DE69817405T2 - Knochenverstärkungseinrichtung - Google Patents
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Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Knochenaufbauvorrichtung gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Eine Vorrichtung ähnlich jener, die in dem Oberbegriff zu Anspruch 1 definiert wird, wird in der EP-A-0 520 177 offenbart.
- Solche Knochenaufbauvorrichtungen werden dazu benutzt, um mithilfe von üblicherweise gebräuchlichen Nähten Weichteile an Knochen zu befestigen. Die Befestigung von Weichteilen an Knochen ist eine Technik, welche bei chirurgischen Verfahren in der Orthopädie häufig erforderlich ist. Sie wird zur Reparatur von Weichteilavulsionen von Knochen sowie bei rekonstruktiven Behandlungsverfahren eingesetzt. Aufbauvorrichtungen werden insbesondere zur Wiederbefestigung von ausgerissenen Sehnen, Bändern und Gelenkkapseln an Knochen verwendet.
- Sie sind für die folgenden Anwendungsbereiche indiziert:
- A) Schulterinstabilität und Rotatorenmanschettenrisse
- Die Schulter ist jenes Gelenk, bei dem es beim Menschen häufiger als bei jedem anderen Gelenk zu Verrenkungen kommt, welche zu Bewegungseinschränkungen und Schmerzen sowohl bei Sportlern als auch bei nicht sportbetreibenden Personen aller Altersgruppen führen.
- B) Knieinstabilität
- C) Tenodese und Bänderwiederherstellung im Bereich des Fusses, des Knöchels und der Handwurzel
- Ein dem Stand der Technik entsprechendes Verfahren zum Befestigen von Weichteilen an Knochen ist das klassische Bankart-Verfahren, bei dem es sich um ein weithin akzeptiertes Verfahren zur Behandlung der anteriorinferioren Instabilität der Schultergelenkkapsel handelt. Dabei werden Fäden verwendet, die direkt durch transossäre Tunnel eingeführt werden. Obwohl die chirurgisch bedingte Gewebefreilegung mit nur minimalem Trauma und einem kleinen Hautschnitt verbunden ist und zu ausgezeichneten klinischen Ergebnissen mit gemeldeten Rezidivraten von 3,5 bis 4,0 führt, kann sich das Operationsverfahren zur Refixierung des ausgerissenen Ligaments bzw. der Sehne zeitaufwendig und schwierig gestalten. Es existieren zwar abgeänderte Verfahren, welche auf eine Verkürzung der Operationsdauer für Standardreparaturen von Rotatorenmanschetten und Bankart-Verletzungen hinauslaufen, diese Ansätze sind jedoch technisch aufwendig.
- Ein anderes bekanntes Verfahren zur Befestigung von Weichteilen an Knochen besteht in der Verwendung von chirurgischen Klammern, wobei es allerdings leicht dazu kommen kann, dass Knochen und Sehnen durchschnitten werden.
- Der beanspruchten Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für die oben beschriebenen Probleme eine Lösung bereitzustellen.
- Durch die vorliegende Erfindung wird eine Knochenaufbauvorrichtung gemäss Anspruch 1 geschaffen. Die erfindungsgemässe Vorrichtung verhindert, dass der Faden den Knochen durchschneidet, und verhindert die Ausbildung eines Spaltes zwischen dem Weichteil (der Sehne) und dem Knochen, was zu einem schlechten Heilungserfolg führen würde. Die Folge ist, dass eine stabile Reparatur den Heilungsprozess vereinfacht.
- Die erfindungsgemässe Vorrichtung besteht aus einer gelochten, gekrümmten Platte, deren Krümmung RPL im Bereich von 25 bis 100 mm liegt. Zur Aufbringung auf den Humerus sollte die Krümmung RPL im Bereich von 35 bis 70 mm, vorzugsweise im Bereich von 45 bis 55 mm liegen.
- Um zu vermeiden, dass der Faden an den Kanten der Platte beschädigt wird, sind die Kanten am Aussenrand der Platte durch eine im Bereich von 0,2 bis 0,7 mm liegende Krümmung REP abgerundet, während die Kanten der Durchgangsbohrungen durch eine im Bereich von 0,2 bis 0,8 mm liegende Krümmung REH abgerundet sind.
- Die Krümmung REP der Aussenkanten wird absichtlich in dem Bereich zwischen 0,25 und 0,50 mm liegend, und vorzugsweise in dem Bereich zwischen 0,3 und 0,4 mm liegend gewählt. Die Krümmung REH der Kanten der Durchgangsbohrungen wird absichtlich in dem Bereich zwischen 0,30 und 0,50 mm liegend, und vorzugsweise in dem Bereich zwischen 0,35 und 0,45 mm liegend gewählt.
- Die maximale Dicke der Platte liegt bei unter 1 mm, vorzugsweise bei unter 0,75 mm. Der maximale konvexe Oberflächenbereich F der Platte – einschliesslich der mit den Durchgangsbohrungen versehenen Zone – sollte in einem Bereich zwischen 110 und 250 mm2, vorzugsweise in einem Bereich zwischen 125 und 175 mm2 liegen.
- Auf der erfindungsgemässen Vorrichtung muss zumindest eine Durchgangsbohrung bzw. müssen vorzugsweise zumindest zwei Durchgangsbohrungen ausgebildet sein. Für viele Anwendungen sind 4 bis 7 Durchgangsbohrungen ideal. Die Durchgangsbohrungen sollten einen Durchmesser im Bereich von 1,70 bis 2,00 mm und vorzugsweise im Bereich von 1,80 bis 1,90 mm aufweisen. Der Mindestabstand zwischen zwei Mittelpunkten der Durchgangsöffnungen bewegt sich im Bereich von 3,0 bis 4,3 mm, vorzugsweise im Bereich von 3,4 bis 3, 8 mm.
- Die Vorrichtung kann aus jedem zugelassenen Implantatmaterial hergestellt werden, wobei jedoch Titan bevorzugt wird, da es höheren Belastungen standhält als Kunststoffe. Titan bietet alternativ dazu die Möglichkeit, Platten mit verringerter Höhe zu entwerfen.
- Die verschiedenen Neuheitsmerkmale, welche die Erfindung kennzeichnen, werden eingehend in den Ansprüchen ausgeführt, die der vorliegenden Darstellung als deren integraler Bestandteil beigefügt sind. Zum besseren Verständnis der Erfindung, ihrer nutzbaren Vorteile und der spezifischen Zielsetzungen, die durch ihre Verwendung erreicht werden, sei auf die beigelegten Zeichnungen, Beispiele und Beschreibungen verwiesen, in welchen bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung erläutert und beschrieben werden.
- Es zeigen:
-
1 eine Draufsicht auf die erfindungsgemässe Vorrichtung; -
2 einen Schnitt entlang der Linie II-II aus1 ; und -
3 einen Schnitt entlang der Linie III-III aus1 . - Die
1 bis3 zeigen eine Knochenaufbauvorrichtung zur Befestigung von Weichteilen an Knochen mit Hilfe von Fäden, welche aus einer gekrümmten Platte1 besteht, die zur Gänze aus Titan hergestellt ist und eine Dicke von 0,7 mm aufweist. Die Platte1 ist mit sieben Durchgangsbohrungen2 versehen, die einen Durchmesser von 1,85 mm haben und deren Mittelpunkte eine regelmässige Beabstandung voneinander von 3,6 mm aufweisen. - Die Platte
1 liegt in einer gekrümmten Ebene3 mit einer Krümmung RPL von 50 mm. Die Aussenkanten4 der Platte1 sind durch eine Krümmung REP von 0,35 mm abgerundet und die Kanten5 der Durchgangsbohrungen2 sind ihrerseits durch eine Krümmung REH von 0,4 mm abgerundet. Die Platte1 hat einen maximalen konvexen Oberflächenbereich F – einschliesslich der mit den Durchgangsbohrungen2 versehenen Zone – von annähernd 150 mm2. - Es folgt eine kurze Beschreibung des Operationsverfahrens unter Verwendung der erfindungsgemässen Vorrichtung.
- Als erstes wird von dem Chirurgen ein Ort für die Befestigung des Bandes ausgewählt. Unter Verwendung eines Bohrers wird ein Kanal ausgewählt, der später das lose Sehnenende aufnehmen wird. An dem gewünschten Befestigungsort werden in dem Knochen Löcher ausgebildet. In der Sehne werden Nahtstiche angebracht und die Fadenenden werden durch die in dem Knochen ausgebildeten Löcher hindurchgeführt. Die Fäden werden durch die entsprechenden Löcher in der Aufbauvorrichtung hindurchgeführt. Beim Verknoten der Fäden werden die ausgerissene Sehne und die Aufbauvorrichtung an den Knochen herangezogen. Die sich dadurch ergebende Reparatur ist sehr stabil und verhindert die Ausbildung eines Spaltes zwischen Sehnenende und Knochen.
- Die vorangegangene Beschreibung und die angeführten Beispiele stellen zwar die bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dar, es ist jedoch für Personen mit einschlägiger Fachkenntnis klar ersichtlich, dass verschiedene Veränderungen und Modifikationen daran vorgenommen werden können, ohne dass dadurch vom Umfang der Erfindung abgewichen wird.
Claims (10)
- Knochenaufbauvorrichtung zur Befestigung von Weichteilen an Knochen mit Hilfe von Nähten, welche eine gekrümmte Knochenplatte (
1 ) mit abgerundeten Kanten (4 ) und mit zumindest einer Durchgangsbohrung (2 ) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass A) die Knochenplatte (1 ) in einer gekrümmten Ebene (3 ) liegt, welche eine Krümmung RPL im Bereich von 25 bis 100 mm aufweist; B) die abgerundeten Kanten (4 ) der Platte (1 ) eine im Bereich von 0,2 bis 0,7 mm liegende Krümmung REP aufweisen; C) die Kanten (5 ) der Durchgangsbohrungen (2 ) durch eine im Bereich von 0,2 bis 0,8 mm liegende Krümmung REH abgerundet sind; und D) die Knochenplatte (1 ) aus einem nicht-resorbierbaren Implantatmaterial gefertigt ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Krümmung RPL der Ebene (
3 ) im Bereich von 35 bis 70 mm, vorzugsweise im Bereich von 45 bis 55 mm gelegen ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Krümmung REP der Kanten (
4 ) im Bereich von 0,25 bis 0,50 mm, vorzugsweise im Bereich von 0,3 bis 0,4 mm gelegen ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Krümmung REH der Kanten (
5 ) im Bereich von 0,30 bis 0,50 mm, vorzugsweise im Bereich von 0,35 bis 0,45 mm gelegen ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die maximale Dicke (
6 ) der Platte weniger als 1 mm, vorzugsweise weniger als 0,75 mm beträgt. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (
1 ) einen die Zone mit den Durchgangsbohrungen (2 ) einschliessenden, maximalen konvexen Oberflächenbereich F im Bereich von 100–250 mm2, vorzugsweise im Bereich von 125–175 mm2 aufweist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (
1 ) zumindest zwei Durchgangsbohrungen (2 ), vorzugsweise jedoch 4 bis 7 Durchgangsbohrungen (2 ) aufweist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchgangsbohrungen (
2 ) einen Durchmesser im Bereich von 1,70 bis 2,00 mm, vorzugsweise im Bereich von 1,80 bis 1,90 mm aufweisen. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Mindestabstand zwischen je zwei Mittelpunkten der Durchgangsbohrungen (
2 ) im Bereich von 3,0 bis 4,3 mm, vorzugsweise im Bereich von 3,4 bis 3,8 mm gelegen ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie zur Gänze aus Titan gefertigt ist.
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