenwart oder in Abwesenheit von 1 mM PbOAc inkubiert
wurde. Das Symbol Pre repräsentiert
die 108 Nukleotide lange Vorläufer-DNA
(SEQ ID NO 4), Clv das 5'-Spaltprodukt
von 28 Nukleotiden Länge
(SEQ ID NO 5) und M den Primer 3a (SEQ ID NO 6), in der Länge dem 5'-Spaltprodukt entsprechend.
-
Das
vorzugsweise dargestellte 5'-Spaltprodukt
(Clv) von 28 Nukleotiden Länge
hat die Sequenz 5'-GGGACGAATTCTAATACGACTCACTATN-3', wobei „N" ein Adenosin-Ribonukleotid
mit zusätzlichem 2',3'-zyklischem Phosphat
am 3'-Ende (SEQ
ID NO 5) repräsentiert.
In alternativen Ausführungsformen
repräsentiert „N" ein Adenosin-Ribonukleotid
mit einem zusätzlichem
2'- oder 3'-Phosphat am 3'-Ende des Moleküls.
-
In 2 umfasst
die Spur „G0", Bande „Prä" eine Stichprobe
von 108 Nukleotiden langen Vorläufer-DNAs,
von denen jede 50 zufällige
Nukleotide umfasst. Daher wird eine beliebige „Prä"-Stichprobe eine breite Vielfalt von
Vorläufer-DNAs
enthalten und jede Stichprobe wird sich wahrscheinlich von vorangegangenen
oder nachfolgenden Stichproben unterscheiden. Die Spuren „G1" bis „G5" enthalten „Prä"-Banden, welche zunehmend mit katalytischen
DNA-Molekülen
angereichert sind, aber immer noch eine große Anzahl von verschiedenen
DNA-Sequenzen enthalten (d. h. sie unterscheiden sich in den 50
Nukleotiden der zufallsveränderten
Domäne).
Eine Probe dieser verschiedenen Sequenzen der „G5-Prä"-DNA wird in 3 bereitgestellt.
-
Schrotschuss-Klonierungsverfahren
wurden angewendet, um Individuen der G5-Population zu isolieren;
die vollständigen
Nukleotidsequenzen von 20 dieser Subklone wurden dann bestimmt (vgl. 3).
(Vgl. auch z. B. Cadwell und Joyce in PCR Methods and Applications
2: 28–33
(1992), Cadwell and Joyce, PCR Methods and Applications 3 (Erg.):
S136–S140
(1994).) Von den 20 Sequenzen waren 5 einzigartig, zwei traten zweimal
auf, eine trat dreimal auf und eine trat achtmal auf. Alle individuellen
Varianten haben gemeinsame Sequenzelemente innerhalb der Region
der 50 Nukleotide, welche im Ausgangspool der DNA zufallsverändert worden
waren. Sie alle enthalten zwei mutmaßliche Matrizen-Regionen, eine
mit Komplementarität
zu einem Bereich von Nukleotiden, welcher unmittelbar stromaufwärts der
Spaltstelle liegt, und die andere mit Komplementarität zu Nukleotiden,
die mindestens vier Nukleotide stromabwärts liegen. Zwischen diesen
beiden mutmaßlichen
Matrizen-Regionen liegt eine variable Domäne von 1–11 Nukleotiden, gefolgt von
der festgelegten Sequenz 5'-AGCG-3', dann eine zweite
variable Domäne
von 3–8
Nukleotiden und schließlich
die festgelegte Sequenz 5'-CG-3' oder 5'-CGA-3'. Nukleotide, die
außerhalb
der beiden mutmaßlichen
Matrizen-Regionen
liegen, sind sowohl in der Sequenz als auch in der Länge hoch
variabel. In allen sequenzierten Subklonen bleibt die den 50 ursprünglich zufallsveränderten
Nukleotiden entsprechende Region bei einer Länge von insgesamt 50 Nukleotiden.
-
3 stellt
die Sequenzausrichtung von individuellen Varianten, die nach fünf Runden
der Selektion von der Population isoliert wurden, dar. Die festgelegte
Substratdomäne
(5'-GGGACGAATTCTAATACGACTCACTATrAGGAAGAGATGGCGAC-3' oder 5'-GGGACGAATTCTAATACGACTCACTATNGGAAGAGATGGCGAC-3', wobei N ein Adenosin-Ribonukleotid
repräsentiert)
(SEQ ID NO 13) wird oben gezeigt, wobei das Ziel-Riboadenylat durch
ein umgedrehtes Dreieck identifiziert wird. Substrat-Nukleotide,
welche üblicherweise an
den mutmaßlichen
Basenpaar-Wechselwirkungen
beteiligt sind, werden durch einen vertikalen Balken angezeigt.
Sequenzen, welche den 50 ursprünglich
zufallsveränderten
Nukleotiden entsprechen, werden antiparallel mit der Substratdomäne ausgerichtet.
Alle Varianten enden am 3'-Ende
mit der festgelegten Sequenz 5'-CGGTAAGCTTGGCAC-3'(SEQ ID NO 1) („Primerstelle", nicht gezeigt).
Nukleotide innerhalb der ursprünglich
zufallsveränderten
Region, von denen angenommen wird, dass sie mit der Substratdomäne Basenpaarungen
eingehen, werden auf den rechten und linken Seiten der Figur angezeigt;
die mutmaßlich
Basenpaarungen ausbildenden (oder Substrat bindenden) Regionen der
enzymatisch aktiven DNA-Moleküle
sind in jeder der gezeigten Sequenzen einzeln eingerahmt. Die hochkonservierten
Nukleotide innerhalb der mutmaßlichen katalytischen
Domäne
werden in den beiden eingerahmten Spalten dargestellt.
-
Während es
abzusehen war, dass zusätzliche
Daten hilfreich bei der Konstruktion eines aussagekräftigen Sekundärstrukturmodells
der katalytischen Domäne
sein werden, stellen wir fest, dass die katalytische Domäne unserer
enzymatisch aktiven DNA-Moleküle
wie die Hammerkopf- und Haarnadelribozyme einen konservierten Kern,
flankiert von zwei Substratbindungsregionen (oder Erkennungsdomänen) zu
haben scheint, welche durch Basenpaarungswechselwirkungen mit dem
Substrat in Wechselwirkung treten. Ähnlich der Hammerkopf- und
Haarnadelribozyme scheint die katalytische DNA auch einen kurzen
Bereich ungepaarter Substratnukleotide – in diesem Fall 5'-GGA-3' – zwischen den beiden Regionen
zu benötigen,
welche an der Basenpaarung beteiligt sind.
-
Es
war auch interessant festzustellen, dass jede der neun verschiedenen
Varianten ein unterschiedliches Muster angenommener Komplementarität mit der
Substratdomäne
zeigte. In einigen Fällen
war die Basenpaarung zusammenhängend, während sie
in anderen Fällen
durch eine oder mehrere nicht komplementäre Basen unterbrochen wurde.
Die allgemeine Tendenz scheint so zu sein, dass sich mit Nukleotiden,
die stromaufwärts
der Spaltstelle liegen, verglichen zu denen, die stromabwärts liegen,
festere Wechselwirkungen ausbilden. Bindungsstudien und Analysen
zur ortspezifische Mutagenese sollten es uns ermöglichen, weitere Einblicke
zu erhalten und diese Vermutung weiter zu erhärten.
-
Um
weitere Einblicke in die Anforderungen an die Sequenz für die katalytische
Funktion zu gewinnen, wurde die selbstspaltende Aktivität von sechs
der neun Varianten getestet und unter den hier beschriebenen Selektionsbedingungen
ausgewertet (vgl. 3). Nicht überraschend zeigte sich die
Sequenz, die in acht der 20 Subklone auftrat, als die am reaktivste,
mit einer Geschwindigkeitskonstante erster Ordnung von 1,4 min–1. Alle
der untersuchten Varianten waren im Selbstspaltungstest aktiv und
alle ergaben ein 5'-markiertes
Produkt, welches der Spaltung an einem Ziel-RNA-Phosphoester entsprach.
-
Der
dominante Subklon wurde weiter unter einer Vielzahl von Reaktionsbedingungen
analysiert. Seine selbstspaltende Aktivität war von Pb2+ abhängig, war
aber nicht beeinträchtigt,
wenn Mg2+ aus dem Reaktionsgemisch weggelassen
wurde. Es gab auch eine Notwendigkeit für ein monovalentes Kation,
welche entweder durch Na+ oder K+ erfüllt
werden kann. Die Reaktionsgeschwindigkeit erhöhte sich linear mit der steigenden Konzentration
des monovalenten Kations über
den Bereich 0–1,0
M (r = 0,998). Andere Variablen, welche die Reaktion beeinflussen
könnten,
wie pH-Wert, Temperatur und das Vorhandensein von anderen divalenten
Metallen, werden gerade weiter untersucht.
-
Beispiel 2
-
Materialien und Verfahren
-
A. Oligonukleotide und
Oligonukleotidanaloga
-
Synthetische
DNAs und DNA-Analoga wurden bei Operon Technologies bezogen. Das
Substrat von 19 Nukleotiden 5'-pTCACTATrAGGAAGAGATGG--3'(oder 5'-pTCACTATNGGAAGAGATGG-3', wobei „N" ein Adenosin-Ribonukleotid repräsentiert)
(SEQ ID NO 7), wurde durch die Verlängerung von 5'-pTCACTATrA-3'(oder 5'-pTCACTATN-3', wobei „N" ein Adenosin-Ribonukleotid
repräsentiert),
welche durch die reverse Transkriptase katalysiert wird, wie zuvor beschrieben
(Breaker, Banerji & Joyce,
Biochemistry 33: 11980–11986
(1994), unter Verwendung der Matrize 5'-CCATCTCTTCCTATAGTGAGTCCGGCTGCA-3' (SEQ ID NO 9) hergestellt.
Primer 35'-GGGACGAATTCTAATACGACTCACTATrA- 3'(oder 5'-GGGACGAATTCTAATACGACTCACTATN-3', wobei „N" ein Adenosin-Ribonukleotid repräsentiert)
(SEQ ID NO 6), wurde entweder mit [y-32P]ATP
und T4-Polynukleotidkinase
(Primer 3a) 5'-markiert
oder 5'-thiophosphoryliert
mit [y-S]ATP und T4-Polynukleotidkinase und anschließend mit
N-Jodacetyl-N'-biotinylhexylendiamin
(Primer 3b) biotinyliert.
-
B. Herstellung eines DNA-Pools
-
Der
Ausgangspool von DNA wurde mittels PCR unter Verwendung des synthetischen
Oligomers 5'-GTGCCAAGCTTACCG-N50-GTCGCCATCTCTTCC-3' (SEQ ID NO 4) hergestellt, wobei N
ein äquimolares Gemisch
von G, A, T und C ist. Eine 2-ml-PCR, enthaltend 500 pMol des zufallsveränderten
Oligomers, 1.000 pMol Primer 1 (5'-GTGCCAAGCTTACCG-3', SEQ ID NO 10), 500 pMol Primer 2 (5'- CTGCAGAATTCTAATACGACTCACTATAGGAAGAGATGGCGAC-3', SEQ ID NO 11),
500 pMol Primer 3b, 10 μCi
[α-32P]dATP und 0,2 U μl–1 Taq-DNA-Polymerase
wurde in Gegenwart von 50 mM KCl, 1,5 mM MgCl2,
10 mM Tris-HCI (pH 8,3 bei 23°C),
0,01 % Gelatine und 0,2 mM von jedem dNTP für 1 min bei 92°C, 1 min
bei 50°C
und 2 min bei 72°C, dann
5 Zyklen von 1 min bei 92°C,
1 min bei 50°C
und 1 min 72°C
inkubiert. Das entstehende Gemisch wurde zweimal mit Phenol und
einmal Chlororform/Isoamylalkohol extrahiert und die DNA wurde durch
Fällung
mit Ethanol isoliert.
-
C. In-vitro-Selektion
-
Der
Ausgangspool von DNA wurde in 500 μl Puffer A (1 M NaCl und 50
mM HEPES (pH 7,0 bei 23°C) resuspendiert
und wurde wiederholt über
eine Streptavidin-Säule
(AffiniTip Strep 20, Genosys, The Woodlands, TX) gegeben. Die Säule wurde
mit fünf
100-μl-Volumina
Puffer A gewaschen, gefolgt von fünf 100-μl-Volumina 0,2 N NaOH, dann mit fünf 100-μl-Volumina
Puffer B (0,5 M NaCl, 0,5 M KCl, 50 mM MgCl2 und
50 mM HEPES (pH 7,0 bei 23°C)) äquilibriert.
Die immobilisierte einzelsträngige
DNA wurde im Verlauf von 1 Std. mit drei 20-μl-Volumina Puffer B mit zugesetztem 1
mM PbOAc eluiert. Das gesamte Verfahren der Immobilisierung und
der Elution wurde bei 23°C
durchgeführt.
Das Elutionsmittel wurde in einem gleichen Volumen Puffer C (50
mM HEPES (pH 7,0 bei 23°C)
und 80 mM EDTA) gesammelt und die DNA wurde mit Ethanol gefällt.
-
Die
entstehende DNA wurde in einer 100-μl-PCR, enthaltend 20 pMol Primer
1, 20 pMol Primer 2, 0,05 U μl–1 Taq-Polymerase,
50 mM KCl, 1,5 mM MgCl2, 10 mM Tris-HCI
(pH 8,3 bei 23°C),
0,01 % Gelatine und 0,2 mM eines jeden dNTP für 30 Zyklen von 10 Sek. bei
92°C, 30
Sek. bei 50°C
und 30 Sek. bei 72°C
amplifiziert. Die Reaktionsprodukte wurden zweimal mit Phenol und
einmal mit Chloroform/Isoamylalkohol extrahiert und die DNA wurde
durch Fällung
mit Ethanol gewonnen. Etwa 4 pMol der amplifizierten DNA wurden
zu einem zweiten, verschachtelten PCR-Ansatz, enthaltend 100 pMol
Primer 1, 100 pMol Primer 3b, 20 μCi[α-32P]dATP und 0,1 U μl–1 Taq-Polymerase,
in einem Gesamtvolumen von 200 μl
zugegeben, wobei für
10 Zyklen von 1 Min. bei 92°C,
1 Min. bei 50°C
und 1 min bei 72°C
amplifiziert wurde. Die PCR-Produkte wurden noch einmal extrahiert
und gefällt
und die entstehende DNA wurde in 50 μl Puffer A resuspendiert und
dann dazu verwendet, die nächste
Runde der Selektion zu beginnen.
-
Die
zweiten und dritten Runden wurden wie vorstehend ausgeführt, außer dass
die verschachtelte PCR am Ende der dritten Runde in einem Volumen
von 100 μl
durchgeführt
wurde. Während
der vierten Runde wurde die Elutionszeit nach der Zugabe von Pb2+ auf 20 Min. reduziert (zwei 20-μl-Elutionsvolumina)
und nur die Hälfte
der rückgewonnenen
DNA wurde in der ersten PCR verwendet, welche nur 15 Temperaturzyklen umfasste.
Während
der fünften
Runde wurde die Elutionszeit auf 1 Min. reduziert (zwei 20-μl-Elutionsvolumina)
und nur ein Viertel der gewonnenen DNA wurde in der ersten PCR verwendet,
welche 15 Temperaturzyklen umfasste. Die DNA, welche nach der fünften Runde
der Selektion erhalten wurde, wurde, wie zuvor beschrieben (Tsang & Joyce, Biochemistry
33: 5966–5973
(1994)), subkloniert und sequenziert.
-
D. Kinetische Analyse
katalytischer DNAs
-
Populationen
von DNA und verschiedenen subklonierten Individuen wurden mit einer
5'-32P-Markierung
durch asymmetrische PCR in einem 25-μl-Reaktionsgemisch, enthaltend 10 pMol
Primer 3a, 0,5 pMol eingesetzte DNA und 0,1 U μl–1 Taq-Polymerase,
unter Bedingungen, wie vorstehend beschrieben, für 10 Zyklen von 1 Min. bei
92°C, 1
Min. bei 50°C
und 1 min bei 72°C
hergestellt. Die entstehenden [5'-32P]-markierten Amplifizierungsprodukte wurden
durch Elektrophorese in einem 10%-Polyacrylamid/8 M-Gel gereinigt.
-
Tests
auf Selbstspaltung wurden nach Vorinkubation der DNA in Puffer B
für 10
Min. ausgeführt.
Die Reaktionen wurden durch Zugabe von PbOAc in einer Endkonzentration
von 1 mM gestartet und durch die Zugabe eines gleichen Volumens
Puffer C gestoppt. Die Reaktionsprodukte wurden durch Elektrophorese
in einem 10%-igen Polyacrylamid/8 M-Gel getrennt. Kinetische Tests
unter Bedingungen des mehrfachen Umsatzes wurden in Puffer B ausgeführt, welcher
50 μg ml–1 BSA
enthielt, um die Anheftung des Materials an die Gefäßwände zu verhindern.
Substrat- und Enzymmoleküle
wurden getrennt für
5 Min. in Reaktionspuffer ohne Pb2+ vorinkubiert,
dann vereinigt und die Reaktion wurde durch Zugabe von PbOAc in
einer Endkonzentration von 1 mM gestartet.
-
Beispiel 3
-
Entwicklung von intermolekular
spaltenden Desoxyribozymen
-
A. Umwandlung in ein intermolekulares
Format
-
Basierend
auf dem variablen Muster mutmaßlicher
Basenpaarungswechselwirkungen zwischen den katalytischen und den
Substratdomänen
der untersuchten Varianten wurde angenommen, dass es einigermaßen geradlinig
sein würde,
die durch DNA katalysierte Reaktion in ein intermolekulares Format
umzuwandeln. Dadurch wollten wir die beiden Substrat-bindenden Regionen
der Katalysatoren vereinfachen, so dass jede einen ununterbrochenen
Bereich von 7–8
Basenpaaren mit dem Substrat bilden würde. Zusätzlich wollten wir ein Minimalsubstrat
bereitstellen, welches auf die beiden Regionen, die Basenpaare ausbilden,
und die dazwischenliegende Sequenz 5'-GGA-3' beschränkt ist (4A).
-
Die 4A und 4B stellen
die durch DNA katalysierte Spaltung eines RNA-Phosphoesters in einer intermolekularen
Reaktion dar, welche mit einem katalytischen Umsatz voranschreitet. 4A ist eine schematische Darstellung des zwischen
dem 19-mer-Substrat und dem 38-mer-DNA-Enzym gebildeten Komplexes.
Das Substrat enthält
ein einzelnes Adenosin-Ribonukleotid („rA" oder „N", neben dem Pfeil), flankiert von Desoyxribonukleotiden.
Das synthetische DNA-Enzym ist ein Teil von 38 Nukleotiden der am
häufigsten vorkommenden
Variante, die in 3 gezeigt wird. Hochkonservierte
Nukleotide, welche innerhalb der mutmaßlichen katalytischen Domäne liegen,
sind „eingerahmt". Wie dargestellt,
ist eine konservierte Sequenz „AGCG", während eine
andere „CG" ist (in 5'-3'-Richtung gelesen).
-
4B zeigt eine Eadie-Hofstee-Auftragung, die verwendet
wurde, um Km (negative Steigung) und Vmax (y-Achsenabschnitt) für die durch DNA katalysierte
Spaltung des [5'-32P]-markierten Substrats unter Bedingungen,
die zu den während
der in-vitro-Selektion angewendeten identisch waren, zu bestimmen.
Anfängliche
Spaltungsgeschwindigkeiten wurden für Reaktionen bestimmt, die
5 nM DNA-Enzym und entweder 0,125, 0,5, 1, 2 oder 4 μM Substrat
enthielten.
-
Bei
der Gestaltung der katalytischen Domäne verließen wir uns stark auf die Zusammensetzung
der reaktivsten Variante, indem wir um 2 Nukleotide am 5'-Ende und um 11 Nukleotide
am 3'-Ende verkürzten. Die 15
Nukleotide, die zwischen den beiden Matrizen-Regionen lagen, blieben
unverändert
und ein einzelnes Nukleotid wurde in die 3'-Matrizen-Region eingefügt, um einen
zusammenhängenden
Bereich von Nukleotiden zu bilden, der in der Lage ist, mit dem
Substrat Basenpaarungen einzugehen Das Substrat wurde auf die Sequenz
5'-TCACTATrA • GGAAGAGATGG-3'(oder 5'-TCACTATN • GGAAGAGATGG-3' vereinfacht, wobei „N" ein Adenosin-Ribonukleotid repräsentiert)
(SEQ ID NO 12), wobei die unterstrichenen Nukleotide den beiden Regionen
entsprechen, die an der Basenpaarung mit dem katalytischen DNA-Molekül beteiligt
sind.
-
Das
vereinfachte Reaktionssystem, welches ein katalytisches 38-mer-DNA-Molekül (Katalysator), gänzlich Desoxyribonukleotide
umfassend, und ein 19-mer-Substrat
verwendet, welches ein einzelnes Ribonukleotid, eingebettet in einer
ansonsten ganz aus DNA bestehenden Sequenz, enthält, erlaubt eine effiziente durch
DNA katalysierte Spaltung von Phosphoester mit schnellem Umsatz. Über eine
90-minütige
Inkubation in Gegenwart von 0,01 μM
Katalysator und 1 μM
Substrat werden 46% des Substrats gespalten, entsprechend 46 Umsätzen des
Katalysators. Eine vorläufige
kinetische Analyse dieser Reaktion wurde ausgeführt und unter Bedingungen eines
Vielfachumsatzes ausgewertet. Der DNA-Katalysator zeigt eine Michaelis-Menten-Kinetik, mit
Werten für
kcat und Km von
1 min–1 beziehungsweise
2 μM (vgl. 4B). Der Wert für Km ist
erheblich größer als
die erwartete Dissoziationskonstante zwischen dem Katalysator und
dem Substrat, basierend auf Watson-Crick-Wechselwirkungen. Das Substrat
wurde unter identischen Reaktionsbedingungen (jedoch in Abwesenheit
eines Katalysators) inkubiert; ein Wert für kuncat von
4 × 10–6 min–1 wurde
erhalten. Dies ist konsistent mit dem berichteten Wert von 5 × 10–3 min–1 für die Hydrolyse
des labileren 1-Nitrophenyl-1,2-Propandiol
in Gegenwart von 0,5 mM Pb2+ bei pH 7,0
und 37°C
(Breslow & Huang,
PNAS USA 88: 4080–4083
(1991)).
-
Es
wird nun angenommen, dass die Phosphoester-Spaltungsreaktion durch
einen hydrolytischen Mechanismus voranschreitet, welcher einen Angriff
durch das Ribonukleosid-2'-Hydroxyl
auf das benachbarte Phosphat beinhaltet, was ein 5'-Produkt mit einem endständigen 2'(3')-zyklischen Phosphat
und ein 3'-Produkt mit
einem endständigen
5'-Hydroxyl erzeugt.
Unterstützend
für diesen
Mechanismus ist, dass das 3'-Spaltprodukt
effizient mit der T4-Polynukleotidkinase und [y-32P]ATP
phosphoryliert wird, was mit der Verfügbarkeit eines freien 5'-Hydroxyls konsistent
ist (Daten nicht gezeigt).
-
B. Diskussion
-
Nach
fünf Runden
der in-vitro-Selektion wurde eine Population von einzelsträngigen DNA-Molekülen, die
effizient die Pb2+-abhängige Spaltung eines Ziel-RNA-Phosphoesters
katalysieren, erhalten. Basierend auf allgemeinen Eigenschaften
von repräsentativen
Individuen, die aus dieser Population isoliert wurden, wurde eine
vereinfachte Version sowohl der katalytischen als auch der Substratdomänen konstruiert,
was zu einem Beweis für
den schnellen katalytischen Umsatz in einem intermolekularen Kontext
führt.
Daher stellt die katalytische 38-mer-Domäne
ein Beispiel eines DNA-Enzyms oder was ein „Desoxyribozym" genannt werden könnte, bereit.
-
Dieses
Molekül
als ein Enzym zu bezeichnen, basierend auf der Tatsache, dass es
ein informatorisches Makromolekül
ist, welches in der Lage ist, eine chemische Umwandlung in einer
Reaktion zu beschleunigen, die mit einem schnellen Umsatz voranschreitet
und einer Michaelis-Menten-Kinetik folgt, wird nicht jedermanns
Vorstellung davon, was ein Enzym ausmacht, zufrieden stellen. Einige
könnten
darauf bestehen, dass ein Enzym per Definition ein Polypeptid sein
muss. Wenn man jedoch die Vorstellung eines RNA-Enzyms akzeptiert,
dann erscheint es vernünftig,
eine ähnliche
Sichtweise bezüglich
DNA-Enzymen zu übernehmen. Bedenkt
man, wie schnell wir in der Lage waren, dieses Molekül aus einem
Pool von DNAs mit zufälliger
Sequenz zu erstellen, dann erwarten wir, dass viele andere Beispiele
synthetischer DNA-Enzyme in der nahen Zukunft auftauchen werden.
-
Die
Pb2+-abhängige
Spaltung eines RNA-Phosphoesters wurde als ein anfängliches
Ziel für
die DNA-Katalyse ausgewählt,
da es eine geradlinige Reaktion ist, welche nur die richtige Positionierung
eines koordinierten Pb2+-Hydroxyls benötigt, um
die Deprotonierung des 2'-Hydroxyls,
welches angrenzend an die Spaltstelle liegt, zu erleichtern. (Vgl.
z. B. Pan, et al., in The RNA World, Gesteland & Atkins (Hrsg.), S. 271–302, Cold
Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, NY (1993).)
Pb2+ ist dafür bekannt, dass es an der N7-Position
von Purinen, an der O6-Position von Guanin, der O4-Position von
Uracil und der N3-Position von Cytosin koordinativ gebunden wird
(Brown et al., Nature 303: 543–546
(1993)). Daher erschien es unwahrscheinlich, dass die Unterschiede
bei der Zuckerzusammensetzung und der Konformation der DNA verglichen
zu RNA, die DNA daran hindern könnten,
eine wohldefinierte Pb2+-Bindetasche zu
bilden.
-
Ein
Substrat, welches ein einzelnes Ribonukleotid innerhalb einer Sequenz
enthielt, die ansonsten ganz aus DNA bestand, wurde ausgewählt, da
es eine eindeutig bevorzugte Spaltstelle bereitstellte und sicherstellte,
dass irgendeine entstehende katalytische Aktivität nur der DNA zugeschrieben
werden kann. Die Substraterkennung scheint von zwei Regionen der
Basenpaarungswechselwirkungen zwischen Katalysator und Substrat
abhängig
zu sein. Die nicht gepaarten Substratnukleotide 5'-GGA-3', welche zwischen
diesen beiden Regionen liegen, können
jedoch eine wichtige Rolle bei der Substraterkennung, der Metall-Koordination oder anderen
Aspekten der katalytischen Funktion spielen.
-
Es
wird weiterhin vorhergesehen, dass ein ganz aus RNA bestehendes
Molekül,
andere RNA-DNA-Zusammensetzungen und Moleküle, welche ein Nukleotidanalog
oder mehrere Nukleotidanaloga enthalten, akzeptable Substrate sein
können.
Wie hier offenbart wird, können
die hier beschriebenen in-vitro-Evolutionsverfahren erfolgreich
genutzt werden, um enzymatisch aktive DNA-Moleküle mit den gewünschten
Spezifitäten
herzustellen. Weitere Analysen in dieser Richtung werden derzeit
durchgeführt.
-
Zusätzlich sind
Untersuchungen unter Verwendung der hier beschriebenen Verfahren
im Gange, um zu bestimmen, ob die mutmaßlichen Basenpaarungswechselwirkungen
zwischen Enzym und Substrat hinsichtlich der Sequenz zu verallgemeinern
sind. Die hier offenbarten Pb2+-abhängigen Desoxyribozyme
können auch
als Modellverbindungen zur Untersuchung der strukturellen und enzymatisch
aktiven Eigenschaften von DNA verwendet werden.
-
Die
in der vorliegenden Offenbarung angewendeten Verfahren zur schnellen
Entwicklung von DNA-Katalysatoren werden eine beträchtliche
Allgemeingültigkeit
haben, was es uns erlaubt, andere Kofaktoren zu verwenden, um die
Spaltung einer Zielverknüpfung,
die an eine potenzielle katalytische Domäne angeheftet ist, einzuleiten.
In dieser Hinsicht ist die Entwicklung von Mg2+-abhängigen Enzymen,
welche Ziel-RNAs unter physiologischen Bedingungen spezifisch spalten,
von Interesse, genau wie die Entwicklung von DNA-Enzymen, welche
in Gegenwart von anderen Kationen funktionieren (vgl. Beispiel 4).
Solche Moleküle stellen
eine Alternative zu traditionellen Antisense- und Ribozym-Ansätzen für die spezifische
Inaktivierung von Ziel-mRNAs bereit.
-
DNA
ergänzt
damit RNA und Protein auf der Liste von biologischen Makromolekülen, welche
in der Lage sind, enzymatisch aktive Aktivität auszuüben. Das volle Ausmaß der katalytischen
Aktivitäten
von DNA bleibt noch zu untersuchen, aber diese Untersuchungen sollten,
basierend auf in-vitro-Selektionsverfahren wie den in dieser Untersuchung
angewendeten, rasch vorangehen.
-
DNA-Enzyme
bieten verglichen zu anderen makromolekularen Katalysatoren mehrere
wichtige Vorteile. Als erstes sind sie in einem Zeitalter, in dem
die meisten Labors Zugang zu einem automatisierten DNA-Synthesegerät haben,
einfach herzustellen und die Kosten für DNA-Phosphoamidite sind recht
günstig geworden.
Zweitens sind sie, besonders verglichen mit RNA, sehr stabile Verbindungen,
so dass ihre Verwendung bei biophysikalischen Untersuchungen erleichtert
wird. Drittens erwarten wir, dass sie an therapeutische Anwendungen
angepasst werden können,
welche derzeit Antisense-DNAs verwenden, denen RNA spaltende Aktivität fehlt.
Eine in-vitro-Selektion könnte
mit DNA-Analoga ausgeführt
werden, einschließlich
Verbindungen, welche Nuklease-resistent sind, wie Phosphorothioat
enthaltende DNA, solange diese Analoga in Form eines Desoxynukleosid-5'-Triphosphats hergestellt werden können und
von einer DNA-abhängigen
DNA-Polymerase als
Substrat akzeptiert werden. Schließlich bieten die DNA-Enzyme
eine neue Einsicht in unser Verständnis der makromolekularen
Basis der katalytischen Funktion. Es wird interessant sein, zum
Beispiel vergleichende Analysen von Protein-, RNA- und DNA-basierten
Enzymen, welche dieselbe chemische Transformation katalysieren,
durchzuführen.
-
Beispiel 4
-
Andere Familien katalytischer
DNAs
-
Ein
Ausgangspool von DNA wurde, im Wesentlichen wie in Beispiel 2.B.
vorstehend beschrieben, durch PCR hergestellt, mit der Ausnahme,
dass der Ausgangspool von DNA Moleküle umfasste, die 40 zufällige Nukleotide
enthielten. Daher wurde der hier beschriebene Ausgangspool an DNA
mittels PCR unter Verwendung des synthetischen Oligomers 5'-GGG ACG AAT TCT
AAT ACG ACT CAC TAT rA GG AAG AGA TGG CGA CAT CTC N40GT
GAC GGT AAG CTT GGC AC-3' (SEQ
ID NO 23) hergestellt, wobei N ein äquimolares Gemisch von G, A,
T und C ist und wobei die DNA-Moleküle nach ihrer Fähigkeit,
Phosphoester nach dem Ziel-rA zu spalten, ausgewählt wurden. (Vgl. auch 6A.)
-
Eine
selektive Amplifizierung wurde in der Gegenwart von entweder Pb2+, Zn2+, Mn2+ oder Mg2+ ausgeführt, wodurch
mindestens vier „Familien" katalytischer DNA-Moleküle hergestellt
wurden. Wie in 5 dargestellt wird, wurden
katalytische DNA-Moleküle,
welche spezifische Aktivität
zeigen, in Gegenwart einer Vielzahl von Kationen hergestellt.
-
5 ist
eine photographische Darstellung, welche ein Polyacrylamidgel zeigt,
das eine spezifische Endoribonukleaseaktivität von vier Familien ausgewählter katalytischer
DNAs demonstriert. Die Auswahl einer Pb2+-abhängigen Familie
von Molekülen
wurde in einer parallelen Weise als Kontrolle wiederholt. In jeder Gruppe
von drei Spuren zeigt die erste Spur das Fehlen der Aktivität der ausgewählten Population
in Abwesenheit des Metallkations, die zweite Spur zeigt die beobachtete
Aktivität
in Gegenwart des Metallkations und die dritte Spur zeigt das Fehlen
der Aktivität
im Ausgangspool (GO). Gegenwärtig
wird die Reihenfolge der Reaktivität als Pb2+ > Zn2+ > Mn2+ > Mg2+ beobachtet,
was den pKa des entsprechenden Metallhydroxids
widerspiegelt.
-
Nach
entweder fünf
(G5) oder sechs Runden (G6) der selektiven Amplifizierung in Gegenwart
des vorab ausgewählten
divalenten Kations wurde die gewünschte
Endonukleaseaktivität
erhalten. Die folgende Beschreibung der selektiven Amplifizierung
in Gegenwart von Mg2+ ist als beispielhaft
gedacht.
-
Sechs
Runden der selektiven in-vitro-Amplifizierung wurden gemäß dem Verfahren,
das hier vorstehend in Beispiel 2 beschrieben wurde, ausgeführt, außer dass
das verwendete divalente Metall 1 mM Mg2+ statt 1
mM Pb2+ war. (Vgl. auch Breaker und Joyce,
Chem. & Biol.
1: 223–229
(1994), wo im Wesentlichen dasselbe Verfahren beschrieben wird.
-
Individuelle
Klone wurden nach der sechsten Runde isoliert und die Nukleotidsequenz
von 24 dieser Klone wurde bestimmt. All diese Sequenzen begannen
mit:
5'-GGG
ACG AAT TCT AAT ACG ACT CAC TAT rA GG AAG AGA TGG CGA CA (SEQ ID
NO 23 von Position 1 bis 44) und endeten mit CGG TAA GCT TGG CAC-3' (SEQ ID NO 23 von
Position 93 bis 107).
-
Der
Abschnitt in der Mitte, entsprechend TCTC N
40 GTGA
(SEQ ID NO 23 von Position 45 bis 92) im Ausgangspool, variierte
wie folgt:
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Die
voranstehende Zahl in Klammern zeigt die Zahl der Klone an, die
diese bestimmte Sequenz haben. Man beachte, dass einige Mutationen
(in Fettdruck hervorgehoben) an anderen Nukleotidpositionen auftraten
als diejenigen, die ursprünglich
randomisiert waren.
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Die
zweite vorstehend aufgeführte
Sequenz (d. h. SEQ ID NO 25), welche in 5 von 24 Klonen auftrat, wurde
als Leitverbindung (d. h. hauptsächliche
Verbindung) für
weitere Untersuchungen ausgewählt.
Ihre Spaltungsaktivität
wurde in Gegenwart einer 1 mM Konzentration von verschiedenen divalenten
Metallen und 1 M NaCl bei pH 7,0 und 23°C gemessen:
Metall | kobs (min–1) |
keins | n.b. |
Mg2+ | 2,3 × 10–3 |
Mn2+ | 6,8 × 10–3 |
Zn2+ | 4,2 × 10–2 |
Pb2+ | 1,1 × 10–2 |
-
Daher
ist die Leitverbindung in Gegenwart aller vier divalenten Metalle
aktiv, obwohl sie aufgrund der Aktivität in Gegenwart von Mg2+ ausgewählt
wurde. Umgekehrt zeigten DNA-Moleküle, welche auf Aktivität in Gegenwart
von Mn2+, Zn2+ oder
Pb2+ ausgewählt wurden, in Gegenwart von
Mg2+ keine Aktivität.
-
Zusätzlich zeigte
die Population der nach sechs Runden der in-vitro-Selektion bei
Vorhandensein von Mg2+ erhaltenen DNA, wenn
sie als ausschließlich
Phosphorothioat enthaltende DNA-Analoga hergestellt wurde, eine
Mg2+-abhängige
Spaltungsaktivität
mit einer beobachteten Geschwindigkeit von ~10–3 min–1.
Die Phosphorothioat enthaltenden Analoga wurden enzymatisch so hergestellt,
dass sie eine Rp-Konfiguration an jedem Stereozentrum
hatten. Solche Verbindungen sind im Vergleich zu nicht modifizierter
DNA relativ resistent gegenüber
Abbau durch zelluläre
Nukleasen.
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Die
Leitverbindung wurde an 40 Nukleotidpositionen (unterstrichen) erneut
zufallsverändert,
wodurch Mutationen in einer Häufigkeit
von 15% eingeführt
wurden (5% Wahrscheinlichkeit für
jede der drei möglichen Basensubstitutionen).
Die erneut zufallsveränderte
Population wurde sieben zusätzlichen
Runden der in-vitro- Selektion
unterworfen. Während
der letzten vier Runden wurden Moleküle, die bei Vorhandensein von
1 mM Pb
2+ reaktiv waren, aus der Population
entfernt, bevor der Rest zu einer Reaktion bei Vorhandensein von
1 mM Mg
2+ herausgefordert wurde. Individuelle
Klone wurden nach der siebten Runde isoliert und die Nukleotidsequenz
von 14 dieser Klone wurde bestimmt. All diese Sequenzen begannen
mit:
5'-GGG
ACG AAT TCT AAT ACG ACT CAC TAT rA GG AAG AGA TGG CGA CAT CTC (SEQ
ID NO 23, von Position 1 bis 48) und endeten mit:
GTG ACG GTA
AGC TTG GCA C-3' (SEQ
ID NO 23, von Position 89 bis 107). Der Abschnitt in der Mitte,
entsprechend den 40 teilweise zufallsveränderten Positionen (N
40, SEQ ID NO 23, von Position 49 bis 88),
variierte wie folgt:
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Die
Zahl in Klammern zeigt die Zahl der Klone an, die diese bestimmte
Sequenz haben. Nukleotide in Fettdruck sind diejenigen, die sich
im Vergleich zur Leitverbindung unterscheiden.
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Eine
formale Analyse der Spaltungsaktivität dieser Klone dauert an. Die
Population als Ganzes zeigt eine Mg2+-abhängige Spaltungsaktivität in einer
beobachteten Geschwindigkeit von ~10–2 min–1 mit
einem vergleichbaren Aktivitätsniveau
in Gegenwart von Pb2+.
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Die 6A und 6B stellen
zweidimensionale Abbildungen eines katalytischen „Vorläufer"-DNA-Moleküls beziehungsweise
eines von mehreren katalytischen DNA-Molekülen, welche durch hier offenbarten
selektiven Amplifizierungsverfahren erhalten wurden, bereit. 6A stellt ein beispielhaftes Molekül aus dem
Ausgangspool dar, welches die gesamte Konfiguration der durch SEQ
ID NO 23 repräsentierten
Moleküle
zeigt. Wie dargestellt, flankieren verschiedene komplementäre Nukleotide
die zufällige
(N40)-Region.
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6B ist eine schematische Darstellung eines der
Mg2+-abhängigen
katalytischen DNA-Moleküle (oder „DNAzyme"), welche durch die
hier beschriebenen Verfahren hergestellt wurden. Die Lage der Ribonukleotide
in der Substratnukleinsäure
wird durch den Pfeil angezeigt. (Das dargestellte Molekül umfasst
die hier als SEQ ID NO 25 identifizierte Sequenz sowie die „Anfangs"- und „End"-Sequenzen von SEQ
ID NO 23.)
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Die
Endonukleaseaktivität
wird weiterhin in jeder der vorstehend erwähnten „Familien" durch in-vitro-Evolution, wie hier
offenbart, verstärkt,
so dass erwartet wird, dass enzymatisch aktive DNA-Moleküle mit zunehmend
wünschenswerten
Spezifitäten
erfolgreich unter Verwendung der hier offenbarten Leitlinien hergestellt
werden können.
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Beispiel 5
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Spaltung größerer RNA-Sequenzen
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Als
eine Erweiterung des Vorstehenden haben wir DNA-Enzyme entwickelt,
welche eher ein ganz aus RNA bestehendes Substrat spalten, als ein
einzelnes Ribonukleotid, welches in ein ansonsten nur aus DNA bestehendes
Substrat eingebettet ist, wie vorstehend gezeigt. (Vgl. auch R.R.
Breaker & G.F.
Joyce, Chem. & Biol.
1: 223–229
(1994); R.R. Breaker & G.F.
Joyce, Chem. & Biol.
2: 655–660
(1995)). Als eine Zielsequenz wählten
wir einen Bereich von 12 hochkonservierten Nukleotiden innerhalb
der U5-LTR-Region der HIV RNA mit der Sequenz 5' GUAACUAGAGAU 3' (SEQ ID NO 49) aus.
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Gemäß den in
den vorangehenden Beispielen beschriebenen Verfahren stellten wir
einen Pool von 1014 DNA-Molekülen
her, welche die folgende Zusammensetzung haben:
5'-GGAAAA r(GUAACUAGAU)GGAAGAGATGGCGAC
N50 CGGTAGCTTGGCAC-3' (SEQ ID NO 50),
wobei N ein äquimolares
Gemisch der Desoxyribonukleotide G, A, T, und C ist und wobei die
Sequenz, die als „r(GUAACUAGAGAU)" identifiziert wird,
aus Ribonukleotiden zusammengesetzt ist. (Wahlweise kann man die anfängliche
5'-Nukleotidsequenz ändern, z.
B. durch Zugabe eines zusätzlichen
dA-Restes zu der Sequenz, die dem Ribonukleotidanteil am 5'-Ende vorangeht,
was verursacht, dass die anfängliche
Sequenz als „GGAAAAA" gelesen wird und
dass SEQ ID NO 50 99 Nukleotide lang ist. Dies ist offenkundig nur
ein Beispiel für Modifikationen,
welche gemacht wurden, um spezifische enzymatisch aktive DNA-Moleküle zu konstruieren, wie
hier genau offenbart wird.)
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Die
so hergestellten enzymatisch aktiven DNA-Moleküle wurden nach ihrer Fähigkeit
einen Phosphoester zu spalten, der innerhalb der eingebetteten RNA-Zielsequenz liegt,
ausgewählt.
Zehn Runden der selektiven in-vitro-Amplifizierung wurden basierend
auf der Aktivität
der enzymatisch aktiven DNA-Moleküle bei Vorhandensein von 10
mM Mg2+ bei pH 7,5 und 37°C ausgeführt. Während des
Selektionsverfahrens gab es eine Konkurrenz um die „bevorzugten" Spaltstellen sowie
um den „besten" Katalysator, welcher
an jeder der so bevorzugten Stellen spaltet. Für zwei Stellen und zwei Familien
von Katalysatoren stellte sich heraus, dass sie die wirksamste Spaltungsfähigkeit
zeigten (Vgl. 7).
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7 stellt
einige der Ergebnisse aus zehn Runden der selektiven in-vitro-Amplifizierung dar,
die im Wesentlichen, wie hier beschrieben, durchgeführt wurde.
Wie gezeigt, stellten sich zwei Stellen und zwei Familien von Katalysatoren
als diejenigen heraus, welche die effizienteste Spaltung der Zielsequenz
zeigten. Die Spaltungsbedingungen waren im Wesentlichen, wie in 7 angegeben,
nämlich
10 mM Mg2+, pH 7,5 und 37°C; die Daten,
die gesammelt wurden, nachdem die Reaktion für 2 Stunden gelaufen war, werden
gezeigt. Die Spaltung (%) wird gegen die Anzahl der Generationen
(hier 0 bis 10) aufgetragen gezeigt. Die Zahl/das Vorherrschen der
katalytischen DNA-Moleküle,
die in der Lage sind, die Zielsequenz an den angegebenen Stellen
im Substrat zu spalten, wird durch senkrechte Balken angezeigt,
wobei die Spaltung bei GIUAACUAGAGAU durch gestreifte Balken und
die Spaltung bei GUAACUAIGAGAU durch offene (leicht schattierte)
Balken dargestellt wird. In der hier gezeigten 7 weist
der Pfeil (↓)
auf die Stelle zwischen zwei benachbarten Nukleotiden hin, an der
die Spaltung stattfindet.
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Verschiedene
Individuen aus der Population, welche nach der 8ten und 10ten Runde
der selektiven Amplifizierung erhalten wurden, wurden kloniert.
Die Nukleotidsequenzen von 29 Individuen aus der 8ten Runde und
32 Individuen aus der 10ten Runde wurden dann bestimmt (vgl. Tabelle
2 beziehungsweise 3).
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Unter
der Überschrift „Nukleotidsequenz" in jeder der Tabellen
2 und 3 wird der Anteil jedes identifizierten Klons gezeigt, welcher
den 50 Nukleotiden entspricht, die im Ausgangspool zufallsverändert waren
(d. h. N50); daher umfasst die gesamte Nukleotidsequenz
eines bestimmten Klons im Allgemeinen die Nukleotidsequenzen, welche
dem „N50"-Segment
vorausgehen, ihm folgen und dieses beinhalten, unter der Annahme, dass
die Substratsequenz angeheftet ist und keine Selbstspaltung aufgetreten
ist. Zum Beispiel kann die gesamte Sequenz eines (nicht selbst gespaltenen)
Klons im Allgemeinen die Reste Nr. 1–33 von SEQ ID NO 50 umfassen,
gefolgt von den Resten, welche die zufallsveränderte N50-Region
repräsentieren,
gefolgt von den Resten Nr. 84–98
von SEQ ID NO 50 oder von den Resten Nr. 1–34 von SEQ ID NO 51, gefolgt
von den Resten, welche die zufallsveränderte Region repräsentieren,
gefolgt von den Resten Nr. 85–99
von SEQ ID NO 51. Es wird jedoch angenommen, dass die N50 (oder
N40)-Region – oder ein Anteil davon – eines
jeden Klons besonders wichtig bei der Bestimmung der Spezifität und/oder
Aktivität
eines bestimmten enzymatisch aktiven DNA-Moleküls ist. Dies wird insbesondere
bei Reaktionen offensichtlich, in denen das Substrat und das DNAzym
getrennte Moleküle
sind (vgl. z. B. 8 und 9).
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Die
Klonnummern werden für
Individuen, die nach der 10ten oder 10ten Runde erhalten wurden,
als 8-x beziehungsweise 10-x bezeichnet. SEQ ID NOS werden auch
aufgeführt
und entsprechen der „N
50"-Region
jedes Klons. Tabelle
2 Klonierte
Individuen aus der 8ten Runde der Amplifizierung
- 1 identisch zu 10–4, 10–40
- 2 zu 8–20, 8–32, 8–38, 10–1, 10–34; 1 Mutation zu 10–11; 3 Mutationen
zu 10–29
Tabelle
3 Klonierte
Individuen aus der 10ten Runde der Amplifizierung - 3 1 Mutation zu 10–5
- 4 1 Mutation zu 10–30
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Die
selbstspaltende Aktivität
von verschiedenen Klonen wurde anschließend gemessen. Für die Klone 8–5, 8–17 und
10–3 wurde
herausgefunden, dass sie effizient an der Stelle 5' GUAACUIAGAGAU 3' spalten, während für die Klone
10–14,
10–19
und 10–27
herausgefunden wurde, dass sie effizient an der Stelle 5' GIUAACUAGAGAU 3' spalten. Wenn der
RNA-Anteil des Moleküls
auf die Sequenz 5' GGAAAAAGUAACUAGAGAUGGAAG
3' (Reste Nr. 1–24 von
SEQ ID NO 51) erweitert wurde, behielten die Klone 8–17, 10–14 und 10–27 die
volle Aktivität,
während
die Klone 8–5,
10–3 und
10–19
verminderte Aktivität
zeigten. Anschließend wurde
für Klon
10–23
gefunden, dass er ein hohes Aktivitätsniveau bei der Selbstspaltungsreaktion
unter Einbeziehung der erweiterten RNA-Domäne zeigte.
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Es
sollte auch angemerkt werden, dass für den Fall, dass ein Fachmann
dies nicht anerkennt, die Nukleotidsequenz, die den „N50"-Segmenten
der Polynukleotidmoleküle,
welche gemäß den Anleitungen
der Offenbarung der vorliegenden Erfindung verändert wurden, vorangeht und
folgt, in einer Vielzahl von Art und Weisen geändert werden kann, um enzymatisch
aktive DNA-Moleküle
von bestimmten Spezifitäten
herzustellen. Während
zum Beispiel die Reste Nr. 1–24
von SEQ ID NO 51 hier als RNA-Nukleotide beschrieben werden, können sie
alternativ DNA, RNA oder Zusammensetzungen davon umfassen. (Daher
könnte
SEQ ID NO 51 zum Beispiel leicht geändert werden, so dass die Nukleinsäurereste
Nr. 1–7
DNA, die Reste Nr. 8–19
RNA, die Reste Nr. 20–99
DNA umfassen würden
und so weiter.). In ähnlicher
Weise können
die Nukleotide, welche der „N50"-Region
folgen, RNA, DNA oder Zusammensetzungen davon umfassen. Die Länge der
Regionen, welche den „N50"-
(oder „N40" -vgl.
Beispiel 4)-Region/en vorangehen und folgen, können auch variiert werden, wie
hier offenbart wird. Weiterhin können
Sequenzen, die N50- oder N40-Regionen
vorangehen und/oder folgen in ihrer Gesamtheit gekürzt, ausgedehnt
oder deletiert werden.
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Außerdem wählten wir,
wie vorstehend erwähnt,
eine spezifische Region der HIV-1-RNA als Zielsequenz in den Verfahren
aus, welche in diesem Beispiel beschrieben werden; eine solche Sequenz
ist nicht die einzige Sequenz, die man als Ziel verwenden kann.
Eindeutig kann ein Fachmann unseren hier gegebenen Anleitungen folgen,
um enzymatisch aktive DNA-Moleküle
mit Spezifität
für andere
Zielsequenzen zu verändern
und zu entwerfen. Wie hier offenbart, können solche Zielsequenzen konstruiert
oder in größere Sequenzen,
umfassend DNA, RNA oder Zusammensetzungen davon, eingefügt werden,
wie durch SEQ ID NOS 50 und 51 dargestellt.
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Die
selbstspaltende Reaktion wurde einfach in eine intermolekulare Spaltungsreaktion
umgewandelt, indem die Enzym- und Substrat-Domänen in getrennte Moleküle aufgeteilt
wurden. Die Klone 8–17
und 10–23 wurden
als Prototyp-Moleküle
ausgewählt.
Für beide
wurde gezeigt, dass sie als DNA-Enzyme in der Spaltung von getrennten
Substraten, die ganz aus RNA bestehen, in einer Reaktion, welche
mit mehrfachem Umsatz voranschreitet, fungieren (8).
Die Substratbindungsarme wurden anschließend auf 7 Basenpaare auf jeder
Seite des ungepaarten Nukleotids, welches die Spaltstelle markiert,
reduziert (9).
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8 stellt
die Nukleotidsequenzen, Spaltstellen und Umsatzgeschwindigkeiten
von zwei erfindungsgemäßen katalytischen
DNA-Molekülen,
Klone 8–17
und 10–23,
dar. Die Reaktionsbedingungen waren wie gezeigt, nämlich 10
mM Mg2+, pH 7,5 und 37°C. Das als Klon 8–17 identifizierte
DNAzym ist auf der linken Seite dargestellt, wobei die Spaltstelle
des RNA-Substrats durch einen Pfeil angezeigt wird. Die Substratsequenz (5'-GGAAAAAGUAACUAGAGAUGGAAG-3')
- – welche
getrennt vom DNAzym ist (d. h. die intermolekulare Spaltung wird
gezeigt)
- – ist
als solche markiert. In ähnlicher
Weise wird das DNAzym, das hier als 10–23 identifiziert wurde, auf der
rechten Seite gezeigt, wobei die Spaltstelle des RNA-Substrats durch den
Pfeil angezeigt wird. Wiederum wird die Substratsequenz angezeigt.
Für das
Enzym 8–17
war die Umsatzgeschwindigkeit etwa 0,6 h–1; für das Enzym
10–23
war die Umsatzgeschwindigkeit etwa 1 h–1.
-
Wie
in 8 dargestellt, war die Nukleotidsequenz des katalytischen
DNA-Moleküls Klon
8–17,
das in Lage war, ein anderes Substratmolekül zu spalten, wie folgt: 5'-CTTCCACCTTCCGAGCCGGACGAAGTTACTTTTT-3'(Reste Nr. 1–34 von
SEQ ID NO 56). In derselben Figur war die Nukleotidsequenz des katalytischen
DNA-Moleküls
Klon 10–23,
das in Lage war, ein anderes Substratmolekül zu spalten, wie folgt:
5'-CTTTGGTTAGGCTAGCTACAACGATTTTTCC-3'(Reste Nr. 3–33 von
SEQ ID NO 85).
-
9 stellt
weiterhin die Nukleotidsequenzen, Spaltstellen und Umsatzgeschwindigkeiten
von zwei erfindungsgemäßen katalytischen
DNA-Molekülen, Klon
8–17 und
10–23,
dar. Die Reaktionsbedingungen waren wie gezeigt, nämlich 10
mM Mg2+, pH 7,5 und 37°C. Wie in 8 wird
das als Klon 8–17
identifizierte DNAzym, auf der linken Seite dargestellt, wobei die
Spaltstelle des RNA-Substrats
durch einen Pfeil angezeigt wird. Die Substratsequenz (5'-GGAAAAAGUAACUAGAGAUGGAAG-3') – welche
getrennt vom DNAzym ist (d. h. die intermolekulare Spaltung wird
gezeigt) – ist
als solche markiert. In ähnlicher
Weise wird das DNAzym, das hier als 10–23 identifiziert wurde, auf
der rechten Seite gezeigt, wobei die Spaltstelle des RNA-Substrats
durch den Pfeil angezeigt wird. Wiederum wird die Substratsequenz
gezeigt. Für
das Enzym 8–17
war kobs etwa 0,002 min–1;
für das
Enzym 10–23
war der Wert von kobs etwa 0,01 min–1.
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Wie
in 9 dargestellt, war die Nukleotidsequenz des katalytischen
DNA-Moleküls Klon
8–17,
das in Lage war, ein anderes Substratmolekül zu spalten, wie folgt: 5'-CCACCTTCCGAGCCGGACGAAGTTACT-3' (Reste Nr. 4–30 von
SEQ ID NO 56). In derselben Figur war die Nukleotidsequenz des katalytischen
DNA-Moleküls
Klon 10–23,
der in Lage war, ein anderes Substratmolekül zu spalten, wie folgt: 5'-CTAGTTAGGCTAGCTACAACGATTTTTCC-3'(Reste Nr. 5–33 von
SEQ ID NO 85, wobei „CTA" „TTG" am 5'-Ende ersetzte).
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Die
katalytische Geschwindigkeit der RNA spaltenden DNA-Enzyme muss
noch vollständig
optimiert werden. Wie vorstehend offenbart und in früheren Studien
berichtet, waren wir in der Lage, die katalytische Geschwindigkeit
durch teilweise Randomisierung des Prototypmoleküls zu verbessern und zusätzliche
Runden der selektiven Amplifizierung durchzuführen. Wir haben jedoch herausgefunden,
dass Km für Mg2+ gemessen
bei pH 7,5 und 37°C
etwa 5 mM beziehungsweise 2 mM für
die DNA-Enzyme 8–17
beziehungsweise 10–23
ist; dies ist sicherlich mit intrazellulären Bedingungen kompatibel.
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