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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Mikro-Reliefelement (MRE) und ein
Verfahren zur Herstellung desselben.
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Ein
MRE, wie hier verstanden, ist eine dreidimensionale Struktur, welche
auf der Oberfläche
eines gewünschten
Substrats gebildet ist und wobei die Struktur geeignet ist, eine
spezifische Funktion durchzuführen. Üblicherweise
ist die Struktur ein sich wiederholendes Muster, welches über das
Substrat bis zu einer definierten Höhe im Bereich von 0,1 bis 1000
Mikrometer hervorsteht. Ein solches MRE kann als aktive Komponente
in mikro-optischen, mikro-fluidischen, mikro-elektrischen und mikro-mechanischen
Vorrichtungen verwendet werden. Insbesondere kann ein solches MRE
als mikro-optisches Element (MOE) verwendet werden, wobei in diesem
Fall die Struktur eine Höhe
im Bereich von 0,1 bis 1000 Mikrometern, üblicher im Bereich von 0,1
bis 10 Mikrometern, aufweisen kann. Ist das MRE eine Komponente
in einer mikro-fluidischen oder mikro-mechanischen Vorrichtung, haben die
Strukturen für
gewöhnlich
eine Höhe
im Bereich von 10 bis 1000 Mikrometern.
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Ein
MOE weist eine Oberflächen-Reliefstruktur
auf, deren Zweck es ist, Phasenänderungen
auf einem Lichtstrahl hervorzurufen, welcher auf die Struktur einfällt, so
dass sich eine vorbestimmte räumliche
Verteilung des Lichtes ergibt, wenn das einfallende Licht entweder
als Reflexion oder als Transmission gesehen wird. MOEs weisen ebenfalls Strukturen
auf, in welchen die Reliefstruktur in einem Licht durchlässigen Material
verkörpert
ist, nachfolgend vertieftes MOE genannt, wie zum Beispiel eine vertiefte
Mikrolinse.
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MOEs
können
für viele
Anwendungen verwendet werden, wie beispielsweise Beugungsgitter, Linsen,
Strahlarray-Generatoren, Laser-Oberwellenseparatoren, Fokussierspiegel,
und Mikrolinsen-Arrays.
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Mikrolinsen-Arrays
können
für optische
Leser, Schnittstellen zwischen Laserdioden und optischen Fasern,
Streuschirme, Integralphotographie, 3D-Kamera- und Anzeigesysteme,
integrierte optische Vorrichtungen und Bildleisten verwendet werden.
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Für gewöhnlich wird
ein MOE hergestellt, indem die gewünschte Oberflächen-Reliefstruktur in
einem photoempfindlichen Material, welches auf das Trägersubstrat
beschichtet ist, belichtet und entwickelt wird und dann die Oberflächen-Reliefstruktur
in das Substrat durch Plasma- oder chemisches Ätzen übertragen wird. Die herkömmliche
Gestaltung und Herstellung von MOEs wird beschrieben in "Synthetic diffractive
elements for optical interconnects", M R Taghizadeh et al., Optical Computing
and Processing, Bd 2(4), S. 221–242,
1992; "Two-dimensional array
of diffractive microlenses fabricated by thin film deposition", J Jahns et al.,
Appl Opt, Bd 29(7), 931, 1990; Continuous-relief diffractive optical
elements for two-dimensional array generation", M T Gale et al., Appl Opt, Bd 32(14),
2526, 1993; "Multilevel-grating
array generators: fabrication error analysis and experiments", J M Miller et al.,
Appl Opt, Bd 32(14), 2519, 1993; und "Fabricating binary optics in infrared and
visible materials",
M B Stern et al., SPIE, Bd 1751, Miniature and micro-optics, S.
85–95,
1992.
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Mikrolinsen-Arrays
wurden in der Vergangenheit durch unterschiedliche Verfahren hergestellt, wie
beschrieben in "Polymer
microlense arrays",
P Pantelis und D J McCartney, Pure Appl. Opt., Bd 3, 103 (1994); "The manufacture of
microlenses by melting photoresist" D Daley, R F Stevens, M C Hutley und
N Davies, Meas. Sci. Technol., Bd 1, 759 (1990); und "Microlens array fabricated
in surface relief with high numerical aperture", H W Lau, N Davies, M McCormick, SPIE
Bd 1544 Miniature and Micro-optics: Fabrication and System Applications,
S. 178 (1991). Mikrolinsen aus Glas wurden durch chemisches Ätzen von
Glas, Formen von Glas, Plasmaätzen
von Glas hergestellt, um eine Oberflächen-Reliefstruktur herzustellen.
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Mikrolinsen
aus Polymer wurden hergestellt, indem Inseln von Photolack geschmolzen
wurden oder indem photoempfindliches Material direkt mit einem Laserstrahl
beschrieben wurde oder indem ein geeignetes Material mit einem Elektronenstrahl
beschrieben wurde oder durch Plasmaätzen oder durch Formen.
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Ein
Mikro-Reliefelement gemäß dem Oberbegriff
ist aus
US 4 906 315 bekannt.
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Leider
sind herkömmliche
Verfahren zum Herstellen von MREs in dem Bereich von Substraten, die
verwendet werden können,
und in der Komplexität
und Genauigkeit von Reliefstrukturen, die gebildet werden können, begrenzt.
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein einfaches Verfahren
zum Herstellen von MREs, insbesondere MOEs, mit einer Vielzahl an
Substraten und Komplexität
von Gestaltungen zu offenbaren. Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung
ist es, dass ein breiter Bereich an Höhen von Oberflächenreliefs
unter Verwendung des gleichen Verfahrens hergestellt werden kann.
Ein weiterer Vorteil ist es, dass kleine seitliche Merkmale erfolgreich
reproduziert werden können.
Zusätzlich
kann das Verfahren verwendet werden, um großflächige MREs herzustellen.
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Dementsprechend
wird mit der vorliegenden Erfindung als erster Gegenstand ein Mikro-Reliefelement gemäß Anspruch
1 offenbart.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung offenbart eine Struktur zur Verwendung als wenigstens Teil
eines mikro-optischen Elementes, dessen Struktur aufweist
- (a) eine erste Schicht eines optisch durchlässigen ersten
Substrats mit einem ersten Brechungsindex, wobei die erste Schicht
eine aufnahmefähige Oberfläche aufweist,
die in der Lage ist, ein Relief bildendes Polymer festzuhalten;
- (b) einen Überzug,
der eine optisch unbedeutende Wirkung aufweist, mit einer maximalen
Dicke von weniger als 1,5 μm
des Relief bildenden Polymers auf der aufnahmefähigen Oberfläche, wobei das
Relief bildende Polymer einen zweiten Brechungsindex aufweist, welcher
zu dem ersten Brechungsindex gleich oder unterschiedlich ist; und
- (c) ein sich wiederholendes Muster von optisch aktiven Reliefmerkmalen,
die aus dem Relief bildenden Polymer gebildet sind und über den Überzug hervorstehen.
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Ein
dritter Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Offenbarung
eines vertieften MOEs, welches aufweist
- (a)
eine erste Schicht eines optisch durchlässigen ersten Substrats mit
einem ersten Brechungsindex, wobei die erste Schicht eine aufnahmefähige Oberfläche aufweist,
die in der Lage ist, ein Relief bildendes Polymer festzuhalten;
- (b) einen Überzug,
der eine optisch unbedeutende Wirkung aufweist, mit einer maximalen
Dicke von weniger als 1,5 μm
des Relief bildenden Polymers auf der aufnahmefähigen Oberfläche, wobei das
Relief bildende, optisch durchlässige
Polymer einen zweiten Brechungsindex aufweist, welcher zu dem ersten
Brechungsindex gleich oder unterschiedlich ist;
- (c) ein sich wiederholendes Muster von optisch aktiven Reliefmerkmalen,
die aus dem Relief bildenden Polymer gebildet sind und über den Überzug hervorstehen;
und
- (d) eine zweite Schicht eines optisch durchlässigen zweiten Substrats mit
einem dritten Brechungsindex, über
welchen sich wiederholende Muster von optisch aktiven Reliefmerkmalen übergelegt
sind, und wobei der erste, zweite und dritte Brechungsindex nicht
alle gleich sein müssen.
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In
einem zweiten Gegenstand der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren
offenbart zum Herstellen eines Mikro-Reliefelements gemäß Anspruch 7.
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In
einer Ausführungsform
wird ein Verfahren offenbart zum Herstellen einer Struktur zur Verwendung
als wenigstens Teil eines mikro-optischen Elementes, wobei die Struktur
aufweist
- (a) eine erste Schicht eines optisch
durchlässigen ersten
Substrats mit einem ersten Brechungsindex, wobei die erste Schicht
eine aufnahmefähige Oberfläche aufweist,
die in der Lage ist, ein Relief bildendes Polymer festzuhalten;
- (b) einen Überzug,
der eine optisch unbedeutende Wirkung aufweist, mit einer maximalen
Dicke von weniger als 1,5 μm
des Relief bildenden Polymers auf der aufnahmefähigen Oberfläche, wobei das
Relief bildende Polymer einen zweiten Brechungsindex aufweist, welcher
zu dem ersten Brechungsindex gleich oder unterschiedlich ist; und
- (c) ein sich wiederholendes Muster von optisch aktiven Reliefmerkmalen,
die aus dem Relief bildenden Polymer gebildet sind und über den Überzug hervorstehen,
wobei das Verfahren aufweist
- (a) Bilden einer Kontaktlinie zwischen der aufnahmefähigen Oberfläche und
einem sich wiederholenden Muster von vertieften Merkmalen in einer Form,
welche in einer biegsamen nachdrückenden
Schicht gebildet ist;
- (b) Aufbringen einer ausreichenden Menge eines Harzes, welches
geeignet ist, ausgehärtet
zu werden, um das Relief bildende Polymer zu bilden, um im wesentlichen
das sich wiederholende Muster von vertieften Merkmalen entlang der
Kontaktlinie auszufüllen;
- (c) fortschreitendes in Kontakt bringen der aufnahmefähigen Oberfläche mit
der biegsamen nachdrückenden
Schicht, so dass
(1) sich die Kontaktlinie über die aufnahmefähige Oberfläche bewegt;
(2)
von dem sich wiederholenden Muster vertiefter Merkmale ausreichend
von dem Harz aufgenommen wird, um das sich wiederholende Muster
vertiefter Merkmale im wesentlichen zu füllen; und
(3) nicht mehr
als eine ausreichende Menge an Harz, die in der Lage ist, den Überzug zu
bilden, die Kontaktlinie passiert;
- (d) Aushärten
des Harzes, welches das sich wiederholende Muster von vertieften
Merkmalen ausfüllt,
um das sich wiederholende Muster von optisch aktiven Reliefmerkmalen
zu bilden; und danach optional
- (e) Entfernen der biegsamen nachdrückenden Schicht von dem sich
wiederholenden Muster optisch aktiver Reliefmerkmale.
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Ein
MRE gemäß der vorliegenden
Erfindung kann geeignet sein, als aktive Komponente in einer mikro-optischen,
mikro-fluidischen, mikro-elektrischen oder mikro-mechanischen Vorrichtung
verwendet zu werden. Die hier vorgesehene Hauptverwendung für ein MRE
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist als mikro-optisches Element (MOE). Bezugnahmen hierin
auf Merkmale, die ein MOE gemäß der Erfindung
ausmachen, kann auf Merkmale sein, welche gleichermaßen vorteilhaft
in anderen Anwendungen von MREs sind, und Bezugnahmen auf MOEs beziehen
sich gleichermaßen
auf MREs.
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Ein
solches MOE kann in der Lage sein, mehr als eine optische Funktion
auszuführen,
zum Beispiel kann ein MOE, welches zur Verwendung als Strahl korrigierende
Optik für
Diodenlaser bestimmt ist, die Funktionen von Astigmatismuskorrektur,
Elliptizitätskorrektur
und Strahlkollimation kombinieren.
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Des
weiteren kann das optisch aktive Reliefmerkmal in Kombination mit
der tragenden ersten Schicht in der Lage sein, mehr als eine optische Funktion
auszuführen,
zum Beispiel kann ein optisch aktives Reliefmerkmal, welches auf
einer gestalteten ersten Schicht getragen wird und für Linsengestaltung
geeignet ist, chromatische Aberration korrigieren.
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Demgemäss wird
offensichtlich, dass die erste Schicht und das MRE oder MOE sowie
das Reliefmerkmal/die Reliefmerkmale jede gewünschte Geometrie gemäß der gewünschten
auszuführenden Funktion
aufweisen können.
Zum Beispiel kann die erste Schicht, einschließlich eines optionalen Trägersubstrats,
eine ebene, hohle oder feste zylindrische Struktur sein oder kann
eine Linse oder eine andere optische Komponente aufweisen, wobei
das Reliefmerkmal (die Reliefmerkmale) geeignet auf die Oberfläche desselben
aufgebracht wird (werden). Alternativ oder zusätzlich kann das Reliefmerkmal
(die Reliefmerkmale) eine oder mehrere kontinuierliche, abgestufte
oder auf andere Art profilierte Strukturen aufweisen, wie beispielsweise
eine Linse, eine gerade oder abgewinkelte Spur oder einen seitlichen,
kreisförmigen
Ring, ein gerades oder gebogenes Beugungsgitter, eine vielflächige (pyramidenförmige) oder
andere optische, fluidische, elektrische oder mechanische Struktur.
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Zusätzlich kann
das MOE mit einem anderen Material beschichtet sein, um das MOE
zu schützen (Anti-Kratz-Beschichtung)
oder um Reflektion von dem MOE (Anti-Reflektionsbeschichtung) zu reduzieren.
Vorzugsweise sind solche Beschichtungen mehrschichtige Beschichtungen.
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Des
weiteren kann das MOE eher als Reflektion denn als Transmission
wirken. Dies kann erreicht werden, indem das MOE unter Verwendung
einer reflektionsfähigen
ersten Schicht hergestellt wird, oder indem die Oberfläche des
MOEs beschichtet wird, um die Reflektion derselben zu verbessern.
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Die
erste Schicht kann von einem geeigneten Trägersubstrat getragen werden,
welches nachfolgend von der ersten Schicht entfernt werden kann. Es
wird jedoch bevorzugt, dass die erste Schicht selbsttragend ist
oder mit einer Trägeroberfläche von gewünschter
Geometrie für
eine gewünschte
Anwendung verbunden ist. Geeigneterweise besteht die erste Schicht
aus jedem für
die beabsichtigte Anwendung geeigneten Material, welches im Stand
der Technik bekannt ist, zum Beispiel kann es sich um einen Polymerfilm
handeln (insbesondere einen aus Polyester gebildeten Film wie beispielsweise
PET oder PEN, oder ein anderes Polymer, wie beispielsweise PVC,
Polyimid, PE oder ein bekanntes biologisch abbaubares Polymer, z.B.
Poly(hydroxybutyrat)); ein Material, welches aufgrund seiner optischen Transparenz
bei bestimmten Wellenlängen
gewählt wurde,
zum Beispiel ZnSe oder Germanium, welche für den Betrieb im Infrarotbereich
zwischen 2 und 15 Mikrometer geeignet sind; Silizium; gegenüber hohen
Temperaturen resistentes anorganisches Metalloxid oder Keramik,
wie beispielsweise Titandioxid oder Quarz (-glas), z.B. Glas; oder
es kann aus natürlichen
oder synthetischen Papierprodukten wie beispielsweise holzhaltigem
oder synthetischem Karton oder Papier hergestellt sein.
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Für bestimmte
Anwendungen, zum Beispiel, wenn Halbleiter-Komponenten auf dem MRE
befestigt werden, von welchen gewünscht wird, dass Wärme abgeleitet
wird, kann die erste Schicht mit einer Schicht aus Diamant oder ähnlichem
Material mit einer hohen Wärmeleitfähigkeit
beschichtet sein.
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Zusätzlich kann
die erste Schicht mit einer elektrisch leitenden Schicht, zum Beispiel
Indiumzinkoxid (ITO = indium tin oxide) oder Gold beschichtet sein,
so dass ein elektrischer Kontakt mit einer Halbleiter-Komponente,
die auf der Oberfläche
der ersten Schicht angeordnet ist, hergestellt werden kann.
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Die
aufnahmefähige
Oberfläche
der ersten Schicht kann mit einem geeigneten Bindemittel beschichtet
sein, zum Beispiel einem Silan-Kopplungsmittel, wenn die erste Schicht
aus Glas ist, was dazu dient, das Reliefmerkmal fester auf der ersten Schicht
zu verankern.
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Das
Beschichten der ersten Schicht kann als kontinuierliche Schicht
vor dem Bilden der optisch aktiven Reliefstrukturen darauf erreicht
werden, wird aber vorteilhafterweise als eine Schicht über den
optisch aktiven Reliefstrukturen erreicht, was durch Replikation
von der biegsamen nachdrückenden Schicht
während
des Bildens der optisch aktiven Reliefstrukturen erzeugt werden
kann.
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Die
zweite Schicht kann ebenfalls von einem geeigneten, optional entfernbaren,
Substrat getragen werden. Die zweite Schicht kann auf die optisch
aktiven Reliefmerkmale auf jede geeignete Weise, zum Beispiel durch
Laminierung, überlagert
werden. Die zweite Schicht kann ebenfalls mit einem sich wiederholenden
Muster vertiefter Merkmale in einer Form ausgestaltet sein, in die
ein optisch durchlässiges
Polymer gegossen wird, welches das gleiche sein kann wie das optisch
durchlässige
Relief bildende Polymer, das auf der aufnahmefähigen Oberfläche festgehalten
wird und welches so angeordnet sein kann, dass wenigstens einige
der Reliefmerkmale der zweiten Schicht mit wenigstens einigen der
Reliefmerkmale der ersten Schicht zusammenpassen, so dass diese
eine zusammengesetzte optische Komponente bilden können.
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Die
Auswahl des Relief bildenden Polymers hängt von der beabsichtigten
Verwendung des MREs ab und schließt quarzgefüllte, lichtaushärtende Harze
ein, wie jene, die in der Zahnmedizin verwendet werden, und jene,
die für
das schnelle Herstellen von Prototypen durch Stereolithographie
verwendet werden, UV-lichtaushärtende
Flüssigkristallharze,
photokationische Epoxidharze sowie die optisch durchlässigen Harze
wie oben beschrieben.
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Sofern
optisch durchlässig,
kann das Relief bildende Polymer aus den im Stand der Technik Bekannten
gewählt
werden, einschließlich
jenen, die als Licht aushärtende
Klebstoffe zum Zusammenfügen von
optischen Komponenten entwickelt wurden, zum Beispiel jenen, die
unter dem Namen LUXTRAK (LUXTRAK ist ein Markenname von Zeneca pic)
verkauft werden, jenen, die für
die Herstellung von optischen Fasern aus Polymer entwickelt wurden,
und jenen, die zum optischen Aufzeichnen unter Verwendung von Photolackpolymeren
entwickelt wurden. Insbesondere kann das optisch durchlässige, Relief bildende
Polymer aus einem geeigneten Harz gebildet sein, z. B. halogenierten
oder deuterierten Siloxanen, Styrolen, Imiden, Acrylaten und Methacrylaten, wie
beispielsweise Ethylenglycoldimethacrylat, Tetrafluorpropylmethacrylat,
Pentafluorphenylmethacrylat, Tetrachlorethylacrylat, multifunktionale
Derivate von Triazin und Phosphazen. Harze und Polymere, welche
in hohem Maße
fluorierte aliphatische und aromatische Reste enthalten, werden
bevorzugt.
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Vorzugsweise
wird das optisch durchlässige, Relief
bildende Polymer so gewählt,
dass es so nah wie möglich
gleiche und entgegengesetzte Wärmeausdehnungs-
und thermo-optische
Koeffizienten aufweist. Der Vorteil davon ist, dass dadurch Steigerungen
in der optischen Weglänge
(und somit Phasenänderung)
aufgrund der Wärmeausdehnung
des Materials durch Minderungen in seinem Brechungsindex kompensiert
werden. Dieser Vorteil erfordert, dass das optisch aktive Relief
daran gehindert wird, sich seitlich durch die Wirkung des Substratmaterials auszudehnen.
Dies ist der Fall, wenn der Überzug dünn ist.
In "Temperature
dependence of index of refraction of polymeric waveguides", R Moshrefzadeh, M
D Radcliffe, T C Lee und S K Mohapatra, J Lightwave Tech, Bd 10
(4), 420 (1992) wird eine Anzahl von Polymermaterialien mit negativen
thermo-optischen Koeffizienten, positiven Wärmeausdehnungskoeffizienten
der gleichen Stärke
beschrieben. Beispielsweise hat PMMA einen thermo-optischen Koeffizienten
von –1.1 × 10–4 K–1.
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Vorzugsweise
hat das optisch durchlässigen Polymer
einen Brechungsindex, welcher mit dem ersten Brechungsindex zusammenpasst,
z.B. 1,51 bei 633 nm, wenn die erste Schicht Bk7 Borosilikatglas
ist, oder 1,46 bei 633 nm, wenn die erste Schicht Quarz ist.
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Der
Brechungsindex des optisch durchlässigen, Relief bildenden Polymers
kann durch das Einschließen
von geeigneten Additiven in das Polymer modifiziert werden. Insbesondere
kann der Brechungsindex des Polymers durch Hinzufügen geeigneter
Mengen von Ethylenglycoldimethacrylat angepasst werden, was den
Brechungsindex (wie gemessen bei 1,32 oder 1,55 μm) um einen absoluten Mehrwert
von 0,02, wenn bei einer Menge zu 30 Gew.-% hinzugefügt, steigern
kann.
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Des
weiteren kann ein Fehler in der Tiefe der optisch aktiven Reliefmerkmale
(im Vergleich zu der gewünschten
Tiefe) korrigiert werden, indem der Brechungsindex des optisch durchlässigen,
Relief bildenden Polymers um einen gleichen Brechungswert erhöht oder
gemindert wird.
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Ein
weiterer Vorteil des Steuerns des Brechungsindexes des optisch durchlässigen,
Relief bildenden Polymers ist es, dass die Wellenlänge des Betriebs
des MOEs als Ergebnis verändert
wird. Folglich kann eine Array von MOEs durch die gleiche biegsame
nachdrückende
Schicht hergestellt werden, um ein MOE zu erhalten, welches mit
hoher Wirksamkeit bei der gewählten
Wellenlänge
operiert. Das Ändern
des Brechungsindexes von 1,45 auf 1,55 für ein MOE, welches dazu bestimmt
ist, zum Beispiel bei 633 nm zu operieren, würde eine maximale Wirksamkeit
des Betriebs bei 677 nm zur Folge haben.
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Der Überzug des
Reliefs bildenden Polymers wird reproduzierbar gesteuert, um eine
Dicke zu erhalten, die der Funktion des MREs entspricht, und kann
selbst dann, wenn ein minimaler Überzug
gewünscht
ist, nützlich
dazu dienen, die aufnahmefähige
Oberfläche
zu ebnen. In einigen Fällen,
z.B. in mikro-mechanischen Vorrichtungen, kann ein relativ dicker
und gleichförmiger Überzug wünschenswert sein,
zum Beispiel, um das Relief bildende Polymer fest auf der ersten
Schicht zu befestigen. In anderen Fällen, zum Beispiel, wenn das
MRE ein MOE ist, ist es wünschenswert,
die Dicke des Überzug
zu minimieren, so dass es die optische Funktion des MOEs nicht wesentlich
stört,
d.h., der Überzug
optisch unbedeutend ist. Der optisch unbedeutende Überzug hat
eine maximale Dicke von weniger als 1,5 μm, vorzugsweise weniger als
1 μm, und
insbesondere weniger als 0,5 μm über der
Oberfläche
des ersten Substrats. Die mittlere Dicke des optisch unbedeutenden Überzugs
beträgt
vorzugsweise weniger als 1 μm und
insbesondere weniger als 0,5 μm.
Die Änderung der
Dicke des Überzugs,
optisch unbedeutend oder nicht, über
der Oberfläche
beträgt
weniger als ± 0,75 μm, insbesondere
weniger als ± 0,5 μm und ganz
besonders weniger als ± 0,25 μm. Dies hat
den besonderen Vorteil, dass Wellenfrontfehler minimiert werden.
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Die
optische Leistung des MOEs hängt
von der Phasendifferenz ab, die zwischen Teilen des Lichtstrahls,
welcher sich durch unterschiedliche Bereiche des Oberflächenreliefmusters
bewegt, entsteht. Die Phasendifferenz wird definiert durch das Produkt
der Tiefe der Merkmale unter der Oberfläche des MOEs und des Brechungsindexes
des Materials, in welchem das MOE hergestellt wird. Ein Vorteil,
der daraus entsteht, dass weniger als 1 Mikrometer Überzug zwischen
der ersten Schicht und dem optisch aktiven Relief vorhanden ist,
ist, dass diese Höhe
wohl definiert ist. Folglich funktioniert das MOE wie gestaltet.
Ebenfalls wichtig ist die Flachheit der zwischengeschalteten Oberfläche zwischen
den optisch aktiven Reliefmerkmalen des MOEs. Eine verbesserte Leistung
ergibt sich, wenn die zwischengeschaltete Oberfläche flacher ist als die Wellenlänge des
verwendeten Lichts. Mit einem minimalen Überzug ist die zwischengeschaltete
Oberfläche
ebenso flach wie die erste Schicht, auf welcher diese hergestellt
wird. Ein weiterer Vorteil eines minimalen Überzug ist es, dass dieser
optische Verluste des Teils reduziert, welche sich aus Absorption
von Licht durch das Material ergeben, indem die Gesamtdicke des Materials,
die erforderlich ist, um das Oberflächenreliefmuster zu definieren,
minimiert wird.
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Ein
sehr bedeutender Vorteil des Herstellens von optisch aktiven Reliefmerkmalen
aus Polymer auf Glas oder einem anderen Material mit einem niedrigen
Wärmeausdehnungskoeffizienten
ist es, dass die Wärmestabilität der MOE-Komponente
als Ergebnis der Pitch-Erhaltung solcher optisch aktiver Reliefmerkmale
verbessert wird und indem das Volumen dieses Materials, welches
einen relativ hohen Wärmeausdehnungskoeffizienten
hat, minimiert wird.
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Um
das Aushärten
des Harzes zu erleichtern, wird bevorzugt, einen Initiator zu verwenden, beispielsweise
einen Wärme-
und/oder Photoinitiator, und insbesondere einen Initiator, welcher
bei der Betriebswellenlänge
des MOEs kein Licht absorbiert. Üblicherweise,
sofern verwendet, ist der Initiator in dem Harz zu einer Konzentration
von 0,1 bis 3,0 Gew.-%,
und vorzugsweise 0,5 bis 2,0 Gew.-%, vorhanden. Geeignete Photoinitiatoren
enthalten 2-Methyl-1-[4-methylthio)phenyl)-2-morpholinopropanon-1
(Irgacure 907), 1-Hydroxycyclohexyl-phenylketon (Irgacure 184),
Isopropylthioxanthon (Quantacure ITX), Campherchinon/Dimethylaminoethylmethacrylat.
Ebenso ist tert-Butylperoxy-2-ethylhexanoat
(Inetrox TB-PEH) ein geeigneter Wärmeinitiator.
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Wenn
sich die Kontaktlinie über
die Oberfläche
der ersten Schicht bewegt, wird das Harz wirksam über die
Oberfläche
geschoben und fließt
in das sich wiederholende Muster vertiefter Merkmale in einer Form.
Die Geschwindigkeit, mit welcher sich die Kontaktlinie über die
Oberfläche
vorwärts
bewegt, hängt,
unter anderem, von den charakteristischen Eigenschaften des Harzes
ab. Üblicherweise
weist das Harz eine Viskosität
von 0,1 bis 100 Poise und noch üblicher
10 bis 100 Poise auf.
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Das
Harz kann vollständig
innerhalb eines Form-Merkmals festgehalten werden, wenn sich die Kontaktlinie
von dem Form-Merkmal wegbewegt, wobei in diesem Fall das Harz zu
jedem geeigneten nachfolgenden Zeitpunkt ausgehärtet werden kann. Jedoch kann
das Harz oft einen Elastizitätsgrad
in dem nicht-ausgehärteten
Zustand aufweisen, in welchem Fall, wenn sich die Kontaktlinie von
dem Form-Merkmal wegbewegt, das darin befindliche Harz dazu tendiert,
zu entspannen und aus dem Form-Merkmal zu entweichen. Wenn das Reliefmerkmal
ein Teil eines MOEs ist, dann kann diese Entspannung des Harzes
die Wirksamkeit des MOEs reduzieren. Um der Entspannung des Harzes
entgegenzuwirken, wird das Harz ausgehärtet, bevor sich die Kontaktlinie
vollständig
von diesem wegbewegt.
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Demzufolge
und vorzugsweise deswegen enthält
das Harz einen Photoinitiator, welcher durch eine bestimmte Wellenlänge des
Lichts, insbesondere UV-Licht, aktiviert wird. Es kann dann eine
geeignete Lichtquelle verwendet werden, um das Harz auszuhärten, bevor
der entlang der Kontaktlinie aufgebrachte Druck entfernt wird und
bevor sich das Harz aus dem zurückhaltenden
Merkmal entspannt. Es wird besonders bevorzugt, dass die biegsame nachdrückende Schicht
gegenüber
dem verwendeten Licht transparent ist und dass das Licht durch die biegsame
nachdrückende
Schicht auf das Harz scheint. Um das Licht im Wesentlichen an der
Spitze zu fokussieren und somit zum Beispiel vorzeitiges Aushärten des
Harzes zu vermeiden, kann es erforderlich sein, dass der Einfallwinkel
des Lichtes auf die Kontaktlinie von Polymer zu Polymer angepasst werden
muss. Alternativ kann, für einen
gegebenen Einfallwinkel und wenn die erste Schicht wenigstens teilweise
für das
Licht durchlässig
ist, die erste Schicht so gewählt
werden, dass sie eine solche Dicke aufweist, dass die innere Brechung
des einfallenden Lichts so wirkt, dass das Licht an der Kontaktlinie fokussiert
wird. Zusätzlich
kann, wenn die erste Schicht wenigstens teilweise für das Licht
durchlässig
und von einer geeigneten Dicke ist, ein verspiegelter Träger unter
der ersten Schicht angeordnet werden, wodurch bewirkt wird, dass
das übertragene Licht
zurück
auf die Kontaktlinie reflektiert wird.
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Der
Druck wird entlang der Kontaktlinie durch alle geeigneten Mittel
aufgebracht. Geeigneterweise wird der Druck unter Verwendung einer
sich vorwärts
bewegenden Schiene oder einer biegsamen Klinge, welche entlang der
Oberfläche
gezogen wird, unter einer Druckbeanspruchung aufgebracht oder unter
Verwendung einer Walze unter Druckbeanspruchung, welche dann bei
Vorwärtsbewegung oder
Rotation das Harz in der Walzenspalte zurückhalten kann, die von der
Schiene, der Klinge oder der Walze zwischen der biegsamen nachdrückenden Schicht
und der Oberfläche
gebildet wurde. Es wird dementsprechend bevorzugt, dass das Harz
an der Walzenspalte ausgehärtet
wird, wenn die Kontaktlinie über
die Oberfläche
fortschreitet.
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Die
biegsame nachdrückende
Schicht ist vorzugsweise ein Polymerfilm, in welchen das sich wiederholende
Muster vertiefter Merkmale geprägt wurde.
Ein solcher geprägter
Film ist vorzugsweise gegenüber
UV-Licht transparent, weist hochqualitative Oberflächenlösungseigenschaften
auf und ist in der Lage, während
des Formprozesses dimensional intakt zu bleiben. Geeigneterweise
kann ein solcher geprägter
Film hergestellt werden durch (a) Bilden eines Originalmusters,
welches eine profilierte metallisierte Fläche aufweist, welche dem benötigten Reliefmerkmal
entspricht, (b) Elektroformung einer Schicht aus einem ersten Metall
auf einer metallisierten Fläche,
um ein Original aus Metall zu bilden, (c) Lösen des Metalloriginals von
dem Originalmuster, (d) Wiederholen des Elektroformungsprozesses,
um eine prägende
Originalplatte aus Metall zu bilden und (e) Prägen der Reliefstruktur in einen
Polymerfilm, um so die gewünschten
Formmerkmale zu bilden.
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Vorteilhafterweise
kann, wenn dieser transparent ist, der geprägte Film optisch ausgerichtet sein,
so dass die Formmerkmale genau auf der aufnahmefähigen Oberfläche der
ersten Schicht ausgerichtet sind. Somit können die Formmerkmale leichter auf
der aufnahmefähigen
Oberfläche
ausgerichtet werden, z.B. um eine gewünschte Achse eines bestehenden
Merkmals auf der aufnahmefähigen
Oberfläche.
Insbesondere, wenn die erste Schicht selber eine Linse ist, kann
die optische Achse der Linse mit jener eines optisch aktiven Reliefmerkmals,
welches unter Verwendung der Formmerkmale gebildet wurde, ausgerichtet
werden, so dass die optische Leistung der Verbundkomponente optimiert
wird.
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Zusätzlich kann
der geprägte
Film, sofern dieser auf der aufnahmefähigen Schicht zurückgehalten
wird, als Schutzschicht dienen, welche zu einem späteren Zeitpunkt
entfernt werden kann.
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Ein
weiterer Vorteil des Herstellens des MOEs durch das oben genannte
Verfahren ist, dass der Brechungsindex des Relief bildenden Polymers verändert werden
kann, um die optische Leistung des MOEs zu verbessern oder zu modifizieren.
Dies ist ebenfalls ein Vorteil, da optische Komponenten mit unterschiedlichen
Betriebswellenlängen
aus der gleichen Originalplatte hergestellt werden können.
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Ein
weiterer Vorteil des Herstellens des MOEs durch das oben beschriebene
Verfahren ist es, dass das Originalmuster auf eine Vielzahl verfügbarer Techniken
in einer Vielzahl von Materialien hergestellt werden kann und nicht
darauf begrenzt ist, aus einem Material mit guten optischen Eigenschaften hergestellt
zu werden. Zum Beispiel kann das ursprüngliche Originalmuster hergestellt
werden durch Musteraufbringung von Photolack durch direkten Elektronenstrahl,
herkömmliche
Photolithographie, Silizium-Mikromaterialbearbeitung (K E Peterson, Proc
IEEE, Bd 70, 420 (1982)), Schreiben mit Laserstrahl (E C Harvey,
P T Rumsby, M C Gower, S Mihailov, D Thomas, Excimer Lasers for
Micromachining, Proc of IEE Colloquium on Microengineering and Optics,
Feb 1994, digest Nr. 1994/043, paper 1; D W Thomas et al, Laser
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Bd 4, Ed, E Fogarassy und S Lazare, S.221 (1992); H Schmidt, Micromachining
by lasers, Conf on Lasers and Electro-optics (CLEO EUROPE 94), Amsterdam,
Sept 1994, Paper CMB1); Plasmaätzen
(D L Flamm in Plasma etching – an introduction
ed by D M Manos und D L Flamm, Academic Press Inc, London (1989), Kapitel
2); und Einpunkt-Diamantdrehung.
-
Ein
weiterer Vorteil des Herstellens des MOEs durch das oben genannte
Verfahren ist es, dass die biegsame nachdrückende Schicht mit jedem geeigneten
Material zu jedem gewünschten
Zweck behandelt werden kann, zum Beispiel einem Maskier- oder Rastermittel,
einem Grundierungsmittel oder einem Mittel, welches alle gewünschten
optischen, elektrischen, mechanischen oder Fluideigenschaften verleiht,
wie z. B. Tinte, Keim- (Katalysator) Material, Metallvorläufer, einem
elektrisch leitenden (Vorläufer)
Mittel oder einer biologischen Kultur oder ähnlichem, das durch Kontaktreproduktion
auf die erste Schicht oder den Überzug
je nach Wunsch übermittelt
werden kann, z. B. auf ausgewählte
Bereiche derselben/desselben auf oder um die Reliefmerkmale herum,
unter Verwendung einer Modifikation bekannter Techniken, wie zum
Beispiel in Appl. Phys. Lett. 68(7), 1022–23, 1996 beschrieben.
-
Des
Weiteren können
Mikrolinsen mit Reliefmerkmalen, welche einen breiten Bereich von
Längenverhältnissen,
d.h. Seitenverhältnissen,
haben, hergestellt werden, zum Beispiel mit einem Längenverhältnis bis
zu 20, geeignet bis zu 10 oder bis zu 15, abhängig von dem Relief bildenden
Polymer und der Gestaltung des Reliefmerkmals.
-
Ein
Vorteil des Herstellens eines MOEs in Form eines Mikrolinsen-Arrays
durch das oben genannte Verfahren ist es, dass die Gestaltung der Oberfläche jeder
Linse durch die Form und nicht durch den Herstellungsvorgang bestimmt
wird. Dies ist gegensätzlich
zu dem herkömmlichen
Verfahren des Herstellens von Mikrolinsen-Arrays, das auf Oberflächenspannung
eines geschmolzenen Materials beruht, um die Mikrolinsen zu gestalten.
Durch das herkömmliche
Verfahren wird der maximale Biegungsradius jeder Linse und somit
die F-Anzahl der Linsen, die hergestellt werden können, begrenzt.
Das oben genannte Verfahren kann verwendet werden, um beispielsweise
asphärische
Linsengestaltungen herzustellen, welche verbesserte Linsenleistung
(weniger sphärische
Aberration) bieten.
-
Ein
weiterer Vorteil des Herstellens eines Mikrolinsen-Arrays durch
das oben genannte Verfahren ist es, dass zum Beispiel eine zweite
optisch funktionale Oberfläche
oder ein optisch beugendes Element auf der Oberfläche jeder
der Linsen in dem Array zur gleichen Zeit gebildet werden kann,
wenn die Linse selber durch die Verwendung einer Form definiert
ist, welche das geeignete Oberflächenprofil
oder die Beugungsstruktur auf ihrer Innenfläche aufweist. Folglich wird
eine profilierte oder kombinierte lichtbrechende beugende Linse
hergestellt. Eine solche kombinierte Linse leistet eine gleiche
optische Funktion wie eine achromatische Dupletlinse (der Kombination
aus einer Linse mit negativer Streuung und einer Linse mit positiver
Streuung).
-
Ein
weiterer Vorteil des oben genannten Verfahrens ist es, dass große Flächen von
Mikrorelief-Arrays auf einmal hergestellt werden können, insbesondere
Mikrolinsen-Arrays,
welche oft für
die Verwendung als Bildschirm erforderlich sind. Mikrorelief-Arrays
können
sich wiederholende Abschnitte gleicher oder unterschiedlicher Reliefmerkmale
aufweisen.
-
Aufgrund
der Submikrometer-Auflösung
des oben genannten Verfahrens können
Mikrolinsen mit geringen Durchmessern und Pitches hergestellt werden.
-
Ein
weiterer Vorteil des oben genannten Verfahrens ist es, dass ein
Satz von im wesentlichen identischen Strukturen hergestellt werden
kann. Diese können
in verbundener oder nicht verbundener Anordnung verwendet werden.
-
In
optischen Systemen, in welchen Mikrolinsen-Arrays verwendet werden,
ist manchmal ein optisches Element erforderlich, welches aus zwei
identischen Mikrolinsen-Arrays, die Rücken an Rücken angeordnet sind, bestehen,
welche durch einen festgelegten Abstand bezogen auf die Brennweite
der Mikrolinsen-Arrays getrennt sind und wobei die zwei Arrays in
Bezug zueinander ausgerichtet sind. Ein Vorteil des oben genannten
Verfahrens ist, dass aufgrund der Tatsache, dass die gleiche Form
zum Bilden jedes Arrays verwendet werden kann, die zwei Arrays identisch
sind. Eine genaue Trennung der zwei Arrays kann erreicht werden,
indem die Dicke der zwischenliegenden ersten Schicht und der Brennweiten
von jedem Array angepasst werden können, indem der Brechungsindex
des zweiten Arrays geändert
wird, bis der Abstand, welcher die Arrays trennt, im wesentlichen
die Summe ihrer Brennweiten ist. Des weiteren kann, da für das Verfahren eine
optisch transparente biegsame nachdrückende Schicht verwendet werden
kann, das zweite Mikrolinsen-Array genau an dem Rücken der
ersten Schicht ausgerichtet werden, indem durch die biegsame nachdrückende Schicht
hindurch gesehen wird.
-
Das
Konzept sowie Anwendungen zum Herstellen von Arrays von Leuchtdioden
(LEDs = light emitting diodes) mit integrierten Streuungs-Mikrolinsen,
die durch ein unterschiedliches Verfahren hergestellt wurden, wurde
kürzlich
in "Arrays of light emitting
diodes with integrated diffractive microlenses for board-to-board
optical interconnect applications: design, modelling and experimental
assessment", B Dhoedt,
P D Dobbelaere, J Blondelle, P V Daele, P Demeester, H Neefs, J
V Campenhout, R Baets, Conference on Lasers and Electro-Optics (CLEO
Europe 94); Amsterdam, 28. Aug. bis 02. Sept, paper CTh164 (1994)
beschrieben. Das oben genannte Verfahren kann ebenfalls mit einem
transparenten geprägten
Film verwendet werden, um MOEs auf der Oberfläche eines Substrats zu bilden, welches
schon Halbleiter Vorrichtungen aufweist, die Licht aussenden oder
erkennen (z.B. Laserdioden, Leuchtdioden, Photodioden und Vertical
Cavity Laser), derart, dass die MOE-Merkmale genau mit den Halbleiter
Vorrichtungen ausgerichtet werden.
-
Das
oben genannte Verfahren kann ebenfalls verwendet werden um MREs
herzustellen, welche Ausrichtungsschichten für Flüssigkristall-Zellen sind. Einige
Arten von Flüssigkristall-Materialien,
insbesondere ferroelektrische Flüssigkristalle,
benötigen
Ausrichtungsschichten in der Zelle, um das Flüssigkristall auf eine bestimmte
Weise auszurichten. Herkömmlich
kann die Ausrichtungsschicht produziert werden, indem physikalische
Muster auf die Glasoberfläche
aufgebracht werden, zum Beispiel, indem die Oberfläche in der
gewünschten
Richtung gerieben wird. Alternativ wird eine dünne Schicht eines Materials,
wie zum Beispiel MgF2, auf die Oberfläche aufgedampft.
Der Zweck dieser Ausrichtungsschicht ist es, das Flüssigkristall-Material
mit einer geringen Neigung bezogen auf das Normal der Oberfläche auszurichten.
Indem der Aufdampfungswinkel geändert
wird, kann der Neigungswinkel geändert
werden. Der gegenwärtige
Nachteil dieses Verfahrens ist, dass der Oberflächenbereich durch die Größe der Kammer
des Aufdampfens begrenzt wird. Ein Vorteil des oben genannten Verfahrens
ist es, dass ein größerer Oberflächenbereich
unter Verwendung eines geprägten
Films, der aus mehreren Originalplatten hergestellt wurde, strukturiert
werden kann. Alternativ können
Ausrichtungsstrukturen für
Flüssigkristalle,
zum Beispiel in Form einer Vielzahl von MREs mit hohem Längenverhältnis, die
Relief "haaren" im Bereich von 200
nm Höhe
und 20 nm Breite ähneln,
hergestellt werden. Vorteilhafterweise besteht die Fähigkeit,
den Überzug
zu minimieren, darin, dass weniger Material vorhanden ist, das die
Elektrode abdeckt, die verwendet wird, um ein elektrisches Feld
auf die Flüssigkristallzellen
anzuwenden, was potentiell geringere Schaltströme zur Folge hat.
-
Die
vorliegende Erfindung wird auf nicht begrenzende Weise unter Bezugnahme
auf die nachfolgenden Zeichnungsfiguren dargestellt.
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1 zeigt
einen Ausschnitt des Bildes, das von einem 16 × 16 MOE Strahlarray-Generator
erzeugt wurde.
-
2 zeigt
die Intensitätsänderung
mit der Temperatur für
einen 4 × 4
Strahlarray-Generator.
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3a stellt
einen Teil einer Nickelplatte zum Herstellen von Form-Merkmalen in einer
biegsamen nachdrückenden
Schicht dar, die verwendet wird, um ein MOE herzustellen.
-
3b stellt
einen Teil des MOEs dar, das von der biegsamen nachdrückenden
Schicht hergestellt wurde, die unter Verwendung der in 3a dargestellten
Nickelplatte hergestellt wurde.
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4a und 4b sind
SEMs, die eine Auswahl an Oberflächenreliefs
darstellen.
-
5 ist
ein SEM eines Reliefmerkmals in der Form eines Mikrolinsen-Arrays.
-
6 ist
eine Spur einer Tencor Alpha-step Oberflächenprofilierungsmaschine,
welche die Überzugdicke
eines MOEs aufzeigt.
-
1 wurde
von einem MOE wie in Beispiel A beschrieben hergestellt.
-
In 2 stellt
Linie (1) die Temperaturveränderung dar, welcher der 4 × 4 Strahlenarray-Generator, wie in
Beispiel 1 beschrieben, unterzogen wurde. Linie (2) stellt
die optische Reaktion der Ausstattung dar, ohne dass irgendeine
Abtastung vorhanden ist. Linie (3) stellt die optische
Reaktion des auf Glas hergestellten MOEs dar. Linie (4)
stellt die optische Reaktion des auf Film hergestellten MOEs dar.
Linie (5) stellt die optische Reaktion dar, wenn ein Bereich
eines PET-Films ohne darauf befindlichem MOE angestrahlt wurde.
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3a zeigt
einen Teil einer Nickelplatte wie in Beispiel B verwendet.
-
3b zeigt
einen Teil eines Mikrolinsen-Arrays, welches entsprechend Beispiel
B von einer biegsamen nachdrückenden
Schicht hergestellt wurde, in welcher die Form-Merkmale unter Verwendung der
in 3a dargestellten Nickelplatte gebildet wurden.
-
4a und 4b zeigen
die verschiedenen in Beispiel D hergestellten MREs.
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5 zeigt
ein hexagonales Mikrolinsen-Array von 125 Mikrometer Pitch und 204
Mikrometern Brennweite in Luft wie in Beispiel E hergestellt.
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6 wurde
von einem MOE wie in Beispiel F beschrieben hergestellt. Im Bereich
(1) wurde der Polymerfilm von dem Glas entfernt, um eine Bezugsebene
zu bieten.
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Die
vorliegende Erfindung wird des Weiteren auf nicht begrenzende Weise
durch Bezugnahme auf die nachfolgenden Beispiele beschrieben.
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Herstellung
einer biegsamen nachdrückenden
Schicht in Form eines geprägten
Films (Beispiele 1.1 und 1.2 sind nicht Hauptgegenstand der Patentansprüche).
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Beispiel 1.1
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In
dem folgenden Beispiel wird die Herstellung eines geprägten Polymerfilms
mit einer behandelten Ablöseoberfläche beschrieben.
-
Eine
Nassbeschichtung aus reinem fluorierten Dimethacrylatharz, Dicke
20 μm, wurde
auf ein 100 μm
dickes Polyestersubstrat (Melinex Qualität 506) aufgebracht. Die Beschichtung
wurde teilweise ausgehärtet,
indem diese für
2 Sek. einer UV-Strahlung (während
in Luft) von einem Fisons F300 Ultraviolett-Lampensystem, welches
300 W/inch liefert, belichtet wurde.
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Das
beschichtete Polyester wurde dann in eine Walzenspalte zwischen
einer Walze aus Stahl mit einem Durchmesser von 400 mm, welche eine
Nickelprägeplatte
trug, die Oberflächenrelief-Mikrostrukturen
(z. B. 125 μm
Pitch Mikrolinsen-Arrays) enthielt, und einer Walze mit einem Durchmesser
von 150 mm gegeben, die mit Silikonkautschuk mit einer Härte von
70 Shore beschichtet war. Das beschichtete Polymer trat in den Walzenspalt
ein, so dass die beschichtete Seite gegen die Platte gedrückt wurde. Die
Walzenspalt-Last wurde auf 159 kg (350 lb) über eine Spurbreite von 400
mm gesteuert. Die Geschwindigkeit der Trommel mit Durchmesser von
400 mm wurde auf 3,3 cm.s–1 festgelegt.
-
Beim
Austreten aus dem Walzenspalt liefen das beschichtete Polyester
und die Nickelplatte durch eine UV-Quelle, wie oben beschrieben,
wodurch die Beschichtung vollständig
ausgehärtet
wurde, während
diese in Kontakt mit der Platte war, um den geprägten Polymerfilm zu bilden.
Der geprägte Film
wurde dann von der Nickelplatte entfernt und bei 80°C während 16
Stunden in einem Ofen gebacken.
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Eine
Ablöseschicht
aus Ablösematerial, Freekote
FRP (Dexter Corporation) wurde dann auf den geprägten Film durch Waschen mit
einer Lösung des
Lösematerials
und anschließendem
Trocknen mit Druckluft aufgebracht. Dieser Vorgang wurde vier Mal
wiederholt.
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Beispiel 1.2
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In
dem nachfolgenden Beispiel wird die Herstellung eines geprägten Films
beschrieben, welcher in sich ein Ablösematerial enthält.
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Eine
Nassbeschichtung von 20 μm
wurde auf 100 μm
Polyestersubstrat (Melinex Qualität 506) aufgebracht, welche
die nachfolgende Formulierung aufweist:
97,5 Teile Ebercryl
150 (Epoxidacrylat von UCB Ltd.)
2,5 Teile Ebercryl 350 (Epoxidacrylat
von UCB Ltd.)
20 Teile LG 156 (PMMA)
2 Teile Irgacure
651
gemischt in Lösung
20% w/w in MEK. Dies ergab eine Trockendichte von 20 μm.
-
Dieses
beschichtete Substrat wurde auf die gleiche Art wie in Beispiel
1.1 beschrieben hergestellt, mit Ausnahme des Backens und der nachfolgenden
Aufbringung eines Ablösematerials.
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Beispiel 2.1
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In
dem nachfolgenden Beispiel wird die Herstellung von MREs auf einen
starren Substrat unter Verwendung des zuvor gemäß Beispiel 1.1 hergestellten
geprägten
Films beschrieben.
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Ein
starres Substrat aus Glas wurde hergestellt, indem dies gründlich in
einer 30 %-igen Dekon 90 Lösung
in Wasser gewaschen wurde, mit heißem Wasser gespült wurde,
mit Aceton gewaschen wurde und schließlich mit Isopropanol gewaschen
wurde. Das Substrat wurde dann in einem Ofen bei 150°C während 15
Minuten getrocknet.
-
Das
Substrat wurde dann auf einem flachen Montagebett angeordnet und
durch Vakuum gesichert.
-
Das
Montagebett wurde mit Mitteln ausgestattet, um eine mit Gummi bedeckte
Walzenspalt-Walze mit einem Durchmesser von 75 mm entlang der Länge des
Montagebetts durchlaufen zu lassen, welche einen sich fortbewegenden
Walzenspalt-Bereich
bildet, auf welchen eine UV-Quelle fokussiert war.
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Ein
geprägter
Film wie in Beispiel 1.1 beschrieben wurde mit der Vorderseite nach
unten oben auf dem Glassubstrat platziert und an einem Ende mit
einem einseitigen Klebeband befestigt.
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Eine
Menge an Harz (LUXTRAK 0208), die ausreichend ist, um die Form-Merkmale
in dem geprägten
Polymer zu füllen,
wurde zwischen dem Glassubstrat und dem geprägten Polymer als Wulst in Bewegungsrichtung
des Montagebetts und an dem befestigten Ende des geprägten Films
platziert. Die durchlaufende Walze wurde dann 3 mm vor dem Wulst
aus Harz angeordnet und mit einer nach unten gerichteten Last von
40 kg über
eine Spurbreite von 80 mm angewendet.
-
Die
UV-Quelle wurde eingeschaltet und die Walzenspalt-Walze wurde mit
einer Geschwindigkeit von 1 cm.s–1 entlang
dem Montagebett über
den geprägten
Film/das Glassubstrat vorwärts
bewegt. Das Harz wurde in die Form-Merkmale gequetscht und durch
die UV-Quelle ausgehärtet.
Nach dem Aushärten
wurde das geprägte
Polymer abgezogen, wobei das ausgehärtete Harz an dem Glassubstrat
befestigt verbleibt. Es wurde ein 100 %-iger Transfer erzielt, obwohl
einige Flecken von übrig
gebliebenem Ablösematerial
sichtbar waren.
-
Beispiel 2.2
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Das
Beispiel 2.1 wurde wiederholt unter Verwendung des geprägten Films
wie in Beispiel 1.2 zubereitet, dem LUXTRAK-Harz wie in Beispiel
2.1 beschrieben und einem fluorierten Dimethacrylatharz der folgenden
Formulierung:
Fluordimethacrylat: 97 Gew.-%
Photoinitiator
(Irgacure 651): 2 Gew.-%
Wärmeinitiator
(Interox TBPEH): 1 Gew.-%
100 %-iger Transfer wurde für das LUXTRAK-Harz erhalten
und ungefähr
80–90%
für das
Fluorpolymer-Harz. Es waren keine Flecken sichtbar.
-
Beispiel A
-
Unter
Verwendung des in Beispiel 2.2 beschriebenen Verfahrens wurde eine
Anzahl synthetischer MOEs, welche üblicherweise als computererzeugte
Hologramme bekannt sind, mit einer Tiefe von 0,6 Mikrometer und
einer kleinsten Seitenabmessung von 1,5 Mikrometer in LUXTRAK LCR
0208 auf einem Glassubstrat hergestellt.
-
Das
gewählte
MOE war so gestaltet, dass ein Array von nahezu gleicher optischer
Leistung in dem Fernfeld hinter dem Element erzeugt wurde, wenn
dieses mit einem Laserstrahl mit einer Wellenlänge von 670 nm bestrahlt wurde.
Der Laserstrahl stammte von einem Diodenlaser, könnte aber ebenfalls von jeder
anderen Art von Laserquelle erzeugt werden.
-
Die
Herstellung des Originalmusters entsprach der Beschreibung in "Synthetic diffractive
elements for optical interconnects", M R Taghizadeh und J Turunen, Optical
Computing and Processing, Bd. 2 (4), S. 221–242, 1992. Es bestand aus
einer binären (2
Ebenen) Oberflächenreliefstruktur,
die auf einem Quarz-Wafer hergestellt wurde. Der Durchmesser des
Wafers war groß genug,
um zu ermöglichen, dass
12 MOEs, die jeweils eine Größe von 15
mm mal 15 mm haben, auf dieser einen Wafer-Oberfläche definiert
wurden. Die Oberfläche
des Originals aus Quarz wurde leitend gemacht, indem eine 10 nm dicke
Schicht aus Chrom und anschließend
eine 60 nm dicke Schicht aus Silber aufgedampft wurde. Eine Nickelplatte
wurde dann aus dem Original aus Quarz durch einen Elektroformungsvorgang
gezüchtet.
-
Die
Funktionen jedes der hergestellten MOEs waren 2 × 2, 4 × 2, 4 × 4, 8 × 8, 8 × 16, 16 × 16 und 16 × 32 Strahlarray-Generatoren. 1 zeigt das
Muster, das hergestellt wird, wenn das 16 × 16 MOE durch den Strahl aus
einem Diodenlaser mit einer Wellenlänge von 676 nm bestrahlt wurde.
Dieses Bild wurde unter Verwendung einer Electrophysics Microviewer
Vidikonkamera, die mit einem Bildaufnahmesystem verbunden ist, aufgenommen.
-
Die
Intensität
eines der Strahlen in dem Beugungsmuster erster Ordnung eines 4 × 4 Strahlarray-Generator-MOEs,
das in LUXTRAK LCR 0208 Harz auf einem Glassubstrat hergestellt
wurde, wurde als Funktion der Temperatur mit jener verglichen, die
das gleiche MOE aufwies, das in Urethanacrylat (Harcross Harz 6217)
auf einem "Melinex"-Filmsubstrat hergestellt wurde. In 2 sind
die Ergebnisse dieses Experiments dargestellt. Der gebeugte Strahl von
dem MOE, das auf dem Film hergestellt wurde, variierte bis zu 10% über dem
Temperaturbereich 25°C
bis 85°C.
Im Vergleich dazu variierte der gebeugte Strahl von dem MOE, das
auf dem Glas hergestellt wurde, nur um einige Prozent. Eine große Abweichung
wurde ebenfalls beobachtet, wenn der Strahl durch den Film lief,
aber außerhalb
der Bereiche mit Muster. Dies zeigt, dass das mechanische Wärmeverhalten
des Substrats eine große
Wirkung auf die Leistung des MOEs hat.
-
Beispiel B
-
Beispiel
A wurde wiederholt mit der Ausnahme, dass das hergestellte MOE als
ein Mikrolinsen-Array wirkt. In diesem Beispiel wurde das ursprüngliche
Original durch direktes Elektronenstrahl-Schreiben von Photolack
gefolgt von Trockenätzen
des Musters in Quarz hergestellt. Das MOE enthielt 16 Ebenen von
Oberflächenreliefs
(16 Phasenebenen), um sich auf diese Weise genauer einem kontinuierlichen
Oberflächenprofil
anzunähern.
Der Vorteil hiervon ist es, dass die optische Wirksamkeit des MOEs
höher ist
als jene eines äquivalenten
Binärphasen-MOEs.
Als Ergebnis der zusätzlichen
Phasenebenen war die kleinste Größe der Seitenmerkmale
in dem Oberflächenrelief
ungefähr 200
nm. Dies ist wesentlich kleiner als die kleinste seitliche Merkmalgröße auf dem
binären
Oberflächenrelief.
Der UV-Prägevorgang,
der zur Herstellung des MOEs verwendet wurde, weist die Fähigkeit auf,
genau die erforderlichen sehr kleinen Merkmale zu reproduzieren.
Dies ist ein bedeutender Vorteil gegenüber anderen Arten von Prägeverfahren
(z. B. Heißprägewalzen
oder Spritzgießen). 3 zeigt zum Vergleich eine 800 Mikrometer
Apertur Mikrolinse auf der Nickelplatte sowie die gleiche Linse,
die in einem 2 Mikrometer dicken Urethanacrylat-Harz (Harcross 6217)
auf 100 Mikrometer dickem ICI Melinex-Film gebildet wurde.
-
Beispiel C
-
Beispiel
A wurde wiederholt mit der Ausnahme, dass das hergestellte mikro-optische
Element (MOE) ein Oberflächenrelief-Beugungsgitter
mit Periode 1,1 μm
(kleinste Merkmalgröße 0,55 μm) und einer
Tiefe von 130 nm ist. Das Gittermuster bestand aus einem Ring von
ungefähr
30 mm Durchmesser und ungefähr
2 mm Breite. Die Oberfläche
des MOEs wurde mit 70 nm Aluminium durch Aufdampfen beschichtet,
um es in hohem Maße
reflektierend zu machen. Die Oberfläche des Gitters wurde durch
das Glassubstrat unter Verwendung von Licht aus einem He-Ne-Laser
bei 633 nm bestrahlt. Die Strahlungsintensität des Lichts, das von dem Gitter
in eine der ersten Beugungsordnungen reflektiert wurde, wurde gemessen
und mit der Menge des Lichts verglichen, die von einem angrenzenden
metallisierten Bereich auf dem MOE reflektiert wurde, auf dem kein
Gitter vorhanden war. Dieses Verhältnis, ebenfalls als Effizienz
bekannt, betrug 39 ± 0,5%.
Das Experiment wurde wiederholt unter Verwendung von zwei anderen
Proben, die auf die gleiche Art hergestellt wurden. Deren Beugungseffizienzen
wurden jeweils mit 39 ± 0,5%
und 37 ± 0,5
gemessen. Die Effizienz steht in direktem Zusammenhang mit der Genauigkeit,
mit welcher der Replikationsvorgang die Periode und Tiefe der Gitterstruktur
reproduziert. Eine schlechte Replikation des Oberflächenreliefs
hat Effizienzen von weniger als 10% zur Folge.
-
Die
Dicke des Überzugs
wurde unter Verwendung einer Tencor Alpha-step Oberflächenprofilierungsmaschine
gemessen. Die Dicke betrug 0,5 μm.
-
Das
Experiment wurde mit dem gleichen Gittermuster wiederholt, aber
unter Verwendung eines Stücks
der innen ablösebeschichteten "Polymerplatte" (beschrieben in
Beispiel 1.2), die für
die Herstellung der Kopie auf Glas (d.h. des vorherigen Musters) verwendet
wurde. Erneut wurde die Probe so angeordnet, dass durch das Substrat
ausgelesen werden konnte. Die Beugungseffizienz wurde mit 37% gemessen.
-
Dieses
Experiment zeigt, dass keine messbare Minderung der Effizienz aufgrund
der Verwendung der zwischengelegten Polymerplatte vorhanden ist.
-
Das
Experiment wurde wiederholt mit dem gleichen Gittermuster, aber
unter Verwendung einer Probe, die durch Beschichten mit einer 2 μm dicken Beschichtung
aus Urethanacrylat (Harcross 6217) auf einem 175 μm dicken
PET-Film (ICI MELINEX) und UV-Prägen
hergestellt wurde. Die Beugungseffizienz wurde mit 36 ± 0,5%
gemessen. Dieses Experiment zeigt, dass keine Minderung der Effizienz
dadurch vorhanden ist, dass die Formulierung des Polymerplattenmaterials
ein internes Ablösemittel
enthält.
-
Das
Experiment wurde mit dem gleichen Gittermuster wiederholt, aber
unter Verwendung einer 0,5 mm dicken Polycarbonatfolie (LEXAN) als
Substrat. Die Beugungseffizienz wurde mit 36 ± 0,5% gemessen. Dieses Experiment
zeigt, dass alternative starre Substratmaterialien verwendet werden
können,
und dass bei den daraus entstehenden Teilen keine bedeutende Minderung
der Effizienz besteht.
-
In
allen oben genannten Experimenten ist die Effizienz des in diesem
Beispiel hergestellten MOEs wesentlich größer als jene, die bei der gleichen
Oberflächenrelief-Gitterstruktur
gemessen wurde, die aus der gleichen Original-Nickelplatte durch
vergleichbare Techniken des Heißprägewalzens
(Effizienz 11%) und Spritzgießens
(Effizienz 4%) hergestellt wurde.
-
Beispiel D
-
Unter
Verwendung des zuvor in Beispiel 1.2 beschriebenen Verfahrens wurde
ein geprägter
Film mit einer Anzahl von kontinuierlichen Oberflächenrelief-Mikrostrukturen
hergestellt. Die Strukturen beinhalteten 12 Mikrometer hohe Treppen,
Pyramiden von unterschiedlicher Größe, Rillen, Spuren, Gefälle, halbkugelförmige Strukturen
und Schächte. 4 zeigt eine SEM-Photographie von einigen
der Strukturen, die gemäß Beispiel
2.2 als LUXTRAK LCR 0208 auf Glas gebildet sind. Die Möglichkeit,
solche tiefen Reliefmerkmale bilden zu können, ist ein Vorteil, da mehr
Phaseninformationen auf Licht eingeprägt werden können, welches von diesen gebeugt wird,
und folglich wird die optische Funktion der Reliefmerkmale verbessert.
-
Beispiel E
-
Eine
Nickelprägeplatte
wurde wie folgt hergestellt:
Ein quadratisches Glasstück von 100
mm wurde gereinigt und getrocknet. Das Glassubstrat wurde in einem
Dampfbad aus Shipley Microprimer Lösung für 2 Minuten angeordnet, um
das Anhaften der anschließenden
Photolackschicht zu verbessern. Photolack AZ 4562 wurde auf das
Glassubstrat mit einer Geschwindigkeit von 2000 U/min für 20 Sek. drehbeschichtet
und die Probe für
10 Minuten bei 90°C
auf einer Hotplate vorgebacken (softbake). Die Dicke der Photolackschicht
wurde mit 9,9 Mikrometer unter Verwendung einer Tencor Alpha-step
Maschine gemessen. Die Probe wurde 35 Sek. durch Kontakt über eine
Photomaske belichtet, welche ein Muster von 125 Mikrometer Pitch
Mikrolinsen mit einem Durchmesser von 120 Mikrometer enthielt. Das
Photolack-Bild wurde während
7,5 Minuten in einer 1:4 Mischung aus AZ Entwicklerlösung und
Wasser entwickelt. Die Belichtungs- und Entwicklungsbedingungen
waren derart gewählt,
dass sichergestellt wurde, dass der gesamte Photolack zwischen allen
Mikrolinsen-Inseln entfernt wurde. Schließlich wurden die Mikrolinsen
gebildet, indem die Probe auf einer Hotplate für 45 sek. bei 150°C angeordnet
wurde. Dadurch wurde das Photolackmaterial zum Schmelzen gebracht
und Oberflächenspannung
zog die Photolack-Inseln in halbkugelförmige Mikrolinsen.
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Die
Oberfläche
der Mikrolinsen-Probe wurde leitend gemacht, indem dünne Chrom-
und Silberschichten auf diese aufgedampft wurden. Ein Original aus
Nickel wurde dann aus der Probe elektrogeformt. Das Nickeloriginal
wurde zum Züchten
einer Prägeplatte
verwendet, welche verwendet wurde, um einen geprägten Film wie zuvor beschrieben
herzustellen.
-
Unter
Verwendung des zuvor beschriebenen Laminierverfahrens wurde ein
mikro-optisches Linsen-Array wie in 5 dargestellt
auf einem 2 mm dicken Glassubstrat unter Verwendung von fluoriertem Dimethacrylatharz
hergestellt.
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Beispiel F
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Ein
Mikrolinsen-Array wurde auf einem 1,1 mm dicken Borosilikatglas-Substrat
(B270 Glas) unter Verwendung der Prägeplatte, deren Herstellung
in Beispiel E beschrieben wurde, hergestellt. Das verwendete Material
war Luxtrax LCR 0208 UV-aushärtendes
Acrylatharz. Die optischen Eigenschaften des Harzes auf Glaskopie
wurden gemessen, um deren optische Leistung mit jener der ursprünglichen
geschmolzenen Photolacklinsen zu vergleichen. Die Brennweite über den
Bereich von 70 mm mal 70 mm der Mikrolinsen wurde mit 204,4 μm mit einer
Standardabweichung von 1,5 μm
festgestellt. Das Strehlverhältnis
wurde mit 0,82 gemessen (ein Strehlverhältnis von 1 zeigt eine begrenzte
Beugungsleistung an). Bei der Linsengestaltung wurde festgestellt, dass
diese nur 0,55 einer Wellenlängenabweichung von
sphärisch
bei einer Bestrahlung mit Licht bei 633 nm aufzeigt. Diese Parameter
sind vergleichbar mit jenen, die für gleichartige Mikrolinsen
aus geschmolzenem Photolack gemessen werden, was zeigt, dass Aberrationen
nicht während
des Reproduktionsvorgangs eingeführt
werden, sondern originalgetreu von Aberrationen reproduziert werden,
die in den Mikrolinsen aus geschmolzenem Photolack vorhanden sind.
-
Die
Dicke des Überzugs
auf dieser Probe wurde unter Verwendung einer Tencor Alpha-step Oberflächenprofilierungsmaschine
gemessen. Die erhaltene Spur ist in 6 dargestellt.
Die Dicke wurde mit kleiner als 0,4 μm festgestellt. (Es wird darauf hingewiesen,
dass die Höhe
der Reliefstruktur auf die Ebene blanken Glases zurückkehrt
(Polymer wurde zu Bezugszwecken angrenzend an den Reliefstrukturrand
entfernt)).
-
Beispiel G
-
Das
in Beispiel E beschriebene Verfahren wurde verwendet, um Mikrolinsen
auf der ebenen Seite von plano-konvexen Glaslinsen mit 25 mm Durchmesser
herzustellen. Um die Linsen dauerhaft während des Laminier-/Prägevorgangs
lokalisieren zu können,
wurden diese in einem Array auf einer Montageplatte aus Polypropylen
montiert, wobei in dieser Aussparungen maschinell hergestellt wurden unter
Verwendung eines Werkzeugs, das den gleichen Krümmungsradius aufweist wie die
Linsen. Die Verwendung der transparenten Polymerplatte ermöglichte,
dass das geprägte
Muster genau auf den einzelnen Linsen zentriert wurde. Ein weiterer
Vorteil dieses Verfahrens ist es, dass das sich ergebende Teil kein
weiteres Schneiden erfordert.
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Beispiel H
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Das
in Beispiel E beschriebene Verfahren wurde verwendet, um ein Mikrolinsen-Array
auf einem 300 μm
dicken Glassubstrat zu bilden. Ein Substrat dieser Dicke wurde so
gewählt,
dass die Brennebene des Mikrolinsen-Arrays mit der Rückfläche des
Glassubstrats zusammenfällt.
Die Brennweite des Linsen-Arrays in Glas ist gleich zu der Brennweite
in Luft (204 μm)
multipliziert mit dem Brechungsindex des Substrats (in diesem Fall
ungefähr
1,5). Geringfügige Äderungen
in der Brennweite hätten durchgeführt werden
können,
indem der Brechungsindex des Polymerharzes durch Hinzufügen eines
Indexmodifikators zu der Formulierulierung geändert worden wäre. Jedoch
war dies in diesem Beispiel nicht erforderlich, da die Brennweite
in Glas ungefähr 300 μm betrug.
-
Zwei
Proben wurden hergestellt und die Linsen-Arrays wurden so platziert,
dass ihre unbeschichteten Seiten in Kontakt waren. Bei Ausrichten der
Linsen-Arrays derart, dass die Mikrolinsen übereinander gelegt waren, funktionierten
die Linsen-Arrays als 1:1 Relaislinse und waren in der Lage, Objekte,
die unter ihnen angeordnet waren, abzubilden.
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Es
ist schwierig, dünnes
Glas handzuhaben, und dieses bricht leicht, demzufolge wäre es schwierig
gewesen, dieses Beispiel unter Verwendung eines Vorgangs zu erreichen,
welcher eine hohe Last erfordert.
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Beispiel I
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Ein
Mikrolinsen-Array wurde auf die gleiche Art wie in Beispiel E beschrieben
hergestellt. Das Mikrolinsen-Array wurde dann auf einem flachen
Montagebett angeordnet und durch Vakuum gesichert, so dass die Mikrolinsen
auf der oberen Fläche
waren. Das Montagebett wurde mit Mitteln ausgestattet, um eine mit
Gummi bedeckte Walzenspalt-Walze mit einem Durchmesser von 75 mm
entlang der Länge
des Montagebetts durchlaufen zu lassen, wodurch ein sich fortbewegender
Walzenspalt-Bereich gebildet wird, auf welchen eine UV-Quelle fokussiert
werden konnte.
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Ein
laminierendes Polyestersubstrat, "Melinex" Qualität 400, wurde oben auf den Mikrolinsen platziert
und an einem Ende mit einem einseitigen Klebeband befestigt. Eine
Menge eines Harzes mit einem unterschiedlichen Brechungsindex, in
diesem Fall ein Fluordimethacrylat mit 25 Gew.-% hinzugefügtem Ethylenglycoldimethacrylat,
welche ausreicht, um die Mikrolinsen einzuschließen, wurde zwischen den Mikrolinsen
und dem laminierenden Polyestersubstrat in einem Wulst in Bewegungsrichtung
des Montagebetts und an dem befestigten Ende des geprägten Films
platziert.
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Die
durchlaufende Walze wurde dann 3 mm vor dem Wulst aus Harz angeordnet
und mit einer nach unten gerichteten Last von 40 kg über eine Spurbreite
von 80 mm angewendet. Die UV-Quelle wurde eingeschaltet und die
Walzenspalt-Walze wurde mit einer Geschwindigkeit von 0,6 m.Minute–1 entlang
dem Montagebett über
das Laminat bewegt. Das Harz hat die Hohlräume, die zwischen den Mikrolinsen
und dem laminierenden Substrat gebildet waren, ausgefüllt und
wurde von der UV-Quelle ausgehärtet.
Nach Aushärten
wurde das laminierende Substrat abgezogen.
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Der
Zweck dieses Vorgangs war es, die Mikrolinsen in ein Material mit
höherem
Index einzutauchen, derart, dass die Brennweite der Mikrolinsen verglichen
mit ihrer Brennweite in Luft gesteigert wurde.
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Beispiel J
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Ein
geprägter
Film, welcher ein 500 Mikrometer Pitch Mikrolinsen-Array trägt, wurde
unter Verwendung des in Beispiel 1.1 beschriebenen Verfahrens hergestellt.
Die Nickelprägeplatte
wurde als männlich
ausgewählt,
so dass der geprägte
Film weiblich war. Der geprägte
Film wurde mit Tinte beschichtet, so dass Tinte auf die zwischenliegenden Bereiche,
die sich zwischen den Form-Merkmalen erstrecken, übertragen
wurde. Der geprägte
Film wurde dann verwendet, um die Mikrolinsen wie zuvor herzustellen.
Gleichzeitig mit dem Bilden der Mikrolinsen auf dem Glassubstrat
wurde Tinte auf die nichtbelegte Glasfläche zwischen den Mikrolinsen übertragen.
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Der
Vorteil dieses Vorgangs ist es, dass Übersprecheffekte zwischen den
Linsen reduziert werden, wenn die Linsen in einem optischen System verwendet
werden.