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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Zur kontrollierten Freisetzung pharmazeutischer
Polypeptide sind polymere Arzneimittelabgabesysteme entwickelt worden.
Beispielsweise sind synthetische Polyester, wie Poly(DL-milchsäure), Poly(glykolsäure), Poly(milch-glykolsäure) und
Poly(ε-caprolacton) in Form
von Mikrokapseln, Folien oder Stäben
verwendet worden, um biologisch aktive Polypeptide freizusetzen,
siehe z. B. die US-A-4 767 628 und US-A-4 675 189 und die PCT-Anmeldung Nr. WO
94/00148.
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Zusätzlich zu den synthetischen
polymeren Ketten sind natürliche
Polymere und deren Derivate als Komponenten in ähnlichen Zusammensetzungen
mit verzögerter
Freisetzung verwendet worden, die durch enzymatischen Abbau dissoziieren.
Ein Beispiel für
derartige natürliche
Polymere sind jene auf Basis von Chitin, einem Poly(N-acetylglucosamin).
Da Chitin jedoch wasserunlöslich
ist, sind von anderen solubilisierbare Derivate untersucht worden,
die hauptsächlich
auf partiell deacetyliertem Chitin basieren, z. B. Chitosan. Siehe z.
B. Herausgeber P. A. Sanford et al., Advances in Chitin & Chitosan (1992).
Obwohl sich Chitosan in einigen Pilzen findet, wird die Herstellung
von biologisch abbaubarem Chitosan im Allgemeinen synthetisch durchgeführt. Siehe
Mima et al., J. Appl. Polym. Sci. 28: 1909 bis 1917 (1983). Synthetische
Derivate von Chitosan sind auch hergestellt worden, um die biologischen
in vivo-Charakteristika des Polymers zu ändern. Siehe Muzzarelli et
al., Carbohydrate Res. 207: 199 bis 214 (1980).
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Die Verwendung von Chitin sowie Chitinderivaten
ist in einer Reihe von Arzneimittelabgabesystemen vorgeschlagen
worden. Siehe z. B. die EP-A-486 959, EP-A-482 649, EP-A1-525 813
und EP-A1-544 000 sowie die US-A-5 271 945.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Gemäß einem Aspekt betrifft die
vorliegende Erfindung ein Copolymer, das ein N-acyliertes Derivat von
Poly(2-amino-2-deoxy-D-glucose)
einschließt,
wobei zwischen 1 und 50% der freien Amine der Poly(2-amino-2-deoxy-D-glucose)
mit einer ersten Acylgruppe acyliert sind, wobei die erste Acylgruppe
COE1 ist, wobei E1 ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus C3-33-Carboxyalkyl, C3-33-Carboxyalkenyl, C7-39-Carboxyarylalkyl
und C9
-39-Carboxyarylalkenyl,
und zwischen 50 und 99% der freien Amine der Poly(2-amino-2-deoxy-D-glucose)
mit einer zweiten Acylgruppe acyliert sind, wobei die zweite Acylgruppe
COE2 ist, wobei E2 ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus C1-30-Alkyl,
C2-
30-Alkenyl, C6-
37-Arylalkyl und
C8-
37-Arylalkenyl,
mit der Maßgabe,
dass mindestens eines der freien Amine des Derivats mit der ersten
Acylgruppe acyliert ist und bis zu 30% der freien Hydroxygruppen
des Poly(2-amino-2-deoxy-D-glucose) mit der ersten Acylgruppe oder der
zweiten Acylgruppe acyliert sind.
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Das Copolymer hat vorzugsweise ein
Molekulargewicht von etwa 3000 bis 90000 Dalton, bestimmt mittels
Gelpermeationschromatographie oder irgendeinem analogen Verfahren.
Gemäß anderen
bevorzugten Ausführungsformen
sind über
90% der freien Amine der Poly(2-amino-2-deoxy-D-glucose) mit entweder
der ersten Acylgruppe oder der zweiten Acylgruppe acyliert. Vorzugsweise
sind zwischen 10 und 30% des freien Amins der Poly(2-amino-2-deoxy-D-glucose)
mit der ersten Acylgruppe acyliert. Einige der freien Hydroxygruppen
(z. B. zwischen 1 und 30%) des Derivats können mit entweder der ersten
Acylgruppe oder der zweiten Acylgruppe acyliert sein.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
hat das Copolymer die Formel:
in der
R
1 für jede individuelle
sich wiederholende Einheit ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus erster Acylgruppe, zweiter Acylgruppe und H;
R
2 für jede individuelle
sich wiederholende Einheit ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus erster Acylgruppe, zweiter Acylgruppe und H;
R
3 für jede individuelle
sich wiederholende Einheit ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus erster Acylgruppe, zweiter Acylgruppe und H;
R
4 ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus erster Acylgruppe, zweiter Acylgruppe
und H;
R
5 ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus erster Acylgruppe, zweiter Acylgruppe und H;
R
6 ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus erster Acylgruppe, zweiter Acylgruppe
und H;
R
7 ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus COH und CH
2OR
8;
R
8 ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus erster Acylgruppe, zweiter Acylgruppe
und H;
n zwischen 2 und 200 liegt; und
für zwischen
1 und 50% der sich wiederholenden Einheiten R
1 die
erste Acylgruppe ist, und für
zwischen 50 und 99% der sich wiederholenden Einheiten R
1 die
zweite Acylgruppe ist, mit der Maßgabe, dass für mindestens
eine der sich wiederholenden Einheiten R
1 die
erste Acylgruppe ist.
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Die Begriffe COE1 und
COE2 stehen für -C=O·E1 beziehungsweise
-C=O·E2. Die Carboxyalkyl-, Carboxyalkenyl-, Carboxyarylalkyl-
und Carboxyarylalkenylsubstituenten können 1 bis 4 Carbonsäurefunktionalitäten enthalten.
Beispiele für
die erste Acylgruppe schließen
Succinyl, 2-(C1- bis C30-Alkyl)succinyl,
2-(C2-
bis C30-Alkenyl)succinyl, Maleyl, Phthalyl,
Glutaryl und Itaconyl ein. Beispiele für die zweite Acylgruppe schließen Acetyl,
Benzoyl, Propionyl und Phenylacetyl ein, sind jedoch nicht auf diese
begrenzt.
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Die vorliegende Erfindung beinhaltet
auch eine Zusammensetzung, die das obige Copolymer und Polypeptid
einschließt,
wobei das Polypeptid mindestens ein effektives ionogenes Amin umfasst,
wobei mindestens 50 Gew.% des in der Zusammensetzung vorhandenen
Polypeptids ionisch an das Polymer gebunden sind. Die Zusammensetzung
umfasst vorzugsweise zwischen 5 und 50 Gew.% des Polypeptids.
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Beispiele für geeignete Polypeptide schließen Wachstumshormon
freisetzendes Peptid (GHRP), luteinisierendes Hormon freisetzendes
Hormon (LHRH), Somatostatin, Bombesin, Gastrin freisetzendes Peptid (GRP),
Calcitonin, Bradykinin, Galanin, Melanocyt stimulierendes Hormon
(MSH), Wachstumshormon freisetzenden Faktor (GRF), Wachstumshormon
(GH), Amylin, Tachykinine, Sekretin, Parathyroidhormon (PTH), Enkephalin,
Endothelin, Calcitonin-Gen freisetzendes Peptid (CGRP), Neuromedine,
mit Parathyroidhormon verwandtes Protein (PTHrP), Glukagon, Neurotensin,
adrenocorticothropes Hormon (ACTH), Peptid YY (PYY), Glukagon freisetzendes
Peptid (GLP), vasoaktives Intestinalpeptid (VIP), hypophysäre Adenylatcyclase
aktivierendes Peptid (PACAP), Motilin, Substanz P, Neuropeptid Y
(NPY), TSH und biologisch aktive Analoga davon ein. Der Begriff "biologisch aktive
Analoga" wird hier
verwendet, um natürlich
vorkommende, rekombinante und synthetische Peptide, Polypeptide
und Proteine mit physiologischer oder therapeutischer Wirkung abzudecken.
Im Allgemeinen deckt der Begriff alle Fragmente und Derivate eines
Peptids, Proteins oder eines Polypeptids ab, das eine qualitativ ähnliche
Agonist- oder Antagonistwirkung zu derjenigen des nicht modifizierten oder
natürlich
vorkommenden Peptids, Proteins oder Polypeptids zeigt, z. B. jene,
in denen einer oder mehrere der Aminosäurereste, die in den natürlichen
Verbindungen vorkommen, substituiert oder entfernt worden sind, oder
bei denen die N- oder
C-terminalen Reste in der Struktur modifiziert worden sind. Der
Begriff effektives ionogenes Amin bezieht sich auf ein freies Amin,
das auf dem Polypeptid vorhanden und in der Lage ist, eine ionische
Bindung mit den freien Carboxylgruppen an dem Copolymer zu binden.
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Die Freisetzung des Polypeptids aus
der Zusammensetzung kann durch Veränderung der chemischen Struktur
der Zusammensetzung modifiziert werden. Das Erhöhen des Molekulargewichts des
Polymers verringert die Rate des von dem Konjugat freigesetzten
Peptids. Das Erhöhen
der Anzahl der Carbonsäuregruppen an
dem Polymer erhöht
die Menge an Polypeptid, die ionisch an die Zusammensetzung gebunden
ist, und erhöht
demzufolge die Freisetzungsmenge des Peptids aus dem Konjugat.
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Die Freisetzung des Polypeptids kann
ferner durch (a) Behandeln der Zusammensetzung mit löslichen Salzen
zweiwertiger oder mehrwertiger Metallionen von schwachen Säuren (z.
B. Calcium, Eisen, Magnesium oder Zink); (b) Beschichten der Teilchen
mit einer dünnen
absorbierbaren Schicht, die aus Glykolidcopolymer oder Silikonöl gefertigt
ist, in kugeliger, zylindrischer oder planarer Anordnung, oder (c)
Mikroverkapseln der Zusammensetzung in einem absorbierbaren Glykolidcopolymer
moduliert werden. Gemäß einer
Ausführungsform
umfasst die Zusammensetzung zwischen 0,01 und 20 Gew.% mehrwertiges
Metall.
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In Abhängigkeit von der Auswahl des
Polypeptids können
die Zusammensetzungen verwendet werden, um eine beliebige Zahl von
Befindlichkeitsstörungen
zu behandeln. Es ist beispielsweise gezeigt worden, dass Somatostatin,
Bombesin, GRP, LHRH und Analoga davon verschiedene Formen von Krebs
behandeln. Es ist gezeigt worden, dass Wachstumsfaktoren wie GH,
GRF und GHRP und Analoga davon das Wachstum sowohl bei Erwachsenen
als auch älteren
Individuen stimulieren. Es ist gezeigt worden, dass Calcitonin,
Amylin, PTH und PTHrP und Analoga davon Osteoporose und andere Knochenerkrankungen
behandeln.
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Die Zusammensetzungen sind zur parenteralen
Verabreichung vorgesehen, z. B. zur intramuskulären, subkutanen, intraduralen
oder intraperitonealen Injektion. Die Zusammensetzungen werden vorzugsweise
intramuskulär
verabreicht.
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können in
Form von Pulver oder einem Mikroteilchen zur Verabreichung als Suspension
mit pharmazeutisch annehmbaren Vehikel (z. B. Wasser mit oder ohne
Trägersubstanz
wie Mannitol oder Polysorbat) vorliegen. Die Zusammensetzungen können auch
in Form eines Stabs zur parenteralen Implantierung unter Verwendung
eines Trokars kompoundiert sein, z. B. intramuskuläre Implantation.
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Die Dosis der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
zur Behandlung der oben genannten Erkrankungen oder Befindlichkeitsstörungen variiert
in Abhängigkeit
von der Verabreichungsweise, dem Alter und dem Körpergewicht des Individuums
und dem Zustand des zu behandelnden Individuums und wird letztendlich durch
den behandelnden Arzt oder Tierarzt festgelegt. Eine derartige durch
den behandelnden Arzt oder Tierarzt festgelegte Menge der Zusammensetzung
wird hier als "therapeutisch
wirksame Menge" bezeichnet.
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Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Synthetisieren eines
Copolymers, wobei das Verfahren die Stufen umfasst, in denen Chitosan
mit einer schwachen Säure
umgesetzt wird, um Polysaccharid mit niedrigerem Molekulargewicht
zu erzeugen; zwischen 1 und 50% der freien Amine des Polysaccharids
mit niedrigerem Molekulargewicht mit erstem Acylierungsmittel umgesetzt
werden, wobei das erste Acylierungsmittel ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus C4- bis C34-Polycarboxyalkan, C4- bis C34-Polycarboxyalken,
C8- bis C40-Polycarboxyarylalkan,
C10- bis C40-Polycarboxyarylalken
oder einem acylierenden Derivat derselben; und zwischen 50 und 100
des freien Amins des Polysaccharids mit niedrigerem Molekulargewicht
mit zweitem Acylierungsmittel umgesetzt werden, wobei das zweite
Acylierungsmittel ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus C2- bis
C31-Monocarboxyalkan, C3-
bis C31-Monocarboxyalkan, C7- bis C38-Monocarboxyarylalkan,
C9- bis C35-Monocarboxyarylalken
oder einem acylierenden Derivat derselben. Die Reaktion des Polysaccharids
mit niedrigerem Molekulargewicht mit sowohl dem ersten Acylierungsmittel
als auch dem zweiten Acylierungsmittel kann mit einem Aminnachweismittel
(z. B. Fluorescamin) gemessen werden, um zu gewährleisten, dass zwischen 1
und 50% der freien Amine des Polysaccharids mit niedrigerem Molekulargewicht
mit dem ersten Acylierungsmittel acyliert sind und zwischen 50 und
99% der freien Amine des Polysaccharids mit dem niedrigeren Molekulargewicht
mit dem zweiten Acylierungsmittel acyliert sind. Siehe z. B. P.
D. Bailey, An Introduction to Peptide Chemistry (Wiley, NY, USA)
(1990); H. Oppenheimer et al., Archives Biochem. Biophys. 120: 108–118 (1967);
S. Stein, Arch. Biochem. Biophys. 155: 203 bis 212 (1973).
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Die Umsetzung von Chitosan mit der
schwachen Säure
(z. B. Salpetrigsäure)
spaltet das Polymer, wodurch dessen Molekulargewicht verringert
wird (z. B. 2500 bis 80000 Dalton). Gemäß bevorzugten Ausführungsformen
werden die erste acylierende Gruppe und das zweite Acylierungsmittel
nacheinander mit dem Polysaccharid mit niedrigerem Molekulargewicht
umgesetzt, z. B. wird entweder das erste Acylierungsmittel umgesetzt,
bevor das zweite Acylierungsmittel umgesetzt wird, oder das zweite
Acylierungsmittel wird vor dem ersten Acylierungsmittel umgesetzt,
oder gleichzeitig. Als Ergebnis der Acylierung der freien Amine
können
einige der freien Hydroxygruppen des Polysaccharids mit niedrigerem
Molekulargewicht acyliert werden. Das Ausmaß der Acylierung der freien
Hydroxygruppen kann geändert
werden, indem der pH-Wert oder die Lösungsmittel oder die Mittel,
die während
der Acylierungsreaktionen verwendet werden, oder die verwendeten Acylierungsmittel
verändert
werden.
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Beispiele für Acylierungsderivate schließen Anhydride
und N-acylierte Heterocyclen (z. B. Imidazole und Pyrazole) ein,
sind jedoch nicht auf diese begrenzt. Siehe z. B. Bodansky et al.,
The Practice of Peptide Synthesis, 87 bis 150 (Springer Verlag,
1984). Die Polycarboxyalkan-, Polycarboxyalken-, Polycarboxyarylalkan-
und Polycarboxyarylalkenmittel oder acylierende Derivate davon enthalten
oder entstammen Reaktanten, die 2 bis 5 Carbonsäurefunktionalitäten enthalten.
Die Monocarboxyalkan-, Monocarboxyalken-, Monocarboxyarylalkan-
und Monocarboxyarylalkensubstituenten enthalten oder entstammen
Reaktanten, die nur eine einzige Carbonsäuregruppe enthalten. Beispiele
für erste
Acylierungsmittel schließen
Bernsteinsäureanhydrid,
2-(C1- bis C30-Alkyl)bernsteinsäureanhydrid,
2- (C2- bis C30-Alkenyl)bernsteinsäureanhydrid,
Maleinsäureanhydrid,
Glutarsäureanhydrid,
Itaconsäureanhydrid
und Phthalsäureanhydrid
ein, sind jedoch nicht auf diese begrenzt. Beispiele für zweite Acylierungsmittel
schließen
Acetanhydrid, Benzoesäureanhydrid,
N,N'-Diacetyl-3,5-dimethylpyrazol,
N,N'-Diacetyl-imidazol,
Phenylessigsäureanhydrid,
Propionsäureanhydrid
und Buttersäureanhydrid
ein, sind jedoch nicht auf diese begrenzt.
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Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Synthetisieren einer
Zusammensetzung, das die Stufen umfasst, in denen Chitosan mit einer
schwachen Säure
umgesetzt wird, um Polysaccharid mit niedrigerem Molekulargewicht
zu erzeugen; zwischen 1 und 50% der freien Amine des Polysaccharids
mit niedrigerem Molekulargewicht mit erstem Acylierungsmittel umgesetzt
werden, wobei das erste Acylierungsmittel ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus C4- bis C34-Polycarboxyalkan,
C4- bis C34-Polycarboxyalken,
C8- bis C40-Polycarboxyarylalkan,
C10- bis C40-Polycarboxyarylalken
oder acylierendem Derivat davon; zwischen 50 und 100% des freien
Amins des Polysaccharids mit niedrigerem Molekulargewicht mit zweitem
Acylierungsmittel umgesetzt werden, wobei das zweite Acylierungsmittel
ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus C2- bis
C31-Monocarboxyalkan, C3-
bis C31-Monocarboxyalkan, C7-
bis C38-Monocarboxyarylalkan, C9-
bis C35-Monocarboxyarylalken oder acylierendem
Derivat davon; das acylierte Polysaccharid mit niedrigerem Molekulargewicht
mit Base neutralisiert wird und das neutralisierte acylierte Polysaccharid
mit niedrigerem Molekulargewicht mit Polypeptidsalz gemischt wird,
wobei das Polypeptidsalz mindestens ein ionogenes Amin umfasst,
um ein ionisches Polypeptid-Copolymer-Konjugat zu bilden.
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Die Neutralisierungsstufe macht das
Polysaccharid mit niedrigerem Molekulargewicht vorzugsweise in Wasser
emulgierbar oder löslich.
In bevorzugten Ausführungsformen
ist die Base eine anorganische Base (z. B. Natriumhydroxid). Das
Polypeptidsalz ist vorzugsweise ein Salz einer schwachen Säure (z.
B. Acetat, Laktat oder Citrat). Das ionische Konjugat kann durch
Filtrieren oder Zentrifugieren der resultierenden Mischung isoliert
werden.
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Die erfindungsgemäßen Konjugate können leicht
zu injizierbaren Mikrokugeln oder Mikroteilchen sowie implantierbaren
Folien oder Stäben
verarbeitet werden, ohne dass Verarbeitung verwendet werden muss, die
Mehrphasenemulsionen erfordern. Die Mikrokugeln werden vorzugsweise
hergestellt, indem (a) die Zusammensetzung in aprotischem, wassermischbarem,
organischem Lösungsmittel
aufgelöst
wird; (b) das organische Lösungsmittel
in Wasser gemischt wird; und (c) die Mikroteilchen aus dem Wasser
isoliert werden. In bevorzugten Ausführungsformen ist das organische
Lösungsmittel
ausgewählt
aus der Gruppe aus Aceton, Acetonitril, Tetrahydrofuran, Dimethylformamid
und Dimethylethylenglykol.
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Andere Merkmale und Vorteile der
vorliegenden Erfindung gehen aus der detaillierten Beschreibung und
den Ansprüchen
hervor.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die Synthese und Verwendung des erfindungsgemäßen Copolymers
und der erfindungsgemäßen ionischen
Copolymer-Polypeptid-Konjugate
gehören
zu dem Können
von Durchschnittsfachleuten. wenn nicht anderweitig definiert, haben
alle hier verwendeten technischen und wissenschaftlichen Begriffe
dieselbe Bedeutung, die der Durchschnittsfachmann üblicherweise
darunter versteht, an den sich diese Erfindung richtet. Alle hier
genannten Veröffentlichungen,
Patentanmeldungen, Patente und anderen Druckschriften werden hier zitiert
zum Zweck der Bezugnahme.
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Es wird angenommen, dass ein Durchschnittsfachmann
basierend auf der hier gegebenen Beschreibung die vorliegende Erfindung
in vollem Maße
nutzen kann. Die folgenden spezifischen Ausführungsformen sollen daher lediglich
als veranschaulichend und nicht als den Rest der Offenbarung in
irgendeiner Weise einschränkend
angesehen werden.
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BEISPIEL 1: DEPOLYMERISATION
VON CHITOSAN
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Chitosan (Protan, Inc., Portsmouth,
NH, USA) wurde in wässriger
Essigsäure
gelöst,
indem einen Tag mit einem mechanischen Rührer gerührt wurde. Stickstoffgas wurde
durch die Lösung
geblasen, während
eine wässrige
Lösung
von Natriumnitrit zugefügt
wurde. Nach einer halben Stunde wurde die Lösung unter vermindertem Druck
durch einen gesinterten Glastrichter filtriert, um unlösliche Teilchen
zu entfernen, die in der anfänglichen
Chitosanlösung
vorhanden waren. Zu der filtrierten Lösung wurde eine wässrige Lösung von
NaOH gegeben, und die Lösung
wurde in Methanol kräftig
gerührt,
um das Polymer auszufällen.
Der resultierende Niederschlag wurde dann filtriert und alternierend
fünf Mal
mit Wasser und Methanol gewaschen. Der Niederschlag wurde dann zwei
Tage lang bei 60°C
in einem Vakuumofen getrocknet. Das depolymerisierte Chitosan umfasst
eine Aldehydgruppe an einem Ende der Kette. Die Aldehydendgruppe
kann durch Umsetzung mit NaBH4 zu einer
primären
Hydroxylgruppe reduziert werden. Das depolymerisierte Produkt kann
durch Gelpermeationschromatographie (GPC) analysiert werden, um
sowohl sein Molekulargewicht als auch seine Molekulargewichtsverteilung
(MD) im Vergleich zu Pullulan-Referenzstandards zu ermitteln. NMR-
(Kernresonanz)- und IR- (Infrarot)Untersuchungen können verwendet
werden, um die Menge an N-Acetylierung an dem depolymerisierten
Produkt zu ermitteln.
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BEISPIEL 2: PARTIELLE
SUCCINYLIERUNG VON DEPOLYMERISIERTEM CHITOSAN
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Das depolymerisierte Chitosan aus
Beispiel 1 wurde in 0,1 M wässriger
Essigsäure
gelöst.
Zu dieser Lösung
wurde Methanol gegeben, gefolgt von Zugabe einer Lösung von
Bernsteinsäureanhydrid
in Aceton. Die resultierende Lösung
wurde 24 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt. Nach Abschluss der Succinylierung
wurde die Lösung
dann in wässrigem
Aceton ausgefällt.
Der resultierende Niederschlag wurde durch Zentrifugieren aufgefangen
und fünf
Mal mit Methanol gewaschen. Der Niederschlag wurde dann in 0,5 M
KOH gelöst
und gegen Wasser auf einen pH-Wert von 7 dialysiert. Die dialysierte
Lösung
wurde dann unter reduziertem Druck konzentriert, in wässrigem
Aceton ausgefällt
und in einem Vakuumofen bei 60°C
getrocknet.
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Um unterschiedliche Succinylierungsniveaus
zu erhalten, kann das Ausmaß der
Umsetzung überwacht
werden, wenn die Acylierung voranschreitet, indem auf Anzahl der
nicht-acylierten Amingruppen analysiert wird. Die Anzahl der nicht-acylierten
Amingruppen kann bestimmt werden, indem eine gezogene Probe der
Reaktionsmischung mit einem Aminnachweismittel (z. B. Fluorescamin)
gequencht wird. Die vorhandene Aminmenge kann spektrophotometrisch
unter Verwendung einer Standardkurve für das Copolymer gemessen werden.
Außerdem
kann somit Bernsteinsäurechlorid
nachfolgend zugegeben werden, bis der gewünschte Acylierungsprozentsatz
erreicht ist. Der genaue Succinylierungsgrad des gereinigten Produkts
kann unter Verwendung von 1H-NMR-Spektroskopie
und konduktometrischer Titration ermittelt werden.
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BEISPIEL 3: ACETYLIERUNG
DES N-SUCCINYLIERTEN CHITOSANS
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Die partiell succinylierte Probe
aus Beispiel 2 wurde in 0,1 M wässriger
Essigsäure
gelöst.
Zu dieser Lösung
wurden dann Methanol und Essigsäureanhydrid
gegeben, und die Reaktionsmischung wurde bei Raumtemperatur einen
Tag lang gerührt.
Diese Lösung
wurde dann in wässrigem
Aceton ausgefällt.
Der resultierende Niederschlag wurde durch Zentrifugieren aufgefangen
und fünf
Mal mit Methanol gewaschen. Der Niederschlag wurde dann in 0,1 N
KOH gelöst
und gegen Wasser auf einen pH-Wert von 7 dialysiert. Die fertige
Lösung
wurde lyophilisiert, um das Endprodukt zu erhalten. Das Acylierungsverfahren
kann spektrophotometrisch wie in Beispiel 2 erörtert gemessen werden, und
der genaue Acylierungsgrad des gereinigten Produkts kann unter Verwendung
von 1H-NMR-Spektroskopie und konduktometrischer
Titration ermittelt werden.
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BEISPIEL 4: HERSTELLUNG
VON IONISCHEM POLY(N-ACYL-D-GLUCOSAMIN)PEPTID-KONJUGAT
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Das N-succinylierte Chitosan-Kaliumsalz
von Beispiel 3 wurde in Wasser gelöst. Eine wässrige Lösung des Acetatsalzes des Somatostatin-Polypeptids,
das analog zu SOMATULINETM (D-Nal-c[Cys-Tyr-D-Trp-Lys-Val-Cys]-Thr-NH2; Kinerton, Dublin, Irland) war, wurde der
gerührten
Polymerlösung
zugefügt.
Es bildete sich ein Niederschlag, der abfiltriert und im Vakuumofen
bei 40°C
getrocknet wurde.
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Der Polypeptidgehalt des resultierenden
ionischen Konjugats kann durch den Unterschied zwischen der Menge
an anfangs zugegebenen Peptid und der Menge an freiem Restpeptid,
die in dem Filtrat und der Spüllösung vorhanden
ist, ermittelt werden. Der Peptidgehalt des resultierenden ionischen
Konjugats kann bestimmt werden, indem das Kohlenstoff/Stickstoff-Verhältnis des
anfänglichen
N-succinylierten Chitosans mit demjenigen des resultierenden ionischen
Konjugats verglichen wird. GPC-Analyse kann verwendet werden, um
Molekulargewicht und MWD zu bestimmen, Differentialscanningkalorimetrie
(DSC) kann zur Bestimmung der thermischen Eigenschaften und NMR
und IR für
die chemische Identität
verwendet werden.
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ANDERE AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Es sei darauf hingewiesen, dass,
obwohl die Erfindung im Zusammenhang mit ihrer detaillierten Beschreibung
beschrieben worden ist, die vorhergehende Beschreibung illustrieren
und den Umfang der Erfindung nicht einschränken, soll, der durch den Umfang
der angefügten
Ansprüche
definiert ist. Andere Aspekte, Vorteile und Modifikationen sind
innerhalb der Ansprüche.