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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Biosensor zum Erleichtern einer
raschen Quantifizierung eines spezifischen Bestandteils, der in
einer biologischen Probe enthalten ist, mit hoher Genauigkeit.
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Bislang
sind verschiedene Biosensoren als System zur Erleichterung einer
einfachen Quantifizierung eines spezifischen Bestandteils entwickelt worden,
der in einer Probe enthalten ist, ohne dass eine Verdünnung oder
ein Rühren
einer Probelösung erforderlich
war.
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Biosensoren
unter Verwendung einer Enzymreaktion nutzen einen Träger, der
ein Enzymreaktionssystem trägt
oder enthält.
Diese Biosensoren nutzen Licht, Farbe oder ein elektrisches Signal
als Mittel zur Signalübertragung.
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Ein
Beispiel des Biosensors unter Nutzung des elektrischen Signals als
Signalübertrager
ist in der japanischen Patentoffenlegungsschrift Hei 3-202764 offenbart,
demnach ein Elektrodensystem, bestehend aus einer Arbeitselektrode
und einer Gegenelektrode, auf einer elektrisch isolierenden Basisplatte
durch Siebdrucken oder dergleichen gebildet ist, gefolgt durch die
Bildung einer elektrisch isolierenden Schicht darauf, woraufhin
eine Enzymreaktionsschicht, enthaltend ein hydrophiles Polymer,
eine Oxidoreduktase und einen Elektronenakzeptor über dem
vorstehend genannten Elektrodensystem gebildet wird. Zusätze von
Tropfen einer Probelösung, enthaltend
ein Substrat als Messsubstanz, auf die Enzymreaktionsschicht ruft
eine Verdünnung
der Enzymreaktionsschicht hervor. Eine Reaktion zwischen dem Substrat
und dem Enzym läuft folglich
ab, und das Substrat wird oxidiert, wodurch wiederum die Reduktion
des Elektronenakzeptors gefördert
wird. Bei Beendigung der Enzymreaktion wird der reduzierte Elektronenakzeptor
elektrochemisch oxidiert, und ein Strompegel für die Oxidation, gemessen zu
diesem Zeitpunkt, wird genutzt, um die Konzentration des Substrats
zu ermitteln, das in der Probelösung
enthalten ist.
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Der
Biosensor mit dem vorstehend erläuterten
herkömmlichen
Aufbau ist jedoch mit dem Nachteil behaftet, dass eine Reaktion
des Biosensors durch Anwesenheit eines beliebigen Bestandteils variieren
kann, der in der Probelösung
enthalten ist und sich vom Substrat unterscheidet, und zwar selbst dann,
wenn die Probelösung
das Substrat in gleicher Konzentration enthält. Um ein Beispiel zu nennen, verursacht
das Vorhandensein einer Substanz in der Probelösung, die den pH-Wert beeinflusst,
häufig eine Änderung
der Enzymaktivität,
wodurch die Reaktion des Biosensors verändert wird. Im Fall einer Blutprobe,
die Partikelbestandteile, wie etwa rote Blutzellen, beispielsweise
enthält,
ruft eine Differenz der Konzentration dieser Partikelbestandteile
einen Unterschied bezüglich
der Sensorreaktion hervor.
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Ein
effektives Verfahren zum Verringern der Differenz bezüglich der
Natur der Probelösung
besteht darin, diese Differenz durch Verdünnung der Probelösung unter
Verwendung einer Verdünnungslösung zu
verdünnen.
Dieses Verfahren ist jedoch nicht notwendigerweise vorteilhaft aus
dem Aspekt eines leichten bzw. problemlosen Betriebs.
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Die
vorliegende Erfindung stellt einen Biosensor bereit, aufweisend
eine elektrisch isolierende Basisplatte, ein Elektrodensystem, umfassend
eine Arbeitselektrode und eine Gegenelektrode, vorgesehen auf der
elektrisch isolierenden Platte, und eine Reaktionsschicht, enthaltend
ein hydrophiles Polymer, ein Enzym und einen Elektronenakzeptor,
der über
dem Elektrodensystem zu liegen kommt, wobei eine Konzentration des
hydrophilen Polymers in der Reaktionsschicht im Bereich von 150
bis 1000 Gew.-% des Enzyms liegt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird das hydrophile Polymer ausgewählt aus
der Gruppe, die aus Celluloseethern, wie etwa Carboxymethylcellulose,
Carboxyethylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose,
Carboxyethylmethylcellulose und dergleichen, Amylose und Stärke besteht.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird das Enzym ausgewählt aus der Gruppe, die besteht
aus Glucoseoxidase, Glucosedehydrogenase, Alkoholoxidase, Alkoholdehydrogenase,
Cholesteroloxidase, Cholesteroldehydrogenase, Lactatoxidase, Lactatdehydrogenase,
Fructosedehydrogenase, Ascorbatoxidase und Bilirubinoxidase.
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Gemäß einer
noch weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung besteht die Reaktionsschicht aus einer
ersten Schicht, enthaltend das hydrophile Polymer, und aus einer
zweiten Schicht, enthaltend das hydrophile Polymer, das Enzym und
den Elektronenakzeptor.
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Gemäß noch einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das hydrophile Polymer, das in der ersten Schicht
enthalten ist, aus der Gruppe ausgewählt, die besteht aus Hydroxymethylcellulose,
Carboxyethylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose
und Carboxyethylmethylcellulose.
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Während die
neuartigen Merkmale der Erfindung insbesondere in den anliegenden
Ansprüchen festgelegt
sind, lässt
sich die Erfindung sowohl hinsichtlich ihres Aufbaus ihres Inhalts
besser verstehen und würdigen,
zusammen mit weiteren Aufgaben und Merkmalen der Erfindung aus der
nachfolgenden detaillierten Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen.
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1 zeigt
eine schematische Querschnittsansicht eines Glucosesensors in Übereinstimmung mit
der vorliegenden Erfindung unter Weglassung einer Abdeckung bzw.
eines Deckels und eines Abstandhalters.
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2 zeigt
eine perspektivische Explosionsansicht dieses Glucosesensors unter
Weglassung einer Reaktionsschicht.
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Nachfolgend
wird die Erfindung unter Bezug auf Beispiele näher erläutert.
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1 zeigt
eine schematische Querschnittsansicht unter Darstellung eines Biosensors
in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung unter Weglassung einer Abdeckung
bzw. eines Deckels und eines Abstandhalters.
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Zunächst werden
Leitungen 2 und 3 gebildet durch Drucken einer
Silberpaste unter Verwendung des Siebdruckverfahrens auf eine elektrisch
isolierende Basisplatte 1, die aus Polyethylenterephthalat hergestellt
ist. Ein Elektrodensystem, aufweisend eine Arbeitselektrode 4 und
eine Gegenelektrode 5, hergestellt aus einer einen Harzbinder
enthaltenden elektrisch leitenden Kohlenstoffpaste und eine elektrisch
isolierende Schicht 6, hergestellt aus einer elektrisch
isolierenden Paste, werden unter Verwendung eben dieses Druckverfahrens
gebildet.
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Die
elektrisch isolierende Schicht 6 dient dazu, Bereiche bzw.
Oberflächen
von freiliegenden Abschnitten der Arbeitselektrode 4 und
der Gegenelektrode 5 konstant zu halten, und sie deckt
einen Teil der Leitungen 2 und 3 ab. Nach Bildung
des vorstehend genannten, die Elektrode betreffenden Segments wird
eine wässerige
Lösung
aus einer hydrophilen Polymercarboxymethylcellulose (nachfolgend abgekürzt "CMC") über die
Oberfläche
des Elektrodensystems getropft, und das Resultat wird getrocknet,
um eine erste Schicht zu bilden. Daraufhin wird eine wässerige
Lösung
eines Gemisches aus dem Enzym, dem Elektronenakzeptor und dem hydrophilen
Polymer über
die erste Schicht getropft und getrocknet, um eine zweite Schicht
zu bilden, die das Enzym, den Elektronenakzeptor und das hydrophile Polymer
enthält.
In dieser Weise wird eine Reaktionsschicht 7, bestehend
aus der ersten Schicht und der zweiten Schicht gebildet.
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Wie
vorstehend ausgeführt,
verursacht das Zusetzen von Tropfen einer wässerigen Lösung aus einem Gemisch aus
dem Enzym, dem Elektronenakzeptor und dem hydrophilen Polymer über die
erste Schicht eine vorübergehende
Auflösung
der ursprünglich
gebildeten ersten Schicht. Das hydrophile Polymer in der aufgelösten ersten
Schicht wird teilweise mit dem Enzym sowie weiteren Substanzen in der
zweiten Schicht gemischt und das Gemisch wurde im halbgemischten
Zustand getrocknet, um die Reaktionsschicht 7 zu bilden,
welche das Enzym, den Elektronenakzeptor und das hydrophile Polymer enthält. Da Rühren nach
Zusetzen der Tropfen aus der wässerigen
Lösung
nicht angewendet wurde, läuft
der Mischvorgang nicht vollständig
ab. Dies führt dazu,
dass die Oberfläche
des Elektrodensystems ausschließlich
mit dem hydrophilen Polymer-CMC abgedeckt wird. Das Vorliegen der
ersten Schicht, enthaltend das hydrophile Polymer, verhindert wirksam
Absorbieren von Protein auf die Oberfläche des Elektrodensystems.
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Nach
Bildung der Reaktionsschicht in dieser Weise werden eine Abdeckung 12 und
ein Abstandhalter 11 auf der elektrisch isolierenden Basisplatte 1 in
einer Positionsbeziehung zum Haften gebracht, wie in 2 strichliert
gezeigt. Dies ergibt einen Glucosesensor.
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Der
Biosensor mit dem vorstehend genannten Aufbau mindert die ungünstige Einwirkung,
hervorgerufen durch die Natur der Probelösung, wie etwa Induktion einer
Differenz des pH-Werts, mit Unterstützung der Wirkung des hydrophilen
Polymers, was zu einer Verringerung von Veränderungen der Sensorreaktion
führt,
induziert durch einen beliebigen Bestandteil, der in der Probelösung vorliegt
und vom Substrat unterscheidet, oder durch die Differenz in ihrer
Konzentration.
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Der
Biosensor reagiert auf beide Probearten, auf Blut und eine wässerige
Glucoselösung
und stellt im wesentlichen einen äquivalenten Stromwert mit beiden
Proben bereit. Dies ist deshalb der Fall, weil der Biosensor die
Wirkung auf die Sensorreaktion durch das Vorliegen roter Blutzellen
und von Serumprotein im Blut verringert und eine Migration großer Partikelkomponenten
unterbindet, wie etwa von Hämozyten,
in die Reaktionsschicht hinein, wodurch diese auf dem Niveau der
Oberfläche
der Reaktionsschicht eingefangen werden.
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Die
vorstehend genannten Wirkungen können
erzielt werden, wenn das hydrophile Polymer in der Reaktionsschicht
in einem Bereich von 150 bis 1000 Gew.-% des Enzyms enthalten ist.
Eine Konzentration des hydrophilen Polymers von weniger als 150
Gew.-% des Enzyms führt
zu einer nicht zufriedenstellenden Verringerung des Einflusses durch Vorliegen
von anderen Be standteilen als das Substrat auf die Sensorreaktion.
Eine Konzentration des hydrophilen Polymers, die 1000 Gew.-% des
Enzyms übersteigt,
macht es anderweitig sehr schwierig, eine Verdünnung der Reaktionsschicht
in der Probelösung
hervorzurufen, wodurch die Zeit verlängert wird, die erforderlich
ist für
eine zufriedenstellende Messung der Sensorreaktion und wodurch Veränderungen
des gemessenen Werts der Sensorreaktion verstärkt werden.
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Obwohl
die Konzentration des Enzyms in der Reaktionsschicht abhängig vom
Enzym-Typ verändert
wird, kann ein geeigneter Gehalt 3 bis 300 Einheiten pro Einheitsfläche der
Arbeitselektrode betragen. In einem wegwerfbaren Sensor mit einem
Aufbau, der im vorstehend angeführten
Beispiel gezeigt ist, reicht der Gehalt des Enzyms in der Reaktionsschicht
von 0,1 bis 10 Einheiten, d. h., 0,5 bis 50 μg, in Bezug auf das Gewicht
im Fall einer repräsentativen
Glucoseoxidase.
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Im
folgenden werden spezifische Beispiele der vorliegenden Erfindung
erläuert.
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Beispiel 1
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Ein
Glucosesensor wird als Beispiel des Biosensors herangezogen.
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Wie
in 1 gezeigt, wurden die Leitungen 2 und 3,
das Elektrodensystem, aufweisend die Arbeitselektrode 4 und
die Gegenelektrode 5 und eine elektrisch isolierende Schicht 6 auf
der elektrisch isolierenden Basisplatte 1 gebildet, die
aus Polyethylenterephthalat hergestellt ist.
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Nachdem
das die Elektrode betreffende Segment gebildet war, wurden 5 μl einer 0,25
gew.-%igen wässerigen
Lösung
einer hydrophilen Polymercarboxymethylcellulose (CMC) über die
Oberfläche
des Elektrodensystems getropft, gefolgt vom Trocknen für 10 Minuten
in einem Heißtrockner
bei 50°C
zur Bildung der ersten Schicht. Eine zweite Schicht wurde über der
ersten derart gebildeten Schicht gebildet durch Tropfen von 4 μl einer wässerigen
Lösung
eines Gemisches, zubereitet durch Auflösen von 10 mg einer Enzymglucoseoxidase
(Ecl.1.3.4; nachfolgend abgekürzt
als "GOD" bezeichnet), 16
mg eines Elektronenakzeptorkaliumferricyanids und 20 mg des hydrophilen
Polymers CMC in 1 ml Wasser und das Resultat wurde für 10 Minuten
in einem Heißtrockner bei
50°C getrocknet,
um die Reaktionsschicht 7 zu bilden, die das hydrophile
Polymer, das Enzym und den Elektronenakzeptor enthält. Das
gesamte in der ersten Schicht und der zweiten Schicht der Reaktionsschicht
enthaltene CMC beläuft
sich auf 231 Gew.-% der Glucoseoxidase. Die Menge an Glucoseoxidase
beträgt
etwa 40 μg
(äquivalent
zu etwa 8 Einheiten).
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Nach
Bilden der Reaktionsschicht in der vorstehend angeführten Weise
wurden die Abdeckung 12 und der Abstandhalter 11 zum
Haften auf der elektrisch isolierenden Platte 1 in eine
Positionsbeziehung gebracht, die in 2 strichliert
gezeigt ist. Dies ergab einen Glucosesensor gemäß dem Beispiel 1.
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Probelösungen für den Glucosesensor
waren Glucoselösungen,
enthaltend Glucose in einer Konzentration von 0 bis 800 mg/dl, die
mit reinem Wasser, 100 mM Phosphat-Pufferlösung mit einem pH-Wert von
5 oder einer 100 mM Phosphat-Pufferlösung mit
einem pH-Wert von 7 formuliert wurden. Wenn die Probelösung (3 μl) aus einer Öffnung eines Schlitzes 13 auf
dem Abstandhalter zugeführt
wurde, der als Probezuführöffnung dient,
durchsetzt die Probelösung
einen Probezuführpfad,
der durch den Schlitz 13 festgelegt ist, bis auf das Niveau
des Luft-auslasses 14. Die Probelösung infiltriert daraufhin
die Reaktionsschicht 7, was die Auflösung der Reaktionsschicht 7 hervorruft.
Die Glucose, die in der Probelösung
enthalten ist, wird durch die Glucoseoxidase an bzw. in der Reaktionsschicht 7 oxidiert. Übertragene
Elektronen rufen dadurch eine Reduktion des Kaliumferricyanids hervor
unter Erzeugung von Kaliumferrocyanid, und das derart gebildete
Kaliumferrocyanid wird proximal auf die Oberfläche des Elektrodensystems übertragen.
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1
Minute nachdem die Probe zugeführt
war, wurde eine Spannung von +0,5 V zwischen der Arbeitselektrode 4 und
der Gegenelektrode 5 des Elektrodensystems angelegt. Eine
Messung eines Stromwerts nach 5 Sekunden zeigte, dass die gewonnenen Werte
von der Glucosekonzentration in der Glucoselösung abhängen, die formuliert ist mit
reinem Wasser, 100 mM Phosphat-Pufferlösung mit einem pH-Wert von
5 bzw. einer 100 mM Phosphat-Pufferlösung mit einem pH-Wert von
7. Stromwerte in Reaktion auf die Glucosekonzentration in den Glucoselösungen,
formuliert mit reinem Wasser (nachfolgend bezeichnet als "reine Wasserglucoselösung"), 100 mM Phosphat-Pufferlösung mit
einem pH-Wert von 5 (nachfolgend als "PBS-Glucoselösung mit pH 5" bezeichnet) oder
100 mM Phosphat-Pufferlösung mit
einem pH-Wert von 7 (nachfolgend als "PBS-Glucoselösung mit pH 7" bezeichnet) waren
nahezu gleich.
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Blut
wurde als weitere Probelösung
für den Glucosesensor
herangezogen. 1 Minute nach Probezufuhr wurde eine Spannung von
+0,5 V zwischen der Arbeitselektrode 4 und der Gegenelektrode 5 des Elektrodensystems
angelegt. Eine Messung des Stromwerts nach 5 Sekunden zeigte in ähnlicher Weise
Stromwerte in Abhängigkeit
von der Glucosekonzentration in der Blutprobelösung. Der Stromwert in Reaktion
auf die Glucosekonzentration in der Blutprobelösung betrug etwa 98% des Stromwerts
in Reaktion auf die Glucoselösung
derselben Glucosekonzentration.
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Vergleichsbeispiel 1
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Zum
Vergleich wurde ein Glucosesensor mit demselben Aufbau wie in Beispiel
1 zubereitet, mit der Ausnahme, dass das Enzym und der Elektronenakzeptor
dem Gemisch zur Bildung der zweiten Schicht der Reaktionsschicht
unter Weglassung der hydrophilen Schicht zugesetzt wurden. Der Gehalt
an CMC in der ersten Schicht der Reaktionsschicht betrug 31 Gew.-%
der Glucoseoxidase. Mit dem Glucosesensor gemäß dem Vergleichsbeispiel 1
war der Stromwert in Reaktion auf die Glucosekonzentration in der
PBS-Glucoselösung
mit dem pH-Wert 5 im wesentlichen derselbe wie derjenige der Rein-Wasser-Glucoselösung. Der
Stromwert in Reaktion auf die Glucosekonzentration in der PBS-Glucoselösung mit
pH-Wert 7 betrug etwa 60 bis 70% desjenigen der Rein-Wasser-Glucoselösung, wodurch
keine lineare Beziehung zwischen dem Stromwert und der Glucosekonzentration
angezeigt wird. Der Stromwert in Reaktion auf die Glucosekonzentration
in der Blutprobelösung
betrug etwa 70 bis 80% desjenigen der Rein-Wasser-Glucoselösung dieser
Glucosekonzentration. Die Ergebnisse legen nahe, dass ein Stromwert
geringer Reaktion bzw. Empfindlichkeit das Signal/Rausch-Verhältnis erhöht, was
eine Verringerung der Messgenauigkeit des Sensors hervorruft, und das
die individuelle Differenz bezüglich
des Bluthämatokrit-Pegels
eine ungünstige
Wirkung auf den Stromwert des Sensors in Reaktion auf die Glucosekonzentration
hervorruft.
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Beispiel 2
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Folgend
auf die Prozedur wie in Beispiel 1 wurden die Leitungen 2 und 3,
das Elektrodensystem, aufweisend die Arbeitselektrode 4 und
die Gegenelektrode 5, und die elektrisch iso lierende Schicht 6 auf
der elektrisch isolierenden Basisplatte 1 gebildet, die
aus Polyethylenterephthalat hergestellt war.
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In
einer Weise, ähnlich
wie in Beispiel 1, wurde nach Bildung der ersten Schicht, enthaltend
das hydrophile Polymer, die zweite Schicht darauf gebildet unter
Verwendung einer wässerigen
Lösung
eines Gemisches, zubereitet durch Auflösen von 50 mg Hydroxyethylcellulose,
10 mg GOD und 16 mg Kaliumferricyanid, in 1 ml Wasser zur Bildung
der Reaktionsschicht 7, welche das hydrophile Polymer,
das Enzym und den Elektronenakzeptor enthält. Der gesamte Gehalt an hydrophilem
Polymer in den ersten und zweiten Schichten belief sich auf 531
Gew.-% der Glucoseoxidase.
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Daraufhin
wurden die Abdeckung und der Abstandhalter 11 zum Haften
an der elektrisch isolierenden Basisplatte 1, wie in Beispiel
1 gebracht. Dies ergab einen Glucosesensor gemäß Beispiel 2.
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Probelösungen für den Glucosesensor
waren Glucoselösungen,
enthaltend Glucose mit einer Konzentration von 0 bis 800 mg/dl,
formuliert mit reinem Wasser, 100 mM Phosphat-Pufferlösung mit einem pH-Wert von
5 bzw. 100 mM Phosphat-Pufferlösung mit
einem pH-Wert von 7. Wie in Beispiel 1 wurde 1 Minute nach Zufuhr
der Probelösung
(3 μl) aus der
Probezufuhröffnung
eine Spannung von +0,5 V zwischen der Arbeitselektrode 4 und
der Gegenelektrode 5 des Elektrodensystems angelegt. Eine
Messung des Stromwerts nach 5 Sekunden zeigte, dass die erhaltenen
Werte von den Glucosekonzentrationen in den Glucoselösungen abhängen, die
formuliert waren mit reinem Wasser, 100 mM Phosphat-Pufferlösung mit
einem pH-Wert von 5 bzw. 100 mM Phosphat-Pufferlösung mit einem pH-Wert von 7.
Der Stromwert in Reaktion auf die Glucosekonzentration war im wesentlichen
gleich zwischen der Rein-Wasser-Glucoselösung, der PBS-Glucoselösung mit
pH-Wert 5 und der PBS-Glucoselösung
mit pH-Wert 7.
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Blut
wurde als weitere Probelösung
für den Glucosesensor
verwendet. 1 Minute nach Probezufuhr wurde eine Spannung von +0,5
V zwischen der Arbeitselektrode 4 und der Gegenelektrode 5 des Elektrodensystems
angelegt, und in ähnlicher
Weise zeigte eine Messung des Stromwerts nach 5 Sekunden einen Stromwert
abhängig
von der Glucosekonzentration in der Blutprobelösung. Der Stromwert in Reaktion
auf die Glucosekonzentration in der Blutprobelösung betrug etwa 96% des Stromwerts
in Reaktion auf die Glucoselösung
dieser Glucosekonzentration.
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Vergleichsbeispiel 2
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In
derselben Weise wie in Beispiel 1 wurde nach Bilden der ersten Schicht,
enthaltend das hydrophile Polymer, die zweite Schicht darauf gebildet unter
Verwendung einer wässerigen
Lösung
aus einem Gemisch, zubereitet durch Auflösen von 12 mg Hydroxyethylcellulose,
10 mg GOD und 16 mg Kaliumferricyanid in 1 ml Wasser zur Bildung
der Reaktionsschicht 7, enthaltend das hydrophile Polymer,
das Enzym und den Elektronenakzeptor. Der gesamte Gehalt an hydrophilem
Polymer in den ersten und zweiten Schichten belief sich auf 131
Gew.-% der Glucoseoxidase.
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Die
Abdeckung 12 und der Abstandhalter 11 wurden daraufhin
auf der elektrisch isolierenden Basisplatte 1, wie in Beispiel
1, zum Haften gebracht. Dies ergab einen Glucosesensor gemäß dem Vergleichsbeispiel
2.
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In ähnlicher
Weise wie in Beispiel 1 wurde 1 Minute nach Zufuhr der Probelösung (3 μl) aus der Probezuführöffnung 13 eine
Spannung von +0,5 V zwischen der Arbeitselektrode 4 und
der Gegenelektrode 5 des Elektrodensystems angelegt. Eine
Messung des Stromwerts nach 5 Sekunden zeigte, dass die erhaltenen
Werte abhängig
waren von den Glucosekonzentrationen in den Glucoselösungen,
formuliert mit reinem Wasser, 100 mM Phosphat-Pufferlösung mit
einem pH-Wert von 5 bzw. 100 mM Phosphat-Pufferlösung mit einem pH-Wert von
7. Der Stromwert in Reaktion auf die Glucosekonzentration in der
PBS-Glucoselösung
mit pH-Wert 5 war im wesentlichen derselbe wie im Fall der Rein-Wasser-Glucoselösung. Der
Stromwert in Reaktion auf die Glucosekonzentration in der PBS-Glucoselösung mit pH-Wert 7 betrug hingegen
in etwa 60 bis 70% desjenigen der Rein-Wasser-Glucoselösung, was
keine lineare Beziehung zwischen dem Stromwert und der Glucosekonzentration
anzeigt. Der Stromwert in Reaktion auf die Glucosekonzentration
in der Blutprobelösung
betrug etwa 75 bis 85% desjenigen der Rein-Wasser-Glucoselösung dieser Glucosekonzentration.
Die Ergebnisse legen nahe, dass ein niedriger Stromwert das Signal/Rausch-Verhältnis erhöht, was
zu einer Verringerung der Messgenauigkeit des Sensors führt, und
diese individuelle Differenz des Bluthämatokrit-Pegels ruft eine ungünstige Wirkung auf
den Stromwert des Sensors hervor.
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Beispiel 3
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Derselben
Prozedur wie in Beispiel 1 folgend, wurde nach Bilden der ersten
Schicht, enthaltend das hydrophile Polymer, die zweite Schicht darauf
gebildet, unter Verwendung einer wässerigen Lösung aus einem Gemisch, zubereitet
durch Auflösen von
10 mg GOD, 16 mg Kaliumferricyanid und 20 mg Carboxyethylcellulose
in 1 ml Wasser zur Bildung der Reaktionsschicht 7, enthaltend
das hydrophile Polymer, das Enzym und den Elektronenakzeptor. Der gesamte
Gehalt an hydrophilem Polymers in den ersten und zweiten Schichten
belief sich auf 231 Gew.-% der Glucoseoxidase.
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Probelösungen für den Glucosesensor
waren Glucoselösungen,
enthaltend Glucose, mit einer Konzentration von 0 bis 800 mg/dl,
formuliert mit reinem Wasser, 100 mM Phosphat-Pufferlösung mit einem pH-Wert von
5 bzw. 100 mM Phosphat-Pufferlösung mit
einem pH-Wert von 7. Wie im Beispiel 1 wurde 1 Minute nach Zufuhr
der Probelösung
(3 μl) aus der
Probezufuhröffnung 13 eine
Spannung von +0,5 V zwischen der Arbeitselektrode 4 und
der Gegenelektrode 5 des Elektrodensystems angelegt. Eine Messung
des Stromwerts nach 5 Sekunden zeigte, dass die erhaltenen Werte
abhängig
waren von den Glucosekonzentrationen in den Glucoselösungen, formuliert
mit reinem Wasser, 100 mM Phosphat-Pufferlösung mit einem pH-Wert von
5 bzw. 100 mM Phosphat-Pufferlösung
mit einem pH-Wert von 7. Der Stromwert in Reaktion auf die Glucosekonzentration war
im wesentlichen gleich zwischen der Rein-Wasser-Glucoselösung, der
PBS-Glucoselösung
mit pH-Wert 5 und der PBS-Glucoselösung mit
pH-Wert 7.
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Blut
wurde als weitere Probelösung
für den Glucosesensor
verwendet. 1 Minute nach Probezufuhr wurde eine Spannung von +0,5
V zwischen der Arbeitselektrode 4 und der Gegenelektrode 5 des Elektrodensystems
angelegt. In ähnlicher
Weise zeigte eine Messung des Stromwerts nach 5 Sekunden, dass die
Stromwerte abhängig
waren von der Glucosekonzentration in der Blutprobelösung. Der Stromwert
in Reaktion auf die Glucosekonzentration in der Blutprobelösung betrug
etwa 97% des Stromwerts in Reaktion auf die Glucoselösung dieser
Glucosekonzentration.
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Obwohl
der Glucosesensor in den vorstehend genannten Beispielen verwendet
wurde, ist die vorliegende Erfindung anwendbar auf unterschiedliche
Biosensoren unter Verwendung eines Enzym-bezogenen Reaktionssystems,
wie etwa auf einen Alkoholsensor, einen Sucrosesensor, einen Cholesterolsensor,
einen Lactatsensor, einen Fructosesensor und dergleichen.
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Das
Enzym ist nicht beschränkt
auf die Glucoseoxidase; vielmehr können andere Enzyme, wie etwa
Glucosedehydrogenase, Alkoholoxidase, Alkoholdehydrogenase, Cholesteroloxidase,
Cholesteroldehydrogenase, Lactatoxidase, Lactatdehydrogenase, Fructosedehydrogenase,
Ascorbinsäureoxidase und
Bilirubinoxidase, verwendet werden.
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In
den vorstehend angeführten
Beispielen wurde die Verhinderungswirkung der ersten Schicht, enthaltend
das hydrophile Polymer mit Bezug auf das Adsorptionsvermögen von
Protein, auf die Oberfläche
des Elektrodensystems erläutert
unter Verwendung von CMC als hydrophiles Polymer. Eine ähnliche
Verhinderungswirkung kann erzielt werden durch beliebige Celluloseether,
wie Hydroxyethylcellulose, Carboxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose,
Carboxyethylmethylcellulose und dergleichen.
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Obwohl
die vorstehend genannten Beispiele CMC, Hydroxyethylcellulose und
Carboxyethylcellulose als hydrophiles Polymer, enthaltend in der
zweiten Schicht, nutzten, kann eine ähnliche Verhinderungswirkung
erzielt werden durch beliebige Celluloseether, wie etwa Hydroypropylcellulose,
Carboxyethylmethylcellulose und dergleichen, wie etwa Amylose, Stärke und
ihre Derivate.
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Im
Gegensatz zu dem Kaliumferricyanid, das in den vorstehend genannten
Beispielen verwendet wurde, können
andererseits p- Benzochinon,
Phenazinmethosulfat, Indophenol und seine Derivate, Kalium-β-naphthochinon-4-sulfonat,
Methylen-Blau, Ferrocen und seine Derivate als Elektronenakzeptor
verwendet werden.
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Obwohl
die vorstehend angeführten
Beispiele Wasser als Lösungsmittel
zum Auflösen
des hydrophilen Polymers, des Enzyms und des Elektronenakzeptors
nutzten, können
verschiedene Pufferlösungen
ebenfalls verwendet werden, wie etwa Phosphat-Pufferlösung, Citrat-Pufferlösung, Acetat-Pufferlösung, Tris(hydroxymethyl)aminomethanhyddrochlorid-Pufferlösung und
dergleichen.
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In
den vorstehend angeführten
Beispielen wurden das Enzym und der Elektronenakzeptor in der Probelösung gelöst; diese
Bestandteile können jedoch
fixiert sein, so dass sie in der Probelösung unlöslich sind.
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Die
Bildung einer zusätzlichen
Schicht, enthaltend Lecithin über
der Reaktionsschicht kann für ein
problemloses bzw. gleichmäßiges Einleiten
der Probe nützlich
sein.
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Obwohl
in den vorstehend angeführten
Beispielen ein bipolares Elektrodensystem, bestehend aus einer Arbeitselektrode
und einer Gegenelektrode, verwendet wurde, kann ein Dreifach-Elektrodensystem,
bestehend aus einer Referenzelektrode, zusätzlich zu den vorstehend genannten
beiden Elektroden eine präzisere
Messung erleichtern.
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Wie
vorstehend diskutiert, vermag die vorliegende Erfindung einen Biosensor
bereitzustellen, der die Quantifizierung einer Zielsubstanz mit
guter Genauigkeit frei von der Wirkung jedes Bestandteils erleichtern
kann, der in der Probelösung
mit Ausnahme des Substrats enthalten ist.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung im Hinblick auf die aktuell bevorzugten
Ausführungsformen erläutert wurden,
wird bemerkt, dass diese Offenbarung nicht als beschränkend anzusehen
ist. Verschiedene Abwandlungen und Modifikationen erschließen sich
dem Fachmann auf diesem Gebiet der Technik, an die sich die vorliegende
Erfindung wendet, nach einem Studium der vorstehend angeführten Offenbarung.