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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Transportieren eines Gases
in eine oder aus einer Lösung des
Gases in einer Flüssigkeit
durch eine im Wesentlichen für
Flüssigkeit
undurchlässige
und für
Gas durchlässige
Polymermembran.
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HINTERGRUND
UND ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Fähigkeit,
ein Gas in den oder aus dem gelösten
Zustand in einer Flüssigkeit
zu transportieren, hat viele Anwendungen. Diese schließen das
Reinigen von Trinkwasser durch Ozonolyse, das Anreichern von Bioreaktoren
mit Sauerstoff und das Zurückbringen
von Sauerstoff ins Blut; das Oxidieren von flüchtigen organischen Verbindungen
in Wasser; das Zugeben von gasförmigen
Reaktanten zu flüssigen
chemischen Reaktionen und das Zuführen von Sauerstoff und Entfernen
flüchtiger
Schadstoffe aus Abwasser ein, um einige wenige zu nennen.
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Im
Allgemeinen wird bei herkömmlichen
Verfahren des Begasens einer Flüssigkeit
das Gas direkt in die Flüssigkeit
geperlt. Vorrichtungen, wie perforierte oder Frittenzerstäuberrohre
und -düsen
können
verwendet werden, um die Größe der Blasen
zu verringern. Auch wenn die Verringerung der Blasengröße die Massentransferrate
verbessert, indem die Grenzfläche
zwischen Gas und Flüssigkeit
pro Volumeneinheit erhöht wird,
ist das Durchperlen hochgradig ineffizient, um eine Flüssigkeit
zu begasen, und weist zusätzliche
Nachteile auf. Auf Grund der Ineffizienz des Kontakts erfordert
das Durchperlen normalerweise das Zugeben von mehr als der erforderlichen
stöchiometrischen
Menge an Gas. Überschüssiges Gas
muss verworfen oder wiedergewonnen werden. Weiterhin kann das verworfene
Gas häufig
ein unerwünschter
Schadstoff sein und das Gas muss behandelt werden, bevor es in die
Umwelt ausgestoßen
werden kann. Zumindestens fügt
das Verwerfen von überschüssigem Gas
Materialkosten hinzu, ohne den Wert des primären Produkts zu steigern. Die Wiedergewinnung
von überschüssigem Gas
kompliziert auch das Herstellungsverfahren für das Produkt, was noch mehr
Kosten zufügt.
Komplizierungen des Verfahrens, die durch die Wiedergewinnung von überschüssigem Gas
eingeführt
werden; können
das Entfernen mitgerissener Flüssigkeit
oder stromaufwärtiger Verunreinigungen
aus dem Abgas und das Messen der Konzentration dieser Flüssigkeit
und Verunreinigungen im wiedergewonnenen Gas sein. Flüssigkeit,
die im überschüssigen Gas
mitgerissen wird, kann gelöste
Feststoffe enthalten, die in der Regel in der Ausrüstung zur
Wiedergewinnung des Gases ausfallen. Die Entfernung dieser Feststoffe
erschwert die Wiedergewinnung des überschüssigen Gases weiter.
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Durchperlen
kann auch mit dem Verfahren, für
welches die Flüssigkeit
begast wird, unverträglich
sein. Beispielsweise kann in einem Bioreaktor das Aufrühren, das
durch das Durchperlen verursacht wird, das Wachstum empfindlicher
Zellen beeinträchtigen
oder die Zellen zerstören.
Gasblasen, die in mit Sauerstoff angereichertem Blut mitgerissen
werden, können
für den
Einzelnen gefährlich
sein und sollten normalerweise vollständig beseitigt werden.
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Gasdurchlässige Polymermembranen
könnten
eine attraktive Technologie zur Durchführung des Massentransfers von
Gasen darstellen. Das U.S. Pat. Nr. 5,051,114 für S. Nemser, erteilt am 24.
Sept. 1991, lehrt die Verwendung durchlässiger Polymermembranen zur
Anreicherung oder Abtrennung einer gasförmigen organischen Verbindung
in einem Gas oder einem Gasgemisch. Jedoch sind die meisten gasdurchlässigen Membranen
nicht zum Transportieren von Gas in eine oder aus einer Flüssigkeit
geeignet. Wenn die Membran perforiert oder porös ist, kann Gas zu schnell
durch die Membran durchtreten und mit den zugehörigen, vorstehend angemerkten
Nachteilen in die Flüssigkeit
perlen. Ebenso kann die Flüssigkeit
durch die Perforationen oder Poren austreten, wodurch das Gas kontaminiert
wird. Außerdem
können
die Flüssigkeit
und/oder Feststoffe, die vorhanden sein könnten, die Poren verstopfen,
wodurch der Gastransfer verringert wird.
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Die
meisten nichtporösen
durchlässigen
Polymermembranen stellen beim Begasen oder Entgasen einer Flüssigkeit
in der Praxis ein zu großes
Hindernis für
den Gastransfer dar. Gasdurchlässige
Membranen mit geringem freiem Volumen aus nichtporösen Polymeren
weisen eine gänzlich
unpassende Gaspermeabilität auf.
Weitere bekannte nichtporöse,
gasdurchlässige
Polymermembranen mit hohem freiem Volumen sind nicht verträglich mit
dem Transportieren von Gas in eine oder aus einer Flüssigkeit.
Polytrimethylsilylpropin („PTMSP") ist eines der wenigen
bekannten, nichtporösen
Polymere mit hohem freien Volumen, das potentiell für gasdurchlässige Membranen
geeignet ist. Wenn PTMSP-Membranen zum Begasen von Flüssigkeiten
verwendet werden, ergeben sie anfangs einen beträchtlichen, aber rasch und dramatisch
fallenden Gasfluss. Auch wenn es andere Erklärungen geben kann, wird angenommen,
dass diese Verringerung der Flussrate dadurch verursacht wird, dass
Flüssigkeit
das freie Volumen füllt
und dadurch den Gasfluss behindert. Weiterhin greifen bestimmte
korrosive Gase, wie Chlor und Ozon, das PTMSP chemisch an. Silikonkautschuk
ist ein weiteres nichtporöses
Polymer mit potentieller Verwendung bei gasdurchlässigen Membranen.
Unglücklicherweise
kann Silikonkautschuk nicht leicht zu dünnen Membranen oder dünnen Beschichtungen
auf Substraten mit hoher Oberfläche
verarbeitet werden. Folglich schließen Silikonkautschukmembranen üblicherweise
eine dicke Polymerschicht ein, die den Gasfluss auf verhältnismäßig geringe
Raten einschränkt.
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EP 0649676 offenbart eine
Membran zur Abtrennung von Fluiden, umfassend eine Membran, die
mit einer Beschichtung aus einem Fluorpolymer mit einer aliphatischen
Ringstruktur, welche Fluor enthält,
beschichtet ist, wobei die primäre
Wirkung zur Trennung der Fluide durch die Membran bereitgestellt
wird. Geeignete Beschichtungspolymere schließen amorphe Polymere von Perfluor-2,2-dimethyl-1,3-dioxol
ein.
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Es
ist stark erwünscht,
eine nichtporöse,
durchlässige
Polymermembran bereitzustellen, die ein Gas in den und aus dem gelösten Zustand
in einer Flüssigkeit
bei hohen Flussraten transportieren kann.
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Es
wurde gefunden, dass nichtporöse
gasdurchlässige
Membranen aus bestimmten Copolymeren von Perfluor-2,2-dimethyl-1,3-dioxol
(„PDD") den Gastransfer
in eine und aus einer Flüssigkeit
mit einer hohen Rate ermöglichen.
Weiterhin kann der hohe Gasfluss für längere Zeit aufrechterhalten
werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zum Übertragen einer gasförmigen Komponente
zwischen zwei Fluiden mit unterschiedlichen Partialdrücken der
gasförmigen
Komponente bereit, wobei das Verfahren umfasst:
Inkontaktbringen
eines ersten Fluids mit einer ersten Seite einer zweiseitigen Membraneinheit,
wobei die Membraneinheit eine nichtporöse Membran beinhaltet, die
(i) für
die Flüssigkeit
im Wesentlichen undurchlässig
ist und eine Permeabilität
für Sauerstoff
von wenigstens 100 barrer (7,5 × 10–16 m2s–1Pa–1)
aufweist; (ii) aus einem amorphen Copolymer von Perfluor-2,2-dimethyl-1,3-dioxol
gebildet ist; und (iii) eine Temperatur unterhalb der Glasübergangstemperatur
des amorphen Copolymers aufweist; und
gleichzeitiges Inkontaktbringen
der zweiten Seite der zweiseitigen Membraneinheit mit dem zweiten
Fluid,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der beiden
Fluide eine Flüssigkeit
ist.
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Der
hier verwendete Begriff „barrer" ist eine Einheit
der Permeabilität,
die so definiert ist:
1 barrer = 10–10 cm3 (Normaltemperatur und -druck: STP) cm cm–2s–1 cmHg–1,
wobei das Gasvolumen bei STP liegt, oder 7,5 × 10–18 m2s–1Pa–1.
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In
einer Ausführungsform
stellt diese Erfindung ferner ein Verfahren bereit, um Blut mit
einem niedrigen Blutsauerstoff-Partialdruck mit Sauerstoff anzureichern,
wobei das Verfahren umfasst:
Inkontaktbringen von Blut mit
einer ersten Seite der zweiseitigen Membraneinheit und
gleichzeitiges
Inkontaktbringen der zweiten Seite der zweiseitigen Membraneinheit
mit einem gasförmigen
Gemisch, das Sauerstoff mit einem Partialdruck enthält, der
höher ist
als der niedrige Blutsauerstoff-Partialdruck.
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In
einer weiteren Ausführungsform,
die speziell einen Bioreaktor betrifft, stellt die vorliegende Erfindung
zusätzlich
ein Verfahren bereit, um ein flüssiges
Reaktionsmedium, das lebende Zellen enthält und einen niedrigen Sauerstoffpartialdruck
aufweist, mit Sauerstoff anzureichern, wobei das Verfahren umfasst:
Inkontaktbringen
des flüssigen
Reaktionsmediums mit der ersten Seite der zweiseitigen Membraneinheit
und
gleichzeitiges Inkontaktbringen der zweiten Seite der zweiseitigen
Membraneinheit mit einem gasförmigen
Gemisch, das Sauerstoff mit einem Partialdruck enthält, der
höher ist
als der niedrige Sauerstoffpartialdruck.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine Schnittansicht einer Membraneinheit gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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2 ist
eine Schnittansicht einer Membraneinheit gemäß einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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3 ist
eine schematische Veranschaulichung eines flachen Membraneinheit-Permeatormoduls
zur Verwendung mit der vorliegenden Erfindung.
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4 ist
ein Diagramm der Konzentration von in Wasser gelöstem Sauerstoff gegen die Zeit
von Wasser, das bei verschiedenen Druckbedingungen mit Sauerstoff
unter Verwendung einer erfindungsgemäßen Membraneinheit verglichen
mit einer herkömmlichen
Membraneinheit angereichert wurde.
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5 ist
ein Diagramm der Konzentration von in Wasser gelöstem Sauerstoff gegen die Zeit
während der
Sauerstoffanreicherung eines Bioreaktors für das erfindungsgemäße Verfahren
verglichen mit einem herkömmlichen
Verfahren.
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6 ist
ein Teilschnittansicht eines erfindungsgemäßen bevorzugten Permeatormoduls.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG
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Im
weitesten Sinne betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Transportieren einer gasförmigen
Komponente durch eine im Wesentlichen für Flüssigkeit undurchlässige und
für Gas
durchlässige
Membran zwischen zwei Fluiden, von denen mindestens eines eine Flüssigkeit
ist. Im Hinblick auf die Flüssigkeit wird
der Begriff „begasen" hier so verwendet,
dass er bedeutet, dass sich die Konzentration der gasförmigen Komponente
in der Flüssigkeit
erhöht.
Umgekehrt bedeutet der Begriff „entgasen", dass die gasförmige Komponente aus der Flüssigkeit
zu dem anderen Fluid transportiert wird.
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Die
gasförmige
Komponente ist im Allgemeinen eine chemische Substanz mit niedrigem
Molekulargewicht, die im gasförmigen
Zustand vorliegt, d. h. als ein Gas bei Normaldruck und etwa 25°C. Die gasförmige Komponente
kann eine Reinsubstanz oder ein Gemisch sein. Sie kann eine Beliebige
aus einem weiten Bereich chemischer Spezies sein. Repräsentative
gasförmige
Komponenten schließen
elementare Gase, wie Helium, Wasserstoff, Neon, Stickstoff, Chlor,
Argon, Sauerstoff, Krypton und Xenon; Kohlenwasserstoffe, wie Methan,
Ethylen, Ethan, Acetylen, Propan, Propylen, Cyclopropan, Butan und
Butylen; Halogenkohlenstoffe oder Halogenkohlenwasserstoffe, wie
Dichlordifluormethan, Methylenchlorid und Methylchlorid; und verschiedene Industrie-
und Umweltgase, wie Stickoxide, Kohlendioxid, Ozon, Schwefelwasserstoff,
Ammoniak, Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid, Phosgen und ein beliebiges
Gemisch aus beliebigen davon ein. Sauerstoff ist eine bevorzugte
gasförmige
Komponente, die nicht als Gemisch vorliegt. Sauerstoff/Ozon, Sauerstoff/Stickstoff,
Sauerstoff/Stickstoff/Ozon sind bevorzugte Gemische; und Luft und
Luft/Ozon sind stärker
bevorzugt.
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Es
ist bequem, im Hinblick auf die Richtung der Wanderung der gasförmigen Komponente
die Fluide auf gegenüberliegenden
Seiten der gasdurchlässigen
Membran als das Quellfluid und das Zielfluid zu bezeichnen. Mindestens
eines der zwei Fluide liegt im flüssigen Zustand vor. Das heißt, das
Fluid auf mindestens einer Seite der Membran ist eine Flüssigkeit.
Das Fluid auf der anderen Seite kann ein Gas oder eine Flüssigkeit sein.
Das Quellfluid, das Zielfluid oder beide können flüssig sein. Ein wichtiges Merkmal
des neuen Verfahrens ist, dass die gasförmige Komponente nicht in wesentlicher
Menge im gasförmigen
Zustand in der Flüssigkeit vorliegt.
Stattdessen kann die gasförmige
Komponente in der Flüssigkeit
gelöst
sein oder sie kann rasch mit der Flüssigkeit oder anderen Substanzen
in der Flüssigkeit
reagieren. Folglich kann die Flüssigkeit
so betrachtet werden, dass sie als ein Lösungsmittel für die gasförmige Komponente
fungiert. Vorausgesetzt, dass die gasförmige Komponente in der Flüssigkeit
unterhalb der Sättigung
vorliegt, bleibt das Fluid, das die gasförmige Komponente enthält, flüssig und
es erscheint kein freies Gas, d. h. Blasenbildung tritt nicht auf.
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Die
Flüssigkeit
kann eine einzige Verbindung oder ein Gemisch sein. Viele verschiedene
Flüssigkeiten,
wie wässrige
und nichtwässrige
Lösungsmittel,
können
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden. Die Flüssigkeiten können Wasser;
Alkohole; Ether; Ketone; Ester; und Kombinationen davon einschließen. Repräsentative
Alkohole schließen
Ethanol, Butanol und Ethylenglykol ein. Repräsentative Ether schließen Dimethylether,
Diethylether und Anisol ein. Repräsentative Ketone schließen Aceton,
Ethylmethylketon und Diethylketon ein. Repräsentative Ester schließen Methylacetat,
Methylpropionat und Ethylacetat ein. Repräsentative Kombinationen schließen Cellosolve;
Ethylcellosolve; Acetylcarbinol; Cellosolveacetat; Polyethylenetherglykol,
Methoxyaceton; Methylmethoxyacetat und Methylketobutyrat ein. Wasser
ist eine bevorzugte Flüssigkeit
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung.
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Die
Membran wird aus einem amorphen Copolymer eines bestimmten perfluorierten
Dioxolmonomers erzeugt, nämlich
Perfluor-2,2-dimethyl-1,3-dioxol („PDD"). In einigen bevorzugten Ausführungsformen
ist das Copolymer copolymerisiertes PDD und mindestens ein Monomer,
ausgewählt
aus Tetrafluorethylen („TFE"), Perfluormethylvinylether,
Vinylidenfluorid und Chlortrifluorethylen. In anderen bevorzugten
Ausführungsformen
ist das Copolymer ein Dipolymer von PDD und einer komplementären Menge
von TFE, insbesondere ein solches Polymer, das 50 bis 95 Mol-% PDD
enthält.
Beispiele für
Dipolymere werden ausführlicher
in den U.S. Pat. Nrn. 4,754,009 für E. N. Squire, erteilt am
28. Juni 1988; und 4,530,569 für
E. N. Squire, erteilt am 23. Juli 1985, beschrieben. Perfluorierte
Dioxolmonomere werden in U.S. Pat. Nr. 4,565,855 für B. C.
Anderson, D. C. England und P. R. Resnick, erteilt am 21 Jan. 1986,
offenbart. Die Offenbarungen aller dieser U.S.-Patente sind hier
durch die Bezugnahme eingeschlossen.
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Das
amorphe Copolymer kann durch seine Glasübergangstemperatur („Tg")
gekennzeichnet werden. Die Eigenschaft der Glasübergangstemperatur eines Polymers
ist im Fachgebiet verstanden. Sie ist die Temperatur, bei der das
Copolymer aus einem brüchigen,
glasartigen oder glasigen Zustand in einen kautschukartigen oder
plastischen Zustand wechselt. Die Glasübergangstemperatur des amorphen
Copolymers hängt
von der Zusammensetzung des spezifischen Copolymers der Membran
ab, insbesondere von der Menge an TFE oder anderem Comonomer, das
vorliegen kann. Beispiele für
Tg werden in 1 des vorstehend
erwähnten U.S.
Pat. Nr. 4,754,009 für
E. N. Squire aufgeführt,
die im Bereich von etwa 260°C
für Dipolymere
mit 15% Tetrafluorethylencomonomer bis hinunter zu weniger als 100°C für die Dipolymere,
die mindestens 60 Mol-% Tetrafluorethylen enthalten, liegen. Es
ist leicht verständlich,
dass erfindungsgemäße Perfluor-2,2-dimethyl-1,3-dioxolcopolymere
so angepasst werden können,
dass sie ausreichend hohes Tg bereitstellen,
so dass eine Membran aus einer solchen Zusammensetzung Dampftemperaturen
widerstehen kann. Folglich können erfindungsgemäße Membranen
dampfsterilisierbar und dadurch für zahlreiche Verwendungen geeignet
gemacht werden, die sterile Materialien erfordern, insbesondere
diejenigen, die biologische Materialien betreffen. Vorzugsweise
sollte die Glasübergangstemperatur
des amorphen Copolymers mindestens 115°C betragen.
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Das
PDD-Copolymer macht die gasdurchlässige Membran des neuen Verfahrens
einzigartig und besonders geeignet, den Transport einer gasförmigen Komponente
in eine oder aus einer Flüssigkeit
zu erzielen. Erstens ist das amorphe Copolymer sowohl hydrophob
als auch organophob. Diese Eigenschaft macht das Membranmaterial
im Wesentlichen undurchlässig
für viele
verschiedene Flüssigkeiten.
Die Undurchlässigkeit für Flüssigkeit
verhindert wesentlich die Leckage von Flüssigkeit zwischen den Fluiden,
ein Zustand, der manchmal als „Durchbrechen" oder „Ausnässen" der Membran bezeichnet
wird. Der Begriff „im
Wesentlichen undurchlässig" bedeutet, dass das
flüssige
Fluid nicht durch die Membran bricht, selbst wenn eine beträchtliche
positive Druckdifferenz über
die Membran hinweg angelegt wird. Beispielsweise bricht eine 50/50
Isopropanol/Wasser-Lösung
bei einem Druck von bis zu etwa 207 kPa (30 psig) nicht durch eine
Membran aus PDD-Copolymer in eine gasgefüllte Kammer bei Normaldruck.
Das Durchbrechen kann gewöhnlich
durch visuelle Inspektion entdeckt werden. Die extreme Hydrophobizität und Organophobizität des PDD-Copolymers macht
die gasdurchlässige
Membran auch in einem weiten Bereich von Flüssigkeiten höchstens
vernachlässigbar
löslich
oder quellbar. Dieses Merkmal gewährleistet den Erhalt der strukturellen
Integrität
und Formbeständigkeit
der Membran, während
sie mit vielen flüssigen
Zusammensetzungen in Kontakt ist.
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Zweitens
kann das amorphe Copolymer leicht in dünnen Schichten auf Substraten
mit hoher Oberfläche
pro Volumeneinheit, wie die Innen- und/oder Außenflächen von Hohlfasern, aufgetragen
werden. Das amorphe Copolymer, das in der vorliegenden Erfindung
verwendet wird, weist eine sehr gute Permeabilität auf. Beispielsweise zeigen
PDD/TFE-Copolymermembranen
eine Permeabilität
für Sauerstoff
von mindestens 100 barrer (7,5 × 10–16 m2s–1Pa–1),
speziell von mindestens 200 barrer (15 × 10–16 m2s–1Pa–1)
und insbesondere von mindestens 500 barrer (37,5 × 10–16 m2s–1Pa–1).
Bestimmte herkömmliche
gasdurchlässige
Membranmaterialien können
vergleichbare Permeabilitäten
aufweisen, jedoch können
sie nicht leicht zu dünnen
Schichten auf Substraten mit hoher Oberfläche pro Volumeneinheit geformt
werden. Normalerweise werden diese Materialien zu flachen Membranfolien
geformt. Da die PDD-Copolymere dünn
auf Strukturen, wie Hohlfasern, aufgetragen werden können, können die
Membranen in Module gepackt werden, die eine deutlich höhere Dichte
der Oberfläche,
die für
den Massentransfer verfügbar
ist, aufweisen als ein äquivalentes
Volumen herkömmlicher, flacher
gasdurchlässiger
Membranfolien. Folglich stellt das erfindungsgemäße Verfahren auf Grund der
Kombination von hoher Gaspermeabilität und der Fähigkeit, sehr kompakte Module zusammenzustellen,
die Substrate mit hoher Oberfläche
und dünnen
Beschichtungen der durchlässigen
Membran verwenden, einen besseren Gasfluss in die oder aus den Flüssigkeiten
als herkömmliche
Verfahren bereit.
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Drittens
besitzen PDD-Copolymermembranen außerdem eine Selektivität unter
den gasförmigen Komponenten,
am bemerkenswertesten eine Selektivität für Sauerstoff gegenüber Stickstoff.
Vorzugsweise beträgt
die Sauerstoff/Stickstoff-Selektivität mindestens etwa 1,5:1. Die
Gasselektivität
der PDD-Copolymermembranen kann bequem dazu genutzt werden, die
Membranen auf Beschichtungsfehler zu testen. Die Notwendigkeit,
dass das PDD-Copolymer vollständig
das Substrat bedeckt, wird in bestimmten Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung betont, die eine äußerst dünne Schicht
von amorphem Copolymer beinhalten, die auf einem Substrat mit hoher
Oberfläche
pro Volumeneinheit aufgetragen wurde. Das Aufspüren von Fehlern kann ansonsten
schwierig sein, da die Copolymerschicht so dünn ist. Jedoch kann die Membran
leicht auf die Abwesenheit von Löchern
hin bewertet werden, beispielsweise indem eine Seite der Membran
einem bekannten Gemisch ausgewählter
Gase bei konstantem Druck ausgesetzt und die Atmosphäre auf der
anderen Seite auf die Konzentration der Gase, die der Selektivität der Membranzusammensetzung
entsprechen, analysiert wird.
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Viertens
ist die erfindungsgemäße PDD-Copolymermembran
sehr beständig
gegenüber
Verstopfen durch Flüssigkeiten.
Demgemäß weist
die Membran die vorteilhafte Fähigkeit
auf, einen hohen Gasfluss in eine oder aus einer Flüssigkeit,
mit der die Membran in Kontakt ist, für einen ausgedehnten Zeitraum
aufrechtzuhalten. Weiterhin wird die hohe Stabilität der Gasflussrate
zum großen
Teil nicht durch das Vorliegen von Verunreinigungen in den Fluiden
beeinflusst. Deshalb kann die Flüssigkeit,
die mit der Membran in Kontakt ist, in einem weiten Bereich der
Reinheit vorliegen. Beispielsweise kann das neue Verfahren dazu
verwendet werden, eine gasförmige
Komponente in oder aus Wasser jeglicher Qualität im Bereich von analysenreinem
demineralisiertem Wasser bis zu Wasser von Prozessqualität, wie Brackwasser,
Salzwasser und Abwasser aus der Umwelt, das zahlreiche Verunreinigungen
enthält,
zu transportieren. Darüber
hinaus macht die ausgezeichnete Stabilität des Gasflusses die vorliegende
Erfindung besonders nützlich
zum Begasen oder Entgasen biologischer Fluide. Biologische Fluide
schließen
natürliche
Körperfluide
des Menschen und anderer Tiere, wie Blut, und weitere natürliche,
synthetische oder kombinierte flüssige
Medien zur Kultivierung von Zellen ein. Solche Fluide enthalten
typischerweise Zellen und andere Mikroorganismen, die in der Regel
an vielen Substratmaterialien haften und darauf wachsen. Die PDD-Copolymermembranen
können
in großem
Maße der
Anhaftung widerstehen und in biologischen Fluidsystemen einen guten
Gasfluss aufrechterhalten.
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Bevorzugte
Anwendungen für
die vorliegende Erfindung schließen das Ozonieren von Sanitär- oder industriellem
Abwasser zur Entfernung unerwünschter
Mikroorganismen und Organika; Sanierung von natürlichen Strömen, Seen und Wasserwegen,
die durch Verunreinigung mit Industrieabfall oder Oberflächenabfluss
von landwirtschaftlichen Nutzflächen
an Sauerstoff verarmt sind, durch Sauerstoffanreichung; Sauerstoffanreichung
von Wasser in Tanks und Seen zu Zwecken der Aquakultur; und Abreicherung
von Sauerstoff in Reaktoren für
anaerobe Reaktionen oder in der Wasserzufuhr zu Boilern ein. Das
neue Verfahren wird zur Verwendung in Bioreaktorsystemen besonders
bevorzugt. Der Begriff „Bioreaktor" wird hier so verwendet,
dass er Reaktionsausrüstung
zur Durchführung
von Verfahren bedeutet, die lebende Organismen, wie Zellen und Bakterien,
als das Produkt eines solchen Verfahrens oder als Mittel zur Herstellung
eines chemischen Produkts einschließen. Die Sauerstoffanreichung
von Blut und die Sauerstoffanreichung von Zellkulturmedien zur Verbesserung
des Zellwachstums sind Beispiele für Arbeitsschritte im Bioreaktorsystem.
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Die
gasdurchlässige
Membran kann eine monolithische Folie sein. Zur Aufrechterhaltung
der strukturellen Integrität
sollte eine solche Folie dick genug sein, um Druckunterschieden
zwischen den Fluiden zu widerstehen. Um jedoch die Rate der Gasübertragung
zu maximieren sollte die Membran dünn sein. Vorzugsweise schließt die erfindungsgemäße Membran
eine dünne
Schicht oder Beschichtung aus PDD-Copolymer ein. Die Schicht oder
Beschichtung wird auf einem porösen
Substrat platziert, das für
strukturelle Festigkeit und minimalen Flusswiderstand sorgt. Der
Verbund aus amorphem Copolymer und porösem Substrat bildet somit eine
Membraneinheit. Der Begriff „Membraneinheit" wird hier gelegentlich
so verwendet, dass er entweder eine gasdurchlässige Membran oder eine solche
Membran, die koextensiv über
der Gastransferfläche
mit einem Substrat befestigt ist, bedeutet. Verwendbare Membraneinheiten
schließen
Dünnschichtverbundfolien und
Verbundhohlfasern ein, sind aber nicht darauf begrenzt. Die Struktur
des Substrats sollte so entworfen sein, dass es beträchtliche
Porosität
aufweist, so dass der Fluss der gasförmigen Komponente nicht gehindert wird.
Die Porosität
des Substrats kann durch Perforierungen oder mikroskopisch kleine
Poren bewirkt werden. Repräsentative
poröse
Substrate schließen
ein starres, perforiertes Blech; ein poröses Gewebe, eine monolithische
mikroporöse
Polymerfolie und eine mikroporöse
Hohlfaser ein. Um den Gasfluss zu maximieren, sollte die Dicke der
PDD-Copolymermembran vorzugsweise weniger als etwa 10 μm und stärker bevorzugt
weniger als etwa 1 μm
betragen.
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Eine
Beschichtung von 1 μm
Dicke auf der Außenseite
einer Polypropylenhohlfaser mit 250 μm Außendurchmesser ergibt eine
Massentransferfläche
pro Volumeneinheit von 8,2 cm2/cm3 bei einer Faserpackungsdichte von 20%.
Im Gegensatz dazu kann Silikonkautschuk nicht einfach auf Hohlfasern
aufgetragen werden. Die typische Flächendichte einer Membranstruktur
mit flacher Foliengeometrie beträgt
lediglich 1,1 cm2/cm3 oder
ein Achtel der gepackten Hohlfasern.
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Wie
in den nachstehend folgenden Beispielen aufgeführt, ist die Gasdurchlassrate
pro Flächeneinheit durch
Membranstrukturen, die auf Copolymeren von Perfluor-2,2-dimethyl-3,1-dioxol basieren,
das ungefähr Drei-
bis Vierfache der von herkömmlichen
Materialien, wie Silikonkautschuk. Folglich stellen die erfindungsgemäßen Verfahren
das etwa 25- bis 30-Fache der volumetrischen Effizienz des Gasdurchlasses
in Flüssigkeit von
herkömmlichen
Membranen bereit (d. h. etwa 3,5 Flussverbesserungsfaktor × 8 Flächendichteverbesserungsfaktor).
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Die
Natur der Membraneinheit wird unter Bezug auf 1 klar.
Die Membraneinheit 10 schließt eine Schicht von amorpher
Copolymermembran 1, die auf einem porösen Substrat 3 abgeschieden
wurde, ein. Die Membraneinheit weist charakteristisch zwei Seiten 2 und 4 auf,
die jeweils mit einem anderen der zwei Fluide in Kontakt sind. Die
gasförmige
Komponente in Quellfluid 6 wandert durch die Trägerstruktur,
um sich im Zielfluid 8 zu lösen. Wie zuvor erwähnt sind
Copolymere von PDD sehr inert gegenüber Flüssigkeiten, d. h. das Copolymer
verstopft im Allgemeinen nicht mit nicht gasförmigen Komponenten des Fluids.
Außerdem
ist der Massentransfer von Gasen im Allgemeinen sowohl in Flüssigkeiten
als auch im porösen
Substrat langsamer als in einer Gasphase. Deshalb sollte die amorphe
Copolymermembran 1, um Stabilität des Maximalflusses zu erreichen
und aufrechtzuhalten, vorzugsweise mit einem der Fluide 8,
das eine Flüssigkeit
ist, in Kontakt sein. Es ist annehmbar, die Position der Fluide 6 und 8 umzukehren,
d. h. so dass Membraneinheitenseite 2 mit dem gasförmigen Fluid
und Seite 4 mit der Flüssigkeit
in Kontakt ist, jedoch kann der Gasfluss wegen des Widerstands gegen
Massentransfer der gelösten
gasförmigen
Komponente durch das Substrat verringert sein.
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2 zeigt
eine Membraneinheit 20, die für Flüssigkeit-zu-Flüssigkeit-Gastransfers
geeignet ist, d. h. bei der ein Gas zwischen zwei Flüssigkeiten 16 und 18 übertragen
wird. Eine solche Membraneinheit schließt eine optionale, zweite Beschichtung 15 von
amorphem Copolymer ein. Die zweite Beschichtung kann an der Fläche 13 des
Substratmaterials 17 befestigt sein, die nicht an die erste
Beschichtung 11 angrenzt. Das heißt, die Membraneinheit ist
eine Sandwichkonfiguration, die ein poröses Substrat 17 zwischen
zwei amorphen Copolymermembranen 11 und 15 umfasst.
Die amorphen Copolymere der zwei Beschichtungen können dieselben
oder verschieden sein.
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Die
erfindungsgemäßen Membraneinheiten
können
mit einer Vielzahl von Verfahren hergestellt werden, die Fachleuten
bekannt sind, einschließlich
Beschichtungsverfahren, wie Tauchen, Sprühen, Lackieren und Auftragen
mit einem Rakelmesser. PDD-Copolymere sind der Lösungsmittel- oder Schmelzverarbeitung zugänglich,
während
andere Fluorpolymere in der Regel lediglich schmelzverarbeitbar
sind. Die Lösungsmittelverarbeitbarkeit
ermöglicht,
dass PDD-Copolymere in sehr dünnen
Schichten auf Substraten mit hoher Oberfläche pro Volumeneinheit aufgetragen
werden können.
Folglich kann die vorliegende Erfindung hohe Gastransferraten bewirken,
die mit Membraneinheiten, die mit Schmelzverarbeitungsverfahren
hergestellt wurden, schwierig zu erreichen sind.
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Grob
gesagt wird der Massentransfer durch die Membran durch einen Unterschied
zwischen den Partialdrücken
der gasförmigen
Komponente in den zwei Fluiden angetrieben. Im Allgemeinen wandert
die gasförmige
Komponente über
die amorphe Copolymermembran hinweg vom Quellfluid, in dem sie mit
hohem Partialdruck vorhanden ist, zum Zielfluid, in dem sie mit
niedrigerem Partialdruck vorliegt. Beispielsweise kann an Sauerstoff
armes Wasser mit Sauerstoff angereichert werden, indem eine Seite
einer erfindungsgemäßen Membraneinheit
mit dem Wasser in Kontakt gebracht und die zweite Seite mit Luft
in Kontakt gebracht wird. Das Erhöhen des Partialdrucks der gasförmigen Komponente
im Quellfluid erhöht
normalerweise die Triebkraft für
die Wanderung durch die Membran. Folglich kann in diesem Beispiel
der Partialdruck von Sauerstoff im Wasser weiter erhöht werden,
indem das Fluid auf der zweiten Seite zu Gemischen mit erhöhtem Sauerstoffpartialdruck
bis hin zu im Wesentlichen reinem Sauerstoff verändert wird. In einer anderen
Ausführungsform kann
der Partialdruck des gelösten
Sauerstoffs erhöht
werden, indem der Absolutdruck des Quellfluids erhöht wird
oder indem erhöhter
Sauerstoffpartialdruck und erhöhter
Absolutdruck des Quellfluids kombiniert werden.
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Das
Verfahren der Gasübertragung
durch eine gasdurchlässige
Membran gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
sorgt für
große
Flexibilität
bei der Wahl der Betriebsbedingungen, um die Transferrate in eine oder
aus einer Flüssigkeit
zu optimieren. Das heißt,
die einzigartige Kombination von wesentlicher Undurchlässigkeit
für Flüssigkeit
und hoher Gaspermeabilität
der PDD-Copolymermembran ermöglicht,
dass die Betriebsbedingungen für
jedes der zwei Fluide unabhängig
voneinander eingestellt werden können.
Beispielsweise ist es Fachleuten klar, dass eine Flüssigkeit
bei höherem
Flüssigkeitsdruck
ein größeres Vermögen, eine gasförmige Komponente
im gelösten
Zustand zu halten, aufweist. Deshalb kann eine größere Menge
an gelöster
gasförmiger
Komponente in eine Flüssigkeit
eingebracht werden, ohne dass sich Gasblasen ergeben, indem der
Flüssigkeitsdruck
erhöht
wird. Wegen der früher
erwähnten,
bemerkenswert hohen Beständigkeit der
PDD-Copolymere gegen Druchbrechen von Flüssigkeit kann eine Flüssigkeit,
die in Kontakt mit einer PDD-Copolymermembran ist, erfolgreich bei
einem verhältnismäßig hohen
Druck gehalten werden, um die Löslichkeit
von Gas zu verbessern. Beim Verfahren zum Begasen einer Zielflüssigkeit
mit einem Quellgas auf der gegenüberliegenden
Seite der Membran kann der Druck der Flüssigkeit ohne merkliches Risiko
des Auslaufens von Flüssigkeit
in das Quellgas den Druck des Quellgases übersteigen. Für ein solches
Verfahren kann der Unterschied zwischen Flüssigkeitsdruck und Gasdruck
mindestens 13,8 kPa (2 psi), vorzugsweise mindestens 34,5 kPa (5
psi) und stärker
bevorzugt mindestens 68,9 kPa (10 psi) betragen. Der Druck des Quellfluids und
des Zielfluids kann jeweils unabhängig voneinander geringfügig unter,
etwa gleich oder über
Atmosphärendruck
sein. Wie für
Fachleute klar ist, kann die Wanderung der gasförmigen Komponente durch die
Membran allein durch einen Unterschied der Partialdrücke der
Komponente in Quell- und Zielfluid angetrieben werden. Somit ist
es erwünscht,
die Flüssigkeit über Normaldruck
zu halten, um die Löslichkeit
von Gas zu maximieren.
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Das
neue Verfahren wird üblicherweise
bei etwa Umgebungstemperatur betrieben, kann aber bei höheren Temperaturen
sein. Jedoch sollten die Membranen bei einer Temperatur unter der
Glasübergangstemperatur
und insbesondere mindestens 30°C
unter der Glasübergangstemperatur
des amorphen Copolymers, das zur Erzeugung der Membran verwendet
wurde, verwendet werden. Wie zuvor erläutert können die PDD-Copolymere eine
außergewöhnlich hohe
Tg aufweisen. Folglich können die amorphen Copolymermembranen,
die im erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden, bei erhöhten
Temperaturen, einschließlich in
einigen Ausführungsformen
bei Temperaturen über
100°C, eingesetzt
werden. Selbstverständlich
sollte die Betriebstemperatur unter dem Siedepunkt der Flüssigkeit
gehalten werden, um Gasblasenbildung zu vermeiden. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann bei verhältnismäßig niedrigen
Temperaturen, z. B. etwa 10°C,
betrieben werden.
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Die
nachstehenden Beispiele zeigen, dass die erfindungsgemäßen Membranen
Flüssigkeiten
bei einem sehr hohen Fluss der gasförmigen Komponente begasen und
entgasen können.
Diese Beispiele zeigen ferner die Stabilität der Massentransferrate dieser
Membranen bei der Funktion zum Begasen von Flüssigkeit. Das heißt, der
hohe Fluss von gasförmiger
Komponente in eine und aus einer Flüssigkeit kann für längere Zeit aufrechterhalten
werden. Diese Merkmale geben den neuen Verfahren zum Begasen und
Entgasen von Flüssigkeiten
große
praktische Bedeutung.
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Eine
bevorzugte Vorrichtung zur Implementierung des neuen Be- oder Entgasungsverfahren
wird schematisch in 6 veranschaulicht. Die gezeigte
Vorrichtung schließt
ein im Allgemeinen zylindrisches Permeatormodul 60 ein,
das mit einer Mehrzahl von Membraneinheiten 62, die in
einem hüllenseitigen
Hohlraum 64, der durch die Innenfläche der Wand 65 des
Moduls, Einlassrohrblech 66 und Auslassrohrblech 67 definiert ist,
angeordnet sind, ausgerüstet
ist. Der Begriff „Permeatormodul" wird hier so verwendet,
dass er eine Vorrichtung bedeutet, die eine Mehrzahl von Membraneinheiten
im Allgemeinen innerhalb eines gemeinsamen Gehäuses einschließt und wobei
die Einheiten wie bei einer Mehrfachkonfiguration so angewendet
werden, dass sie kooperativ mit einem einzigen Strom von erstem
Fluid und einem einzigen Strom von zweitem Fluid funktionieren.
Die Räume
zwischen den Endplatten 68 bzw. 69 und den Einlass-
bzw. Auslassrohrblechen definieren ferner Einlass- bzw. Auslassverteilerkammern 61 bzw. 63.
Jede Membraneinheit ist eine im Allgemeinen röhrenförmige Struktur, die ein Hohlfasersubstrat
mit einer dünnen
Beschichtung von amorphem Copolymer über der gesamten Außenfläche der
Faser einschließt.
Die Enden der Membraneinheiten enden an den Einlass- und Auslassrohrblechen
derart, dass der Raum innerhalb der Hohlfasern in Fluidverbindung
mit den Einlass- und Auslassverteilerkammern steht. Der Raum im
Inneren des Permeatormoduls innerhalb der Einlass- und Auslassverteilerkammern
und im Inneren der Hohlfasern kann als die „Rohrseite" des Moduls bezeichnet werden. Die Enden
der Membraneinheit werden so mit den Rohrblechen verbunden, dass
der Raum innerhalb der Fasern vom hüllenseitigen Hohlraum 64 isoliert
ist. Das Permeatormodul ist ferner mit Ein- bzw. Auslassstutzen 71 bzw. 72 für das erste
Fluid ausgerüstet.
Der Einlassstutzen 71 für
das erste Fluid ist an der Endplatte 68 montiert und öffnet sich
durch die Endplatte in Fluidverbindung mit Einlassverteilerkammer 61. Der
Auslassstutzen 72 für
das erste Fluid ist an der Endplatte 69 montiert und öffnet sich
durch die Endplatte in Fluidverbindung mit Auslassverteilerkammer 63.
Der Einlassstutzen 73 für
das zweite Fluid und der Auslassstutzen 74 für das zweite
Fluid sind auf der Hülle
des Permeatormoduls montiert und öffnen sich durch die Wand 65 in
Fluidverbindung mit dem hüllenseitigen
Hohlraum 64. In der veranschaulichten Ausführungsform sind
die Ein- und Auslassstutzen für
das zweite Fluid an gegenüberliegenden
Enden des Permeatormoduls gezeigt. Der hüllenseitige Hohhaum kann gegebenenfalls
ein oder mehrere interne Prallflächen 75 einschließen, von
denen lediglich eine in der Schnittansicht gezeigt ist, welche für strukturelles
Tragen der Membraneinheiten sorgen. Die Prallflächen enthalten Öffnungen 76,
von denen lediglich eine gezeigt ist, die so angepasst sind, dass
sie einen kontinuierlichen, labyrinthartigen Pfad zwischen den Ein-
und Auslassstutzen für
das zweite Fluid schaffen. Die Membraneinheiten können in
Bündeln
gruppiert sein, die mehrere Einheiten umfassen, und ein Permeatormodul
kann eine Mehrzahl von Bündeln
einschließen.
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Bei
der Verwendung kann ein erstes Fluid, beispielsweise ein Gasgemisch,
das eine durchtretende gasförmige
Komponente einschließt,
durch die Rohrseite strömen
gelassen werden. Eine Quelle für
das Gasgemisch wird mit dem Einlassstutzen für das erste Fluid verbunden
und das Gasgemisch kann in die Einlassverteilerkammer 61 eintreten,
durch das Innere der Hohlfasern 62 durchströmen, in
die Auslassverteilerkammer 63 ausströmen und durch den Auslassstutzen 72 für das erste
Fluid in einen Sammelbehälter
abgeblasen werden. Das zweite Fluid kann durch den Einlassstutzen 73 für das zweite
Fluid eingeführt
und durch den hüllenseitigen
Hohlraum um die Membraneinheiten herum und durch die Prallflächenöffnungen
gepumpt werden, bis es schließlich
den Auslassstutzen 74 für
das zweite Fluid zum Sammeln erreicht. In der veranschaulichten Ausführungsform,
in der die Außenflächen der
Hohlfasern mit amorphem Copolymer beschichtet sind, ist vorzugsweise
das (erste) Fluid auf der Rohrseite ein Gas und das (zweite) Fluid
auf der Hüllenseite
eine Flüssigkeit.
Es ist ersichtlich, dass die durchtretende gasförmige Komponente durch die
Beschichtung aus amorphem Copolymer zwischen erstem und zweitem
Fluid wandert.
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Es
ist leicht klar, dass viele Variationen der Arten von Betrieb, Anzahl,
Gestalt und Platzierung der Permeatormodulelemente zur Verwendung
in der vorliegenden Erfindung geeignet sind. Variationen der in 6 gezeigten
Ausführungsform,
die als in den Umfang der vorliegenden Erfindung fallend angesehen
werden, schließen
beispielsweise (a) Auftragen der amorphen Copolymerbeschichtung
auf die Innenfläche
der Hohlfaser oder sowohl auf Innen- als auch Außenflächen; und (b) Durchleiten der
Flüssigkeit
durch die Rohrseite und Strömen
Lassen eines Gases oder einer anderen Flüssigkeit durch die Hüllenseite
ein. Wie hier anderswo bemerkt ist das Fluid in flüssigem Zustand
vorzugsweise in Kontakt mit der amorphen Copolymerseite der Membraneinheit.
Demgemäß ist, wenn
die Flüssigkeit
durch die Rohrseite fließt,
vorzugsweise das Innere der Hohlfasern mit dem amorphen Copolymer
beschichtet. Umgekehrt ist, wie in der in 6 veranschaulichten
Ausführungsform,
die Beschichtung auf der Außenfläche der
Fasern, wenn die Flüssigkeit
auf der Hüllenseite
des Permeatormoduls ist.
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In
einer weiteren, in Betracht gezogenen Ausführungsform können ein
oder mehrere Fluidstutzen mit einem Deckel verschlossen sein. Beispielsweise
kann der Stutzen für
das erste Fluid geschlossen sein. Dieses „Blind-Verstopfen" des rohrseitigen
Fluids bewirkt in der Regel, dass sich der Druck des rohrseitigen
Fluids mit dem Druck des Quellfluids ins Gleichgewicht setzt. In
noch einer weiteren Ausführungsform
kann der Rohraufbau, d. h. der Fluideinlassstutzen, Einlassverteilerkammer,
Rohre, Auslassverteilerkammer und Auslassstutzen, ohne die Hülle angewendet
werden. Die Untereinheit kann in einen Prozess- oder Lagerbehälter in Fluid eingetaucht werden,
um dieses Fluid ohne die Notwendigkeit, das Fluid durch eine Hüllenseite
des Moduls zu pumpen, zu be- oder entgasen.
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Diese
Erfindung wird nun durch Beispiele für bestimmte repräsentative
Ausführungsformen
davon veranschaulicht, wobei sich alle Teile, Anteile und Prozentsätze auf
das Gewicht beziehen, sofern nicht anders angegeben. Sofern nicht
anders angegeben oder wenn das Gegenteil aus dem Kontext ersichtlich
ist, sind alle Drücke,
auf die Bezug genommen wird, relativ zu Atmosphärendruck.
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BEISPIELE
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Beispiele 1 bis 13
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Ein
Dipolymer aus 85 Mol-% Perfluor-2,2-dimethyl-1,3-dioxol und 15 Mol-%
Tetrafluorethylen (nachstehend „Polymer A") wurde auf die folgenden drei Arten
von Hohlfasern aufgetragen, die von Spectrum Microgon (Laguna Hills,
Kalif.) geliefert wurden:
„Substrat A": Cellulosehohlfaser
mit 800 μm
Außendurchmesser,
600 μm Innendurchmesser
und 0,10 μm
Porengröße;
„Substrat
B": Polysulfonhohlfaser
mit 660 μm
Außendurchmesser,
500 μm Innendurchmesser
und Porengröße bei einer
Molekulargewichtsgrenze („MWCO") von 50.000; und
„Substrat
C": Polypropylenhohlfaser
mit 240 μm
Außendurchmesser,
200 μm Innendurchmesser
und 0,05 μm Porengröße.
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Die
Hohlfasern wurden entweder auf den Innen- oder Außenflächen mit
Beschichtungen der in Tabelle I angegebenen Dicken beschichtet.
Die beschichteten Fasern wurden in einem Permeatormodul im Wesentlichen
wie in 6 mit den in der Tabelle angegebenen wirksamen
Oberflächen
montiert. Die Sauerstoff/Stickstoff-Selektivitätsverhältnisse der beschichteten Fasern
wurden gemäß den in
U.S. Pat. Nr. 5,051,114 beschriebenen Vorgehensweisen gemessen.
Wie aus Tabelle I ersichtlich lagen alle Selektivitätsverhältnisse
weit genug über
1,4, wodurch bestätigt
wurde, dass die Beschichtung über
im Wesentlichen alle der Hohlfasersubstratoberflächen vollständig intakt war.
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Die
Messung der Dicke der Polymer A-Beschichtung auf den Hohlfasersubstraten
beinhaltete das Überkappen
des Auslassstutzens für
das erste Fluid und des Einlassstutzens für das zweite Fluid und Messen der
Permeationsgeschwindigkeit eines Gases durch die modularen Membraneinheiten
bei bekannten Bedingungen. Durch Vergleichen der Permeationsgeschwindigkeiten
mit denen von flachen Folien von Polymer A mit bekannter Dicke von
etwa 25 bis 50 μm
wurden die mittleren Dicken der beschichteten Fasern berechnet.
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Diese
Beispiele zeigen, dass das amorphe Perfluor-2,2-dimethyl-1,3-dioxol-Copolymer
in dünnen Schichten
auf Hohlfasern aufgetragen werden kann, die für die Funktion des Be- und
Entgasens von Flüssigkeit
geeignet sind.
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Beispiele 14 bis 16 und
Vergleichsbeispiele 1 bis 3
-
Ein
Permeatormodul mit klarer Hülle,
im Wesentlichen wie in 6 gezeigt, wurde unter Verwendung bestimmter
Polypropylenhohlfasern hergestellt, die auf der Außenseite
mit einer Schicht von 2 bis 6 μm
Polymer A beschichtet waren. Eine Lösung von 50/50 Isopropanol(„IPA")/Wasser wurde durch
die Hüllenseite
des Permeatormoduls gepumpt. Die Rohrseite wurde mit Umgebungsatmosphäre belüftet.
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Der
Druck der IPA-Lösung
wurde erhöht,
bis Lösung
durch die Membraneinheit durchbrach, wie durch visuelle Beobachtung
von Flüssigkeit
im rohrseitigen Raum angezeigt. Die Sauerstoff/Stickstoff-Selektivität des Permeatormoduls
wurde gemäß der in
den Beispielen 1 bis 13 angeführten
Vorgehensweise bestimmt. Die Drücke
beim Beginn des Durchbrechens verschiedener Proben mit einer Reihe
von Sauerstoff/Stickstoff-Selektivitäten wurden bestimmt und aufgezeichnet,
wie in Tabelle II aufgeführt.
Der Test wurde auch an einer unbeschichteten Polypropylenhohlfaser
durchgeführt. Tabelle
II
- * Durchbruch überstieg die Grenze der Testausrüstung von
1,24 MPa (180 psig)
- ** 200 μm
I. D./250 μm
O. D. 0,05 μm
Porengröße Polypropylenhohlfaser
von Hoechst Celanese.
-
Die
in diesen Experimenten verwendete IPA-Lösung ist repräsentativ
für Fluide
mit geringer Oberflächenspannung,
welche in Bioreaktoren verwendet werden. Vgl.-Bsp. 3 zeigt, dass
IPA-Lösung bei
niedrigem Druck durch das unbeschichtete Substrat durchbricht. In
den Vgl.-Bsp. 1 und 2 begann das Durchbrechen erst bei dem höheren Druck
von 172 kPa (25 psig). Das Durchbrechen wurde bei diesen Proben
wahrscheinlich durch unvollständige
Beschichtung des Substrats verursacht, wie durch das niedrige O2/N2-Selektivitätsverhältnis gezeigt.
Im Gegensatz dazu konnten Proben mit höheren Selektivitätsverhältnissen
als 1,4 dem Druchbrechen widerstehen, bis deutlich höhere Drücke als
172 kPa (25 psig) erreicht wurden. Die hohen Selektivitäten dieser
Proben zeigten an, dass die PDD-Copolymerbeschichtung über die
Oberfläche
des Substrats hinweg vollständig
kontinuierlich war. Die hohen Drücke
beim Beginn des Durchbrechens der operativen Beispiele enthüllen, dass
der Druck einer Flüssigkeit,
die gelöstes
Gas enthält,
in einer PDD-Copolymermembraneinheit beträchtlich erhöht werden kann, wodurch die
Löslichkeit
des gelösten
Gases erheblich angehoben wird. Auf diese Weise können die
Wanderung von Gas in die Flüssigkeit
ohne Blasenbildung und die Begasungsrate verbessert werden.
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Beispiel 17 und Vergleichsbeispiele
4 und 5
-
Die
folgenden drei Arten von flachen Folienmembraneinheiten wurden hergestellt:
(Bsp. 17) eine Verbundmembraneinheit, die aus einer Schicht von
1 μm Dicke
nichtporösem
Polymer A auf einer porösen
Schicht von 100 μm
Dicke aus Gore-TexTM expandiertem Polytetrafluorethylen
(e-PTFE); (Vgl.-Bsp. 4) eine poröse
monolithische unbeschichtete 100 μm
e-PTFE Folie; und (Vgl.-Bsp. 5) eine monolithische nichtporöse Silikonkautschukfolie
von 1250 μm
Dicke von Ben-Tech Medical, (Kalifornien). Jede Membraneinheit umfasste
ein kreisförmig
perforiertes Metallblech zwecks strukturellen Tragens. Zwei von
jedem Typ von getragener Membraneinheit wurden auf gegenüberliegenden
Seiten eines rechtwinkligen, lollipop-förmigen Moduls, das schematisch in 3 veranschaulicht
ist, montiert. Die Membraneinheiten 31 (eine gezeigt) wurden
in Rahmen 32 platziert, wodurch eine vollständige Abdichtung
um den Umfang herum geschaffen wurde. Im Falle der Verbundmembraneinheit
zeigte die mit Polymer A beschichtete Seite nach außen. Das
Gehäuse 33,
Rahmen und Membraneinheiten definierten eine Innenkammer, nicht
gezeigt, der durch Zufuhrrohr 34 Gas zugeführt wurde.
Jede Membraneinheit wies 65 cm2 Oberfläche 39 auf,
die durch die Perforationen 37 des Metallblechs 38 freilagen, wodurch
eine effektive Fläche
für die
Gaspermeation des Gesamtmoduls von 130 cm2 bereitgestellt
wurde. Als die Silikonkautschukfolienmembraneinheit unter Druck
gesetzt wurde, wölbte
sie sich halbkugelig durch die Perforationen des Metallblechs vor,
wodurch die Modulfläche
effektiv verdoppelt wurde. Nach dem Eintauchen eines Moduls in ein
5 L Reservoir von Wasser wurde Sauerstoff bei dem in Tabelle III
angegebenen Druck in das Zufuhrrohr geleitet. Ein Rührer im
Reservoir wurde während
jedes Versuchs rotiert, wobei mit 50 Upm angetrieben wurde. Sauerstoff
wurde so in das Wasser mit der höchsten
Geschwindigkeit ohne Blasenbildung überführt. Die Konzentration von
gelöstem
Sauerstoff im Wasser wurde während
eines Zeitraums von 30 bis 60 Minuten gemessen und die Anfangsgeschwindigkeit
des Sauerstofftransfers ist in Tabelle III aufgeführt.
-
-
Die
Daten aus Tabelle III zeigen, dass eine Beschichtung mit 1 μm Polymer
A, die zu einem e-PTFE-Substrat
zugefügt
wurde, die Sauerstoffabgabegeschwindigkeit an Wasser um über 100%
verbesserte. Die Verbesserung wurde offensichtlich durch die Fähigkeit,
das Gas unter Druck zu setzen, unterstützt, wodurch die Triebkraft
verstärkt
wurde, ohne Sauerstoffblasen in der Flüssigkeit zu verursachen. Bei
höherem Druck
als 6,89 kPa (1 psig) ließ die
unbeschichtete e-PTFE-Membran
so viel Sauerstoff durch, dass sich im Wasser Blasen bildeten. Bei
demselben gasseitigen Druck von 21 kPa (3 psig) betrug die Durchlassgeschwindigkeit
von gelöstem
Sauerstoff durch die neue Membraneinheit auch mehr als das Dreifache
der Geschwindigkeit durch die Silikonkautschukfolie. Es ist bekannt,
dass der Sauerstofffluss durch eine Dicke von 1 μm Polymer A etwa das 4900-Fache
desjenigen durch eine Dicke von 1250 μm Silikonkautschuk beträgt. Somit
zeigt das beobachtete Verhältnis
der Abgabegeschwindigkeiten von 3:1 zwischen Bsp. 17 und Vgl.-Bsp.
5, dass der Fluss durch den Massentransfer von Sauerstoff in das
Wasser begrenzt war. Da dünne
Beschichtungen von PDD-Copolymeren in Membraneinheiten eingebracht
werden können,
die zu einer Dichte von Oberfläche
pro Volumeneinheit gepackt werden können, die das etwa Achtfache
derjenigen von dicken Folienmembranen beträgt, zeigt dieses Beispiel,
dass die Gesamtverbesserung des Gasflusses, die mit der vorliegenden
Erfindung bei der Anreicherung von Sauerstoff in Wasser erhältlich ist,
relativ zu Silikonkautschuk 25- bis 30-fach sein sollte.
-
Beispiel 18 und Vergleichsbeispiel
6
-
Sauerstoff
wurde in Wasser überführt, wobei
ein Permeatormodul mit einer Hüllenseite
mit einem Fassungsvermögen
für Wasser
von 1,5 L verwendet wurde, im Wesentlichen wie in 6 gezeigt.
Das Modul setzte Membraneinheiten aus Hohlfasern von Substrat A
ein, die auf der Außenseite
mit Polymer A beschichtet waren und eine effektive Fläche für den Gasdurchlass
von 50 cm2 (Bsp. 18) aufwiesen. Sauerstoff
wurde an der Rohrseite mit 34,5 kPa (5 psig) zugeführt und
Wasser mit etwa 26 bis 28°C
wurde mit 0,5 L/min. durch die Hüllenseite
geleitet. Die Konzentration von gelöstem Sauerstoff wurde 8 Minuten
lang jede Minute gemessen. Die Daten sind als Punkte „A" gekennzeichnet,
die in 4 als Konzentration von Sauerstoff in Wasser gegen die
Zeit aufgetragen sind. Das Experiment wurde bei 69 kPa (10 psig)
(Punkte „B") und 138 kPa (20
psig) (Punkte „C") wiederholt. Zum
Vergleich wurde die Sauerstoffabgabe an Wasser durch eine mikroporöse Polyvinylidenfluorid-(„PVDF") membran mit 150 μm Dicke und
50 cm2 Fläche bei 34,5 kPa (5 psig) (Vgl.-Bsp.
6) gemessen. Die Ergebnisse sind als Punkte „D" in 4 aufgetragen.
Die Figur veranschaulicht, dass die Sauerstoffdurchlässigkeit
gemäß dem neuen
Verfahren derjenigen von PVDF, einem hydrophoben, mikroporösen Polymer,
entsprach. Außerdem
ist ersichtlich, dass die Sauerstoffdurchlässigkeit ohne Blasenbildung,
die sich beim neuen Verfahren ergibt, dramatisch erhöht werden
kann, indem der rohrseitige Druck erhöht wird.
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Beispiele 19 und 20 und
Vergleichsbeisniele 7 und 8
-
Sf-21-Zellen
mit hohem Sauerstoffbedarf wurden mit einer Dichte von etwa 250 × 103 Zellen/mL in Cyto-Sf-9-Kulturmedium (Kemp
Biotechnologies, Inc.) in einem 5L-Bioreaktor bei 27°C platziert.
Der Sauerstoffbedarf wurde experimentell für diese Zellen zu etwa 10–10 mL/(min.-Zelle)
bestimmt. 5 bis 7 Tage wurde Sauerstoff durch eine flache Folienmembraneinheit
mit 130 cm2 Fläche aus Polymer A mit 1 μm Dicke,
das auf 100 μm
dickes, 0,05 μm
mikroporöses
expandiertes Polytetrafluorethylensubstrat beschichtet war, mit
einer wirksamen Gasgeschwindigkeit, die 50%ige Sättigung bereitstellte, dem
Kulturmedium zugeführt.
Die mit Polymer A beschichtete Seite der Membraneinheit war dem
Kulturmedium ausgesetzt. Der Reaktor wurde täglich auf Zelldichte und Lebensfähigkeit
hin beprobt. Die Lebensfähigkeit
wurde bestimmt, indem eine Probe der Zellpopulation von gewählter Verdünnung mit
0,4% wässrigem
Trypanblaufarbstoff gemischt wurde und ungefärbte (lebensfähige) und
gesamte Zellen mit einem Hämozytometer
gezählt
wurden. In allen Fällen
betrug die Lebensfähigkeit
mindestens 90%. Die Kultur konnte sich bis zum Punkt des Versagens
fortpflanzen, an dem der zugeführte
Sauerstoff den Bedarf nicht mehr decken konnte. Nachfolgend fiel
die Konzentration von gelöstem Sauerstoff
auf null ab und die Kultur starb ab. Die Spitzenzelldichte wurde
am Punkt des Versagens berechnet. In beiden der genau gleichen Bestimmungen
Bsp. 19 und 20 betrug die Spitzenzelldichte 2,7 × 106 Zellen/mL, was
anzeigt, dass 2,1 × 104 Zellen/(mL·cm2)
von dem Sauerstoff, der durch die neue Membraneinheit bei Testbedingungen übertragen
wird, ernährt
werden können.
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Das
Experiment wurde genau gleich wiederholt (Vgl.-Bsp. 7 und 8), wobei
die Membraneinheit durch eine flache Folie mit 260 cm2 aus
1250 μm
dickem Silikonkautschuk ersetzt wurde. Es wurden Spitzenzelldichten
am Punkt des Versagens von 1,7 × 106 Zellen/mL und 1,2 × 106 Zellen/mL
beobachtet. Diese Werte lassen sich auf 0,7 × 104 bzw.
0,5 × 104 Zellen/(mL·cm2)
ernährbare
Zellen pro Membraneinheitsfläche
umrechnen und zu 0,6 × 104 Zellenl(mL·cm2)
mitteln. Diese Beispiele zeigen, dass das erfindungsgemäße Verfahren
das 3,5-Fache der Zelldichte pro Flächeneinheit ernähren kann
als Silikonkautschuk. Dieses Ergebnis ist mit den Ergebnissen der
Beispiele 17 und Vgl.-Bsp. 4 und 5 konsistent.
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Beispiel 21
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Von
der neuen Membraneinheit wurde wie folgt gezeigt, dass Zellen in
Kultur nicht daran haften. Vero-Zellen, eine etablierte, von Anhaftung
abhängige
Zelllinie, die von der Niere Grüner
Meerkatzen stammt, wurden in einen T-75-Zellkulturkolben gesät, der 50/50
DMEM/F12 (10% FBS) Zellkulturmedium enthielt. Ein Stück Membraneinheit,
das aus einer auf eine 100 μm
Schicht von e-PTFE beschichteten 1 μm Schicht von Polymer A bestand,
wurde dampfsterilisiert und in den Kolben platziert. Die Zellen
konnten sich so fortpflanzen, dass sie auf dem Glas des Kolbens
und in Kontakt mit der Membraneinheit zusammenflossen. Kurz vor
dem Zusammenfluss wurde die Membran in eine Petrischale überführt, mit
1 × Phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
(PBS) gewaschen und mit 1% Neutralrotfarbstoff angefärbt. Der
Kulturkolben wurden in gleicher Weise entleert, gespült und angefärbt. Eine
Minute nach dem Anfärben
wurden sowohl die Membran als auch der Kulturkolben sorgfältig mit
PBS gespült.
Von der Membran wurde die Farbe klar abgespült, was anzeigt, dass keine
Zellen am Membranmaterial hafteten, jedoch blieb das Glas am Boden
des Kolbens rot, was aufzeigt, dass die Zellen an dem Kolben hafteten.
Dieses Beispiel zeigt, dass Bioreaktormasse nicht an Perfluor-2,2-dimethyl-1,3-dioxol-Copolymeren
haften sollte, und deshalb sollte das Material bei der Verwendung
im Bioreaktor für
dauerhafte Funktion sorgen.
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Beispiel 22 und Vergleichsbeispiel 9
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Eine
130 cm2 Membraneinheit aus einer 1 μm dicken
Schicht von Polymer A, die auf eine 100 μm dicke Schicht eines 0,05 μm mikroporösen e-PTFE-Substrats
beschichtet war, wurde an einem Permeatormodul, im Wesentlichen
wie in 3 gezeigt, montiert. Das Modul wurde dazu verwendet,
drei aufeinander folgende Sf-21-Zellkulturen mit Sauerstoff anzureichern,
bis jede Zellpopulation einen durch einen Abfall der Sauerstoffkonzentration
angezeigten Spitzenwert erreichte. Jede Anreicherung mit Sauerstoff
dauerte etwa 5 bis 7 Tage. Nach diesen Anreicherungen mit Sauerstoff
wurde dann die Fähigkeit
der Membraneinheit, Sauerstoff zu übertragen bestimmt, indem das
Modul in ein Wasserbad eingetaucht und Sauerstoff zugefügt wurde.
Die Konzentration von gelöstem
Sauerstoff im Bad wurde periodisch aufgezeichnet und die Ergebnisse
sind in 5 als Linie „A" aufgetragen. Nachfolgend wurde die
Membranstruktur mit TergizymeTM gewaschen
und die Messungen der Anreicherung von Sauerstoff im Wasserbad wurden
wiederholt. Die Ergebnisse sind als Linie „B" in 5 aufgetragen.
Diese Vorgehensweisen wurden genau gleich wiederholt, ausgenommen
dass eine 1250 μm
dicke Membran aus Silikonkautschuk (Vgl.-Bsp. 9) an Stelle des Polymer
A/e-PTFE- Substrats
verwendet wurde. Die Daten von vor bzw. nach dem Waschen sind in 5 als
Linien „C" bzw. „D" aufgetragen.
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Die
Steigungen der Linien A bis D geben die Sauerstoffdurchlässigkeit
der Membranträgerstrukturen an.
In gereinigten bzw. verschmutzten Zuständen betrugen die Sauerstoffdurchlässigkeiten
der neuen Membraneinheit 0,995 bzw. 0,893 mL/(L·Minuten), was ein lediglich
10%iges Absinken der Sauerstoffdurchlässigkeit auf Grund von Verschmutzung
zeigt. Die sauberen bzw. verschmutzten Sauerstoffdurchlässigkeiten
für die
Silikonkautschukmembraneinheit betrugen 0,600 bzw. 0,349. Der Silikonkautschuk
erlitt ein beträchtliches
Absinken der Sauerstoffdurchlässigkeit
von 42%, was nahelegt, dass die neue Membraneinheit viel besser
zur Verarbeitung im Bioreaktor geeignet ist als herkömmliches
Material. Außerdem
war die Sauerstoffdurchlässigkeit
der mit Polymer A beschichteten Membraneinheit viel größer als
die des Silikonkautschuks sowohl in gereinigten als auch in verschmutzten
Zuständen.
Selbst in verschmutztem Zustand ergab die erfindungsgemäße Membraneinheit
eine 49% höhere
Durchlässigkeit
als die gereinigte Silikonkautschukmembran.
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Beispiel 23 und Vergleichsbeispiel
10
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Ein
Permeatormodul des in 6 gezeigten Typs wurde mit 53
PVDF-Hohlfasern, die auf der Innenseite mit einer 0,5 μm dicken
Schicht von Polymer A beschichtet waren (Bsp. 23), ausgerüstet. Die
PVDF-Hohlfasern hatten einen Innendurchmesser von 1 mm und waren
11,94 cm lang, was das Modul mit einer Massentransferfläche von
200 cm2 versah. Anfangs deoxygeniertes Wasser
in einem 56,8 L abgedichteten Tank wurde durch die Rohrseite des
Permeatormoduls über
Ein- und Auslassstutzen für
das erste Fluid mit der in Tabelle IV aufgeführten Strömungsgeschwindigkeit rezirkuliert.
Luft mit 103 kPa (15 psig) wurde durch den Einlassstutzen für das zweite
Fluid der Hüllenseite
zugeführt.
Der Auslassstitzen für
das zweite Fluid wurde mit einem Deckel verschlossen. Die Konzentration
an im Wasser gelöstem
Sauerstoff wurde periodisch unter Verwendung eines Messgeräts YSI Modell
55 für
gelösten
Sauerstoff gemessen. Die Konzentration von gelöstem Sauerstoff wurde periodisch
gemessen. Bei zwei Gehalten von gelöstem Sauerstoff, genauer gesagt
bei 1 bis 2 und 5 bis 6 ppm, wurde die Sauerstofftransfergeschwindigkeit
(„OTR") aus den Messungen
von gelöstem
Sauerstoff gegen Zeit berechnet. Das Wasser wurde durch deoxygeniertes
Wasser ersetzt und die Vorgehensweise wurde erneut durchgeführt, ohne
das Permeatormodul zu wechseln. Die OTR bei niedrigem und hohem
Gehalt an gelöstem
Sauerstoff wurde wie zuvor berechnet. Diese OTR sind in Tabelle
IV angegeben.
-
Ein
Permeatormodul wurde identisch zu dem aus Bsp. 23 hergestellt, ausgenommen
dass die PVDF-Hohlfasern nicht beschichtet wurden (Vgl.-Bsp. 10).
Zwei aufeinanderfolgende Durchläufe
der Anreicherung mit Sauerstoff wurden wie in Bsp. 23 durchgeführt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle IV aufgeführt.
-
Die
OTR der ersten Durchläufe
bei jeweils den hohen und niedrigen Gehalten an gelöstem Sauerstoff von
Bsp. 23 und Vgl.-Bsp. 10 zeigen, dass die anfängliche Sauerstoffdurchlässigkeit
bei einer mit PDD-Copolymer beschichteten Membraneinheit mindestens
der einer herkömmlichen
Membraneinheit entspricht. Der Vergleich der OTR der ersten und
zweiten Durchläufe
in jeder Reihe zeigt, dass die OTR bei den mit PDD-Copolymer beschichteten
Hohlfasern stabil blieb. Beim hohen Gehalt an gelöstem Sauerstoff
nahm die OTR im zweiten Durchlauf zu. Die Durchläufe mit der unbeschichteten
PVDF-Membraneinheit zeigen an, dass vom ersten zum zweiten Durchlauf
bei jedem Gehalt an gelöstem
Sauerstoff die OTR auf ungefähr
die Hälfte
abfiel. Dies zeigt eine verbesserte Stabilität des Flusses gemäß dem neuen
Verfahren.
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Beispiel 24
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Ein
Permeatormodul des in 6 gezeigten Typs wurde aus 5.952
Polypropylenhohlfasern mit 200 μm
Innendurchmesser und 21,5 cm Länge
aufgebaut. Die Innenfläche
jeder Faser wurde mit einer 1,0 μm
dicken Schicht von Polymer A beschichtet, wodurch 8.035 cm2 effektive Massentransferfläche bereitgestellt
wurden. Wasser mit einer Anfangskonzentration an gelöstem Sauerstoff
von 6,44 ppm wurde durch den luftdichten Tank, der in Bsp. 23 verwendet
wurde, und die Rohrseite des Moduls bei 19°C rezirkuliert. Die Hüllenseite
des Moduls wurde unter einem Vakuum von –101 kPa (30 Zoll Hg Vakuum)
gehalten. Die Konzentration an gelöstem Sauerstoff wurde periodisch
mit einem Messgerät
YSI Modell 55 für
gelösten
Sauerstoff gemessen und daraus die OTR berechnet. Die in Tabelle
V aufgeführten
Daten bestätigen
die Fähigkeit
der mit PDD-Copolymer beschichteten Membraneinheit, eine Flüssigkeit
zu entgasen.
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Auch
wenn spezifische Formen der Erfindung zur Veranschaulichung in den
Zeichnungen und Beispielen gewählt
wurden und die vorstehende Beschreibung in spezifischen Begriffen
zum Zwecke der Beschreibung dieser Formen der Erfindung dargestellt
wurde, soll diese Beschreibung nicht den Umfang der Erfindung begrenzen,
der in den Ansprüchen
definiert ist.