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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft Zusammensetzungen, die ein immunmodulierendes
Molekül
(IMM) umfassen, das ein an ein Polynucleotid, das zumindest ein
immunstimulierendes Oligonucleotid enthält oder daraus besteht (ISS-PN),
konjugiertes Antigen umfasst. Außerdem betrifft sie Verfahren
zur Modulation der Immunantwort eines Wirbeltierwirts auf ein Antigen.
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ENTWICKLUNG
VERWANDTER GEBIETE
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Herkömmlicherweise
wird die Immunisierung eines Wirts gegen ein Antigen erreicht, indem
der Wirt wiederholt mit dem Antigen geimpft wird. Während die
meisten derzeitigen Vakzinen angemessene Antikörperreaktionen hervorrufen,
sind zelluläre
Reaktionen (insbesondere in Bezug auf durch Haupthistokompatibilitätskomplex-(MHC-)Klasse-I-restringierte
zytotoxische T-Zellen) im Allgemeinen nicht vorhanden oder schwach.
Bei vielen Infektionserkrankungen, wie beispielsweise Tuberkulose
und Malaria, haben humorale Reaktionen nur geringe Schutzwirkung
gegen Infektionen.
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Angesichts
der schwachen Immunantwort auf Proteinantigene ist eine Modulation
der Immunantworten auf diese Antigene von großer Bedeutung. Die Fähigkeit,
Immunantworten auf Protein- oder Peptidantigene zu modifizieren,
hat Bedeutung für
Tumortherapien, die Behandlung von Allergien und die Behandlung
anderer Zustände,
die durch die Auslösung
einer starken zellulären
Immunantwort erzeugt werden können.
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Die
WO96/02555 beschreibt immunmodulierende Oligonucleotide, die nichtmethylierte
CpG-Dinucleotide enthalten und aufgrund ihrer Fähigkeit, eine Immunantwort
zu stimulieren, therapeutischen Nutzen aufweisen.
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Raz
et al., Proceedings Of The National Academy Of Sciences Of USA,
Bd. 93, 5141–5145,
beschreiben die bevorzugte Auslösung
einer Th1-Immunantwort und Inhibition spezifischer IgE-Antikörperbildung durch
Plasmid-DNA-Immunisierung.
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Raz
et al., Arthritis & Rheumatism,
Bd. 39, Nr. 9, S. 615, beschreiben die mögliche Rolle von immunstimulierenden
DNA-Sequenzen (ISS) bei genetischer Immunisierung und Autoimmunität.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Zusammensetzungen, die ein ISS-PN
umfassen, das an ein IMM (das ein Antigen umfasst) konjugiert ist,
um ISS-PN/IMM-Konjugate zu bilden. Die ISS-PN/IMM-Konjugate der Erfindung
sind Immunmodulatoren ("biological
response modifiers")
in dem Sinne, dass sie die humorale und zelluläre Immunantwort eines Wirts
auf ein Antigen modifizieren.
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Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung eine immunmodulierende Zusammensetzung
bereit, die ein immunmodulierendes Molekül umfasst, worin dieses immunmodulierende
Molekül
ein Antigen umfasst, worin das Antigen an ein immunstimulierendes
Polynucleotid (ISS-PN) konjugiert ist, wobei dieses ISS-PN zumindest
eine immunstimulierende Sequenz (ISS) umfasst, welche die nichtmethylierte
Sequenz 5'-Cytosin, Guanin-3' umfasst, worin die
ISS zumindest sechs Nucleotide lang ist, worin dieses ISS-PN eine
Länge von
6 bis etwa 200 Nucleotiden aufweist und worin das Antigen aus einem
Tumorantigen, einem viralen Antigen, einem Allergen oder einem infektiösen Mikroorganismus
ausgewählt
ist.
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Ferner
stellt die Erfindung die Verwendung einer immunmodulierenden Zusammensetzung,
die ein immunmodulierendes Molekül
umfasst, worin das immunmodulierende Molekül ein Antigen umfasst, worin
das Antigen an ein immunstimulierendes Polynucleotid (ISS-PN) konjugiert
ist, wobei dieses ISS-PN zumindest eine immunstimulierende Sequenz
(ISS) umfasst, welche die nichtmethylierte Sequenz 5'-Cytosin, Guanin-3' umfasst, zur Herstellung eines Medikaments
zum Boosten einer Th1-Reaktion und/oder zur Unterdrückung einer
Th2-Reaktion auf das Antigen und/oder zur Reduktion von Antigen-stimulierter
IgE-Produktion bereit.
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Nachstehend
und in den beiliegenden Ansprüchen
sind bevorzugte Aspekte der Erfindung erläutert.
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Die
ISS-PN- und IMM-Komponenten des ISS-PN/IMM-Konjugats boosten synergistisch
das Ausmaß der
Immunantwort des Wirts auf ein Antigen auf einen Wert, der größer ist
als die Immunantwort auf entweder ein IMM, Antigen oder ISS-PN alleine.
Die ISS-PN/IMM-Konjugate verlagern außerdem die zelluläre Immunantwort
weg vom Helfer-T-Lymphozyten-Typ-2-(Th2-)Phänotyp zu einem Helfer-T-Lymphozyten-Typ-1-(Th1-)Phänotyp. Diese
Reaktionen auf ISS-PN/IMM-Konjugate sind vor allem während der
wichtigen frühen
Phase der Immunantwort eines Wirts auf ein Antigen akut.
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Zu
diesem Zweck werden PN/IMM-Konjugate über jeden Pfad abgegeben, bei
dem antigensensibilisierte Wirtsgewebe mit dem PN/IMM-Konjugat in
Kontakt gebracht werden. ISS-PN/IMM-Konjugate, die auf diese Weise
verabreicht werden, boosten sowohl humorale (Antikörper) als
auch zelluläre
(Th1-Typ) Immunantworten des Wirts. Somit wird durch die Verwendung
des Verfahrens zum Boosten der Immunreaktionsfähigkeit eines Wirts bei einer
darauf folgenden Exposition mit einem Sensibilisierungsantigen ohne
Immunisierung das Risiko einer Th2-vermittelten, durch Immunisierung
ausgelösten
Anaphylaxie durch Unterdrückung von
IgE-Produktion als Reaktion auf die Antigenexposition verhindert.
Eine insbesondere bevorzugte Verwendung in Bezug auf diesen Aspekt
der Erfindung ist die Behandlung von lokalisierten allergischen
Reaktionen in Zielgewebe, über
das Allergene in den Körper
eindringen, wie beispielsweise Haut und Schleimhaut.
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Eine
Unterdrückung
des Th2-Phänotyps
gemäß der Erfindung
ist auch bei der Reduzierung von antigenstimulierter IL-4- und IL-5-Produktion
nützlich.
Somit umfasst die Erfindung die Verabreichung eines ISS-PN/IMM-Konjugats
an einen Wirt, um den Th2-Phänotyp
zu unterdrücken,
der mit herkömmlicher
Antigenimmunisierung assoziiert wird (z.B. für Impfungen oder Immuntherapie
gegen Allergien).
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Die
Verlagerung zu einem Th1-Phänotyp,
die gemäß der Erfindung
erreicht wird, wird von einer erhöhten Sekretion von IFN-α, -β und -γ sowie von
IL-12 und IL-18 begleitet. Jedes dieser Cytokine fördert die
Immunabwehr des Wirts gegen intrazelluläre Pathogene, wie beispielsweise
Viren. Somit umfasst die Erfindung auch die Verwendung von ISS-PN/IMM-Konjugaten
zur Verabreichung an einen Wirt, um pathogene Infektionen zu bekämpfen.
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Auch
die Angiogenese wird im Th1-Phänotyp
gefördert
(anscheinend durch die Stimulierung durch IL-12). Somit umfasst
die Erfindung auch die Verabreichung von ISS-PN/IMM-Konjugaten an
einen Wirt, um therapeutische Angiogenese zu stimulieren und so
Zustände
zu behandeln, bei denen lokalisierter Blutfluss eine wichtige ätiologische
Rolle spielt, wie beispielsweise bei Retinopathien.
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Zu
den Zusammensetzungen, die ISS-PN/IMM-Konjugaten umfassen, gehören ein
an ein Polynucleotid, das zumindest eine immunstimulierende Oligonucleotid-(ISS-ODN-)Gruppierung
enthält
oder daraus besteht, konjugiertes IMM. Die ISS-ODN-Gruppierung ist ein
einzel- oder doppelsträngiges
DNA- oder RNA-Oligonucleotid mit zumindest 6 Nucleotidbasen, das
ein modifiziertes Oligonucleosid oder eine Sequenz aus modifizierten
Nucleosiden umfassen oder daraus bestehen kann.
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Die
ISS-ODN-Gruppierungen umfassen eine CpG-hältige Nucleotidsequenz oder
einen p(IC)-Nucleotidsequenz, die ein Palindrom sein kann, oder
sind von solch einer flankiert. Wenn die Oligonucleotidgruppierung
eine CpG-Sequenz umfasst, kann sie eine Hexamerstruktur enthalten,
die aus Folgendem besteht: 5'-Purin,
Purin, CG, Pyrimidin, Pyrimidin-3'. Beispiele für solche Hexamerstrukturen
sind AACGTT, AGCGTT, GACGTT, GGCGTT, AACGTC und AGCGTC.
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In
einem Aspekt der Erfindung besteht das ISS-PN aus einem ISS-ODN.
Alternativ dazu kann das ISS-PN ein ISS-ODN umfassen.
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In
einem Aspekt der Erfindung besteht der IMM-Konjugatpartner des ISS-PN
aus einem Antigen. Solche Antigene sind aus der Gruppe aus Antigenen,
die aus Proteinen, Peptiden, Glykoproteinen, Polysacchariden und
Gangliosiden besteht, ausgewählt.
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In
einem weiteren Aspekt der Erfindung umfasst der IMM-Konjugatpartner
ein Antigen und außerdem ein
immunstimulierendes Molekül,
das aus der Gruppe aus solchen Molekülen, die aus Adjuvanzien, Hormonen,
Wachstumsfaktoren, Cytokinen, Chemokinen, Targeting-Proteinliganden
und trans-aktivierenden Faktoren besteht, ausgewählt ist.
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In
einem weiteren Aspekt der Erfindung ist das ISS-PN/IMM-Konjugat
für eine
gezielte Verabreichung, beispielsweise durch Anhaftung an einen
monoklonalen Antikörper,
einen Rezeptorliganden und/oder Liposom, modifiziert.
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Pharmazeutisch
annehmbare Zusammensetzungen aus ISS-PN/IMM-Konjugaten zur Verwendung bei
der Umsetzung der Erfindung werden bereitgestellt. Wenn es für den beabsichtigten
Therapieverlauf passend ist, können
die ISS-PN/IMM-Konjugate
zusammen mit entzündungshemmenden
oder immuntherapeutischen Wirkstoffen verabreicht werden. Somit
ist eine zur Verwendung bei der Umsetzung des Verfahrens der Erfindung
besonders nützliche
Zusammensetzung eine, bei der ein entzündungshemmender Wirkstoff (z.B. ein
Glucocorticoid) mit einem ISS-PN/IMM-Konjugat
vermischt oder weiter an ein solches konjugiert ist.
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Die
ISS-PN/IMM-Konjugate können
auch in Form eines Sets bereitgestellt sein, das ISS-PN/IMM-Konjugate
und beliebige weitere Medikamente sowie eine Vorrichtung zur Verabreichung
der ISS-PN/IMM-Konjugate an Wirtsgewebe und Reagenzien zur Bestimmung
der biologischen Wirkung der ISS-PN/IMM-Konjugate auf einen behandelten
Wirt enthält.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein Diagramm, das die starke Immunantwort vom Th1-Typ (gemessen
durch die Produktion von IgG2a gegenüber einem IMM-Antigen), die
durch ISS-PN/IMM
(Verhältnis
1:5) stimuliert wird, im Vergleich zu den Werten von Th2-ähnlichen Reaktionen, die durch
ein ISS-hältiges,
für eine
Antigen kodierendes Plasmid (pACB-Z) stimuliert werden; zum Antigen
alleine (β-gal);
zum Antigen, das mit einer ISS vermischt ist (Verhältnis 1:5);
zum Antigen, das an ein nichtstimulierendes PN konjugiert ist (mISS-Konj.;
Verhältnis
1:5); zum Antigen in einem Adjuvans (Alaun); und, als Bezugswert,
zu den IgG2a-Wertert in naiven (nicht exponierten) Mäusen zeigt.
Die horizontale Achse zeigt die Menge (Einheiten/ml) des Antikörpers; die
vertikale Achse zeigt die Anzahl an Wochen, die der primären Antigenexposition
folgen.
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2 ist
ein Diagramm, das die Werte der Th2-Typ-Immunantworten (gemessen
durch die Produktion von IgG1 gegenüber einem IMM-Antigen), die
durch ein ISS-hältiges,
für ein
Antigen kodierendes Plasmid (pACB-Z) stimuliert werden; des Antigens
alleine (β-gal);
des Antigens, das mit einer ISS vermischt ist (Verhältnis 1:5);
des Antigens, das an ein nichtstimulierendes PN konjugiert ist (mISS-Konj.;
Verhältnis
1:5); des Antigens in einem Adjuvans (Alaun); und, als Bezugswert,
die IgG1-Werte in
naiven (nicht exponierten) Mäusen
zeigt, alle im Vergleich zur starken Th1-Typ-Immunantwort, die in mit ISS-PN/IMM
immunisierten Mäusen auftritt
(Verhältnis
1:5). Die horizontale Achse zeigt die Werte (Einheiten/ml) des Antikörpers; die
vertikale Achse zeigt die Anzahl an Wochen nach der primären Antigenverabreichung.
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3 ist
ein Diagramm, das die starke Immunantwort vom Th1-Typ (gemessen
durch die Produktion von IgG2a gegenüber einem IMM-Antigen), die
durch ISS-PN/IMM
stimuliert wird, im Vergleich zu den Werten von Th2-ähnlichen
Reaktionen, die durch das Antigen alleine (AgE) und ein Antigen,
das an ein nichtstimulierendes PN konjugiert ist (mISS-Konj.), stimuliert
werden. Das Verhältnis
zwischen Antigen und PN beträgt
immer 1:5. Die horizontale Achse zeigt die Werte (Einheiten/ml)
des Antikörpers;
die vertikale Achse zeigt die Werte 4 Wochen nach der primären Antigenexposition
(schraffierte Balken) und 2 Wochen nach der sekundären Antigenexposition
(schwarze Balken).
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4 ist
ein Diagramm, das die Werte von Immunantworten vom Th2-Typ (gemessen
durch die Produktion von IgG1 gegenüber einem IMM-Antigen), die
durch das Antigen alleine (AgE) und ein Antigen, das an ein nichtstimulierendes
PN konjugiert ist (mISS-Konj.), stimuliert werden, im Vergleich
zur starken Immunantwort vom Th1-Typ,
die in ISS-PN/IMM-immunisierten Mäusen stimuliert werden, zeigt.
Das Verhältnis
zwischen Antigen und PN beträgt
immer 1:5. Die horizontale Achse zeigt die Werte (Einheiten/ml)
des Antikörper; die
vertikale Achse zeigt die Werte 4 Wochen nach der primären Antigenexposition
(schraffierte Balken) und 2 Wochen nach der sekundären Antigenexposition
(schwarze Balken).
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5 ist
ein Diagramm, das die Werte der Unterdrückung von Th2-assoziierter
Anti-Antigen-(AgE-)IgE-Produktion
durch ISS-PN/IMM im Vergleich zu den Werten der IgE-Produktion zeigt,
die durch das Antigen alleine (AgE) und das Antigen, das an ein
nichtstimulierendes PN konjugiert ist (mISS-Konj.), stimuliert wird.
Das Verhältnis
zwischen Antigen und PN beträgt
immer 1:5. Die horizontale Achse zeigt die Werte (Counts pro Minute;
cpm) des Antikörper;
die vertikale Achse zeigt die Werte 4 Wochen nach der primären Antigenexposition
(schraffierte Balken) und 2 Wochen nach der sekundären Antigenexposition
(schwarze Balken).
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6 ist
ein Diagramm, das die hohen Werte von Th1-assoziierter Interferon-γ-(IFNg-)Produktion,
die durch ISS-PN/IMM stimuliert wird, im Vergleich zu den relativ
niedrigen Werten des Th1-Cytokins, das durch ein ISS-hältiges,
für ein
Antigen kodierendes Plasmid (pACB-Z) stimuliert wird; zum Antigen
alleine (β-gal);
zu dem mit einem ISS vermischten Antigen; zu einem an ein nichtstimulierendes
PN konjugierten Antigen (mISS-Konj.); zum Antigen in einem Adjuvans
(Alaun); und, als Bezugswert, zu den IFNg-Werten in naiven (nicht
exponierten) Mäusen
zeigt. Das Verhältnis
Antigen zu PN beträgt
immer 1:5. Die horizontale Achse zeigt die Werte (ng/ml) des Cytokins;
die vertikale Achse zeigt die Werte des Cytokins 4 Wochen nach der
primären Antigenexposition
(schraffierte Balken).
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7 ist
ein Diagramm, das die starke antigenspezifische zytotoxische T-Lymphozyten-(CTL-)Antwort,
die durch ISS-PN/IMM stimuliert wird, im Vergleich zu den Werten
der CTL-Produktion, die durch ein ISS-hältiges, für ein Antigen kodierendes Plasmid
(pACB-Z) stimuliert werden; zum Antigen alleine (β-gal); zu dem
mit einem ISS vermischten Antigen; zu dem mit einem nichtstimulierenden
PN konjugierten Antigen (mISS-Konj.); zum Antigen in einem Adjuvans
(Alaun); und, als Bezugswert, zu den CTL-Werten in naiven (nicht
beeinflussten) Mäusen
zeigt. Das Verhältnis
zwischen Antigen und PN beträgt
immer 1:5. Die horizontale Achse zeigt die Werte der erhaltenen
antigenspezifischen Zelllyse (als Prozentsatz der Kontrolle; kein
Antigen); die vertikale Achse zeigt die CTL-Werte, die bei verschiedenen
Effektor-(Antigen-)Ziel-Verhältnissen
von 0:1 bis 10:1 detektiert wurden. In der Legende ist angegeben,
wie die einzelnen Zellpopulationen behandelt wurden.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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A. Biologische Aktivität der ISS-PN/IMM-Konjugate
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Die
durch die ISS-PN/IMM-Konjugate der Erfindung stimulierte Immunantwort
unterscheidet sich von der Immunantwort von Wirbeltieren auf herkömmliche
Vakzinationen sowohl in ihrem Ausmaß als auch in ihrer Natur.
In Bezug auf Ersteres wird die Immunantwort eines Wirts auf ein
Antigen auf einen höheren
Wert geboostet als bei Verabreichung eines ISS-PN oder Antigens
alleine oder zusammen in unkonjugierter Form. Somit besteht ein überraschender
Aspekt der Erfindung darin, dass die Konjugation eines ISS-PN an
ein antigenhältiges
IMM zu einem Synergismus zwischen der immunstimulierenden Aktivität des ISS-PN
und der immunmodulierenden Aktivität des IMM führt, welche den Wirt wirksamer
gegen das Antigen immunisiert als erwartet.
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Vorteilhafterweise
unterscheidet sich die gemäß der Erfindung
stimulierte Immunantwort von der Immunantwort von Wirbeltieren auf
herkömmliche
Vakzination darin, dass Letztere zur Bildung eines Th2-Phänotyps führt, während bei
Ersterer ein Th1-Phänotyp gebildet
wird. In diesem Zusammenhang ist es nützlich, daran zu erinnern,
dass CD4+-Lymphozyten im Allgemeinen zu einer von zwei unterschiedlichen
Untergruppen gehören;
d.h. den Th1- und Th2-Zellen. Th1-Zellen sekretieren hauptsächlich IL-2,
IFNγ und
TNFβ (die letzten
beiden vermitteln Makrophagenaktivierung und verzögerte Hyperempfindlichkeit),
während
Th2-Zellen hauptsächlich
IL-4 (das die Produktion von IgE-Antikörpern stimuliert), IL-5 (das
Granulozyteninfiltration von Gewebe stimuliert), IL-6 und IL-10
sekretieren. Diese CD4+-Untergruppen wirken sich negativ aufeinander aus;
d.h. die Sekretion von Th1-Lymphokinen hemmt die Sekretion von Th2-Lymphokinen
und umgekehrt.
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Faktoren,
die wahrscheinlich eine Th1-Aktivierung bevorzugen, ähneln jenen,
die durch eine Virusinfektion hervorgerufen werden, und umfassen
intrazelluläre
Pathogene, Exposition gegenüber
IFN-β, IFN-α, IFNγ, IL-12 und
IL-18 und die Exposition gegenüber
geringen Antigendosen. Die Immunantworten vom TH1-Typ überwiegen
auch bei einer Autoimmunerkrankung. Faktoren, die wahrscheinlich
Th2-Aktivierung bevorzugen, umfassen die Exposition gegenüber IL-4
und IL-10, APC-Aktivität
vonseiten von B-Lymphozyten und hohen Antigendosen.
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Aktive
Th1-(IFNγ-)Zellen
fördern
zelluläre
Immunität
und sind daher von großem
Wert bei der Reaktion auf intrazelluläre Infektionen, während aktive
Th2-Zellen Antikörperproduktion
fördern
und somit bei der Reaktion auf extrazelluläre Infektionen von Wert sind
(mit dem Risiko von anaphylaktischen Ereignissen, die mit IL-4-stimulierter IgE-Antikörperproduktion
assoziiert sind). Deshalb weist die Fähigkeit, Immunantworten von Wirten
vom Th1- zum Th2-Repertoire und umgekehrt zu verlagern, wesentliche
klinische Bedeutung bei der Regelung der Immunität eines Wirts gegen eine Antigenexposition
auf (z.B. bei Infektionen oder allergischen Zuständen).
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Zu
diesem Zweck wird mit den Verfahren der vorliegenden Erfindung die
Immunantwort eines Wirts auf ein sensibilisierendes Antigen zu einem
Th1-Phänotyp
verschoben (Beispiel I). Folglich werden Th2-assoziierte Cytokinproduktion
und antigenstimulierte Produktion von IgE (Beispiele II und III)
unterdrückt,
wodurch das Risiko anhaltender allergischer Entzündungen beim Wirt verringert
und das Risiko von antigenvermittelter Anaphylaxie minimiert werden.
CTL-Produktion wird ebenfalls bei Tieren in höherem Ausmaß stimuliert, die gemäß der Erfindung
behandelt wurden. Da CTL-Produktion mit dem Antigenprocessing in
Klasse-I-MHC-Pfaden zusammenhängt,
kann eine erhöhte
CTL-Produktion aus nichtimmunstimulierendem PN/IMM als auch aus
ISS-PN/IMM hergestellt werden (Beispiel IV).
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Obwohl
die Erfindung nicht auf einen bestimmten Wirkungsmechanismus eingeschränkt ist,
ist erkennbar, dass PN die Aufnahme eines exogenen Antigens durch
antigenpräsentierende
Zellen zur Präsentation
durch Wirts-MHC-Klasse-I-Processingpfade
vereinfacht, die normalerweise nicht durch ein lösliches Antigen stimuliert
werden. Somit tragen ISS-PN/IMM ein Antigen in die MHC-Klasse-I-Processingpfade (was
auch durch PN/IMM ohne ISS-Aktivität erreicht werden kann) und
stimulieren dann eine Cytokinkaskade in einem Th1-Phänotyp (als
Ergebnisse von ISS-Aktivität).
Egal wie der Wirkungsmechanismus aussieht, durch die Verwendung
von ISS-PN/IMM zum Boosten der Reaktionsbereitschaft des Wirts gegenüber einem
sensibilisierenden Antigen und die Verlagerung zu einem Th1-Phänotyp wird
das Risiko einer durch Immunisierung vermittelten Anaphylaxie vermieden,
IgE-Produktion als
Reaktion auf ein sensibilisierendes Antigen unterdrückt und die
Notwendigkeit, das sensibilisierende Antigen zur Verwendung bei
einer Immunisierung zu identifizieren, aufgehoben.
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In
Bezug auf die Erfindung wird das "Boosten der Immunreaktionsbereitschaft
in einem Th1-Phänotyp" in einem ISS-PN/IMM-behandelten
Wirt wie folgt nachgewiesen:
- (1) Verringerung
der IL-4-Werte, die vor und nach einer Antigenexposition gemessen
werden; oder Detektion von geringeren (oder fehlenden) IL-4-Mengen
in ei nem behandelten Wirt im Vergleich zu einer antigengeprimten,
oder geprimten und provozierten, Kontrolle;
- (2) Erhöhung
der Menge von IL-12, IL-18 und/oder IFN (α, β oder γ) vor und nach einer Antigenexposition; oder
Detektion von höheren
Werten von IL-12, IL-18 und/oder IFN (α, β oder γ) in einem ISS-PN/IMM-behandelten
Wirt im Vergleich zu einer antigengeprimten, oder geprimten und
provozierten, Kontrolle;
- (3) IgG2a-Antikörperproduktion
in einem behandelten Wirt; oder
- (4) Verringerung der Werte von antigenspezifischem IgE, gemessen
vor und nach einer Antigenexposition; oder Detektion von geringeren
(oder fehlenden) Mengen von antigenspezifischem IgE in einem ISS-PN/IMM-behandelten
Wirt im Vergleich zu einer antigengeprimten, oder geprimten und
provozierten, Kontrolle.
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Beispiele
für Verfahren
zur Bestimmung solcher Werte sind in den Beispielen genauer erläutert.
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Somit
stellen die ISS-PN/IMM-Konjugate der Erfindung relativ sichere,
wirksame Mittel zur Stimulierung einer starken Immunantwort eines
Wirbeltiers gegenüber
einem beliebigen Antigen bereit.
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B. ISS-PN/IMM-Konjugate:
Struktur und Herstellung
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1. ISS-PN-Wurzelstruktur
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Die
ISS-ODN-Basis des ISS-PN/IMM-Konjugats der Erfindung umfasst ein
Oligonucleotid, das Teil eines größeren Nucleotidkonstrukts,
wie beispielsweise eines Plasmids, sein kann. Der Begriff "Polynucleotid" umfasst somit Oligonucleotide,
modifizierte Oligonucleotide und Oligonucleoside, und zwar alleine
oder als Teil eines größeren Konstrukts.
Das Polynucleotid kann einzelsträngige
DNA (ssDNA), dop pelsträngige
DNA (dsDNA), einzelsträngige
RNA (ssRNA) oder doppelsträngige
RNA (dsRNA) sein.
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Der
Polynucleotidteil kann linear oder ringförmig konfiguriert sein, oder
der Oligonucleotidteil kann sowohl lineare als auch ringförmige Segmente
enthalten. Modifikationen von Oligonucleotiden umfassen, sind jedoch
nicht eingeschränkt
auf, Modifikationen der 3'OH-
oder 5'OH-Gruppe,
Modifikationen der Nucleotidbase, Modifikationen der Zuckerkomponente
und Modifikationen der Phosphatgruppe.
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Die
Oligonucleotidbase von ISS-PN/IMM-Konjugaten kann Ribonucleotide
(die Ribose als einzige oder wichtigste Zuckerkomponente enthalten)
oder Desoxyribonucleotide (die Desoxyribose als wichtigste Zuckerkomponente
enthalten) umfassen, oder es können,
in Übereinstimmung
mit dem Stand der Technik, modifizierte Zucker oder Zuckeranaloga
in das Oligonucleotid der vorliegenden Erfindung inkorporiert sein.
Somit kann die Zuckergruppierung neben Ribose und Desoxyribose auch
Pentose, Desoxypentose, Hexose, Desoxyhexose, Glucose, Arabinose,
Xylose, Lyxose und eine zucker"analoge" Cyclopentylgruppe
sein. Der Zucker kann in Pyranosyl- oder in Furanosylform vorliegen.
In den modifizierten Oligonucleotiden der vorliegenden Erfindung
ist die Zuckergruppierung vorzugsweise das Furanosid von Ribose,
Desoxyribose, Arabinose oder 2'-0-Methylribose,
und der Zucker kann an die entsprechenden heterocyclischen Basen
gebunden sein, entweder in I- oder J-anomerer Konfiguration. Die
Herstellung dieser Zucker oder Zuckeranaloga und der entsprechenden "Nucleoside", worin Zucker oder
Analoga an eine heterocyclische Base (Nucleinsäurebase) per se gebunden sind,
ist bekannt und bedarf hierin keiner Erläuterung, mit Ausnahme des Ausmaßes der
Herstellung in Bezug auf spezifische Beispiele.
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Das
Phosphorderivat (oder die modifizierte Phosphatgruppe), die an die
Zucker- oder Zuckeranalogongruppierung
in den modifizierten Oligonucleotiden der vorliegenden Erfindung
gebunden sein kann, kann ein Monophosphat, Diphosphat, Triphosphat,
Alkylphosphat, Alkanphosphat, Thiophosphat, Dithiophosphat oder
dergleichen sein. Die Herstellung der oben genannten Phosphatanaloga
und ihre In korporation in Nucleotide, modifizierte Nucleotide und
Oligonucleotide an sich ist ebenfalls bekannt und bedarf hierin
keiner Erläuterung.
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Die
heterocyclischen Basen oder Nucleinsäurebasen, die in die Oligonucleotidbase
der ISS-PN/IMM-Konjugate inkorporiert sind, können die natürlich vorkommenden
Purin- und Pyrimidinhauptbasen (nämlich Uracil oder Thymin, Cytosin,
Adenin und Guanin, wie oben erwähnt)
sowie natürlich
vorkommende und synthetische Modifikationen dieser Hauptbasen sein.
Für Fachleute
auf dem Gebiet der Erfindung wird offensichtlich sein, dass nach
dem Stand der Technik eine große
Zahl an "synthetischen", nichtnatürlichen
Nucleosiden, die verschiedene heterocyclische Basen und verschiedene
Zuckergruppierungen (und Zuckeranaloga) umfassen, verfügbar ist,
sodass die Oligonucleotidbase der ISS-PN/IMM-Konjugate eine oder
mehrere andere heterocyclische Basen umfassen kann als die fünf Hauptbasenkomponenten
der natürlich
vorkommenden Nucleinsäuren.
Vorzugsweise ist die heterocyclische Base in der Oligonucleotidbase
der ISS-PN/IMM-Konjugate jedoch aus Uracil-5-yl-, Cytosin-5-yl-,
Adenin-7-yl-, Adenin-8-yl-, Guanin-7-yl-, Guanin-8-yl-, 4-Aminopyrrolo[2.3-d]pyrimidin-5-yl-,
2-Amino-4-oxopyrrolo[2.3-d]pyrimidin-5-yl- und 2-Amino-4-oxopyrrolo[2.3-d]pyrimidin-4-ylgruppen
ausgewählt,
worin die Purine über
die Position 9 an die Zuckergruppierung der Oligonucleotide gebunden
sind, die Pyrimidine über
die Position 1, die Pyrrolopyrimidine über die Position 7 und die
Pyrazolopyrimidine über
die Position 1.
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Strukturell
gesehen ist das Wurzeloligonucleotid der ISS-PN-Komponente von ISS-PN/IMM eine nichtkodierende
Sequenz, die zumindest ein unmethyliertes CpG-Motiv enthalten kann.
Die relative Position einer CpG-Sequenz in einem ISS-PN mit immunstimulierender
Aktivität
in bestimmten Säugetierspezies
(z.B. Nagetieren) ist 5'-CG-3' (d.h. das C liegt
an der 5'-Position
in Bezug auf das G in der 3'-Position).
PN/IMM kann praktischerweise durch Substitution des Cytosins im
CpG-Dinucleotid mit einem anderen Nucleotid erhalten werden; eine
insbesondere nützliche
Substitution ist eine mit einem Guanin, um ein GpG-Dinucleotid-hältiges PN zu
bilden.
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Bekannt
sind mehrere Oligonucleotid-ISS (ISS-ODN). In solch einem ISS-ODN
ist das CpG-Motiv von zumindest zwei Purinnucleotiden (z.B. GA oder
AA) und zumindest zwei Pyrimidinnucleotiden (5'-Purin-Purin-[C]-[G]-Pyrimidin-Pyrimidin-3') flankiert. Es wird
angenommen, dass ein CpG-Motiv enthaltendes ISS-ODN B-Lymphozyten-Proliferation
stimuliert (siehe beispielsweise Krieg et al., Nature 374, 546–549 (1995)).
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Die
Hexamer-Kernstruktur des oben genannten ISS-PN kann stromauf und/oder
stromab von einer beliebigen Anzahl oder Zusammensetzung von Nucleotiden
oder Nucleosiden flankiert sein. ISS-PN sind jedoch zumindest 6
Basen lang, vorzugsweise zwischen 6 und 200 Basen lang, um die Aufnahme
des ISS-PN/IMM in Zielgewebe zu fördern. Fachleute auf dem Gebiet
der Erfindung sind mit beschriebenen Nucleotidsequenzen bekannter
ISS-ODN zur Herstellung von ISS-PN vertraut oder können diese
leicht identifizieren. Die folgenden Quellen sind in diesem Zusammenhang
besonders hilfreich:
Yamamoto et al., Microbiol. Immunol. 36,
983 (1992)
Ballas et al., J. Immunol. 157, 1840 (1996)
Klinman
et al., J. Immunol. 158, 3635 (1997)
Sato et al., Science 273,
352 (1996)
-
Alle
diese Artikel veranschaulichen den Stand des Wissens auf dem Gebiet
der Erfindung in Bezug auf die Nucleotidzusammensetzung von bekannten
ISS-ODN.
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Genauer
gesagt umfasst für
die Erfindung nützliche
ISS-PN und PN solche mit den folgenden hexameren Nucleotidsequenzen:
- 1. In Bezug auf ISS-PN Hexamere mit "CpG"-Motiven oder in
Bezug auf PN Hexamere mit XpY-Motiven, worin X nicht C sein kann,
wenn Y G ist und umgekehrt; und
- 2. Inosin- und/oder Uracilsubstitutionen für Nucleotide in den oben genannten
Hexamersequenzen zur Verwendung als RNA-ISS-ODN.
-
Auf
DNA basierende ISS-PN, die für
die Erfindung nützlich
sind, umfassen solche mit den folgenden hexameren Nucleotidsequenzen:
AACGTT,
AGCGTC, GACGTT, GGCGTT, AACGTC,
GACGTC, GGCGTC, AACGCC, AGCGCC,
GACGCC,
GGCGCC, AGCGCT, GACGCT, GGCGCT, TTCGAA.
-
Auf
RNA basierende ISS-PN, die für
die Erfindung nützlich
sind, umfassen solche mit den folgenden hexameren Nucleotidsequenzen:
AACGUU,
AACGpI, AACGpC, AGCGUC, AGCGpI, AGCGpC,
GACGCU, GACGCpI, GACGCpC,
GACGUU, GACGpI,
GACGpC, GACGUC, GACGpI, GACGpC und Poly(I·C).
-
Die
ISS-PN können
Palindromregionen enthalten oder nicht. Falls vorhanden, kann sich
ein Palindrom nur bis zu einem CpG-Motiv, falls vorhanden, in der
Hexamer-Kernsequenz
erstrecken, oder es kann mehrere der Hexamersequenzen sowie flankierende
Nucleotidsequenzen umfassen.
-
Außerdem können Rückgratphosphatgruppenmodifikationen
(beispielsweise Methylphosphonat-, Thiophosphat-, Phosphoramidat-
und Dithiophosphat-Internucleotidbindungen) den ISS-PN antimikrobielle
Aktivität
verleihen und ihre Stabilität
in vivo erhöhen,
wodurch sie für
therapeutische Anwendungen besonders geeignet sind. Eine insbesonders
nützliche
Phosphatgruppenmodifikation ist die Überführung in die Thiophosphat-
oder Dithiophosphatformen von ISS-PN. Neben ihren potentiell antimikrobiellen
Eigenschaften weisen Thiophosphate und Dithiophosphate auch höhere Resistenz
gegenüber
Abbau in vivo auf als ihre unmodifizierten Oligonucleotid-Gegenstücke, wodurch
die ISS-PN/IMM der Erfindung für
den Wirt stärker
verfügbar sind.
-
2. IMM-Konjugatpartner
-
Die
Oligonucleotidbase des ISS-PN/IMM-Konjugats ist an ein IMM konjugiert,
das ein Antigen umfasst und außerdem
einen immunmodulierenden Wirkstoff enthalten kann. Ein "Antigen" ist eine Substanz,
die erkannt und spezifisch von einem Antikörper oder einem T-Zell-Antigenrezeptor
gebunden wird. Antigene können
Peptide, Proteine, Glykoproteine und Polysaccharide umfassen, einschließlich Teilen
und Kombinationen davon. Die Antigene können natürlich vorkommende oder synthetische
sein.
-
Der
Begriff "immunmodulatorisch" umfasst hierin immunstimulierende
sowie immunsuppressive Wirkungen. Immunstimulierende Wirkungen umfassen,
sind jedoch nicht eingeschränkt
auf, solche, die zelluläre oder
humorale Immunantworten direkt oder indirekt fördern. Beispiele für immunstimulierende
Wirkungen umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, erhöhte antigenspezifische
Antikörperproduktion;
Aktivierung oder Proliferation einer Lymphozytenpopulation, wie
z.B. NK-Zellen, CD4+-T-Lymphozyten,
CD8+-T-Lymphozyten, Makrophagen und dergleichen; sowie erhöhte Synthese
von Th1-assoziierten immunstimulierenden Cytokinen, einschließlich, nicht
jedoch ausschließlich,
IL-6, IL-12, IL-18, IFN-α,
-β und -γ, TNF-α und dergleichen. Immunsuppressive
Wirkungen umfassen solche, die zelluläre oder humorale Immunantworten
direkt oder indirekt verringern.
-
Beispiele
für immunsuppressive
Wirkungen umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, eine Verringerung
der antigenspezifischen Antikörperproduktion,
wie z.B. verringerte IgE-Produktion; Aktivierung von Lymphozyten-
oder anderen Zellpopulationen, die immunsuppressive Wirkung aufweisen,
wie beispielsweise solche, die zu Immuntoleranz führen; und
erhöhte
Synthese von Cytokinen, die suppressive Wirkung gegenüber bestimmten
Zellfunktionen aufweisen. Ein Beispiel dafür ist IFN-γ,
das IL-4-induzierte Klassenwechsel zu IgE und IgG1 blockieren kann,
wodurch die Anzahl dieser Antikörperklassen
verringert wird.
-
Somit
kann ein "immunmodulierender
Wirkstoff", der
zur Verwendung als Konjugatpartner für ISS-PN/IMM geeignet ist,
ein Peptid, wie z.B. ein Antigen oder Cytokin, sein. Wenn der ISS-PN/IMM-Konjugatpartner
ein Peptid ist, umfassen geeignete Peptide gereinigte native Peptide,
synthetische Peptide, rekombinante Proteine, Rohproteinextrakte,
abgeschwächte
oder inaktivierte Viren, Zellen, Mikroorganismen oder Fragmente
solcher Peptide.
-
Proteinantigene,
die als IMM-Konjugatpartner dienen können, umfassen Antigene von
unterschiedlichsten Quellen, einschließlich Allergenen wie z.B. Pflanzenpollen,
Staubmilbenproteine, tierischen Hautschuppen, Speichel und Pilzsporen
sowie infektiösen
Mikroorganismen. Beispiele für
Letztere umfassen abgeschwächte
oder inaktivierte Viren, wie beispielsweise HIV-1, HIV-2, Hepatitis,
Herpes simplex, Rotavirus, Poliovirus, Masernvirus, menschlichen
und Rinder-Papillomavirus und langsame Hirnviren ("slow brain viruses"). Um eine Immunisierung
gegen Tumorbildung bereitzustellen, kann das Konjugat Tumorzellen
(lebende oder bestrahlte), Tumorzellextrakte oder Proteinuntereinheiten
von Tumorantigenen enthalten. Vakzinen für immunbasierte Empfängnisverhütung können durch
Aufnahme von Spermaproteinen als Peptidteil des Konjugats gebildet
werden.
-
Zu
den Cytokinen, die zur Verwendung als Komponenten von IMM-Konjugatpartnern
geeignet sind, gehören
Interleukine (IL-1, IL-2, IL-3 usw.), Interferone (z.B. IFN-α, IFN-β, IFN-γ), Erythropoietin,
Koloniewachstum stimulierende Faktoren (z.B. G-CSF, M-CSF, GM-CSF)
und TNF-α.
-
IMM-Konjugatpartner
können
auch Aminosäuresequenzen
umfassen, die Proteinbindung an einen spezifischen Rezeptor vermitteln
oder Targeting an einen spezifischen Zelltyp oder Gewebe vermitteln.
Beispiele umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, Antikörper und
Antikörperfragmente;
Peptidhormone, wie beispielsweise das menschliche Wachstumshormon;
und Enzyme. Costimulierende Moleküle, wie beispielsweise B7 (CD80),
trans-aktivierende Proteine, wie beispielsweise Transkriptionsfaktoren,
Chemokine, wie beispielsweise das Makrophagen-chemotaktische Peptid
(MCP), und andere chemische Attraktantien oder chemotaktische Peptide
sind ebenfalls nützliche
Konjugatpartner auf Peptidbasis.
-
Genauer
gesagt umfassen geeignete Antigene für die Verwendung als ISS-PN/IMM-Konjugatpartner alle
Moleküle,
die an ein Oligonucleotid konjugiert werden können und eine B-Zell- oder
T-Zell-antigenspezifische Antwort auslösen können. Vorzugsweise lösen Antigene
eine für
das Antigen spezifische Antikörperreaktion
aus. Antigene können
verschiedenste Moleküle
sein. Diese umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
Zucker, Lipide, Autacoide und Hormone sowie Makromoleküle, wie
beispielsweise komplexe Kohlenhydrate, und Phospholipide. Kleine
Moleküle
müssen
eventuell haptenisiert werden, um sie antigen zu machen.
-
Die
Antigene sind vorzugsweise Peptide, Polysaccharide (wie beispielsweise
das kapselförmige
Polysaccharid, das in Haemophilus-influenza-Vakzinen verwendet wird),
Ganglioside und Glykoproteine. Das Antigen kann ein intaktes Antigen
oder ein oder mehrere T-Zell-Epitope eines Antigens sein. Diese
können
durch verschiedene auf dem Gebiet der Erfindung bekannte Verfahren
erhalten werden, einschließlich
Isolation und Synthese unter Verwendung von chemischen und enzymatischen
Verfahren. In bestimmten Fällen,
wie beispielsweise bei vielen Sterinfettsäuren und Phospholipiden, sind
die antigenen Teile im Handel erhältlich.
-
Viele
antigene Peptide und Proteine sind auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt und verfügbar;
andere können
unter Verwendung herkömmlicher
Verfahren identifiziert werden. Beispiele für bekannte Antigene umfassen,
sind jedoch nicht eingeschränkt
auf:
- a. Allergene, wie beispielsweise die reaktiven
Hauptallergene der Staubmilbe Der pI und Der pII (siehe Chua et
al., J. Exp. Med. 167, 175–182
(1988); und Chua et al., Int. Arch. Allergy Appl. Immunol. 91, 124–129 (1990)),
T-Zell-Epitoppeptide des Der-pII-Allergens (siehe Joost van Neerven
et al., J. Immunol. 151, 2326–2335
(1993)), das in großen
Mengen vorkommende Antigen-E-(Amb-aI-)Ambrosiepollenallergen (siehe
Rafnar et al., J. Biol. Chem. 266, 1229–1236 (1991)), Phospholipase- A2-(Bienengift-)Allergen und
T-Zell-Epitope darin (siehe Dhillon et al., J. Allergy Clin. Immunol.
90, 42–51
(1992)), Weißbirkenpollen (Betvl)
(siehe Breitenender et al., EMBO 8, 1935–1938 (1989)), das Fel-dI-Hauptallergen
der Hauskatze (siehe Rogers et al., Mol. Immunol. 30, 559–568 (1993)),
Baumpollen (siehe Elsayed et al., Scand. J. Clin. Lab. Invest. Suppl.
204, 17–31
(1991)) und Gräserpollen
(siehe Malley, J. Reprod. Immunol. 16, 173–86 (1989)).
- b. Lebende, abgeschwächte
und inaktivierte Mikroorganismen, wie beispielsweise ein inaktiviertes
Poliovirus (Jiang et al., J. Biol. Stand. 14, 103–9 (1986)),
abgeschwächte
Stämme
des Hepatitis-A-Virus (Bradley et al., J. Med. Virol. 14, 373–86 (1984)),
ein abgeschwächtes
Masernvirus (James et al., N. Engl. J. Med. 332, 1262–6 (1995))
und Epitope des Pertussisvirus (z.B. ACEL-IMUNE®, azelluläres DTP,
Wyeth-Lederle Vaccines and Pediatrics).
- c. Empfängnisverhütende Antigene,
wie beispielsweise ein menschliches Spermaprotein (Lea et al., Biochim.
Biophys. Acta 1307, 263 (1996)).
-
Die
veröffentlichten
Sequenzdaten und Verfahren zur Isolation und Synthese der Antigene,
die in diesen Artikeln beschrieben sind, fassen das Wissen auf dem
Gebiet der Erfindung in Bezug auf nützliche Antigenquellen zusammen.
Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung werden die Identität von anderen
Antigenen, die zur Verwendung als ISS-PN/IMM-Konjugatpartner nützlich sind,
kennen oder können
diese leicht bestimmen.
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Besonders
nützliche
immunstimulierende Peptide zur Aufnahme in IMM sind solche, die
Th1-Immunantworten stimulieren, wie beispielsweise IL-12 (Bliss
et al., J. Immunol. 156, 887–894
(1996)), IL-18, INF-α, -β oder -γ oder TGF-α. Die Konjugation
von Adjuvantien (wie beispielsweise Schlüssellochschnecke-Hämocyanin,
KLH) an das ISS-PN/IMM-Konjugat kann die Aktivität der ISS-PN/IMM-Konjugate
der Erfindung weiter fördern.
-
Andere
nützliche
Adjuvantien umfassen Cholera-Toxin, Procholeragenoid, die Cholera-Toxin-B-Untereinheit
und Pilzpolysaccharide, einschließlich, nicht jedoch eingeschränkt auf,
Schizophyllan, Muramyldipeptid, Muramyldipeptidderivate, Phorbolester,
Mikrokügelchen,
Nicht-Helicobacter-pylori-Bakterienlysate, labiles Toxin von Escherichia
coli, Blockpolymere, Saponine und ISCOMs. Für weitere Adjuvantien können Fachleute auf
dem Gebiet der Erfindung in beispielsweise Azuma, I., "Synthetic Immunoadjuvants:
Application to Non-Specific Host Stimulation and Potentiation of
Vaccine Immunogenicity",
Vaccine, Bd. 10, 1000 (1992); Pockley, A. G., & Montgomery, P. C., "In vivo Adjuvant
Effect of Interleukins 5 and 6 on Rat Tear IgA Antibody Responses", Immunology, Bd.
73, 19–23
(1991); Adam, A., & Lederer,
E., "Muramyl peptides
as Immunomodulators",
ISI ATLAS OF SCIENCE 205 (1988); Clements, J. D., et al., "Adjuvant Activity
of Escherichia coli Heat-labile Enterotoxin and Effect on the Induction
of Oral Tolerance in Mice to Unrelated Protein Antigens", Vaccine, Bd. 6,
269 (1988); Ben Ahmeida, E. T. S., et al., "Immunopotentiation of Local and Systemic
Humoral Immune Responses by ISCOMs, Liposomes and FCA: Role in Protection
Against Influenza in Mice",
Vaccine, Bd. 11, 1302 (1993); und Gupta, R. K., et al., "Adjuvants – A Balance
Between Toxicity and Adjuvanticity", Vaccine, Bd. 11, 290–308 (1993),
nachschlagen.
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Fachleute
auf dem Gebiet der Erfindung werden erkennten, dass die oben beschriebenen
Nichtantigenkomponenten von IMM auch in unkonjugierter Form mit
einem ISS-PN/IMM-Konjugat (nur Antigen) verabreicht werden können. Somit
umfasst die Erfindung auch die gemeinsame Verabreichung solcher
Komponenten.
-
C. Synthese von Polynucleotidkonjugaten
-
1. Polynucleotidteil
-
ISS-PN
können
unter Verwendung von Verfahren und Nucleinsäuresynthesegeräten synthetisiert
werden, die auf dem Gebiet der Erfindung allgemein bekannt sind.
Siehe in diesem Zusammenhang beispielsweise Ausubel et al., Current
Protocols in Molecular Biology, Kap. 2 und 4, Wiley Interscience
(1989); Maniatis et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor Lab., New York (1982); US-Patent Nr. 4.458.066 und US-Patent Nr.
4.650.675. Wenn sie enzymatisch angeordnet werden, können die
einzelnen Einheiten mit einer Ligase, wie beispielsweise T4-DNA- oder -RNA-Ligase,
ligiert werden, wie es beispielsweise im US-Patent 5.124.246 beschrieben
ist. Oligonucleotidabbau könnte
erreicht werden, indem ein Oligonucleotid einer Nuclease ausgesetzt
wird, wie etwa im US-Patent Nr. 4.650.675 beschrieben ist. In diesen
Quellen wird das Wissen auf dem Gebiet der Erfindung in Bezug auf
die Herstellung von synthetischen Polynucleotiden aufgezeigt. Da
das ISS-PN nichtkodierend ist, muss während der Synthese nicht darauf
geachtet werden, ein offenes Leseraster beizubehalten.
-
Alternativ
dazu können
ISS-PN auch unter Verwendung von auf dem Gebiet der Erfindung allgemein bekannten
Verfahren, wie beispielsweise Nucleinsäurehybridisierung, aus Mikrobenspezies
(insbesondere Mycobakterien) isoliert werden. Vorzugsweise werden
solche isolierten ISS-PN bis zu einem im Wesentlichen reinen Zustand
gereinigt, d.h. bis sie frei von endogenen Verunreinigungen, wie
z.B. Lipopolysacchariden, sind. ISS-PN, die als Teil eines größeren Polynucleotids
isoliert wurden, können
durch auf dem Gebiet der Erfindung allgemein bekannte Verfahren,
wie beispielsweise durch Endonucleasenverdauung, auf die gewünschte Länge reduziert
werden. Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung werden Verfahren
kennen, die zur Isolation, Reinigung und Verdauung von Polynucleotiden
geeignet sind, um ISS-PN zu erhalten, die möglicherweise zur Verwendung
in der Erfindung geeignet sind, oder können diese leicht in Erfahrung
bringen.
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Ringförmige ISS-PN
können
isoliert, durch Rekombinationsverfahren synthetisiert oder chemisch
synthetisiert werden. Wenn die ringförmigen ISS-PN durch Isolation
oder Rekombinationsverfahren erhalten werden, ist das ISS-PN vorzugsweise
ein Plasmid. Die chemische Synthese von kleineren Oligonucleotiden
kann unter Verwendung von in der Literatur beschriebenen Verfahren
durchgeführt
werden (Gao et al., Nucleic Acids Res. 23, 2025–9 (1995); Wang et al., Nucleic
Acids Res. 22, 2326–33
(1994)).
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Die
ISS-PN können
auch modifizierte Oligonucleotide enthalten. Diese modifizierten
Oligonucleotide können
unter Verwendung von herkömmlichen
chemischen Transformationen synthetisiert werden. Die effiziente,
auf einem festen Träger
basierende Konstruktion von Methylphosphonaten wurde in der Literatur
beschrieben. Agrawal et al., (19) Tet. Lett. 28, 3539–3542. Auch
die Synthese von anderen auf Phosphor basierenden modifizierten
Oligonucleotiden, wie beispielsweise Phosphotriestern (Miller et
al, JACS 93, 6657–6665),
Phosphoramidaten (Jager et al., Biochemistry 27, 7247–7246) und
Dithiophosphaten (US-Patent Nr. 5.453.496), wurde beschrieben. Aber
auch andere, nicht auf Phosphor basierende modifizierte Oligonucleotide
können
verwendet werden (Stirchak et al., Nucleic Acids Res. 17, 6129–6141).
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Die
Herstellung von basenmodifizierten Nucleosiden und die Synthese
von modifizierten Oligonucleotiden unter Verwendung der basenmodifizierten
Nucleoside als Vorläufer
wurde beispielsweise in den US-Patenten 4.910.300, 4.948.882 und
5.093.232 beschrieben. Diese basenmodifizierten Nucleoside wurden
so konzipiert, dass sie durch chemische Synthese in entweder terminale
oder interne Positionen eines Oligonucleotids inkorporiert werden
können.
Solche basenmodifizierten Nucleoside, die an entweder terminalen
oder internen Positionen eines Oligonucleotids vorhanden sind, können als
Anbindungsstellen für
ein Peptid oder anderes Antigen dienen. Nucleoside, die in ihrer
Zuckergruppierung modifiziert wurden, sind ebenfalls in der Literatur
beschrieben (z.B. US-Patente 4.849.513, 5.015.733, 5.188.800, 5.118.802)
und können
auf ähnliche Weise
verwendet werden.
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Die
Verfahren zur Durchführung
von Phosphatgruppenmodifikationen an Oligonucleotiden sind auf dem
Gebiet der Erfindung allgemein bekannt und bedürfen hierin keiner Erläuterung.
Bei einem dieser geeigneten Verfahren wird beispielsweise ein Phosphattriester-Zwischenprodukt
für das
gewünschte
Oligonucleotidprodukt hergestellt und mit wässrigem Iod oder mit anderen
Mitteln, wie z.B. wasserfreien Aminen, zum natürlich vorkommenden Phosphattriester
oxidiert. Die resultierenden Oligonucleotidphosphoramidate können mit
Schwefel behandelt werden, um Thiophosphate zu erhalten. Ein im
Wesentlichen gleiches Verfahren (mit Ausnahme des Schwefelbehandlungsschritts)
kann durchgeführt
werden, um Methylphosphoamidite aus Me thylphosphonaten zu erhalten.
Für weitere
Details zu Phosphatgruppenmodifikationsverfahren sollten Fachleute
auf dem Gebiet der Erfindung die US-Patente Nr. 4.425.732; 4.458.066;
5.218.103 und 5.453.496 sowie Tetrahedron Lett. 21, 4149 (1995),
7, 5575 (1986), 25, 1437 (1984), und Journal Am. Chem. Soc. 93,
6657 (1987), zu Rate ziehen, deren Offenbarungen den Wissenstand
auf dem Gebiet der Erfindung in Bezug auf die Herstellung dieser
Verbindung widerspiegeln.
-
2. Bindung der PN-Komponente
an die IMM-Komponente
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Die
ISS-PN-Komponente kann auf verschiedene Arten an den IMM-Teil des
Konjugats gebunden werden. Die Bindung kann am 3'- oder 5'-Ende des ISS-PN oder an einer auf geeignete
Weise modifizierten Base an einer internen Position im PN stattfinden.
Wenn das Peptid eine geeignete reaktive Gruppe enthält (z.B. einen
N-Hydroxysuccinimidester),
kann es direkt mit der N4-Aminogruppe von
Cytosinresten umgesetzt werden. Je nach Anzahl und Position von
Cytosinresten im ISS-PN kann eine spezifische Markierung an einem oder
mehreren Resten erreicht werden.
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Alternativ
dazu können
auch modifizierte Oligonucleoside, wie sie auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt sind, an einem der Enden des oder an internen Positionen
im ISS-PN inkorporiert werden. Diese können blockierte funktionelle
Gruppen enthalten, die, wenn sie entblockiert werden, mit verschiedenen
funktionellen Gruppen reaktiv sind, die auf einem Peptid von Interesse
vorhanden sein oder daran gebunden sein können.
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Der
IMM-Teil des Konjugats kann durch auf trägergebundene Chemie an das
3'-Ende des ISS-PN gebunden
werden. Beispielsweise kann der ISS-PN-Teil zu einem Polypeptidteil
zugesetzt werden, der auf einem Träger vorsynthetisiert wurde
(Haralambidis et al., Nucleic Acids Res. 18, 493–99 (1990); Haralambidis et
al., Nucleic Acids Res. 18, 501–505
(1990)). Alternativ dazu kann das PN so synthetisiert werden, dass
es durch einen spaltbaren Linker, der sich vom 3'-Ende aus erstreckt, an einen festen
Träger
gebunden ist. Bei chemischer Spaltung des ISS-PN vom Träger verbleibt
eine terminale Thiolgruppe am 3'-Ende
des ISS-PN (Zuckermann et al., Nucleic Acids Res. 15, 5305–5321 (1987);
Corey et al., Science 238, 1401–1403
(1987)), oder eine terminate Amingruppe verbleibt am 3'-Ende des PN (Nelson
et al., Nucleic Acids Res. 17, 1781–94 (1989)). Die Konjugation
des aminomodifizierten PN an Aminogruppen des Peptids kann wie in
Benoit et al. Neuromethods 6, 43–72 (1987), beschrieben durchgeführt werden.
Die Konjugation des thiolmodifizierten ISS-PN an Carboxylgruppen
des Peptids kann wie in Sinah et al., Oligonucleotide Analogues:
A Practical Approach, IRL Press (1991), beschrieben durchgeführt werden.
-
Der
IMM-Teil des Konjugats kann durch eine Amin-, Thiol- oder Carboxylgruppe,
die während
seiner Synthese in das ISS-PN inkorporiert wurde, an das 5'-Ende des ISS-PN gebunden werden.
Vorzugsweise ist, während
das ISS-PN an den festen Träger
fixiert ist, eine Linkergruppe, die an einem Ende ein geschütztes Amin,
Thiol oder Carboxyl und am anderen Ende ein Phosphoramidit umfasst,
kovalent an das 5'-Hydroxyl gebunden
(Agrawal et al., Nucleic Acids Res. 14, 6227–6245 (1986); Connolly, Nucleic
Acids Res. 13, 4485–4502 (1985);
Coull et al., Tetrahedron Lett. 27, 3991–3994 (1986); Kremsky et al.,
Nucleic Acids Res. 15, 2891–2909 (1987);
Connolly, Nucleic Acids Res. 15, 3131–3139 (1987); Bischoff et al.,
Anal. Biochem. 164, 336–344 (1987);
Blanks et al., Nucleic Acids Res. 16, 10283–10299 (1988); US-Patente Nr. 4,849,513,
5,015,733, 5,118,800 und 5.118.802). Nach dem Entschützen können die
latenten Amin-, Thiol- und Carboxylfunktionalitäten verwendet werden, um das
PN kovalent an ein Peptid zu binden (Benoit et al., Neuromethods
6, 43–72 (1987);
Sinah et al., Oligonucleotide Analogues: A Practical Approach, IRL
Press (1991)).
-
Ein
Peptidteil kann an jeder beliebigen Position im ISS-PN an ein modifiziertes
Cytosin oder Uracil gebunden werden. Die Inkorporation eines "Linkerarms", der eine latente
reaktive Funktionalität
aufweist, wie beispielsweise eine Amin- oder Carboxylgruppe, am
C-5 der modifizierten Base stellt einen Henkel für die Peptidbindung dar (Ruth,
4th Annual Congress for Recombinant DNA Research, S. 123).
-
Die
Bindung des ISS-PN an ein Peptid kann auch durch nichtkovalente
Wechselwirkung mit hoher Affinität,
wie beispielsweise einen Biotin-Streptavidin-Komplex, erreicht werden.
Eine Biotinylgruppe kann beispielsweise an eine modifizierte Base
eines Oligonucleotids gebunden werden (Roget et al., Nucleic Acids Res.
17, 7643–7651
(1989)). Die Inkorporation einer Streptavidingruppierung in den
Peptidteil ermöglicht
die Bildung eines nicht kovalent gebundenen Komplexes aus dem streptavidinkonjugierten
Peptid und dem biotinylierten PN.
-
Die
Bindung des ISS-PN an ein Lipid kann unter Verwendung von Standardverfahren
erreicht werden. Diese Verfahren umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
die Synthese von Oligonucleotid-Phospholipid-Konjugaten (Yanagawa
et al., Nucleic Acids Symp. Ser. 19, 189–92 (1988), Oligonucleotid-Fettsäure-Konjugaten
(Grabarek et al., Anal. Biochem. 185, 131–35 (1990); Staros et al.,
Anal. Biochem. 156, 220–22
(1986)) und Oligonucleotid-Sterin-Konjugaten (Boujrad et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 90, 5728–31
(1993).
-
Die
Bindung des ISS-PN an ein Oligosaccharid kann unter Verwendung von
bekannten Standardverfahren erreicht werden. Diese Verfahren umfassen,
sind jedoch nicht eingeschränkt
auf, die Synthese von Oligonucleotid-Oligosaccharid-Konjugaten,
worin das Oligosaccharid eine Gruppierung eines Immunglobulins ist (O'Shannessy et al.,
J. Applied Biochem. 7, 347–55
(1985)).
-
Adjuvantien
und Cytokine können
auch genetisch oder chemisch an die ISS-PN-Konjugate gebunden werden. Beispiele
für diese
Art von Fusionspeptiden sind Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt und finden sich auch in Czerkinsky et al., Infect. Immun.
57, 1072–77
(1989); Nashar et al., Vaccine 11, 235–40 (1993); und Dertzbaugh
und Elson, Infect. Immun. 61, 48–55 (1993).
-
Die
Bindung eines ringförmigen
ISS-PN an ein IMM kann auf verschiedene Weisen erreicht werden. Wenn
das ringförmige
PN unter Verwendung von Rekombinations- oder chemischen Verfahren synthetisiert wird,
ein modifiziertes Nucleosid (Ruth, in Oligonucleotides and Analogues:
A Practical Approach, IRL Press (1991)). Her kömmliche Bindeverfahren können dann
verwendet werden, um das ringförmige
ISS-PN an das Antigen oder immunstimulierende Peptid zu binden (Goodchild,
Bioconjugate Chem. 1, 165 (1990)). Wenn das ringförmige ISS-PN
isoliert oder unter Verwendung von Rekombinations- oder chemischen
Verfahren synthetisiert wird, kann die Bindung durch chemische Aktivierung
oder Photoaktivierung oder eine reaktive Gruppe (z.B. Carben, Radikal),
die in das Antigen oder immunstimulierende Peptid inkorporiert wurde,
gebildet werden.
-
Weitere
Verfahren für
die Bindung von Peptiden und anderen Molekülen an ISS-PNs finden sich
in C. Kessler: Nonradioactive labeling methods for nucleic acids,
in: L. J. Kricka (Hrsg.), "Nonisotopic
DNA Probe Techniques",
Academic Press (1992), und in Geoghegan und Stroh, Bioconjug. Chem.
3, 138–146
(1992).
-
D. Verfahren und Pfade
zur Verabreichung von ISS-PN/IMM an einen Wirt
-
1. Arzneimittelverabreichung
-
Die
ISS-PN/IMM der Erfindung werden unter Verwendung eines beliebigen
bekannten Verfahrens und beliebige Pfade, die zur Arzneimittelverabreichung
geeignet sind, an den Wirt verabreicht, einschließlich Ex-vivo-Verfahren
(z.B. Verabreichung von mit einem ISS-PN/IMM inkubierten oder transfizierten
Zellen) sowie systemischen oder örtlich
festgelegten Pfaden. Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung werden
jedoch erkennen, dass Verfahren und örtlich festgelegte Pfade, bei
denen das ISS-PN/IMM
in antigensensibilisiertes Gewebe gesteuert wird, in den meisten
Fällen
gegenüber
systemischen Verabreichungswegen bevorzugt sind, sowohl im Hinblick
auf die Unmittelbarkeit der therapeutischen Wirkung als auch auf
die Vermeidung von In-vivo-Abbau.
-
Der
Eintrittspunkt für
viele exogene Antigene in einen Wirt verläuft über die Haut oder Schleimhaut. Somit
sind Verabreichungsverfahren und -pfade, die auf die Haut (z.B.
bei kutanen oder subkutanen Anomalien) oder Schleimhaut (z.B. bei
respiratorischen, Okularen, lingualen oder genitalen Leiden) abzielen,
besonders nützlich.
-
Fachleute
auf dem Gebiet der Medizin werden mit Mitteln zur Arzneimittelverabreichung
in die Haut und Schleimhaut vertraut sein oder können diese leicht in Erfahrung
bringen. Um einen Überblick
zu geben, sind jedoch nachstehend Beispiele für Verfahren und Pfade zur Verabreichung
von Arzneimitteln angeführt, die
in Zusammenhang mit der Erfindung von Nutzen sind.
-
Intranasale
Verabreichungsmittel sind insbesonders nützlich bei der Behandlung von
Atemwegsentzündungen,
vor allem bei Entzündungen,
die durch Antigene vermittelt werden, die durch die Nase in die
Trachea oder Bronchiolen gelangen. Solche Mittel umfassen die Inhalation
von Aerosolsuspensionen oder die Insufflation der Polynucleotidzusammensetzungen
der Erfindung. Verneblervorrichtungen, die zur Verabreichung von
Polynucleotidzusammensetzungen in die Nasenschleimhaut, Trachea
oder Bronchiolen geeignet sind, sind auf dem Gebiet der Erfindung
allgemein bekannt und werden daher hierin nicht näher erläutert. Einen
allgemeinen Überblick über intranasale
Arzneimittelverabreichung für
Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung bietet Chien, Novel Drug
Delivery Systems, Kap. 5, Marcel Dekker (1992).
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Dermale
Verabreichungswege sowie subkutane Injektionen sind nützlich bei
der Behandlung von allergischen Reaktionen und Entzündungen
der Haut. Beispiele für
Mittel zur Verabreichung von Arzneimitteln in die Haut sind topisches
Auftragen eines geeigneten pharmazeutischen Präparats, transdermale Transmission, Injektion
und epidermale Verabreichung.
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Bei
transdermaler Transmission sind die Verwendung von Absorptionspromotoren
und Iontophorese geeignete Verfahren. Einen Überblick über solche Verfahren für Fachleute
auf dem Gebiet der Erfindung bietet Chien, w.o., Kap. 7. Iontophoretische
Transmission kann unter Verwendung von allgemein erhältlichen "Pflastern" erreicht werden,
die ihr Produkt durch elektrische Impulse durch heile Haut kontinuierlich über einen
Zeitraum von mehreren Tagen oder länger abgeben. Die Verwendung
dieses Verfahrens ermöglicht
eine kontrollierte Transmission von pharmazeutischen Zusammensetzungen
in relativ großen
Konzentrationen, die Infusion von Kombinationsarzneimitteln und
die gleichzeitige Verwendung eines Absorptionspromotors.
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Ein
Beispiel für
ein Pflasterprodukt, das für
dieses Verfahren geeignet ist, ist das markengeschützte LECTRO
PATCH von General Medical Company, Los Angeles, CA, USA. Diese Produkt
hält Reservoirelektroden
elektronisch bei einem neutralen pH und kann so angepasst werden,
dass Dosen mit unterschiedlichen Konzentrationen bereitgestellt
werden, um so kontinuierlich und/oder periodisch zu dosieren. Die
Herstellung und Verwendung des Pflasters sollte gemäß den Anleitungen
des Herstellers durchgeführt
werden, die dem LECTRO PATCH beiliegen; diese Anleitungen sind durch
Verweis hierin aufgenommen.
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Die
epidermale Verabreichung umfasst im Wesentlichen eine mechanische
oder chemische Irritation der äußersten
Epidermisschicht, die ausreicht, um eine Immunantwort auf das Reizmittel
zu erzeugen. Ein Beispiel für
eine Vorrichtung zur Verwendung bei epidermaler Verabreichung umfasst
mehrere kurze Spitzen mit äußerst geringem
Durchmesser, die verwendet werden können, um auf den Spitzen aufgetragenes ISS-PN/IMM
in die Haut zu ritzen. Die Vorrichtung, die dem MONO-VACC-Alttuberculintest
von Pasteur Merieux, Lyon, Frankreich, beiliegt, ist zur Verwendung
bei der epidermalen Verabreichung von ISS-PN/IMM geeignet. Die Verwendung
der Vorrichtung sollte gemäß den Anleitungen
des Herstellers erfolgen, die dem Produkt beiliegen; diese Anleitungen
in Bezug auf Verwendung und Verabreichung veranschaulichen die herkömmliche
Verwendung dieser Vorrichtung. Ähnliche
Vorrichtungen, die ebenfalls in dieser Ausführungsform der Erfindung verwendet
werden können,
sind solche, die derzeit zur Durchführung von Allergietests eingesetzt
werden.
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Ophthalmische
Verabreichung (z.B. zur Behandlung von allergischer Bindehautentzündung) umfasst eine
invasive oder topische Anwendung eines pharmazeutischen Präparats am
Auge. Augentropfen, topische Cremen und injizierbare Flüssigkeiten
sind Beispiele für
geeignete Milieus zur Verabreichung von Arzneimitteln ins Auge.
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Systemische
Verabreichung umfasst invasive oder systemisch absorbierte topische
Verabreichung von pharmazeutischen Präparaten. Topische Anwendungen
sowie intravenöse
und intramuskuläre
Injektionen sind Beispiele für
herkömmliche
Mittel zur systemischen Verabreichung von Arzneimitteln.
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2. Dosierungsparameter
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Ein
besonderer Vorteil des ISS-PN/IMM der Erfindung besteht in seiner
Fähigkeit,
auch bei relativ kleinen Dosen immunmodulierende Aktivität auszuüben. Obwohl
die verwendete Dosis je nach klinischem Ziel, das erreicht werden
soll, variiert, ist ein geeigneter Dosisbereich einer, der in einer
einzelnen Dosis etwa 1–1000 μg ISS-PN/IMM/ml Träger bereitstellt.
Alternativ dazu kann die gewünschte
Dosis von ISS-PN/IMM auch
etwa 1–10 μM in einer
Blutprobe des Wirts betragen, die innerhalb der ersten 24–48 Stunden
nach der Verabreichung von ISS-PN/IMM gezogen wurde. Aufgrund derzeitiger
Untersuchungen wird angenommen, dass ISS-PN/IMM bei diesen Dosierungen
geringe oder keine Toxizität
aufweisen.
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In
diesem Zusammenhang sollte darauf hingewiesen werden, dass die entzündungshemmende
und immuntherapeutische Aktivität
von ISS-PN/IMM der Erfindung im Wesentlichen von der Dosis abhängt. Daher wird,
um die ISS-PN/IMM-Wirksamkeit
zu verdoppeln, die Konzentration jeder einzelnen Dosis verdoppelt.
Klinisch gesehen mag es ratsam sein, ISS-PN/IMM in geringer Dosis
zu verabreichen (z.B. etwa 1 μg/ml
bis etwa 50 μg/ml)
und dann die Dosis je nach Bedarf zu erhöhen, um das gewünschte therapeutische
Ziel zu erreichen.
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In
Bezug auf die in dieser Offenbarung bereitgestellten Lehren werden
Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung mit geeigneten Parametern
für die
Verabreichung von ISS-PN/IMM gemäß der Erfindung
vertraut sein oder können
diese leicht bestimmen.
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3. ISS-PN/IMM-Zusammensetzungen
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ISS-PN/IMM
wird in einer pharmazeutisch annehmbaren Zusammensetzung zur Verabreichung
an einen Wirt hergestellt. Pharmazeutisch annehmbare Träger, die
zur Verwendung mit ISS-PN/IMM der Erfindung bevorzugt sind, können sterile
wässrige
oder nichtwässrige
Lösungen,
Suspensionen und Emulsionen umfassen. Beispiele für nichtwässrige Lösungsmittel
sind Propylenglykol, Polyethylenglykol, pflanzliche Öle, wie
z.B. Olivenöl,
und injizierbare organische Ester, wie z.B. Ethyloleat.
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Wässrige Träger umfassen
Wasser, alkoholische/wässrige
Lösungen,
Emulsionen oder Suspensionen, einschließlich Salzlösungen und gepufferte Medien.
Parenterale Vehikel umfassen Natriumchloridlösungen, Ringer-Dextrose, Dextrose
und Natriumchlorid, laktierte Ringer-Lösung und gehärtete Öle. Intravenöse Vehikel
umfassen Flüssigkeits-
und Nährstoffauffrischungslösungen,
Elektrolytauftrischungslösungen
(wie beispielsweise solche, die auf Ringer-Dextrose basieren) und
dergleichen. Konservierungsmittel und andere Additive können ebenfalls
vorhanden sein, wie beispielsweise antimikrobielle Stoffe, Antioxidantien,
Chelatbildner, Inertgase und dergleichen. Eine Zusammensetzung von
ISS-PN/IMM kann auch unter Verwendung von auf dem Gebiet der Erfindung
allgemein bekannten Mitteln gefriergetrocknet werden, um danach
wieder zur ursprünglichen
Konzentration gelöst
und gemäß der Erfindung
verwendet zu werden.
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Absorptionspromotoren,
Detergentien und chemische Reizmittel (z.B. keritinolytische Mittel)
können die
Transmission einer ISS-PN/IMM-Zusammensetzung in ein Zielgewebe
fördern.
Hinsichtlich der allgemeinen Prinzipien in Bezug auf Absorptionspromotoren
und Detergentien, die mit Erfolg bei der Schleimhautverabreichung
von organischen und auf Peptiden basierenden Arzneimitteln verwendet
wurden, siehe Chien, Novel Drug Delivery System, Kap. 4, Marcel
Dekker (1992).
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Beispiele
für geeignete
nasale Absorptionspromotoren sind in Chien, w.o., Kap. 5, Tabelle
2 und 3, angeführt;
mildere Stoffe sind bevorzugt. Geeignete Mittel zur Verwendung beim
Verfahren dieser Erfindung zur Verabreichung über die Schleimhaut oder die
Nase sind auch in Chang et al., Nasal Drug Delivery, "Treatise on Controlled
Drug Delivery",
Kap. 9, Marcel Dekker (1992), und in Tabelle 3–4B davon beschrieben. Geeignete
Mittel, die bekannterweise die Absorption von Arzneimitteln durch
die Haut fördern,
sind in Sloan, Use of Solubility Parameters from Regular Solution
Theory to Describe Partitioning-Driven Processes, Kap. 5, "Prodrugs: Topical
and Ocular Drug Delivery",
Marcel Dekker (1992), und in anderen Teilen des Texts zu finden.
Alle diese Verweise spiegeln den Wissenstand und die Fertigkeiten
auf dem Gebiet der Erfindung in Bezug auf Arzneimittelverabreichungsverfahren
wider.
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Ein
kolloidales Dispersionssystem kann auch zur gezielten Verabreichung
von ISS-PN/IMM an
ein spezifisches Gewebe verwendet werden. Kolloidale Dispersionssysteme
umfassen Makromolekülkomplexe, Nanokapseln,
Mikrokügelchen,
Kügelchen
und auf Lipiden basierende Systeme, einschließlich Öl-in-Wasser-Emulsionen, Mizellen,
Mizellengemische und Liposome. Das in dieser Erfindung bevorzugte
kolloidale System ist ein Liposom.
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Liposome
sind künstliche
Membranvesikel, die als Verabreichungsvehikel in vitro und in vivo
nützlich sind.
Es wurde gezeigt, dass große
einschichtige Vesikel (LUV), deren Größe von 0,2–4,0 μm reicht, einen wesentlichen
Prozentsatz eines wässrigen
Puffers einkapseln kann, der große Makromoleküle enthält. RNA,
DNA und intakte Virionen können
im wässrigen
Inneren eingekapselt und in biologisch aktiver Form zu den Zellen transportiert
werden (Fraley et al., Trends Biochem. Sci. 6, 77 (1981)). Zusätzlich zu
Säugetierzellen
wurden Liposome zur Verabreichung von Polynucleotiden an Pflanzen-,
Hefe- und Bakterienzellen verwendet. Damit ein Liposom ein effizientes
Gentransfervehikel darstellt, sollten die folgenden Anforderungen
erfüllt
sein: (1) Einkapselung der Gene, die für die Antisense-Polynucleotide
kodieren, mit hoher Effizienz, ohne jedoch ihre biologische Aktivität zu beeinträchtigen;
(2) bevorzugte und feste Bindung an eine Zielzelle im Vergleich
zu Nichtzielzellen; (3) Abgabe des wässrigen Gehalts des Vesikels
an das Zielzellenzytoplasma mit hoher Effizienz; und (4) genaue
und effektive Expression der genetischen Information (Mannino et
al., Biotechniques 6, 682 (1988)).
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Die
Zusammensetzung des Liposoms besteht üblicherweise aus einer Kombination
von Phospholipiden, insbesondere Phospholipide, mit hoher Phasenübergangstemperatur,
die normalerweise in Kombination mit Steroiden, insbesondere Cholesterin,
vorliegen. Andere Phospholipide oder andere Lipide können auch verwendet
werden. Die physikalischen Eigenschaften von Liposomen hängen vom
pH, von der Ionenstärke und
von der Gegenwart von zweiwertigen Kationen ab.
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Beispiele
für Lipide,
die bei der Liposomproduktion nützlich
sind, umfassen Phosphatidylverbindungen, wie z.B. Phosphatidylglycerin,
Phosphatidylcholin, Phosphatidylserin, Phosphatidylethanolamin,
Sphingolipide, Cerebroside und Ganglioside. Insbesonders nützlich sind
Diacylphosphatidylglycerine, worin die Lipidgruppierung 14–18 Kohlenstoffatome,
insbesondere 16–18
Kohlenstoffatome, enthält
und gesättigt
ist. Veranschaulichende Phospholipide umfassen Ei-Phosphatidylcholin,
Dipalmitoylphosphatidylcholin und Distearoylphosphatidylcholin.
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Das
Targeting von Liposomen kann basierend auf anatomischen und mechanistischen
Faktoren klassifiziert werden. Eine anatomische Klassifikation basiert
auf dem Wert der Selektivität,
beispielsweise organspezifisch, zellspezifisch und organellenspezifisch.
Mechanistisches Targeting kann dadurch unterschieden werden, ob
es passiv oder aktiv stattfindet. Passives Targeting nutzt die natürliche Tendenz
von Liposomen, sich zu Zellen des Retikuloendothelialsystems (RES)
in Organen auszubreiten, die sinusoide Kapillaren enthalten. Aktives
Targeting, auf der anderen Seite, umfasst eine Veränderung
des Liposoms durch Kupplung des Liposoms an einen spezifischen Liganden,
wie beispielsweise einen monoklonalen Antikörper, Zucker, ein Glykolipid
oder ein Protein, oder durch Veränderung
der Zusammensetzung oder Größe des Liposoms,
um ein Targeting an Organe und Zelltypen zu erreichen, die sich
von den natürlich
vorkommenden Lokalisierungsstellen unterscheiden.
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Die
Oberfläche
des gewünschten
bestimmten Abgabesytems kann auf verschiedene Weisen modifiziert
werden. Im Falle eines liposomalen bestimmten Abgabesystems können Lipidgruppen
in die Lipiddoppelschicht des Liposoms inkorporiert werden, um den
Targeting-Liganden in stabiler Verbindung mit der liposomalen Doppelschicht
zu halten. Unterschiedliche, allgemein bekannte Bindungsgruppen
können
verwendet werden, um die Lipidketten an den bestimmten Liganden
zu binden (siehe z.B. Yanagawa et al., Nuc. Acids Symp. Ser. 19,
189 (1988); Grabarek et al., Anal. Biochem. 185, 131 (1990); Staros
et al., Anal. Biochem. 156, 220 (1986), und Boujrad et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 90, 5728 (1993), deren Offenbarungen den Wissensstand
auf dem Gebiet der Konjugation von PNs an Lipide repräsentieren).
Die gezielte Abgabe von ISS-PN/IMM kann auch durch Konjugation des
ISS-PN/IMM an die Oberfläche
von viralen und nichtviralen rekombinanten Expressionsvektoren,
an ein Antigen oder einen anderen Liganden, an einen monoklonalen
Antikörper oder
an ein beliebiges Molekül,
das die gewünschte
Bindungsspezifität
aufweist, erreicht werden.
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Die
gleichzeitige Verabreichung eines Peptidarzneimittels mit einem
ISS-PN/IMM gemäß der Erfindung
kann auch erreicht werden, indem das ISS-PN/IMM in cis oder in trans
in einen rekombinanten Expressionsvektor (Plasmid, Cosmid, Virus
oder Retrovirus) inkorporiert wird, der für ein beliebiges therapeutisch
vorteilhaftes Protein kodiert, das durch einen rekombinanten Expressionsvektor
bereitgestellt werden kann. Wenn die Inkorporation eines ISS-PN/IMM
in einen Expressionsvektor zur Verwendung bei der Umsetzung der
Erfindung erwünscht
ist, kann eine solche Inkorporation unter Verwendung herkömmlicher
Verfahren erreicht werden, die für
Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung offensichtlich sind. Eine
Zusammenfassung für
Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung findet sich in Ausubel, Current
Protocols in Molecular Biology, w.o.
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D. Screenen auf aktive
ISS-PN/IMM
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Die
Bestätigung,
dass eine bestimmte Verbindung die Eigenschaften eines ISS-PN/IMM aufweist,
die für
die Erfindung nützlich
sind, kann erhalten werden, indem bewertet wird, ob das ISS-PN/IMM
sich auf die Cytokinsekretion und die IgG-Antikörperisotypproduktion, wie in
Abschnitt A.I beschrieben ist, auswirkt. Details in Bezug auf In-vitro-Verfahren,
die bei der Durchführung
einer solchen Bewertung von Nutzen sind, sind in den Beispielen
zu finden; Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung werden auch mit
weiteren Verfahren zur Messung der Cytokinsekretion und Antikörperproduktion
gemäß den hierin
angeführten
Parametern vertraut sein oder können
diese leicht in Erfahrung bringen.
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E. Sets zur Verwendung
bei der Umsetzung der Verfahren der Erfindung
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Die
Erfindung stellt auch Sets zur Verwendung in den oben beschriebenen
Verfahren bereit. Solche Sets können
eine oder alle der folgenden Elemente umfassen: ISS-PN/IMM (konjugiert
oder unkonjugiert); einen pharmazeutisch annehmbaren Träger (der
mit dem ISS-PN/IMM vorgemischt sein kann) oder eine Suspensionsbasis,
um gefriergetrocknete ISS-PN/IMM wieder zur ursprünglichen
Konzentration zu lösen;
weitere Medikamente; eine sterile Phiole für jedes ISS-PN/IMM und jedes
weitere Medikament oder eine einzige Phiole für Gemische daraus; eine oder
mehrere Vorrichtungen zur Verwendung bei der Verabreichung von ISS-PN/IMM
an einen Wirt; Testreagenzien zur Detektion von Indizien, dass die
erwünschte
entzündungshemmende
und/oder immunstimulierende Wirkung in behandelten Tieren erreicht
wurde, und eine geeignete Testvorrichtung.
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Beispiele
zur Veranschaulichung der Umsetzung der Erfindung sind nachstehend
angeführt.
Die Beispiele dienen lediglich der Veranschaulichung und nicht zur
Einschränkung
der Erfindung, die durch die beiliegenden Ansprüche definiert ist. Alle Abkürzungen
und Begriffe, die in den Beispielen verwendet werden, werden, sofern
nicht anders angeführt,
gemäß ihrer
herkömmlichen
Bedeutung verwendet.
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BEISPIEL I
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SELEKTIVE AUSLÖSUNG EINER
Th1-REAKTION IN EINEM WIRT NACH VERABREICHUNG EINES ISS-PN/IMM
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Bei
Mäusen
sind IgG-2A-Antikörper
serologische Marker für
eine Immunantwort vom Th1-Typ, während
IgG-1-Antikörper
auf eine Immunantwort vom Th2-Typ hinweisen. Th2-Reaktionen umfassen
die allergieassoziierte IgE-Antikörperklasse; lösliche Proteinantigene
neigen dazu, relativ starke Th2-Reaktionen zu stimulieren. Im Gegensatz
dazu werden Th1-Reaktionen durch Antigenbindung an Makrophagen und
dendritische Zellen ausgelöst.
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Um
zu bestimmen, welche Reaktion, falls vorhanden, in Mäusen auftritt,
die ein ISS-PN/IMM
gemäß der Erfindung
erhielten, wurden acht Gruppen Balb/c-Mäuse mit 10 μg β-Galactosidaseprotein (an Avidin
konjugiert; Sigma, St. Louis, MO, USA) immunisiert, um ein Allergiephänotypmodell
zu erhalten. Wie aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich ist,
erhielten einige der Mäuse
nur ein Antigen, einige erhielten ein Antigen-ISS-PN-Konjugat oder
ein Konjugat mit einer nichtstimulierenden PN- Mutante als Konjugat für das Antigen,
und wieder andere erhielten das Antigen in einem unkonjugierten
Gemisch mit einem ISS-PN. Naive Mäuse sind als Bezug angeführt.
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DY1018
weist die folgende Nucleotidsequenz auf:
5'-TGACTGTGAACGTTCGAGATGA-3' mit einem Thiophosphat-Rückgrat
und
DY1019 weist die folgende Nucleotidsequenz auf:
5'-TGACTGTGAAGGTTGGAGATGA-3' mit einem Thiophosphat-Rückgrat.
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In
Abständen
von 2 Wochen wurden alle IgG 2a und IgG 1 gegen β-Galactosidase, die im Serum
der einzelnen Mäuse
vorhanden sind, mithilfe einer enzymgekoppelten Immunabsorptionsbestimmung
(unter Verwendung von für
die IgG-1- und IgG-2A-Subklassen
spezifischen Antikörpern)
auf Mikrotiterplatten, die mit dem Enzym beschichtet waren, gemessen.
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Wie
in 1 zu sehen ist, produzierten nur die Mäuse, die
das ISS-PN/IMM erhielten, hohe Titer von IgG-2A-Antikörpern, deren
Zahl über
einen Zeitraum von 8 Wochen zunahm. Wie in 2 zu sehen
ist, führte eine
Immunisierung der Mäuse
mit dem Antigen selbst oder mit dem PN/IMM zu Produktion von relativ
hohen Titern von IgG-1-Antikörpern.
Die in den Figuren angeführten
Daten umfassen Mittelwerte der Werte, die in den einzelnen Gruppen
von Mäusen
erhalten wurden.
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Um
die Wirkung der Behandlung in einem Wirt vor und nach einer sekundären Antigenexposition
zu bewerten, wurden 3 Gruppen von Balb/c-Mäusen mit 10 μg Antigen
E (AgE) in Alaun immunisiert, um ein Allergiephänotypmodell bereitzustellen,
und 5 Wochen nach dem Primen erneut mit dem Antigen, ISS-PN/IMM oder
einer (nichtstimulierenden) PN/IMM-Mutante provoziert. Ein ELISA
für IgG1-
und IgG2a-Antikörper wurde wie
beschrieben 4 Wochen nach dem Primen (eine Woche vor der sekundären Antikörperexposition)
und erneut 7 Wochen danach (2 Wochen nach der sekundären Exposition)
durchgeführt.
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Wieder
wiesen die Mäuse,
die das ISS-PN/IMM erhielten, im Vergleich zu den antigenimmunisierten und
mit PN/IMM-Mutanten immunisierten Mäusen eine starke Reaktion vom
Th1-Typ auf das Antigen (IMM) auf (3), während für dieselben
Mäuse in
Bezug auf die Reaktion vom Th2-Typ das Gegenteil zutraf (4).
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Diese
Daten zeigen, dass durch die Verabreichung eines ISS-PN/IMM gemäß der Erfindung
sowohl an einen antigengeprimten (Prä-Antigen-Exposition) als auch
an einen antigenprovozierten Wirt eine selektive Th1-Reaktion ausgelöst wird.
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BEISPIEL II
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UNTERDRÜCKUNG DER
IgE-ANTIKÖRPER-REAKTION AUF EIN
ANTIGEN DURCH IMMUNISIERUNG MIT ISS-PN/IMM
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Um
die IgE-Unterdrückung,
die durch eine gegenüber
einer zellulären
Immunantwort vom Th2-Typ bevorzugten Stimulation einer zellulären Immunantwort
vom Th1-Typ erreicht wird, wurden fünf bis acht Wochen alte Balb/c-Mäuse wie
im vorigen Beispiel beschrieben mit AgE immunisiert.
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IgE-Anti-AgE
wurden unter Verwendung eines Festphasen-Radioimmunoassays (RAST)
in einer 96 Wells aufweisenden Polyvinylplatte (eine radioisotopische
Modifikation des ELISA-Verfahrens, die in Coligan, "Current Protocols
in Immunology",
7.12.4, Bd. 1, Wiley & Sons
(1994), beschrieben ist) detektiert, mit der Ausnahme, dass anstelle
von für
menschlichen Fab spezifischen Antikörpern gereinigte polyklonale
Ziegenantikörper
verwendet wurden, die für
Mäuse-∈-Antikörper spezifisch
waren. Um Anti-AgE-IgE zu detektieren, wurden die Platten mit AgE
(10 μg/ml)
beschichtet. Die niedrigste IgE-Konzentration, die durch den verwendeten Test
gemessen werden konnte, betrug 0,4 ng IgE/ml.
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Eine
spezifische Messung der Anti-Antigenreaktion der einzelnen Mäusegruppen
zeigte, wie in 5 zu sehen ist, dass die Anti-AgE-IgE-Werte
in ISS-PN/IMM-immunisierten
Mäusen
vor und nach dem Boosten durchwegs niedrig waren, während die
Mäuse,
denen das Protein und die ISS-PN/IMM-Mutante injiziert worden waren,
nach einer Antigenexposition höhere
Anti-AgE-Werte erreichten.
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Diese
Daten zeigen, dass die ISS-PN/IMM-immunisierten Mäuse eine
antigenspezifischen Th1-Reaktion auf das Antigen entwickelten (und
die Th2-IgE-Reaktion unterdrückten).
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BEISPIEL III
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INFγ-WERTE IN MÄUSEN NACH VERABREICHUNG VON
ISS-PN/IMM
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BALB/c-Mäuse wurden
wie in Beispiel I beschrieben mit βgal immunisiert und 24 Stunden
später
getötet.
Aus jeder Maus wurden Splenocyten entnommen.
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96-Well-Mikrotiterplatten
wurden mit einem Anti-CD3-Antikörper
(Pharmingen, La Jolla, CA, USA) in einer Konzentration von 1 μg/ml Salzlösung überzogen.
Der Anti-CD3-Antikörper stimuliert
T-Zellen durch die Abgabe eines chemischen Signals, das die Wirkungen
der Bindung an den T-Zell-Rezeptor-(TCR-)Komplex nachahmt. Die Platten
wurden gewaschen, und Splenocyten wurden in einem Medium von RPMI
1640 mit 10% fötalem
Kälberserum
zu jedem Well (4 × 105/Well) zugesetzt. Überstände wurden am Tag 1, 2 und
3 erhalten.
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Die
Th1-Cytokin-(INFγ-)Werte
wurden mithilfe eines Anti-INFγ-Mäuseantikörpertests
bestimmt (siehe Coligan, "Current
Protocols in Immunology",
6.9.5, Bd. 1, Wiley & Sons
(1994)). In Mäusen
mit einem Th2-Phänotyp
wären relativ
niedrige INF-γ-Wert
zu erwarten, während
in Mäusen
mit einem Th1-Phänotyp
relativ hohe INF-γ-Werte
zu erwarten wären.
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Wie
in 5 zu sehen ist, wurden die Werte von Th1-stimulierter
IFN-γ-Sekretion
in den ISS-PN/IMM-behandelten Mäusen
deutlich erhöht,
in anderen Mäusegruppen
jedoch stark verringert (im Vergleich zur Kontrolle), was auf die
Entwicklung eines Phänotyps
vom Th2-Typ in letzteren Mäusen
und eines Th1-Phänotyps
in den ISS-PN/IMM-behandelten
Mäusen
hinweist.
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BEISPIEL IV
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BOOSTEN VON
CTL-REAKTIONEN DURCH ISS-PN/IMM
-
Ein
Gemisch aus Lymphozyten wurde erhalten und mit βgal-Antigen alleine oder als
Teil der in Beispiel 1 beschriebenen Konstrukte und Gemische kontaktiert.
Wie in 6 zu sehen ist, war die CTL-Produktion als Reaktion
auf ISS-PN/IMM anhaltend höher
als die Reaktion auf ein Antigen, das in anderen Formen verabreicht
wurde; sie war sogar zweimal so hoch wie in Tieren, die mit einem
unkonjugierten Gemisch aus ISS-PN und IMM-Antigen behandelt wurden.
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In
dem Experiment sind die im Vergleich zu den auf herkömmliche
Weise immunisierten Mäusen
höheren
Werte der mit M-ISS-PN/IMM behandelten Mäuse nach einer Antigenexposition
wahrscheinlich auf die Antigenträgereigenschaften
von DY1019 zurückzuführen.
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Eine
Behandlung gemäß der Erfindung
führt somit
zu einer längerfristigen,
durch zelluläre
Immunantworten vermittelten Immunität.